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Bruderhass

U.S. Marshal Bill Logan

Band 110

Bruderhass

Western von Pete Hackett

 

U.S. Marshal Bill Logan – die neue Western-Romanserie von Bestseller-Autor Pete Hackett! Abgeschlossene Romane aus einer erbarmungslosen Zeit über einen einsamen Kämpfer für das Recht.

 

 

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© der Digitalausgabe 2014 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen

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Gary McKinney zügelte das Pferd. Das Tier schnaubte und trat auf der Stelle. Vor den Hufen des Pferdes fiel das Gelände sachte ab. Der Weg war ausgefahren und von Hufen aufgewühlt. Im Gesicht des Mannes arbeitete es.

Spearman hatte sich verändert. Die Stadt war größer geworden. Am Stadtrand gab es Pferche, Koppeln und Corrals, in denen sich Schafe, Ziegen, Milchkühe und einige Pferde tummelten.

McKinney legte beide Hände übereinander auf das Sattelhorn. Sieben Jahre war er von zu Hause weg gewesen. Die vergangenen fünf Jahre waren die Hölle. Ein Leben jenseits von Gesetz und Ordnung hatte ihm eine nachhaltige Lektion erteilt – und er war bereit, daraus zu lernen.

Gary McKinney konnte nicht ahnen, dass der Satan bereits die Karten für ein höllisches Spiel verteilte …

Er nahm die Zügel wieder auf, ruckte im Sattel und schnalzte mit der Zunge. Der Braune setzte sich in Bewegung. Dumpf pochten die Hufe. Langsam rückten die ersten Häuser näher. Dann passierte McKinney die Stadtgrenze. Der Staub der Main Street glitzerte im Sonnenlicht. Einige Menschen bewegten sich auf den Gehsteigen zu beiden Seiten der Fahrbahn. Ein Hund lag im Schatten eines Vorbaus. Der schrale Wind trieb kleine Staubwirbel vor sich her. Die Stadt vermittelte Ruhe und Frieden. McKinney wurde beobachtet.

Vor dem Saloon hielt er an und saß ab. Er bewegte sich sattelsteif. Lose schlang er den Hügel um den Haltbalken, dann zog er die Winchester aus dem Scabbard und ging in den Schankraum. Knarrend und quietschend schlugen die Türpendel hinter ihm aus. Seine Absätze riefen ein hallendes Echo auf den Fußbodendielen wach. Leise klirrten seine Sporen.

An zwei Tischen saßen insgesamt fünf Männer. Sie unterbrachen ihre Gespräche und musterten den Ankömmling. Er war stoppelbärtig, hohlwangig, verstaubt und verschwitzt. Der Anblick, den er bot, war nicht gerade vertrauenerweckend. Er lehnte das Gewehr an den Schanktisch und bestellte mit staubheiserer Stimme ein Bier.

Der Salooner starrte ihn an. »Sie kommen mir bekannt vor, Mister. Waren Sie schon mal in der Stadt?«

»Sicher kennst du mich, Boulder. Ich bin Gary McKinney. Vor sieben Jahren bin ich aus der Gegend weggeritten. Eine lange Zeit. Die Jahre haben die Stadt verändert.«

Der Schimmer der Erkenntnis huschte über das Gesicht des Salooners. »Richtig«, murmelte er. »Ich erkenne dich wieder, Gary. Auch du hast dich verändert. Du hast den Weg nach Hause also gefunden. Es hat sich vieles verändert.«

McKinney bekam ein Bier und trank einen durstigen Schluck, wischte sich mit dem Handrücken den Schaum von den Lippen und versetzte: »Ich will Ruhe in mein Leben bringen. Der Platz am Horse Creek ist gut. Wie geht es meiner Mutter und meinem Vater? Mein Bruder war damals, als ich wegging, ein großer Junge. Er ist sicher ein richtiger Mann geworden.«

Boulder, der Salooner, räusperte sich, fuhr sich mit Daumen und Zeigefinger über das Kinn, dann sagte er: »Deine Eltern sind tot, Gary. Dein Vater starb an einem Klapperschlangenbiss, deine Mutter hatte die Lungensucht. Rand bewirtschaftet die Ranch. – Du warst die vergangenen fünf Jahre in Fort Davis, nicht wahr?«

McKinneys Gesicht verschloss sich. »Es ist also bis hierher durchgedrungen.«

»Ja. Du hast dem Namen McKinney nicht gerade Ehre gemacht. Dein Vater erklärte damals, als er es erfuhr, dass du für ihn gestorben seist.«

