Mein Mann und ich sind 40 Jahre verheiratet. In dieser Zeit hatten wir immer Hunde und unser Sohn wuchs mit Hunden auf. Nachdem Eljano verstarb waren wir uns einig, dass wir keinen Hund mehr haben wollten. Doch es kam anders als wir dachten. Als Abeni, genannt Krümel, in unser Leben trat stellte sie alles auf den Kopf. So einen Welpen hatten wir noch nie. Sie war so besonders, so einzigartig, dass sie uns fast an den Rand des Wahnsinns brachte. Sie war ein kleiner Teufel auf vier Beinen. Im Laufe der Zeit wurde aus dem kleinen Monster eine wunderbare Hündin mit der wie sehr viel erlebten. Als sie 3 Jahre alt war, wuchs in uns der Wunsch einen Welpen von ihr zu bekommen und stürzten uns mit ihr in unser größtes Abenteuer.
Mit Tränen in den Augen räumte ich Eljanos Decken, sein Spielzeug und sein Körbchen, weg. Er war über die Regenbrücke gegangen und nun bei seiner Cinga, deren Verlust er nie ganz verkraftet hatte. Die ersten Tage ohne ihn waren schlimm. Das Geräusch seiner Fußnägel, wenn er über den Laminatboden lief, hatten wir noch lange im Ohr. Im Haus war es ohne ihn sehr still, er fehlte uns. Wir hofften, dass wir uns schnell daran gewöhnen würden, ein Leben ohne Hund zu führen. Leicht war es nicht, aber wir versuchten uns die Situation schönzureden. Sahen wir Hundebesitzer mit ihren Hunden im Regen spazierengehen dachten wir bei diesem Wetter müssen wir nicht mehr raus, auch zeitlich waren wir nicht mehr gebunden. Wir konnten hinfahren wohin wir wollten ohne uns Gedanken darüber machen zu müssen, ob wir den Hund mitnehmen konnten oder nicht und so verging die Zeit. Es fiel uns schwer den Tag ohne ihn einzuteilen undich ertappte mich immer öfters wie ich anderen Hunden hinterherschaute. Eines Tages ich saß im Büro unser Chef war nicht da, zeigte mir meine Kollegin überglücklich Fotos von ihrer kleinen Katze im Internet, die sie demnächst vom Züchter abholen konnte. Plötzlich kam mir die Idee "einfach nur so" im Internet nachzusehen, ob es einen Züchter in unserer Nähe gab, deren Rhodesian Ridgeback Hündin Welpen hatte. Ein bisschen enttäuscht war ich schon als ich keinen Züchter fand, dann sollte es wohl nicht sein. Als ich eine Woche später erneut im Internet nachschaute, stieß ich auf die Homepage von Frau Stremlau, www.yashangaa.de, deren Hündin Uzuri Welpen hatte. Ihre Homepage sprach mich sofort an, weil sie mit viel Herz über ihre Hunde berichtete. Anschließend schaute ich mir die Fotos von Uzuris Welpen an und sah eine kleine dunkelbraune Rhodesian Ridgeback Hündin, deren Blick direkt mein Herz traf. Ich weiß nicht warum, aber von dieser Sekunde an hieß sie bei mir Krümel. Diese oder keine dachte ich mir. Schnell schickte ich den Link nach Hause, weil ich meinem Mann die Fotos zeigen wollte.
Wir werden keinen unserer Hunde vergessen, denn sie waren für uns Familienmitglieder. Mit ihnen ist ein Stück von unserem Herzen mitgegangen.
