Cassy Rox
Wie die Nacht und der Tag
Hallo, mein Name ist Cassy Rox, ich bin 16 Jahre alt und dies ist meine Geschichte, sie ereignete sich vor einem Jahr nach den Sommerferien. Meine Mutter und ich waren weggezogen in eine Kleinstadt in Amerika. Wir waren weggezogen weil meine Eltern sich haben Scheiden lassen, und zwar nur wegen meinem Vater, er hatte die ganze Familie im Stich gelassen, indem er sich eine neue Frau an seiner Seite gesucht hatte. Und wegzuziehen war ein guter Start in ein neues Kapitel des Lebens. Solange wir zusammen sind, schaffen wir alles. Dies hatte mir meine Mum immer zugeflüstert nachdem wir weggezogen waren, aber mittlerweile bin ich gar nicht mehr traurig darüber denn wir haben ja uns und viele mehr. Es war Montag nach den großen Sommerferien, und da mich meine Mum schon bei der High School eingeschrieben hatte musste ich in die Schule. Bessergesagt war das der Montag an dem ich mir neue Freunde suchen musste. Morgens stand ich ganz normal auf, packte meine Tasche und lief hinunter. Schnell verabschiedete ich mich von meiner Mutter und ging hinaus. Es war ein sonniger Tag, wunderschön und doch deprimierend, da ich neu war. Ich sperrte die Garage auf und fuhr mit meinem neonblauen Cabriolet hinaus. Das Auto hatte ich auf den Tag genau an meinem 16. Geburtstag bekommen, und zwar von meinem Vater. Das war nicht ein Geschenk wie ich es immer bekam sondern das war ein Bestechungsversuch, damit ich bei ihm und seiner neuen Frau blieb. Das Auto nahm ich an, aber bei ihm zu bleiben war für mich keine Möglichkeit, nicht einmal eine Alternative. Wir wohnten noch nicht so lange in in dieser Stadt darum kannte auch noch nicht alles hier, aber den Weg zur Schule, den hatte ich beschrieben bekommen von meiner Mum. Sie war in hier aufgewachsen und hatte ihre beste Freundin hier, Briana. Früher da war ich auch mal einen Sommer hier, da Mama ihre Freundin vermisst hatte. Damals habe ich viel mit Brianas Sohn gespielt, wie hieß er noch gleich? Ach ja, Tyler, aber alle nannten ihn einfach nur Ty. Er war nie sehr nett zu mir gewesen, da ich ja so tollpatschig war. Er musste mir immer aufhelfen nachdem ich öfters hingefallen war und Ty war auch jedes Mal Schuld wenn ich mit einem blutigen Bein ankam oder wiedermal Blaue Flecken hatte. Denn Tyler war älter, zwar nur ein Jahr, aber trotzdem, er war älter. Doch trotz des vielen Streits mochte ich ihn immer sehr, weil er für mich immer da war. Nach diesem Sommer haben wir uns öfters geschrieben, jedoch haben wir uns aus den Augen verloren. Während der Fahrt dachte ich noch viel über Ty nach und jeden Quatsch den wir immer gemacht hatten. Auf dem Parkplatz der Schule war viel los, doch jeder war bei seiner Gruppe. Auf der einen Seite waren alle Sportler und Cheerleader und auf der anderen Seite waren die Streber, die Außenseiter, die Gothiks und Punks. Da ich an den Seiten keinen Parkplatz fand, war ich gezwungen in der Mitte zu parken, was mir aber recht war, denn ich wollte ja nicht gleich an meinem ersten Tag an eine Gruppe geraten. Also parkte ich und ging gleich in die Schule, und zwar ab ins Sekretariat. Dort angekommen bekam ich alle möglichen Informationen, meinen Stundenplan und jeglichen Geschichtlichen Hintergrund des Gebäudes. Die Frau redete einfach drauf los und ich konnte sie nicht mehr stoppen. Endlich, dachte ich mir als die Sekretärin aufhörte zu sprechen, doch sie zeigte nur schweigend auf die Uhr, und mein nächster Gedanke war: „Scheiße, schon so spät!“. Es war fünf Minuten vor Stundenbeginn, jetzt musste ich mich aber schleunigst beeilen. Ich ging schnell aus dem Raum heraus und suchte das Zimmer für die erste Stunde. Zu Mathe, Zimmer 109, wo war nur dieses Zimmer 109? Da ich es nicht fand gab ich auf und fragte einen Jungen der in meine Richtung ging: „Ähm, Entschuldigung weißt du wo Zimmer 109 ist?“. Ohne überhaupt zu wissen ob er mir wirklich zuhörte, stellte ich diese Frage und bekam kurz darauf eine schroffe Antwort. „Da muss ich auch hin, komm einfach mit. Besorge dir aber nächstes Mal einen Plan der Schule!