»Ich habe Fehler gemacht«, murmelte McKinney. »Aber ich habe aus meinen Fehlern gelernt. Die vergangenen fünf Jahre in den Steinbrüchen haben mich geprägt. Ich weiß jetzt, worauf es ankommt im Leben.«

»Dein Vater konnte sich nicht damit abfinden, dass du ins Banditentum abgerutscht bist. Vielleicht war das Siechtum deiner Mutter auch darauf zurückzuführen. Sie starb auf Raten – ein schrecklicher Tod. Es dauerte länger als zwei Jahre.«

McKinney presste sekundenlang die Lippen zusammen, sodass sie nur noch einen dünnen, blutleeren Strich bildeten. Die dünne Schicht aus Staub und Schweiß in seinem Gesicht brach. Schließlich knurrte er: »Ich habe ihnen Kummer bereitet und bereue so manches, was ich getan habe im Leben. Nun will ich versuchen, einiges von dem, was ich angestellt habe, wieder gutzumachen. Das bin ich Vater und Mutter schuldig.«

»Der Weg in die Hölle ist mit guten Vorsätzen gepflastert«, knurrte der Salooner.

»Ich habe mit meinem alten Leben abgeschlossen«, antwortete McKinney, trank noch einen Schluck, legte fünf Cent für das Bier auf den Schanktisch, nahm die Winchester und verließ den Saloon.

Eine Horde Kinder rannte schreiend am Rand der Main Street entlang. Hinter den Häusern bellte ein Hund. Der Geruch von Urin, den der laue Wind von den Pferchen heranwehte, lag in der Luft. McKinney sprang vom Vorbau, versenkte das Gewehr im Sattelschuh, band das Tier los und saß auf. Er zog das Pferd um die linke Hand und trieb es mit einem Schenkeldruck an.

Der Salooner kam auf den Vorbau, legte die Hände auf das Geländer und schaute McKinney hinterher. Er hatte die Unterlippe zwischen die Zähne gezogen und kaute darauf herum. »Ich weiß nicht«, murmelte der Mann, »ob deine Heimkehr unter einem guten Stern steht. Ich würde es dir wünschen, Gary McKinney.«

Der Salooner hegte Zweifel.

Das Pferd trug Gary McKinney zum Horse Creek. Die Ranch lag in einer Senke, die von Hügeln und Tafelbergen begrenzt war. Rinderrudel weideten. Der Creek zog sich in Windungen durch die Senke.

Es gab ein Haupthaus und eine Mannschaftsunterkunft, daneben einige Schuppen, eine Scheune und einen Stall. Hühner pickten auf dem Hof in den Staub. In einem Corral standen ein Dutzend Pferde.

Als Gary McKinney vor sieben Jahren die Heimat verließ, beschäftigte die Ranch drei Cowboys. Sie stellte den Lebensunterhalt der Familie sicher. Um damit reich zu werden, war sie nicht groß genug. Sie lebten im Schatten der Panhandle Cattle Company, der das meiste Weideland im Panhandle gehörte.

McKinney folgte dem von Wagenrädern zerfurchten Weg. Die Hufe seines Pferdes rissen kleine Staubfahnen in die klare Luft. McKinney freute sich auf den kleinen Bruder. Ein tiefes Gefühl der Zufriedenheit erfüllte ihn. Er war wieder zu Hause …

Er ritt in den Ranchhof. Es war später Nachmittag, die Sonne stand weit im Westen, die Schatten waren lang. Ein Hund raste aus seiner Hütte und bellte. Die Kette, die ihn hielt, rasselte. McKinneys Pferd schnaubte nervös und peitschte mit dem Schweif.

Ein Mann trat aus dem Stall. Er war gekleidet wie ein Cowboy. Im Corral wieherte ein Pferd. Der Hund hatte zu bellen aufgehört und knurrte gefährlich.

Beim Holm vor dem Ranchhaus saß McKinney ab. Das Haus verfügte über kein Obergeschoss. Das Dach war flach. Die Fenster waren unverglast, die Blendläden geöffnet. An einem der Fenster erschien jetzt ein Mann. Sein Blick hatte sich an dem Ankömmling verkrallt, seine Brauen hatten sich zusammengeschoben. Das Aufblitzen in seinen Augen mutete an wie ein Signal. Er atmete tief durch, dann verließ er das Haus. Vor der Tür blieb er stehen.

