Panikattacken, Depressionen &
Wie ich lernte da heraus zu kommen!
„Mutig ist nicht der,
der sich niemals fürchtet,
sondern der,
der diese Furcht besiegt.“
Nelson Mandela
„Und jetzt nehme ich
mein Leben in die Hand….
….und beweise mir,
dass ich das kann!“
Meinen Söhnen Dennis und Conner. Sie sind das Beste, was mir in meinem Leben wiederfahren ist !!!!!
Meinem Lebensgefährten Alex dafür, dass er mich mit allen Macken und Fehlern nimmt und für unseren gemeinsamen Sohn Conner.
Meinem Exmann Bernhard dafür, dass er mit mir durch die für mich schwierigste Zeit in meinem Leben ging und für unseren gemeinsamen Sohn Dennis.
Tanja, meiner besten Freundin seit dem Kindergarten für die super Zeit, und dass wir auch heute noch befreundet sind.
Meinem besten Freund Andreas dafür, dass ich mich immer bei ihm ausheulen konnte und kann, egal zu welcher Uhrzeit.
Auch Dir Tom danke ich dafür, dass Du die erste große Liebe in meinem Leben warst.
Meinem 1993 verstorbenem Bruder dafür, dass er mich quasi zum Buddhismus brachte.
Meinen Großeltern väterlicherseits dafür, dass sie mich bei sich aufnahmen und großzogen.
Es war Montag, der 22. Juli. 2002. Mein Sohn war im Kindergarten, die Wäsche in der Waschmaschine, und ich bin nach Nauheim in den dortigen Discounter zum Einkaufen gefahren. Bis dahin war es ein typischer Tag, bis auf einmal mein Kreislauf anfing zu spinnen. Zunächst dachte ich mir noch nicht viel dabei, denn das hatte ich in jenem Sommer öfter.
Doch plötzlich kam Herzrasen hinzu und ein Taubheitsgefühl im Arm, was mich veranlasste, alles stehen und liegen zu lassen und einfach nur raus aus dem Geschäft zu rennen.
Nachdem ich einige Zeit im Auto gesessen hatte bin ich wieder in das Geschäft gegangen, um die Dinge die ich im Einkaufswagen hatte, zu bezahlen. An der Kasse in der Schlange zu stehen, war für mich sehr unangenehm. Da war ständig das Gefühl, mich übergeben zu müssen, dann der Tunnelblick, und zu guter Letzt hatte ich das Gefühl, nur noch Watte im Gehirn zu haben.
Es hat keine Viertelstunde gedauert, bis ich wieder aus dem Laden draußen war, angefühlt hat es sich jedoch wie eine EWIGKEIT. Wieder am Auto angekommen, wollte ich nur noch nach Hause, aber das war leichter gedacht als getan.
Hinterm Steuer kamen die nächsten Symptome - Taubheit in Armen und Beinen, und die Fahrt war der blanke Horror.
Ich habe sämtliche Verkehrsregeln gebrochen auf dieser Fahrt, rote Ampeln überfahren und und und.- Ich wollte nur noch nach Hause.
TIPP
Frage Dich nicht, OB
Du es schaffen kannst,
sondern WIE
Du es schaffen kannst.
Als dies geschafft war, rief ich eine Bekannte an, die meinen Sohn vom Kindergarten abholte, bis mein Mann ihn bei ihr holen konnte. Dann rief ich den Chef meines Mannes an, danach lag ich nur noch auf dem Sofa und versuchte der Gefühle Herr zu werden.
Nach ca. einer halben Stunde stand der Chef meines Mannes im Wohnzimmer, um nach mir zu sehen, bis mein Mann zu Hause sein konnte. Da er mit dem LKW unterwegs war, konnte er natürlich nicht sofort zu Hause sein.
Es muss wohl mittlerweile ca. 14.oo Uhr gewesen sein, als mein damaliger Mann nach Hause kam. Ich versuchte ihm zu erklären, was mit mir los ist.
Nur wie erklärt man etwas, das man selbst nicht versteht!!!
Naja, jeden falls rief er bei unserem Hausarzt an und bekam für denselben Tag noch einen Termin, dann fuhren wir los zuerst unseren Sohn abholen und dann zum Arzt.
Der Arzt meinte, ich wäre mit den Nerven etwas runter und müsste mich nur etwas ausruhen.
