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Mega Killer – Hetzjagd im All

von Alfred Bekker

Teil 4 von 8

 

Eine Gesamtausgabe erschien unter dem Titel "Hetzjagd im All – Die Mega-Killer-Romane in einem Band".

Printausgaben desselben Inhalts erschienen im Mohlberg-Verlag unter den Titeln "Rache aus dem Cyberspace", "Die Zone der Gesetzlosen" und "Fluchtpunkt Laika-System".

 

 

© 2003 by Alfred Bekker

All rights reserved.

Ein CassiopeiaPress E-Book.

Ausgabejahr dieser Edition: 2014

www.AlfredBekker.de

postmaster@alfredbekker.de

 

 

Sampor

Der Raumer überflog die Ruinen von Old Manhattan. Ein mulmiges Gefühl beschlich mich dabei. Die Erinnerungen an meinen Beinahe-Absturz in das World Trade Center stiegen wieder in mir hoch, desgleichen Bilder von den Ereignissen, die sich daran angeschlossen hatten. Ich sah noch einmal Soranas reglosen Körper auf dem Boden liegen und schloss die Augen.

Das ist Vergangenheit, sagte ich mir. Du kannst das Geschehene nicht rückgängig machen ... so sehr du dir das auch wünschen magst.

Ich lud das Energiereservoir des Strahlers nach, zapfte dazu die Reservoirs des Raumers an. Wer konnte schon ahnen, durch welche Mauern ich Löcher hindurchzulasern hatte, um an mein Ziel zu kommen.

In den CyberSensor-Daten aus Ron Gesmigs internem Speicher fand ich auch einen schematischen 3-D-Plan von Palmon Jarvus' Residenz. Damit würde ich mich einigermaßen orientieren können.

Er muss Gesmig sehr vertraut haben, wenn er ihm erlaubte, derartige Daten in den internen Speicher seines CyberSensor zu kopieren!, ging es mir durch den Kopf. Oder hatte Jarvus Gesmig das am Ende gar nicht erlaubt? Hatte Gesmig sich diesen Plan vielleicht selbst beschafft, um ...

... um im Notfall stets Zugang zu Jarvus zu haben? Ihn vielleicht sogar ausschalten zu können?

Der Gedanke war nur auf den ersten Blick abwegig.

Aber wenn Jarvus tatsächlich für BARETTO spioniert hatte, dann konnte ein Prozess gegen ihn für den ganzen Konzern eventuell unangenehm werden.

In dem Fall brauchten die Konzernherren eine Notbremse, die möglichst nahe an Jarvus herankommen konnte ...

Das würde es erklären, dachte ich. Aber Gesmig konnte ich danach nicht mehr fragen.

Der Raumer durchdrang die Kuppel aus Leichtenergie, die New Manhattan umgab. Zielgenau fand die Yacht ihren Weg zwischen den Wohntürmen hindurch.

Jarvus musste Gesmig tatsächlich sehr weitgehend vertraut haben. Das SYSTEM der Raumyacht gab automatisch eine Codierung an Jarvus' Residenz, woraufhin sich das Außenschott des Hangars öffnete.

Der Raumer landete sanft.

Die Ortungssysteme des Raumers ließ ich eingeschaltet. Über den CyberSensor blieb ich mit dem SYSTEM der Yacht in ständiger Verbindung. Insgesamt sechs Personen befanden sich in Jarvus‘ Residenz. Drei davon waren Sampor-Leibwächter, bei den anderen handelte es sich um gewöhnliche Humanoide. Erdmenschen oder Abkömmlinge von Erdmenschen.

Außerem gab es dann noch ein paar Haustiere, bei denen schwer zu sagen war, inwieweit sie für Abwehrzwecke konditioniert waren.

Ich verließ die Yacht durch die Druckschleuse, ließ dann den Blick schweifen und überlegte, wie intensiv dieser Raum wohl überwacht wurde. Ich ging auf den Zwischenschott zu, der den Hangar vom Rest der Residenz trennte.

Auf meiner Sichtanzeige sah ich eine schematische Darstellung der Residenz. Die anwesenden Personen waren als Lichtpunkte dargestellt – die Sampor, die auf Grund ihres Unterschieds in Größe und Gewichts für die Ortungssensoren des Raumers deutlich zu unterscheiden waren, ließ ich mir durch rote Punkte darstellen. Die anderen durch gelbe.

Es kam Bewegung in dieses Bild im Gesichtsfeld meines linken Auges.

Die roten Punkte schnellten in Richtung des Hangars.

Wusste ich es doch!, durchzuckte es mich. Der anderen Seite war inzwischen klar, dass hier etwas nicht stimmte.

