Was ist das?
Mit Pinkeln hat es nichts zu tun.
Es ist wieder mal Frühling:
Die Finken stinken, die Pinken kommen wieder hoch, Figürchen allenthalben.
Die Natur hat komischerweise wieder Lust, auszusprießen.
Generell und nicht gentrifziert gesehen ist Folgendes los:
Die Wirtschaft boomt – noch - , der Konsum beginnt einzubrechen. Die Autoindustrie – unsere Referenz-Wirtschaftsmacht - klagt über stark zurückgehende Nachfrage. Die Jungen sind anscheinend klüger als die Alten und lassen sich von der Attraktion des glänzenden Heiligen Blechle nicht mehr verführen, möge sich auch diese und jene Schöne davor räkeln.
Ist endlich die Erkenntnis in die Gehirne infiltriert, dass genau das Auto, dieser Fetisch des späten 19.Jahrhunderts, uns automatisch/logisch alle Ressourcen zunichte macht, die uns noch verblieben sind?
Mobilität allenthalben, ewige Staus und Schlangen auf den Autobahnen, verpestete Landschaften; verarschte Menschen, ihrer Sozialkontakte verlustig, ihrer Fortpflanzungsfähigkeit (männlich) und –bereitschaft (weiblich) beraubt. Das gleiche auslösende Faktum wird von beiden Geschlechtern spezifisch anders erlebt und erlitten.
Nicht recht einzusehen, weshalb in dieser prekären Lage die Farbe ‚pink’ wieder hochfloppt. Nachdenkenswert. Barby steht auf pink. Ist es nun die leidende Kosmetikindustrie, sind es die Hersteller von Haushaltsprodukten, ist es die Modebranche? Stecken fulminante Kämpfer gegen das Modeltum dahinter? Sich reinkarnierende Feinde von „Emma“ und ihrer Bewegung, die schlussendlich in peinlicher Kooperation und auf dem Holzweg endete?
Zu allen Zeiten war der Slogan „Frauen an den Herd, an die Töpfe“ verdächtig. Mich kommt ein Bauchgrimmen an.
Als Trost betrachte ich dieses Bild einer frühlingshaften Magnolie, ganz in pink:
Oder auch dieses Bild von etwas Größerem, das die Pinkisierung relativiert:
Es tut sich was in Indien :
http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/indien-gulabi-gang-betreibt-die-pink-sari-revolution-a-960508.html
Tag der Veröffentlichung: 01.10.2013
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