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1. Kapitel


Ich saß auf einer Klippe und jaulte ein schönes Lied dem Vollmond entgegen, alles war perfekt. Doch dieses schöne Bild verschwamm vor meinen Augen. Die Sterne bestrahlten nichtmehr mein dunkelgraues Fell und alles wurde schwarz….

Schmerzerfüllt öffnete ich meine Augen, was war gerade passiert? Ich konnte mich nur noch daran erinnern wie ich zusammen gebrochen war. Ich schaute auf meine „Pfoten“ und erstarrte. „Warum hab ich kein Fell??? Und warum hab ich jetzt die Pfoten eines Menschen???“, ich musste wieder stocken, seit wann klingt meine Stimme so? Schnell stellte ich mich auf wackeligen Beinen aufrecht hin. Ich blickte mich um, wo war ich? Jedenfalls nicht in meinem Wald! Der Boden war extrem hart. Ich konnte erkennen, dass ein paar Menschen in weißer Kleidung hinter einer Art Glasplatte standen. Was wollten die bloß von mir? Die seltsamen Menschen sprachen zueinander, ich konnte aber kein Wort verstehen.
Hinter mir öffnete sich eine Tür, welche ich vorhin noch nicht bemerkt hatte. Ich musste knurren, aus der Tür kam ein Mensch herein, es war ein Mädchen. Ich konnte ihre Größe nicht genau beurteilen. Jedenfalls hatte sie lange rote Haare, welche zu zwei Zöpfen gebunden waren und rote Augen. Sie lächelte mich an und zuckte mit ihren schwarzen Katzenohren….MOMENT! Katzenohren? Seit wann haben Menschen Katzenohren und….Katzenschwänze? Instinktiv griff ich auf meinen Kopf und fühlte zwei, weiche Wolfsohren. Neben mir klopfte ein grauer Wolfsschwanz auf den Boden und das Mädchen musste kichern. „Was ist so lustig? Und was habt ihr mit mir gemacht?“, sagte ich mit sturer Stimme. Das Mädchen starrte mich ernst an und antwortete mit entschlossener Stimme: „Du bist ein Testobjekt der Regierung, genauso wie ich. Du warst einst ein Wolf und wurdest von der Regierung gefangen. Hier hat man dich mithilfe vieler Experimente zu einem Menschen gemacht. Ich heiße übrigens Sanny, schön deine Bekanntschaft zu machen! Ich bin zuständig dafür dich, und ein paar andere, in das Leben eines Menschen einzugewöhnen. Zu deiner Information: Dir wurde von den Wissenschaftlern der Name: „Suki“ zugeteilt.“ „Und ihr konntet mich nicht einmal fragen ob mir der Name gefällt?“, sagte ich etwas bedrückt, immerhin hatten mir diese Laborfratzen mein Leben gestohlen! „Nimm´s nicht so schwer! Du wirst dich schon noch dran gewöhnen!“, versuchte mich das Katzenmädchen aufzuheitern. „Aber wie lang werde ich noch ein Mensch bleiben??“, fragte ich schluchzend, aber sie antwortet nur: „Hmm…. Kommt drauf an wie lang du noch lebst.“, als wäre das etwas ganz natürliches. Mir klappte das Unterkiefer herunter. „Du bist sehr nett, weißt du?“, meinte ich sarkastisch und schaute sie dabei mit, zu Schlitzen verengten Augen, an. Aber sie strich sich bloß ein paar Strähnen hinter die Schulter und lächelte mich an. „Ich weiß!“ >>Irgendwie wird sie mir immer unsympathischer…<< dachte ich mir. „Aber genug davon! Wie wär´s mit einer Führung?“, fragte das Mädchen namens….Sanny? Das war aber egal! Mit einem nicken willigte ich schließlich ein, immerhin würde es langweilig rund um die Uhr in diesem Betonkasten zu sitzen. Sanny zuckte wieder aufgeregt mit ihren Ohren. Sie packte mich am Arm und zog mich hinaus. Ich versuchte mit ihr mitzuhalten aber sie war einfach zu schnell!
Kaum das ich mich versah, stand ich da. Ein großer Gang, welcher mit Metall eingekleidet war. Aber eine Sache störte mich. Überall war Tier Blut verschmiert und man konnte, trotz den Metallwänden, die dumpfen Schreie verletzter oder verängstigter Tiere hören. „Nur wenige Tiere verkraften die Experimente, aber wir machen das hier des Forschungswillen!“, ich konnte ein leichtes zittern in ihrer Stimme hören, aber sprach sie nicht darauf an. Stattdessen senkte ich betrübt den Kopf.

>>Warum nur immer ich??? Zuerst werde ich aus dem Rudel verdrängt, und jetzt bin ich ein Mensch!<<, ging es mir durch den Kopf. Ich bekam gar nicht mit, dass Sanny und ich schon in einem vor einer anderen Zelle stand. Wir durchschritten eine Tür und vor mir saß ein Mädchen, angekettet an einer Wand. Es schaute mich mit einem Auge an, aber das andere war von ein paar Haarsträhnen verdeckt.