Abeni in der Mitte links von ihr lag Kimba
Ich musste mich sehr stark auf meine Arbeit konzentrieren, am liebsten wäre ich sofort mit meinem Mann nach Balve gefahren, denn Krümel ging mir nicht mehr aus dem Kopf. Endlich hatte ich Feierabend. Zuhause angekommen schnappte ich mir mein Laptop um meinem Mann die Homepage zu zeigen. Halbherzig schaute er sich die Fotos an, als er die kleine dunkelbraune Hündin sah stutzte er und sagte erkundige dich ob sie noch frei ist. Genau diesen Satz wollte ich hören. Das ließ ich mir nicht zweimal sagen und rief Frau Stremlau, www.yashangaa.de an. Der Satz es kommt kein Hund mehr ins Haus, wurde nicht mehr erwähnt. Es war so, als wenn wir diesen Satz niemals ausgesprochen hatten. Wir bekamen für den nächsten Tag um 15.00 Uhr einen Termin. Am nächsten Tag im Büro versuchte ich meine Gedanken nicht ständig abschweifen zu lassen, aber das war schwieriger als gedacht. Zwischendurch schaute ich auf die Homepage um nachzusehen, ob Krümel noch da war. Endlich konnte ich nach Hause fahren. Auf dem Weg nach Hause hoffte ich inständig, dass sie uns nicht vor der Nase weggeschnappt wurde. Pünktlich um 15.00 Uhr waren wir bei Frau Stremlau in Balve. Stürmisch wurden wir von ihren 3 Rhodesian Ridgeback Hündinnen begrüßt, die letzte Begutachtung nahm Cassy, eine schwarzen Dackelhündin, vor. Cassy war Mama und Chefin Nummer 2 der Rasselbande. Auch sie verstand keinen Spaß wenn es um ihre Babys ging. Offensichtlich waren die Vierbeiner mit uns zufrieden, denn wir durften gleich weitergehen. Noch ein paar Schritte, dann sahen wir die große blaue Schüssel in der die dunkelbraune Rhodesian Ridgeback Hündin lag, aus deren Augen der Schalk blitzte. Ihr dunkelbraunes Fell war von schwarzen Stichelhaaren durchzogen und ihre Fellfarbe erinnerte mich an Schokolade, die ich heiß und
innig liebte. Als wir uns ihr näherten schaute sie uns an als wenn sie sagen wollte, auf euch habe ich gewartet. Innerhalb von Sekunden hatte sie unser Herz erobert. Auch mein Mann war hin und weg. Nachdem wir mit Frau Stremlau ein intensives Gespräch geführt hatten stellte sich heraus, dass Krümel so gut wie vergeben war. Das die Interessentin sich noch nicht wieder gemeldet hatte lag daran, dass sie erst heute aus dem Urlaub zurückkam. Frau Stremlau rechnete damit, dass sie sich morgen spätestens übermorgen bei ihr melden würde. Das war ein Schlag in die Magengrube. Damit hatten wir nicht gerechnet. Es waren noch 2 Hündinnen frei, aber wir hatten uns in Krümel verliebt, so dass wir beschlossen, wenn wir "Krümel " nicht bekamen, es keine andere Hündin gab. Etwas traurig verließen wir Frau Stremlau die uns versprach, sich in den nächsten zwei Tagen zu melden. Am nächsten Morgen beim Frühstück überlegten wir ob wir noch andere Züchter aufsuchen sollten, aber wir entschieden uns dagegen. Wir hofften darauf, Krümel mitnehmen zu können Der erste Tag verging und es kam kein Anruf. Traurig fanden wir uns damit ab, Krümel doch nicht zu bekommen. Der zweite Tag ging langsam zu Ende, als gegen 20.00 Uhr das Telefon klingelte. Wie elektrisiert sprang ich auf und nahm den Hörer ab. Es war Frau Stremlau die uns mitteilte, dass wir "Krümel" haben könnten, wenn wir sie noch wollten. Was für eine Frage, natürlich wollten wir sie haben. Die Interessentin hatte es sich anders überlegt. Es sollte wohl so sein, wir waren füreinander bestimmt. Glücklich vereinbarte ich für den nächsten Tag einen Termin, um Krümel zu besuchen und um eine Anzahlung zu machen, damit sie uns niemand mehr wegnahm. Voller Freude suchte ich im Internet nach einem passenden afrikanischen Namen. Als ich auf den Namen Abeni stieß war klar, dass sie so heißen sollte, weil dieser Name (wir haben um sie gebeten und jetzt ist sie unser *Yoruba) genau zu der Situation passte. Ein Tag nach dem anderen wurde am Kalender abgestrichen. Wir konnten es kaum erwarten sie endlich abholen zu können und kamen uns wie kleine Kinder vor, die ihren Geburtstag herbeiwünschten, um endlich das heißersehnte Geschenk in Empfang nehmen zu können. Da wir Abeni mindestens einmal in der Woche besuchten, bekamen wir einen sehr guten Kontakt zu ihr. Jedes Mal wenn wir bei ihr waren, kam sie im wahrsten Sinne des Wortes vor lauter Freude angeflogen. Sie war von ihren Geschwistern die einzige, die so ein Begrüßungsritual hatte.
