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Kapitel 1


"Cassy?! Hier ist schon wieder eine Leiche!", rief Lucien von dem andere der Gasse. Hastig lief ich in die Richtung seiner Stimme. Scheiße! Schon wieder eine Leiche. Das passierte nun schon fast Täglich! Etwa einen Monat nach unserer Hochzeit, hatten die Morde begonnen. Zuerst, hatten wir uns nicht viel dabei gedacht; es war nicht ungewöhnlich hier, das jemand ermordet wurde; so traurig es auch ist. Doch dann, wurden es immer mehr, in immer kürzeren Abständen. Wahrscheinlich wollte derjenige die Situation ausnutzen, das der Rat gefallen war.
Ich seufzte.
Bei dem Anblick, weiteten sich meine Augen. Ihr blondes, lockiges Haar war mit roten Spränkeln bedeckt, ihre Kleidung vollkommen zerfleddert. Ihr Augen leer und starr.
„Lucien, weißt du wer das ist?! Das ist Anna! Annabel Vanelli!", Annabel war meine Friseurin gewesen und ich hatte mich mit ihr angefreundet. Richtig gut sogar! Warum musste es augrerechnet sie treffen? Sie hatte doch nichts getan. Feinde hatte sie auch keine; jeder mochte die fröhliche junge Vampirin.
Ich schüttelte entsetzt den Kopf und drehte mich um. Das war schon der 26. Mord in einem Monat! Schrecklich!
"Lucien. Wir müssen etwas tun!", hinter mir hörte ich sein seufzen und dann legten sich seine Arme um mich. Sofort fühle ich mich geborgen und beschützt. Kraftlos lehnte ich ihn an mich und genoss seine Nähe.
Mir lief es kalt den Rücken hinunter, wenn ich daran dachte, dass dieser Mörder wahrscheinlich genau hier gestanden hatte.
Ich fröstelte. Lucien zog mich enger an sich und legte seinen Kopf auf meine Schulter.
"Ja, ich weiß! Aber was? Nie sieht jemand etwas verdächtiges! Und Spuren hinterlässt er auch keine. Verdammt!"
"Ach, keine Ahnung!", plötzlich vibrierte etwas in seiner Hosentasche. Er ging an das Handy.
"Hey! Ja... Schon wieder... Klar. Gut.... Bis gleich..... Tut mir leid, Süße. Ich muss zu Trace. Probleme.", er warf mir einen entschuldigenden Blick zu und gab mir einen flüchtige Kuss auf die Stirn.
„Pass auf dich auf.“, bat er mich.
„Du auch.“, hauchte ich. Dann war er in der kalten Nacht verschwunden. Es war relativ hell, da der Mond schien. Der Wind pfiff durch die nahen Bäume eines Parks.
Ich ging ebenfalls wieder aus der Gasse hinaus und lief ziellos durch die Straßen. Es wurde immer dunkler und bald schon waren unzählige Wolken am Himmel, die den Mond verdeckten.
Nach einer Weile hörte ich ein knistern und rascheln aus einem Wald, an dem ich mittlerweile angekommen war. Doch ich dachte mir – leider - nichts dabei und ging weiter. Es ist wahrscheinlich nur ein kleines Reh - falls es hier denn welche gab.
Plötzlich sprang ein Vampir von einem Baum und stürzte sich auf mich. Doch ich war schneller. Ich wirbelte herum und versetzte ihm eine Tritt in die Magengrube. Er flog gegen einen Baum, ich rannte auf ihn zu und - er war weg. Jemand stürzte sich von hinten auf mich. Ich ließ das Feuer in meinen Händen aufflammen und wollte mich zur Wehrsetzen, doch als er das Feuer bemerkte, war er augenblicklich verschwunden. Ich stieß einen wütenden Schrei aus und drehte mich im Kreis. Sofort hörte ich ein schrilles Knurren und der Vampir hing wieder auf meinem Rücken, er versuchte mir ein Messer in besagten zu stechen, doch er verfehlte mein Herz. Ich keuchte. Es brannte wie Feuer und zog sich durch meinen ganzen Rücken; meine Wirbelsäule schien zu explodieren, meine Magengrube fühlte sich an, als sie Lava. Das Messer musste also aus Silber sein.
Doch wieder drehte ich mich um und wollte ihm einen Hieb versetzten und dann, war er weg. Einfach verschwunden! Ich kniete mich auf den Boden und zog mir das Messer aus dem Rücken. Ein Seufzer entfuhr mir. Schon besser. Obwohl es immer noch wehtat, merkte ich, wie das Feuer sich ganz langsam zurück zog und durch kühlendes nichts ersetzt wurde.
Es fing an zu regnen. Wie aus Eimern; das war toll, denn Wasser tat meiner Wunde gut.
Ich machte kehrt und wünschte mich nach Hause. Einen Augenblick später, stand ich im warmen Wohnzimmer, vor dem warmen schönem Kamin. Plötzlich wurde die Tür aufgerissen.
"Cassy! Ich - meine Güte was ist denn mit dir passiert?!", Lucien kam auf mich zu gerannt und sah mich geschockt an. Sofort tastete er mich nach weiteren Verletzungen ab, dann riss er meinen Pulli entzwei und sah sich die Wunde an. Ein erstickter Laut entfuhr mir, als er sie leicht streifte.
„Es hat sich wahrscheinlich entzündet oder so. Komm mit, wir müssen es behandeln.“, sanft zog er mich mit sich, in einen Raum, in dem ich bis jetzt noch gar nicht gewesen war, seit er mich hier in dem Haus, im Wald verwandelt hatte.
„Es ist bloß Silber, Lucien.“, versuchte ich ihn zu beschwichtigen, doch er reagierte gar nicht erst, sondern zog mich weiter mit.
„Leg dich dahin. Auf den Bauch.“, befahl er barsch und zeigte auf eine Liege, wie man sie beim Arzt immer sah. Ich tat was er befahl und bald schon stand er neben mir und schmierte mir etwas kühlendes aus den ganzen Rücken.
„Wer war das?“, knurrte er, wusch sich die Hände und holte einen Verband.
„Setzt dich hin.“, wieder tat ich, was er sagte und Lucien verband meinen Rücken.
"Das war der 'Massen Mörder', er hat versucht mich … umzubringen - aber Fehlanzeige. Also, was wolltest du?", mit dem Satz ging ich in Richtung Schlafzimmer. Während er an fing zu reden, zog ich mir einen anderen Pullover an..
"Es gibt Probleme. Und zwar Oben." , mir 'oben' meinte er an der Wasseroberfläche.
"Ja. Und weiter?", es wunderte mich selbst, das, dass so locker klang. Ich zog mir einen Weinroten Pullover aus dem Schrank.
"Wie? Ich dachte, du sorgst dich um dein Zuhause?!", ich lachte leicht, zog mir den Pulli über und drehte mich zu ihm.
"Lucien. Mein Zuhause ist da wo DU bist!", ein schnelles lächeln huschte über sein Gesicht. Seine Finger wanderten langsam über meine Wange und blieben in meiner Halsbeuge.
"Aber auch egal. Die Menschen sind kurz davor uns zu finden, es gibt einen Massen Mörder in Salestia und du wurdest angegriffen! Das ist nicht weiter egal! Wir müssen etwas tun! Salestia geht unter!", ja das war wirklich nicht egal. Und schlimm.
"Okay. Du hast recht! Und was jetzt?!", er setzte sich aufs Bett und zog mich auf seinen Schoß.
"Ich weiß es wirklich nicht!", aber ich wusste es.
"Doch, ich weiß es!", ich stand von seinem Schoß auf, erntete einen komischen Blick und redete weiter:"Wir brauchen nur ein Opfer – mich - und der Mörder ist geschnappt!!! Ich warte bis er versucht mich zu töten und du wartest im Hinterhalt, zusammen töten wir ihn! Schon schnappt die Falle zu und er ist Tot!", entsetzt sah er mich an. Er schüttelte den Kopf.
"Auf keinen Fall! Und was ist mit den Menschen? Hm?", protestierte er.
„Wieso nicht?! Willst du ihn nun schnappen, oder nicht?“, fauchte ich.
„Natürlich will ich das! Aber nicht wenn es so gefährlich für dich ist!“, brummt er.
"Ja, du hast ja recht. Entschuldige. Ich versuche nur verzweifelt eine Lösung zu finden!", er nickte und zog mich wieder zu sich auf den Schoß. Lucien vergrub seine Nase in meinen Haaren und sog meinen Geruch in mich auf. Es schien ihn zu beruhigen.
"Lucien?"
"Mhm?"
"Ich liebe dich."
"Ich dich auch, Cassy", er drehte mich zu sich um und küsste mich. Seine Hände wanderten unter meinen Pulli und er zog ihn mir wieder aus, dann öffnete er meinen BH und zog ihn mir auch aus. Jetzt war er dran; meine Hände wanderten unter sein T-Shirt und nun war kein Stoff mehr zwischen unseren beiden Oberkörpern. Wir küssten uns immer weiter und immer leidenschaftlicher. Bald lagen wir auf dem Bett und unsere Kleider waren nicht mehr an unseren Körpern, meine Hände wanderten wie rasend über seinen perfekten Körper und die seinen auch über meinen, bis es nur noch uns