2. Kapitel


Mir schauderte es als ich sie bemerkte. Unbewusst legte ich meine Ohren an aber Sanny ging genauso fröhlich wie vorhin bei mir zu dem Mädchen und sagte: „Du heißt jetzt Cleo und ich bin Sanny. Die da…“, dabei zeigte sie auf mich: „heißt Suki!“ >>Sie nennt mich “Die da“…<< dachte ich mir. Sanny setzte fort: „Wir sind genetisch veränderte Tiere und du musst nun als Mensch weiterleben. Und ich bitte dich nicht immer die Forscher anzugreifen wenn sie hereinkommen. Wir mussten dich deswegen schon anketten.“ Ich war nicht wirklich überrascht das Sanny immer noch glücklich wirkte. Hat sie den kein Mitleid? Dabei kam mir wieder das Bild vom, mit Blut bespritzten, Gang und Sanny Reaktion darauf. Ich hätte wetten können, dass sie nur ihre Gefühle unterdrückt. Ich schaute mir das Mädchen nochmal genauer an. Sie hat extrem lange, lilane Haare die, wenn sie stehen würde, ihr wahrscheinlich bis zu den Beinen gehen. Sie waren geflochten und… was war das? An der Spitze ihres Zopfes war der Giftstachel eines Skorpions! Naja, wenn man mal genauer darüber nachdenkt, ist das ja jetzt nichts Außergewöhnliches mehr. Ihre Augen sind ebenfalls lila. Sie wirkte nicht wirklich feindlich… eher verstört. Sanny redete weiterhin auf sie ein aber Cleo (Ich glaub so hieß sie ja) würdigte sie keines Blickes, sie schaute einfach nur auf den stählernen Boden. Langsam ging mir das auf die Nerven. Ich trabte zu ihr hinüber und wedelte mit meiner Hand vor ihrem Gesicht herum. Ihre einzige Reaktion, war, dass sie mich mit trübem Blick fixierte. Ich musste etwas zurück schrecken, konnte dann aber ihre Gedanken aus den Augen heraus lesen. Sie fühlte sich wohl noch schlechter als ich, als ich über meine Zukunft erfahren hatte.
Ich entschied mich ihr noch etwas Zeit zu geben und flüsterte Sanny ins Ohr das sie wohl besser weiter gehen sollten. Sanny nickte noch kurz und führte mich wieder hinaus auf den Gang, ich blickte noch schnell nach hinten und folgte ihr aber dann.
Draußen angekommen rannte ein kleines Mädchen mit pinken Haaren in mich hinein, so, dass wir beide umfielen. „Also echt! Kannst du nicht aufpassen wo du ….“, fing ich an mich zu beschweren, aber ich stockte als ich sah das ihre Wangen ganz rot wurden und sie schaute auf ihr Knie, welches etwas blutete. Kleine Tränen kullerten über ihre Backen und Sanny sagte nur kalt: „Jetzt siehst du was du angerichtet hast, Suki!“ Ich wollte noch mit einem scharfen Kommentar antwortet, erinnerte mich dann aber wieder an das kleine Mädchen. Ich sah mich schnell nach etwas Stoff um, fand aber kein gescheites. Nun kam ich zu Plan B. Das Mädchen sagte mir sie hieß Maja und wäre auch ein Tier gewesen, genauer gesagt ein Schaf. „Also früher wärst du noch mein Mittagessen gewesen!“, fügte ich hinzu, worauf Maja einen Stück zur Seite rückte. Sie saß auf einem Tisch und neben ihr saß Sanny, nur mit einem Laborkittel und einer Hotpen bekleidet. Ihr wollt jetzt sicher wissen wo ihre Kleidung hin ist? Dann spulen wir einen Moment zurück…
„NEIN! Warum nimmst du nicht dein eigenes T-Shirt?!“, schrie mir Sanny zu, als ich sie bat mir ihr Hemd zu geben um es als Bandage für das kleine Mädchen zu verwenden. „Weil meines so schön ist, dass es reine Verschwendung wäre es mit Blut zu besudeln!“, antwortete ich auf ihre Frage. Sie durchlöcherte mich bloß mit finsteren Blicken, was mir ziemlich egal war. Das Mädchen das hinter mir saß fing an zu weinen, worauf wir uns die Ohren zu hielten. „Nun tu doch was!“, brüllte ich Sanny an, die sich endlich geschlagen gab. Sie schnappte sich einen Laborkittel und flüsterte mir beim Vorbeigehen zu: „DAS wirst du bereuen!“ Das “DAS“ betonte sie besonders.
So, und jetzt wieder zurück zum Wesentlichen!
Wenigstens hatte sie noch was darunter an. Als ich bemerkte, dass ihre Kleidung darunter ziemlich eng und kurz war, starrte ich darauf und sie fragte mich nur verwirrt: „Was machst du da?“ „Was is´n das?“, antwortete ich ebenfalls verwirrt. „Du meinst mein BH???“ „Wenn das was ich meine ein `BH` ist, dann ja.“ „Kümmere dich lieber um Maja…“, nuschelte Sanny immer noch mit einem genervten Unterton. Maja schaute uns beide nur mit großen Augen an und mir fiel ein, dass ich ja noch nicht fertig mit ihrem Knie war. Ich band Majas Knie noch ein paarmal mit Sannys T-Shirt ein und… voila! Perfekt!
Ein Schatten lag auf meinen Schultern und ich wusste, dass jemand hinter mir stand, nur nicht wer. Langsam drehte ich mich um, mit der Hoffnung, dass mich nichts Schlimmes erwartet. Naja. Zu früh gefreut. Einer der Wissenschaftler stand hinter mir mit einem Grinsen, welches mir Angst machte, aber nicht nur mir. Auch in Majas Augen konnte man Unbehagen erkennen. Sanny blickte aber misstrauisch, was den anderen wohl nicht auffiel. >>Was ist bloß mit diesem Mädchen los?!<< schoss es mir durch den Kopf. Dann widmete ich aber wieder meine ganze Aufmerksamkeit wieder dem Mann vor mir. Ich fragte mich was er bloß mit uns vorhatte. Mit einer Handbewegung gab er uns zu erkennen, dass wir ihm folgen sollten.


Impressum

Texte: Die Texte sind von mir selbst erfunden!
Bildmaterialien: Alle Bilder hab ich aus Google und mit Gimp bearbeitet!
Tag der Veröffentlichung: 29.05.2012

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