Auf dem Gelände von Frau Stremlau gab es neben einem riesigen Hundespielplatz, ein großes Gelände auf dem später der Ernst des Lebens für die Hunde begann. Da Frau Stremlau eine Hundeschule für Rhodesian Ridgebacks betrieb beschlossen wir, mit Abeni bei ihr in die Hundeschule www.Hundeschule-sabinestremlau.de zu gehen. Ich empfehle jedem, mit seinem Welpen eine gute Hundeschule zu besuchen, weil es sich lohnt auch wenn manchmal das Gefühl hochkommt, dass es keinen Zweck hat. Wer am Ball bleibt kann später auf sich und seinen Hund stolz sein. Ich weiß wovon ich rede.
Der Rhodesian Ridgeback ist kein Hund für jedermann und erst recht nicht everybodys darling. Er fordert von seinen Menschen einen einfühlsamen, geduldigen und liebevollen Umgang und jede Menge Geduld bei seiner Erziehung. Fremden gegenüber benimmt er sich gleichgültig bis arrogant und es dauert ziemlich lange, bis er sie akzeptiert. Wenn Sie mit dem Gedanken spielen, sich einen Rhodesian Ridgeback Welpen ins Haus zu holen, sollten Sie sich vorher sehr gut über diese Rasse informieren.
Falls Sie einen Hund möchten der aufs Wort hört, einfach zu erziehen ist und der Sie anhimmelt, dann sollten Sie sich für eine andere Hunderasse entscheiden. Ein Ridgeback wird Ihnen diesen Wunsch, zumindest am Anfang,nicht erfüllen. Richtig erwachsen ist der Ridgeback erst mit 3 Jahren. Er ist ein äußerst willensstarker Hund, bei dem Sie mit Härte oder Schimpfen nicht sehr weit kommen werden. Klugheit, Kraft, Mut, Geschwindigkeit, Treue und Anhänglichkeit sind die Merkmale des Ridgebacks. Wer sich auf ihn einlässt, seinen Charakter akzeptiert, ihm Liebe, Sicherheit und eine gute Erziehung schenkt, wird später einen wunderbaren Hund haben.´
Bis er erwachsen ist, werden Sie vielleicht ein paar Haare weniger auf dem Kopf haben und ihre Nerven werden auch etwas gelitten haben,denn er wird immer wieder testen, ob die bisherigen Regeln noch gelten. Das kann sehr anstrengend sein. Selbst als erwachsener Hund hinterfragt er gelernte Regeln und es ist nicht ungewöhnlich, wenn er plötzlich Regeln die er schon lange kennt, einfach ignoriert oder diese nur halbherzige akzeptiert. Er liebt seine Familie über alles und braucht ihre Zuwendung und ihre Nähe. Aus diesem Grund ist er für die Zwingerhaltung überhaupt nicht geeignet. Da er ein Laufhund ist, besitzt er einen starken Bewegungsdrang, als Jagdhund jagt er gerne alles was nicht bei drei auf den Bäumen ist.Der Ridgeback ist ein Spätzünder in jeglicher Hinsicht.
Obwohl er als Junghund bereits über eine imposante Erscheinung verfügt täuscht das Bild, denn kopfmäßig ist er noch ein kleiner Hund. In dieser Zeit zeigt er sich oftmals mimosenhaft, sensibel, rüpelig, unsicher oder stur. Mit seiner Sturheit und Eigenständigkeit kann er seine Zweibeiner in den Wahnsinn treiben. Abeni war unser vierter Rhodesian Ridgeback. Sie uns in ihrer Welpen,- und Junghundezeit oftmals an den Rand des Wahnsinns gebracht. So einen Welpen hatten wir noch nie. Sie war nicht nur ein kleiner Teufel, sie war ein Terrorkrümel die mit unseren Nervensträngen Gitarre spielte. Als wir alle Rüpelphasen zusammen überstanden hatten, wurde aus ihre eine wunderbare Hündin. Wer einmal einen Ridgeback hatte und weiß wie sie ticken, wird dieser Rasse immer verbunden bleiben. Diese Rasse besitzt einen hohen Suchtfaktor.