gab und wir in einander zu versinken schienen.


Als ich am Morgen von der Sonne geweckt wurde, war es schätzungsweise schon 11 Uhr. Blasse Arme umfingen mich und drückten mich an Lucians Bauch.
"Guten Morgen.", flüsterte er in dem Wissen das ich wach war. Ein leises Lachen entfuhr mir, ich drehte mich um und küsste ihn. Leise flüsterte ich in seinen Mund: "Guten Morgen."
Zur Antwort brummte er und drehte sich auf mich. Unter seinen Lippen verneinte ich.
"Nicht, nicht jetzt. Das ist nicht der richtige Zeitpunkt!", er seufzte ergeben, drehte sich von mir und setzte sich auf.
"Du hast ja recht. Ich krieg nur nicht genug von dir, ist nun mal so bei mir", er lächelte verschmitzt. Wäre ich nicht Tot, würde mir jetzt die röte ins Gesicht schießen. Ja, das mit dem 'nicht genug von dir kriegen', kannte ich. Ich schmiss die Decke von mir und tapste aus dem Bett, in Richtung Küche, nur mit einem T-Shirt von Lucien und meinem Slip bekleidet. Noch etwas müde öffnete ich den Kühlschrank, holte mir eine Flasche Blut raus und öffnete sie. Das Blut in meinem Hals tat gut; als die Flasche ganz leer war, setzte ich mich an den Tisch und versuchte nachzudenken. Lucien kam nur mit Shorts bekleidet in die Küche und schaute mich fragend an. Bei seinem Anblick schweiften meine Gedanken vom Thema 'Was tuen wir gegen die Menschen und den Mörder?' zu etwas ganz anderem ab. Mein Blick wanderte über seine muskulöse Brust und dann zu seinem Gesicht, zu seinen so perfekt geformten Lippen - bis mich sein Blick wieder in die Wirklichkeit holte.
"Ähm... ich... ich denke nach. Geh duschen und zieh dich an! Sonst bringt das nichts!", ich fuchtelte mit der Hand herum und Lucien schaute mich belustigt und mit hochgezogenen Brauen an. Bis er sich umdrehte und ging. Nach einer Zeit hörte das Wasser der Dusche rauschen und konzentrierte mich wieder auf das ursprüngliche Thema.
Plötzlich spürte ich wie jemand mich beobachtete, aber das Wasser in der Dusche prasselte noch. Mit großen Augen und zu allem bereit, drehte ich den Kopf in Richtung Tür. Vor mir stand Trace und plötzlich viel mir ein wie ich hier saß und am liebsten, wäre ich im Erdboden versunken.
"Cassy, wo bist du auf ein mal hin?", geschockt lief er durch die Küche.
"Hier!", reif ich empört. Trace glotze in meine Richtung und seine Augen weiteten sich.
„Du, du ,du aber, du du warst doch gerade noch weg

!", stammelte er. Schnell schüttelte ich den Kopf.
Das funktionierte doch gar nich!

, dachte ich doch, dann vielen mir Darius Worte ein:Damit ist noch nicht genug, es gibt den Mythos, das manche Menschen/Vampire noch eine Besondere Kraft, dazu bekommen.

Damals hatten wir über die Kräfte des Rubins gesprochen.
Lucien stand in der Tür, er trug eine Jeans, ein schwarzes T-Shirt und eine lässig über geworfene Lederjacke. Mir hoch gezogenen Augenbrauen musterte er uns.
"Ich weiß wieso. Der Rubin!", Luciens Gesichtsausdruck wurde noch

fragender. Dann ging er zu mir und gab mir seine Lederjacke, in seinen Augen sah ich einen leichten Hauch von Eifersucht und Wut. Tja Vampire waren eben besitzergreifend, da konnte man nichts machen, selbst der beste Kumpel nicht.
„Zieh dir was ordentliches an!“, zischte er und musterte seinen besten Freund abschätzend. Ich konnte mir ein lächeln nicht verkneifen und gab Lucien einen Kuss auf die Wange.
"Als Trace in die Küche kam, sah er mich an und dann, war ich verschwunden.", ich räusperte mich. "Doch ich konnte ihn sehen und er mich hören, dabei hatte ich mich nicht vom Platz bewegt.", beide begriffen langsam und staunten. Der Gesichtsausdruck meines Mannes wechselte von eifersüchtig und besitzergreifend zu fassungslos und glücklich.
"Ja, der Mythos mit der 'Zusatz Fähigkeit' ist wahr."
"Und deine ist folgende; du kannst dich unsichtbar machen!", kam es von Trace.
"Das ist ein guter Vorteil gegen den Massenmörder und die Menschen!" Darauf folgte stille.
"Was

