„Was“, fragte der Schmetterling, „was wäre, wenn all deine Vorstellungen und Ideen von der großen Liebe, von deiner Hälfte, von deinem Seelenpartner wahr wären?“
Status: Über allen Wipfeln Remix
(gewidmet J. W. Goethe)
Hau Hau
Hau Kau
a Wip a Gip
a Wipfel Gip
bom a Wipfel Gip bum
tschak a Zipfel überall
bom tschik tschak hau
überall a Zipfel gip
a bom a tschak a hau
überall der Zipfel Rap
a wip a zipfel gipfel wip
eini außi zipfel rap
bom tschak hau
überall deng über all den wipfel zipfeln tschum tschak
hau i ruh du ruhst wir ruhn oder wir uns? Rap
kratzn wänd und 1780 Tür die Tür in Thüringen
ba di ba di waldesruh
balde ruhst auch
gute güte waldesruh
spür spür hau
gott de goethe waldesruh
balde ruh balde ruh
vö vö vögeln (let´s talk about)
vögeln im wald
vö vö vögeln (post it:)
brrrrr kalt
vö vö vögeln (teilen)
sing bum tschak
vö vö vögeln (15 likes)
du
auch (status:)
bums bums
„Was für andere schräg ist“, sagte der Schmetterling „ist für mich goldrichtig!“
Bote, Papst, Kafka oder Büffel?
(gewidmet: Hons Mognos Onzonsborgor)
Noch sitze ich im Garten
Ruhig noch, ohne Panik.
Blicke noch ruhig gen Himmel,
der kaum bewölkt.
Noch ohne Sorgen
Kaum eine Qual;
Jujung noch nur
Wenig hustend: noch.
Die Nase noch kaum belegt,
so auch in der Kirche brennt
nicht nur der heilige Dnocht,
ab noch kein Keuchhusten
(noch noch).
Fast gerngesund.
Der Sonnenbrand noch ziemlich schmerzlos,
noch fernsehen können
die Nochrichten.
Genießen: nur wenig Nochteile.
Nochzettel am Auto,
Bote, Papst, Kafka oder Büffel?
Lustig auf allen 4en,
noch.
Danoch noch weiterschreiben,
Nochmittags im Schattengarten
noch sichtig.
Noch bellende Schrbnhnde
(nochnoch noch
Noch nochnoch).
Sichtlig nochsichtig
Gegenüber den Nochborn,
den Brochts: noch.
Vergehende Nochspielzeit
Großer noch Heimot-bost-do.
Zum nochstenmole noch mit dem
schworen Noch,
noch Uhr nochstnochellon
bom bnombdenbongon nor
z´ronochton
Nochptigolle
Nocht nochten
Don ptnocht
Nopt no.
„Ich hasse die Liebe!“, sagte der verlassene Schmetterling. „Aber ich liebe nicht den Hass auch nicht.“
Das Haus
Das Haus. Der Traum.
Die Sonne auf deiner Haut.
Der alte Mann, auf seiner Flöte spielend,
von links nach rechts.
Wir geduckt. Wir lachend.
Die Tauben.
Der Morgen. Der Tau.
Das Salz auf deiner Haut.
Die Kurven, endlos am Berg.
Das Foto.
Die Öde. Die Blässe. Tausende
Schmerzen, vorwurfsvoll.
Die vernarbten Tränen.
Du, taubenfütternd.
Die Jahre. Die Andere.
Das zweite Mal.
Der Unfall. Die Tränen.
Der Beruf. Die Beförderung.
Das Geld. Das Auto. Die Familie.
Das Foto. Das Haus.
Die Träume,-
„Hoffnung ist nicht die Überzeugung, dass etwas gut ausgeht“, sagte der Bär. „Sondern der Glaube, dass das, was du machst, Sinn macht. Egal wie es ausgeht!“ (nach Vaclav Havel)
Hafterleichterung
Das Unangenehme vorweg:
Es gibt keine Hafterleichterung.
(Vielmehr ist eine Haftverschärfung zu befürchten,
aber auch das ist nur eine Theorie.)
Achtung also, Insassen aller Kategorien:
Keine Hafterleichterung!
Und besser nochmals, für alle Fälle:
Keine Hafterleichterung – vorerst zumindest.
Sonst ist nichts zu sagen, nur:
Keine Haft-er-leichterung,
keine Haft-erle-ich-te-rung,
aber auch keine Verschleppungen mehr
und das seit über 200 Jahren.
Kein-eha-fterlei-chteru-ng,
kei-nehafter-leichter-ung,
für niemanden, und schon gar nicht hier.
Um weiter geht es nicht,
nur keine H-after-leich-terung.
Einfach keine H-a-f-t-e-r-l-e-i-c-h-t-e-r-u-n-g.
Sonst habe ich nichts zu sagen.
Auf weiteres.
