Es war einmal…
ein großes Königreich. In diesem Königreich gab es einen verwunschenen Wald in dem drei alte, böse Hexen hausten. Diese Hexen waren in dem Königreich sehr gefürchtet, denn sie aßen Kinder.
In diesem besagten Königreich gab es ein kleines idyllisches Dorf, Tam.
In Tam wohnten zwei Geschwister, der ältere Bruder hieß Sam und war 14 Jahre alt. Er hat eine kleine 8 jährige Schwester, Sabrina.
Die beiden Geschwister waren Waisen, ihre Eltern waren vor einigen Jahren bei einem tragischen Unfall gestorben. Seit dem mussten die beiden in einem Waisenhaus wohnen. Sie hatten nur noch ihre Tante Libbi, die ihnen jedes Jahr 500 $ mit der Post schickte.
An einem düsteren, verregneten Herbstmorgen bemerkte Sam plötzlich das seine kleine Schwester verschwunden war. Er rannte voller Panik durch das ganze Haus und such Sabrina, bis er mit der Aufseherin zusammen stieß. „Wieso rennst du hier wie ein angestochener rum? Hab ich euch nicht schon oft genug gesagt ihr sollt nicht wie ein Wirbelwind durch das Haus rennen? Was ist denn los das du hier wie ein angestochener rennst?“ „Ich kann Sabrina nicht finden. Ich glaub sie wurde entführt.“ „Ach quatsch, wer würde sie schon entführen? Sie hat sich bestimmt nur versteckt. Los wasch dich und zieh dich an. Bald gibt es Frühstück.“
Sam ging auf sein Zimmer, wurde aber das Gefühl nicht los, dass seine Schwester entführt wurde. Plötzlich viel es ihm wie Schuppen von den Augen! Er wusste wo sie war. In dem verwunschenen Wald, im Hexenhaus. Sam war wild entschlossen Sabrina zu finden, wenn es sein musste würde er sogar für sie sterben! Also schlich er sich weg und machte sich auf den Weg. Er ging an vielen grusligen Bäumen und unheimlichen Häusern vorbei. Nun ging er bald schon drei Tage und zwei Nächte und gab die Hoffnung seine Schwester zu finden einfach nicht auf. Auf einmal sah er ein unheimliches Tal, das voll mit Nebel überdeckt war. Es war die erste Gefahr, von der Sam schon gehört hatte, das Geistertal. Seine innere Stimme sagte ihm ganz deutlich ‚Geh da ja nicht rein, geh da ja nicht rein!’. Doch er wusste genau wenn er es nicht tun würde, würde Sabrina verloren sein. Er ging den Hang langsam hinab, als er fast unten war schrie seine innere Stimme fast ‚GEH NICHT WEITER; GEH JA NICHT IN DAS TAL!’. Sam ignorierte seine innere Stimme, nahm all’ seinen Mut zusammen und ging in das Tal. Die Geister dort hatten vor nichts und niemanden angst. Er hatte schon oft von Leuten gehört die in das Tal gingen und nie wieder gesehen wurden, doch man sagte sich das die Geister unwahrscheinliche angst vor Katzen haben, die meisten Leute hielten dies für völligen Unsinn und glaubten es nicht, aber für Sam war es jetzt der letzt Grashalm an den er sich klammern konnte. Doch woher sollte er eine Katze bekommen? Vor ihm lag jetzt ein Pfad dem er folgen musste. Er ging den Weg entlang und bemerkte, dass sich neben ihm Wasser befand. Er wurde starr vor Schreck, denn er fühlte an seinem Fußknöchel eine eiskalte Hand. Er schaute an seinem Körper hinab und sah wem diese kalte Hand gehörte, einem Geist.
Als er seine Augen wieder hob blickte er in die Augenpaare vieler Geister. Sam sah sich um, von allen Seiten umzingelten sie ihn, es waren hunderte.
Sie versuchten ihn mit ins Wasser zu ziehen und ihn zu ertränken. Die Geister packten ihn und zerrten ihn in alle Richtungen. Sam begann um Hilfe zu schreien, womit er nach einiger zeit auch schon wieder aufhörte, da ihm einfiel das ihn ja eh keiner hören konnte.
Plötzlich sprang ein kleines schwarzes Fellknäuel vor seine Füße und man konnte zusehen wie die Geister wichen und im Wasser versunken. Nach genauerem Begutachten stellte Sam fest das es sich um einen kleinen Kater handelte, der ihm in genau diesen Moment in den Arm sprang. Da der Kater ihn gerettet hatte beschloss er ihn einfach mit zu nehmen. Nach einiger Zeit fing der Kater an zu reden. Sam erschrak.