“. Da ich keine andere Wahl hatte musste ich mit ihm mitgehen. Der klingt ja genauso taktlos wie Tyler es früher war, pff. Er ging in einen Klassenraum an dem ich so um die zwanzig Mal vorbei gegangen war und setzte sich auf einen freien Stuhl. Natürlich musste ich zuerst zu dem Lehrer, der das Ganze aber falsch verstand und sich mir vorstellte. Äh, ja, ok, das waren die drei Worte die ich rausbekam, sonst schwieg ich weil mir das alles etwas peinlich war. Mit gebeugtem Kopf ging ich in die letzte Reihe und setzte mich auf einen freien Platz. Gleich darauf sprach mich ein Mädchen an, mit Namen Diana. Sie war ganz nett, sie erzählte mir so einiges über die Schule und dem ganzen Zeug hier. Ich mochte sie ganz gern! Während des Unterrichtes zeichnete ich und bemerkte dass mich immer und immer wieder Jungs anstarrten, aus welchem Grund auch immer. Alle aus Sportmannschaften, denn das konnte man leicht an ihrer Teamkleidung erkennen. Was denn? Gab es denn noch nie vor mir eine neue? Doppelt peinlich… Der restliche Tag ging erstaunlich schnell vorüber, was mich freute, denn immer wieder wurde ich schräg angesehen, von allen. Wahrscheinlich war ich so was wie das neue Spielzeug das alle haben wollen, doch so funktioniert das nicht!!! Doch glücklicherweise hatte ich meine neu gewonnene Freundin. Abermals wollte ich einfach nur nach Hause. Meine Mutter machte mir die Tür auf, und ich fragte mich wer wohl da sei? Natürlich wie konnte ich das nur vergessen? Briana. Sie saß im Wohnzimmer und gleich als ich den Raum betritt sprang sie auf und umarmte mich, strich mir über die Haare und redete etwas darüber wie groß ich ja gewachsen sei. Danach redete sie noch darüber das Tyler sich ja schon so freut mich kennenzulernen. Einfach lächeln, nicken und lieb aussehen, das war mein Motto. Egal in welcher Situation. Nach einiger Zeit ging ich nach oben um mich umzuziehen, denn es war immer noch sehr warm, selbst für September. Und das einzige in dem ich mich jetzt richtig wohlfühlen konnte war mein Sommerkleid. Schnell nahm ich es aus meinem Schrank und zog es an, dazu die passenden Ballerinas, fertig. Dann ganz plötzlich läutete es an der Tür und Mumy schrie von unten ich solle die Tür aufmachen, denn es sei Tyler. Ganz gespannt darauf wer Ty jetzt war, wie er aussah und ob wir uns schon in der Schule gesehen hätten, machte ich die Tür auf. Was mich dann erwartete war der große nett aussehende Junge der mich heute Morgen so angemotzt hatte. „Du?!“ das war alles, und es kam aus unser beider Münder. „Ach ihr kennt euch schon?“ fragte meine Mum aus der Küche heraus und redete weiter: „Tyler, schön dich zu sehen! Wie geht’s dir? Ich hab dich ja schon’ne Ewigkeit nicht mehr gesehen! Groß bist du geworden!“. Sie kam zur Tür, in einer Hand ein Tablett das sie mir gleich darauf in die Hand drückte. Ich brachte es nach draußen da so schön auf unserer Terrasse war, sogar das Meer konnte man von dort sehen. Der Garten führte direkt an den Strand. Es sah aus als hätte jemand den Ausblick gemalt, so schön sah es aus! Aber erst nachdem ich eine Zeit lang da stand, nichts in meiner Umgebung wahr nahm, schüttelte mich Tyler und meinte gelangweilt: „Wow, immer noch so verträumt wie früher. Und dein Kleidergeschmack ist auch noch der Selbe, nur erwachsener mit weniger Rüschen.“ „Oh, danke“ erwiderte ich genervt, da er mich aus meiner Traumwelt gerissen hatte: „Du bist auch noch der gleiche, du ziehst immer noch Hosen an, und anmotzen kannst du mich auch noch prima! Kompliment.“ Sein Gesichtsausdruck zeigte mir dass er es nicht so gemeint hatte und da nun ich das schlechte Gewissen bekam gab ich meiner Mutter Bescheid dass ich nun gehen werde, Spazieren an den Strand. Sie schüttelte daraufhin den Kopf und meinte wir hätten doch Besuch, doch dieser Besuch war mir sehr egal! Also ging ich einfach, machte das Gartentürchen hinter mir zu, zog die Schuhe aus und ging am Strand entlang. Der Sand war schön warm und weiter hinten waren auch noch Menschen auf Sonnenliegen und im Wasser. Ein Paar Tiere rannten ihren Herrchen voraus und zwar ab ins Wasser. Wiedermal versank ich in meinen Gedanken und ging so am Strand entlang. Alles war nur noch wie durch einen leichten Nebel zu sehen. Jemand kam von hinten an mich heran und nahm mich in die Arme, redete etwas übers Besonders sein und das es ihm leid tue. Tyler. Fragend schaute ich ihn an, doch er stand einfach nur da und starrte mich mit diesen unglaublich blauen Augen an. Dann, ganz plötzlich nahm er meine Hand und zog mich hinter sich her. Während er diese Worte flüsterte: „Du bist was ganz besonders. Jetzt zeig ich dir einen besonderen Ort.