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Prolog: Die Kopfschmerzen waren unerträglich. In meinem Kopf schien ein
Hämmerchen gegen meine Schädeldecke zu klopfen. Alles summte und schwirrte. Mir wurde schwindlig. Ich massierte meine Schläfen, ohne Erfolg. Die Schmerzen wurden immer schlimmer. Vorsichtig nahm ich meinen Kopf in die Hände. Meine Knie zitterten und ich sank auf den Boden. Alles um mich wurde schwarz, alles verschwand. Immer noch dröhnte es in meinem Kopf. Dann war ich gefangen in der Dunkelheit. Auch als ich meine Augen öffnete war es rabenschwarz um mich herum. Das schlimmste jedoch war, dass ich fiel. Unaufhaltsam fiel ich und nichts bremste meinen Fall. Nichts war da was den Fall auch nur einigermaßen stoppen konnte, denn alles war schwarz wie die Nacht. Kein Anhaltspunkt was gerade geschah. Es schien unwirklich, unrealistisch und unmöglich. Doch es war wahr. Eine gefühlte Ewigkeit fiel ich einfach nur und dann wurde es anders schwarz. Ein schwarz wie wenn man in Ohnmacht fällt. Mit diesem schwarz kam das Gefühl nichts zu existieren.

Kapitel 1:
Als ich meine Augen aufschlug befand ich mich unter einem wunderschönen Deckengemälde. So ein richtig altes Gemälde, ein richtig altes und wunderschönes Kunstwerk wie man es in Schlössern oder Kirchen aus vergangenen Zeiten findet. Auf dem Bild befand sich eine riesige, weiße Wolke. Auf dieser saßen mindestens 20 Personen. All diese schienen Götter, Helden oder sonstige Anbetungswürdige Gestalten zu seien, denn sie waren in prächtigen Farben und mit Gold verziert gemalt. Vertieft in das Bild, durchzuckte es mich wie ein Blitz. Die Frage schien unausweichlich und aufdringlich : ,,WO bin ich ?“ Keine meiner Antworten war passabel. Mein Blick wanderte durch das Zimmer. Überall befanden sich Bilder, Spiegel, alte Schmuckkästchen und auch ein wunderschöner Schminkspiegel. Doch alle diese Sachen wirkten wie aus einer anderen Zeit. Mitten in diesem Raum befand ich mich liegend auf einem gigantischen Himmelbett und von dutzenden Polstern umgeben. Das konnte doch nicht wahr sein!! Gerade eben hatte ich mich noch in meinem Zimmer befunden. Ein ganz normales Zimmer einer ganz normalen 16 Jährigen, mit einem gewöhnlichem weißen Betts Postern an den Wänden, einem Schreibtisch und einem Flachbildfernseher. Keine einzige dieser Sachen war hier vorhanden. Da erinnerte ich mich. Erinnerte mich an Dunkelheit und an ein Fallen, aber das schien nicht real. In diesem Moment drängte sich mir ein Gedanke auf, den ich keineswegs zu lassen möchte, den ich nicht einmal zu ende führen möchte. Dieser Gedanke schien so absurd, dass ich nicht darauf eingehen möchte. Entschlossen, dass all dies nur ein Traum war, stieg ich aus dem Bett. Dabei schloss ich langsam meine Augen und bewegte mich auf den überdimensionalen Spiegel zu sich neben der Tür befand. Die Tür dürfte aus der Barock oder Renaissancezeit stammen. Ich zählte von zehn rückwärts. Hörte das Echo meiner eigenen Stimme, die ,,Null“ flüsterte und ich öffnete meine Augen. Dann starrte ich in den Spiegel mir gegenüber. Mir wurde schlecht, es war als versetzte man mir einen Schlag in die Magengrube. Nein! Das bin nicht ich ! Aus dem Spiegel sah mich ein geschocktes Mädchen an , das ich noch nie zuvor gesehen hatte. Es schien in meinem Alter zu sein und hatte lange blonde Haare die ihr in Wellen bis zur Hüfte gingen. Dieses Mädchen hatte einen schmalen Mund und sah aus wie aus einem alten Film oder einem Gemälde. Seine Stupsnase ließ sie süß aussehen. Ein grünes Kleid trug es an seinem Körper, welches einen weiten Rock mit goldenen Verzierungen hatte. In einem tiefen Dekollete, das mit aufwändigen Stickereinen in den Farben Gold und Silber verziert war, hing eine Kette mit einem großen tränenförmigen Smaragd. Ein funkelndes Armband zierte seine Arme und an den Ohren befanden sich wunderschöne grüne Ohrringe. Das war nicht ich! Ausgeschlossen! Nein , ich hatte dunkel-braune , fast schwarze Haare die mir glatt bis zur Taille reichten. Ich die gerade noch ein gewöhnliches Paar Jeans und ein normales T-Shirt getragen hatte. Außerdem trug ich fast nie Schmuck und wenn dann nicht in diesem Ausmaß. Auch falsch war, dass dieses Mädchen etwas größer war als ich, bestimmt war sie 1,80 Meter groß , da konnte ich mit meinen 170 Zentimeter nicht mithalten. Das einzige, was ich mit diesem Mädchen gemeinsam zu haben schien waren die Augen. Meine Augen. Ihre Augen. Unsere Augen. Sie blitzten mich hellblau an und im rechten Auge befand sich der unnatürliche violette Punkt. Denn auch ich hatte, keiner wusste wieso dieser Sprenkel in meinem Auge war , zumindest behaupteten alle die davon wussten das. Ungläubig kniff ich mir in den Arm, nur um mich davon zu überzeugen , dass ich nur träumte und gleich aufwachen würde. Natürlich hatte ich keinen Erfolg. Der Schmerz veranlasste mich meinen Arm zu reiben, insgeheim hatte ich erwartet, dass ich nicht aufwachen würde. Aber einen Versuch war’s wert… Langsam hob ich meinen Arm und streckte ihm den Spiegelbild entgegen, das Mädchen im Spiegel tat es mir gleich. Schnell ließ ich ihn wieder fallen. Das konnte doch nicht möglich sein, das musste alles pure Täuschung sein! Doch tief in mir spürte ich, dass es nicht so war. Mein Gedanke von vorhin schien sich zu bewahrheiten : Ich war durch die Zeit gereist ! So seltsam, unreal, komisch, absurd und übernatürlich , dies auch jetzt klang. Es wirkte wie die einzige logische Erklärung Plötzlich öffnete sich die Tür neben mir. Erschrocken zuckte ich zusammen und blieb regungslos stehen. Vor mir stand ein wildfremdes Mädchen mit langen braunen Haaren die zu einem geflochtenen Dutt aufgesteckt waren. Es trug Kleider die mich an eine Zoffe oder so ähnliches erinnerten, es trug keinen