?", fragte ich und verstand gar nichts mehr, schon gar nicht, als Trace und Lucien einen Blick tauschten.
"Komm.", Lucien zerrte mich am Arm, ins Schlafzimmer. Er schloss die Tür nicht hinter sich, sondern sagte nur:"Ich muss was mit Trace klären. Allein!" und verschwand wieder in die Küche. Toll, jetzt hatte er auch noch Geheimnisse vor mir! Ich zog mir einen Blauen Pullover und eine Jeans an. Und wieder wünschte ich, ich sei unsichtbar und hoffte, das es klappt. Dann lief ich wieder in die Küche, um zu lauschen. (Ja, das war mies von mir, aber meiner Meinung nach notwendig!)Lucien und Trace stritten:
"Alter, das kannst du nicht bringen! Sie wird ausrasten und zwar vom aller feinsten!", das war Trace. Er schien überrascht und fassungslos.
"Klar kann ich das und das ist es mir wert, immerhin geht es um Cassy's Sicherheit!"
"Du kannst sie nicht bei dem "Kampf" außen vor lassen, Mann! Sie ist kein Mensch und auch schon lange kein Baby mehr!", Was?! Er wollte mich nicht gegen den Massenmörder und die Menschen "kämpfen" lassen?! Das konnte er sich abschminken! Ich ließ mich wieder erscheinen.
"Das Kannst du dir abschminken Lucien Defoe! Trace hat recht! Ich bin kein Mensch und auch kein Baby mehr! Du kannst mich mal! Du bist vielleicht mein Mann, aber du hast mir noch lange nichts zu sagen!", schrie ich und machte kehrt. Dann stapfte ich wütend aus dem Haus. Die Sonne stand hoch am Himmel, doch es war windig und kalt. Ich rannte und rannte und rannte, bis ich am Tor von Salestia ankam. Die beiden Vampire die vor dem Tor standen nickten mir zu und ließen mich durch.
"Cassy, warte!", ich schnaubte und zeigte Lucien den Mittelfinger. "Du kannst nicht nach Oben!", schrie er noch verzwifelt. Und ob ich das konnte! Sollten sie mich doch schnappen und die vermisste Cassandra Kingdom als gefunden melden.
Was dachte er nur von mir? Das ich es nicht mit einem Vampir und den Menschen aufnehmen könnte? Ich stieg in das U-Boot und teilte dem Vampir mein Ziel mit. Meine Heimatstadt. Der Innenraum des U-Bootes, war anders als der, den ich sah, als ich mit Lucien das erste mal nach Salestia ging.

Als ich Überwasser ankam, dankte ich dem Vampir, stieg aus dem Boot und ging weg von dem Hafen, in Richtung Straße. Ich kannte den Weg zum Örtlichen Friedhof, weil ich in Salestia im Internet ein bisschen recherchiert hatte, wo meine Eltern begraben lagen. Tief einatmend lief ich über die Straße, in den nächsten Wald. Da rannte ich los, bis ich das Tor des Friedhofes sah.

R.I.P
Hier liegen
Elisabeth und Richard Kingdom


stand auf dem Grabstein, mit dem falschem Geburtsdatum, aber dem richtigem Todesdatum.
Ich hatte mich davor gehockt und langsam angefangen zu heulen. Ich fragte mich warum ich hierher gegangen war, um allein zu sein - und nicht in Salestia geblieben war, wo es sicherer war. Ich saß hier; Stunde, für Stunde, für Stunde und über legte. Überlegte warum Lucien mich behandeln wollte wie ein kleines Kind. Es wurde langsam dunkel und ich machte mich wieder auf den Weg, zum U-Boot.
"Hey. Bitte zurück nach Salestia.", grüßte ich den Vampir, der mich seltsam anschaute und fragte:
"Alles okay?", ich musste wohl ziemlich verweint ausgesehen haben, doch ich nickte und betrat das U-Boot.

Kapitel 2


Die Tore öffneten sich und ich war wieder in Salestia. Ich nickte den beiden Vampiren zu und ging nach Hause. Es war schon lange dunkel, der Mond stand am Himmel und es war spät. Als ich am Haus ankam und die Tür öffnete, war keiner da. Es herrschte totale stille.
"Lucien?", zu Sicherheit ging ich alle Räume ab, doch niemand war hier. Dabei war es schon fast Mitternacht. Was machte er jetzt noch draußen?
Ich nahm erst einmal eine Dusche. Das Wasser tat unglaublich gut. Es war so beruhigend. Meine Wunde war schon wieder verheilt. Ich stieg wieder aus der Dusche, trocknete mich ab und zog mir ein T-Shirt von Lucien und meinen Slip an. Ein Blick auf die Uhr verriet mir, das es schon ein Uhr nachts war! Wo blieb er so lange? Langsam machte ich mir sorgen. Ich ging zu meiner Jeans, zog mein Handy heraus und wählte Luciens Nummer. Er ging nicht ran. Ich versuchte es wieder und wieder. Keiner nahm ab. Dann versuchte ich es bei Trace. Keiner ging ran. SCHEIßE! Wo waren sie?

Ich rannte im Zimmer, immer im Kreis umher. Wo blieb er?

Ich blieb die ganze Zeit wach, bis es irgendwann schon wieder 8 Uhr Morgens war und ich einschlief.

Das erste Geräusch was ich hörte, als ich aufwachte war wie die Tür aufgeschlossen und zu gemacht wurde. Ich sprang aus dem Bett und rannte zur Tür. Und wer stand vor mir?! Lucien natürlich. Eigentlich wollte ich mich entschuldigen, doch stattdessen, kamen andere Worte aus meinem Mund:
"Wo warst du?! Ich hab mir Sorgen gemacht?!", das klang wie ein Vorwurf. Er schnaubte und schmiss den Schlüssel achtlos weg. Er sah fertig aus und übermüdet. Er hat mich gesucht, schoss es mir durch den Kopf.
"Das gleiche könnte ich dich fragen!", sein Blick war eindeutig Wütend. Ich wollte gerade zu einer Antwort ansetzten, da rauschte er an mir vorbei. Ich lief ihm hinterher, ins Schlafzimmer.
"Entschuldigung wegen Gestern. Ich, ich war einfach wütend. Und hab mich falsch verstanden gefühlt und, und, und...WO WARST DU?", er drehte sich zu mir um. Tränen schimmerten in meinen Augen und ich wusste nicht einmal wieso.
"Ich habe mir ebenfalls Sorgen gemacht und den Mörder gesucht. Und ich war ebenfalls an der Wasseroberfläche. Ich habe DICH gesucht. ", die Kinnlade klappte mir herunter.
"Warum bist du nach oben gegangen?", er schaute mich mit undurchdringlichem Blick an.
"Ich werde kämpfen!", ich wusste, das war nicht die Antwort auf seine Frage. Aber ich wollte nicht das er wusste, das mir der Tod meiner Eltern, (durch ihn) immer noch so nah ging! Das würde nur Schuldgefühle hervor rufen, die wir im Moment nicht gebrauchen konnten.
"Okay, ich hab mich scheiße verhalten, aber ich wollte nur dein bestes! Ich hatte verdammt nochmal angst um dich.", seine plötzliche Meinungsschwankung , kam mir komisch vor
"Ich werde trotzdem Kämpfen!", wenn er dachte ich ließe mich umstimmen, hatte er sich geschnitten!
"Ich habe nichts anders erwartet. Warum bist du nach Oben gegangen?", er stand nun ganz nah vor mir, sein Ton war sanfter geworden, sein Geruch und seine Nähe vernebelten mir das Hirn. Ich biss mir auf die Lippe und schaute weg. Er seufzte und hob mein Kinn an, so das ich ihn ansehen musste.