“ Immer noch benebelt als hätte ich sonst welche Mittel genommen ging ich hinter Tyler her. Er führte mich zu einer kleinen Unterwasserhöhle, wo kein Wasser mehr drin war und wir setzten uns an einen großen Stein. Es war einfach wunderschön. Wie durch eine Wandlung sah ich plötzlich gestochen scharf und Tyler ritzte etwas vor meinen Augen in den Stein. Etwas was sich leicht mit: „Meine 1. Liebe Cassy, by Tyler“ entziffern ließ. Wunderschön, er erzählte mir noch Sachen von früher und das ich seine erste große Liebe gewesen sei…. Bis ich auf einmal in ein großes, tiefes, schwarzes Loch fiel. Langsam kam ich wieder zu mir, es war dunkel alles war immer noch dunkel und ich lag auf etwas, etwas weichem. Dieses etwas entzifferte sich als mein Bett und ich lag darin, und dunkel war es weil es noch Nacht war, nämlich drei Uhr morgens. Mein Kopf brummte und mir wurde schummrig vor den Augen bis ich schließlich wieder in das schwarze Loch fiel. Und während ich in dieses Loch fiel wurde ich mit Stimmen bombandiert, die sich leicht zu erkennen gaben. Die eine hysterische war die meiner Mutter, die eine ruhigere war die von Briana die Tyler klägelte und die meine Mutter beruhigte. Natürlich, zu guter Letzt Tyler, mein guter lieber Tyler. Ironie war eine meiner Spezialitäten, ich benutzte sie sehr oft, denn damit konnte ich mein Gefühlschaos gut unterspielen. Tys Stimme war die Lauteste, er redete über mich, über einen Unfall, über ein Auto. Und obwohl es um Autos und Unfälle ging, verstand ich nur Bahnhof. Alles was sie erzählten war so beängstigend, schlimm, schwer auf mir lastend, bis alles auf einmal leichter wurde, sehr leicht, federleicht. Das alles bis ich schweißgebadet aufwachte. Ich sah mich in meinem Zimmer um, es war schon wieder Abend geworden, als ich auf die Uhr schaute war ich geschockt, ich hatte den ganzen Tag geschlafen… Es war halb zehn als ich aufwachte. In meinem Zimmer war es nicht so ruhig wie immer, etwas atmete da vor sich hin, was das nur war. So schnell wie nur möglich stürmte ich aus dem Bett und suchte den Lichtschalter. Und endlich, als ich ihn fand, legte ich meine Hand drauf um sicher zu gehen das es auch der Lichtschalter ist. In diesem Moment legte etwas seine Hand auf meine und ich fing an zu schreien. Das Licht ging an und eine andere Hand hielt mir den Mund zu. Hysterisch versuchte ich mich loszureißen und auf das etwas einzuschlagen. Was ich auch machte, bis ich bemerkte was dieses etwas war, Tyler. Immer noch hysterisch vor Angst kreischte ich ihn an: „Du Idiot, was machst du hier?“. Was ich gar nicht erwartete war das Tyler mich genauso erschrocken anschaute wie ich ihn. „Erstens Mal versuche ich nicht die ganze Nachbarschaft aufzuwecken, zweitens Mal, ich wollt dir nur mit dem Lichtschalter helfen und drittens, schickes Nachthemd :D“. Eine lange Weile später sah ich ihn noch erschrocken an, bis ich seine Worte verstand und ich auf mein Nachthemd starrte. Es war ein kurzes pinkes Kleidchen, mit Leomuster drauf. Darunter hatte ich so eine Art Hotpens drunter, nur im gleichen Stoff wie das Nachthemd. Meine Augen weiteten sich und ich versank förmlich vor Peinlichkeit im Boden. Schnell wendete ich den Blick ab und setzte mich hastig auf mein Bett. Immer noch sahen wir uns wie Deppen an und das dauerte eine Weile, bis ich den Bann brach und ihn fragte: „Was willst du überhaupt hier?“. Einige Sekunden später antwortete er noch leicht verträumt: „Ich habe mir große Sorgen um dich gemacht. Wir haben uns ja gestritten, weil du und ich das so immer tun, da bist du auf einmal vor ein Auto gelaufen… Es hat gebremst, aber du musstest trotz alle dem erst Mal zum Arzt.