Gary McKinney machte zwei Schritte auf seinen Bruder zu. Ein Lächeln spaltete seine Lippen, er sagte: »Hallo, kleiner Bruder. Lange nicht gesehen.«

In Rand McKinneys Mundwinkeln zuckte es. Dann sagte er grollend: »Was willst du hier, Gary? Hier gibt es keinen Platz mehr für dich. Du bist ein Outlaw geworden, hast mit einer Bande Banken und Postkutschen überfallen, und vor fünf Jahren schickte dich ein Gericht in die Steinbrüche von Fort Davis. Für Dad brach eine Welt zusammen. Mutter zerbrach daran.«

»Sie sind beide tot«, murmelte Gary McKinney. Seine Mundhöhle und sein Hals waren wie ausgetrocknet. Seine eigene Stimme kam ihm fremd vor. Er hatte sich seine Heimkehr anders vorgestellt. In ihm wühlte Enttäuschung. »Ich habe es in Spearman gehört.« Er machte eine kleine Pause. Dann fügte er hinzu: »Ich bin heimgekehrt, um hier meinen Platz wieder einzunehmen. Denkst du nicht auch, dass ich hierher gehöre?«

Rand McKinney schüttelte den Kopf. »Ich sagte es bereits: Es gibt hier keinen Platz für dich. Verschwinde, Bruder. Dad hat sich von dir losgesagt. Er hat dir nicht verziehen. Du hast den Namen McKinney in den Schmutz getreten. Dazu hattest du kein Recht. Ich habe dich sieben Jahre lang nicht gebraucht, und brauche dich auch in Zukunft nicht. Also klemm dir deinen Gaul zwischen die Oberschenkel und zieh Leine.«

Ein Schatten überzog Gary McKinneys Gesicht. Sein Blick wurde hart. »Ich wollte hier ein neues Leben beginnen. Aber ich sehe es schon: Du legst keinen Wert darauf, dass ich hier bleibe und dir zur Hand gehe. Na schön, Bruder, ich will mich dir nicht aufdrängen. Allerdings denke ich, dass ich Anspruch auf einen Teil der Ranch habe. Ich werde gehen – aber du wirst mich abfinden müssen.«

»Dad hat dich enterbt.«

»Hast du das schriftlich?«

»Nein.«

»Dann mache ich meinen Erbanspruch geltend, Bruder.«

»Es gibt hier nichts zu holen für dich. Hau ab, oder muss ich dir Beine machen?«

In Rand McKinneys Augen lag eine düstere Prophezeiung.

 

*

 

»Verdammt, Bruder, nimm Vernunft an«, murmelte Gary McKinney. »Ich habe Fehler gemacht und dafür gebüßt. Fünf Jahre lang war ich gewissermaßen in Fort Davis lebendig begraben.«

»Soll ich Mitleid mit dir haben?«

»Ich verlange kein Mitleid.«

»Steig auf dein Pferd und verschwinde.«

»Ich habe Anspruch auf einen Erbausgleich.«

Rand McKinney setzte sich in Bewegung. »Du willst es nicht anders, Bruder. Also werde ich dich von der Ranch prügeln.«

»Nimm Vernunft an …«

Rand McKinney stieß sich ab und warf sich auf seinen Bruder. Sein Gesicht hatte sich verzerrt. Für ihn gab es kein Entgegenkommen und kein Verständnis. Er versetzte Gary McKinney einen Schlag gegen den Kopf und traf ihn mit einem zweiten Schwinger in den Leib. Gary McKinney krümmte sich nach vorn. Vor seinen Augen schien die Welt zu explodieren. Der Körpertreffer presste ihm die Luft aus den Lungen. Ein dumpfer Laut kämpfte sich in seiner Brust hoch und brach aus seiner Kehle.

Rand McKinney ließ seinem Bruder keine Zeit, sich zu erholen. Die fünf Jahre im Gefängnis hatten Gary McKinney ausgemergelt und an seiner Substanz gezehrt. Ein weiterer Haken traf ihn am Kinn. Er taumelte rückwärts und ruderte haltsuchend mit den Armen. Dann strauchelte er und stürzte. Sein Bruder packte ihn an der Hemdbrust und zog ihn ein Stück in die Höhe. Dann donnerte er ihm die Faust mitten ins Gesicht. Blut schoss aus Gary McKinney Nase und lief über seinen Mund. Die Tränen traten ihm in die Augen, er sah seinen Bruder nur noch wie durch einen Nebelschleier.

