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Das große Buch der Liebesgeschichten:

von Alfred Bekker, Sandy Palmer, Ela Berthold und W. A. Hary

 

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© der Digitalausgabe 2014 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich (Westf.)

www.alfredbekker.de

postmaster@alfredbekker.de

 

 

Dieses Ebook enthält folgende Romane:

Das war unsere Zeit von Ela Berthold

Nach Paris der Liebe wegen von Alfred Bekker und W. A. Hary

Sag mir nur drei kleine Worte von Sandy Palmer

Der Mann aus dem Urlaubsparadies von Sandy Palmer

Die Insel der Lustvollen Träume von Sandy Palmer

Denn das Glück lässt sich nicht kaufen von Sandy Palmer

Tausend heiße Liebesnächte von Sandy Palmer

Das Glück wohnt am anderen Ende der Welt von Sandy Palmer

Schüsse im Hochwald von Alfred Bekker und W.A. Hary

Die Schattengruft von Alfred Bekker

 

Der Umfang dieses Buchs entspricht 583 Taschenbuchseiten.

 

Das war unsere Zeit

Eine sinnliche Love-Story von Ela Bertold


1

Ich war schon häufiger im Internet auf dieser Seite unterwegs gewesen, aber bislang hatte mich niemand auf den Bildern besonders angesprochen. Und dieser Typ hatte noch nicht einmal ein Bild eingestellt. Aber der Text sprach mich sofort an.

„Ist dein Leben auch unerträglich seicht? Bestimme selbst, wann du ins Schleudern kommen willst!“

Was mochte dahinter stecken?

Kurzentschlossen schrieb ich eine Mail.



2

„Du hast was gemacht?“ Meine Freundin Carina schaute mich völlig verständnislos und entsetzt an.

„Da war dieser Text im Internet.“ Ich kramte in meiner Handtasche herum und fand das Gesuchte. „Ich habe es ausgedruckt. Hier – lies!“

Sie nahm mir den Papierfetzen aus der Hand und las.

„Und? Hat sich jemand darauf gemeldet? Bestimmt irgendein perverser Spinner.“

„Wieso pervers? Nur weil er seinen Text origineller formuliert hat, als andere.“ Ich schüttelte den Kopf. „Nein, mir hat ein total netter Mann in den Dreißigern geantwortet. Wir chatten jetzt schon eine ganze Weile hin und her. Und jetzt will er sich mit mit mir treffen.“

„Ach, ich verstehe. Du erzählst mir das nur, damit ich im Notfall deine Leiche identifizieren kann.“ Meine Freundin hatte schon einen sehr speziellen Humor.

„Ja, so ungefähr. Quatsch, ich wollte nur mal deine Meinung dazu hören, aber wie es scheint, stehst du diesen Dingen nicht sehr aufgeschlossen gegenüber.“ Ich trank einen Schluck Milchkaffee, stellte die Tasse wieder ab und schaute Carina an.

„Nein, so kann man das nicht sagen. Ich würde mir nur keinen Partner übers Internet suchen. Und überhaupt, wenn der Typ in den Dreißigern ist, dann hast du ihm nicht gesagt, dass du Mitte vierzig bist, oder? Die Kerle wollen doch immer eine Jüngere.“

„Doch, das habe ich ihm gesagt. Er hat sogar ein Bild von mir bekommen und sein Kommentar war, ich sehe hammermäßig aus.“

„Wie sieht er denn aus?“ Anscheinend war Carinas Interesse nun doch geweckt.

„Keine Ahnung. Ich habe leider kein Bild von ihm bekommen.“

„Oje, das hat bestimmt einen Grund. Entweder, er ist total hässlich oder nicht in den Dreißigern.“

„Du bist immer so negativ. Ich lasse das mal auf mich zukommen. Wir wollen uns morgen Abend treffen.“

„Dann will ich hinterher jedes Detail wissen.“

„Gerade hieß es noch von dir, ich solle mich gar nicht auf ein Treffen einlassen“, erwiderte ich.„Aber in Ordnung, ich will mal nicht so sein. Du erfährst es als Erste, wie das Treffen war.“



3

Den ganzen nächsten Tag überlegte ich, was ich anziehen sollte. Also weniger drüber - das war klar, das luftige Sommerkleid, das mir so gut stand -, sondern drunter! Ich hatte mir nämlich schon seit einiger Zeit überlegt, dass der Abend von mir aus mit wildem Sex enden dürfte, vorausgesetzt der Typ sagte mir zu. Schließlich wollte ich, dass sich etwas ändert in meinem Leben.

Also probierte ich diverse Dessous, die in meinem Schrank lagerten, aber bislang eher selten zum Einsatz gekommen waren. Mein Ex stand nicht darauf, zumindest nicht an mir.

Ich entschied mich für einen String-Tanga mit passendem BH und fand mich ziemlich passabel für mein Alter. Yoga und vernünftige Ernährung lassen einen tatsächlich zehn Jahre jünger aussehen, Okay, nicht wie Anfang dreißig, aber der Typ, mit dem ich mich treffen würde, wusste ja wie alt ich war und wie ich aussehe.



4

„Hi, ich bin Marc.“

Der junge Mann in Jeans und T-Shirt, der an meinem Tisch stehen geblieben war, sah höchstens aus wie Mitte zwanzig.

Ich musste schlucken. „Hallo Marc. Setz dich doch.“

„Überrascht?“, fragte er, während er sich setzte.

„Ehrlich gesagt ja. Auch wenn ich jetzt mit der Tür ins Haus falle. Du siehst nicht aus wie 'in den Dreißigern'.“

„Da habe ich ein wenig geschummelt. Das machen doch alle.“

„Und wie alt bist du?“, wollte ich nun genau wissen.

„Vierundzwanzig.“

„Du könntest mein Sohn sein.“

„Bin ich aber nicht. Und ich werde auch nicht Mom sagen.“

„Da bin ich aber beruhigt.“

In diesem Moment kam die Bedienung und wir bestellten etwas zu trinken. Ich schaute ihn mir näher an. Er sah trainiert aus, nicht übermäßig muskulös, aber sportlich.

„Und was war noch geschummelt?“, fragte ich ihn, nachdem die Bedienung gegangen war.

„Alles andere stimmt. Und wie ist das mit dir? Wobei hast du geschummelt?“

„Ich bleibe immer bei der Wahrheit. Das hat mich die Erfahrung meines langen Lebens gelehrt.“

Er lachte. „Jetzt bekomme ich es aber ganz dicke.“

„Ach nein. War nur ein Spaß! Trotzdem stellt sich mir noch eine weitere Frage: Warum suchst du im Internet nach einer Partnerin? Du bist jung, siehst gut aus. Man kann prima mit dir reden.“

„Jetzt werde ich gleich ganz rot.“ Er grinste mich an. „Im Ernst? Ich suche zur Zeit keine Freundin oder die große Liebe.“

In dem Moment kam die Kellnerin und brachte die Getränke. Ich musste mich also noch gedulden. Sie stellte sie auf den Tisch und flirtete etwas mit Marc. Er bezahlte die Getränke sofort. Danach ging die Kellnerin wieder,

„Das meine ich, es dürfte doch nicht schwierig sein, eine Frau zu finden.“

„Nein, das ist richtig. Aber an diesem ganzen Beziehungskram habe ich kein Interesse. Ich suche jemanden für Sex. Und wenn's prima läuft, auch gerne, um sich häufiger zum Sex zu treffen. Die meisten Frauen in meinem Alter wollen allerdings einen festen Freund.“

„Und was genau hast du dir so vorgestellt?“ Ich schaute ihn interessiert an. Darüber hatten wir bislang in unseren Mails nicht gesprochen. Wahrscheinlich hättest du dann die Flucht ergriffen, dachte ich. Oder auch nicht! Ich versuchte mir ein Grinsen zu verkneifen.

„Da musst du dich schon gedulden“, erwiderte er. „Wärst du denn grundsätzlich interessiert?“

Ich schluckte kurz und nickte dann. Vor meinem inneren Auge sah ich meine Freundin Carina, die mir warnend zurief: Er wird dich töten!

„Prima. Hier um die Ecke ist eine kleine Pension. Ich habe da mal ein Zimmer reserviert für heute Abend. Kosten müssten wir uns aber teilen.“

„Okay. Und wenn ich nein gesagt hätte?“

Er lachte. „Dann wäre ich mit der Kellnerin hingegangen. Quatsch, war nur Spaß. Ich habe gehofft, du bist so cool, wie du beim Chatten rüberkamst.“

Er griff meine Hand und schaute mich genau an. Ein Kribbeln durchlief meinen Körper.

„Du siehst in echt noch besser aus als auf dem Foto und das war schon klasse. Ich würde dich gerne nackt sehen.“

Hoppla, die Jugend ist aber ganz schön forsch, dachte ich. „Wollen wir erst noch austrinken? Ich glaube, ich könnte meinen Drink noch vertragen, bevor ich mich nackt zeige.“

Er hatte ein umwerfend charmantes Lächeln als er antwortete: „Ein Mädchen im Körper einer Frau. Das wird aufregend!“



5

Kurze Zeit später standen wir uns im Zimmer der Pension gegenüber.

„Und jetzt? Also nicht, dass ich nicht grundsätzlich Bescheid weiß, aber...“

Er drückte mich gegen die Wand und küsste mich, zuerst sehr sanft, dann immer leidenschaftlicher bis ich kaum noch Atem holen konnte.

Plötzlich hörte er auf und zog mich mit sich. „Zieh dich aus!“

Neben dem Bett stehend, knöpfte ich mein Kleid auf und ließ es mir von den Schultern gleiten. Seinem Blick konnte ich ansehen, dass ihm gefiel, was er nun zu Gesicht bekam.

„Trägst du so was immer oder hast du das extra für mich angezogen?“

Ich öffnete meinen BH und warf ihn aufs Bett. „Extra für dich angezogen“, antwortete ich wahrheitsgemäß.

„Du bist noch schlimmer als ich hoffte. Das gefällt mir.“

Ich hatte inzwischen auch den String-Tanga ausgezogen. Er öffnete seine Hose und holte seinen Schwanz hervor, der bereits eine beachtliche Größe angenommen hatte. Er drückte ihn mir in die Hand. „Was würdest du mit ihm machen?“

Ich betastete ihn erst vorsichtig, dann mutiger. Ich rollte ihn zwischen meinen Händen hin und her und strich vorsichtig über die Spitze.

„Nimm ihn in den Mund!“

Es gefiel mir, wie er mir Anweisungen gab und so setzte ich mich aufs Bett und leckte mit meiner Zunge an seinem Schwanz, so als würde ich ein Eis schlecken. Er stöhnte leise.

Dann schob er in mir in den Mund. Ich liebkoste ihn mit meiner Zunge, knabberte an ihm herum und als ich spürte, wie es ihm gefällt wurde ich forscher. Ich leckte und saugte im Wechsel, dann lutschte ich und bewegte meinen Kopf vor und zurück.

Plötzlich spürte ich seine Hände an meinem Kopf. Nun übernahm er den Rhythmus. Er hielt meinen Kopf fest und bewegte sich in meinem Mund. Ich spürte, dass mich das Ganze unglaublich antörnte.

Am Liebsten hätte ich vorgeschlagen, jetzt richtig zur Sache zu kommen, aber erstens spricht man nicht mit vollem Mund und zweitens war es auch gar nicht möglich.

Irgendwie hatte ich das Gefühl, er hatte sowieso ein ganz anderen Plan.

In diesem Moment kam er in meinem Mund. Er stöhnte dabei lustvoll auf. Noch immer hielt er meinen Kopf fest. Langsam löste er seine Hände, sodass ich etwas zurück rutschen konnte.

Ich schaute zu ihm rauf. Er öffnete seine Augen, die er zwischenzeitlich geschlossen hatte. Er ahnte wohl, woran ich dachte. „Schluck es runter“, sagte er dann.

Ich tat es. Ich hatte mich auf dieses Abenteuer eingelassen und wollte nun keinen Rückzieher machen. Und es war ja nicht das erste Mal.

„Eigentlich dachte ich, ich hätte auch etwas von unserem Zusammensein“, sagte ich dann.

Er zog mich hoch und presste sich an mich. „Der Abend ist ja noch nicht vorbei. Gib mir ein wenig Zeit, dann kommst du auch noch auf deine Kosten. Versprochen!“ Er lächelte. Ich glaubte ihm in diesem Moment alles.

Er entledigte sich seiner Kleidung und stand nun auch nackt vor mir. Mir gefiel, was ich sah. Er schaute genauso aus, wie ich Männer mochte: groß, ein paar Muskeln an der richtigen Stelle, so dass man sehen konnte, er machte Sport und achtete auf seinen Körper und dazu diese tolle männliche Stimme. Die hatte mir sofort gefallen. Die Stimme passte eher zu einem älteren Mann.