“. Schnell wandte ich meinen Blick ab, denn ich schaute wie ein verschrecktes Reh. War das wirklich so passiert? Hatte ich mir alles andere nur eingebildet? Jetzt musste ich erst klarkommen mit alldem was passiert war, oder auch nicht. Schließlich hatte ich eine Verletzung, wenn ja auch nicht sichtbar. „Ah, okay, ich verstehe, naja, so ungefähr, aber was willst du noch hier es ist viel zu spät für Besuch, oder etwa nicht?“ meine Stimme hatte jetzt einen komischen Unterton und Tyler schaute mich mit diesen großen Augen an als hätte ich ihm eine Kugel ins Herz geschossen. Doch ganz unerwartet stand er mit einer Leichtigkeit auf die mich fast erschreckte. Er kam zu mir hinüber und bückte sich zu mir hinunter an mein Bett und antwortete: „Weißt du, ich habe gehofft das du irgendwann aufwachst und mir dankst weil ich hier an deinem Bett geweilt habe, ich habe gehofft du wärst froh darüber. Doch nun starrst du mich mit deinen Wundervollen Augen an als versuche ich dich zu erschießen. Das halte ich einfach nicht aus, vielleicht sollte ich gehen.“ Mit diesen Worten verschwand Tyler aus meinem Zimmer bevor ich etwas sagen konnte. Schnell huschte ich wieder unter meine Decke und versuchte ein wenig zu schlafen, was mir nach einiger Zeit auch gelang.
-2-
Ganz automatisch öffneten sich meine Augen, die Sonne blendete mir ins Gesicht und ich bewegte ich mich aus meinem Bett. Meine Beine bewegten sich sichtlich von alleine zum Schrank, und so zog ich mich an, eine weiße Bluse, grau verwaschene Jeans und schwarze Römersandalen, ich glaubte das müsste passen. Ganz gemütlich schlenderte ich herunter in die Küche und sah meine Mutter verwirrt an, denn diese war noch nicht einmal angezogen, obwohl es ja schon Tag war. Okay, wir hatten zwar Wochenende, jedoch musste sie heute Arbeiten. „Morgen Mum, ich geh dann mal“ begrüßte ich sie und hoffe sie würde mich nicht fragen wohin ich nun gehen würde. Doch genau das tat sie daraufhin: „Cassandra Rox, wohin willst du denn nun, du warst 1 Woche lang im Krankenhaus, weil du ja so tollpatschig bist, und nun willst du einfach mal so aus dem Haus und ab in die Stadt?“ „Ja Mum, das will ich, ich geh doch nur mal zu Diana, die aus der Schule, deren Eltern du doch kennst. Ich will doch nur schauen was wir alles so in der Schule durchgenommen haben. Mehr nicht.“ ha, ich war immer besser darin geworden zu Argumentieren, ich war richtig Stolz auf mich. Und so ließ mich meine Mutter gehen. Kurz winkte ich ihr noch zu Abschied, nahm meine Tasche und stieg schon in meinen Wagen. Es dauerte nicht lange bis ich bei Diana ankam, sie wohnte ja nicht sehr weit weg von mir, doch ich wollte einfach nicht zu Fuß gehen. Einmal drückte ich auf die Klingel an ihrer Haustür und sie öffnete mir mit den Worten: „Um Gottes Willen, ich hätte gedacht du bist Tot.“ dann umarmte sie mich so fest das ich kaum noch Luft bekam und zerrte mich danach in ihr Zimmer. „Erzähl mir, was hast du getan das du ins Krankenhaus kamst, und was ist mit Tyler, er ist so fertig in der Schule....“ Erstmals musste ich klarwerden und erinnerte mich daran was andere gesagt haben: „Also, ich kann mich kaum noch daran erinnern, doch ich weiß noch das ich vor ein Auto gelaufen bin, weil Tyler mich doch wütend gemacht hat, glaub ich... Ich weiß es nicht.. aber wieso sollte er so fertig sein, wegen mir?“ Ja, okay, Tyler hat sich gestern Nacht an meinem Bett auch schon so wie ein kleiner Beschützer aufgeführt.. Aber ich weiß ja nicht.. Diana schaute mich immernoch mit ihren großen grau grünen Augen an und ich zuckte mit den Schultern. „Also eigentlich wollte ich dich fragen was ihr so in der Zeit gemacht habt als ich nicht da war“ schnell lenkte ich zurück auf mein gewolltes Thema und wartete die Antwort ab. Sie erzählte mir so einiges, obwohl ich nicht wirklich mitkam, doch ich versuchte es so gut wie möglich. Und so fuhr ich dann am späten Nachmittag nach Hause. Meine Mutter war nicht da, ich fand einen Brief von ihr in der Küche. Hallo mein Schatz, ich wollte es dir heute morgen noch sagen, jedoch warst du zu schnell weg. Heute beginnt mein Firmausflug, schon vergessen, dem von der ich dir mal erzählte, der auf Hawaii für 2 Wochen. Ich versuch so schnell wie möglich nach Hause zu kommen. Liebe Grüße, MUM.
