Regionalkrimi aus der Oberpfalz
von Peter Haberl
Der Umfang dieses Buchs entspricht 106 Taschenbuchseiten.
Die 27-jährige Sabine Moos wird ermordet aufgefunden. Schon bald gibt es eine Reihe von Verdächtigen. Die pfälzischen Kommissare Kutzer und Degenhart ermitteln in diesem Fall, in dem jeder jedem zutraut, der Täter zu sein. Doch der wahre Täter bleibt lange unentdeckt.
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Der Leiter des Kommissariats 1 bei der Kriminalpolizei Weiden, seines Zeichens Kriminaloberrat, hob seinen Blick von dem Blatt Papier, das vor ihm auf dem Schreibtisch lag, schaute Hauptkommissar Walter Degenhart an, schwenkte seinen Blick zu Oberkommissar Karl Kutzer und sagte: „Bei der Toten handelt es sich um die seit fast einem Monat vermisste Sabine Moos. Der Verwesungsprozess war ziemlich fortgeschritten. Laut Gerichtsmedizin dürfte der Tod kurz nach ihrem Verschwinden am 10. September eingetreten sein. Sabine Moos war 27 Jahre alt, arbeitete als Reinemachefrau in einem Fitnessstudio, sie lebte von ihrem Ehegatten getrennt und hatte zwei Kinder, die bei ihrem getrennt lebenden Mann wohnen.“
„Wer hat Sabine Moos als vermisst gemeldet?“, erkundigte sich Hauptkommissar Degenhart.
„Ihr Vater. Sein Name ist Albert Stauber, er wohnt mit seiner Gattin in der Dr. Seeling Straße.“ Der Kriminaloberrat warf einen Blick auf das Dokument vor sich und nannte sogleich auch die Hausnummer, unter der die Eltern der Toten zu erreichen waren. Dann fuhr er fort: „Es liegt ein Gewaltverbrechen vor. Sabine Moos‘ Körper wies vierzehn Messerstiche auf. Mindestens drei der Stiche waren tödlich.“
„Vierzehn Messerstiche“, wiederholte Hauptkommissar Degenhart versonnen und fuhr sich mit der Zungenspitze über die Lippen. „Das sieht nach einer Affekthandlung aus. Der Mörder muss vollkommen außer sich gewesen sein und wie verrückt auf das Opfer eingestochen haben.“
„Das kann sein, muss aber nicht“, meldete sich nun Oberkommissar Kutzer zu Wort. „Der Täter kann es auch so gedreht haben, dass es aussieht wie eine Tat im Affekt. Aber um hier Gewissheit zu erlangen, muss man erst einmal den Täter haben.“
„Wo wohnte die Getötete?“, wollte Degenhart wissen.
„In der Berliner Straße.“
„Wohnte sie dort alleine?“
„Das geht aus dem Protokoll, das mir vorliegt, nicht hervor.“
„Wurde der Leichnam von der Staatsanwaltschaft schon freigegeben?“, fragte Oberkommissar Kutzer.
„Ja, nachdem die Todesursache und der Zeitpunkt des Eintritts des Todes zweifelsfrei festgestellt sind, kann Sabine Moos beerdigt werden.“
„Ich frage mich, warum die beiden Kinder vom getrennt lebenden Ehemann versorgt werden“, sinnierte Hauptkommissar Degenhart. „Der Normalfall ist doch, dass die Kinder bei der Mutter bleiben, wenn eine Ehe zerbricht. Dies entspricht in der Regel dem Kindeswohl und es muss schon ein gravierender Tatbestand vorliegen, wenn der Kindsvater das Sorgerecht erhält.“
„Auch diese Frage kann ich Ihnen nicht beantworten“, erwiderte der Kriminaloberrat. „Ich habe mich dafür entschieden, Ihnen beiden die Ermittlungen in dem Fall Sabine Moos zu übertragen. Stellen Sie alles andere zurück, die Aufklärung der Angelegenheit hat Priorität. Wir haben eine tote Frau, die gewaltsam ums Leben kam, und wir haben einen Täter, der frei herumläuft. Ihn gilt es zu überführen und der gerechten Bestrafung zuzuführen.“
„Natürlich werden wir alles daran setzen, die Straftat aufzuklären“, versicherte Hauptkommissar Degenhart und stemmte sich an dem runden Besprechungstisch in die Höhe. „Kann ich das haben?“ Er wies auf das Blatt Papier, das vor dem Polizeioberrat lag.