Am 07.08.2010 fand die Wurfabnahme statt und wir konnten Krümel endlich abholen. Gegen 11.00 Uhr rief Frau Stremlau an um uns mitzuteilen, dass wir uns auf den Weg machen sollten. Bevor wir losfuhren, legte ich eine flauschige Decke auf die Couch, verteilte ein paar Leckerchen, einen Kauschuh und legte einige Tierchen die quietschen, in ihr Hundebett. Es war genau wie damals als wir Eljano abholten, sehr schwül und heiß. Wir waren die ersten die in Balve ankamen. Als Krümel uns sah kam sie uns wie immer entgegengeflogen. Der leidige Papierkram war schnell erledigt und sie war unsere. An alles hatten wir gedacht nur nicht an eine Leine. Das war peinlich, aber Frau Stremlau hatte eine Leine für uns. Schnell machte ich noch ein Fotos von Uzuri Abenis Mama und Cassy, dann verabschiedete Frau Stremlau sich mit Tränen in den Augen von Krümel und brachte uns zum Auto. Glücklich setzte ich mich mit Abeni die ich auf dem Arm hatte, auf die Rückbank, weil ihr die erste Autofahrt in guter Erinnerung bleiben sollte. Die ersten Minuten saß sie brav auf meinem Schoß und wir kuschelten. Doch es dauerte nicht lange, da fand Abeni das Kuscheln langweilig und sie fing an zu kaspern. Sie zwickte in meine Finger und wollte unbedingt zu meinen Mann auf den Fahrersitz. Beim Versuch das zu verhindern hatte ich das Gefühl zwei Welpen bändigen zu müssen und nicht einen. Plötzlich schrie mein Mann laut auf. Sie hatte es tatsächlich geschafft, ihn kräftig ins Ohrläppchen zu zwicken. Als sie meinen Mann schreien hörte drehte sie richtig auf. Mich beschlich das Gefühl, dass diese kleine Hündin offensichtlich eine sadistische Ader hatte. Das ich mit dieser Vermutung recht hatte, wusste ich damals noch nicht. Nun kam ich an die Reihe, total gefrustet zwickte sie wieder in meine Finger, knurrte mich an, zerrte an meinen Haaren und versuchte ihr Halsband abzustreifen. Mir lief der Schweiß in Bächen das Gesicht herunter und mein Deo versagte. Offensichtlich hatte Abeni nicht das Bedürfnis, auf unserer ersten Autofahrt besonders nett zu mir zu sein. Eins hatte sie auf jeden Fall erreicht, nämlich dass ich diese Autofahrt nie vergessen werde. So langsam ließ meine Freude über sie gewaltig nach. Eine Art von Zorn gepaart mit einer ordentlichen Portion Übelkeit kam in mir hoch, da es mir immer beim Autofahren schlecht wurde, wenn ich hinten saß. Unter Androhung der Todesstrafe schaffte ich es sie zu bändigen. Sie blieb mürrisch auf der Rückbank liegen und kommentierte ihre missliche Lage. Sie fing an afrikanische Kriegslieder in einer Lautstärke und Höhe zu singen, die meinen Tinnitus wieder zum Leben erweckten. Zum ersten Mal hatten wir einen Hund der sang und meckerte. Das konnte heiter werden. Aber dann geschah ein Wunder, sie wurde ruhiger und krabbelte auf meinen Schoß. Ich ging davon aus das sie müde war, bis ich merkte, dass mein Schoß nass war. Auch das noch. Abeni hatte gepieselt. Die Fahrt nach Hause kam mir unendlich lang vor. Mir war übel, Makeup sowie Wimperntusche waren verlaufen, meine Haare waren zerzaust und meine Hose war nass. Super. Endlich waren wir zu Hause. Ich hoffte inständig, dass mich keiner unserer Nachbarn sah, denn im Moment erweckte ich nicht den Eindruck einer glücklichen Hundebesitzerin. Völlig derangiert stieg ich mit Abeni auf dem Arm aus und schlich mit ihr zur Haustür, jetzt bekam ich auch noch Kopfschmerzen. Völlig daneben stand ich mit Krümel vor der Haustür, als mein Mann sie öffnete. Ich setzte Krümel in die Diele, als ich sie auf ihren kurzen Beinchen furchtlos ins Wohnzimmer stürmen sah, war meine Freude über sie wieder da. Wir waren gespannt, wie sie auf ihr Spielzeug und die anderen Dinge reagierte. Krümel rannte an den Sachen und den Leckerlis vorbei schnurstracks in Richtung Terrassentür. Als ich die Tür öffnete lief sie in den Garten und machte die erste Pfütze. Dafür erhielt sie ein großes Lob. Es stürzte so viel Neues auf sie ein aber sie lief zuerst in den Garten. Nachdem sie gepieselt hatte, kam sie nicht rein, sondern fing an zu buddeln. Sie grub Löcher auf dem Rasen in einer Geschwindigkeit, dass uns beim Zusehen schwindelig wurde. Wir trösteten uns damit, dass sie nach der Aufregung bestimmt bald müde wurde. Doch das Gegenteil war der Fall, sie lief zur Höchstform auf. Nun sprang und rannte sie wie eine Irre im Garten herum. Offenbar besaß Krümel, neben ihrer sadistischen Ader, einen noch nicht entdeckten Akku.