Sein Blick in den Augen war unergründlich.
"Warum?", hauchte er.
"Ich war auf dem Friedhof.", seine Augen weiteten sich.
"Wegen...", er räusperte sich und sein Blick wurde weicher."Wegen deinen 'Eltern'?", ich nickte und Tränen standen mir in den Augen. Er zog mich in seine Arme und nun rannen die Tränen über mein Gesicht.Toll gemacht, Cassy! Jetzt hat er bestimmt auch noch Schuldgefühle und du heulst ihn voll!


So standen wir einige Zeit da, bis meine Tränen versickerten.
"Entschuldigung, ich sollte dich damit nicht voll heulen!", ich schaute auf sein Beflecktes T-Shirt.
"Ist schon gut.", er streichelte mir über die Wange. Hastig ging ich ins Bad, um mir ein Taschentuch zuholen.
"Was tun wir jetzt?", er drehte sich um, wühlte in de Kleiderschrankschubladen herum und holte eine mit Silber geladene Pistole heraus. Immer noch hatte er sich nicht wieder umgedreht und schaute aus dem Fenster.
"Wir werden uns zuerst auf die suche nach dem Mörder machen. Dann erledigen wir hin. Und dann kümmern wir uns um die Menschen.", ich nickte. Wieder hockte er sich ihn und holte noch eine raus. Die warf er mir dann zu, ich fing sie.
"Wir machen uns gleich nach Anbruch der Dunkelheit auf den Weg.", wieder nickte ich. Dann drehte ich mich um und ging in die Küche. Aus dem Kühlschrank holte ich eine Flasche Blut und trank sie auf ex weg.
"Lucien?", meine Stimme klang komisch, anders als sonst. Sofort stand er hinter mir.
"Ja?"
"Ich weiß es.", er machte ein fragendes Gesicht.
"Wenn ich mich unsichtbar machen kann, liegt es doch nahe liegend, das dass auch mit Gegenständen funktioniert, oder?", jetzt

wusste er worauf ich hinaus wollte.
"Du meinst, du willst versuchen..."
"...Salestia unsichtbar zu machen? Zumindest für eine Gewisse Zeit. Ja.", beendete ich seinen Satz.
"Das ist Genial! Süße, du bist Genial! Das könnte sogar klappen!", rief er und hob mich in die Lüfte. Dann gab er mir einen Kuss und zückte sein Handy.
"Trace! Komm her, wir haben eine gute Lösung für das Problem 'Mensch'!", schon hatte Lucien wieder aufgelegt. Er strahlte regelrecht. Natürlich tut er das, dachte ich, es ist ja immerhin seine Heimat worüber wir hier reden.
Zehn Minuten später, war Trace da.
"Also.... was ist die Idee?!", wollt er gespannt wissen.
"Cassy, süße. Zeig es ihm...", ich nickte, nahm eine Tasse in die Hand und ließ sie vor Traces Augen verschwinden.
"Wow. Das ist ja schön und gut, aber was hat das mit den Menschen zu tun?", ich verdrehte genervt die Augen.
"Ich will Salesia verschwinden lassen, natürlich!", Traces Augen wurden groß. Sofort schossen seine Augenbrauen in die Höhe.
"Die Sache hat eine Harken...", nun zog ich ungläubig die Brauen hoch und stemmte die Hände auf die Hüften.
"...wie willst du es schaffen, die ganze Zeit Salestia zu berühren, immerhin musst du das ja?! Ich meine, für ein paar Minuten, oder vielleicht auch Stunden, würde das klappen, aber nicht über Tage!", damit hatte er dann wohl recht...
Ich stellte die Tasse weg und fing an wie wild in der Küche auf und ab zu rennen.
Wie würde ich das hin kriegen? Ich fühlte mich für Salestia verantwortlich, ich wusste nicht warum, aber es war so.
Ich überlegte und ernte ungläubige Blicke von Lucien und Trace, bis ich sie genervt raus schickte.
Was konnten wir tun? Die Menschen glaubten wahrscheinlich sie hätten Atlantis gefunden, wenn sie das hier zu Gesicht bekämen! Ich wusste nicht wieso, ab er ich fühlte mich verantwortlich für Salestia. Doch im Moment, war die Stadt dem Untergang geweiht!
Ich schüttelte frustriert den Kopf. Das konnte doch nicht sein, das Salestia so tief in der scheiße steckte!!!
"Cassy?"
"WAS?!

", fuhr ich Lucien an und kam mir sofort wieder doof vor.
"Sorry, ich... bin nur ein wenig fertig mit den Nerven.", er kam auf mich zu und nahm mein Gesicht in seine Hände.
"Cassy, es wird alles wieder gut, okay?", ich nickte. Dann gab er mir einen Kuss auf die Stirn.
"Wir müssen.", ich schaute aus dem Fenster, es war tatsächlich schon Dunkel draußen. Wieder nickte ich.
"Ich muss noch mal kurz ins Schlafzimmer.", ich ging aus der Küche und ins Zimmer. Dort holte ich mir etwas schwarzes zum Anziehen (was nichts bringen würde!) und kramte die Waffe heraus.
Dann band ich mir die Haare zu einem Zopf zusammen und ging wieder zu Lucien und Trace.
"So es kann los gehen. Wie fangen wir an?", ich schaute in die Runde.
"Wir bekommen alle ein kleines Handy, und teilen uns auf. Wenn wir den Mörder finden, rufen wir an oder schicken eine SMS. Hier." Lucien schmiss mir ein winziges Handy zu und einen Gürtel um die Pistole darein zu stecken, doch da war noch ein weiteres Fach.
"Hier, ein Silber Messer.", wieder warf er und das zu ich fing es und steckte es in den Gürtel. Lucien war schon lange fertig ausgerüstet.
Kurz bevor auch ich aus der Tür ging, stieß Lucien mich gegen die Wand und küsste mich. Es kam mir vor, wie ein Abschiedkuss. Ein Kloß machte sich in meinem Hals breit.
„Lucien, das hier ist kein Abschied, klar?!“, wisperte ich. Doch er gab mir nur einen Kuss auf die Stirn und murmelte:“Pass gut auf dich auf. Ich liebe dich.“ Und noch bevor ich etwas erwidern konnte, war er verschwunden.
Ich nahm Nord und Ost Salestia in Augenschein, Trace den Süden und Lucien den Westen.