Wortlos reichte ihm sein Vorgesetzter das Dokument. Degenhart nickte seinem Kollegen Kutzer zu, der erhob sich und an den Kriminaloberrat gewandt sagte der Hauptkommissar: „Wir halten Sie auf dem Laufenden. Zunächst einmal werden wir uns im unmittelbaren Umfeld der Getöteten umsehen und umhören. Sobald wir erste Erkenntnisse gewonnen haben, informieren wir Sie.“
Die beiden Beamten begaben sich in Degenharts Büro, besprachen kurz ihre nächsten Schritte und beschlossen, erst einmal den getrennt lebenden Ehemann der Getöteten zu vernehmen. Er wohnte in Altenstadt bei Weiden. Oberkommissar Kutzer stellte seine Telefonnummer fest und rief ihn sogleich an. Nach dem dritten Klingelton hob jemand ab und eine dunkle Stimme erklang: „Moos.“
„Guten Tag, spreche ich mit Herrn Bernhard Moos?“
„Ja. Wer sind Sie und weshalb rufen Sie mich an?“
„Ich bin Oberkommissar Kutzer von der Kriminalpolizei Weiden. Ich rufe Sie wegen Ihrer Gattin an.“
„Ich dachte schon, es geht wieder um eine Umfrage oder sowas in der Art. Was ist mit Sabine?“ Bernhard Moos räusperte sich, dann stieß er hervor: „Sabine ist seit fast einem Monat spurlos verschwunden. Mein Schwiegervater hat sie bei der Polizei als vermisst gemeldet. Ist über ihren Aufenthalt etwas bekannt geworden?“
„Ja. Sie haben sicher von dem Leichenfund bei der Heiligen Staude vor fünf Tagen in der Zeitung gelesen oder im Radio gehört …“
„Um Gottes Willen!“, entfuhr es Bernhard Moos fassungslos. „Sagen Sie bloß …“
„Es ist so. Die gerichtsmedizinische Untersuchung hat die Gewissheit gebracht, dass es sich um Ihre Gattin handelt.“
„Das – das …“ Die Stimme des Mannes zerrann, Oberkommissar Kutzer hörte kurze Zeit nur noch seinen stoßweisen Atem, aber dann fand Bernhard Moos seine Sprache wieder und fragte: „Hat sie sich etwas angetan?“
„Nein, Ihre Frau wurde getötet. Mein Kollege und ich würden gerne mit Ihnen sprechen, Herr Moos. Haben Sie jetzt Zeit für uns?“
„Gewiss. Seit mich meine Frau verlassen hat, arbeite ich nicht mehr, weil ich unsere beiden Kinder versorgen muss. Meine Anschrift kennen Sie sicher.“
„Wir sind in spätestens einer halben Stunde bei Ihnen.“
Tatsächlich läuteten die beiden Kriminalpolizisten fünfundzwanzig Minuten später an der Tür zu Bernhard Moos‘ Wohnung. Sogleich wurde die Tür aufgezogen und ein bleicher Mann von etwa dreißig Jahren zeigte sich den Beamten. „Ich kann das gar nicht glauben“, murmelte er mit belegter, geradezu brüchiger Stimme, „das ist verstandesmäßig für mich kaum zu erfassen. Wer sollte Sabine umgebracht haben?“
Hauptkommissar Degenhart hatte sich innerhalb der kurzen Zeit, seit Bernhard Moos die Tür geöffnet hatte, einen ersten Eindruck von dem Mann verschaffen können. Er wirkte ziemlich verstört, seine Augen flackerten unruhig, er zwinkerte unablässig und seine Mundwinkel zuckten.