Als Marc und Tina kamen schwankten die beiden nach 20 Minuten zwischen Begeisterung und Verzweiflung. Krümel war im wahrsten Sinne des Wortes außer Rand und Band. Sie sprang sie an, sie zwickte, sie wusste nicht was sie zuerst machen sollte. Nach 1 Stunde verabschiedeten sich die beiden mit Schrammen an den Armen und zerzausten Frisuren. Als sie weg waren machte Krümel sich im nahtlosen Übergang an unseren Pflanzen zu schaffen, die seit 5 Jahren in einem großen Blumentopf wuchsen. Sie riss die Pflanzen mit einer Schnelligkeit aus dem Blumentopf, dass unsere Augen so groß wie Wagenräder wurden. Wir kamen aus dem Staunen nicht heraus. Mit der Halswirbelsäule hatte sie augenscheinlich keine Probleme. Sie ließ sich bei ihrer Arbeit nicht stören, egal was wir veranstalteten. Vielleicht lag es daran, dass sie nicht wusste wie sie hieß. Da wir ständig Nein, Pfui oder Aus riefen ging sie wohl davon aus, dass wir ihren Namen ebenfalls nicht kannten und musste sich aus diesem Grund auch nicht angesprochen fühlen. So einfach war das. Das war die Logik eines Ridgebacks. Es war kaum zu glauben. Dieses kleine dunkelbraune Ungeheuer schaffte es in 2 Stunden ohne zu schwächeln, 4 Erwachsene an den Rand der Verzweiflung zu bringen, den Rasen zu ruinieren und 3 Pflanzen zu töten. Ihr Spielzeug und ihre Leckerchen interessierten sie überhaupt nicht. Erstaunlich war, dass sie im Haus und im Garten bereits herumlief, als wäre sie hier auf die Welt gekommen. Sie zeigte weder Angst noch Unsicherheit, sie strotzte vor Selbstbewusstsein und handelte nach dem Sprichwort "was du heute kannst besorgen, dass verschiebe nicht auf morgen." Irgendwann ließen ihre Kräfte auf wundersame Art nach. Ihr Akku war leer. Sie lief mit letzter Kraft in die Küche, fraß ein wenig, rutschte mit ihrem Kopf an der Futterschüssel entlang in Richtung Fußboden und fiel ins Koma. Da lag die kleine Fellnase auf den Fliesen und schlief. Das war bisher keinem Welpen passiert. Ich traute mich kaum sie hochzuheben um sie auf die Couch zu legen, weil ich befürchtete, dass sie wieder wach wurde.
