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Ein Gruß vorweg: Ja, ich lebe noch :)

 

Heute Hatte ich wieder einen erlebnisreichen Tag. Es ging um mein Abenteuer mich einer meiner Ängsten zu stellen.

Nun ja fangen wir mal beim Anfang an: Am Tage des 20.09.13 begann unser Unterricht in Pflegetheorie, mit dem Thema: Mund- und Zahnpflege. Da ich diesem Zeitpunkt bereits erwartet hatte, war ich vorbereitet. Ich hatte es mir fest vorgenommen, dass ich mir nach wie vor, nicht in meiner Mundhöhle, Zahnzwischenräume oder auf der Zunge von zwei anderen Händen als meinen eigenen eine Zahnfleischblutung zuziehen lassen werde. Noch guter Dinge und bester Laune betrat ich also das Klassenzimmer. So wie es sich gehört, folgte ich dem Unterricht aufmerksam. Noch nichts ahnend holte ich meine Zahnputzutensilien raus und suchte mir mein Partner dem ich kurze Zeit später die Zähne putzte. Doch mehr und mehr Unsicherheit machte sich breit. Die sich dann an dem Zeitpunkt bestätigen sollte, als unsere Lehrerin das Wort ergriff. Immer noch freundlich aber dennoch mit deutlichem Nachdruck im Ton, machte sie uns Schülern klar, dass die Zahnfee Paare nun wechseln durften. Nun ja für den Partner den ich mir aussuchte, sollte das anscheinend kein Problem sein. Nach einer Lösung ringend suchend, verfolgte ich weiter den Worten unserer Dozentin. Ich hörte nur noch das Wort, Strafarbeit, für verweigern oder vergessen seiner Zahnputzsachen. Das war meine Rettung, dachte ich zumindest. Schon leicht panisch wanderte mein Blick nun ständig zwischen Lehrerin und Uhr hin und her. Aber es war eine aussichtslose Situation in der ich mich nun befand. Einziger Ausweg aus dieser Misere war die Kapitulation. Am Ende des Schultages, dachte ich mir dann so, auf was ich mich da eigentlich heute eingelassen habe. Fakt war, um nicht gleich von Anfang an einen schlechten Ruf herauf zu beschwören, musste ich mir nun ernsthaft privat jemanden Suchen, der mir meine Beißerchen putzen sollte und im Stande dazu war, all meine Panikattacken auszuhalten.

Lange Rede kurzer Sinn: Als dann alles vorüber war, und ich eigentlich schon längst hätte Tod sein müssen, öffnete ich überraschender Weise doch meine Augen mit den Worten: „Das war es schon?“

Also nach dem sich dann das flaue Gefühl im Magen gelegt hatte, und ich mich an die Bürste gewöhnte, war das zwar immer noch ein etwas seltsames Gefühl und eine gewisse Ausgeliefertheit der Person gegenüber, die die Bürste führt, aber ich lebe noch.

Im Nachhinein betrachtet wage ich sogar zu behaupten, dass es eine Erfahrung war, die sich durchaus gelohnt hat. Sowohl im beruflichen wie auch im privaten Bereich. Ich kann durch dieses Abenteuer nun besser in meine Patienten hinein fühlen, wenn ich ihnen ihre Zähne putze. Das Verständnis, darüber, dass man mit einer gewissen Sanftheit und Vorsicht ran gehen muss, ist ebenso gewachsen. Ganz ab gesehen davon ist das Frischegefühl im Mund, genau das Selbe wie wenn ich es selbst gemacht hätte.

 

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Tag der Veröffentlichung: 21.09.2013

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