Sein Gesicht kam mir jetzt sehr nahe. Ich spürte seinen Atem und seine Wärme. Er legte seine Hände auf meine Brüste und begann sie zart zu kneten. Immer wieder strich er mit seinen Handrücken über meine Nippel, dann nahm er die Brüste erneut in die Hände. Er ging etwas in die Knie und knabberte an den Brustwarzen, leckte sie und zog mit seinen Lippen an ihnen.

Ich fühlte, dass meine Knie weich wurden und versuchte, mich an ihm festzuhalten. Er zog mich mit sich und wir fielen aufs Bett.

Dort drehte er mich auf den Bauch und knetete meinen Po. Er kniete sich zuerst neben mich und schwang dann eines seiner Beine über mich, sodass er rittlings auf meinen Oberschenkeln zu sitzen kam. Dabei massierte er unablässig meinen Po.

Wohlig seufzte ich.

Plötzlich spürte ich eine seiner Hände zwischen meinen Beinen. Ich versuchte, die Beine etwas zu spreizen, was in dieser Position aber kaum möglich war. Trotzdem gelangte seine Hand da hin, wo sein Ziel war.

Er murmelte: „Schön, du bist schon feucht.“ Er zog seine Hand zurück, was ich mit einem Ton des Missfallen kommentierte.

Er ignorierte das und während er eines seiner Beine zurückzog, zog er meine Hüfte hoch und zu sich heran. Ich spürte die Hitze seines Schwanzes an meinem Hintern. Er schien ihn an mir zu reiben. Ich drehte meinen Kopf zu ihm herum und sah, dass er genau das tat.

Er sah mich an und unsere Blicke begegneten sich. Dieser Moment war so aufregend, dass ich das Gefühl hatte, wenn er jetzt nicht in mich eindringt, platze ich. Er schien das zu spüren.

Er strich mir noch einmal über den Po und plötzlich war er in mir. Ich hatte es so herbeigesehnt, aber im ersten Moment war ich doch überrascht und überwältigt.

Er stöhnte auf vor Lust. Mit festem Griff hielt er meine Hüfte umklammert, während er sich betont langsam vor und zurück bewegte. Ich spürte wie sich ein leichter Schweißfilm auf meiner Haut bildete.

Ja, genau das war es, was ich jetzt brauchte und wollte.

Ich konzentrierte mich auf meine Körpermitte und umspannte seinen Schwanz.

„Oh, was machst du da?“, fragte er irritiert und hielt inne. „Das ist toll“, fuhr er dann fort und stellte sich auf den Rhythmus ein.

Meine Brüste fingen an gleichmäßig hin und her zu schwingen. Er ließ meine Hüfte los und beugte sich über mich. Er umfasste meine Brüste und nahm meine Brustwarzen zwischen Zeigefinger und Daumen. Ganz sanft rollte er sie zwischen seinen Fingern hin und her, als hätte er eine weich gekochte Erbse, die es nicht zu zerquetschen galt.

Ich stöhnte auf. Ein echter Könner!

„Soll ich weiter machen oder aufhören?“, flüsterte er in meinem Nacken.

„Nicht aufhören“, kamen mir die Worte mühsam über die Lippen. Mit den Schneidezähnen biss ich auf meine Unterlippe. Ich sog die Luft durch die Nase ein und atmete betont langsam wieder aus. Das war so gut, dass ich vor Lust fast zerfloss.

Nun fing er wieder an, in mich hineinzustoßen und beschleunigte dabei sein Tempo. Sein Atem wurde heftiger. Ich spürte ihn in meinem Nacken. Seine Hände legten sich um meine Brüste und fingen an sie kräftig zu kneten.

In diesem Moment spürte ich, dass ich kam.



6

„Erzähl! Wie war deine Begegnung mit dem Typen aus dem Internet?“, fragte mich Carina bei unserem Telefonat am nächsten Tag.

„Hallo, meine Liebe. Ich freue mich auch, mit dir zu quatschen“, erwiderte ich.

„Ja – hallo. Nun erzähl aber schon. Nicht, dass ich neugierig bin, aber es interessiert mich schon.“

„Der war nicht mein Typ“, sagte ich nun. „Wir haben eine Kleinigkeit getrunken und das war's.“

„Siehst du, wie ich es gesagt habe. Wahrscheinlich beim Alter geschummelt und mindestens zehn Jahre älter“, sagte Carina triumphierend.

„Genau, beim Alter geschummelt“, bestätigte ich sie. Warum ich ihr nichts erzählte, von dem, was ich erlebt hatte, darüber war ich mir noch nicht wirklich klar.

Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass ich das Erlebte für mich behalten, vielleicht auch bewahren wollte. Carina ist meine beste Freundin, aber in diesem speziellen Fall würde sie mich nicht verstehen. Da war ich mir sicher. Sie hatte immer sehr gelästert über Frauen, die einen jungen Lover hatten. Vielleicht war es Neid. Ich wusste es nicht.

Ich wusste nur genau, dass ich ihr von Marc nichts erzählen würde. Sie würde ansonsten mehr als einen Grund finden, um ihn mir madig zu machen.

„Das tut mir echt leid. Und ich sag auch nicht, das habe ich dir ja gleich gesagt. Ich bin aber froh, dass dir nichts passiert ist. Sag, wollen wir uns nachher noch treffen für ein Stündchen?“, fragte sie dann.

„Das ist heute ganz schlecht. Es ist im Moment so viel zu tun. Wir sehen uns ja am Wochenende beim Sport“, erwiderte ich.

„Okay, auch gut.“ Carina verabschiedete sich und legte auf.



7

Ich wusste nicht, ob Marc mich noch mal treffen wollte. Nach dem Sex hatten wir noch eine Weile nebeneinander gelegen. Von draußen wehte ein leichter Wind durch das offene Fenster und ich spürte, wie ich eine Gänsehaut bekam.

„Frierst du?“, fragte Marc und strich über meine Oberschenkel.

„Nein, ganz im Gegenteil. So heiß wie heute war mir schon lange nicht mehr.“

Er lachte dieses von einem vibrierenden Timbre begleitete Lachen. Für einen so jungen Mann hatte er eine recht tiefe Stimme mit angenehmer Stimmlage.

„Ich mag es, wie du lachst“, sagte ich und schaute ihn an.

Unsere Blicke versanken ineinander. „Wenn ich könnte, würde ich die ganze Nacht bleiben, aber leider...“ Er sprang auf und zog sich an.

Ich schaute ihm dabei zu.

Schließlich beugte er sich zu mir herunter und küsste mich auf den Mund. Seine Lippen waren weich und zart und doch gleichzeitig fordernd. Dann löste er sich von mir und sagte: „Ich ruf dich an.“ Und weg war er.

Tja, das war's, dachte ich. Dein erster One-Night-Stand überhaupt. Aber es gibt für alles ein erstes Mal.

Natürlich rief er nicht an. Aber das Zimmer hatte er schon bezahlt, als ich ging.



8

Ich machte mich gerade fertig, um mich mit Carina zum Sport zu treffen, da klingelte mein Handy. Ohne auf das Display zu schauen, meldete ich mich mit: „Und welche Ausrede hast du?“, da ich mir sicher war, Carina wollte mal wieder den Sport sausen lassen.

„Ich musste für die Klausur üben, die ich gestern geschrieben habe“, antwortete eine Stimme, die mir sehr vertraut war.

„Marc..., du..., ich dachte, meine Freundin wollte unser Treffen absagen“, stammelte ich.

„Für mich hast du aber doch Zeit, oder?“, fragte er. „Ich will dich, jetzt. Hast du einen Trenchcoat?“

„Ja, wieso? Ist es nicht zu warm für einen Mantel?“

„Ich warte auf dich. Komm zu mir nach Hause.“ Er gab mir seine Adresse. „Zieh den Mantel an und nichts drunter. Gar nichts!“ Dann legte er auf.

Ohne Nachzudenken tippte ich eine sms in mein Handy und sagte Carina ab. Dann zog ich mich aus, lief nackt zum Schrank und suchte den Trenchcoat heraus. Ein letzter prüfender Blick in den Spiegel - ich war mir sicher, jeder sieht, dass ich nackt darunter bin - , dann schnappte ich mir meine Tasche und fuhr zu der von ihm angegebenen Adresse.

Unterwegs fühlte ich mich plötzlich zugleich wie ein junges Mädchen und wie eine Schlampe. Marc konnte doch nicht erwarten, dass ich alles stehen und liegen ließ, nur weil er mich wollte. Aber ich wollte ihn auch. Und zwar sofort!



9

„Schön, dass du kommen konntest.“ Mit diesen Worten öffnete Marc mir, nur mit einem Handtuch um die Hüften geschlungen, die Tür. Sein Haar glänzte feucht, so als käme er gerade aus der Dusche.

Er zog mich in den langen, hellen Flur, schloss die Tür und drückte mich mit seinem Körpergewicht dagegen. Ich spürte seinen Körper durch meinen Mantel. Er roch nach frisch geduscht, irgendeinem angenehm duftenden Duschgel, vermischt mit seinem eigenen Geruch.

Sein Gesicht war nur wenige Zentimeter von meinem entfernt. Er schaute mir in die Augen. Ich versuchte, seinem intensiven Blick auszuweichen, aber er schüttelte leicht den Kopf.

„Schau mich an“, sagte er. „Ich weiß, was du denkst...“

Ich spürte wie ich errötete.

Sein Atem war mir jetzt ganz nah. „Ich wusste es, dass du daran denkst.“

Seine Lippen berührten sanft meinen Mund. Dann küsste er meinen Hals und die Halsbeuge. Seine Hände hatten inzwischen meinen Mantel geöffnet.

„Toll, du bist wirklich nackt“, murmelte er und nahm meine Brüste in seine Hände. Er beugte sich etwas herunter und fing an, abwechselnd an den Nippeln zu saugen.

Ich stöhnte leise auf und versuchte, sein Handtuch von den Hüften zu bekommen, was mir aber auf Anhieb nicht gelang.

„Nein, noch nicht!“ Er schaute mich an.

Ich nickte. „Okay, aber mach weiter“, bat ich ihn.

„Dann komm...“

Er nahm meine Hand und zog mich den Gang herunter. Vor dem zweiten Zimmer auf der linken Seite hielt er an und stieß die Tür auf.

„Mein Zimmer“, sagte er.

„Wieso dein Zimmer? Ich dachte, das ist deine Wohnung?“, fragte ich erstaunt.

„Das ist meine WG und dies ist mein Zimmer.“

„Wer wohnt denn hier noch?“ Ich raffte meinen Mantel zusammen und ging in sein Zimmer. Er folgte mir und kickte die Tür mit dem Fuß zu.

„Ich teile mir die WG mit einem Freund Timo. Wir kennen uns schon aus dem Kindergarten.“

„Der ist aber jetzt nicht hier, oder?“

„Nein.“ Er setzte sich auf einen Stuhl, der mitten im Raum stand und öffnete sein Handtuch. Seine Erektion war nicht zu übersehen. „Komm, setz dich.“ Er deutete auf seinen Schwanz. Ich ging zu ihm hin, spreizte meine Beine und ließ mich auf seinem Schoß nieder. Sein Schwanz glitt in mich hinein. Er stöhnte leise auf.

Er schob meinen Mantel über meine Schultern. Der Mantel fiel zu Boden.

Er nahm meine Brüste wieder in seine Hände und leckte abwechselnd an ihnen. Dabei schaute er mich immer wieder an. Ich bewegte mich langsam auf und nieder.

„Das … ist … gut“, sagte er.

Er umfasste mich mit seinen Händen und fuhr langsam streichelnd meinen Rücken herunter. Dann packte er mit einem Mal fest zu und hielt meinen Po. Nun begann er den Rhythmus zu bestimmen. Er drückte mich fest nach unten. Ich versuchte, mich schneller und in kürzeren Abständen auf und nieder zu bewegen. Er ließ es zu.

Aus den Augenwinkeln dachte ich einen Moment lang eine Bewegung wahrzunehmen. Zudem spürte ich einen Luftzug. Doch in diesem Augenblick fing Marc an, mich zu küssen. Er konnte sehr gut küssen, sodass ich alles um mich herum vergaß. Manche Männer schlabbern so an einem herum, dass man das Gefühl hatte, man wird von einem Hund abgeleckt. Oder die Zunge wird einem regelrecht in den Hals gestoßen. Marcs Lippen waren unglaublich weich. Er setzte seine Zunge sparsam, aber wirkungsvoll ein. Und irgendwie schaffte er es, den Großteil seiner Spucke bei sich zu behalten.