Als wir gegen 22.30 Uhr nach oben gingen suchte sich Krümel ohne lange zu überlegen oder zu zögern, ein Plätzchen in unserem Bett aus, obwohl vor meinem Bett ein schönes großes kuscheliges Hundebett stand. Auf die Idee, dass sie sich in das Hundebett legen sollte, kam sich nicht. Wahrscheinlich dachte sie, dass ich darin schlafen würde. Der Platz den sie sich in unserem Bett ausgesucht hatte, war die Mitte. Als wir ins Bett kamen freute sie sich riesig. Sie kuschelte sich an uns und schlief genau wie wir sehr schnell ein. Gegen 5.30 Uhr hörten ich ein zaghaftes Piepsen. Es war Krümel, sie musste raus. Ich trug sie die Treppen herunter um sie in den Garten zu lassen, als sie gepieselt hatte ging ich mit ihr nach oben, dann krabbelten wir ins Bett und schliefen noch eine Runde. Krümel war vom ersten Tag an stubenrein. Gut erholt und mit vielen Vorsätzen gingen wir den Tag an. Der Unterricht in der Hundeschule fing erst in 14 Tagen an. Somit hatten wir genügend Zeit uns kennenzulernen.Abeni war eine Woche bei uns und ihr zaghaftes Stimmchen hatte sich zu einem richtigen Brüllorgan entwickelt. Im Gegensatz zu Cinga und Eljano die sich nach dem Aufstehen erst einmal sortieren mussten, lief Abeni sofort auf Hochtouren. Nachdem der Wecker geklingelt hatte, rannten wir morgens hinter einem äußerst ausgeschlafenen Hund, der unsere Schuhe am Wickel hatte, her. Beim Zähneputzen wäre es von Vorteil gewesen, wenn wir auch auf dem Rücken Augen gehabt hätten, wei wir auf die Klopapierrolle und auf die Toilettenbürste achten mussten, da sie ansonsten das Laufen gelernt hätten.Das Anziehen dauerte dreimal so lange, da Abeni andere Vorstellungen von dem hatte was wir anziehen sollten, als wir. Sie fand Strumpfhosen völlig überflüssig, aber äußerst interessant, weil sie sich so schön lang ziehen ließen. Unter Androhung der schrecklichsten Strafen, die mir vor dem Frühstück einfielen, schaffte ich es ein Bein in die Strumpfhose zu stecken aber das zweite Bein bekam, zumindest heute morgen, keine Chance mehr bestrumpft zu werden. Während ich um jedes Kleidungsstück kämpfte, nutzte mein Mann die Gunst der Stunde und schlich ins Badezimmer um sich in Ruhe anzuziehen. Als er fröhlich pfeifend, frisch gewaschen und komplett angezogen das Badezimmer verließ, saß ich immer noch halb angezogen mit Schweißperlen auf der Stirn auf dem Bett und überlegte ob es nötig war, eine Strumpfhose anzuziehen oder ob Söckchen reichten. Da Krümel sich mit mir wahrscheinlich auch noch über die Farbe der Söckchen gestritten hätte, gab ich entnervt auf und entschied weder eine Strumpfhose noch Söckchen anzuziehen. Die Söckchen ließ ich dort wo sie waren, nämlich in der Schublade. Noch so eine Aktion vor dem Frühstück hätte mein schwer gebeuteltes Nervenkostüm, nicht mehr überstanden. Nach einer gefühlten Ewigkeit saß ich endlich am Frühstückstisch. Das ich mich einmal über ein stinknormales Frühstück so freute,hätte ich vor ein paar Tagen noch nicht gedacht. Man wird eben bescheiden. Da ich im Moment Krümel-Erziehungsurlaub habe war es nicht schlimm, wenn unser Zeitplan etwas durcheinander geriet. Bevor Abeni bei uns einzog, legte ich mir abends meine Kleidung für den nächsten Tag, heraus. Jetzt war es nervenschonender das nicht zu machen. In den ersten 14 Tagen leerte Krümel ihren Napf morgens sehr schnell aber im Laufe der Zeit stellte sie fest, dass es noch etwas besseres gab als Trockenfutter. Nach knapp drei Wochen entschied sie sich mit uns zu frühstücken. Mit dieser Entscheidung zeigte sie uns, dass sie über einen ausgeprägten Familiensinn verfügte und sich bei uns wohlfühlte. Höflich, fröhlich und zuvorkommend wie sie war, blieb sie anstandshalber noch vor dem Küchentisch sitzen und wartete leise singend auf uns. Als wir am Tisch saßen und auf geröstete Toastscheiben Butter, Honig oder Erdbeermarmelade strichen fing sie sofort an lauthals zu brüllen. Sie
Verlag: BookRix GmbH & Co. KG
Texte: Dagmar Behrens
Bildmaterialien: Dagmar Behrens
Tag der Veröffentlichung: 05.01.2016
ISBN: 978-3-7396-3063-2
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Widmung:
Vielen Dank für eure Hilfe :
Sabine Stremlau - Abenis Züchterin
www.yashangaa.de, www.Hundeschule-sabinestremlau.de,
Petra Müller,
Choky, der Freund von Abeni,Akili Asali und Kimba
www. hundepsychologie-unna.repage2.de Petra Müller,
Eileen Zajonc,
Deckrüdenbesitzerin, Deckrüde -Barmani
www.sadikifuBarmani.de
Heike und Jürgen
mit Kimba, Abenis-Schwester und Patentante
Konni Diste,