Teil 1
Krimi von Pete Hackett
Der Umfang dieses Buchs entspricht 40 Taschenbuchseiten.
Ein CassiopeiaPress Buch: CASSIOPEIAPRESS, UKSAK E-Books und BEKKERpublishing sind Imprints von Alfred Bekker
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© dieser Ausgabe 2015 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen
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Am Montag, dem 14. September, wurde im Central Park die Leiche einer Prostituierten namens Hildred Turner aufgefunden. Wie drei jungen Frauen vor ihr – ebenfalls Prostituierte - war ihr Leib aufgeschlitzt und ihr das Herz entnommen worden. Der Leichenfund sorgte in den Medien für Schlagzeilen. In der New York Times, die vor Special Agent Owen Burke auf dem Schreibtisch lag, hieß die Schlagzeile: ‚Jack the Ripper II. hat wieder zugeschlagen‘.
Der Special Agent las den Bericht durch.
Da war von einem Serienmörder die Rede. Ähnliche Morde, hieß es in dem Bericht, waren in den vergangenen Wochen in Baltimore, Cincinnati und Indianapolis geschehen. Der Verfasser des Artikels wandte jedoch ein, dass nicht ein und derselbe Täter am Werk gewesen sein konnte, da zwei Morde zur selben Zeit in Indianapolis und New York geschehen waren, und zwar am 23. August.
Es war auch von möglichen Ritualmorden die Rede. Das schloss der Journalist der New York Times aus der Tatsache, dass den Frauen jeweils die Herzen herausgeschnitten worden waren.
War eine Sekte am Werk?
Teufelsanbeter vielleicht und waren die Ladies Opfer schwarzer Messen geworden?
Owen Burke sprach mit seinem Kollegen Ron Harris darüber, und der sagte: „Eines ist Fakt: Es wurden nur Frauen vom Straßenstrich ermordet. In New York hier sind alle vier Ladies in Harlem verschwunden. Dass es sich um ein und denselben Täter handelt, dürfte keine Frage sein. Entweder es ist einer, der die Morde in Baltimore, Cincinnati und Indianapolis nachahmt, oder es handelt sich um eine Gruppe von Leuten, die in mehreren Städten gleichzeitig aktiv ist.“
„Eine Sekte“, stieß Owen Burke hervor.
„Möglich. Wir sollten vielleicht mal mit der Mordkommission Verbindung aufnehmen.“
Owen Burke rief beim Police Department an. Detective Lieutenant James Howard, der mit der Sache betraut war, erklärte, dass es keinen Hinweis auf den oder die Mörder gebe. Dass immer derselbe Täter am Werk gewesen war, stand zur Überzeugung des Kollegen jedoch fest. „Warum interessiert dich der Fall?“, fragte Howard abschließend.
„Weil es in einigen anderen Staaten ähnliche Morde gab“, versetzte Burke. „Es könnte also ein Fall für das FBI werden.“
„Darüber habe ich auch schon nachgedacht, Kollege“, sagte der Detective Lieutenant. „Zumindest hätte ich ihn dann vom Tisch.“
„Weißt du, was das Schöne an dir ist?“, fragte Owen Burke mit einem Anflug von Sarkasmus.
„Sicher, alter Freund. Ich bin überhaupt nicht egoistisch.“ Howard lachte und auch Owen Burke grinste, dann bedankte er sich bei dem Kollegen und beendete das Gespräch.
„Vielleicht sollten wir mal mit dem Chef drüber sprechen“, schlug Ron Harris vor.
„Keine schlechte Idee. Ich schätze aber, dass es unser Fall ist, sobald wir den AD wieder verlassen.“ Burke verzog das Gesicht. „Das bedeutet, dass wir vor dem Rätsel stehen werden, vor dem im Moment noch die Mordkommission steht.“
„Rätsel sind da um gelöst zu werden“, versetzte Ron philosophisch.