Ganz langsam und gemütlich lief ich durch den Wald, als wäre nichts gewesen. Ich lief und lief und lief...
Plötzlich hörte ich ein Rascheln. Ich drehte mich blitzschnell um. Doch ich sah niemanden. Ich wollte gerade mein Handy zücken, da spürte ich wie jemand hinter mich trat. Ich erstarrte.
"Na? Weißt du noch wer ich bin?", ertönte hinter mir eine Tiefe Stimme. Ich machte mich unsichtbar und griff mein Messer. Er drehte sich im Kreis umher.
"Ah Cassandra, oder sollte ich lieber Cassy sagen? Du hast heraus gefunden was deine

versteckte Fähigkeit ist? Gut.", er lachte. WOHER wusste er das?!
"Woher weißt du davon?", der Vampir drehte sich in meine Richtung. Shit! Jetzt weiß er wo ich bin. Hastig wich ich ihm aus.
"Tja, das ist mein kleines Geheimnis!", ich zückte mein Handy und schreib:
Hab ihn.
Kommt. Bin im Nord-Ost Wald.
Er weiß über den Rubin.
Beeilt euch!


schnell klickte ich auf senden.
"Warum tust du das?", fragte ich. Er lachte.
"Ich glaube... ich werde es dir nicht sagen! Rate...", ich zog die Brauen Hoch, was er natürlich nicht sah.
"Wer bist du?"
"Wayne." ich holte ebenfalls meine Waffe heraus. Dann ging ich auf ihn zu. Doch er wich aus.
"Ich höre dich, Cassy.", Mist! Ich schnellte vor und hielt ihm das Messer an den Hals und die Waffe an die Schläfe. Dann ließ ich mich wieder erscheinen.
"Ich würde das nicht tun. Lucien wäre bestimmt sauer.!", apropos, wo blieben sie?
"Warum sollte er?", zischte ich aufgebracht.
"Das sollte er dir schon selber sagen, nicht wahr?", sagte er und schaute Lucien an, der auf einmal vor uns stand.
"Wayne? Du?

", mein Blick wurde fragend, woher kannten sie sich?
"Wer. Ist. Das! Lucien ! Woher kennt ihr euch?!", schrie ich hysterisch.
"Wayne... ist mein Onkel und war mein bester Freund.", ich schaute von ihm zu Wayne. Sein bester Freund... Gott. Oh Gott, nein!
Irgendwie, erinnerte mich das an uns. Nur das er der Mörder gewesen war.
"Ich hätte nicht gedacht, das du die Stirn hast, halb Salestia zu töten, meiner Frau zu verletzen und dann...", er schnaubte. Dann kam ein Wutschrei und es wurde zu einem knurrten. Wayne lacht nur doof.
"Soll ich... soll ich...?", ich deutete auf Messer und Waffe. Er schüttelte den Kopf.
"Ich wünschte mir...." er schaute Wayne in die Augen "...es würde anders ausgehen, aber ich habe mir geschworen, jeden umzubringen der Cassy auch nur ein Haar krümmt! Ich habe mir versprochen den Massenmörder - ja, so heißt du - zu töten. Und alles trifft auf dich zu. Ich würde ja gerne sagen es tut mir leid. Aber das tut es nicht mehr Wayne. Nicht jetzt."
"Warte!

", schrie ich, als Lucien die Waffe zückte. Er schaute mich an.
"Was?!", es war ein wütendes Knurren.
"Du musst ihn nicht töten. Er ist dein einziger Verwandter und er ist dein Freund. Ich habe dir doch auch verzeiehen", er tat so als hätte ich nicht gesagt und schaute Wayne in die Augen. Mist, dachte ich, es war kein schlauer Zug gewesen, die beiden zu vergleichen.
"Nur noch zwei fragen:
Warum?

"
"Ich wollte die Frau mit dem Rubin finden und sie töten. Und den Rubin für mich behalten.", hatte er deswegen nur Frauen getötet? Hatte sich herum gesprochen das eine Frau den Rubin besaß?
"Hast du du noch etwas zu sagen?"
"Ja; Lucien, ich liebe dich wie meine eigenen Sohn und es war mir eine Freude, das du mich deine Freund nanntest.", Lucien schnaubte.
"Das war Vergangenheit."
"Warte. Wayne, das heißt, das war alles nur wegen mir und dem Rubin?!"
"Ja.", dann hörte man ein paar Schüsse und Wayne, fiel in meinen Armen zusammen. Lucien und ich schauten uns in die Augen.
Trace hatte die ganze Zeit stumm zugeguckt.
Ich steckte Messer und Pistole weg.
Schuldgefühle machten sich in mir breit.Das ist alles meine Schuld!


"Es tut mir leid. Das war alles ich schuld, ich hätte den Rubin nie annehmen sollen, dann wäre das alles nicht passiert, dann wäre alles im Lot, wir hätten den Rat nicht töten müssen, es hätte keinen Massenmörder gegeben...Alles meine Schuld!",ich verhaspelte mich, fiel auf die Knie und fing an zu schluchzen.
"Nein. Es ist nicht deine Schuld.",das war nicht Lucien, sondern Trace der das sagte. Er kam zu mir und streichelte mir sanft über den Rücken. Lucien drehte sich um und ging. Ich schaue ihm nach.
"Er braucht jetzt Zeit für sich, keine Sorge.", ich weinte weiter, auf dem kaltem Waldboden, bis mitten in die Nacht hinein. Ich merkte kaum, wie es immer kälter wurde und es anfing zu regnen.
Alles meine Schuld. Lucien ist weg. Wegen mir. Alles meine Schuld.


Bald gab es nur noch diese Gedanken in meinem Kopf. Trace hockte immer noch neben mir.
"Komm Cassy. Du musst nach Hause.", ich nickte. Dann fasste ich Trace am Arm und stand vor unserer Tür.
"Ich gehe besser.", murmelte Trace und ging. Als ich die Tür öffnete, herrschte völlige stille und reines Chaos. Er hat seine Wut raus gelassen und alles um geschmissen und verwüstet, dachte ich.
"Lucien?", keine Antwort. Ich ging ins Schlafzimmer. Auch hier war alles verwüstet, und Lucien saß mittendrin.
"Lucien?!", reif ich erschrocken. Er rührte sich nicht. Ich kniete mich neben ihn und streichelte über seinen Rücken.
"Lass mich!"

, knurrte er. Ich schreckte zurück. Wieder rollten mir Tränen über die Wangen, er war so kalt

zu mir. Ich krabbelte weg.
Beruhige dich, er braucht seine Zeit, versuchte ich mir einzureden, doch es klappte nicht. Wie hatte er es nur geschafft es auszuhalten, als ich ihm so lange die kalte Schulter gezeigt hatte?
Bald lief ich aus dem Haus und stieg ins Auto. Ich gab Vollgas und raste über die Straßen wie eine Verrückte. Noch immer weinte ich. Ich fuhr und wusste nicht mal wohin.
Irgendwann, hielt ich am Straßenrand. Ich heulte mir die Augen aus. Alles war meine schuld und Lucien,, er war so... abweisend zu mir gewesen - was verständlich war, mich aber dennoch verletzte. Nach einiger Zeit schlief ich ein.