Während wir uns küssten, spürte ich seinen Schwanz in mir regelrecht explodieren. Fast zeitgleich kam ich auch zum Höhepunkt. Ich fühlte eine unglaubliche Schwäche in meinen Beinen und dachte, ich würde gleich ohnmächtig.

Er zog mich fest an sich und flüsterte mir lächelnd ins Ohr: „Hab ich dich k.o. gebumst?“

Ich nickte. „So was in der Art.“

„Dann komm, legen wir uns hin.“

Er zog mich mit sich aufs Bett und legte seinen warmen Körper ganz nah an mich heran. Während ich ein wenig döste, spürte ich seinen Atem in meinem Nacken.

Bist du eigentlich zufrieden?, fragte ich mich. Ja, ja, ja... So, wie es ist, ist es super. Jahrelang war ich der optimalen Beziehung hinterhergerannt. Und ich wollte geliebt werden. Doch irgendwie habe ich dazu nie den richtigen Partner gefunden. Mein Ex-Mann stand mehr auf Jüngere.

Und jetzt? Jetzt hatte ich Marc. Und auch wenn es keine Liebe war, so wollte er mich. Ich erregte ihn und er mich. Wir hatten Sex und eine gute Zeit. Also, genieße es, solange es dauert. Egal, was da noch kommt. Mit diesem Gedanken schlief ich ein.



10

Als ich erwachte, war es später Nachmittag. Marc lag noch da und schlief. Leise stand ich auf und schnappte mir eins seiner T-Shirts.

Dann suchte ich das Bad. In dieser Wohnung hingen an den einzelnen Türen kleine Schilder, sodass ich das Bad sofort fand. Ich wollte mir gerade die Hände waschen, da ging die Tür auf, die ich nicht abgesperrt hatte. Doch anstelle von Marc stand ein anderer junger Mann im Türrahmen.

„Hi, ich bin Timo. Du bist bestimmt Michaela. Marc hat mir von dir erzählt.“

„Ja, hallo. Stimmt, aber nenn mich ruhig Ela. Das sagen alle.“

Irgendwie hatte die Situation eine gewisse Komik. Ich stand in einem T-Shirt, das mir nur knapp über den Po ging, mit einem fremden Typen in seinem Bad und versuchte ein Gespräch zu führen.

„Falls du duschen willst, da im Regal sind Handtücher.“

„Ja, das wäre toll.“

„Ich mache gerade Pizza. Willst du nachher mitessen?“

„Wenn das okay für dich und Marc ist, dann gerne.“

„Für Marc ist das sicher okay und für mich auch.“

„Gut, dann dusche ich jetzt mal.“

„Und ich gehe dann mal wieder in die Küche.“ Er grinste mich an und verließ das Bad.



11

Als ich eine halbe Stunde später frisch geduscht in den Flur trat, roch es unglaublich gut aus der Küche. Ich ging rüber zu Marcs Zimmer.

Marc war inzwischen aufgewacht und schaute mich an.

„Timo hat gesagt, du isst mit uns.“

„Ja, wenn das für dich in Ordnung ist?“

„Klar. Und falls du nicht im Mantel in unserer Küche sitzen willst, nimm dir was aus meinem Schrank. Ist vielleicht ein bisschen groß, aber was soll's.“

Ich nickte und ließ das Handtuch fallen. Dann wandte ich mich dem Schrank zu. Ich spürte seine Blicke meinen Körper entlangwandern.

„Du siehst wirklich unglaublich gut aus“, sagte er anerkennend.

„Du bist der Erste, dem das auffällt.“

„Jetzt willst du mich aber auf den Arm nehmen.“

„Nein, ganz ehrlich. Mein Aussehen war mir nie so wichtig. Aber Komplimente hört vermutlich jede Frau gerne, egal in welchem Alter.“

„Dein Alter spielt keine Rolle für mich. Ich finde dich attraktiv und sehr sexy. Und jetzt werden wir uns stärken. Timo kocht super.“

Er stand auf und zog sich etwas an.

„Eine Pizza auftauen kann ich zur Not auch noch“, sagte ich lachend und streifte mir ein Shirt über und stieg in eine Jogginghose.

„Nee, der taut nichts auf. Der macht alles selbst. Timo ist gelernter Koch.“

„Dann bin ich mal gespannt.“



12

Zwei Stunden, eine fantastische Pizza und einige Gläser Rotwein später, saßen wir lachend in der Küche. Ich fühlte mich unheimlich gut und hatte mich sehr gut unterhalten. Alles war so zwanglos.

„Und ihr teilt wirklich alles?“, fragte ich.

„Alles. Wir sind wie Brüder, die sich ohne Worte verstehen.“ Marc kam zu mir rüber und küsste mich, dann schaute er zu Timo und nickte. Der stand nun ebenfalls auf und stellte sich hinter mich. Er streichelte meinen Nacken und fing an mich ebenfalls zu küssen.

„Was wird das jetzt?“, fragte ich, als ich wieder zu Atem kam.

„Eine neue Erfahrung, wenn du willst“, erwiderte Marc und schaute mich an. Ich spürte ein Kribbeln, mein Atem beschleunigte sich. Ich drehte mich um und begann Timo zu küssen. Marc drängte sich an mich und begann, sich an mir zu reiben. Ich drehte mich wieder zu Marc und küsste nun ihn.

Liegt das nun am Wein oder bin ich einfach nur eine ganz Schlimme, dachte ich. Egal, es gefiel mir und ich ließ es zu.

Marc nahm meine Hand und sagte: „Komm!“ Dann zog er mich mit sich in sein Zimmer. Timo folgte uns. Die Beiden zogen mich aus und entledigten sich dann ihrer Kleidung. Alle drei drängten wir Richtung Bett.

„Moment“, sagte nun Marc. Er zog eine Art Schlafmaske aus dem Schränkchen neben seinem Bett und zog sie über meine Augen. Dabei küsste er mich sanft. „Fühle, was passiert. Wenn dir etwas unangenehm ist, sag es.“

Ich nickte. Von nun an, konnte ich nicht mehr sehen, wer von den Beiden was mit mir machte. Doch der Gedanke machte mir keine Angst, sondern bereitete mir ein wohliges Gefühl. Ich spürte vier Hände, die mich anfassten und in Richtung Bett bugsierten.

Ich war ganz darauf angewiesen, zu spüren, zu hören, zu schmecken. Es ist schon seltsam, nichts zu sehen.

Das nächste, was ich hörte, war ein Geräusch, als ob sich jemand in Marcs Bett legte. Ich war mir nicht sicher, ob die Hände auf meinem Körper zu Marc oder Timo gehörten. Niemand sprach ein Wort. Dann spürte ich an meinen Beinen die Bettkante. Jemand nahm meine Hände und ich versuchte, auf allen Vieren ins Bett zu krabbeln. Ich verstand, dass ich mich rittlings auf jemanden drauf setzen sollte.

Der Schwanz, der in mich hineinglitt, gehörte definitiv zu Marc. Vermutete ich zumindest. Ich beugte mich weiter nach vorn und bekam einen Mund zu spüren. Jetzt war ich mir allerdings nicht mehr sicher, wer mich da gerade küsste.

Vermutlich doch zuviel Wein, dachte ich.

In dem Moment spürte ich hinter mir eine weitere Person. Er ließ seinen Schwanz über meinen Po gleiten, knetete meine Pobacken und bevor ich auch nur einen Einspruch erheben konnte, glitt er in meine andere Öffnung.

Da lag ich nun, zwei Schwänze steckten in mir und das Gefühl war überwältigend. Die Person hinter mir, fing nun an, sich zu bewegen. Zuerst ganz vorsichtig, sodass ich nicht nur dessen Erregung spürte, sondern auch die von demjenigen, auf dem ich saß und der nun in den Rhythmus einstieg. Ich überließ mich ganz den Beiden. Die Beiden harmonierten sehr gut miteinander, sodass mir die Idee kam, dass sie das nicht zum ersten Mal machten.

Derjenige, auf dem ich saß, knetete meine Brüste und küsste mich die ganze Zeit. Ich zerfloss regelrecht. Derjenige, der von hinten immer schneller zustieß, umfasste nun fest meine Taille. Gleichzeitig bewegte sich nun auch der, auf dem ich saß, immer schneller.

Wir verschmolzen zu einer Einheit. Nach weiteren intensiven Stößen stöhnte ich: „Ich komme!“

Das taten auch die beiden.

Keuchend ließ ich mich danach nach vorne fallen.Wir drehten uns zu dritt auf die Seite und bleiben eng umschlungen liegen. Plötzlich wurde mir die Maske von den Augen genommen, und ich schaute in das Gesicht von Timo. Er lächelte mich an.

„Überrascht?“, fragte er.

Ich nickte.

Marc knabberte mir am Ohr und flüsterte mir zu: „Du bist toll.“ Dann zog er seinen Schwanz aus mir heraus und drückte sich an mich. Kurze Zeit später hörte ich ihn gleichmäßig atmen. Er war eingeschlafen.

Timo schob mein Haar hinter mein Ohr.

„Macht ihr das häufiger so?“, fragte ich Timo.

„Dass wir Sex haben mit einer Frau?“

Ich nickte.

„Also, wir teilen uns schon hin und wieder mal die Frauen, aber zur gleichen Zeit, das war auch für uns Premiere.“

„Und, werdet ihr damit klar kommen?“

Er grinste. „Ich denke schon.“

Ich kuschelte mich an beide und schlief auch ein.



13

„Ich sehe dich ja so gut wie gar nicht mehr“, maulte Carina, als wir nach dem Yoga-Training unter die Dusche gingen. „Hast du jemanden kennengelernt?“

Das Wasser perlte angenehm an mir herab. „Ja“, sagte ich schließlich. „Aber es ist noch ganz frisch.“

Ich nahm mein Duschgel, ließ einen Klecks in meine Hand gleiten und begann mich einzuschäumen.

„Und dann erzählst du mir gar nichts.“ In Carinas Stimme schwang ein Unterton mit, den ich gut an ihr kannte. Sie war beleidigt. Aber darauf wollte ich jetzt keine Rücksicht nehmen.

„Wenn ich dir mehr sagen kann, werde ich es.“

„Du meinst wohl, wenn du mir mehr sagen willst“, erwiderte sie. „Mensch, Ela, mach doch nicht immer so ein Geheimnis um alles. Woher kennst du ihn? Auch einer aus dem Internet?“

„Carina, das klingt bei dir, als hätte ich gleich mehrere am Start.“ Der Schaum floss an meinem Körper herunter. Einen Moment lang dachte ich an Marc und Timo und musste lächeln. Hatte ich ja irgendwie auch, dachte ich dann.

Carina stellte ihre Dusche ab und nahm ihr Handtuch. „Bist du für heute fertig?“

Ich stellte auch die Dusche ab. „Ja, bin ich.“ Ich schlang mir mein Handtuch um den Körper und steckte es über der Brust zusammen.

„Hast du heute Zeit? Wir könnten noch etwas trinken.“

„Das machen wir“, erwiderte ich.

Inzwischen waren wir im Umkleideraum angekommen. Nach dem Abtrocknen cremte ich mich mit meiner Körperlotion ein und danach schlüpfte ich in meine Klamotten.

„Tut mir echt leid, wenn du das Gefühl hast, ich hätte im Moment nicht so viel Zeit für dich“, sagte ich schließlich. Carina zog gerade noch ihre Schuhe an.

„Ist schon okay. Ich verzeihe dir“, grinste mich Carina an. „Aber nur, wenn du mir was erzählst. Lass mich nicht doof sterben.“

Ich lachte. „In Ordnung. Aber du musst mir versprechen, dass du dir alles erstmal nur anhörst und danach deine Meinung äußerst.“

„So mache ich das doch immer.“

„Klar!“

Wir gingen die paar Schritte vom Fitness-Studio zum Auto und verstauten unsere Sporttaschen und Yoga-Matten. Die Autos ließen wir stehen und genossen den milden Abend. Carina hakte sich bei mir ein und erzählte mir etwas von ihrem Büroalltag.

Schließlich erreichten wir den Laden, in dem wir uns häufiger zum Quatschen und auf ein Getränk trafen.

„So und jetzt erzähl mal“, sagte Carina, nachdem wir uns gesetzt und grünen Tee bestellt hatten.

„Ich habe mich mit einem Typen aus dem Internet getroffen und wir hatten fantastischen Sex. Das war schon alles“, fing ich an zu erzählen.

„Also, verarschen kann ich mich allein, wenn ich das mal so drastisch ausdrücken darf“, fuhr Carina dazwischen.

