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„Harry?“, fragte Ron. „Hast du meine Krawatte gesehen? Ich kann sie nirgends finden.“
„Sie muss bei meinem linken Schuh sein, weil ich den nämlich auch vermisse!“
Harry betrachtete sich selbst in dem an dem Kleiderschrank hängendem Spiegel. Es schien so, als ob er im Alter von siebzehn Jahren endlich aufgehört hatte zu wachsen. Er konnte sich gar nicht mehr vorstellen, wie klein und schmächtig er noch war, als er sein erstes Jahr in Hogwarts antrat. Er hatte sich seitdem wahnsinnig verändert. Nur sein widerspenstiges Haar, dass war ihm geblieben. Er wandte sich von dem Spiegel ab und sah seinen besten Freund Ron an, der, wenn das möglich war, sich noch mehr verändert hatte. Seine Harre hatten noch mehr von der flammendroten Farbe und sein Gesicht war übersät mit Sommersprossen und zum Unglück seiner Mutter, war er nun fast zwei Meter groß. Wobei sein Körper damit endlich groß genug war seine großen Füße auszubalancieren.
„Und wo sind Fred und George? Mum wollte, dass ich ein Auge auf sie werfe, damit sie keinen Unsinn anstellen …“, sagte Ron.
„Ich denke nicht, dass sie etwas vorhaben …“
„Sie werden bestimmt versuchen, alle auf Trab zu halten.“
„Ronald! Ich habe deine Krawatte gefunden. Sie war unten in diesem Schuh in der Besenkammer!“
„Wow, Hermine – du siehst toll aus!“, sagte Harry, als Hermine die Krawatte schwingend, in den Raum kam. Hermine hatte sich auch wahnsinnig verändert. Sie war um einiges gewachsen, wobei sie immer noch über einen Kopf kleiner als Ron war. Sie hatte mehr Kurven bekommen, auch wenn Harry sich nicht wohl dabei fühlte, diese Art von Entdeckung gemacht zu haben.
„Toll?“, fragte Ron. „Hast du noch alle Augen im Kopf? Sie sieht wahnsinnig geil aus!“
Sie hatte ein wunderschönes,Bordeaux rotes Kleid an und ihr sonst buschiges Haar, hatte sie gebändigt und nach hinten gebunden.
„Also, Fleur hat einen exzellenten Geschmack …“, sagte Hermine, während sie um Ron herum ging und ihm von hinten die Krawatte umlegte und knotete. „Und achte auf deine Wortwahl, Ronald Weasley.“
„Du weißt, dass du in allem fantastisch aussehen würdest.“, sagte Ron lächelnd. „Woher hast du die Ohrringe? Ich habe sie noch nie an dir gesehen …“
Hermines Gesicht wurde bleich, als sie Rons Krawatte fertig band.
„Sie waren Ginnys!“, sagte sie leise. „Deine Mum gab sie mir … sie wollte, dass ich sie bekomme und hat mich gefragt, ob ich sie nicht heute tragen könnte …“
Es wurde still um die drei. Es war noch nicht einmal ein Jahr her, als Ginny Weasley das Leben ausgehaucht wurde. Jeder versuchte, den anderen aufzubauen, aber niemand hatte dabei großen Erfolg. Die Ereignisse konnten nicht vergessen werden. Denn wenige Tage nach Ferienbeginn, war Ginny auf einer harmlosen Geburtstagsfeier ihrer Freundin, Emma O'rightly eingeladen. Ihre Eltern waren in der Zauberergemeinschaft sehr beliebt und geachtet gewesen, was wahrscheinlich einer der Gründe gewesen war, warum die Todesser, sie tot sehen wollten. Ginny war einfach zur falschen Zeit am falschen Ort gewesen.
Nachdem Harry die schlimme Nachricht erfahren hatte, war er auf der stelle zum Fuchsbau gereist, wo er die traurigste Zeit, seines Lebens verbrachte. Um allem ein wenig zu entfliehen, lud Harry die Weasleys ein, die Wochen bis zum Beginn des neuen Schuljahres im Grimmauld Platz zu verbringen. Sie nahmen das Angebot dankend an. Bis zu Harrys siebzehntem Geburtstag.
Es herrschte super Stimmung, doch dann kam eine Eule mit Ginnys Z.A.G. Ergebnissen an und Mrs Weasley rannte heulend aus dem mit Partygästen vollen Raum.

Doch zum Glück, gab es eine Sache, die die volle Aufmerksamkeit der Weasleys forderte. Die Hochzeit von Bill und Fleur. Die Zeremonie wurde seit letztem November geplant und Fleur wollte nach Ginnys Tod die Hochzeit eigentlich aufschieben, woraufhin Mrs Weasley meinte, dass die Hochzeit natürlich stattfinden sollte. Und zwar am elften August – Ginnys Geburtstag.
„Sie würde heute sechzehn werden …“, sagte Ron, der auf seinem Bett saß und traurig drein sah. Hermine setzte sich neben ihn und nahm seine Hand, ohne etwas zu sagen.
Harry sah für einen Moment auf die Uhr, als er sich erinnerte, warum sie überhaupt in dieser miserablen Situation waren. Bellatrix Lestrange. Harry hasste sie. Sie war der Grund, warum Sirius starb und sie war der Grund dafür, dass Ginny starb. Es geschah durch ihre Hand, dass zwei seiner am meisten geliebten Menschen von ihm gerissen wurden. Er hasste sie so sehr, dass er einen Cruciatus Fluch gegen sie schleudern könnte, ohne einen Moment zu zögern. Er wollte etwas zerstören. Nur um zu wissen das es schwächer war als er. Denn so fühlte Harry sich: schwach.
„Bist du in Ordnung?“, fragte Hermine sanft. Sie biss sich auf die Lippen als sie Harry beobachtete, wie er auf dem Bett saß und sein Gesicht in den Händen verbarg.
„Alles in Ordnung …“, murmelte er, sein Gesicht ihr zugewandt.
Es gab ein leichtes Klopfen an der Tür und ohne auf eine Antwort zu warten, trat Mrs Weasley ein.
„Hier seit ihr!“, sagte sie. „Ich suche euch drei schon überall. Ich gehe jetzt. Die Zeremonie beginnt in einer Stunde … Hermine Schatz, ich brauche deine Hilfe mit etwas in der Kappele.“
„Ich komme schon,Molly!“
„Ich komme mit dir Hermine …“, sagte Ron schnell.
Die drei hatten nun das Alter, um zu apparieren. Hermine und Ron, waren beide siebzehn im vergangenen Schuljahr geworden und hatten ihren Appariertest zu Sommeranfang gehabt. Harry hatte diesen Test vor einer Woche bestanden. Er hatte zwei Versuche benötigt, weil er beim ersten Mal so durcheinander war, dass er sich in die Mitte eines Sees in Wales apparierte. Zum Glück, hatte er beim zweiten Mal mehr Erfolg.
Ron und Hermine verabschiedeten sich von Harry und gingen nach unten. Mrs Weasley blieb für einen Moment stehen und fragte: „Ist alles in Ordnung Harry?“
„Mir geht’s gut.“, sagte er mit einem Lächeln zu ihr. Er wollte Mrs Weasley nicht damit belasten, was er fühlte, denn er wusste, dass ihre Gefühle in der derzeitigen Situation wichtiger waren.
„Nun gut, ich sehe dich dann in der Kappele!“, sagte sie ebenfalls mit einem zarten Lächeln. Harry nickte ihr zu und sie ging aus dem Raum und schloss hinter sich die Tür.
Harry setzte sich zurück auf sein Bett. Seine Gedanken waren bei Mrs Weasley. Wie konnte es sein, dass sie nach außen hin so stark wirkte, wo sich doch in ihr, ihre Gefühle stauen müssen. Vor einem Jahr war ihr Mann nur knapp dem Tod entronnen und jetzt war ihre jüngste und einzige Tochter tot. Sie war diejenige, die die Familie zusammenhielt.
Ein zartes Klopfen an der Tür und Harry schrak aus seinen Gedanken auf.
„Komm rein!“, sagte er und stand vom Bett auf.
Die Tür ging auf und Katie Bell trat ein, sie sah absolut wunderbar aus. Sie trug ein opalblaues, weitausgeschnittenes Kleid, ähnlich Hermines.
„Ist deine Stimmung okay?“, fragte sie vorsichtig.
„Ja …“, sagte er unsicher.
„Ist das die Wahrheit?“, fragte sie ihn. „Deine Gefühle wechselten den Sommer über ständig.“
Es war die Wahrheit. In den letzten paar Minuten waren Harrys Gefühle von normal zu traurig und jetzt mit Katie zu fröhlich gewechselt.