Kapitel 3


Ich wachte am Morgen auf und wusste nicht mal wo ich war. Ich atmete einmal tief durch. Und schaute auf das Handy Display.
34 Anrufe in Abwesenheit.


Von Unbekannt.
Ich wischte mir den Rest der Blutroten Tränen vom Gesicht und machte mich auf den Weg nach Hause. Ich fuhr eineinhalb Stunden.
Als ich dort aus dem Auto stieg, war im Wohnzimmer das Licht an, das konnte man sehen.
Vorsichtig und auf alles gefasst, öffnete ich die Tür. Es sah wieder ordentlich aus. Er hatte sich wieder beruhigt und alles in Ordnung gebracht. Im Wohnzimmer hörte ich den Fernseher.
Wie konnte er jetzt fernsehen?

Ich ging ins Schlafzimmer und schmiss meine Sachen(Messer, Handy, Pistole und Gürtel) achtlos in eine Ecke des Zimmers und stieg unter die Dusche.
Als ich mir die Haare geföhnt hatte, ging ich ins Wohnzimmer.
"Hey?", ich wusste nicht was ich sagen sollte und wie er reagierte.
Er drehte sich zu mir um.
"Hey. Wo warst du?", seine Stimme klang rau und heiser. Als hätte er die ganze Nacht geweint oder geschrien.
"Ich weiß es nicht?", es war mehr Frage als Antwort. Ich setzte mich zu ihm auf die Couch.
"Ich bin einfach nur gefahren und irgendwann schlief ich ein.", er nahm meine Hand in seine und spielte mit meinen Fingern.
"Ich habe mir Sorgen gemacht und dich Tausendmal angerufen", er klang sanft, im Gegensatz zu Gestern.
"Ich mir auch."
"Entschuldige, wegen Gestern. Dass hast du nicht verdient! Du warst auch nicht so zu mir, als ich deine Eltern tötete, dabei kanntest du mich ja nicht einmal!"
"Du hast alles Recht der Welt dazu!",flüsterte ich und küsste ihn auf den Mund.
"Was?!"
"Wie, was?

", ich war verwirrt.
"Wie meinst du das, ich habe alles recht der Welt dazu?! Ich habe nicht das Recht, dich so

an zu fahren! Nie werde ich das Recht dazu haben!"
"Doch!", erwiderte ich lautstark.
"NEIN!

Ich habe nicht das recht

...", ich hielt ihm den Mund zu und schaute ihm mit festem Blick in die Augen.
"Hör auf.

", sagte ich mit ruhiger Stimme und fuhr fort.
"Hör auf, hör auf mit dieser Tour! Dein Freund und Onkel ist gestorben

! Also mach hier nicht einen auf mitleidigen Helden, der im selbstmiteid versinkt, weil er seine Frau angeschnauzt hat!!!

", schrie ich und Blutdurst machte sich in mir breit.
Ich war gerade auf gestanden, da packte er mich am Arm und drehte mich um.
"Danke."
"Wofür?"
"Danke, das du da bist. Danke, das du mich liebst. Danke, das du das verstehst, das ich so ... blöd war!", ich nickte und ging zu Kühlschrank. Ich nahm direkt 2 Flaschen und lief wieder ins Wohnzimmer.
"Hier.", er nahm die Flasche an und trank sie in einem Zug leer.
"Danke.", ich wusste, das die Worte nicht nur der Flasche galten.
"Bitte.", genauso wie er wusste, das auch diese Worte nicht nur der Flasche galten. Ich öffnete die Flasche und trank sie auch mit einem Zug leer.
"Was machen wir jetzt wegen den Menschen?!", flüsterte ich irgendwann. Lucien zuckte mit den Schultern.
"Wir müssen etwas tun! Ich kann nicht zulassen das man Salestia erkennt!", er nickte nur abwesend.
"Hörst du mir überhaupt zu?!", wollte ich wissen.
"Ja, verdammt! Ich höre dir zu! Und ich weiß über die Probleme sehr wohl Bescheid!", schrie er zurück. Ich zuckte zusammen. Lucien starrte auf den Bildschirm des ausgeschalteten Fernsehens.
"Sorry ich-"
"Nein, schon gut Lucien!", murmelte ich und stand wieder auf.
"Wo willst du hin?!", fragte er hastig.
"Etwas ausprobieren! Komm mit!", ich zog ihn am Arm, raus aus dem Haus.
"Was willst du ausprobieren?!"
"Wirst du sehen!", murmele ich genervt. Er seufzte und ließ sich mitziehen.
Nach ein paar Minuten, standen wir an dem Ende eines Waldes und es ging nicht weiter.
Endstation. Glasscheibe? Meine Hand berührte es, es war nicht sonderlich kalt, man konnte durch sehen aber man sah nicht viel, keine Fische, keine Tiere oder Felsen. Nur dunkles Wasser, man konnte so weit gucken, bis es schwarz wurde und man nichts sehen konnte. Atemberaubend.
Lucien stand still hinter mir, die Arme auf meine Schultern. Ich schloss die Augen und wünschte Salestia wäre weg beziehungsweise verschwunden!
10 Minuten später, klingelte mein Handy.
Trace


"Hey, was gibts?!"
"Bist du das?!"
"Bin ich was?!", ich war verwirrt.
"Ich sitze in einem U-Boot und kann Salestia nicht mehr sehen!"
"Ähm, ich denke schon!", jubelte ich.
„Cassy, süße?“, fragte Lucien zögerlich.
„Ja?“
„Du kannst trotzdem nicht für immer hier stehen bleiben?“, wo er recht hatte...
Auf einmal kam eine Erinnerung an ein Fantasybuch, das ich in der Kindheit gelesen hatte wieder hoch. Dort ging es um eine Hexe die...
Aber klar! Eine Hexe!
„Hey! Es gibt Vampire. Wieso also nicht auch andere Wesen?“, dachte ich laut und tippte mir ans Kinn. Mein Vampir zog die Brauen zusammen.
„Ja, es gibt Werwölfe, Meerjungfrauen – unsere engsten Freunde, Dämonen, Geister, Feen, Elfen, Gestaltwandler und Hexen und Hexenmeister, wieso?“
„Kennst du zufällig eine Hexe?“, sein Gesichtsausdruck wurde noch fragender. Er wusste einfach nicht worauf ich hinaus wollte. Hoffentlich kannte er jemanden und hoffentlich wäre meine Idee umsetzbar.
„Ja. Castalia, sie ist eine Hexe. Ich kenne sie schon seit Ewigkeiten.“