„Das herauszufinden ist unser Job“, versetzte er. „Dürfen wir eintreten?“
„Sicher, kommen Sie herein. Wir sind ungestört, denn Maximilian und Sophie sind in der Schule.“
Die beiden Kommissare betraten die Wohnung, im Wohnzimmer forderte sie Bernhard Moos auf, sich zu setzen, er selbst ließ sich in einen der etwas abgenutzt wirkenden Sessel fallen, lehnte sich zurück und schlug die Beine übereinander. „Wie ist Sabine ums Leben gekommen?“
Er wirkte jetzt ziemlich gefasst, Erschütterung und Betroffenheit schien er überwunden zu haben. Allerdings verströmte er ein hohes Maß an Nervosität, was Hauptkommissar Degenhart nicht entging. „Sie wurde erstochen, ihr Mörder stach vierzehn Mal zu. Ihre Frau wurde am 10. September zum letzten Mal lebend gesehen. Ihr Tod dürfte laut Gerichtsmedizin unmittelbar nach ihrem Verschwinden eingetreten sein.“
„Wie soll ich bloß den beiden Kleinen klarmachen, dass ihre Mutter nicht mehr lebt und dass sie brutal ermordet worden ist?“, kam es bedrückt, mit schwankender Stimme von Bernhard Moos. Er schlug beide Hände vor das Gesicht, verharrte sekundenlang in dieser Haltung und schien sich zu sammeln, ließ dann die Hände wieder sinken und murmelte: „Gibt es schon irgendeinen Hinweis auf den Mörder und auf den Grund für die Tat?“
„Noch ist nicht erwiesen, ob es sich um einen Mord im Sinn des Strafgesetzbuches handelt“, erklärte Hauptkommissar Degenhart.
Moos schaute den Polizisten verdutzt an. „Aber Sie sagten doch selbst, dass Sabine erstochen worden ist. Wenn es kein Mord war, was dann?“
„Es gibt da einige Unterscheidungen“, antwortete Degenhart. „Mord, Totschlag, fahrlässige Tötung, Körperverletzung mit Todesfolge et cetera. Was zum Tod Ihrer Frau führte, waren unbestritten die Messerstiche, was aber nicht zwangsläufig Mord gewesen sein muss. Aber das ist im Moment nachrangig und wird Sache der Staatsanwaltschaft sein, welcher Tat sie denjenigen anklagt, der für den Tod Ihrer Frau verantwortlich ist.“
„Wie immer Sie es auch nennen – wenn Sabine mit vierzehn Messerstichen getötet wurde, dann bin ich der Meinung, dass sie ermordet worden ist. Juristische Feinheiten interessieren mich nicht. Weiß man, wer es getan hat und warum er es getan hat?“
„Wir wissen es nicht“, musste Degenhart zugeben, „doch wir arbeiten daran, es herauszufinden. – Sie und Ihre Gattin lebten getrennt.“
„Sabine ist vor neun Monaten aus dem gemeinsamen Haushalt ausgezogen. Ich habe daraufhin einen Scheidungsantrag beim Amtsgericht gestellt, und die Scheidung in drei Monaten dürfte nur noch Formsache sein, nachdem das Trennungsjahr dann abgelaufen ist.“
„Warum hat Ihre Frau Sie verlassen?“ Mit dieser Frage brachte sich Oberkommissar Kutzer in das Gespräch ein.
„Wir haben uns nur noch gestritten“, antwortete Bernhard Moos. „Sabine hatte seit etwa drei Jahren das Bedürfnis, Dinge nachzuholen, die sie in ihrer Jugend versäumt zu haben glaubte.“
„Sie war mit siebenundzwanzig Jahren nicht alt“, gab Kutzer zu verstehen.