Schmuck. Sie rief : ,,Marie-Anne !!“ Kaum erblickte sie mich seufzte sie erleichtert und fing auf Französisch zu sprechen an. Französisch ? Seit wann spreche ich französisch. Anscheinend seit jetzt gerade, denn ich verstand jedes Wort : ,,Da bist du ja Marie! Wir suchen dich schon dein Vater wartet! Beeil dich ! „ Marie ist nicht mein Name! Fast hätte ich laut los geschrien, doch ich hielt mich zurück. Verdammt,ich hieß Ariadne und noch mal ich spreche kein Französisch! Noch immer stand ich schweigen da. Sekunden später antwortete ich gegen meinen Willen auf Französisch : ,,Jaja ! Ich komme ja schon habet Geduld Magdalena!“ Also heiß sie Magdalena ? Das sollte ich mir merken … Sie machte Anstalten zu gehen , aber das konnte ich nicht zulassen zu viele unbeantwortete Fragen schwirrten in meine Kopf umher. Wenigstens eine könnte sie ja beantworten. Ich räusperte mich leise :,, Magdalena .. ähmm .. wo sind wir?“ Verwirrt blickte sie mich an, sie dachte höchstwahrscheinlich, dass ich den Verstand verloren hätte. Tja, da war sie nicht die einzige die so dachte… Trotzdem sagte sie zögernd : ,,Zuhause. In Versailles.“ Dann schlüpfe sie schnell durch die Tür. Toll, jetzt hatte ich noch mehr Fragen… Keine wurde beantwortet, stattdessen verspürte ich wieder höllische Kopfschmerzen. Meine Knie wurden weich, ich begann zu zittern. Ein Summen das nicht enden wollte war in meinem Kopf. Als es schwarz wurde kehrte das Gefühl zurück. Das Gefühl nicht zu existieren. Nirgends.