Wow, jetzt war ich also auch noch für 2 geschlagene Wochen alleine.. in so einem Haus, in so einer Kleinstadt. Da ich grad nichts besseres zu tun hatte, machte ich mir einen Tee und setze mich auf das Sofa im Wohnzimmer. Ich rief meinen Besten Freund an. Den Super Fantastischen Besten Nick. Kurz DSFBN ♥ . Es klingelte zwei mal, dann hörte ich auch schon seine bekannte Stimme: „Hallo?“ „Guten Nachmittag, wo sind sie und was rauchen sie grade?“ fragte ich daraufhin sarkastisch und der antwortete mit: „Cass, Schatz, ich rauche grad nichts, aber wenn du willst komm ich zu dir und wir können zusammen eine Rauchen. Und in welchem kleinen Kaff bist du gelandet. Ich vermisse dich.“ „Ach“ antwortete ich daraufhin „in einem sehr kleinen, ich vermiss dich auch, komm vorbei, in 52 Stunden könntest du es schaffen? ;)“ Er fing an der anderen Leitung an zu lachen und meinte dazu nur „Klar mach ich, ich flieg aber lieber, und lass mein Motorrad nachfliegen. Ich hab grad sowieso Zeit, wir haben keine Schule, sowas wie Schulrenovierung wegen einem kleinen Chemie Unfall, 2 Wochen Schulfrei.“ Ein Lächeln zauberte sich auf mein Gesicht und ich redete noch eine Weile mit ihm, bevor ich auflegte um duschen zu gehen. Der nächste Tag verging sehr schnell, mir ging es nicht sehr gut, jedoch versuchte mich wieder auzurappeln um am Montag in die Schule zu gehen. Als ich mich dann wieder in mein Himmelbett legte überlegte ich noch lange und hörte dann, ganz plötzlich Motorengeräusche vor unserem Haus, ich überlegte nicht lang, da kam mir der Gedanke NICK. Ich rannte herunter zur Tür und öffnete sie. Daraufhin rannte ich meinem Besten Freund in die Arme, der wirklich zu mir herübergeflogen war, nur um mich zu sehen. Wahrscheinlich hatte er wiedereinmal den privat Jet seines Vaters genommen, da er so schnell keinen Flug mehr buchen konnte. Typisch... Ich gab ihm einen Kuss auf die Wange und er umarmte mich mit seinen muskulösen Armen so das ich wiedereinmal fast zerquetscht wurde. „Hallo mein Schatz“ sagte er mit seiner rauen Stimme und gab mir einen Kuss auf die Wange „Hey“ antwortete ich ihm „Ich dachte es war ein Scherz als du meintest du kommst mich besuchen.“ Leicht schüttelte er den Kopf und riss mich in die Luft. Dabei drehte er sich mit mir und flüsterte mir ins Ohr: „Ich hab dich so vermisst, Cass. So sehr.“ ich nickte, als Zeichen dafür das ich ihn auch sehr vermisst hatte. Nach einiger Zeit ließ er mich los, stellte sein Motorrad neben mein Auto und kam mit mir ins Haus. „Willst du was trinken?“ fragte ich ihn und er verneinte: „Das einzige was ich jetzt will ist ins Bett.“ Er war müde, das konnte man ihm ansehen. Wir gingen beide hoch in mein Zimmer und ich meinte nur, er solle sich kurz auf mein Bett setzen bis ich ihm Bettsachen suche und ihn ins Gästezimmer verfrachte, doch zu spät. Als ich die Bettsachen endlich fand lag er schon ausgebreitet in meinem Bett. Ich versuchte ihn zu wecken, doch es war zwecklos, ich schaffte es einfach nicht. Und da er nicht im Weg lag, zog ich ihm die Schuhe aus und legte mich zu ihm unter die Decke...