„Nein, ganz im Ernst. Genauso war es.“

Carina schaute mich immer noch ungläubig an. „Einfach so?“

„Ja, einfach so. Wir haben ein wenig gechattet, aber es war ziemlich bald klar, worauf das hinaus läuft. Und ich werde mich jetzt nicht rechtfertigen. Schließlich hat Thomas mich verlassen für eine Jüngere. Da finde ich, ich kann unverbindlichen Sex haben. Und Miriam zieht jetzt bald in eine WG. Also bin ich völlig ungebunden und kann machen, was ich will.“

„Ich finde das echt mutig. Ich würde mich nicht trauen, mich mit jemanden aus dem Internet zu treffen. Und ich glaube, das wäre auch nichts für mich. Ich hoffe ja immer noch, dass mir meine große Liebe noch begegnet.“

„Ach Carina, wie soll das passieren? Patrick Swayze ist schon tot und Johnny Depp steht auf jüngere“, stichelte ich ein wenig.

„Auch wieder wahr“, erwiderte Carina. Zumindest nahm sie es mir nicht übel. Sie trank einen Schluck Tee und schaute mich an.

„Was?“, fragte ich schließlich.

„Du siehst so... zufrieden aus“, sagte sie. „Tut dir gut, unverbindlichen Sex zu haben.“ Sie lachte. „Und was ist das für ein Typ? Wie sieht er aus, wie alt ist er? Erzähl mal ein bisschen.“

„Er sieht passabel aus, ist sportlich und gepflegt und etwas jünger.“ Mir war klar, dass ich da gewaltig geschummelt hatte, aber Carina die ganze Wahrheit zu erzählen, dazu fühlte ich mich nicht in der Lage.

Carina nickte. „Du siehst ja auch gut zehn Jahre jünger aus, als du bist. Ein oder zwei Jahre jünger ist ja auch okay, aber Frauen, die was mit Männern haben, die ihre Söhne sein könnten, das ist doch total peinlich, findest du nicht?“

„Ach, jeder wie er will. Das ist mir egal.“

„Und wie läuft das so ab? Trifft man sich häufiger oder ist nach zwei-, dreimal Schluss?“, fragte Carina schließlich.

„Nun hast du also auch Interesse?“ Ich grinste.

„Nein, ich frag nur so. Ich kenne mich damit ja nicht aus.“

„Ich habe keine Ahnung, wie lange das so läuft. Wir haben uns schon ein paar Mal getroffen und es war super. Aber im Prinzip kann jeder die Sache beenden, wenn er nicht mehr mag.“

„Und hat man gleich mehrere am Start?“

„Jetzt willst du es aber ganz genau wissen.“ Ich nippte an meinem Tee. „Also ich treffe mich nur mit dem einen Typen, aber ob der sich noch mit anderen Frauen trifft, weiß ich nicht. Ist mir aber auch egal. Ich will ja keine Beziehung.“

„Das klingt bei dir so abgeklärt“, sagte Carina dann.

„Nee, nur erwachsen. Weißt du, ich dachte, das mit Thomas ist für immer. Schließlich war er meine ganz große Liebe, bis zuletzt. Ich seine ja am Schluss nicht mehr. Und deshalb will ich das nicht mehr. Niemand soll mir nochmal so weh tun. Ich will einfach nur noch Spaß haben und das ist alles.“

„Nun, das musst du selbst für dich entscheiden. Aber für mich wäre das immer noch nichts.“

„Ach, Carina, du bist eine unverbesserliche Romantikerin. Ich wünsche dir von Herzen, dass du deinen Traumtypen noch triffst.“



14

Am nächsten Tag brummte mein Handy. Ich hatte es während der Besprechung im Büro auf lautlos gestellt und danach vergessen, es wieder laut zu stellen. Ich fischte es aus meiner Tasche, aber es war schon zu spät. Der Anrufer hatte eine Nachricht auf meiner Mailbox hinterlassen.

„Hast du Lust, am Wochenende ans Meer zu fahren?“, hörte ich Marcs Stimme. „Meine Eltern haben da ein Ferienhaus, und ich darf das benutzen, wenn sie nicht dort sind. Denk mal drüber nach. Ich rufe dich heute Abend wieder an.“

Warum nicht?, dachte ich. Lust hätte ich, bei Marc sowieso immer und Zeit konnte ich mir nehmen.

Am Abend klingelte mein Handy. Ohne Umschweife fragte Marc: „Und, wie lautet deine Antwort?“

„Hallo Marc. Ich komme gerne mit.“

„Prima. Das freut mich. Ich hätte auch noch eine Bitte an dich.“

Oha, was kommt jetzt?, dachte ich.

„Und die wäre?“

„Also, ich habe da vor kurzem einen Porno gesehen und würde den gerne mit dir nachstellen“, erwiderte er.

„Okay, und ich soll ihn mir mit dir angucken und dann faktisch schauspielern?“, vergewisserte ich mich.

„Nein, so nicht. Ich kenne die Handlung und du bist im Prinzip willenloses Opfer.“ Ich konnte hören, dass er beim letzten Teil des Satzes grinste.

„In Ordnung, aber nur, wenn ich am Ende nicht tot bin.“

Er lachte. „Es geht um einen Porno, nicht einen Horrorfilm, den ich mit dir nachstellen will.“

„Kann ich es mir noch mal überlegen, wenn es mir doch nicht zusagt?“

„Nein, aber ich verspreche, ich werde es nicht filmen, es niemanden erzählen und wir sind auch nur zu zweit.“

Auf was lässt du dich da ein?, dachte ich. Laut sagte ich: „In Ordnung, ich bin dabei.“

„Klasse, dann hole ich dich am Samstag so gegen acht Uhr ab. In zwei Stunden sind wir am Meer. Sonntagabend fahren wir zurück. Ich muss Montag ein Referat halten.“



15

Mir gefiel der Gedanke, das Wochenende mit Marc zu verbringen. Ich überlegte eine Weile, was er sich für einen Porno angeschaut hätte, den er mit mir nachstellen wollte, kam aber zu keinem abschließenden Ergebnis. Wer A sagt, muss auch B sagen. So schlimm wird es schon nicht werden. Gut, dass ich nicht auf dem neusten Stand war, was es alles an filmischen Ergüssen gab. Dann hätte ich vielleicht doch gekniffen.


16

Marc stand am Samstag pünktlich vor meiner Tür. Als ich meinen Weekender in seinen Kofferraum stellte, fiel mir auf, dass er zwei Taschen dabei hatte.

„So viel Klamotten für zwei Tage? Ich dachte, ich bin das Mädchen“, lachte ich.

„In der einen Tasche sind ein paar Sachen drin, die ich für unser Projekt brauche“, erwiderte er ernst.

„Jetzt bin ich aber sehr gespannt.“

„Beim Spannungsabbau helfe ich dir gerne“, lachte er.

Mir gefiel seine ganze Art, wie er lachte, wie er scherzte, wie er sprach. Das würde sicher ein vergnügliches Wochenende.



17

Das Ferienhaus von Marcs Eltern war ein sehr schönes kleines Holzhaus. Vom Wohnzimmer und der davor liegenden Terrasse hatte man einen tollen Blick zum Meer.

„Gästezimmer gibt’s hier nicht. Du musst mit in meinem Zimmer schlafen.“

„Kein Problem. Außerdem dachte ich nicht, dass wir viel schlafen werden.“

Wir stiegen die Stufen hinauf ins obere Stockwerk.

„So, das ist mein Zimmer“, sagte Marc und öffnete die linke Tür. Auf der rechten Seite waren zwei weitere Türen. „Dort ist das Bad und das Schlafzimmer meiner Eltern.“

Sein Zimmer hatte den Sprung ins Erwachsen-Sein schon geschafft, aber es standen noch ein paar Dinge herum, die mir eindeutig zeigten, dass er es noch nicht so lange war.

„Fantasy-Fan?“, fragte ich und zeigte auf ein paar Figuren, die auf einer Kommode standen.

Marc nickte. „Ist aber schon eine Weile her.“

Ich legte meine Tasche neben das Bett.

„Und nun? Es ist dein Wochenende. Ich bin zu jeder Schandtat bereit und außerdem machen mich Autofahrten immer total heiß. Keine Ahnung, woher das kommt.“

Marc lachte. „Mich auch. Ich musste mich echt beherrschen, während der Fahrt meine Finger von dir zu lassen.“

Nachdem er seine beiden Taschen in die Ecke geworfen hatte, ging er zum Fenster und ließ das Rollo ein wenig herunter. Ein diffuses Licht breitete sich im Raum aus.

„Ich muss noch etwas vorbereiten“, sagte er dann.

„Okay, dann inspiziere ich mal euer Bad und mache ich etwas frisch.“

Als ich zurückkam, hing von der Decke eine Art Seilzug. Der Haken in der Decke wurde normalerweise wohl für eine Hängematte benutzt.

„Zieh dich aus!“, sagte er und schaute mich an. Er reichte mir einen String-Tanga und sagte: „Und dann zieh dies an.“

Ich bemerkte, dass in der Ecke ein Laptop stand.

„Du sagtest doch, es wird nichts geguckt und nichts gefilmt.“

„Ich werde auch nichts filmen, aber ich werde mir etwas anschauen. Bist du schon mal gefesselt worden?“, fragte er dann.

„Naja, so mit Handschellen am Bett. Mein Ex-Mann fand das toll.“

„Nein, ich meine mit Tauen oder Stricken. Also wie beim Bondage.“

„Geht es darum in dem Porno?“, fragte ich erstaunt.

Er nickte.

Inzwischen hatte ich mich ausgezogen und den String-Tanga angezogen. „Und wozu der String-Tanga? Ich hätte auch einen eigenen mitbringen können.“

„Ich wollte deine Sachen nicht kaputtmachen und dieser geht definitiv kaputt.“

Er kramte in seiner Taschen und holte ein langes Seil hervor.

„So, jetzt werde ich dich mal verknoten. Sollte irgend etwas zu fest sein, sag Bescheid.“

Es war ein seltsames Gefühl, so fast nackt, nur mit dem String-Tanga bekleidet vor ihm zu stehen, und sich fesseln zu lassen. Ich spürte seine Nähe, die Berührungen auf meiner Haut und das Seil, das er fast zärtlich verknotete. Ich stellte fest, dass ich feucht wurde.

„Gefällt dir das?“, hauchte er mir ins Ohr.

Ich nickte.

Kurze Zeit später war ich verschnürt, wie ein Paket zu Weihnachten.

Irgendwo an meinem Rücken hatte er anscheinend einen Karabinerhaken mit eingearbeitet, denn nun hakte er mich in den Seilzug ein. Danach zog er an dem Tau, das von der Decke baumelte und zog mich hoch. Ich schwebte nun in Hüfthöhe. Meine Arme waren auf dem Rücken verknotet. Meine Beine wurden mit angezogen und ich musste sie spreizen, damit es nicht weh tat.

„Alles okay soweit?“, fragte er mich.

„Ja. Jahrelanges Yoga macht sich nun bezahlt, insbesondere wegen der Körperspannung.“

Er trat nun aus meinem Blickfeld. Ich hörte einen Reißverschluss und ein Geräusch, als würde jemand seine Hose ausziehen. Danach flog noch etwas durch die Gegend, denn ich spürte einen leichten Luftzug.

Kurz danach trat Marc nackt und mit deutlich sichtbarer Erektion wieder in mein Blickfeld.

„Blöd, dass ich gefesselt bin, ansonsten wüsste ich schon, was ich mit deinem Schwanz machen würde.“

Marc grinste mich an. Er trat etwas näher und ich leckte über seine Schwanzspitze. Er seufzte, doch dann verschwand er wieder aus meinem Blickfeld.

Ich hörte ihn in der Tasche kramen.

Plötzlich stand er wieder vor mir und hielt in der Hand eine Kugel.

„Die würde ich dir gerne in den Mund stecken und hinter deinen Ohren festmachen. Okay?“

„Aber erstmal nur ausprobieren, ob...“ Weiter kam ich nicht. Er hatte die Kugel in meinen Mund geschoben und sie bereits festgemacht.

Die Kugel war nicht sonderlich groß, so bekam ich wenigstens keine Gelenkstarre im Gesicht. Aber bequem war anders. Zudem konnte ich kein Wort von mir geben, sondern nur noch stöhnen oder grunzende Laute von mir geben. Außerdem stellte ich fest, dass ich anfing Unmengen von Speichel zu produzieren, denn ein Rinnsal floss mir aus dem Mund.