Wäre schön, wenn es nur das gewesen wäre. Am nächsten Tag konnte ich nicht mal das Haus verlassen, ohne dass mir der Angstschweiß auf der Stirn stand. Meinen Sohn vom Kindergarten abzuholen, war für mich ein Kraftakt, so dass ich hinterher das Gefühl hatte, einen Marathon gelaufen zu sein und nicht nur ca. 150 m!
Ein paar Tage später bin ich noch mal zu unserem Hausarzt gegangen und erklärte ihm, wie ich mich fühlte. Da wahren zum einen die Panikanfälle vor allem und jedem, zum anderen die Antriebslosigkeit Ich war so müde zu dieser Zeit, aber heute weiß ich, das waren heftige Depressionen.
Nach dieser Schilderung meinte der Arzt, er gibt mir eine Überweisung zu einem Psychiater. Wie wir alle wissen ist es sehr schwer, bei einem Psychiater einen Termin zu bekommen.
Es dauerte 4 Monate, bis ich meinen ersten Termin endlich hatte, 4 Monate, in denen ich mich sicher umgebracht hätte, wenn nicht mein Sohn gewesen wäre. Die Liebe zu meinem Sohn hat mich dazu gebracht, jeden Morgen auf zu stehen und zu kämpfen und diese Hölle durch zu stehen.
Für meinen Sohn bin ich dann auch auf geblieben, habe mich angezogen und gewaschen, habe versucht meine Hausarbeit zu machen, so gut es mir in diesem Moment möglich war. Ich habe sogar Mittag- und Abendessen irgendwie hinbekommen, woran man erkennen kann, zu welchen Höchstleistungen ein Körper, der völlig am Ende ist, doch noch fähig ist.
Kämpfe um das,
was Dich weiterbringt.
Akzeptiere das,
was Du nicht ändern kannst.
Trenne Dich von dem,
was Dich runterzieht.
4 Monate Wartezeit beim Psychiater ist schon ein No Go, aber leider sieht es mittlerweile nicht besser aus. Eine Bekannte durfte 6 Monate warten!
Die Zeit des Wartens war für mich so etwas wie meine persönliche Hölle, durch die ich gegangen bin. Mein damaliger Mann schaffte es irgendwie, dass ich mitgegangen bin zum Einkaufen. Wie man sich sicher denken kann, war das jedes Mal ein Kraftakt für mich.
Meine damalige Schwiegermutter war mir in der Zeit eine Riesen hilfe da sie ihren Enkel vom Kindergarten abholte und viele andere Dinge mit ihm machte, die mir leider nicht möglich waren.
Sie brachte ihn zum Beispiel zum Schwimmkurs, damit er sein Seepferdchen machen konnte oder ins Fußballtraining usw.
„Suche nicht nach Fehlern,
suche nach Lösungen!“
Henry Ford
Ich wünschte nun sagen zu können, es hat sich gelohnt, 4 Monate auf einen Termin warten zu müssen. Leider ist das Gegenteil der Fall, ich bekam Tabletten morgens welche die gute Laune machen sollen, mittags welche, die langsam wieder beruhigen sollten und abends Schlaftabletten.
Als erstes haben die Tabletten nicht gewirkt, wie sie sollten, und eine der Nebenwirkungen war Milchfluss. Ich war begeistert, also gab es die nächste Sorte Tabletten.
Diesmal nur eine Sorte, davon sollte ich 3x täglich ½ nehmen. Nach 3-4 Wochen wirkten diese sogar ganz gut, zumindest die Depressionen bekam ich damit in den Griff.
Nach dem ich die ersten 4 Wochen von diesen Tabletten noch mehr runter gezogen worden war, obwohl ich dachte das ginge gar nicht mehr, ging es endlich Bergauf.
Dann nach 4 Wochen fingen sie langsam an so zu wirken, wie sie sollten, und meine Laune wurde ganz langsam besser.
„Die Fähigkeit, das Wort
NEIN
auszusprechen,
ist der erste Schritt zur
Freiheit.“
Nicolas Chamford
Am schlimmsten an den Psychopharmaka finde ich immer die Nebenwirkungen,
Die Harmlosesten sind, dass man davon zu- oder abnehmen kann, schlimmer ist schon, dass die Libido darunter leiden kann, kann aber nicht muss usw. usw. usw. !!!!
Verlag: BookRix GmbH & Co. KG
Tag der Veröffentlichung: 05.09.2014
ISBN: 978-3-7368-3688-4
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