Am nächsten Morgen wachte ich in seinen Armen auf. Zwar versuchte ich seinen Armen zu entkommen, um mich fertig zu machen, doch er ließ mich nicht gehen. Noch ganz verschlafen murmelte er mir dann noch zu: „Cass, lass meine Arme in Ruhe, und bleib hier“ Da ich keine andere Wahl hatte drehte ich mich in seinen Armen um und kniff ihm in den Bizeps. „Au“ schrie er kurz auf und fiel aus dem Bett. Lachend lag ich immer noch im Bett und suchte vergebens die Decke, er hatte sie mit auf den Boden gerissen. „Cassandra Rox“ sagte er mit einer gespielt grimmigen Stimme, „Willst du mich umbringen? Ich fliege bis zu dir in diese Kleinstadt und darf nicht mal meinen Arm um dich legen?“ „Tja“ meinte ich daraufhin „Im Gegensatz zu dir habe ich heute Schule, da muss ich schon pünktlich auftauchen, und klar darfst du deinen Arm um mich haben, bloß halt nicht wenn ich los muss.“ Er rappelte sich vom Boden auf und stürmte auf mein Bett. Da wir uns schon lange kannten, kannte er auch meine Schwachstellen und kitzelte bis ich vor lauter Lachen Schluckauf bekam. Mit den Worten „Na, siehst du was du an hicks gestellt hast!“ verschwand ich ins Bad und ab unter die Dusche. Nachdem ich 10 Sekunden die Luft angehalten hatte, war dann auch zum Glück der Schluckauf weg. Als ich aus dem Bad kam, lag Nick schon fertig angezogen auf meinem Bett und durchforstete mein Handy. „Nick, ich muss jetzt gehen, bitte gib mir mein Handy.“ Ich wollte schon zuschnappen um es mir zu holen doch er wich aus und rollte sich auf meinem Bett. „Aha, ertappt, wer ist denn diese Diana, mit ihr schreibst du anscheinend mehr als mit mir, nicht sehr nett.“ Er lachte, gab mir mein Telefon und meinte ganz nebenbei: „Heute bring ich dich in die Schule, dann fahr ich hier noch ne Weile rum, mal sehen was es hier so alles gibt.“ Ich nickte und verließ anschließend mein Zimmer. Nachdem wir beide etwas gefrühstückt hatten, okay, er hatte gefrühstückt, ich habe nur meinen morgendlichen Kaffee getrunken. Schnell packte ich meine Tasche und Nick gab mir auch schon meinen Helm, den den ich immer an hatte, wenn ich bei ihm mitfuhr. „Los gehts“ meinte er belustigt und fuhr mit mir zur Schule. Dort angekommen stieg ich hab, meinte danke, nahm meinen Helm mit und ging zu Diana. Die anderen schauten schon so komisch, als ich Nick noch zum Abschluss winkte und er wegfuhr. „Na, wie geht’s, wer war das grad Cassy? Jemand den ich kennen müsste?“ Diana war nicht zu bremsen, sie wollte es einfach wissen. „Das war Nick, mein alter Freund aus New York, er ist gestern angekommen und bleibt voraussichtlich 2 Wochen.“ an diesem Tag war ich einfach nur gut gelaunt, ich wusste zwar nicht wieso, aber Nick machte alles besser. Erste Stunde, wieder MATHE, es erinnerte mich immer wieder daran wie ich an meinem ersten Tag (natürlich auch ein Montag) noch hier umhergewirrt war und Tyler gefragt hatte, wo der Raum war, peinlich... Was macht Tyler eigentlich, ich hatte nichts mehr von ihm gehört seid er in dieser Nacht so aufgebracht aus meinem Zimmer gestürmt war. Zusammen mit meiner mittlerweile besten Freundin ging ich in die Klasse und setzte mich auf meinen gewohnten Platz. Ich hielt Ausschau nach Tyler, doch er war nicht da...