Ich begann konzentrierter zu atmen, fing an, mich an den Fremdkörper in meinem Mund zu gewöhnen. Ein großer Schwanz hatte eine ähnliche Wirkung. Marc beobachtete mich dabei und irgendwie schien ihn die gesamte Situation sehr zu erregen. Ich schaute ihn direkt an. Er kam näher und setzte sich unter mich und begann an meinen Brüsten zu spielen, sie zu kneten und schließlich an den Nippeln zu saugen.

„Ich hab da was gebastelt“, sagte er plötzlich und hielt mir Wäscheklammern, an denen ein Gewicht hing, vor die Augen. „Das befestige ich jetzt an deinen Nippeln.“

Ich schüttelte den Kopf, doch er ignorierte mich.

Im ersten Moment spürte ich den Schmerz, aber als der nachließ, nahm die Erregung stark zu.

„Gefällt es dir?“

Ich nickte schwach, denn einerseits wollte ich, dass er die Wäscheklammern abnahm, aber andererseits wollte ich das Gefühl, das sich in mir breit machte, nicht missen.

Hätte ich reden können, hätte ich ihn spätestens jetzt angefleht, mich zu ficken und zwar so tief und fest, wie es ihm möglich war.

So konnte ich nur stöhnen, aber Marc deutete es richtig. So gut kannten wir uns inzwischen.

„Gleich“, sagte er mit einem Timbre, das mir durch und durch ging. „Wir wollen es doch genießen.“

Er schaukelte mich ein wenig hin und her, die Gewichte an den Wäscheklammern schwangen hin und her und meine Nippel wurde nach unten gezogen. Den Schmerz empfand ich jetzt bittersüß und sehr erregend.

Dann stoppte er mich und stellte sich zwischen meine Beine.

Ja, ja, dachte ich. Steck in rein! Aber er tat mir diesen Gefallen nicht. Stattdessen steckte er mir einen Finger rein, dann zwei und schließlich drei. Er bewegte seine Finger so gekonnt, dass ich laut aufstöhnte. Ich versuchte mich selbst in Schwingung zu versetzen, um ihn noch intensiver zu spüren, aber es gelang mir nicht, denn Marc stoppte mich. „Nein, soweit sind wir noch nicht. Du bist aber echt schlimm...“

Er zog seine Finger aus mir heraus und schien etwas zu holen. Als er sich wieder zwischen meine Beine stellte, hörte ich ein bekanntes Geräusch. Ein Brummen, das stärker wurde. „Ich habe hier einen Dildo, der dürfte deinen Ansprüchen genügen“, sagte Marc und mit diesen Worten steckte er mir das riesige Ding hinein. Nun verstand ich auch, wofür der String-Tanga war. Irgendwie schien er den String-Tanga mit dem Dildo zu verknoten. Er saß nun bombenfest in mir drin und vibrierte.

„Ich stelle das Teil mal ein bisschen stärker“, sagte Marc und im nächsten Moment vibrierte der Dildo einige Stufen schneller.

Ich war kurz davor, zu kommen, da zog er den Dildo heraus. Ich machte einen Laut, der meine ganze Unmut ausdrücken sollte.

„Es geht sofort weiter. Zappel nicht, ich schneide jetzt deinen String-Tanga in Stücke.“ Ich spürte den kalten Stahl an meinem Po und dann war der String-Tanga entzwei.

Im nächsten Moment stieß er seinen Schwanz so tief in mich hinein, wie es möglich war. Er hielt mich an den Hüften fest, damit ich nicht wieder in Schwingung geriet. Er stieß mehrfach zu und als er in mich hineinspritzte, kam ich auch.

Das Nächste, was ich wieder klar spürte, war, dass ich auf den Boden herabgelassen wurde. Marc nahm die Wäscheklammern von meinen jetzt wieder schmerzenden Brüsten, knotete die Stricke auf und entfernte die Kugel aus meinem Mund. Dann trug er mich zu seinem Bett, legte mich hinein und legte sich zu mir. Er streichelte meinen Rücken, bis ich eingeschlafen war.


18

Am späten Nachmittag erwachte ich. Marc lag nackt neben mir und schlief noch. Ich betrachtete ihn eine Weile. Er hatte einen schönen Körper, den Körper eines jungen Mannes. Sein Schwanz hatte eine schöne Form und Größe. Klar, Größe ist nicht entscheidend, aber wenn man nicht mit dem umgehen kann, was einem gegeben wurde, nutzt auch die Größe nichts.

Ich persönlich hatte für beides ein Faible. Eine gewisse Größe sollte es schon sein, aber bei Marc machte mich zusätzlich an, wie er mit seinem umging.

Ich drehte mich ein wenig und merkte, dass ich Muskelkater hatte. Das hatte ich schon lange nicht mehr gehabt. Ich machte mindestens drei mal in der Woche Sport, unter anderem Yoga. Aber jetzt hatte ich das Gefühl, ich könnte kaum aufstehen.

Tja, du wirst wohl doch alt, auch wenn du es vergisst, wenn du mit Marc zusammen bist, dachte ich.

Ich schaffte es schließlich doch, aus dem Bett herauszukommen, ohne Marc zu wecken. Ich zog mir etwas an und ging nach unten.

Aus den bodentiefen Fenstern hatte man einen tollen Blick aufs Meer. Das Wetter hatte sich verändert. Wolken zogen in schneller Folge über den Himmel. Zwischendurch regnete es heftig, dann schien sofort wieder die Sonne. Das Meer war aufgewühlt und die Gischt spritzte. Es war atemberaubend.

Ich machte ein paar Dehnübungen und spürte sofort, dass es mir besser ging.

Ich schaute in der Küche nach, ob irgendwo Teebeutel zu finden waren. Dann setzte ich Wasser auf und brühte mir einen Tee auf. Kurze Zeit später saß ich auf dem großen Sofa und schaute nach draußen.

Das ist besser als Fernsehen, dachte ich.

Nach einer Weile, in der ich einfach nur so dasaß und das Schauspiel genoss, das sich vor dem Fenster abspielte, hörte ich die Treppe knarren.

Marc kam nach unten. Er hatte sich eine Boxer-Short übergezogen, deutete nach draußen und sagte: „Toll, nicht wahr?“

Ich nickte.

Er ging in die Küche und kam kurze Zeit später auch mit einem Tee zurück. „Viel mehr ist nicht da. Was hältst du davon, wenn wir nachher essen gehen?“

„Finde ich gut, aber stört es dich nicht, wenn man uns zusammen sieht?“

„Nein, warum denn?“

„Was denkst du denn, was die anderen denken, wer ich bin?“

„Das ist mir, ehrlich gesagt, egal. Aber ich vermute nicht, dass jemand fragt.“

„Okay, dann gehen wir nachher essen.“

Er schaute mich an. „Alles okay bei dir? Fühlst du dich gut?“

„Lass es mich mal so sagen: Es war Himmel und Hölle zugleich, aber es war toll.“

Sein Blick ruhte auf mir und ging mir durch und durch. „Ich fand es unheimlich aufregend und wenn ich jetzt daran denke...“

Er stellte seine Tasse auf dem kleinen Tischchen ab und stand auf. Dann nahm er meine Tasse und stellte sie ebenso zur Seite. Er drehte sich zu mir und zog mir mein Shirt über den Kopf. Als nächstes glitt seine Boxer-Short auf den Boden.

Marc nahm seinen Schwanz in die Hand und fuhr mit der Spitze über meine harten Nippel. Zuerst schmerzte es noch ein wenig, aber dann verwandelte sich der Schmerz in Lust. Er fuhr immer abwechselnd über den einen Nippel und dann über den anderen. Er begann heftiger zu atmen. Schließlich stoppte er und schob ihn zwischen meine Brüste. Mit beiden Händen massierte er mithilfe meiner Brüste seinen Schwanz.

Ich stöhnte und wollte mich irgendwie beteiligen, aber er schüttelte stumm den Kopf. Also schob ich meine rechte Hand in die Jogginghose und begann an mir selbst herumzuspielen. Marc bemerkte, was ich tat und grinste mich an. Doch dann konzentrierte er sich wieder darauf, seinen Schwanz im schnellen Wechsel über meine Brüste zu bewegen.

Das erregte ihn sichtlich und mich auch. Mein Blut pulsierte durch meinen Körper und mir wurde unglaublich heiß.Ich presste meine Schenkel fest zusammen, sodass ich meine Hand nicht mehr bewegen konnte, dann pochte es in meinem Schoß und mir wurde ganz zittrig. In dem Moment spürte ich eine warme Flüssigkeit über meine Brüste laufen. Marc stöhnte und ließ sich aufs Sofa fallen.

Ich nahm mein Shirt und wischte über das Sperma.

Marc schaute mir zu und meinte: „Bisschen unromantisch, gleich sauber zu machen.“ Wir mussten beide so lachen, bis wir schließlich ermattet nebeneinander auf dem Sofa lagen und nach draußen schauten auf das Meer, das sich wieder beruhigt hatte.



19

„Ihr seid am Wochenende spontan weggefahren? Das ist doch toll!“ Carina kriegte sich gar nicht wieder ein. „Vielleicht wird da ja noch mehr aus euch.“

„Mit Sicherheit nicht“, sagte ich sehr bestimmt.

„Aber warum denn nicht? Für Sex ist er okay und für mehr nicht?“

„Ich kann dir das nicht erklären, Carina.“

„Bin ich nun deine beste Freundin oder nicht?“, maulte sie.

„Das weißt du doch. Du bist meine allerbeste Freundin. Aber es gibt Dinge, die möchte ich mit niemanden besprechen. Du kennst mich doch gut genug.“

„Also ich erzähle dir alles, Ela“, sagte Carina und schaute mich treuherzig an.

„Ein paar Geheimnisse sind doch auch ganz schön, findest du nicht?“

„Nein, eigentlich nicht. Oder hast du schon wieder einen anderen Typen aus dem Internet? Und du traust dich nicht, es mir zu sagen?“

„Was hast du denn für eine Meinung von deiner Freundin?“ Ich lachte. „Also, komm mit. Ich zeige dir, wie du dich im Internet anmeldest, um auch jemanden kennenzulernen.“

Carina saß bei mir auf dem Sofa. Wir hatten uns nach der Arbeit noch auf einen Plausch getroffen.

„Das habe ich doch gar nicht gesagt, dass ich das will.“ Sie stand aber trotzdem auf und setzte sich neben mich an meinem Schreibtisch.

Ich öffnete das Laptop und wählte die entsprechende Seite an. Dann erklärte ich ihr, wie man sich anmeldet und sein Profil erstellt. Carina war sehr interessiert, betonte aber gleichzeitig, dass sie nicht vorhabe, sich dort anzumelden.

Stattdessen wollte sie sehen, was bei mir steht.

„Ich bin nicht mehr angemeldet“, erklärte ich ihr.

„Wieso nicht?“

„Weil ich mich nicht mit mehreren gleichzeitig treffe.“

„Aber ich dachte, du könntest das tun?“

„Ja, aber einer reicht mir. Das erwähnte ich aber auch schon mal.“ Ich tippte noch ein wenig auf meinem Laptop herum und sagte dann: „So fertig. Jetzt bist du angemeldet.“

„Spinnst du. Mach das sofort rückgängig.“

„Nein. Jetzt wartest du erst mal ab, wer sich meldet.“

Carina funkelte mich an. „Ich bin echt sauer auf dich. Mach das rückgängig!“ Sie stand auf, schnappte sich ihre Tasche und ging zur Tür.

„Carina, stell dich nicht so an. Du brauchst dich mit niemanden treffen, du brauchst auch niemandem antworten. Schau dir einfach nur an, wer sich meldet. Das ist doch spaßig!“

„Ich überlege es mir.“ Sprachs und stapfte aus meiner Wohnung.


20

Kurze Zeit später klingelte mein Handy. Erst dachte ich an Carina, doch ein Blick aufs Display zeigte mir eine unbekannte Nummer an.

„Ja?“, fragte ich.

„Ela?“, hörte ich eine Gegenfrage.

„Ja, wer spricht da?“ Marc war es nicht. Sein dunkles Timbre hätte ich sofort erkannt.

„Hier ist Timo.“

„Hallo Timo. Geht's dir gut?“ Ich konnte mir keinen Reim darauf machen, was Timo wollte.

„Danke, bestens. Und dir?“

„Prima. Warum rufst du an? Ist was mit Marc?“

„Nein. Alles in Ordnung mit ihm. Ich wollte dich fragen, ob du Lust hast, dich auf ein Glas Wein mit mir zu treffen?“

Hallo, was wird das denn jetzt?, dachte ich.

„Zu dritt? Oder nur wir beide?“

„Eigentlich dachte ich, nur wir beide. Nur ein bisschen quatschen.“

Und hinterher Sex?