Symbiose und Nüsse
Was…
Was wäre ich…
Eine Nussschale auf hoher See…
Ohne dich
„Die Liebe ist das einzige, das trägt“, sagte der Schmetterling. „Aber nur, wenn man sich fallenlässt!“
Schattenherz und Abendwind
Wenn
(wenn)
nur die Sonne
dünne Schatten
(Schatten)
auf deine Haut
werden
Schattenherz und
Abendwind
(meine Geliebten)
wenn nur
dann am Zaunpfahl
dann wartend am
Zaunpfahl
(wenn)
und
harrend der
Frühlingsmilch die
der Tau
(der Tau)
auf
meine Augen
auf sie geschüttet habe
wenn
dann würde
Hoffnung
(und Angst)
die traurigen Schwestern
(dann)
wenn nur nicht
einziehen
dann ins
frische
Land
(… nur flüchtig)
„Die Lieber, mein Schatz, ist bodenlos“, sagte der Schmetterling. „Lern schwimmen, dann halt ich dich!“
Mostviertler Impressionen
i
Most,
pfeiffert der Franz
aus seinem Loch
ii
Franz,
Mmost wohin
wohin dein Urin strahlt,
während im Irak,
doch die Zähne müssen,
wo gestern noch quiet war,
heute noch gerichtet werden,
Blblut in die frischen Mac Most-Pflrunden frießt
iii
k & k
Tze im Stroh,
so drei Viertel nach Most,
heue schon meine Ministrantensinne
in Dreieckskatze (down under)
du Mostcat,
strockige.
iv
während
wegen anhaltender öl-sink-den-preise
wegen anhaltender Textilmarktkonjunktur
der Irak
der Textilmarkt
gemeinsam den Ausverkauf von Mac Most
(€ 4,5 Glas Bier incl. Wurstsalat)
für erklärt
erklären.
v
So
barbarock katzig
Abt Montag ins frische Heurig
deine Mmostblase fahren
Lassen frisch fahren
weiter
vi
gegen
Morasten,
dumme Matze.
„Verrückt zu werden, ist nicht schwer“, sagte der Storch. „Verrückt zu sein, dagegen sehr.“
Schuldsvermutung
Betr.: Fall der „Zukunft“
Fröstelnd
in lau temperiertem
Arbeitsklima nehmen wir,
die Menschheit,
ihren Entscheid
Zur Kenntnis.
Mit untenstehender Bezeichnung
segnen wir das
Großprojekt „Erde“
und übergeben es
seiner zweckmäßigen
Versteppung.
(Die Kosten der Public Relations
trägt selbstverständlich unsere Partei).
Zu sattsam bekannten Konditionen
verlängern wir alle
läufigen Verträge auf
die nächsten tausend Jahre
und überschreiben
etwaige Gewinne auf
die üblichen Konten
(Spesenabrechnung inklusive).
PS.: die Kosten der beschlossenen
humanitären Verpflichtungen,
d.h. konkret die Übersiedlung
betroffener Angehöriger der anderen
Nationen des vorliegenden Planeten
nach der seiner zweckmäßigen
Bestimmung zugeführten Insel Grönland
- beschlussfähig vollzogene Enteisung vorausgesetzt –
tragen die Übersiedler selbst.
Es gilt die Sippenhaft.
Etwaig anderslautende
Veröffentlichungen inoffizieller
Berichte der Tagung
werden als stinkend & lügend
bezeichnet und der zuständigen
Behörde überordnet.
Es gilt die Schuldsvermutung.
„Leben alleine genügt nicht,“ sagte der Schmetterling. „Man braucht dazu auch die Sonne, Freiheit und jemanden, mit dem man fliegen kann!“
Klarer Fall
Einmal so, dann mal so.
Unstetig, triebhaft.
Und dann zerknittert,
heldenhaft
provinziell:
Hier war ich doch schon einmal.
Zwischen-Zeit
Immer diese Füllselgedichte.
Immer diese Füllselgedichte.
Als wenn es nichts Wichtigeres gäbe.
Als wenn es nichts Wichtigeres gäbe.
Als ob die Welt nicht unterginge.
Als ob die Welt nicht unterginge.
Und der schreibt Gedichte.
Und der schreibt Gedichte.
Das ist nicht schön.
„Nur, wer in seiner eigenen Mitte ist“, sagte der Schmetterling „ist auch im Mittelpunkt!“
Entwurf
Alles,
alle Psychopathen
sondergleichen.
In jedem steckt
sein eigener Psychiater,
in dem ein Psychopath steckt.
Jeder ein Geisteskranker,
Abnorm als
Normalität des Lebens.
Alles Trug,
digitale (Un)Wirklichkeit.
Eure Obsessionen,
Wünsche, Tagträume,
die verbotene
Realität der Geschlechter,
das Maß der Massen der
Einsamkeiten:
nichts
Als unzulässige
Höhepunkte en gros.
„Humor muss man ernst nehmen“, sagte der Clown. „Sonst hat man bald gar nichts mehr zu lachen!“
Der Bart Gottes
(gewidmet Rainer Maria Rilke)
Denkbar einfach,
sich das Undenkbare vorzustellen.
Man denke nur an den Humanismus
oder an den Bart Gottes.