Erleichtert atmete ich aus. Ich war wieder ich. Ein normales Mädchen aus dem 21. Jahrhundert. Der Spiegel bewies das. Beweist,dass ich ich war. Nur ich Ariadne. Ich und niemand anderes. Keine Ahnung habend was passiert war, beschloss ich vorerst niemanden davon zu erzählen. Da hörte ich auch schon die Stimme meiner Mutter, die nach mir rief. Noch einmal atmete ich tief ein und aus. Schnell lief ich die Stiegen hinunter, kurz war ich atemlos. Meine kleine 7-Jährige Schwester saß in der Küche und ich gab ihr einen Kuss auf die Wange so froh war ich nicht mehr in Versailles fest zu sitzen. Sofort kam der Protest: Mamiiii ! Bäähh ! Ari hat mir ein Bussiii gegeben ! Ich will das nicht! Mamii !!!“ Laut lachte ich auf und meine Mutter meine : ,,Hör auf deine kleine Schwester zu ärgern.“ Als sie um die Ecke kam waren alle Vorhaben meinerseits beseitigt und ich erzählte ihr was vorgefallen war. Jedoch erzählte ich es, als ob es ein Traum gewesen war und nicht die Wirklichkeit. Wobei ich mir ziemlichsicher bin, dass es real war. Kaum hatte ich fertig gesprochen wurde meine Mutter nervös ihre Miene verzog sich besorgt. Natürlich merkte ich es. ,,Mum ..Ist was?“ ,,Nein. Nein, ich mach mir nur Sorgen..“ Sie lächelte, aber ich wusste irgendwie das sie log. Tochterinstinkte nennt man so etwas, dachte ich sarkastisch. Vorsichtig nickte ich und sie wandte sich ab. Hastig versuche ich ihren Arm zu greifen, doch es war zu spät. Diesmal ging alles viel zu schnell. Die Kopfschmerzen kammen auf einen Schlag , alles wurde schwarz , ich fiel und weiß das nun alle von vorne beginnt.


Ich merke gleich, dass ich mich im selbem Zimmer befand. Es schien als wäre ich nur einige Sekunden weggewesen. War das so? Da ich noch wusste, was Magdalena mir gesagt hatte öffnete ich die riesige Tür und tratt in den Gang hinaus. Vor mir lagen vier Gänge und ich war ratlos welchen ich nehmen sollte. ,,Hallo ?“ Keine Antwort. Kurz davor in einen Verzweiflungsanfall auszubrechen , merkte ich wie jemand um die Ecke schliech. Im selben Moment versteifte ich mich, doch es schien als würde mein Körper, Maries Körper,die Person kannte und unbedingt zu ihr zu wollte. Während ich noch darüber nachdachte was das wohl heißen sollte, stand ER schon vor mir. Sie versuchte mich zu ihm zu drängen , aber ich währte mich so gut es ging. Noch immer starrte ich auf die schwarzen Männerschuhe, dann hob sich mein Blick. Meine Augen trafen grüne Augen. Grüne Augen mit einem violettem Sprenkel im linken Auge. Einem Sprenkel der meinem gleich war. Diese Augen sind das einzige an das ich mich klammerte als ich fiel, fiel durch Raum und Zeit.

Díe Kopfschmerzen hallten in meinem Kopf nach ,als ich auf meinem eigenen Bett lag. Noch immer schwirrten die grünen Augen in meinen Gedanken herum. Das war das einzigen an das ich mich erinnern konnte oder auch wollte. Verdammt,ich wollte nicht in der Zeit herum reisen ,das konnte doch alles nicht wahr sein! Da fiel mir das Gespräch mit meiner Mutter ein und ich sprang aus dem Bett.