„Alter Optimist.“ Burke rief Amalie Shepard an und ließ sie – also ihn und Ron – beim Assistant Director anmelden.
Wenig später saßen sie am Besuchertisch im Büro ihres Vorgesetzten. Es gab keine Debatten. Der AD war damit einverstanden, dass die beiden Agents den Fall übernahmen. Nachdem es sich wahrscheinlich um einen Täterkreis handelte, der in verschiedenen Staaten sein Unwesen trieb, war es Bundessache und damit Sache des FBI.
Tags darauf hatten sie auch die Ermittlungsakten von den vier New Yorker Mordfällen auf dem Tisch. Der Eintritt des Todes bei Hildred Turner war den Feststellungen der Gerichtsmedizin zufolge Sonntag, der 13. September. Am 10. September war die junge Frau spurlos verschwunden.
Die beiden Special Agents studierten die Akten ausgiebig. Ron Harris sagte dazwischen einmal: „Ist dir eigentlich schon aufgefallen, dass die Frauen jeweils an einem Donnerstag entführt werden? Der Mörder schlägt seit dem 23. August im Wochentakt zu.“
„Und der Tod ist laut Gerichtsmedizin jeweils an einem Sonntag eingetreten.“
„Das bedeutet, dass am 17. September wieder eine Frau entführt werden wird.“
„Die Frauen wurden auch nie dort ermordet, wo sie aufgefunden worden sind. Man hat sie nach Eintritt des Todes zu den jeweiligen Fundorten gebracht. Leider konnte niemand Angaben darüber machen, was es für Fahrzeuge waren, in die die Ladies gestiegen sind.“
„Wann geschahen die Morde in Baltimore, Cincinnati und Indianapolis?“, fragte Ron.
Eine halbe Stunde und drei Telefongespräche später wussten es die Agents. Die Mordserie begann am 23. August. Die Frauen wurden an unterschiedlichen Tagen entführt, die Morde jedoch wurden jeweils an einem Sonntag verübt. Die Wahrscheinlichkeit, dass es sich um Ritualmorde handelte, nahm Formen an. Die Agents waren sich einig, dass irgendwelche Teufelsanbeter für die Morde verantwortlich waren, die jeweils an den Sonntagen schwarze Messen abhielten, sowohl in Baltimore, Cincinnati und Indianapolis als auch in New York.
Blutiger Satanskult! Anders war es nicht erklärbar, dass den Frauen die Herzen herausgeschnitten worden waren. Es konnten nur Satansjünger sein, die in verschiedenen Städten ihrem schrecklichen Glauben frönten und die miteinander in Verbindung standen.
Die Agents waren sich einig: Es handelte sich um Ritualmorde. Es wäre nicht das erste Mal gewesen, dass sie mit Satanskult konfrontiert wurden.
Die Frage war, wo sie ansetzen sollten. Sie gingen ihre Möglichkeiten durch, das Ergebnis war allerdings nicht besonders zufriedenstellend, denn es lief im Endeffekt darauf hinaus, dass sie einschlägig Vorbestrafte überprüfen mussten.
Owen Burke klickte sich in den Zentralcomputer des FBI ein, Ron versuchte sein Glück im Zentralcomputer des Police Department, zu dem das FBI Zugang hatte.
Nach einiger Zeit hatten sie einige Namen und Adressen von Leuten, die sich in der Szene des Okkultismus einen Namen gemacht hatten. Sie sortierten jene Leute aus, die nicht in New York wohnten oder die sich derzeit in Haft befanden. Übrig blieben:
Miguel Sola, peruanischer Abstammung, lebte seit zwölf Jahren in New York. Seine derzeitige Adresse war Greene Street, SoHo.
Verlag: BookRix GmbH & Co. KG
Texte: (C) ALFRED BEKKER CASSIOPEIAPRESS
Bildmaterialien: Steve Mayer
Tag der Veröffentlichung: 17.09.2015
ISBN: 978-3-7396-1414-4
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