„So habe ich das auch nicht gemeint“, versetzte Moos. „Als wir heirateten, war Sabine siebzehn. Damals war Maximilian unterwegs und für uns war es überhaupt keine Frage, dass wir vor den Traualtar treten. Nachdem wir sieben Jahre verheiratet waren, begann Sabine mir plötzlich vorzuwerfen, ihr die Jugend geraubt zu haben und ihr nichts zu bieten. Sie begann mich und die Kinder zu vernachlässigen, ging jeden Freitag und Samstag zu irgendwelchen Tanzveranstaltungen oder Partys und knüpfte sogar Internetbekanntschaften.“
„Man hat Ihnen das vorläufige Sorgerecht für die Kinder übertragen, Herr Moos. Das entspricht nicht dem Normalfall.“
„Sabine wollte die Kinder nicht bei sich haben, und ich kann Ihnen auch sagen, warum sie die beiden nicht haben wollte. Sie hatte plötzlich das Bedürfnis, sich die Hörner abzustoßen, und dabei wären ihr die Kinder nur im Weg gewesen. Man hat mir zugetragen, dass ihre Männerbekanntschaften häufig wechselten. Und wenn Sie mich fragen, dann war es eine dieser flüchtigen Bekanntschaften, die ihr das Leben gekostet hat.“
„Ich schätze, Sie waren auch nicht gerade glücklich darüber, dass Ihre Frau Sie mit den beiden Kindern sitzen ließ“, wandte Oberkommissar Kutzer ein.
„Es kam nicht überraschend für mich“, antwortete Bernhard Moos. „Wir hatten uns völlig auseinandergelebt, und als sie ihren Koffer nahm, habe ich nicht versucht, sie aufzuhalten. Ich hatte nichts mehr übrig für sie, nachdem sie mich nur noch beleidigt und teilweise sogar gedemütigt hat.“
„Und Sie haben später auch nicht mehr versucht, mit Ihrer Frau zu sprechen, sie vielleicht umzustimmen und zu veranlassen, wieder zu Ihnen und den Kindern zurückzukehren?“, fragte der Hauptkommissar.
„Ich habe in der Zeit, bevor sie ging, oft genug versucht mit ihr zu sprechen. Sie war Worten nicht zugänglich. Nachdem sie ausgezogen war, habe ich einen Rechtsanwalt beauftragt, die Scheidung in die Wege zu leiten und den Unterhalt für die Kinder zu regeln.“
„Zahlte Ihre Gattin Kindesunterhalt?“
Moos schüttelte den Kopf. „Sie lag mit ihrem Einkommen als Putzfrau unter dem Selbstbehalt und war daher nicht in der Lage, Unterhalt für die Kinder zu zahlen. Alles blieb am Ende an mir hängen.“
„Wovon leben Sie und Ihre Kinder, wenn Sie nicht arbeiten?“, erkundigte sich der Hauptkommissar.
„Ich beziehe Sozialhilfe, dazu kommt das Kindergeld. Dem Arbeitsmarkt kann ich mich nicht zur Verfügung stellen, da ich niemand habe, der die Betreuung von Maximilian und Sophie übernehmen könnte.“
„Was haben Sie gearbeitet, ehe Sie Ihre Kinder betreuten?“
„Ich war Kfz-Mechaniker.“
„Es dürfte so gut wie sicher sein, dass Ihre Frau nicht bei der Heiligen Staude ums Leben kam, sondern dass sie bereits tot war, als sie dort abgelegt wurde. Sie lag etwas abseits von der Kapelle im Unterholz, und es war Zufall, dass sie entdeckt wurde.“
„Sie denken doch nicht etwa, dass ich Sabine umgebracht habe?“ Geradezu entsetzt schaute Bernhard Moos die beiden Beamten abwechselnd an.
„Sie hatten möglicherweise ein Motiv“, versetzte der Hauptkommissar ungerührt.
Bernhard Moos griff sich an den Kopf. „Ich werd‘ verrückt! Nicht nur, dass Sabine mich mit den Kindern schmählich sitzen ließ und uns in ein finanzielles Desaster stürzte, jetzt stehe ich auch noch im Verdacht, sie umgebracht zu haben. Was muss ich denn noch alles über mich ergehen lassen?“ Seine Hand sank wieder nach unten und er fuhr fort: „Dass ich ihr nach allem nicht freundlich gesinnt war, können Sie sich ja denken.“
„Können Sie uns die Namen von Männern nennen, mit denen Ihre Frau nach der Trennung von Ihnen Kontakt hatte?“, fragte Oberkommissar Kutzer.