Weiß flatternd vor
Zerknüllter Toga bläht
Der Wind ihn im
Faltenwurf des Stoffumhangs.
Ein beruhigendes Bild.
Bedenken wir diesen
Gedanken: schlohweiß,
fast banal,
gedankenlos nur dahingesagt,
erschüttert er die Fachwelt –
Politologen, Historiker und Friseure –
In gleichem Maße.
Eine haarige Angelegenheit.
Hatte doch auch mein Großvater einen langen Bart.
Die Geschichte hat einen,
und so mancher alte Witz.
Selbst der Kaiser hatte einen.
Auch dieser hängt in die Suppe.
Auch dieser klemmt im Reißverschluss.
Eine Projektion? Ein Phänomen des Spiegels?
Wie das, hat doch niemand
Noch wissend beschrieben,
was Spiegel in ihrem Wesen sind.
Behalten wir ihn
doch als Andenken, als
etwas zum dran festhalten,
wenn wir schon sonst nichts mehr haben.
„Ich liebe die Toleranz über alles!“, sagte der Intellektuelle. „Ich würde intolerante Menschen am liebsten alle verhaften lassen!“
Gedicht von der Unabänderlichkeit anthropologischer Ideologiefeindschaft
Abgesehen
Von den großen Erfolgen,
wie der Innenausstattung der Titanic,
der friedlichen Nutzung der Atomenergie
sowie der Arbeitsplatzsicherung in globalen Konzernen,
brachte das 21. Jahrhundert auch
einschneidende Fortschritte in
geschlechterspezifischer Windelverpackung
und der Stemmbogentechnik.
Alles in allem
doch wenigstens etwas,
immerhin.
Man darf gespannt sein,
wer zuerst aufgeben wird: unsere nach den
Gesichtspunkten modernster Kinderpädagogik
Erzogenen Kinder oder das
21. Jahrhundert.
„Wenn du jemanden siehst, der kein Lächeln hat“, sagte der Schmetterling, „dann schenk ihm eines von deinen!“
…und dachten, es wäre die Liebe
…und warteten, dass die Liebe
an die Tür klopfe, irgendwann,
er, dass man sich gewöhne, dass
sie irgendwann einmal mit ihm
im Bett besser zusammenpasse,
dass sie etwas mehr aus sich
herauskäme, etwas mehr seine hohen
Ansprüche befriedigen werden könne
(es gibt ja Dinge, über die
Man nicht redet), dass es einmal
werde, sie, dass er sich mal
mehr auf sie einlasse, ihre
Zärtlichkeit tragen lerne, sie
mal fragen würde, wie es ihr
so gehe, ja, ganz einfach nur
fragen, was sie so denke, innen,
nicht immer nur gleich an das
Eine denke – natürlich sei es
schön, natürlich gefiele es ihr sehr
gut -, einfach nur da sein für
sie, und zu zweit sein, reden,
zu zweit, lachen, zu zweit, so wie
damals, am Anfang, die ersten
Abende, im Kino, in Venedig, die
Tauben fütternd, wo er sie so
gut verstanden hatte, sich
so für sie interessiert hatte,
er dachte auch gerne daran
zurück, an diese seltsam leichte
Zeit, nur auf sie fixiert, damals,
sie lachten und dachten, es wäre
die Liebe, man redete so viel, wollte
kennenlernen, wollte lieben, es war
eine gute Zeit, sie ging so
gut ein auf ihn, war so zärtlich
und duldsam, zärtlich und duldsam
zugleich, ja, so war sie, und er
war so anders, sie wusste auch nicht,
vielleicht läge es ja wirklich
an ihr.
„Es gibt immer drei Wahrheiten“, sagte der Bär. „Meine, deine… und dann die, die wir beide nicht kennen!“
In Erinnerung
Wenn du
Dieses Päckchen
In die Hand nimmst,
betastest, öffnest,
findest du darin
ein Päckchen,
genau wie oben,
nur kleiner, dass
du in die Hand
nehmen kannst,
betasten, öffnen,
worin Du
ein Päckchen findest,
in die Hand nimmst,
(so klein!), betastest, öffnest,
ein Päckchen findest,
winzig klein:
Es ist ein Päckchen,
das nur in deiner Einbildung
existiert, absolut weiß.
Ein vollkommen leeres
Päckchen.
Hierin habe ich
Meine Gefühle für dich gelegt –
Es waren nicht
wenig.
Lege
Deine Gefühle dazu,
verpacke das Päckchen
in das Päckchen in
das Päckchen und
behalte es
in Erinnerung.
„Jedes Wesen hat drei Namen“, sagte der Schmetterling. „Den, mit dem man dich anspricht, dann den, welchen nur deine guten Freunde kennen, und schließlich den, den nur du selber kennst!“ Dann schwieg der Schmetterling, seufzte und sagte leise: „Komisch, dass so viele ihren eigenen Namen nicht kennen…“
Texte: Christian Bachler
Bildmaterialien: Christian Bachler
Tag der Veröffentlichung: 18.04.2013
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