„Ich weiß nicht. Was sagt denn Marc dazu?“

„Bist du ihm Rechenschaft schuldig? Oder ich?“

„Nein, das nicht, aber...“

„Wenn du nicht willst, ist es auch okay.“

„Ach was, nein. Gut, treffen wir uns auf einen Wein.“

„Prima, ich freue mich. In einer halben Stunde?“ Er nannte mir ein Restaurant.

„Dann bis gleich.“



21

Timo hatte sich richtig in Schale geworfen. Er wartete vor dem Restaurant auf mich in einem schicken Blazer mit dunklem Hemd und einer dunklen Jeans. Ich kannte ihn bislang ja nur in Freizeitkleidung und nackt.

Ich musste lächeln, als ich ihn sah und mir dieser Gedanke durch den Kopf ging.

„Hallo Ela. Toll siehst du aus.“ Er zog mich zu sich heran und drückte mir einen Kuss auf die Wange. Er sah nicht nur gut aus, sondern er roch auch super.

„Hallo Timo. Das Kompliment kann ich nur zurückgeben.“

Wir betraten das Restaurant, das wohl eher eine kleine Bar war, in der es auch etwas zu essen gab. „Ist es hier okay für dich?“

„Ja sicher.“

Er steuerte eine Nische an und meinte: „Hier kann man sich auch etwas unterhalten.“

Wir setzten uns. Er bestellte einen Rotwein und nachdem der auf unserem Tisch stand, hob Timo das Glas und sagte: „Ich freue mich ehrlich, dass du hier bist.“ Wir stießen an und tranken einen Schluck.

„Ich bin ein wenig aufgeregt“, fuhr er fort.

„Wieso das?“ Ich schaute ihn interessiert an und bemerkte, dass er rot wurde.

„Also, seit der Nacht damals, muss ich immer wieder daran denken. Ich wollte mich schon eher bei dir melden, aber ich habe mich nicht getraut.“

„Und warum nicht?“

„Na, ich dachte, du bist eventuell mit Marc zusammen und Marc ist mein bester Freund. Und unter Freunden geht das gar nicht.“

„Und was hat deine Meinung geändert?“ Jetzt wurde ich neugierig.

„Marc hat mir gesagt, was das mit ihm und dir auf sich hat und dass ihr nicht zusammen seid, sondern ...“ Er stockte.

„Nur Spaß haben“, beendete ich seinen Satz.

Er nickte.

„Und dann dachtest du, wir beide könnten auch nur Spaß haben?“

Jetzt wurde er richtig rot.

„Also...“, stammelte er.

„Steh zu deinen Gelüsten“, grinste ich ihn an. „Ich bin nicht beleidigt, wenn das deine Sorge ist.“

Das Gespräch entwickelte sich in eine Richtung, die ich mir zwar nicht vorgestellt hatte, die mir aber nicht unangenehm war. Timo war mir von Anfang an sympathisch gewesen. Der Sex mit ihm und Marc war toll und mal ehrlich, wer findet es beleidigend, wenn gleich zwei junge Männer mit einem ins Bett wollen.

Ich war mir nur nicht sicher, wie Marc das finden würde. Auch wenn wir darüber keine Absprachen getroffen hatte, war es klar, dass wir keine Exklusivität auf den anderen hatten. Er sah das mit Sicherheit auch so, ich aber hatte 'nebenher' nicht noch einen anderen Typen. Irgendwann musste ich auch mal arbeiten, außerdem hatte ich auch noch ein paar andere Hobbies.

Aber während ich an meinem Rotwein nippte, dachte ich mir: Warum nicht? Timo ist süß und ein One-Night-Stand würde mir heute noch gefallen.

Marc hatte sich schon ein paar Tage nicht gemeldet, und ich musste schließlich nicht auf Abruf für ihn parat stehen.

„Okay“, hörte ich Timo sagen. „Ich krieg dich nicht mehr aus meinem Kopf. Diese ganze Sache war schon irgendwie was Besonderes. Zumindest für mich.“

„Für mich auch“, gab ich offen zu. „Normalerweise habe ich nicht mit zwei Kerlen gleichzeitig Sex.“

„Eigentlich finde ich es auch besser, wenn nicht noch ein anderer Kerl mit dabei ist“, grinste er. „Aber bei Marc habe ich mal eine Ausnahme gemacht. Und das auch nur deshalb, weil du mir so gut gefallen hast.“

„Vielleicht lag es auch an dem Rotwein?“

„So viel hatte ich ja nicht getrunken“, schränkte er ein. „Was hältst du davon, gleich noch mit zu mir zu kommen?“, fragte Timo dann unvermittelt.

„Keine gute Idee, denn dort würden wir ja auf Marc treffen.“

„Würden wir nicht, denn der ist für ein paar Tage zu seinen Eltern gefahren. Eine Familienfeier.“ Timo legte seine Hand auf meine. Sie fühlte sich warm und sehr angenehm an. Er streichelte zart über meinen Handrücken. Ich spürte, dass sich meine Härchen aufstellten.

„Okay.“

„Okay?“, wiederholte er erstaunt. Er hatte wohl nicht angenommen, dass es so leicht werden würde. Aber dies war die neue Ela, die machte, worauf sie Lust hatte. Ich hatte lange genug Dinge gemacht, die ich nicht wollte oder auch Dinge nicht gemacht, weil es sich nicht gehörte. Oder was auch immer...



22

Die Wohnung war nicht sehr weit entfernt, sodass wir zu Fuß durch den Abend gingen. Es war eine ziemlich laue Nacht. Timo hielt meine Hand und zog mich immer wieder zu sich heran, um mich zu küssen. Er hatte ganz weiche Lippen und konnte unwahrscheinlich gut küssen. Ich fühlte mich durch die vielen Berührungen ganz beschwingt. Fast, als wäre ich verliebt. Aber nur fast.

Trotzdem war es ein schönes Gefühl, das ich schon lange nicht mehr gespürt hatte.

Timo war zwar im gleichen Alter wie Marc, doch er war ganz anders. Bei Marc hatte ich sofort die unglaubliche sexuelle Anziehungskraft gespürt, die mich anspornte.

Bei Timo fühlte sich alles so leicht und gut an. Und diese Küsserei war wirklich toll.

Schließlich erreichten wir seine WG und ich konnte nur noch daran denken, ihn in mir zu spüren. Ihm schien es ähnlich zu gehen, denn er zog mich in den dunklen Flur der Wohnung und versuchte, die Knöpfe an meinem Kleid zu öffnen.

Ich drehte mich herum und flüsterte: „Reißverschluss.“

Er lachte und öffnete den Reißverschluss, dann schob er das Kleid über meine Schultern. Es glitt an mir herunter und landete auf dem Boden. Als nächstes zog er meinen Slip herunter. Nun war ich nackt. Er stellte sich ganz nah hinter mich und begann meinen Po zu kneten. Ich spürte seinen warmen Atem in meinem Nacken.

„Komm“, flüsterte er und zog mich mit sich.

Er stieß eine Tür auf, und wir standen in seinem Zimmer.

Er nahm meine Hand und während er mich weiter küsste, kamen wir seinem Bett immer näher. Dort ließ er sich hineinfallen und ich fiel förmlich auf ihn, da er noch immer meine Hand hielt. Ich ergriff seine andere Hand und versuchte seine Hände über seinem Kopf festzuhalten.

Er grinste mich an und mit einem leichten Wurf hatten wir die Position gewechselt. Nun lag ich unter ihm und er hielt meine Hände mit einer seiner Hände über meinem Kopf fest. Mit der anderen Hand nestelte er an seiner Hose.

„Wenn du meine Hände loslässt, könnte ich dir auch beim Ausziehen helfen?“, flüsterte ich ihm zu.

Er nickte, ließ mich los und stützte sich auf seine Hände auf. Ich öffnete seine Hose und versuchte sie ihm über die Hüften zu ziehen, was mir aber nicht auf Anhieb gelang.

Kurzerhand stieg er aus dem Bett und zog sich aus. „Tut mir leid“, sagte Timo. „Aber ich bin so geil, ich kann es echt nicht mehr abwarten.“ Einen Moment später stand er nackt vor mir.

„Dann komm“, sagte ich und öffnete meine Schenkel.

Er kam wieder ins Bett und glitt in mich hinein. Er stöhnte leicht dabei. Es fühlte sich so gut an, denn irgendwie passte alles perfekt. Doch anstatt sich seiner Lust hinzugeben, bewegte er sich nur ganz leicht. Dabei liebkoste er meine Brüste. Er leckte ein wenig an den Nippeln und dann zog er sanft mit seinen Lippen daran.

Er schien sich perfekt kontrollieren zu können, denn gleichzeitig verstärkte er etwas die Bewegungen seines Unterkörpers. Ich hatte das Gefühl, dahin zu schmelzen. Bitte, bitte, hör nicht auf, dachte ich die ganze Zeit.

Ich schlang meine Beine um seine Hüften und versuchte, seinen Rhythmus zu beschleunigen, doch er schaute mich plötzlich an. „Nicht so stark, dann kann ich mich nicht mehr beherrschen.“

Ich beschleunigte den Rhythmus nun noch mehr. „Dann ist ja gut. Ich nämlich auch nicht“, keuchte ich. Er passte sich mir an und fing heftig an zu stöhnen. Innerhalb von Sekunden war mein ganzer Körper von einem feuchten Schweißfilm überzogen. Ich fühlte, dass es Timo ebenso ging. Plötzlich hatte ich das Gefühl, dass mich jemand ansah. Ich öffnete meine Augen und schaute direkt in Timos Augen. Ich sah, wie sehr er mich begehrte. In dem Moment ergoss er sich in mir und sackte nach einem letzten Stöhnen auf mich.

Einen Moment blieb er still so liegen, dann rutschte er etwas zur Seite und kuschelte sich an mich.

„Jetzt war es dir doch zu schnell, nicht wahr?“, sagte er nach einem Moment der Stille. Er schaute mich mit seinen unglaublich blauen Augen an. Als ob man in einen tiefen, klaren See schaut, dachte ich.

„Da bin ich wohl selber Schuld. Ich war so heiß auf dich, dass ich mich verschätzt habe, wie weit ich schon bin“, erwiderte ich mit Bedauern. Ich rutschte etwas höher, sodass er nun anstelle in meine Augen auf meine Brüste schaute. Er verstand, was ich wollte. Er fing an, an einer Brustwarze zu saugen. Die andere Brust liebkoste er mit seiner Hand. Dann umfasste er auch die andere Brust mit seiner anderen Hand, sodass er in jeder Hand eine Brust hielt und abwechselnd an ihnen herumleckte, knabberte, sanft mit seinen Lippen an den Nippeln zog.

Ich fing an, heftiger zu atmen. Vorsichtig schob ich meine Schenkel näher an seinen Oberschenkel. Dann öffnete ich meine Schenkel. Timo legte sein Bein dazwischen und ich begann mich an ihm zu reiben. Lustvoll stöhnte ich auf, während er kräftiger knabberte. Ein paar Mal bewegte ich mich hin und her und dann spürte ich auch schon, wie mich ein unglaublicher Höhepunkt regelrecht wegriss. Timo wurde wieder sanfter und hörte schließlich ganz auf.

Mein Atmen beruhigte sich nach und nach.

„Das habe ich noch nie gemacht“, sagte er.

„Dafür war es aber toll“, lächelte ich ihn an.

„Jetzt bin ich aber wieder geil.“ Er schaute an sich herunter und ich folgte seinem Blick. Sein Schwanz war wieder zu maximaler Größe angewachsen.

Ich nahm ihn in beide Hände und sagte: „Ich seh mal zu, was ich da machen kann.“



23

Später lagen wir nebeneinander in seinem Bett. Timo war eingeschlafen.

Ich schaute mir sein Zimmer an. Während bei Marc Edelstahl vorherrschte und Einzeldesignerstücke herumstanden, die vermutlich Geschenke seiner Eltern waren, gab es bei Timo schöne Holzmöbel. Das Zimmer war sehr gemütlich und strahlte das auch aus.

Das passt zu ihm, dachte ich. Die beiden Jungs waren unterschiedlicher, als ich gedacht hatte. Irgendwie seltsam, dass beide keine Freundin hatten. Klar, Marc hatte es mir ja damit erklärt, dass er Sex wollte, gerne mit älteren Frauen, weil unkomplizierter, aber Timo erschien mir nicht so.

Schließlich rekelte er sich und war sofort wach. Sein Blick ruhte auf mir.

„Was für ein Abend“, sagte er dann.

„Soll ich gehen?“, fragte ich.