„Tut mir leid, aber ich habe mich nicht dafür interessiert. Natürlich hat es mich getroffen, als ich von diesen wechselnden Männerbekanntschaften hörte, und ich habe versucht es zu verdrängen. Es ist mir auch einigermaßen gelungen.“
„Haben Sie Ihren Kindern davon erzählt?“
„Wo denken Sie hin? Maximilian ist zehn, Sophie acht. Ich wollte nie, dass sie eine schlechte Meinung über ihre Mutter haben. Darum habe ich die beiden auch nie über das Luderleben, das sie in letzter Zeit führte, in Kenntnis gesetzt.“
„Das ist auch nicht der Normalfall“, verlautbarte Oberkommissar Kutzer. „Ich kenne das normalerweise so, dass die zerstrittenen Eheleute ihre gemeinsamen Kinder gegenseitig aufhetzen und an dem anderen kein gutes Haar lassen. Bilden Sie hier eine Ausnahme?“
„Ich habe Maximilian und Sophie nie gegen ihre Mutter aufgehetzt“, versicherte Bernhard Moos. „Sie können fragen, wen Sie wollen, man wird es Ihnen von jeder Seite bestätigen.“
„Vielleicht haben Sie doch noch gehofft, dass Ihre Frau zu Ihnen zurückkehrt“, gab Hauptkommissar Degenhart zu verstehen. „Und es wäre gegebenenfalls kein guter Neuanfang gewesen, wenn Ihre Frau aus dem Mund Ihrer Kinder hören hätte müssen, dass Sie sie negativ gekennzeichnet haben.“
„Schließlich hat es Ihre Frau aber abgelehnt, mit Ihnen noch einmal die eheliche Gemeinschaft aufzunehmen“, spann Oberkommissar Kutzer diesen Faden weiter. „Und das haben Sie nicht verkraftet, Herr Moos.“
Das Gesicht von Bernhard Moos zuckte zu dem Oberkommissar herum, Moos kniff die Augen zusammen und stieß fast ein wenig zornig hervor: „Nein, o nein, so nicht! Das Thema Sabine war für mich abgehakt, ich habe dieser Frau keine Träne hinterhergeweint. Sie dürfen nicht vergessen, dass ich es war, der die Scheidung einreichte. Außerdem …“
„Warum sprechen Sie nicht weiter?“, fragte Degenhardt und forschte mit seinem Blick im Gesicht von Bernhard Moos.
Moos stieß scharf die Luft durch die Nase aus. „Außerdem bin ich in der Zwischenzeit mit einer anderen Frau liiert, wir lieben uns und wenn die ganze Sache mit Sabine vom Tisch gewesen wäre, hätten wir geheiratet.“
„Vielleicht ist es Ihnen nicht schnell genug gegangen“, warf Oberkommissar Kutzer dazwischen.
„Ich habe bereits neun Monate gewartet“, versetzte Bernhard Moos und wirkte nun vollkommen gelassen. „In drei Monaten wäre ich frei gewesen. Diese kurze Zeit hätte ich – das dürfen Sie mir glauben -, mit Sicherheit noch abwarten können.“
„Wie heißt die neue Frau in Ihrem Leben?“, fragte Hauptkommissar Degenhart.
„Sie hat damit nichts zu tun.“ Trotzig schaute Bernhard Moss den Beamten an.
„Sagen Sie uns trotzdem ihren Namen und ihre Anschrift“, forderte Degenhart mit einer Stimme, die keinen Widerspruch duldete.
Bernhard Moos kämpfte kurze Zeit mit sich, sah dann aber wohl ein, dass er nicht umhin kam, die erforderliche Auskunft zu erteilen, und presste zwischen den Zähnen hervor: „Manuela Benker, Pirk, Erlenstraße.“ Er fügte noch
Verlag: BookRix GmbH & Co. KG
Texte: (C) ALFRED BEKKER CASSIOPEIAPRESS
Bildmaterialien: Steve Mayer
Tag der Veröffentlichung: 22.10.2015
ISBN: 978-3-7396-1935-4
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