„Du kannst ja reden.“
„Aber natürlich kann ich reden. Was sollte ich denn auch sonst können?“
„Also es gibt ja nicht besonders viele Katzen die sprechen können.“
„Ich bin ja auch keine gewöhnliche Katze. Ich bin ein verzaubertes Kind. Ich wurde von den bösen Hexen in diesen hässlichen Kater verwandelt.“
„Oh, das muss ja schrecklich sein. Wie lange bist du denn schon so?“
„Na ja, seid einigen Jahren. Ich lebe seit dem hier in der Gegend und hoffe das jemand vorbei kommt der mich erlöst. Ich denke in dir habe ich diese Person gefunden. Vorausgesetzt du willst mir helfen.“
„Na klar werde ich dir helfen! Also, wenn du hier in dieser Gegend lebst dann weißt du doch sicher auch die nächste Gefahr ist, die ich bestehen muss?“
„Ja, das weiß ich wohl. Es ist das Gruselmohr. Da ist man sich beim Durchqueren nie sicher, ob man wirklich auf einen großen, im Morast liegenden Stein tritt, oder ob man sogleich vom gierigen Moor verschlungen wird. Höre auf mich, ich kenn den Weg und werde dir Tipps geben. Sam, du kannst bis zum dritten Stein springen.“ So der Rat der Katze, als sie das Gruselmoor erreichten.
„Okay mach ich.“
Als er auf dem dritten Stein stand wollte er auch gleich weiter auf den vierten.
Warnend erhob nun der Kater die Stimme: „Pass auf! Jetzt kommt eine Moorschildkröte. Überspring sie! Und hüte dich, denn gleich der nächste Stein ist nicht der, für den du ihn hälst. Es ist ein Sumpfkrokodil, tritt nicht auf ihn drauf, denn sonst könnte das dein letzter Schritt gewesen sein.“
Sam tippte die Schildkröte nur leicht an und nahm dann seinen Fuß sofort zurück, als sie auch schon ihr Maul empor streckte und zuschnappen wollte. Sie verfehlte seine Fuß nur knapp. Sam sprang über sie und auch über das Sumpfkrokodil, genau wie der Kater es gesagt hatte. Doch auf dem letzten Stein geriet er plötzlich ins wanken, er rettete sich grade noch, mit einem gossen Satz, auf den Boden. Erleichtert rief er dem Kater zu: „Ich bin jetzt drüben. Komm du nach!“ Die Katze tapste vorsichtig nach. So hatten sie auch diese Gefahr überstanden.
In belehrender Stimme mauzte der Kater Sam zu: „Als nächstes kommt der Spiegelwald. Wenn du dort etwas berührst, fallen die Spiegel über dir zusammen und zerspringen in tausend kleine Teile. Die Scherben könnten dich töten, also sei Vorsichtig!“
Diese Ansicht machte Sam große angst. Beängstigt fragte er: „Wirst du mir wieder helfen und mich hindurch führen?“
„Ja, das werde ich.“
Und so führte die Katze Sam durch den Spiegelwald. Er war sehr vorsichtig, damit er ja nichts berührte. Alles ging gut und so erreichten die beiden endlich das Hexenhaus.
Eine Leiter stand angelehnt am Haus.
‚Wie leichtsinnig von ihnen.’ Dachte Sam bei sich. Doch die Hexen hatten wohl nicht mit Besuch gerechnet.
Diese Leiter kletterte Sam hinauf und schaute durch ein offenes Fenster. Er erschauderte. Er sah seine kleine Schwester, eingesperrt in einem gläsernen Schrank, wie eine Trophäe oder Dekoration.
Um sie rum die drei Hexen, die beratschlagten was sie mit Sabrina tun wollen. Der Kater überlegte nicht lange. Er sprang mit einem kräftigen Satz durch das offene Fenster, entriss mit einer lockeren Schwanzdrehung der ersten Hexe den Zauberstab und war sogleich wieder verschwunden.
Aufgebracht und wütend rannten alle drei Hexen, wild durcheinander schreiend, der Katze hinterher. Aber Sam wartete schon mit erhobenem Zauberstab auf die drei.
„Hokus-Pokus-Baumus!“ Durch diese Worte erstarrten die Hexen augenblicklich und verwandelten sich jeweils in einen Baum. Gleichzeitig donnerte es, farbige Rauchwolken stiegen zum Himmel empor und als der Nebel sich legte und der Donner verhall, so stand neben ihnen, statt dem Kater ein kleines Mädchen mit langem, goldenen Haar, das überglücklich war nun nicht mehr als Katze weiter leben zu müssen. Sie konnte es kaum fassen, sah an sich runter und dann zu Sam. Sie rannte auf ihn zu und fiel ihn um den Hals. „Danke, dass du mich erlöst hast.“
„Aber ich dachte du wärst ein Junge.“
„Wie kommst du denn auf so was?“
„Ich bin einfach davon ausgegangen das du ein Kater wärst. Wieso hast du mir nicht erzählt das du ein Mädchen bist?“
„Du hast mich ja nicht danach gefragt. Sei es wie es sei, ich muss so schnell wie möglich nach hause.“
Endlich konnte sie heim zu ihren Eltern, die ihr Glück kaum fassen konnten, denn ihre Tochter war nun schon so lange weg, dass sie sie für tot erklärt hatten.
Und Tante Libbi war froh, die beiden Kinder wieder zu haben. Sam und Sabrina lebten von nun an bei ihr und waren sehr glücklich.
…und wenn sie nicht gestorben sind, so leben sie noch heute.
Ende
Tag der Veröffentlichung: 26.07.2009
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