Elisana POV:
"Milady" sagte eine Stimme und eine Hand erschien vor Katerinas Augen.
Als sie aufblickte sah sie in zwei dunkle Augen.
"Darf ich bitten?" fragte der Herr."Wenn ich ihren Namen erfahren darf,gern" erwiderte Katerina und lächelte.
"Lord Elijah...Miss Katerina" als ihr Name fiel blickte sie Elijah entsetzt an. Katerina stand auf und machte einen Knicks nachdem Lord Elijah ihr einen Handkuss gegeben hatte.
"Woher...?" "Sie wurden mir sozusagen in ihrer Abwesenheit vorgestellt Milady" antwortete dieser. Katerina sah ihn fragend an.
"Trevor hat mir gesagt sie kommen aus Bulgarien?!" Somit war die frage überflüssig wer dies gemacht hatte.Seit Wochen schon war dieser Trevor hinter der Rockschürze meiner Schwester her,jedoch hatte er es bis jetzt noch nicht geschafft,ihr Herz zu erobern.
"Ja,das ist richtig"erwiederte Katerina.
"Also,wollen sie mit mir Tanzen Miss Katerina?"
So wie er ihren Namen aussprach könnte man meinen er wolle sie sofort mit in seine kammer nehmen.
Mutter sagte ich solle auf sie aufpassen und ich neige dazu versprechen zu halten. Meine kleine Schwester ist hübsch aber das macht sie zu einem leichten Opfer besonders unter diesen Ekelhaften Gutsherren. Jedoch ist dieser Elijah eine sehr anziehende Persönlickeit, dass musste ich zugeben.
"Miss Elisana" ich drehte mich um und sah vor mir Trevor.
"Na,hat meine Schwester jemand anderen gefunden?" dass ich dies sagte könnte mich durchaus den Kopf kosten, doch da Trevor meine Schwester liebte war ich mir sicher er würde nichts machen.
"Sie sind sehr vorlaut Milady..für ihr alter" er lachte heiser.
"Wissen sie Milord in Bulgarien werden die Kinder etwas anders erzogen als hier in England.." ich drehte mich zu ihm um und drückte in meinen Kelch in die Hand.
"...und ich für meinen Teil bin froh das ich die Bulgarische Erziehung vor der Englischen genossen habe,alleine deswegen schon um zu wissen wie man sich als Frau gehör verschafft" fügte ich hinzu und ging zu Tisch um zu Speisen.
Nachdem alle Gutsherren miteingeschlossen Niklaus,der um mich buhlte,vollkommen betrunken waren beschloss ich in mein Gemach zu gehen.
Auf den Weg dahin sah ich dinge die nicht einmal ich zu sehen bekommen durfte,wenn es nach meinen Eltern ging. Doch ich war mittlerweile 20 Jahre,alt genug fand ich, um selber über das zu entscheiden was ich sehen,tuen und lassen durfte.
Aber was hatte eine Frau groß zu sagen?! Nichts,genau.
Ich ging an Korridoren vorbei in denen sich Gutsherren mit Dienstmägden oder anderen Bediensteten vergnügten.
In meinem Gemach angekommen entledigte ich mich meiner Gewänder und zog mein Schlafkleid an.
Es war doch wirklich keine Gescheite Zofe weit und breit,in England zu finden.
Gleiche Zeit bei Niklaus und Elijah(Elijah POV):
"Bruder,du bist dir bewusst,du buhlst um das falsche Mädchen?!" fragte ich meinen Bruder und gesellte mich zu ihm und seiner vorrübergehenden ablenkung,einer normalerweise wohlsituierten Dame,die sich aber in der Gegenwart meines Bruders zu einer überraus unsituierten Frau mauserte.
Sie saß auf seinem Schoß und Klaus ließ seine Hand über ihren Schenkel gleiten.
"Wen meinst du Elijah?sie oder wen?" Klaus lachte.
"Ich meine die Schwester Katerina's,Elisana" erwiederte ich.
"Achso" Klaus schien sich eines besseren zu besinnen schickte die vorrübergehende Kortisane fort und wendete sich mir zu.
"Jah,darüber bin ich mir im klaren,Bruder" "Jedoch erwäge ich es seit einiger Zeit noch etwas zu warten mit der Opferung,da ich durchaus gefallen an Elisana gefunden habe..sie ist so erfrischend...ganz anders als die anderen Damen,sie lässt sich nichts gefallen und dies mag ich" erklärte er und lächelte beseelt.
"Und ich bevorzuge es bei weitem mehr" fügte Klaus hinzu und ging fort.