„Wirklich, mir geht’s gut. Wie steht’s mit dir?“
„Oh, mir auch“, sagte sie hinter ihn tretend und seine Krawatte richtend. Ohne Warnung, drehte er sich um und küsste sie sanft. Nach einem Moment trat er zurück, doch ohne seine Augen von ihr zu lassen.
„Für was war das?“, fragte sie ungläubig.
„Ich liebe dich.“, antwortete er.
„Ich liebe dich auch.“, sagte sie und Harry grinste und küsste sie erneut. Er fühlte sich sehr wohl in Katies Nähe. Er freute sich auf jeden Tag, an dem er bei ihr war und wollte sie für nichts auf der Welt verlieren.
„Wir sollten gehen, jetzt …“
Auf dem Weg nach unten und aus dem Haus, trafen sie ein paar Mitglieder des Ordens. Kaum waren sie vorm Haus gab es ein lautes Knack und beide waren disappariert und kamen bei einer kleinen, hübsch verzierten, gotischen Kirche an.
„Nun, ich gehe mal in den Aufenthaltsraum des Bräutigams!“, meinte Harry zu Katie und zeigte auf die Tür links von ihm.
„Okay, bis dann.“, sagte sie, küsste ihn auf die Wange und ging in das Zimmer der Braut rechts.
Harry bahnte sich seinen Weg durch die Menge der Gäste und stoppte vor der Tür.
„Passwort?“, fragte eine kleine Statue einer Eule.
„Weasleys Zauberhafte Zauberscherze!“, beantwortete Harry die Frage und ging durch die aufschwingende Tür.
Innen fand Harry fünf der Weasleybrüder, die alle um den nach Luft ringenden Bill standen, der mit einer ihn fast erwürgenden Krawatte kämpfte.
„Hör auf so panisch rumzufuchteln, Bill – es wird nur noch enger!“, sagte Fred ihm.
„Was ist passiert?“, fragte Harry verunsichert, da Bills Gesicht nun knallrot anlief.
„Fred und George haben Bills Krawatte mit einer ihrer Scherzartikel ausgetauscht …“, erzählte Percy sauer. „Desto mehr du dich aufregst, desto enger wird sie.“
„Wir konnten ja nicht ahnen, dass Bill so in Rage gerät.“, meinte Fred atemlos.
„Er heiratet!“, sagte Charlie. „Natürlich ist er da ein nervöses Wrack! Er ist dabei sich für immer mit einer Frau zu binden. Sein ganzes Leben lang.“
„N - icht … hel – fen!“, röchelte Bill.
„Sorry, wollt ich nicht!“, sagte Charlie unglücklich.
„Bill! Du bist im Begriff, den Rest deines Lebens mit Fleur zu verbringen. Sie ist wunderhübsch und intelligent und hat Klasse und könnte jeden anderen Mann haben …“, erzählte Fred.
Bill machte ein böses, würgendes Geräusch.
„Aber sie hat dich gewählt!“, setzte George fort.
Bill machte erneut ein würgendes Geräusch. Seine Brüder schauten sich gegenseitig an ohne die blasseste Ahnung was zu tun war.
Harry ging einen Schritt vor.
„Wenn Ginny hier wäre, würde sie wollen, dass du dich entspannst und freust.“, sagte er langsam. „Und sie würde dir erzählen, dass du kein dummer Idiot sein und dich beruhigen solltest.“, endete er mit einem traurigem Grinsen.
Nach ein paar Sekunden, atmete er tief ein und lies die Luft wieder langsam heraus. Sein Gesicht bekam wieder eine normale Farbe. Charlie nahm Bill die Krawatte ab und gab sie Fred.
„Danke, Harry!“
„Das du uns erinnert hast, was wirklich wichtig ist.“, sagte Percy.
„Sie sollte heute sechzehn werden!“, sagte Charlie, während er auf ein Foto von Ginny starrte.
„Sie wusste wie man die Leute zum lachen brachte …“
Die Tür öffnete sich und Ron kam herein.
„Es ist so weit!“
Bill stand auf, legte seine echte Krawatte um und lächelte als er erneut Ginnys Foto betrachtete. Er sah seine Brüder und Harry an und forderte sie auf zu gehen.
Als Harry in die Große Halle trat, konnte er einige Mitglieder des Ordens erkennen. Darunter auch Tonks, Moody und Kingsley. Nach einigen Minuten saßen alle auf ihren Plätzen und die Zeremonie konnte beginnen. Die Brautjungfern kamen heraus und Harry nahm Katie am Arm, während sich Hermine bei Ron und die Cousine von Fleur, Charlotte, bei Charlie einhackten. Als sich alle vor dem Altar versammelt hatten, wechselte die Musik. Fleur schritt mit ihrem Vater am Arm durch die Halle zum Altar, wo Bill, Fleurs Vater ablöste.
Als Bill Fleur dann den Schleier abnahm, blieb Harrys Mund offen stehen und er fühlte Katies Ellbogen in seiner Seite.
„Was?“, fragte er grinsend. „Sie ist eine Veela … ich kann nichts dagegen tun!“
Katie rollte mit den Augen.
Später nach der Trauung, versuchte Percy, bei dem großen Festessen, die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. Nur leider ohne Erfolg. Erst als Fred und Georges Stimmen durch den Saal hallten, wurde es still.
„Danke Fred und George!“, fing Percy an. „Es ist Zeit für Reden. Und wenn es recht ist, würde ich gerne beginnen.“
„Diese Hochzeit war die reinst Freude, nicht nur für Bill und für Fleur, sondern für unsere ganze Familie. Wir leben in einer Welt in der es schwierig ist, Freude zu finden. Eine Welt wo sich täglich Tragödien abspielen. Doch heute feiern wir die Liebe zwischen zwei Menschen und ich meine das dies durch nichts in der Welt zu ersetzen ist.“ Er erhob sein Glass. „Auf Bill und Fleur!“
Alle erhoben ihre Gläser und wiederholten die Worte von Percy.
„Ergreifende Worte, Perce!“, sagte Charlie, als Percy sich setzte. „Ich weiß nicht, wie ich die toppen soll. Doch trotzdem, werde ich es einmal versuchen.“
„Fleur ist, wie jeder sieht, absolut hinreisend und ich habe mich oft gewundert, wie Bill sie für sich gewinnen konnte. Also nahm ich ihn zur Seite und fragte ihn: He, wie hast du das hinbekommen? Und er antwortete: Ich habe es mit dem unvergleichlichen Weasley Blick geschafft. Ich muss sagen, dass ich nichts dagegen sagen konnte … Und eigentlich will ich mit diesen Worten nur sagen: Viel Glück euch beiden!“
Alle erhoben ein zweites Mal ihre Gläser, als Ron aufstand.
„Also, ich denke es ist interessant, dass Bill nicht der erste Weasley war, der von Fleurs Charme angezogen wurde. Den auch ich konnte ihr nicht wiederstehen und ich war derjenige, der sie zum Weihnachtsball einlud. Und ich erinnere mich genau daran. Sie sagte leider nein. Ich war ein rießen Idiot, denn ich verstand nicht, dass ich mich bereits total verliebt hatte. Nämlich in meine beste Freundin Hermine. Fleur sei mir bitte nicht böse, dass ich noch jemand viel besseres gefunden habe. Und nun ist alles so, wie es sein sollte: Fleur hat Bill und ich habe Hermine. Drum gratuliere ich dir ganz herzlich Bill, dass du das geschafft hast, was ich nicht vermochte und ich danke dir Fleur, dass du mich hast abblitzen lassen. Ich hoffe wirklich, dass ihr zusammen glücklich werdet.“
Alle erhoben ihre Gläser erneut und applaudierten.
Ron hatte Harry angestossen und gesagt: „Du bist der Nächste!“ Harry fiel da erst auf, dass er in der Reihe am Tisch wirklich der Nächste sein würde. „Ich dachte nicht, dass ich auch …“, stammelte Harry nervös.
„Ah! Komm schon Harry!“ sagte Bill. „Du bist schon bald mehr ein Weasley, als sonst einer von uns.“
„Es wäre nicht richtig, wenn du nichts sagen dürftest.“, sagte Mrs Weasley.
Harry lächelte ihr zu, holte tief Luft und stand auf.
„Ich kenne die Weasleys jetzt schon seit sechs Jahren und sie sind die fantastischste Gruppe von Menschen, die ich jemals getroffen habe.“, begann er.