Die Mathe-Stunde verging schnell und wir hatten als nächstes Biologie, dieses Mal Thema, das inspizieren von Haarstrukturen... Gelangweilt wurde mir eine Bank zugewiesen und ich bemerkte das ich mal wieder die einzige war, die keinen Partner besaß. Doch da kam meine Erlösung, jemand kam durch die Tür. Es war genau Tyler.. Oh ja, dachte ich mir, auf ihn hatte ich mich nun wirklich nicht gefreut... Naja, da kann man nichts machen, dachte ich mir und er setzte sich neben mich, und fragte: „Hey, wie geht’s dir?“ „Ich lebe“ antwortete ich schroff und er setzte ein genervtes Gesicht auf. Es war still, bis er letztendlich fragte: „Ich muss mit dir reden, hast du heute Zeit?“ „Nein“ antwortete ich „Ich hab Besuch aus New York“ bei dem Namen meiner alten Heimatstadt sprang meine Stimme nach oben, vor Freude. „Okay, ich komm dann so um 17 Uhr“ meinte er nur noch, danach mussten wir eine Haarsträhne untersuchen. Der Rest des Tages verging ganz schön schnell, und als es läutete freute ich mich nur noch auf zuhause. Kurz darauf verließ ich auch schon das Schulgebäude und wartete auf Nick, vergebens, ich versuchte ihn anzurufen, vergebens, er war noch bei seinem Freund, in der nahegelegenen Stadt. Na toll, und wie sollte ich nun nach Hause. Langsam schlenderte ich nun die Straße entlang, zu Fuß!!! Auf einmal hupte jemand hinter mir zwei mal, ganz automatisch drehte ich mich um und verdrehte die Augen, es war Tyler... „Hey, soll ich dich mitnehmen?“ meine Lippen formten sich zu einem Schmollmund, und ich nickte. Daraufhin stieg ich auf der Beifahrerseite ein. „Danke“ murmelte ich ihm leise zu. Er fuhr mich wie vorher schon gemeint nach Hause und war verwundert das ich nicht mal in Gesellschaft von Nick war, den er ja noch garnicht so richtig kannte. „Willst du noch mit rein kommen?“ frage ich ganz freundlich, er hatte mich ja mitgenommen. „Ja klar“ meinte er daraufhin und wir gingen zusammen ins Haus. Ich zeigte mit meinem Finger nach oben und er nickte, also gingen wir beide hoch in mein Zimmer und er setzte sich auf mein Bett. „So, worüber willst du reden?“ fragte ich verunsichert, doch er sah mich wieder mit seinen großen Augen an, sodass ich fast dahinschmolz. „Äh, eigentlich wollte ich nur nach dir sehen, und naja, du weißt ja, ich bin dein Beschützer.“ seine Antwort klang nicht sehr spontan, doch ich dachte mir nichts. Ich stand immer noch mitten im Zimmer und schaute ihn wartend an, bis er aufstand, zu mir herüber kam und mich in den Arm nahm. Er flüsterte mir ins Ohr: „Ich wollte dir doch nur etwas zeigen, hätte ich denken können das du gleich ausrastest und vor das nächst beste Auto rennst?“ Ich versuchte mich zu befreien doch er meinte dazu: „Du weißt ich immer auf dich aufgepasst habe Liebling?“ Mittlerweile nickte ich ganz erstarrt und er ging einen Schritt zurück, er war größer als ich, und stärker. Er hatte diese wunderbaren Blauen Augen und dieses Gesicht. Seine Stimme war etwas rau, aber nicht wie die von Nick, er schaute mich immer mit dem „Oh Gott, wehe du tust wieder was“ - Blick an und nun schaute er leicht verwirrt. „Du weißt, ich würde vieles mit dir Unternehmen, würde dich glücklich machen, und dies nur wenn du es mir erlauben würdest, tust du es?“ Leicht nickend stand ich ihm nun gegenüber und er nahm meinen Kopf in seine Hände und küsste mich zuerst leicht, dann zärtlich... Seine Lippen berührten meine und mein ganzer Körper kribbelte so komisch. Als er sich dann mit einem Lächeln auf den Lippen von mir löste stand ich erstarrt vor ihm stand. „Hast du sie noch alle?!“ fragte ich ihn wobei meine stimme eine Oktave nach oben ging, ich war wütend, wütend und sauer auf ihn, denn ich bin ja wegen ihm ja vor das nächst beste Auto gelaufen war. Fragend schaute er mich an und antwortete daraufhin: „Ja, klar, ich hab sie noch alle, und ich weiß das ich dich grad küssen wollte, wieso tickst du aus??“ „Ich tick aus weil ich wegen dir, da bin ich mir ganz sicher vor dieses Auto gerannt bin, und nun kommst du einfach mal so hier hin und küsst mich, geht’s noch?“ meine Stimme klang immernoch aufgebracht und daher wunderte ich mich auch nicht das er mir verwirrt in die Augen schaute und dazu noch meinte: „Ich dachte, du weiß es?“ „Was soll ich wissen“ brüllte ich ihn an. „Na du bist nicht wegen mir vor das nächste Auto gerannt...“ „Achso, wieso denn sonst??