So schnell ich konnte sprintete ich die Stiegen hinunter und rannte auf Gut Glück ins Wohnzimmer. Meine Mutter saß am Tisch und hatte ihr Gesicht in die Hände gestützt. Weinte sie etwa? ,,Mum?" , fragte ich leise. ,,Ari ?!",ihre Stimme klang nach Verzweiflung und Überraschung. Nach kurzer Zeit hob sie ihren Blick und ich sah die Spuren von Tränen,die auf ihrer Wange glitzerten. ,,Ari!",diesmal drang es freudig zu mir ,sie sprang auf und umarmte mich. Fest drückte sie mich an sich. Wie lang war ich bloß weg gewesen ? ,,Ariadne, ich hatte solche Angst um mich.. Es tut mir so leid ich wollte..Es tut mir so leid. Ich dachte, du wärst es nicht..", schluchzte sie. Was meinte sie damit? Was wollte sie nicht und was tat ihr leid ? ,,MUM??", vorsichtig erhob ich meine Stimme, ,,was meinst du damit?" ,,Ich wünschte ich könnte es dir sagen, doch sie müssen es dir erklärene. Es tut mir so leid .. Wir müssen los ..." Noch immer verstand ich nichts ,von dem was sie sagte. Und wen meinte sie mit SIE...??

Doch meine Gedanken wurden unsanft unterbrochen als sie mir über die Haare strich , sich von mir löste, meine Hand nahm und mit sich zog. Als wir beim Auto ankamen ließ sie mich los. ,,Mum!!??" ,,Steig bitte ,bitte ein. Ich kann es dir nicht erklären ! Wirklich nicht !" Also tat ich einfach was sie sagte und sie hüpfte in den Wagen. Gleich darauf startete sie den Motor. Enttäuscht lehnte ich mich gegen die Scheibe und wir fuhren durch den grauen Nebel davon.
Nervös klackerten meine Finger am Fensterbrett. Ich hielt es nicht länger aus: ,,Mam wieso hast du vorher geweint ?“ Sie räusperte sich : ,,Ähmm du warst verschwunden?“ Es klang wie eine Frage. Was wusste sie ? ,,Mum bitte sag mir was du weißt !“ ,,Ich kann nicht so sehr ich es auch will!! Es tut mir leid , versteh das doch.“ Bevor ich dazu kam sie anzuschreien, vibrierte etwas in meiner Hosentasche. Geschickt fischte ich mein Handy heraus. Der Bildschirm meines Iphones leuchtete und das Hintergrundbild von Violett leuchtete auf. Annehmen oder Ablehnen? Ich entschied mich für das Erste. ,,HI VI. Was gibt’s?“ ,,Ariii !! Ich muss dir was erzählen ! Hast du Zeit ?“ ,, Ne, nicht wirklich meine Mum verschleppt mich grad und will mir nicht verraten wohin. Ich ruf dich an wenn ich zu Hause bin. Oki ?“, der Sarkasmus troff nur so aus meiner Stimme. ,,Okidokiantischoki.“, sie kicherte , ,, Bis später.! Hab dich lieb !“ ,,Ich dich auch Vi! Tschaui!“ ,,Bye“, und schon hatte sie aufgelegt. Genervt wandte ich meinen Blick zu meiner Mutter: ,,Du wirst mir rein gar nichts verraten oder ?“ Verzweifelt und traurig sah sich mich an : ,,Ich kann nicht Schätzchen. Es tut mir leid !“ Dann schwieg sie und auch ich war stumm. Alles in mir sträubte sich dagegen leise zu sein, hier zu sitzen und ins Nirgendwo zu fahren, doch ich unternahm nichts dagegen.

Nach einer gefühlten Ewigkeit kamen wir wieder in eine Gegend in der Häuser standen. Immer wieder bog meine Mum irgendwo ein. Je öfter und länger wir fuhren umso nervöser wurde ich. Das alles wurde mir äußerst unbehaglich. Plötzlich blieb sie stehen , schnallte sich ab und sagte : ,,Schatz steig bitte aus.“ Stocksteif blieb ich sitzen , unfähig mich zu bewegen. Keine geringe Ahnung habend wieso. Als sie mich ansah veränderte sich ihr Gesichtszug in Besorgnis : ,,Hey. Komm schon das wird schon nichts so schlimm. Du schaffst das“, vorsichtig strich sie mir eine Strähnen aus dem Gesicht , ,,Komm jetzt okay ?“ Nun schaffte ich es endlich mich zu bewegen und nickte ihr zu. Mit eisigen Fingern drückte ich auf das Metall des Gurtes.