„Nein, das habe ich damit nicht sagen wollen. Sondern eher sowas wie, was für eine Klasse-Frau du bist.“

„Danke. Mir hat es auch gefallen.“

„Komm näher. Ich möchte dich noch ein wenig spüren“, sagte er und legte seinen Arm so, dass ich ganz nah bei ihm lag.

„Darf ich dich was fragen?“

Er nickte. „Klar.“

„Hast du keine Freundin? Ich meine, du siehst gut aus, bist charmant, der Sex ist umwerfend. Also warum verbringst du den Abend mit einer Frau, die vermutlich so alt wie deine Mutter ist?“

„Freundin habe ich im Moment nicht, da meine Arbeitszeiten so blöd liegen, das macht keine lange mit. Wenn die Mädchen ausgehen wollen, muss ich arbeiten. Und zu deiner zweiten Frage: Meine Mutter ist 43, also bist du sicher nicht so alt wie meine Mutter.“

Oje, dachte ich. Ich bin sogar noch älter als seine Mutter. Das sagte ich aber jetzt nicht.

„Weißt du, Marc schleppt manchmal schon seltsame Frauen an. Aber bislang noch nie so eine tolle Frau wie dich. Als ich dich zum ersten Mal sah, blieb mir fast die Luft weg. Und unser Dreier, das war schon was Besonderes. Mit Marc habe ich darüber nicht geredet, aber dir kann ich es ja sagen. Und seitdem musste ich die ganze Zeit an dich denken und ich habe gehofft, dass wir zwei nochmal ohne Marc zusammenkommen.“

„Was hat Marc dir gesagt, wer ich bin?“, hakte ich nach.

„Na, das Übliche. Er lernt die Frauen im Internet kennen. Frauen, die etwas älter sind und Sex wollen...“

„Genau“, unterbrach ich ihn. „Frauen, die Sex wollen. Nicht mehr und nicht weniger.“

„Okay, das will ich auch. Also können wir uns doch weiterhin treffen?“ Jetzt schaute er so treuherzig, dass ich mir ein Lachen verkneifen musste.

„Aber nicht, dass du dich in mich verliebst!“

„Bestimmt nicht“, sagte er, aber ich war mir nicht sicher, ob das so stimmte. Also setzte ich noch einen drauf: „Ich werde aber auch weiterhin mit Marc Sex haben.“

„Das geht klar. Wann sagen wir es ihm?“

„Gar nicht. Ich bin ihm keine Rechenschaft schuldig und er mir nicht.“

„Gut.“

Worauf hatte ich mich da nur eingelassen?



24

Ein paar Tage später traf ich mich endlich mal wieder mit meiner Freundin Carina.

„Du hast ja gar keine Zeit mehr“, sagte ich zu ihr.

„Sonst hast du doch nie Zeit“, schnappte sie zurück.

„Ach komm her!“ Ich drückte sie. „Schön, dich zu sehen.“

Wir setzten uns und bestellten einen grünen Tee.

„Ich muss dir was erzählen“, begann Carina.

„Jetzt bin ich aber gespannt.“

„Du hast mich doch im Internet angemeldet...“, sagte sie.

„Ach je. Das habe ich vergessen, dich wieder abzumelden. Tut mir leid. Das hole ich gleich nach, sobald ich zuhause bin.“

„Nein, ist schon gut. Das habe ich selbst geschafft.“

„Dann ist ja gut.“

„Ja, aber vorher hatten sich schon zwanzig Männer gemeldet.“

„Und du denkst immer, für dich interessiert sich niemand. Schade drum.“

„Ela, ich habe mich mit ein paar getroffen. Also ohne Sex. Nur so.“

„Das ist doch super. Aber es war niemand dabei, der dir gefallen hat?“

„Doch, einer. Er heißt Achim und wir haben uns schon dreimal getroffen. Ich finde ihn toll.“ Carina grinste über ihr ganzes Gesicht. „Ich glaube, er findet mich genauso gut wie ich ihn. Er holt mich nachher hier ab. Dann kannst du mal einen Blick auf ihn werfen.“

„Mach ich gerne. Ich freue mich für dich.“ Meine Freundin hatte so ein Strahlen. Ich wünschte ihr von ganzem Herzen, dass Achim der Eine für sie war.

„Erzähl mal ein bisschen über ihn, wenn du magst. Ich nehme an, ich muss dich demnächst mit ihm teilen.“

Carina nahm einen Schluck von ihrem Tee. „Er ist groß, dunkelhaarige, hat einen kleinen Bauch und geschieden. Seine Kinder sind schon aus dem Haus.“

„Wie alt ist er denn?“, fragte ich.

„Über fünfzig. Ich finde, das sieht man aber nicht. Er hat sich gut gehalten.“

„Und warum tummelt er sich auf einem Portal, wo man sich anmeldet, wenn man einen Sexpartner sucht?“

„Das habe ich ihn auch gefragt.“

„Und? Was hat er gesagt?“

Carina schaute mich an. „Er hat gesagt, dass er genau deswegen auf dem Portal unterwegs war, aber nun hätte er mich getroffen und das hat sich erledigt.“

„Wie? Nachdem er dich getroffen hat, will er keinen Sex mehr?“ Ich musste lachen. „Entschuldige, das war nicht nett.“

Carina fiel in mein Lachen ein. „Stimmt, aber so hat er es ja nicht gemeint. Er hat jetzt kein Interesse mehr an anderen Frauen.“

„Das hatte ich auch so verstanden.“ Ich musste immer noch lachen, versuchte es mir aber nun zu verkneifen.

„Hattet ihr denn schon Sex?“ Jetzt wollte ich es aber genau wissen.

„Einmal. Beim letzten Mal. Es war umwerfend. Mit so einem Mann war ich noch nie zusammen. Okay, so viele Männer hatte ich ja auch noch nicht, aber diesen will ich behalten.“

„Ich freue mich wirklich sehr für dich.“ Ich drückte ihre Hand. „Und ich gönne es dir von ganzem Herzen.“

„Ich weiß. Und ich bin so gespannt, was du über ihn sagst.“ Sie trank ihre Tasse leer und goss sich nochmal einen Tee ein. „Und jetzt du? Wie geht es dir mit deinem Typ?“

„Wie gehabt. Wir treffen uns hin und wieder zum Sex.“

„Und das reicht dir? Willst du nicht auch was Festes?“

„Hab ich doch.“

Carina schüttelte den Kopf. „Nein, so meine ich das nicht.“

„Ich verstehe schon, was du meinst. Nein, will ich nicht. So wie es ist, ist es gut. Ich habe meinen Spaß und mehr will ich nicht.“

„Ist er verheiratet?“, fragte sie plötzlich.

„Nein, wie kommst du denn darauf?“

„Weil bei den 20 Männern, die sich bei mir gemeldet haben, auch einige dabei waren, die das extra hervorgehoben haben.“

„Nein, ist er nicht.“

„Und da kannst du dir sicher sein?“

„Kann ich.“

„Und wieso?“ Heute war Carina sehr hartnäckig.

„Also, jetzt hör mir mal zu. Und ich bin mir sicher, du wirst schockiert sein. Er ist 24 und studiert noch. Er will keine Freundin, geschweige denn eine Frau. Er will Sex mit einer älteren Frau, weil die unkomplizierter sind. Und falls sie es nicht sind, schießt er sie ab, also im übertragenen Sinn. Es ist eine Win-win-Situation. Ich will einen Kerl, der Sex mit mir will und eigentlich immer Lust darauf hat. Dazu ist er knackig und sieht super aus. Sein Alter stört mich nicht, so wie mein Alter ihn nicht stört.“ Jetzt musste ich erstmal Luft holen, so hatte ich mich in Rage geredet.

Carina schaute mich mit offenem Mund an. Schließlich sagte sie: „Na, wenn alle zufrieden sind.“ Sie trank noch etwas Tee und ich schloss mich an. Nach einer Weile sagte sie: „Redet ihr auch miteinander?“

Ich musste lachen und sie fiel in das Lachen ein. „Ja, tun wir. Aber das ist nicht die Hauptbeschäftigung. Und fürs Reden habe ich ja dich.“

Es wurde noch ein sehr vergnüglicher Nachmittag, auch oder obwohl wir nicht mehr auf das Thema zu sprechen kamen. Ich wusste, diese Informationen musste Carina erstmal verdauen.

Plötzlich stand ein älterer Mann an unserem Tisch und sagte: „Hallo.“ Wie konnte ich nur denken, 'älterer Mann', denn der Typ war nur knapp älter als wir beide. Ich bin zuviel mit jungen Männern zusammen, dachte ich.

Carina stand auf und die Beiden küssten sich. Und so wie sie es taten, war klar, dass das Achim war, und ich hatte sofort ein gutes Gefühl, was ihn und Carina betraf.

„Achim, das ist meine Freundin Michaela, genannt Ela“, stellte Carina mich vor.

„Hallo Ela. Freut mich dich kennenzulernen. Carina hat mir schon von dir erzählt.“ Er nahm meine Hand und hielt sie einen Moment.

Ich lächelte ihn an und sagte: „Hoffentlich nur Gutes.“

„Das weißt du doch“, sagte nun Carina.

Achim wandte sich ihr zu und meinte: „Wir müssen dann jetzt gleich auch.“

„Wir wollen noch ins Kino“, erklärte Carina und begann ihre Sachen zusammenzukramen.

In diesem Moment kam eine Gruppe junger Leute herein. Ich schaute kurz in deren Richtung und als ich Marc sah, dachte ich, mein Herz bleibt stehen. Und er kam direkt auf uns zu. Die anderen jungen Männer und Frauen setzten sich an einen Tisch in der Nähe des Eingangs, der gerade frei geworden war.

Ich dachte die ganze Zeit: Geh weiter, geh weiter, sprich mich nicht an!

Aber Marc blieb an unserem Tisch stehen und begrüßte … Achim!

„Hallo Achim, wir haben uns ja schon länger nicht gesehen“, sagte Marc. Die Beiden gaben sich die Hand.

„Marc, wie geht es dir? Viel zu tun im Studium?“

„Ja, aber es macht mir auch Spaß. Ich war ein paar Tage bei meinen Eltern. Sie haben Silberhochzeit gefeiert.“

„Wie schön. Richte ihnen Grüße aus.“

„Mach ich.“ Die Beiden verabschiedeten sich.

Marc nickte Carina und mir knapp zu und ging dann in Richtung Theke.

Achim schaute Carina an und sagte: „Marc und mein Sohn Timo leben in einer WG zusammen. Die Beiden kennen sich schon aus dem Kindergarten und sind dicke Freunde.“

„Wie nett“, kommentierte Carina.

Mir wurde ganz schlecht und ich bekam weiche Knie.

„Ist dir nicht gut, Ela?“, wollte Carina wissen.

„Nein, alles in Ordnung. Ich trinke nur noch meinen Tee aus. Aber eure Kinovorstellung wartet sicher nicht.“

Nachdem Achim und Carina Arm in Arm gegangen waren, bezahlte ich und ging noch mal zur Toilette. Ich musste mir unbedingt noch mit kaltem Wasser die Hände waschen. Das WC war im Keller und ich musste einen langen, schmalen Gang entlang. Plötzlich spürte ich eine Hand, die meinen Arm ergriff und mich in einen Raum zog. Hier herrschte nur ein diffuses Licht. Bevor ich schreien konnte, presste sich jemand an mich und eine Stimme flüsterte: „Sei still! Ich bin's.“

Jetzt erkannte ich Marc.

„Was soll das?“

Ich hörte, dass er einen Riegel vorschob.

Ich sah mich um und entdeckte, dass es wohl ein Abstellraum war. Es gab ein paar vollgestellte Regale.

„Wieso kann man den Raum von innen abschließen? Von außen würde mehr Sinn machen!“

„Ich hab hier mal gejobbt und daher weiß ich, dass dieser Raum von den Angestellten genutzt wird.“

„Wofür?“

„Wofür wohl, Ela?“ Er schob mein Kleid hoch und versuchte mir meinen Slip auszuziehen.

„Moment, du willst, dass wir hier...?“

„Ja!“ Er keuchte. „Ich denke seit Tagen an nichts anderes.“

„Woher wusstest du, dass ich hier bin?“

„Wusste ich nicht. Das war Zufall. Woher kennst du Achim?“ Inzwischen hatte er mir meinen Slip ausgezogen und befreite nun auch noch meine Brüste aus dem Kleid.

„Kenne ich nicht. Er hat meine Freundin abgeholt. Die Beiden kennen sich.“ Ich öffnete seine Jeans und zog sie mitsamt seiner Boxershorts nach unten.

