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Déjà-Vu

Nun ist es schon drei Jahre her, seitdem ich das letzte mal ein Krankenhaus betreten habe.

Damals wurde bei mir ein Herzklappenfehler diagnostiziert und ich war über ein halbes Jahr auf der Kinderstation des Albertus-Klinikums.

Jetzt saß ich hier im Büro der Chefärztin Prof.Dr.Reusch und krallte meine Fingernägel in die Stuhllehnen.

"Elena, deine Herzklappe in der linken Herzkammer ist sehr schwach und jede noch so kleine Anstrengung könnte die letzte für dich sein" erklärte sie mir und meiner Mutter, dann und sah sie uns eindringlich an.

"Im Klartext heißt das also, ich muss mich wieder tausenden von O.P's unterziehen und so lange im Krankenhaus abhängen muss...gut, da dass nun geklärt wäre, würde ich gerne meinen Rollstuhl bekommen, darf mich ja nicht zu sehr anstrengen" ich zwang mir ein lächeln auf die Lippen und sah von Fr.Dr.Reusch zu meiner Mutter und wieder zurück.

"Du tust gerade so als würde mir das alles Spaß machen..." seufzend er hob sich die Chefärztin und ging um den Tisch herum.

"Ich würde gerne noch einige Formalitäten mit deiner Mutter klären, Schwester Denise bringt dich so lange auf dein Zimmer" meinte sie dann udn nickte mir aufmunternd zu.

"Bis gleich mein Schatz" kam es von meiner Mutter und ich versuchte mir abermals ein lächeln abzuringen.

Dann kam auch schon Schwester Denise herein und mit ihr mein persönlicher Albtraum, der Rollstuhl.

Ich seufzte und schwang mich in das fahrende Monster hinein, ehe die Schwester mich raus schob und die Tür hinter sich schloss.

Draußen auf dem Flur herrschte emsiges treiben und die Schwestern udn Ärzte eilten von Station zu Station.

Denise schob mich den Flur entlang und sammelte auf dem weg zu meinem zukünftigen Zimmer meine Tasche ein, die meine Mutter in weiser Vorraussicht schon mal gepackt hatte.

Kurz vor der Kardiologischen Station für Kinder-und Jugendliche bleibe sie stehen und meinte sie müsse noch kurz meine Papiere holen. Also stand ich da allein auf dem Flur und sah dem geschäftigen treiben, der an mir vorbei hastenden Leute, zu.

Plötzlich bogen ein paar Rollstuhlfahrer, die Gruppe bestand aus vier Jungs die im Rollstuhl saßen. Alle unterhielten sich angeregt miteinander und mir fiel auf, dass zwei der Jungs ein Bein amputiert hatten. Meine Augen weiteten sich etwas erschrocken und ich sah weg. Einer der Jungs hatte dies wohl mitbekommen und kam zu mir herüber gerollt. 

"Was guckst du denn so? noch nie nen Krüppel gesehen?" meine Augenbrauen zogen sich zusammen und ich sah den Glatzköpfigen Jungen vor mir an. "Doch, aber noch nie einen der auch noch so viel Selbstmitleid hat und sich selber als einen bezeichnet" erwiderte ich trotzig und hoffte Schwester Denise würde bald wieder kommen.

Ich sah mich um, doch sie war nirgends. "Hallo, sieh mich gefälligst an wenn ich mit dir rede, Fräulein" mein Kopf drehte sich abprupt in seine Richtung und ich schnaubte wütend "Fräulein? hast du mich gerade allen ernstes Fräulein genannt?" ich zog fragend eine Augenbraue in die Höhe und musterte ihn. "Ja, das habe ich wohl...Fräulein" meinte mein Gegenüber dann provozierend und seine Truppe, die hinter ihm stand, pflichtete ihm grölend bei.

Ich fing mich wieder und grinste dann süffiisant "ganz schön mutig für einen einbeinigen....dafür kann ich aufstehen wann immer ich will" sagte ich zu ihm und stand dann auch auf. Normalerweise war ich nicht so Mies, aber der Junge hatte mich so dermaßen Provoziert dass ich nicht anders konnte. Anscheinend hatte meine Aktion ihm die Sprache verschlagen, denn er erwiderte nichts mehr. Grinsend verschränkte ich die Arme vor der Brust und sah alle nacheinander an. "Ach, komm lass es gut sein Leo, die verwöhnte Göre braucht doch nur aufmerksamkeit" sagte einer der anderen Jungs dann und tat eine abwinkende handbewegung.

"Wie hast du mich gerade genannt?" ich merkte wie mir die Zornesröte ins Gesicht stieg und ich immer wütender wurde.

"Hah, sie wird ja ganz Rot.. regst du dich etwa auf, Fräulein?" fragte mich der erste Junge und plötzlich verspürte ich ein ziehen in der lBrust, dort wo mein herz saß. Ich fasste mir dort hin und verzog schmerzhaft das Gesicht. "Oh jetzt hat sie wohl Herzschmerzen, weil wir sie so schlimm Beleidigt haben..." hörte ich einen der Jungs noch sagen, als ich zusammensackte und auf dem Boden lag.

"Scheiße man, der geht's echt nicht gut...Toni hol mal bitte schnell einen Arzt" war das letzte was ich hörte, bevor mir schwarz vor Augen wurden.

 

 

 

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Tag der Veröffentlichung: 01.05.2016

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