„Ich traf Bill das erste Mal, als ich vierzehn war und mein erster Eindruck von ihm war, dass er einfach nur cool ist. Ich traf Fleur einige Monate später, während des Trimagischen Turniers. Sie stand für mich von Anfang an als Siegerin fest. Nur leider sollte es nicht so sein. Ich erinnere mich an das erste Mal, als sich Bill und Fleur sahen. Er und Mrs Weasley waren als meine Familie gekommen um mir viel Glück für die dritte Aufgabe zu wünschen. Nebenbei, hatte ich Fleur beobachtet, wie sie ihn aus einiger Entfernung betrachtete. Ich hätte mir normalerweise im Klaren sein sollen, was folgen würde...
Damit möchte ich Fleur willkommen heißen in der besten Familie die man finden kann und den beiden zu ihrer Vermählung gratulieren. Ich weiß, dass vieles im Moment einem traurig erscheint, doch ich hoffe trotzdem für euch beide, dass ihr glücklich werdet.“
Harry erhob sein Glas und es wurde ihm gleich getan. Er setzte sich und Katie schenkte ihm ein anerkennendes Lächeln.
„Das war sehr schön!“, sagte sie.
Harry bedankte sich und lenkte seine Aufmerksamkeit zu Fred und George, die nun aufstanden und ihre Rede anfingen.
„Wir haben eine Erklärung abzugeben.“, fing Fred an. „Mein Bruder George hier und ich waren heute beinahe für den Tod von Bill verantwortlich, hier …“
Die Gäste warfen sich entsetzte Blicke zu.
„Sehen Sie – wir haben ihm ein Scherzkrawatte gegeben;“, erklärte George. „Nur fünf Sickel das Stück, bei Weasleys Zauberhaften Zauberscherscherzen in der Winkelgasse zu kaufen. Normalerweise, sind sie völlig harmlos, aber ausgerechnet heute hatte eine einen Hänger.“
„Die Krawatte wird enger und enger, bei jemandem, der sich aufregt …“
„Dummerweise hätte sie beinahe Bill stranguliert, weil er so nervös war …“
„Denn wer wäre nicht nervös, wenn er jemanden wie Fleur heiraten sollte …“
„Doch glücklicherweise hat unser Bruder, Harry -“
„Ja, Harry Potter, sie kennen ihn sicher …
„- er trat ein und rettete den Tag!“
„Er hat so ein „Menschenrettersyndrom“… daher waren wir nicht überrascht.“
„Er hat Bill daran erinnert, was wirklich wichtig ist.“
„Und Bill, ein gestandener Mann in den besten Jahren, verstand, dass heiraten nichts ist, vor das man nervös sein müsste.“
„In einer Familie mit so vielen Männern, ist es schwierig sich an so etwas zu erinnern.“
„Doch er wurde durch Harry dazu gebracht, an unsere Schwester Ginny zu denken und daran wie sie ihm nun beigestanden hätte.“
„Leider, weilt Ginny nicht länger unter uns, doch sie wird immer in unseren Herzen leben.“
„Und heute, wo viele normalerweise noch den Verlust von Ginny betrauern würden, versuchen wir uns lieber an sie und an die Freude zu erinnern, die sie uns immer gemacht hatte.“
„Und feiern unser neues höchstwillkommenes Familienmitglied, Fleur!“ schlossen sie zusammen.
Die Hochzeit endete erst in den frühen Morgenstunden und Harry ging alleine nach Hause und stolperte bei Sonnenaufgang müde in sein Bett. Nur eine Stunde später, wurde er aus seinen Träumen gerissen, als ihn Mrs Weasley aufweckte.
„Harry, du musst aufstehen.“, sagte sie. „Nymphadora wird bereits in einer halben Stunde hier sein!“
Harry grummelte etwas unverständliches, drehte sich von Mrs Weasley weg und presste sein Kopfkissen über den Kopf.
„Harry James Potter, du stehst jetzt sofort auf und gehst unter die Dusche oder ich lasse die Dusche zu dir kommen …“, sagte sie unmissverständlich.
„Ich bin wach, ich bin wach!“, sagte Harry schnell und sprang aus dem Bett.
„Gut – nun geh unter die Dusche und wenn du fertig bist, steht unten in der Küche dein Frühstück bereit.“
„Was ist mit Ron und Hermine?“, fragte Harry.
„Nymphadora sagte ausdrücklich, dass sie nur dich sehen wolle.“, sagte Mrs Weasley einfach, bevor sie den Raum verlies und den verwirrten Harry, der sich wunderte warum Professor Tonks ihn heute allein sehen wollte, alleine stehen lies
Nymphadora Tonks, die Cousine seines getöteten Patents, war die neueste Professorin in Hogwarts und sie übernahm, die von den meisten gefürchtete Arbeit des Lehrers für Verteidigung gegen die Dunklen Künste. Eigentlich sollte Professor Lupin wieder die Stelle übernehmen, doch der verbrachte die Zeit in Manchester, wo er einen Kurs belegte, der ihm helfen sollte seine monatlichen Werwolfsverwandlungen friedlich und gesund zu überstehen. Professor Tonks, wie Harry nun immer sagte um sich in der Schule nicht zu verplappern, gehörte dem Orden an und hatte Harry, Ron und Hermine angeboten, ihnen extra Stunden in ihrem Fach zu geben. Damit sie besser gewappnet waren, wenn sie erneut gefährlichen Situationen gegenüberstehen würden.
Harry sah an sich hinunter und ihm fiel auf, dass er immer noch die Kleider von gestern trug. In Gedanken dankte er Mrs Weasley, dass sie nichts dazu gesagt hatte. So stapfte er, noch hundemüde ins Bad, um sich eine schöne Dusche zu gönnen.
Fünfzehn Minuten später, kam er aus dem Bad, einigermaßen wach und gut gekleidet, heraus und eilte die Treppen hinunter in die Küche, wo er nur Mrs Weasley und Christopher Bell, den Vater von Katie antraf.
„Morgen Mr Bell!“, grüße Harry ihn, als er sich an den Tisch setzte und Mrs Weasley ihm eine große Schüssel mit einer dicken, schleimigen Masse hinstellte.
„Guten Morgen Harry!“, erwiderte Mr Bell. „Hast du gut geschlafen?“
„Hmm …“, antwortete Harry verschlafen.
Harry wendete sich seinem Haferbrei zu und versuchte sein Möglichstes nicht kopfüber in die Schüssel zu fallen. Hätte er gewusst, dass Tonks heute kommen würde, hätte er die Feier gestern schon früher verlassen.
„Warum möchte Professor Tonks mich sehen, Mrs Weasley?“, fragte Harry.
„Ich habe leider keine Ahnung Harry! Sie war heute Morgen im Feuer und meinte, dass sie um acht Uhr vorbeikommen würde und dich alleine sehen wolle.“
Er sah auf seine Uhr, auf der zehn vor acht stand. Er hatte nur eine Stunde geschlafen. Er beendete sein Frühstück und legte seinen Kopf auf den Tisch neben den Teller.
„Harry – bist du wach?“
Er riss die Augen auf und sah Professor Tonks vor sich stehen. Er hob seinen Kopf und bemerkte, dass Mr Bell und Mrs Weasley gegangen waren.
„Verzeihung Professor .. ich muss eingenickt sein!“
„Ich habe dir doch gesagt, dass du solange wir nicht im Unterricht sind, Tonks sagen sollst. Nebenbei, wurde es gestern spät?“
„Ich hatte eine Stunde schlaf …“, erzählte er, seine Brille richtend.
„Es tut mir leid, dass ich so unverhofft eintrudle, aber ich komme gerade aus Manchester und ich möchte noch mal weg, bevor das neue Schuljahr anfängt.“
„Du warst bei Lupin?“, fragte er neugierig.
„Ja, war ich!“, erzählte sie. „Ich wollte dich eigentlich auch fragen, ob du nicht mit mir kommen möchtest, aber Moody und McGonagall meinen, dass du hier viel sicherer bist.“
„Es ist wahrscheinlich, dass Beste!“, brummte er.
„Schön, dass du es so siehst. Nun, ich komme aus einem bestimmten Grund. Ich möchte mit dir gerne ausmachen, wann wir denn in der Schulzeit üben wollen. Ich bin mir im Klaren darüber, dass du Quidditchtraining und viele Hausaufgaben haben wirst, da du dich auf deine U.T.Z. Prüfungen vorbereiten musst. Von daher denke ich, dass wir den Samstag im Auge behalten sollten. Wenn das für dich in Ordnung ist?“
„Ja, Samstag ist okay! Aber ich bin mir nicht sicher, ob das genügt.“
„Ich dachte mir schon so etwas. Also der Samstag ist für dich und Ron und Hermine. Ich denke einmal die Woche dürfte für sie genug sein. Doch du wirst mehr üben müssen, du weißt schon warum.“
Harry war für einen Moment ratlos. Sie konnte unmöglich von der Prophezeiung wissen, oder doch?