Katerina (Katherine) POV:
Elisana war weg.Hatte mich alleine gelassen. Aber ich hatte seit ein Paar Minuten wieder eine durchaus angenehme Gesellschaft. Lord Elijah war wieder bei mir und verlangte meine ganze Aufmerksamkeit und ich amüsierte mich köstlich mit ihm.
"Lord Elijah,würden sie mich bitte entschuldigen,ich bin Müde und möchte zu Bett gehen"
sagte ich und stand auf.
"Selbstverständlich,dürfte ich sie noch begleiten?" "Ja,wenn es ihnen ein besseres gefühl bereitet" erwiderte ich, hakte mich bei ihm unter und wir gingen los.
"Und nennen sie mich doch bitte nur Elijah...Miss Katerina" "Gerne,aber dann nennen sie mich auch bitte nur Katerina,Elijah" ich lächelte ihn an.
"Vielleicht würden sie gerne noch einen kleinen Spaziergang mit mir unternehmen bevor sie zu Bett gehen Katerina?!"
"Das ist wirklich sehr zuvorkommend von ihnen,doch ich bin sehr Müde...es war ein anstrengender Tag und ich möchte einfach nur Schlafen,bitte seien sie mir nicht Böse Elijah"
"Um gottes willen Nein,ich bin ihnen keineswegs Böse katerina...wie könnte ich nur" er tätschelte meine Hand.
Diese Geste führte unweigerlich dazu das ich mich wieder wie ein kleines Kind fühlte,dass bevormundet wird.
"Aber wir könnten Morgen früh einen Spaziergang Tätigen,nur wenn sie wollen natürlich" schlug ich vor und sah ihn an.
"Ja,das ist eine Gute Idee..." Wir waren mittlerweile an meinen Gemächern angekommen und ich hakte mich bei ihm aus.
"Also,ich wünsche ihnen noch eine Schöne Gute Nacht Katerina,wir sehen uns Morgen nach dem sie Gefrühstückt haben im Rosengarten" Er gab mir einen Handkuss und lächelte mich an.
"Ihnen ebenfalls eine Gute Nacht,Elijah" erwiederte ich und tat einen Knicks vor ihm.
Ich sah ihm noch nach bis er um die nächste Ecke bog und verschwand. Danach ging ich sofort in mein Gemach.
Am nächsten Morgen weckten mich meine Zofen zeitig,sodass ich rechtzeitig zum Frühstück mit meiner Schwester kam. In England frühstückten und aßen gernerell alle Frauen und Männer immer getrennt,außer es standen Feste an. Wozu die Frauen (zumindest die eines Niederen Ranges,zu denen ich und meine Schwester nicht gehören) dann allerdings da waren brauche ich an dieser Stelle wohl nicht zu erklären.
"Wo gehst du hin,Schwester?" fragte mich Elisana nachdem ich zuende gefrühstückt hatte und ungefragt aufgestanden war.
"Entschuldigt bitte Schwester,für meine Dreistigkeit..aber ich habe ein treffen einzuhalten und ich möchte ungern zu spät kommen,wenn sie verstehen"
"Jah,wir sprechen später über dieses 'Treffen' und nun geh und amüsier dich" sagte sie und lachte.
"Danke" Ich machte einen Knicks und rannte schon fast in den Hof.
Als ich schon von der Burg,durch ein Fenster, aus Elijah im Rosengarten stehen sah,ging ich langsam um nicht wie ein kleines Kind zu wirken.
Ich verhielt mich wie ein Bauernkind ohne Manieren,es war absurd was dieser Mann für eine Wirkung auf mich hatte. Als Verliebt würde ich mich jetzt nicht bezeichnen aber ich fühlte mich zu ihm hingezogen,das ließ sich nicht abstreiten.
"Guten Morgen" sagte ich und wollte eine knicks machen,doch Elijah hielt mich zurück.
"Lassen wir doch dieses geplänkel,soetwas haben nur Leute nötig die sich nicht mögen,und ich hoffe das ist bei ihnen nicht der Fall"
"Nein durchaus nicht" erwiederte ich und Elijah zog mich hoch. Nun war ich nur noch Zentimeter von ihm entfernt. Wir sahen uns gefühlte Stunden in die Augen bis ich betreten zu Boden sah.
"W..wollen wir losgehen?" fragte ich und merkte wie brüchig meine Stimme geworden war.
"Gern doch" antwortete Elijah und ich hörte ein kleines lachen aus seiner Stimme heraus,was sich aber nicht spottend anhörte sondern eher...ja,es hörte sich Nervös an.