„Ach so.“ Marc küsste abwechselnd meine Brüste und ich begann seinen Schwanz zu massieren. „Stell das linke Bein dort drauf!“

„Bist du hier schon häufiger gewesen?“

„Jetzt bin ich mit dir hier, Ela. Und ich will dich. Jetzt!“

Ich stellte mein linkes Bein so ab, wie er es mir gesagt hatte. Er drängte sich noch näher an mich und stieß dabei seinen Schwanz in mich hinein. Er küsste mich voller Verlangen und stieß dabei immer wieder zu.

So ganz sicher war ich mir noch nicht, ob es mir gefiel, hier in diesem muffigen Abstellraum gefickt zu werden, als gäbe es kein Morgen mehr. Andererseits erregte mich die Situation schon sehr. Also ließ ich mich darauf ein.

Ich verlagerte ein wenig mein Gewicht, sodass ich auch mehr davon hatte. So konnte ich mein Becken gegen seine Bewegung kreisen lassen.

„Ja, das ist toll. Mach das weiter“, keuchte Marc. Einen Moment später spürte ich, dass er kam. Ich presste meine Schenkel ein paar Mal zusammen. Marc verharrte still bis ich auch kam. Wir hielten uns noch eine Weile in den Armen. Er streichelte meine Haare und schaute mich an.

„Das hat mir gefehlt, Ela“, sagte er und küsste mich sanft.


25

Später, zuhause, musste ich erst einmal meine Gedanken sortieren. Nun hatte also meine beste Freundin Carina endlich einen total netten Mann gefunden, der sie glücklich machte und ich hatte Sex mit seinem Sohn.

Das kann ich niemandem erzählen, dachte ich. Und das darf auch niemand wissen. Am Besten, das hört gleich wieder auf. Ist sowieso viel zu kompliziert. Andererseits, solange es niemand weiß. Und was ist schon dabei. Alle Beteiligten sind über 18 und damit einverstanden.

Ich musste grinsen.

„Hallo Mama. Was ist so lustig, dass du hier in der Küche stehst und vor dich hin grinst?“

„ Miriam, seit wann bist du denn da?“ Ich nahm meine Tochter in den Arm.

„Vor einer knappen Stunde bin ich angekommen. Jetzt sag, was ist so lustig?“

„Ach nichts. Ich dachte gerade an Carina und habe mich gefreut. Sie hat einen Freund.“

„Carina? Ich dachte immer, sie mag keine Männer.“

„Wie kommst du denn auf so was? Sie hatte nur noch nicht den richtigen gefunden.“ Ich machte Wasser heiß und bereitete uns einen Tee.

„Aber jetzt erzähl du mal.“

Ich setzte mich an den Küchentisch. Miriam wollte sich dazu setzen, doch dann fiel ihr wohl etwas ein und sie lief aus der Küche. „Moment, ich komme sofort. Ich muss nur noch eben was holen. Ich habe dir nämlich etwas mitgebracht.“

„Warum hast du nicht angerufen, dass du heute kommst. Dann wäre ich zuhause gewesen.“

Miriam kam wieder in die Küche. „Das hat sich so ergeben, dass wir heute zurückgekommen sind.“ Sie reichte mir ein verschnürtes Päckchen. „Hier. Für dich.“

„Danke, Schatz. Aber du musst mir nichts mitbringen, das weißt du doch.“ Ich nahm ihr das Geschenk ab.

„Weiß ich, aber ich wollte. Und jetzt mach auf.“

Im Päckchen befand sich eine ganz leichte, fast transparente Sommerbluse. „Die ist aber hübsch. Und du meinst, die ist nicht zu transparent für mich?“

„Quatsch, die passt genau zu dir. Und ab und zu leihe ich sie mir.“ Sie lachte mich an.

„Ich freue mich. Auch, dass du wieder hier bist.“

„Mama, freu dich nicht zu doll.“ Miriam machte ein ernstes Gesicht.

„Wieso? Ist irgend etwas?“

„Nur, dass ich schon eine WG gefunden habe.“

„Das ging aber schnell.“

„Ja, ich bin auch überrascht. Aber als ich mich dort vorgestellt habe, hätte ich auch nicht gedacht, dass die mich auswählen.“

„Und wann ziehst du aus?“ Ein klein wenig musste ich schon schlucken, versuchte es mir aber nicht anmerken zu lassen.

„Wenn es klappt, dann spätestens zum Wochenende. Ist das auch wirklich okay für dich? Ich meine, erst zieht Papa aus wegen dieser Tussi und jetzt bin ich auch bald weg.“

„Ach Miriam, natürlich ist das in Ordnung. Oder soll ich dich in dein Zimmer sperren und den Schlüssel wegwerfen?“ Ich nahm sie in den Arm. „Ich finde es ganz toll, wie du das alles so bewältigst. Ich bin unheimlich stolz auf dich. Als ich so alt war wie du...“

„Ja, ja, ich weiß. Das hast du mir alles schon mal erzählt.“ Sie grinste. „Ich bräuchte ein wenig Hilfe beim Umzug. Ein paar Sachen möchte ich mitnehmen. Und vielleicht müsste ich mir noch ein paar Sachen kaufen. Und mein Zimmer bleibt mir doch, oder?“

„So, nun mal alles der Reihe nach...“ Ich nahm einen Schluck Tee. Der Abend wurde noch lang. Es gab so viel zu besprechen und planen.



26

Am übernächsten Tag telefonierte ich mit Carina. Sie erzählte mir von ihrem tollen Abend mit Achim. Und sie fragte mich, wie ich ihn finde.

„Ich habe ein gutes Gefühl. Ich denke, der mag dich und meint es ernst.“

„Ja, das empfinde ich auch so. Ach, Ela, es ist so toll. Und ich hatte eigentlich gedacht, ich wäre damit durch.“

„Damit ist man doch nie 'durch'.“

„Und was gibt es Neues bei dir`?“, fragte sie mich unvermittelt.

„Miriam will am Wochenende ausziehen.“

„So schnell?“

„Ja, sie hat eine WG gefunden und da das Semester jetzt auch bald losgeht, ist es nun eilig.“

„Braucht ihr Hilfe? Achim hat einen Anhänger und ich könnte ihn fragen.“

„Hilfe ist immer gut, aber willst du ihn wirklich fragen? Solange kennst du ihn doch noch nicht.“

„Doch, das mache ich. Es interessiert mich, wie er darauf reagiert“, erwiderte Carina. „Ich rufe dich nachher zurück. Tschüss Ela.“

„Bis nachher.“



27

Eine halbe Stunde später klingelte mein Handy. 'Carina ruft an' stand im Display.

„Hallo Ela. Du kannst den Anhänger haben und wir helfen euch. Ein Problem gibt’s aber. Achim kann am Wochenende nicht. Geht es auch am Donnerstag?“

„Das ist toll. Ich sage einfach mal zu und bespreche es nachher mit Miriam. Wenn sie schon so viel Hilfe bekommt, dann kann sie nicht wählerisch sein.“

„Gut, dann bis Donnerstag. Wir kommen nach dem Frühstück.“

„Wir stehen parat. Bis dahin hat Miriam auch alles verpackt. Ich besorge was zu trinken und mache Sandwiches und Kuchen.“

„Super.“

„Danke, Carina.“



28

Die Tage bis Donnerstag gingen sehr schnell vorbei. Miriam hatte mit meiner Hilfe alles verpackt, was sie mitnehmen wollte. Gegen zehn Uhr klingelte es.

Vor der Tür standen Carina, Achim und... Timo.

„Guten Morgen, Ela. Ich habe meinen Sohn Timo gefragt, ob er uns hilft. Ich hoffe, das ist okay?“

Timo starrte mich an. Ich konnte ihm ansehen, dass er vorher nicht gewusst hatte, bei wem er seinem Vater helfen sollte. Hoffentlich sieht es mir auch keiner an, dachte ich.

Carina drückte mich. Ich nickte Achim zu. „Das ist unglaublich nett.“

Ich gab Timo die Hand und sagte: „Ich bin Ela.“

Mehr als ein „Hallo“, brachte er nicht heraus.

„Dann wollen wir mal. Wo ist das Zimmer, das ausgeräumt werden soll?“, fragte Achim. Ich verstand, dass Carina seine zupackende Art mochte.

„Miriam, kommst du. Der Umzugsdienst ist da!“

Miriam kam aus ihrem Zimmer, begrüßte Achim, Timo und Carina.

„Danke, dass ihr mir alle helft. Ich dachte, wir fangen mit den Möbeln an.“

„Gute Idee!“, sagte Achim und schaute zu Timo. „Pack mal mit an!“

Obwohl es sich nur um ein Zimmer handelte, waren wir alle bis zum Nachmittag beschäftigt, denn wir mussten mehrmals die zwanzig Kilometer hin- und herfahren.

Bei einer dieser Fahrten saß Timo mit in meinem Wagen.

„Ela, ich hatte keine Ahnung, dass der Umzug bei dir stattfindet. Mein Vater rief mich an und fragte, ob ich Zeit hätte, ihm bei etwas zu helfen, das mit seiner neuen Freundin zu tun hätte. Und da es sich anhörte, als sei es für ihn wichtig, habe ich zugesagt.“

„Ist schon in Ordnung. Du bist ein netter Sohn.“

„Meinst du, irgendwer hat bemerkt, dass wir uns kennen?“

„Ich denke nicht. Allerdings scheint meine Tochter dich süß zu finden, so wie sie dich anschaut.“ Ich grinste ihn an. „Aber wage es nicht...“

Er legte seine Hand auf mein Knie. „Ist nicht mein Typ. Zu jung.“

„Gut zu wissen.“



29

Nachdem alle Sachen in der WG abgeliefert waren, verabschiedete ich mich von Miriam. „Ich wünsche dir eine schöne Zeit in deiner WG. Wenn es für dich okay ist, dann komme ich dich die Tage mal besuchen.“

„Klar, Mama. Aber vorher anrufen, damit ich auch da bin. Außerdem will ich vorher alles schön machen.“

„Du kannst auch jederzeit nach Hause kommen. Ist ja nicht weit.“



30

Eine halbe Stunde später war ich wieder zu Hause. Es war ein seltsames Gefühl, als ich in die Wohnung ging und mir zum ersten Mal bewusst wurde, dass ich ab sofort hier alleine leben würde und das nach über zwanzig Jahren. Eigentlich war die Wohnung jetzt zu groß für mich allein, aber darüber könnte ich mir immer noch Gedanken machen. Ich ging ins Bad und stellte das Wasser für die Badewanne an. Jetzt noch schön gemütlich baden, dann vielleicht was lesen.

Es war eine gute Idee, dass ich mir morgen frei genommen habe, dachte ich.

Ich zog mich aus und den Bademantel über. Dann zündete ich mir ein paar Teelichter im Bad an und holte mir ein Glas Rotwein.

Auf dem Weg zum Bad klingelte es Sturm an der Tür. „Ach Miriam, was hast du vergessen?“, murmelte ich vor mich hin. „Zumindest schon mal den Schlüssel...“

Ich öffnete die Haustür und Timo lächelte mich an. „Ich dachte, ich komme noch mal kurz vorbei, damit du nicht so allein bist.“

„Ich wollte gerade baden“, erwiderte ich.

„Super Idee“, sagte er, kam in die Wohnung und fing an sich auszuziehen. Ich schloss schnell die Tür. „Hast du was dagegen, wenn ich mit bade?“

Ich nahm seine Hand und schüttelte den Kopf.

Zehn Minuten später lagen wir zusammen im warmen Badewasser. Ich lehnte mit meinem Rücken an seiner Brust, an meinem Po spürte ich seinen harten Schwanz. Trotzdem war alles sehr entspannt, auch wenn eine gewisse Spannung in der Luft lag. Timo schäumte mich ein wenig mit meinem Schwamm ein und wusch mir dann den Schaum wieder ab.

„Schön“, sagte ich.

„Finde ich auch. Sag mal, das ist doch kein Problem, dass ich vorbeigekommen bin?“

„Also, eigentlich wollte ich niemanden mit zu mir in die Wohnung nehmen, mit dem ich Sex habe, aber das war hauptsächlich wegen Miriam. Und da sie nun in ihrer WG wohnt...“

„... hast du sturmfreie Bude.“

„So kann man sagen.“

„Nimmst du viele zum Sex mit?“, fragte er plötzlich.

„Nein“, erwiderte ich empört.

Impressum

Verlag: BookRix GmbH & Co. KG

Texte: Alfred Bekker, CassiopeiaPress
Bildmaterialien: Bekker
Tag der Veröffentlichung: 09.10.2014
ISBN: 978-3-7368-4643-2

Alle Rechte vorbehalten

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