„Woher weißt du …?“, setzte er an.
„Du weißt besser als jeder andere, dass so lange Voldemort an der Macht ist, er nicht aufhören wird dich umbringen zu wollen. Du bist in größerer Gefahr, als sonst einer.“
„Oh!“, sagte Harry erleichtert. „Ja, natürlich.“
„Mach dir nicht zu viele Sorgen, Harry. Du hast mehr Macht, als du denkst. Und was noch wichtiger ist, du bist vor allem mächtiger als Voldemort es sich vorstellt.“
Sie atmete einmal tief durch und sagte dann: „So, also ich sehe dich und deine Freunde dann am Samstag. Werden Mr Longbottom und Miss Lovegood auch kommen?
Harry nickte.
„Und wann möchtest du gerne deine Einzelstunden haben?
„Ich denke der Mittwoch wäre am besten.“
„Und das wird nicht mit Quidditch zusammenfallen?“
„Nun, ich bin Kapitän, also werde ich den Mittwoch freihalten.“, sagte er lachend.
„Alles klar!“, sagte Tonks und stand auf um zu gehen.
„Ich bringe dich hinaus!“, sagte Harry schnell. Er ging ihr voraus zur Tür.
„Pass auf dich auf Harry und übe ein paar von den Sprüchen, die wir geübt haben.“
„Ich versprechs, Profes – Tonks!“, sagte er. „Und danke für alles. Oh und grüß Lupin von mir.“
Sie nickte ihm zu und disapparierte.
Harry schloss die Tür hinter sich und rannte die Treppen hinauf, um wenigstens noch ein paar Stunden Schlaf zu finden. Doch als er im ersten Stock stand, verspürte er den Drang, den Flur entlang zu gehen.
Nein, Harry, sagte er sich selbst. Es ist besser, wenn du nicht gehst.
Aber Harry hörte nicht auf seine innere Stimme, darum trugen ihn seine Füße an das Ende des Flurs, wo er anhielt und sich dem Portrait von Sirius zuwandte. Er schlief noch. Harry wollte bereits gehen, als ihn Sirius Stimme zurückhielt.
„Oh, sorry Harry – ich habe dich nicht bemerkt!“, rief das Portrait.
„Ich muss mich entschuldigen!“, sagte Harry, seine Hände in die Hosentaschen steckend. „Ich wollte dich nicht wecken. Ich komme einfach später …“
„Nein, bleib da!“, sagte Sirius hastig. „Ich habe dich seit einer Woche nicht mehr gesehen.“
Harry konnte sich nicht helfen, doch er fühlte sich unsicher, obwohl er nicht genau wusste wieso.
„Es ist nicht ganz eine Woche her.“, erklärte er Sirius.
„Ich denke doch – mit Ginnys Geburtstag und so …“, sagte Sirius mit fester Überzeugung. „Wie war die Hochzeit?“
„Oh! Es war toll …“, sagte Harry mit gestelltem Enthusiasmus. Sirius sah Harry traurig an.
„Ich weiß, dass es für dich hart sein muss … mit mir zu reden.“
„Nein – es ist schön!“, sagte Harry schnell. „Nach allem – es ist jetzt mehr als ein Jahr her, oder nicht? Ich muss lernen damit klar zu kommen …“
„Nun, ich möchte dich nicht dadurch belasten.“, sagte Sirius tragisch mit einem leichten Lächeln auf seinen Lippen. „Doch ich war eine fantastische Person. Es ist total verständlich, dass du mich vermisst!“
Harry lachte schwach. Er wusste, dass das Portrait Sirius nie ersetzen konnte, aber es tröstete ihn ein, wenigstens die Stimme seines Patents zu hören.
„Also, ich sollte jetzt in mein Zimmer gehen und ein wenig schlafen.“
„Ja, du siehst schrecklich aus!“
„Bis dann.“
„Bald hoffe ich!“, sagte Sirius hoffnungsvoll.
Harry schenkte dem Portrait ein letztes Lächeln, bevor er zurück in sein Zimmer ging und direkt in sein Bett verschwand und einschlief.

Briefe aus Hogwarts

Einige Tage nach der Hochzeit, war der Grimmauld Platz fast völlig leer geworden. Bill und Fleur wollten eigentlich bei Mrs Weasley in London bleiben, doch sie war dagegen und schickt sie in die Flitterwochen. Und so gingen sie schließlich für eine Woche nach Spanien.
Hermine ging zurück nach Hause, um noch ein wenig Zeit mit ihren Eltern zu verbringen. Genauso wie Hermine war auch Katie zurück nach Hause gegangen, um noch ein wenig zu lernen, bevor ihre Ausbildung zur Heilerin anfing. Doch sie hatte versprochen wieder zum Grimmauld Platz zu kommen, damit sie Harry auf Wiedersehen sagen konnte.
Außer den ein und ausgehenden Ordensmitgliedern, blieben nur Harry, Ron, Percy, Mrs Weasley und manchmal auch Charlie da.
„Die Briefe aus Hogwarts sind angekommen.“, sagte Percy sofort, als Harry und Ron in die Küche kamen und sich an den Frühstückstisch setzten.
„Wo ist Mum?“, fragte Ron und nahm Percy den Brief ab.
„Sie hat sich wieder hingelegt.“, erklärte Charlie. „Sie meint, wenn sie jemand aufweckt, bricht sie zusammen! Ah, Fred, George kommt her und setzt euch.“
Die zwei Zwillingsbrüder waren zur Tür hereingeschneit.
„Sie sah gestern ein wenig kaputt aus.“, meinte Percy. „Sie hatte sich einige Familienfotos angesehen und da müssen ihr einige Erinnerungen gekommen sein, denke ich.“
„Ich hoffe sie fühlt sich besser!“, sagte Harry und riss seinen Brief auf und fand darin den gewöhnlichen Brief mit der Bücherliste.
„Hat einer von euch heute schon den Tagespropheten gesehen?“, fragte Fred.
„Nein, warum?“, fragte Charlie neugierig.
„Auf der ersten Seite – ein Todesser wurde tot gefunden …“
„Wer war es?“, fragte Harry schnell.
„Oh, jemand neues. Ich glaube – Flash Williamson. Er war nicht als Todesser bekannt, doch er hatte das Dunkle Mal und er hatte die Kapuze und alles.“
„Vielleicht war es jemand dem sie das Dunkle Mal verpasst haben und ihn dann umzogen, bevor sie ihn töteten.“, brachte George ein.
„Das klingt ziemlich unwahrscheinlich. Er war bestimmt ein Todesser, den Voldemort nicht mehr brauchte und hat ihn deswegen umgebracht.“, meinte Charlie.
Es gab ein lautes klirren, als Rons Messer und Gabel auf den Tisch fielen. Harry sah ihn an wie er seinen Hogwartsbrief fassungslos in der Hand hielt.
„Was ist los?“, fragte Harry.
„Ich bin – ich … sie …“, stotterte er.
„Oh, sei nicht so dramatisch und spucks aus.“, sagte Fred genervt.
„Das kann nicht sein!“, wisperte Ron.
„Also was ist es? Sag’s schon.“, sagte George schon fast gereizt.
Rons Augen überflogen den Brief erneut, als wolle er sicher gehen, dass er auch richtig gelesen hatte.
„Ich bin Schulsprecher …“, sagte er schließlich.
In der Küche wurde es absolut still. Alle starrten sich gegenseitig an, sahen dann Ron und dann den Brief an. Niemand sagte ein Wort und keiner rührte sich von der Stelle.
Plötzlich wurde die Stille durch pfiffe und lauten Applaus durchbrochen.
„Das ist doch toll, Ron!“, schrie Harry, um die anderen zu übertönen.
Charlie hatte das Singen begonnen und klatschte Ron auf die Schultern und Percy war, für seine Verhältnisse, außer sich. Nur Fred und George waren ein wenig zu enthusiastisch. Einer schüttelte Ron die Hand, dann tanzten sie um ihn herum und stimmten laut in Charlies Geträller ein.
Als die Feier erstarb, sah Ron, Fred und George entgeistert an.
„Ihr zwei wollt gar nicht über mich lachen? Ihr seit nicht enttäuscht?“, fragte er irritiert.
„Was? Du machst Witze – wir haben doch seit Jahren nur auf das gehofft!“, sagte Fred nicht ganz überzeugend.
„Mum wird ganz aus dem Häuschen sein … das wird ihr Tag. Nein – ihr Jahr“, meinte George. „Das ist genau das, was sie braucht. Gute Arbeit kleiner Bruder!“
An dieser Stelle, schuppste Percy, Fred und George weg und schüttelte Rons Hand.