Bei einem Mann wie Elijah hätte ich alles erwartet doch das er Nervös war?! Nein,das als allerletztes. Er schien immer sehr Selbstsicher in seinem auftreten und indem was er tat.
Aber vielleicht war es auch nur bloße einbildung meinerseits gewesen.
"Und wie geht es ihnen Heute,Katerina?" fragte Elijah mich,als wir uns gerade auf einer Bank niederließen.
"Danke Milord...oh entschuldigt,Elijah meinte ich..."Ich sah Peinlich berührt zu Boden.
"Nicht der Rede wert Katerina,sie sind wohl nicht an solche umgangsformen gewöhnt,wie es scheint"
sagte Elijah.
"Nein,in meiner Heimat wurde so nie geredet,ihr habt recht Elijah...aber hier in England scheint alles doch recht ungezwungener zu sein als in Bulgarien"erwiderte ich und lächelte.
"Ich war noch nie zuvor in Bulgarien jedoch wenn ihr das sagt Katerina,dann muss es wohl stimmen"
er lächelte mich liebenswürdig an.
"Nun,erzählen sie mir von ihrer Heimat Bulgarien,Katerina" forderte mich Elijah lächelnd auf.
"Nun gut,wie sie wollen Milord"
Dann begann ich zu Erzählen von meiner Heimat und meiner Kindheit in Bulgarien.
Elijah schien es außerordentlich Interessant zu finden,denn er hörte mich die ganze Zeit an und unterbrach mich kein einziges mal.
"Oh...Elijah ich langweile sie bestimmt fürchterlich" ich sah zu ihm auf und sein Blick überraschte mich. Seine Augen strahlten eine solche Ehrlichkeit aus und noch dazu solch eine wärme das es mich regelrecht verlegen machte.
"Keineswegs Katerina...ist alles in ordnung mit ihnen?" er sah mich forschend an.
"Ja...es ist nur sie verwirren mich ein wenig,Milord" Ich blickte schnell weg und sah auf meine Hände die in meinem Schoß lagen.
"Oh,das wollte ich nicht,Milady" er nahm meine Hand sodass ich unweigerlich aufsah.
"Was auch immer ist,Katerina..zögern sie nicht mich um Hilfe zu bitten...ich werde mein bestes geben und ihnen helfen" sagte er und ließ meine Hand los.
"Auf was war dies bezogen?" fragte ich.
"Auf alles" erwiderte er und stand auf.
"Entschuldigen sie mich Katerina,ich muss jedoch noch etwas erledigen...wir sehen uns dann Heute Abend bei Tisch?" "Ja" antwortete ich und sah ihm hinterher.
Ich strich über die Hand die Elijah angefasst hatte. Bei dem Gedanken kribbelte es in mir und ich stand schnell auf und ging zu meiner Schwester,um über diesen außerordentlichen Gefühls-Fauxpas hinweg zu kommen. Mann muss dazu erwähnen das ich niemals zuvor solche Gefühle hatte und noch sehr unerfahren war,was die Liebe anging.
Meiner Schwester erzählte ich nichts von meinen Gefühlen,da ich wusste das sie sofort meine Mutter unterrichten würde.
Das tat sie jede Woche und ich war mir ziemlich sicher dass meine Mutter,und mein Vater erst recht,nicht sehr über diese Liebelei erfreut wären.
Ich setzte mich schräg gegenüber von Niklaus und Elisana,die sich sehr gut zu verstehen schienen.
"Guten Abend" Ich sah auf,Elijah setzte sich gerade neben mich und sein Blick huschte kurz über den Tisch und er nickte Niklaus zu.
"Mein Bruder scheint gefallen an deiner Schwester zu finden..." er lächelte und sah wieder zu mir.
"Ja,ich glaube das beruht auf Gegenseitigkeit" ich seufzte.
"Was bedrückt sie,Katerina?" Elijah sah mich wieder mit dem gleichen Blick an wie Heute Mittag.Ich schluckte den dicken Kloß in meinem Hals hinunter und antwortete: "Ich habe etwas Heimweh"
"Oh,das kann ich gut verstehen,ihr seit sehr weit weg von Zuhause und noch dazu sehr lange" Aus seiner Stimme hörte ich Verständnis heraus.
"Seit ihr schon einmal längere Zeit von England fern gewesen,Elijah?"
"Wisst ihr meine Heimat ist fern,jedoch bin ich schon als kleines Kind hierher gekommen und weiß insofern nicht wo genau ich geboren wurde,Milady" erklärte er.