Kapitel 4


Ich hatte Lucien nicht erklärt, warum ich diese Hexe kennenlernen wollte, doch er traute mir und schon drei Tage später, gingen wir in die Menschenwelt, setzten uns ins Auto und fuhren los.
„Warum kann ich uns nicht einfach dort hinbeamen?“, quengelte ich nach mehr als 5 Stunden Autofahrt. Wieso musste diese blöde Hexe auch am Arsch der Welt wohnen?
„Ganz einfach, weil dort, wo du hin möchtest, musst du schon mal gewesen sein.“, erklärte er sachlich und schaute auf die Straße.
„Außerdem sind wir ja gleich da.“, fuhr er fort und bog in einen Wald ein. Weswegen, kam mir das gerade nur so klischeehaft vor?
Nach ein paar Minuten fahrt hielten wir an. Doch ich sah nirgendwo ein Haus. Ich wollte gerade fragen, wieso ich nichts sah, da ergriff Lucien das Wort.
„Also, nun spuck's schon aus. Wieso bist du hier?“, ich musste lächeln.
„Bist du immer noch nicht darauf gekommen? Ich möchte Castalia fragen, ob sie Salestia verzaubern kann.“, Lucien schien zu begreifen. Und umarmte mich stürmisch.
„Gott, du bist großartig, Süße!“
Dann stiegen wir aus; Lucien ging vor. Er schien sich genau auszukennen. Wahrscheinlich war er schon öfter hier gewesen.
Nach ein paar Metern, sah mein ein höher gelegtes Haus, mit zwanzig Stufen vor dem Eingang, einer Veranda und Licht brannte im rechten Fenster.
Kaum das wir die erste Stufen betreten hatten, wurde die Tür auf gerissen in der eine wahre Schönheit stand im Türrahmen. Sie hatte weißblondes, wallendes Haar das ihr bis zur Rückenmitte reichte und strahlende blaue Augen. Ihr Körper hatte an den richtigen Stellen, die Richtigen Kurven. Sie war höchstens Mitte Zwanzig. Ich hatte sie mir eher … wie meine Großmutter vorgestellt, wenn ich ehrlich sein sollte - und nicht so... perfekt.
Als sie uns – nein, als sie Lucien erblickte – rannte sie auf ihn zu und umarmte ihn stürmisch. Eifersucht wallte in mir auf und irgendwie hatte ich das Gefühl, das die zwei mal was gehabt hatten.
„Luc!“, kreischte sie und gab ihm ein Küsschen, auf jeweils die linke und die rechte Wange.
„Hey, Lia.“, begrüßte er sie und wir gingen die Treppen weiter hoch. Oh, schön. Sie hatten also auch schon Spitznamen.
Das Haus war eher altmodisch eingerichtet und es gab im Wohnzimmer sogar eine ganze Wand voller Bücher.
Wir setzten uns auf die Sofas.
„Cassy, das ist Lia. Eine alte Freundin. Und Lia, das ist Cassy.“, DEINE Freundin, schoss es mir durch den Kopf, als ich sie mit Blicken erdolchte. Fröhlich streckte sie mir die Hand hin, ich ergriff sie und sagte:“ Hey. Wir brauchen deine Hilfe.“
Lia nickte nur, streckte ihr Dekolleté etwas weiter heraus und sah wieder Lucien an.
„Nun, gut. Wie kann ich dir behilflich sein. Wie du aus Erfahrung weißt bin ich für alles offen.“, die Zweideutigkeit ihrer Worte entging mir nicht. Genauso wenig, wie dir Tatsache, das sie Lucien meinte und auf ihn stand. Offensichtlich eine seiner Verflossenen.
„Also, es gibt ein Problem. Die Menschen sind kurz davor Salestia zu entdecken. Schaffst du es einen Zauber auszusprechen, damit Salestia nur noch für mystische Wesen zu sehen ist?“, empört sah sie mich an und warf ihre Haare zurück.
„Aber natürlich! Lucien! Dieses Mädchen soll ihre Zunge zügeln. Hat sie keine Manieren?!“, zischte sie. Eingebildete Schnepfe! Ich schnaubte.
„Lia! Sie ist noch nicht so lange eine von uns. Und eine Hexe hat sie auch noch nie gesehen! Vor allem keine die so alt ist wie ich!“
„Ist ja gut, Süßer. Könntest du mir bitte meine Glaskugel aus meinem Hexenraum holen?“, er nickte nur und verschwand. Okay. Er war also schon öfter hier gewesen.
„Jetzt hör mir mal zu du kleines, dummes Kind! Du bist nur ein Zeitvertreib für ihn. Ich kenne ihn schon seit hunderten von Jahren Also bilde dir ja nichts ein! Er gehört zu mir und wird auch wieder zurückkommen! Ist dir das klar?“, zickte sie und baute sich in ihrer vollen Größe vor mir aus. Ihre saphirblauen Augen sprühten Funken.
„Wir haben geheiratet du kleine….“
„Meinst du diese hier?“, besagter kam ins Zimmer und hielt eine runde Glaskugel hoch. Eifrig nickte Castalia und stand auf. Während sie ihm die Kugel aus der Hand nahm, steifte sie ihn 'ganz zufällig' und er tat nichts. Rein gar nichts. Dieses kleine Miststück machte mich rasend.
„Gut.“, er setzt sich wieder hin und betrachtete Lia, während sie irgendetwas unverständliches murmelte und ihr Haar immer weiter hoch flog. Ihre Augen und Hände leuchtete, sowie die Kristallkugel, ihr ganzer Körper und die Kugel hoben in die Luft ab, ungefähr 30 Zentimeter.
Ganz langsam, bildete sich etwas zwischen ihren Händen, es sah aus wie … ein Edelstein? Ja, genau. Ein durchsichtiger, klarer Stein. Er war Oval förmig... und sah aus wie ein Diamant.
Dann, urplötzlich erlosch das leuchten und sie sank wieder auf das Sofa zurück.
„Fertig. Hier.“, sie warf Lucien den Stein zu.“, Den müsst ihr irgendwo, an einem sichern Ort legen, wo er Salestias Grenze berührt.“, ich war baff. So einfach ging das?
„Danke sehr, Lia.“, wir standen auf, Castalia umarmte Lucien noch einmal fest, gab ihm protestiv einen kurzen Kuss auf den Mund. Leise fauchte ich in ihre Richtung. Sie lächelte nur verschmitzt und murmelte:“Der Zauber war sehr stark. Er hat mir einige Kraft geraubt, ich werde mich wohl oder über hinlegen müssen. Auch wenn ich keine schlechte Gastgeberin seien möchte, Luc, wirst du die Tür selbst finden. Du warst ja schon oft genug hier. Ach ja, und ich gebe euch noch einen Tipp: Salestia, braucht einen neuen Herrscher.“, mit diesen Worten verschwand sie eine Treppe hinauf. Wütend stapfte ich nach draußen und lief – ohne Plan wo unser Auto stand – durch den Wald. Ich schwieg.
„Cassy, wir müssen hier lang.“, machte Lucien mich darauf aufmerksam. Stumm folgte ich ihm und lief ihm hinterher.