„Das ist ganz große Klasse, Ron. Wirklich toll!“
„Hast du uns geschuppst?“, fragte Fred auf Percy blickend, als würde er ihn zum ersten Mal treffen.
„Wunderbare Arbeit, Perce – einfach wunderbar!“, meint George, ebenfalls Percys Hand schüttelnd.
Harry wandte sich Ron zu und klatschte ihm auf die Schulter.
„Glückwunsch!“, sagte er. Vor zwei Jahren, als Ron Vertrauensschüler geworden war, war Harry sehr eifersüchtig auf ihn gewesen. Doch diesmal freute er sich für Ron.
„Das ist unbegreiflich …“, sagte Ron. „Und Mum – George hat Recht, Mum wird begeistert sein!“
„Und warte nur ab, bis Hermine davon weiß!“, erzählte Harry grinsend.
In dem Augenblick schwang die Küchentür auf und Mrs Weasley kam herein gestürmt.
„Was geht hier vor?“, schnauzte sie. „Es gibt absolut keinen Grund für euch so einen Lärm zu veranstalten!“
„Ich wette tausend Galleonen, dass du falsch liegst!“, meinte Fred seine Mutter angrinsend.
Mrs Weasley funkelte Fred böse an, woraufhin dieser nur noch breiter grinste, aber vorsichtshalber doch einen Schritt zurück wich. George stieß Ron vor.
„Mum …“, stotterte Ron.
„Ja, Ronald Schätzchen!“, sagte sie zuckersüß.
„Ich bin Schulsprecher!“
Mrs Weasley schien wie erstarrt, als sie die Nachricht hörte. Sie blickte ihre Söhne und Harry an. Sie nickten ihr alle bestätigend zu.
„Du bist … du … mein Ron … ist Schulsprecher?“, sagte sie und ihre Augen schauten ihn misstrauisch an.
„Ja …“, sagte Ron.
Was als nächstes passierte war bestimmt nicht das, was Harry erwartet hatte. Mrs Weasley begann in der Küche auf und ab zu springen. Sie schnappte sich Ron und drückte ihn so fest, dass ihm die Luft wegblieb. Er befreite sich aus der Umklammerung seiner Mutter, die ungestört weiter tanzte. Als sie sich beruhigt hatte, fragte Harry: „So und wann wird die Party stattfinden?“
„Ich denke, wir sollten noch eine Woche warten. Der Orden ist bis mindestens Freitag besonders beschäftigt …“
„Okay, ich werde dann jetzt mal losgehen und alles Hermine schreiben!“, erzählte Ron und verschwand aus der Küche.
Mrs Weasley sah derweil an sich hinunter und realisierte, dass sie noch immer ihr Nachthemd trug.
„Ach du meine Güte!“, sagte sie. „Ich werde erst mal nach oben gehen und mich umziehen. Und dann gehe ich in die Winkelgasse und kaufe eure Schulsachen.“
Damit eilte sie hinaus und Harry sah ihre Augen im vorbeigehen von Tränen der Freude funkeln.
Eine Woche später, nämlich einen Tag vor Rons Party, welche nachdem eine Eule von Hermine ankam, in der sie schrieb, dass sie ebenfalls Schulsprecherin geworden sei, nun offiziell Ron und Hermines Party hieß, kamen Bill und Fleur aus Spanien zurück.
„Ronald! Wir haben uns sehr gefreut, als wir deine Eule erhielten. Was für wunderbare Neuigkeiten!“, meinte Fleur. „Gratulation – oh, Molly du musst so stolz auf ihn sein! Und `Ermine ist auch Schulsprecherin?“
„Ja …“, sagte Ron und umarmte sie. „Und niemand ist glücklicher darüber, als sie.“
„Ich sollte Charlotte die guten Neuigkeiten erzählen.“, sagte Fleur begeistert. „Übrigens, wollte ich dich und `Ermine bitten, in `Ogwarts nach Ella zu schauen.“
„Oh! Geht Gabrielle nach Hogwarts?“, fragte Ron interessiert.
„Ja, meine Mutter und mein Vater ziehen in wenigen Monaten nach England. Und da dachten sie, das es das Beste wäre, wenn sie nach `Ogwarts ginge!“ erklärte sie. „Sie war sehr überrascht, dass sie Beauxbaton dieses Jahr verlassen sollte, aber sie ist sehr neugierig auf `Ogwarts.
„Und du trittst jetzt in meine Fußstapfen Ron?“, sagte Bill.
„Du bist nicht der einzige Schulsprecher in der Familie gewesen!“, meinte Percy gereizt.
„Ja – gut du bist auch in meine Fußstapfen getreten, Perce …“, erzählte Bill grinsend.
„Bill und Fleur sind angekommen?“, hörte man Fred, als er die Stufen herunterkam.
„Na toll!“, sagte George, der hinter Fred herkam. „Darf ich annehmen, dass ihr Geschenke mitgebracht habt?“
„Schön dich auch wieder zu sehen, George …“
„Wie war es in Spanien?“, fragte Mrs Weasley.
„Oh es war sehr schön.“, berichtete Fleur. „Nur, musste ich viel drinnen bleiben, weil die Sonne sehr stark war und ich habe doch so eine empfindliche Haut!“
„Trotzdem, hatten wir eine schöne Zeit!“, endete Bill. „Und George, du kannst aufhören auf die Taschen zu linsen … wir haben Geschenke mitgebracht …“

„RON! ICH KANN ES NICHT GLAUBEN!“
Hermine rannte beinahe die Tür vom Grimmauld Platz ein und sprang in Rons Arme. Als sie sich von Ron löste, erkannte Harry, dass sie ihr neues Abzeichen bereits an hatte.
„Hermine meinst du nicht, dass du eine wenig zu enthusiastisch bist?“, fragte Harry, als er die Tür für die Grangers, Mr Bell und Katie, die er mit einem Kuss begrüßte, offen hielt.
„Wie geht es dir?“, fragte er Katie.
„Ich habe dich so vermisst!“
„Ich habe dich auch sehr vermisst …“, erwiderte Harry. „Glaube ich.“
„Wie bitte?“, fragte Katie und ihr Augen funkelten böse.
„Ich mache doch nur Spaß!“, grinste Harry. „Natürlich, habe ich dich vermisst.“
„Ist es nicht wunderbar, Harry? Wer hätte gedacht, dass wir beide ausgewählt werden würden.“, unterbrach Hermine sie. Sie strahlte bis über beide Ohren.
„Nun, ich denke, dass du eine Auserwählte von dem Moment an warst, als du durch die Eingangshalle gingst!“, meinte Ron. „Das kommt nicht besonders überraschend …“
Harry strahlte Katie an und bedeutete ihr „Später!“
„Also, ich war nicht besonders überrascht, dass du gewählt worden bist, Ron.“, erklärte Hermine ernst, während sie in die Küche gingen.
„Wirklich witzig Hermine!“, sagte Ron und seine Ohren wurden leicht rot.
„Nein im ernst. Diese Position erfordert Intelligenz, Führungsqualitäten und Moral.“
„Alles klar Hermine!“, unterbrach er sie. „Wir haben’s verstanden … Ich bin ein vollkommener Mensch. Und ich dachte, dass du mich wegen meines unglaublichen Weasley Blicks magst …“
„Nun ja, dass auch.“, grinst Hermine. „Aber ich hoffe, dass McGonagall dich nicht deshalb genommen hat!“
Harry lachte, als er die Küchentür öffnete und die Gruppe eintrat, wo sie mit viel Applaus erwartet wurden.
„Zwei Stühle für den Schulsprecher und die Schulsprecherin!“, sagte Percy pompös und zauberte für jeden einen bequemen Sessel.
„Gib ihr einen Kuss!“, schrie Fred.
Ron und Hermine sahen sich unsicher an. Eine Kamera blitzte, als Ron Hermine einen kurzen Kuss auf die Lippen gab und mit einem nervösen Blick zu Mr Granger, zurückwich.
„Oh, Ron mein Liebling, ich habe ganz vergessen dich zu fragen, was du den möchtest?“, sagte Mrs Weasley.
„Was meinst du?“, fragte er.
„Na ein Geschenk – als Belohnung …“
„Oh, ähhm …“
Harry wusste, dass Geld für die Weasleys nicht länger ein Problem darstellte. Mr Weasley verdiente inzwischen recht gut, so dass Ron die Möglichkeit hatte sich alles zu wünschen, was er wollte.
„Nein ich möchte nichts!“, sagte er und als er Hermine, die strahlenden Gesichter der Weasleys und den lachenden Harry ansah. „Ich habe bereits alles, was ich brauche!“
Harrys Versprechen

Harry stand in seinem Zimmer über seinem Koffer gebeugt, als er Mrs Weasley hörte.