“ dies war meine schnippische Gegenargument, ich war stolz auf mich da ich es richtig ausdrücken konnte, das war schon immer eins meiner Talente. „Du... Wie soll ich es dir erklären, du warst so aufgebracht, darüber das ich dir ja so unfreundlich gegenüber in der Schule war, das du mich anbrüllend vom Strand auf die Straße gelaufen bist. Und kaum war ich wieder bei dir warst du schon bewusstlos auf der Straße gelegen.“ In seinen Augen zeichnete sich tiefe Trauer darüber das ich ihn so niedergemacht hatte. „Dann ist es ja doch irgendwie deine Schuld“ meine Worte waren nun nicht mehr wütend, schnippisch oder sonst wie, meine Wut hatte sich ins Bereuen umgewandelt und so stand ich nun da, mit meinen Bronzefarbenen Locken, und Schmollmund. Nun konnte ich leicht auf Tylers Gesicht ein Lächeln wahrnehmen, mit dem er seine Hand hob und mir meinen Pony leicht zur Seite strich. Oh Gott, wie ich es hasste wenn jemand an meinem Pony rumstrich, einfach nur schrecklich, jedoch wollte ich nun nicht mehr streiten. Mit meinem immernoch aufgesetzen Schmollmund nahm mich Tyler in den Arm und die Tür ging auf. Und niemand geringeres als mein bester Freund trat ein. „Hey, ähm, sorry, hab dich streiten gehört Cass und dachte ich sollte mal nach dir schauen.“ seine Stimme klang etwas spöttisch und er Stand dann auch gleich in meinem Zimmer, mit der Hoffnung dass ich mich von Tyler löse, was jedoch nicht geschah... Tyler sah auf mich herunter und ich blickte beide Jugen traurig an. Doch aus einem Grund, welchen ich nicht kannte wurde ich wütend. Wütender als zuvor, und melodramatisch. Ich gestikulierte mit meinen Händen etwas in der Luft herum und schrie die beiden Jungen an, sie sollen aus dem Weg gehen. Ich brauste aufgebracht (und dies ohne Grund) hinunter und stürzte in die Garage. Zu meinem Glück hatte ich die Schlüssel in meinem Zimmer vergessen. Meine Züge verhärteten sich und meine Füße bewegten sich mechanisch, jedoch sehr schnell ins Obergeschoss. In meinem Zimmer angekommen, ignorierte ich die beiden Jungen, die mittlerweile auf meinem Bett saßen und sich gegenseitig anlächelten. Sie führten etwas im Schilde, und dies wusste ich. Mein Arm bewegte sich automatisch zu meiner Kommode, wo mein Autoschlüssel normalerweise lag. Doch nichts, gar nichts, meine Kommode war leer, und der Schlüssel weg. Die Jungen hatten mich durchschaut, und dies wurde mir erst bewusst, als ich mich stur vor sie stellte und sie beide mich Engelsgleich unschuldig anstarrten. Besitzergreifend streckte ich meine Hand aus, und wartete darauf, dass sie mir meinen Schlüssel aushändigten. Ehrlich gesagt hatte ich gehofft sie würden es tun, ohne zu zanken und zu streiten. Jedoch hatte ich mich geirrt. Nick und Tyler standen auf und rissen mir den Boden unter meinen Füßen weg. Tyler hatte mich an den Beinen, und Nick mich an den Armen gepackt. Panik stieg in mir auf, denn ich hatte keine Ahnung wohin sie mich brachten. Doch wurde ich nur verschleppt, und zwar ins Wohnzimmer. Mein Gemüt war in diesem Moment wirklich auf dem Tiefpunkt des heutigen Tages, beide lächelten mich schelmisch an und trugen mich vorsichtig durch unseren Flur. Inständig hoffte ich jedoch nur, dass sie mich nicht auf den Boden fallen lassen, sondern mich wenigstens hinlegen. Die Art und Weise wie sie mich durch unser gemütliches Haus schleppten war nicht gerade eine angenehme, nicht mehr lange und meine Glieder würden einschlafen. Es kam mir vor als hätten sie meine Gedanken gehört, denn sie ließen mich los. Zwar nicht so wie ich es mir vorgestellt hatte... Okay, ganz anders als ich es mir vorgestellt hatte. Sie hatten mich in unseren kleinen Swimmingpool geschmissen und so war ich nun klitsch nass. Wenn mein Blick doch nur töten könnte, dann währen die beiden jetzt schon unten in der Hölle und würden im Fegefeuer verbrennen. Meine Wut streifte ich, genau wie die nassen Kleider, von mir, als ich in meinem Zimmer stand, allein, und die Jungen unten auf der Couch saßen und sich über mich lustig machten. Einige Flüche schlichen aus meinem Mund in die Öffentlichkeit, als ich mir meinen Kopf an die Schranktür anschlug.
Texte: alle Rechte liegen natürlich bei mir. Dieses erste Buch würd ich gern euch widmen, allen denen die dies lesen und meine Geschichte vielleicht mögen.
Tag der Veröffentlichung: 17.12.2011
Alle Rechte vorbehalten