Als wir am Auto ankamen, presste er mich plötzlich und ohne Vorwarnung an das Auto, die eine Hand links, die andere Rechts. Ich war gefangen. Sein Blick suchte in meinen Augen nach Antworten.
„Was ist los mit dir, Cassy?“, wollte er mit verzweifeltem Blick wissen. Ich konnte nicht mehr an mich halten und fragte:“Du hattest mal was mit Castalia, oder?“
Seine Augen wurden groß und ein kleines Lächeln stahl sich auf sein Gesicht.
„Du bist eifersüchtig.“, stellte er grinsend fest. Beleidigt murmelte ich ein 'Bin ich nicht! Und lach mich verdammt nochmal nicht aus' und wollte mich aus seinem Käfig befreien, doch er hielt mich weiter fest. Mit einem breitem grinsen in seinem wunderhübschem Gesicht, wollte er mich küssen, doch ich zog demonstrativ den Kopf weg.
„Geh dir deinen Mund waschen, bevor du mich küsst. Ich will nicht deine Lippen auf meinen spüren, wenn ihre auf deinen lagen.“, Dann befreite ich mich endgültig aus seiner Umarmung und setzte mich beleidigt ins Auto.
Die restliche fahrt schwiegen wir, bis ich fragte:“Können wir nicht eine Pause machen? Ich muss mir die Füße vertreten.“
Es wurde mir einfach zu... unangenehm im Auto. Lucien bejahte und hielt nahe eines Waldes an. Ich stieg aus und stapfte in den Wald. Allein. Zum Glück.
Nach ein paar Metern, war ich soweit, das er mich nicht mehr sehen konnte. Und ohne Vorwarnung, sprang mich auf einmal jemand – nein, etwas – an. Ein erstickter Laut entfuhr mir und ich landete auf meinem Hintern. Vor mir stand ein grauer Wolf, mit grünen Augen, der mich interessiert musterte. Ein Werwolf, dachte ich geschockt.
Und dann, verwandelte er sich zurück und vor mir stand ein gutaussehender, schätzungsweise zwanzig-jähriger Mann, er war gutgebaut, mit schwarzen Haar und grasgrünen Augen. Er trug Jeans und ein schwarzes verwaschenes T-Shirt mit V-Ausschnitt.
„Hallo junge Dame. Entschuldige. Ich war nicht darauf vorbereitet hier jemanden zu sehen.“, er hielt mir die Hand hin, danken ergriff ich sie und klopfte mir den Dreck von den Klamotten.
„Ich bin Sam. Ich bin auf dem Weg zum Hafen um nach Salestia zu kommen.“, erneut hielt er mir die Hand hin und wieder ergriff ich sie.
„Cassy.“, murmelte ich und betrachtete ihn weiter.
„Was machst du hier mitten im Wald und so ganz alleine? Hört sich nach einem schlechten Horrorfilm an.“, scherzte er und ich musste wirklich lachen. Sam grinste verschmitzt.
„Ich habe eine dreistündige Autofahrt hinter mir und noch zwei Stunden vor mir, ich wollte mir nur die Füße vertreten“, erklärte ich und lehnte mich gegen den nächstbesten Baum. Da hörte ich, wie jemand näher kam.
„Cassy, wir …?“, Lucien verstummte, als er Sam vor mir stehen sah. Und ich hatte das Gefühl, das er wusste, das er ein Werwolf war und ihn nicht mochte.
„Sam, das ist Lucien. Lucien, das ist Sam.“, das Lucien mein Mann ist, ließ ich extra aus – hatte er ja auch getan. Langsam baute sich eine Spannung zwischen den beiden auf, so dass Lucien die Hände zu Fäusten ballte und neben mich trat.
„Was tust du hier?“
„Mich mit ihm Unterhalten. Was dagegen?“, zischte ich.
„Cassy, belästigt er dich?“, fragten beide gleichzeitig und starrten sich an.
„Nein. Das tut ihr beide nicht. Aber ihr verhaltet euch wie Kindergarten Kinder. Oder Wölfe – sorry Sam – die um ihr Fleisch kämpfen.“, totale Stille folgte.
„Sollen wir dich mitnehmen, Sam? Wir müssen auch nach Salestia.“, oohh, ja. Rache ist süß! Und lustig wird es auch werden. Sam sah mich belustigt an; er dachte wohl das Gleiche.
„Cassandra!“, fauchte Lucien empört und packte mich am Arm.
„Dieser Typ kommt auf keinen Fall mit!“, Sam beobachtete alles mit belustigtem Blick.
„Okay. Sam, tut mir leid für dich. Aber vielleicht treffen wir uns ja wieder am Hafen.“, zwitscherte ich und lächelte ihm zu.
„Ich hoffe es, Cassy“, grinste er und lief davon.
Augenblicklich presste Lucien mich ins Gras und hielt meine Hände oberhalb meines Kopfes gefangen.
„Du. Gehörst. Mir.“, knurrte er und küsste sich von meinem Dekolleté, über meinen Hals zu Meinem Mund, wo er mich wütend, besitzergreifend und stürmisch küsste. „Mein.“, brummte er in meinen Mund und fuhr mit seiner freien Hand – die, die nicht meine Hände gefangen hielt – über meinen Körper.
Gott, so hatte er mich noch nie geküsst, schoss es mir durch den Kopf.
Doch bald schon war ich zu nichts mehr fähig, lag nur noch da und alles drehte sich, bis er sich von mir löste.
„Mach so was nie wieder.“, sagte er mit rauer, belegter Stimme und musterte mich. Ich hatte gefallen daran gefunden, ihn auf die Palme zubringen, also antwortete ich:“ Ich sagte, du darfst mich erst wieder küssen, wenn du dir den Mund gewaschen hast.“, ich musste an mich halten, um mein Pokerface zu wahren und nicht lautlos zu brüllen.
„Das ist mir egal. Du gehörst MIR.“
„Nein. Ich gehöre mir allein. Und außer dem hat Sam -“
„Wage es ja nicht, diesen Namen in meiner Gegenwart zu benutzten.“, wütend stand er auf und stapfte davon. Mit schnellen Schritten lief ich ihm hinterher, bis ich ihm am Arm gepackt und umgedreht hatte. Mit funkelnden Augen erwiderte ich:“Gut. Dann werde ich das nicht tun! Aber dann gilt das kleine jawohl für deine kleine Schlampe, Castalia!“
Nun war ich es, die an ihm vorbeirauschte und sich ins Auto setzte. Wir sagten beide keinen Ton mehr. Na toll. Wir hatten unseren ersten richtigen Streit. Das konnte ja lustig werden.

Impressum

Texte: Die Texte sind nicht Kopiert, sondern lediglich meiner Fantasie entsprungen
Bildmaterialien: Ich habe das Cover aus Google.
Tag der Veröffentlichung: 12.09.2010

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Für alle meine Bookrix Freunden!

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