„Harry! Wäre es dir recht, wenn ich diesen Kessel hier mit nach Hause nehmen würde? Er wäre perfekt um …“
„Warum wollen sie ihn mit nach Hause nehmen?
„Also, ich bin davon überzeugt … und in ein paar Tagen werde ich zurück in den Fuchsbau gehen!“
„Was? Nein Mrs Weasley.“, sagte Harry. „Ich möchte, dass Sie hier bleiben!“
„Harry ich kann unmöglich …“
„Mrs Weasley, es ist viel sicherer im Grimmauld Platz. Ich weiß, dass der Fuchsbau Ihr Zuhause ist, aber während dieses Krieges, würde ich es lieber sehen, wenn Sie hier bleiben würden.“
„Harry, das kann eine lange Zeit sein!“
„Dann bleiben Sie, Mr Weasley und der Rest eben für eine lange Zeit hier!“, meinte Harry. „Der Fuchsbau ist nicht sicher. Er liegt weit außerhalb Londons, umgeben von vielen Wäldern und die Todesser wissen wo er zu finden ist.“
Harry machte eine kleine Pause und atmete tief durch.
„Mrs Weasley – Sie sind für mich wie eine Mutter, tatsächlich, sind Sie die einzige Mutter, die ich jemals kannte …“, sagte er. „Ich möchte nicht, dass Sie ihre Sicherheit unnötig gefährden.“
Mrs Weasley lächelte ihn an.
„Ist in Ordnung! Wenn es so wichtig für dich ist, werden wir hier bleiben!“, sagte sie. „Nun – hast du alle deine Sachen gepackt?“
„Ja, ich dürfte alles haben.“
„Freust du dich auf dein letztes Schuljahr?“
Harry überlegte einen Moment, bis er realisierte, dass er sich das erste Mal nach sechs Jahren nicht wirklich auf Hogwarts freute. Warum auch? Zu Schreckliche Dinge waren geschehen. Und was war Hogwarts schon ohne Dumbledore. Nur ein altes Gemäuer, das seinen größten Beschützer verloren hatte.
„Im Moment – nein. Nein nicht wirklich …“, meinte er schließlich traurig und setzte sich zurück auf sein Bett.
„Warum nicht?“, fragte Mrs Weasley behutsam.
„Zum einen, werde ich Katie für Monate nicht sehen. Und zum anderen wird Dumbledore nicht mehr da sein. Alles wird anders ohne ihn sein. Mir kommt das alles so unwirklich vor.“
Mrs Weasley setzte sich neben Harry und legte ihren Arm um ihn.
„Alles wird in Ordnung kommen!“, sagte sie beruhigend. „Die Schule hat vielleicht den besten Schulleiter aller Zeiten verloren, aber du bist dort, durch das Ministerium und Professor McGonagall, immer noch am sichersten!“
„Da bin ich mir nicht so sicher!“
Mrs Weasley sagte nichts weiter dazu. Wahrscheinlich, weil sie nicht einmal selbst an ihre Worte glaubte. Beide saßen für eine Minute nur ruhig da, bis Harry auf seine Uhr schaute, aufstand und seinen Koffer zuschloss.
„Katie wird in einigen Minuten hier sein. Es wird unsere letzte Chance sein, ein wenig Zeit zusammen zu verbringen …“
„Okay Harry. Kommst du dann herunter oder soll ich sie zu dir hoch schicken?“
„Wenn Sie, sie bitte hochschicken würden, wäre das sehr freundlich!“, sagte Harry.
„Gut bis später!“, sagte Mrs Weasley, ging zur Tür hinaus und schloss sie hinter sich.
Harry hatte sich gerade hingelegt, als es auch schon an der Tür klopfte und er schnell aufsprang.
„Komm rein!“, sagte er.
„Hey.“, sagte Katie, die schnell zu Harry aufs Bett sprang und ihm einen Kuss gab. „Wie fühlst du dich?“
„Wütend, freudig, ängstlich, beunruhigt, traurig … such dir was aus!“, sagte er müde.
„Das alles?“
„Und sonst, wie geht’s dir?“, fragte er schnell.
„Also, ich komme gerade von einer Orientierung für meine Heilerausbildung und rate mal wenn ich da getroffen habe?“
„Wen?“, fragte er neugierig.
„Cho Chang!“
„Du machst Witze!“
„Nein, es ist die Wahrheit!“
„Ich hatte keine Ahnung, dass sie eine Heilerin werden wollte …“
„Und über was habt ihr dann so geredet, als ihr zusammen gewesen seid? Weil sie mir nämlich erzählt hat, dass sie Heilerin werden wollte, seit sie ein Kind war.“
„Wir redeten über …“, sagte Harry. Und nachdem er schwieg, meinte Katie schnippisch: „Und ich habe mich gefragt, was bei euch nur falsch gelaufen sei könnte!“
„Und sonst verstehst du dich mit ihr?“
„Nun, wir haben viel gemeinsam! Wir wollen beide Heilerinnen werden, wir haben beide Quidditch gespielt – ach und dann wärst da natürlich auch noch du.“
„Du bist zum Glück nicht wie sie!“, meinte Harry. „Nicht, dass ich sie nicht mag, aber glaub mir, wenn du nur ein wenig wie sie wärst, hätten wir uns vor langer Zeit getrennt!“
„Da hab ich ja Glück gehabt.“, lacht Katie. „Und jetzt sag mir endlich, was mit dir los ist!“
„Zum ersten Mal in meinem Leben freue ich mich nicht auf Hogwarts.“, erzählte er ihr.
„Du freust dich nicht auf die Schule? Gratulation – du bist endlich normal geworden. Aber jetzt sag schon, was wirklich los ist!“
„Ich habe Angst, Katie!“
„Vor was?“, fragte sie.
„Vor dem, was ich tun muss.“, erklärte er. „Ich muss ihn töten. Ich weiß nicht wann oder wo oder wie. Ich weiß nicht wie viele Menschen noch sterben müssen oder wie lange dieser Krieg noch anhält. Das Einzige was ich weiß, ist, dass wir alle in Gefahr sind!“
„Shh…“, sagte Katie sanft. „Denk jetzt nicht über solche Dinge nach. Du weißt, dass du jetzt nichts tun kannst. Gib einfach dein Bestes in den Verteidigungsstunden und erinnere dich, was wirklich wichtig ist.“
„Und hör auf dir selbst zu schaden, indem du ständig daran denkst, das … Voldemort … noch lebt.“, sagte sie.
Harry sah Katie verblüfft an. Noch nie hatte sie Voldemorts Namen laut ausgesprochen.
„Du hast wie immer Recht.“, meinte er.
„Ich weiß!“
Sie küsste ihn und Harry fühlte sich auf einmal viel wohler.
„Gibt es irgendetwas in deinem Leben, über das du dir sicher bist?“, fragte sie.
„Über dich.“, meinte er automatisch. „Und Hermine und Ron.“
Ein lautes Klopfen war an der Tür zu hören und Mrs Weasley schrie „ESSEN!“
Sie standen auf und gingen nach unten. Auf dem Weg in die Küche fragte Harry: „Bleibst du über Nacht?“
„Ja, klar!“, antwortete sie.
In der Küche stand Mrs Weasley mit einem großen Topf in der Hand und verteilte das Essen.
„Oh – das riecht herrlich, Mrs Weasley!“, sagte Katie, als sie eintraten.
Harry setzte sich an den Tisch und dachte daran, was Katie ihn gefragt hatte: Gibt es irgendetwas in deinem Leben, über das du dir sicher bist? Und seine Antwort war: Dich.
Wie viele Probleme und Konflikte er auch immer hatte, gab es wenige Dinge, über die er sich sicher war und Katie war eines davon. Er musste sich sicher sein, dass er sie nicht verlieren würde.
„Du bist merkwürdig still.“, sagte Katie plötzlich.
Harry sah zu ihr auf und in diesem Moment in dem sich ihre Augen trafen, wusste er, dass er die Idee nicht länger dumm fand. Er wusste, dass er es heute Nacht machen musste – bevor die Schule wieder losging.
Er sprang auf, entschuldigte sich und eilte aus der Küche.
„Harry?“, fing Katie an.
„Ich bin bald zurück …“


„So, warum bist du vorhin einfach verschwunden?“, fragte Katie Harry, als er in sein Zimmer kam und sie auf seinem Bett lag.
„Ich musste nachdenken und etwas besorgen.“, erzählte er ihr.
„Über was musstest du nachdenken?“
„Über dich und die Schule und den Krieg …“
„Und weiter?“
Ich habe bloß darüber nachgedacht, dass ich dich nicht verlieren möchte.“
„Wie kommst du darauf, dass du mich verlieren könntest?“
„Weil zu viele Menschen in meiner Nähe bereits sterben mussten!“, erklärte er.