Von außen sah das Gebäude aus wie ein schickes Bürogebäude. Trotzdem hatte ich Angst. Mit schnellen Schritten huschte meine Mama voran , als wäre sie schon oft hier gewesen. Zögernd folgte ich ihr. Eine Tür war in mein Blickfeld gekommen und meine Mutter klopfte , gegen das Milchglas. Nach kurzer Zeit wurde sie geöffnet und ein seriös wirkender Mann mit einer Glatze öffnete. Sein Anzug schien aufgeputzt und edel. Zu meiner Überraschung fragte er: ,,Misses Flenderson ? Annette Flenderson ?“ Woher kannte er den Namen meiner Mutter ? Noch dazu ihren Mädchenamen. Verdattert sah ich ihn an. Schließlich riss mich meine Ma aus meinen Gedanken: ,,Harry. Harry Bright. Lange nicht gesehen.“ Ihre Stimme klang eisig und kalt, doch wieso konnte ich mir nicht erklären. Harry lächelte uns bloß böse an: ,,Was wollt ihr hier? Nach so langer Zeit ?“ ,,Adriane hat den Sprenkel und das Gen. Ihr müsst ihr helfen“, sie klang nicht gerade höflich. Warum erzählte sie ihm das? Sonst musste ich den Sprenkel immer verdecke , durch Kontaktlinsen. Sie zwang mich dazu, warum auch immer. Und jetzt DAS! Was wusste sie wirklich und was wusste dieser fremde Mann. Noch eine Frage drängte sich mir auf : Welches verdammte Gen ?? War ich so was wie ein Genmanipulierter Versuchshase oder was? Ich hasste es ratlos zu sein! Da fuhr er auch schon gereizt Mama an : ,, Tja, das kann nur nicht möglich sein. Es gibt schon zwei und außerdem sehe ich keinen in ihren Augen !“ ,,Das ist unmöglich“, hauchte meine Mutter schwach und ging gar nicht auf Harry ein. ,,Ist aber so! Kommt rein und überzeugt euch . Sie sind alle da. Übrigens ist auch Jayden da.“ Wieder grinste er böse und trat zur Seite. Meine Mutter atmete ein und aus und trat dann ein. Ihr Atmen kam mir so vor , als ob sie irgendwas damit zurücklassen wollte. Immer noch ängstlich folgte ich ihr.

Die Halle in die wir schritten war riesig und in der Mitte des Raumes zog sich eine lange , edle Steinstiege hinauf. Ich fröstelte. Alles war eingerichtet wie einem modernen Möbelhaus. Doch etwas fehlte, was mir Angst machte. Dann fiel es mir ein, in diesem Raum fehlte das persönliche. Es gab hier nichts was auf den Bewohner schließen ließ. Harry unterbrach meine Gedankenflut : ,,Folgt mir einfach.“ Er stieg auf die ersten Stufen und wir taten ,wie er es gesagt hatte. Als wir bei der Hälfte der Stufen angelangt waren , begann ich zu schnaufen. Sofort traf mich ein verachtender Blick von Harry, was mich nur dazu veranlasste noch mehr zu schnaufen. Tja , Pech für ihn. Endlich kamen wir am Ende an und Harry wandte sich nach Links. Wir drei schwiegen, was mir eigentlich auch recht war. Denn ich wollte meine Mutter bloß anschreien, doch diesen Gefallen würde ich Harry nicht tun. Während wir gingen starrte ich gerade vor mich hin. Plötzlich fegte eine Frau um die Ecke. Zuerst erkannt ich nur ihren schmalen Umriss. Dann blieb sie durch uns gestoppt stehen. Irgendwie sah sie meiner Mutter ähnlich, sie hatte die gleichen braunen Haare , nur das die Haare der Fremden zu einem kurzen Bob geschnitten waren und auch die Stupsnase glich der meiner Mutter. Insgeheim beschlich mich jedoch ein Gefühl der Abscheu. Mir war mit einem Schlag klar , dass ich diese Frau nicht leiden werden könne, wieso auch immer. Nicht weil sie hässlich war oder so ,sondern .. Ach .. Ich wusste es selbst nicht. Erst jetzt blickte meine Mutter auf, als mein Blick zu ihr wanderte war sie starr. Auch die andere Frau rührte sich nicht und Harry gab ebenfalls keinen Mucks von sich. Irgendwann fand meine Mum wieder zu Worten. ,,Madison?!“; ihre Stimme klang unterkühlt und troff vor Verachtung. Ein genauso angewidertes : ,,Annette?“ kam von der fremden Frau zurück.

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Tag der Veröffentlichung: 01.12.2011

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