"Und nun leben sie zusammen mit ihrem Bruder hier in England?" "Ja" erwiderte er.
"Wollen wir anfangen zu Speisen?"
"Sehr gerne,Mein Herr" er lächelte und als er seine Gabel nahm strich seine Hand leicht über meine.
Doch als ich aufsah blickte er auf seinen Teller und aß.
Ich hatte mich wohl in etwas Verrannt und noch dazu hatte ich mir gerade eingebildet er hätte absichtlich über meine Hand gestrichen,was eindeutig nicht der Fall gewesen zu sein schien.
Als ich an diesem Abend zu Bett ging schrieb ich nur einen Satz in mein Tagebuch:
'Zu lieben ist einfach,aber diese jedoch zu verstehen ist fast unmöglich'
Denn so war es,ich verstand sie nicht und wusste auch nicht ob ich sie je verstehen werden würde.
Am nächsten Morgen weckten mich meine Zofen zeitig,denn es stand ein Empfang bevor.
Wer genau hierher kam,dass wusste ich nicht.
Aber es schickte sich nunmal nicht zu spät zu kommen.
Als ich fertig eingekleidet war schickte ich meine Zofen raus,denn ich wollte mich nochmal sammeln bevor ich Elijah gegenüber trat.
Meine Gefühle spielten Verrückt wenn ich beim ihm in der nähe war,meine Hände wurden schweißnass und ich konnte nicht mehr klar denken.
Nachdem ich mich wieder einbekommen hatte ging ich hinunter in den Festsaal.
Dort wurde schon Musik gespielt und heiter getanzt.
Als ich die Treppe runterkam sah ich ihn schon und mein Herz setzte einen Moment aus.
Ich war wirklich Verliebt.
Mir entfuhr ein seufzer und ich schloss einen Moment kurz die Augen um mich wieder zu sammeln.
Dann ging ich die restlichen Treppenstufen hinunter.
"Miss darf ich bitten?" neben mir stand Niklaus und hielt mir seinen Arm hin.
"Gerne" ich lächelte ihn an. Während des Tanzes blickte ich mich immer wieder nach Elijah um,doch er war nirgends zu sehen.
"Ihr haltet wohl nach meinem Bruder Ausschau" stellte Niklaus fest.
"Ihr seit ziemlich dreist,wisst ihr das?!" ich schenkte ihm ein lächeln.
"Ja,das ist mir durchaus schon zur Ohren gekommen" erwiderte er leise lachend.
Ich lachte und dann sah ich ihn,er stand mit meiner Schwester am Rand der Tanzfläche und unterhielt sich anscheinend prächtig mit ihr.
Ich merkte wie die Wut in mir hochstieg. Sie ist deine Schwester,sagte ich mir. Reiß dich gefälligst zusammen.
Niklaus' Blick als ich mich wieder ihm Zu wandte,sprach Bände. "Keine Angst,meine Lippen sind Versiegelt" ein lächeln umspielte seine Lippen. Und ich war froh als der Tanz zu Ende war.
Nun stand ich etwas verlassen am Rande der Tanzfläche,klammerte mich an meinen Weinkelch.
"So allein?" ich drehte mich erschrocken um und erblickte Trevor.
"Trevor" ich nickte ihm zu und nahm einen Schluck meines Weines.
"Warum seid ihr denn immer so abweisend meine liebe?!" Ich sah ihn mit geweiteten Augen an.
"Was?..." weiter kam ich nicht da hatte er mich in eine Ecke gezogen und hielt mir den Mund zu.
Ich überlegte fieberhaft,wie ich von ihm loskommen sollte. Schreien konnte ich nicht. Ich trat nach ihm und versuchte mich vergebens loszumachen. "Du wirst niemanden...wirklich niemanden hiervon erzählen" sagte er und ich verstand. Es war wie eine Art Verpflichtung,ein Versprechen ihm gegenüber,ich wollte es jemanden erzählen doch ich konnte nicht. Als er mir dann unter das Kleid fasste,packte ihn plötzlich jemand und zog ihn von mir weg. Ich schnappte sofort nach Luft und hielt mir den Hals,den er mir auch zugedrückt hatte. Als ich wieder aufsah blickte ich in Elijahs Augen. "Alles in Ordnung,Katerina?!" erkundigte er sich und strich mir beruhigend über die Schulter. Erst jetzt merkte ich das ich wie Espenlaub zitterte.
Tag der Veröffentlichung: 11.11.2011
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