„Willst du mich deshalb jetzt verlassen, so wie du es bei Ginny getan hast? Ich habe dir doch gesagt, wie ich dazu stehe und …
„Das ist nicht die Idee, die ich hatte!“
Sie schaute ihn fragend an und er fuhr fort: „Katie, ich möchte dir versprechen, dass so lange ich lebe, dir kein Leid angetan wird …“
„Und wie hast du geplant nach diesem Versprechen zu leben?“, fragte Katie.
„Ähhm …“, sagte Harry.
Er hatte sich alles so oft überlegt, doch nun. Bist du dir sicher darüber? fragte eine Stimme in seinem Kopf. Ja, ich bin mir sicher. Das ist genau das, was ich möchte.
Harrys Hand wanderte in seine Tasche.
„Harry?“
Er zog seine Hand aus der Tasche, in der eine weinfarbene Schachtel ruhte. Er kniete sich vor ihr auf den Boden und streckte ihr die Schachtel entgegen.
„Katie Bell, willst du mich heiraten?“
Katie starrte mit weit offenem Mund, den weiß-goldenen Ring an, den Harry ihr hinhielt. Harry war sich sicher, dass sie aufgehört hatte zu atmen.
„Harry?“, sagte sie vorsichtig, ohne die Augen von dem Ring abzuwenden. „Bist du dir sicher?“
„Ich dachte ich hätte dir erklärt, dass du eine der wenigen Dinge bist, über die ich mir absolut sicher bin.“
Katies Augen flackerten von Harrys Gesicht zu dem Ring und wieder zurück.
„Du bringst mich hier bald um …“, sagte er nervös lachend.
Seine Worte hingen in der Luft und Harry versuchte die Stille mit weiteren Worten zu durchbrechen.
„Du denkst sicher, dass ich verrückt bin, aber wir könnten ein Jahr warten, bis ich mit Hogwarts fertig bin. Dann bin ich achtzehn und du neunzehn … dass ist das Alter meiner Eltern gewesen, als sie geheiratet haben und sie waren nicht sieben Jahre lang zusammen. Ich weiß nicht, aber ich sehe keinen Grund zu warten.“
„Harry, sei still!“, sagte Katie und grinste ihn an.
Er hielt den Mund und wartete.
„Ja … ich will dich heiraten!“
„Du willst?“
„Ja – ich kann nicht glauben, dass ich das gerade sage, aber ja. Ich will dich heiraten.“, wiederholte sie.
Harry atmete erleichtert durch.
„Und jetzt, will ich diesen Ring haben …“, sagte Katie strahlend.
„Oh – natürlich.“ Er nahm ihre Hand und streifte den Ring vorsichtig über ihren Finger. Er passte perfekt.
„Also, ich möchte nicht, dass das irgendjemand erfährt. Für den Tagespropheten, wäre das nur ein gefundenes Fressen und wenn Voldemort das erfährt, ist er hinter dir her.“
„Dann haben wir ein kleines Geheimnis?“, flüsterte Katie.
„Ja – ich meine du kannst es deinem Vater erzählen.“, sagte Harry. „Aber ich denke ich werde warten, bis ich es Ron und Hermine berichte!“
„Ich auch … ich denke, dass das lustig werden könnte.“
Sie schwiegen beide für einen Moment dann meinte Katie: „Willst du mich jetzt küssen, oder nicht?“
Harry lächelte und küsste seine neue Verlobte zärtlich, bevor sie beide aufs Bett fielen und sich in den Armen lagen.

Das letzte Jahr in Hogwarts

Am nächsten Morgen herrschte im Grimmauld Platz das reine Chaos. In zwei Stunden sollte der Zug nach Hogwarts abfahren. Und Fred und George hatten das Durcheinander dazu genutzt das Schulsprecherabzeichen von Ron zu klauen.
„Wo ist es?“, schrie Ron die Zwillinge an. „Wir müssen los. Das ist nicht lustig!“
Harry war zu der Zeit froh, dass er alle Vorbereitungen am Abend zuvor abgeschlossen hatte und jetzt genug Freizeit hatte um sie mit Katie zu verbringen.
„Was ist bloß heute mit euch beiden los?“, fragte George und durchbrach damit ihr Gespräch beim Frühstück.
„Ja … ihr wirkt wie Bill und Fleur.“, sagte Fred. „Keine Panik, Ron!“
Beide Zwillinge grinsten Ron amüsiert an.
„WO IST MEIN ABZEICHEN?“, schrie Ron erneut.
„Von was redet er nur, George?“
„Keine Ahnung, Fred …“
„Was ist mit dir Perce?“
Hinter einer Ausgabe des Tagespropheten, sah Harry Percys Ohren rot werden.
„DU!“, schrie Ron, Percy an. „Wo ist mein Abzeichen? Ich weiß, dass du es hast!“
„Wie kommst du dazu mich zu verdächtigen?“, meint Percy gereizt.
„Accio Abzeichen.“, sagte Ron, seinen Zauberstab auf Percys Tasche gerichtet. Und genau aus dieser kam sein Schulsprecherabzeichen geflogen. Er nahm es und befestigte es an seiner Brust.
„Ron, Harry – seit ihr fertig?“, fragte Charlie, als er seinen Kopf in die Küche streckte.
„Ja und Katie kommt mit nach Kings Cross um sich zu verabschieden.“, sagte Harry.
„Ist in Ordnung, aber wir müssen jetzt gehen.“, erzählte Charlie.
„Na dann. Tschüs Harry, pass auf dich auf! Mach nichts unüberlegtes, hörst du!“, sagte Mrs Weasley besorgt.
„Ich versprechs, Mrs Weasley!“, sagte Harry. „Wir sehen uns Weihnachten.“
Harry und Katie verließen die Küche und folgten Charlie. Auf dem Weg zur Tür stoppte Katie ihn.
„Was ist mit Sirius?“, fragte sie.
Oh … ja.“, meinte Harry. „ Charlie ich komme in einer Minute nach.“
„Mach schnell, wir warten.“
Harry und Katie spurteten in den ersten Stock und blieben schnaufend vor dem Portrait stehen.
„Hey Sirius.“, sagte Harry. „Ich dachte, ich komme noch mal vorbei, bevor ich gehe.“
Sirius lächelte ihn an.
„Ein gutes Schuljahr wünsche ich dir Harry!“, sagte er fröhlich. Dann senkt er seine Stimme und flüsterte: „Glückwunsch zur Verlobung …“
„Woher weißt du …?“
„Ich weiß mehr darüber, was in diesem Haus vor sich geht, als du glaubst.“ Harry lachte und schüttelte seinen Kopf.
„Also, na dann – wir sollten besser gehen. Wir sehen uns!“
„Ciao.“, verabschiedete sich Sirius. Harry und Katie gingen zurück zu den anderen, wo bereits die Leibgarde, bestehend aus Moody, Kingsley und drei weiteren Zauberern, die Harry nicht kannte, wartete. Sie zwängten sich alle in zwei alte, verbeulte Autos und fuhren los in Richtung Kings Cross.
Sie kamen zwanzig Minuten vor der Zugabfahrt am Bahnhof an, wo sie in zweier Paaren, durch die Absperrung gingen.
„Warum haben wir uns so beeilt?“, fragte Harry, auf seine Uhr blickend.
„Hermine hat mir gesagt, dass die Schulsprecher eine halbe Stunde früher hier sein müssten.“, erklärte Ron. „Ich bin zehn Minuten zu spät.“
„Da bist du Ron! Ich habe dich schon überall gesucht.“, sagte Hermine böse. Harry spürte eine furchterregende Macht um sie herum und aus irgendeinem Grund wirkte sie größer. Harry ging, als sie begann Rons Krawatte und sein Abzeichen zu richten, langsam von ihr weg.
„So … es ist so weit.“, sagte er zu Katie. „Ich werde dich jetzt für drei Monate nicht sehen …“
„Nein – wir können uns doch immer noch in Hogsmead treffen.“, sagte Katie.
„Wie konnte ich das nur vergessen!“, grinste Harry.
„Meinst du ich sollte anfangen, die Hochzeit zu organisieren?“, fragte Katie.
„Bei allem, was im Moment passiert, bin ich nicht besonders an Blumen, Farben und was sonst noch dazu gehört, interessiert. Und ich habe noch einige Dinge mehr um die ich mir Sorgen machen muss.“
„Du meinst, ich sollte also grün und Silber auswählen …“
„Hahaha, nein vertrau mir.“, sagte Harry.