"Bitte geben Sie Sicherheitscode und ID-Code an", forderte mich eine Kunststimme auf. "Berühren Sie bitte mit der rechten Hand die Oberfläche des Schotts und blicken Sie geradeaus, damit Ihre Handlinien und Iris-Muster überprüft werden können ..."

Ich stellte den Strahler auf die höchste Intensität, hob die Waffe und laserte ein Loch in das hochwertige Metallplastik hinein.

Ein beißender Geruch verbreitete sich.

Ich kniff die Augen zusammen und stieg durch das entstandene Loch. Auf der anderen Seite befand sich ein Korridor. Der beißende, weiße Nebel, der bei der Zersetzung des Metallplastiks entstanden war, stand in dicken Schwaden da und senkte sich langsam ab. Das Zeug war schwerer als Luft, was den Vorteil hatte, dass man noch atmen konnte, wenn man den Kopf hoch genug hielt.

Dumpfe Schritte trampelten über den Korridor.

Die Sampor.

Ein Breitband-Betäubungsschuss auf höchster Intensitätsstufe ließ sie beide stoppen und einen Moment lang benommen und orientierungslos dastehen. Ich ließ zwei weitere, sehr konzentrierte und gezielte Schüsse folgen. Die Sampor sackten betäubt in sich zusammen und sanken zu Boden. Ihr robuster Metabolismus würde sie die giftigen Dämpfe zweifellos überleben lassen, denen sie nun ausgesetzt waren, da sie ihre Köpfe nicht mehr höher als etwa einen Meter fünfzig halten konnten.

Ich vermied es, tief durchzuatmen.

Mit ein paar schnellen Schritten hatte ich die am Boden liegenden Sampor erreicht.

Die Energieanzeige meiner Waffe war bedenklich niedrig. Das Zerlasern des Schotts hatte den Großteil des Reservoirs verbraucht. Ich konnte froh sein, dass die Waffe noch genug Energie hergegeben hatte, um den beiden Sampor einen Betäubungsschock zu versetzen.

Den leergeschossenen Strahler ließ ich zu Boden gleiten.

Ich hielt einen Augenblick lang die Luft an, bückte mich und entriss mit einer schnellen Bewegung einem der Kolosse sowohl Strahler als auch Nadler. Benommen taumelte ich vorwärts. Wenn ich niedersank und liegenblieb, würde ich ersticken. Ich befestigte die Waffen des Sampors an den Magnethalterungen meiner Kombination und suchte an der Wand Halt. Ein leichtes Schwindelgefühl erfasste mich.

>Benutzer Bran Remon, Sie zeigen erste Anzeichen einer akuten Vergiftungsreaktion>, meldete sich die Pseudostimme des CyberSensors.

Über die Sichtanzeige sah ich, dass niemand in der Nähe war.

Weder der dritte, in der Residenz befindliche Sampor noch eine der drei weiteren Personen.

Der Sampor war in Bewegung, die drei anderen hatten sich in einem der Wohnräume versammelt. Der Weg zum Hangar war für sie abgeschnitten – und damit auch der zum Transmitter, der sich in unmittelbarer Nähe des Hangars befand.

Ich passierte den Korridor bis zum Ende, erreichte dann einen Antigravschacht, der mich ein Stockwerk höher tragen sollte. Auf meiner Anzeige sah ich, dass der dritte Sampor schon in der Nähe war.

Er ließ sich von demselben Antigravschacht hinabtragen.

Nur Augenblicke noch und er stand vor mir, würde vermutlich sofort das Feuer eröffnen.

Mein Gegner war mir in jeder Beziehung überlegen. Es gab nur einen einzigen Vorteil, den ich auf meiner Seite verbuchen konnte. Ich wusste nämlich genau, wo sich der Sampor befand. Die Orter der Raumyacht informierten mich über jede seiner Bewegungen. Der Sampor hingegen war ja nicht über einen CyberSensor an das SYSTEM der Residenz angeschlossen, über das sich wahrscheinlich genauestens hätte ermitteln lassen, wo ICH mich gerade aufhielt.

Nicht aber für einen Sampor.

Gegen Cyberangriffe war er immun – aber im Vergleich zu mir war er dadurch jetzt ein Blinder.

Ich feuerte auf das Steueraggregat des

Impressum

Verlag: BookRix GmbH & Co. KG

Texte: Alfred Bekker, CassiopeiaPress
Bildmaterialien: Steve Mayer
Tag der Veröffentlichung: 22.05.2014
ISBN: 978-3-7368-1398-4

Alle Rechte vorbehalten

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