Katie nahm Harry in die Arme und küsste ihn leidenschaftlich. Er fühlte sein Herz schmelzen. Sie stumpte ihn, zu Harrys Verwunderung, weg und grinste ihn an.
„Küss mich noch mal wie jetzt und ich kann der beste Freund von Draco Malfoy werden …“
„Darüber macht man keine Witze, Harry!“, sagte sie empört.
„Harry, Katie.“, sagte Hermine, als sie auf sie zurannte. „Ich möchte keinerlei von diesen Küssen hier haben. An diesem Bahnsteig wird es in wenigen Minuten nur so von Kindern wimmeln.“
„Ja, Miss.“, sagte Harry amüsiert, während Katie ihren Kopf an Harrys Schulter legte und versucht sich das Lachen zu verkneifen.
Hermine sah sie beide böse an und marschierte dann zu einem verängstigt, aussehenden Erstklässler hinüber.
„Vielleicht solltest du in den Zug steigen …“, meinte Katie.
„Um einen kostbaren Moment mit meiner neuen Verlobten zu verpassen?“, sagte Harry.
„Nein! Ich sollte wirklich gehen. Charlie schaut mich schon so genervt an!“
„Du kannst nach Hause apparieren …“
„Du weißt, dass du von hier nicht apparieren kannst.“
„Dann appariere wenn du durch die Absperrung gehst …“
„London, ist voller Mugel, Harry.“
„Du könntest in eine Telefonzelle verschwinden, wie Superman …“
„Wer ist Superman?“
„Nicht so wichtig, geh jetzt.“, sagte Harry, linste nach Hermine und küsste Katie erneut.
„Ciao!“, sagte sie schwach.
„Bis bald.“, meinte Harry und blickt ihr nach, bis sie verschwand. Er nahm seinen Koffer unter den Arm und stieg in den Hogwarts Express ein.
Er fand ein leeres Abteil und setzte sich hinein, in der Hoffnung, dass Rons und Hermines Schulsprecheraufgaben nicht allzu viel Zeit beanspruchen würden. Er saß erst wenige Minuten, da kam auch schon Neville herein.
„Hey, Neville! Wie war dein Sommer?“, begrüßte Harry ihn.
„War okay.“, sagte er. „Ich hatte schon bessere. Meine Großmutter, wollte mich gar nicht mehr aus dem Haus lassen, nach allem was passierte.“
„Ich kenn das Gefühl.“, sagte Harry mitfühlend.
„Wie geht’s den Weasleys?“, fragte Neville.
„Ihnen geht’s gut. Bill hat geheiratet, dass hat ein wenig geholfen ständig … ständig über den Verlust nachzudenken. Und Ron ist Schulsprecher.“
„Oh, das ist doch toll! Freust du dich auf unser letztes Schuljahr?“
Nicht wirklich …“, antwortete Harry und schaute dabei aus dem Fenster.
„Hast du etwas von dem toten Todesser gehört, der gefunden wurde?“, fragte Neville schließlich.
„Ja, hab ich. Ich kann nicht sagen, dass ich sonderlich traurig, darüber bin.“
„Meine Großmutter sagt, dass das Ministerium glaubt, dass er …“
Er wurde unterbrochen, als die Tür aufglitt und Ron und Hermine eintraten.
„Was macht ihr den schon hier?“, fragte Harry überrascht.
„Na die Vertrauensschüler waren alle eingetroffen und wir haben sie soweit instruiert. Also haben wir jetzt frei.“, erklärte Ron, erfreut.
„Was hast du gesagt, Neville?“, fragte Harry.
„Meine Großmutter sagt …“
„Hallo, würde es euch stören, wenn ich mich zu euch geselle?“ Luna Lovegood kam in das Abteil herein.
„“Setz dich!“, forderte Neville sie auf.
„Schönen Sommer verbracht?“, fragte Hermine.
„Ging so.“
„Kennen wir!“, sagten sie im Chor.
„Dass er nicht von einem Todesser oder du weißt schon wen getötet wurde.“, sagte Neville schnell.
„Wie bitte?“, fragte Ron verwirrt.
„Den Todesser, den sie tot gefunden haben.“, wiederholte Neville.
„Von wem sollte er sonst ermordet worden sein?“, fragte Harry.
„Niemand weiß es sicher, aber es gibt einige sehr mysteriöse Umstände und das Ministerium denkt, dass es eine Gruppe gibt, die das alles selbst in die Hände nimmt.“
Harry tauschte Blicke mit Ron und Hermine. Es klang, als ob Neville über den Orden sprach, schließlich weiß die Öffentlichkeit nichts vom Phönixorden.
Nach einer kurzen Pause, fragte Luna: „Und wie geht es Katie?“
„Oh – ihr geht’s gut.“, antwortete Harry.
„Du hättest sie heute Morgen sehen sollen. Du hättest nicht gedacht, dass sonst jemand in der Küche wäre.“, meinte Ron zu Hermine.
„Ich weiß, Ron. Ich habe sie am Bahnsteig gesehen.“, erwiderte Hermine.
Harry fühlte wie sein Gesicht rot wurde.
„Ihr beide scheint das Gegenteil von uns zu sein.“, versuchte Harry abzulenken.
„Na wir brauchen, eben unsere Zeit!“, sagte Ron.
„Ron, fünf Jahre?“, fragte Harry lachend.
Es gab ein leichtes Klopfen an der Tür und Ron stand auf um sie zu öffnen. Herein kam ein kleines Mädchen mit silbrigschimmerndem Haar.
„`Allo Ronald!“, sagte sie schüchtern. „Kann ich `ier bleiben?“
„Oh, na klar, komm rein Ella.“, sagte Ron und winkte sie herein.
Das Mädchen war Fleurs jüngere Schwester Gabrielle. Harry rutschte näher ans Fenster, als Hermine für sie Platz machte.
„Schön dich mal wieder zu sehen, Ella.“, sagte Harry freundlich.
„Dich auch, `Arry … und dich `Ermine.
„Freust du dich schon auf die neue Schule?“, fragte Hermine.
„Oh, ja. Ich kann es kaum erwarten da zu sein.“
„Klingt wie du Hermine …“, meinte Ron grinsend.
„Ist etwas falsch daran?“
„Nein, natürlich nicht …“
„Was denkst du, in welches Haus du kommen wirst?“, fragte Hermine, nachdem sie Ron noch einen finsteren Blick zu warf.
„Oh, ich würde gerne nach Gryffindor kommen – das ist dein 'aus oder?
„Ja.“, sagte Harry. „Aber Luna hier, ist zum Beispiel in Ravenclaw.“ Luna sah kurz hinter ihrem Klitterer hervor um Gabrielle zuzuzwinkern.
„Ich freue mich auch, wenn ich in ein anderes Haus komme. Ich bin nur so glücklich, dass ich auf eine Schule in England gehen darf.“
Sie wusste ja garnicht wovon sie redete dachte sich Harry und sah aus dem Fenster.
Wenn sie nach Slytherin kam würde sie gleich ganz anders denken. Die Bäume zogen an ihm vorbei und es fing an zu regnen.Er musste unweigerlich an Ginny denken,sie liebte regen. Einmal im Sommer,es war brütend heiß da fing es plötzlich an zu schütten,ein Sommergewitter. aber anstatt das sie sich unterzustellen lief sie raus und schrie wie am spieß,vor freude.
Da war sie noch nicht mit mir zusammen gewesen dachte sich Harry.
"Harry...hey..." er drehte sich um.
Ron sah ihn fragend an.
"Ja..was gibt's?" fragte er und setzte sich gerade hin.
"Hermine und ich müssen weg, was klären bei den Vertrauensschülern...kann sein das wir nicht wiederkommen..ich wollte nur bescheid sagen" erklärte er.
"Klar...dann bis nachher" erwiederte Harry und sah sich um. Außer Ron, Hermine, Gabrielle und er war niemand mehr im Abteil.
"Wo sind Luna und Neville?" fragte er. "Hast es nich mitbekommen,oder?! naja..Luna ist zu ihrer Cousine in das Erstklassabteil und Neville glaub ich sucht schon wieder seine Kröte" Ron kicherte.
Harry nickte und sah wieder aus dem Fenster.
Er hörte wie die Tür auf und wieder zu geschoben wurde.
Er atmete erleichtert auf. Seit Ginny's Tod waren alle überbesorgt um ihn. Ron war am anfang sogar der festen überzeugung gewesen das er Katie nur als Lückenbüßer benutzt.
Harry hatte ihm das gegenteil klar gemacht,und jetzt akzeptierte Ron die Beziehung der beiden wa aber nicht bedeutet das er sie auch gutheißt.

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Tag der Veröffentlichung: 08.04.2011

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