Gary McKinney lag auf dem Rücken und kämpfte gegen die Benommenheit, die gegen sein Bewusstsein anbrandete. Er spürt den süßlichen Geschmack seines Blutes auf der Zunge. Nun packte ihn sein Bruder mit beiden Händen und zerrte ihn auf die Beine. Und dann schmetterte er ihm die Faust in den Magen. Gary McKinney krümmte sich nach vorn. Ein Schlag unter das Kinn richtete ihn wieder auf. Er brach auf das linke Knie nieder. Sein Blut tropfte von der Nase in den Staub.

Rand McKinney trat zurück. Seine Hände öffneten und schlossen sich. Sein Gesicht war eine Studie der Unnachgiebigkeit und Entschlossenheit. »Du bist hier nicht willkommen, Bruder. Als wir die Nachricht erhielten, dass du ins Banditentum abgerutscht bist, erklärte dich Dad für tot. Du hast keine Ansprüche auf die Ranch. Nicht so viel.«

Rand McKinney zeigte einen winzigen Abstand zwischen Daumen und Zeigefinger.

Gary McKinney erhob sich. »In dieser Sache ist das letzte Wort noch nicht gesprochen, Bruder«, murmelte er. Mit schleppenden Schritten ging er zu seinem Pferd, lehnte sich sekundenlang dagegen, dann stellte er seinen linken Fuß in den Steigbügel und zog sich in den Sattel. Er ritt zum Fluss, saß ab, kniete nieder und wusch sich das Blut, den Staub und den Schweiß aus dem Gesicht. Gedanken kamen und gingen. Der Hass kam in rasenden, giftigen Wogen. Ein Hass, der keine Versöhnung kennen würde.

Gary McKinney überwand seine Not und kletterte aufs Pferd. Sein Gesicht war wie aus Stein gemeißelt. Ein gnadenloser Zug hatte sich in seinen Mundwinkeln festgesetzt. Er drehte sich nicht mehr um.

 

*

 

Vier Wochen vergingen. Es war um die Mittagszeit. Über die Dächer von Spearman wehte der Staub, und die Hitze ballte sich auf der Straße. Fünf Reiter zogen zwischen die Häuser der Stadt. Einer der Männer war Gary McKinney. Den Kerlen, die ihn begleiteten, stand die Verkommenheit in die Gesichter geschrieben. Es waren Sattelstrolche, die ein unstetes Leben geprägt hatte. Ihnen haftete der Geruch von Pulverdampf an. Drei von ihnen trugen lange Staubmäntel. Jeder war mit einem Revolver und einem Gewehr bewaffnet. Wer sie sah, wusste, dass mit ihnen der Verdruss in den Landstrich gekommen war.

Sie ritten zum Saloon, saßen ab, banden die Pferde an den Hitchrack und gingen hinein. Das Rudel vermittelte einen unübersehbaren Eindruck von Wucht und Stärke.

Um diese Zeit befand sich kein einziger Gast im Schankraum. Es war düster. Es roch nach kaltem Rauch und verschüttetem Bier. Der Salooner saß an einem der runden Tische und las in einer Zeitung. Die Schritte dröhnten, die Sporen klirrten. Der Salooner spürte das Unheil tief in der Seele.

Die fünf setzten sich an einen Tisch. »Bring uns Bier, Boulder.«

Der Salooner erhob sich und ging hinter den Tresen, schenkte fünf Krüge voll und trug sie zu dem Tisch. »Du bist also zurückgekehrt, Gary.«

»Ja. Ich werde mein Recht durchsetzen.«

»Es hat sich herumgesprochen, wie dein Bruder mit dir umgesprungen ist. Willst du dich an ihm rächen?«

»Ich will nur, was mir zusteht.«

Der Salooner ging zu dem Tisch, an dem er gesessen hatte, und widmete sich wieder der Zeitung. Gary McKinney und seine Gefährten tranken das Bier, bezahlten und verließen den Saloon. Der Salooner schaute ihnen mit gemischten Gefühlen hinterher, als sie aus der Stadt ritten. Ein Mann trat an ihn heran und sagte: »Das war doch Gary McKinney. Die Kerle, mit denen er sich umgibt, sehen aus wie Banditen.«

»Sie reiten zum Horse Creek«, murmelte der Salooner. »Wenn sich da mal kein Unglück anbahnt.«

Es klang wie ein böses Omen.

Gary McKinney und seine Kumpane ritten in dumpfes Schweigen versunken. Gebissketten klirrten, Sattelleder knarrte. Die Gesichter lagen im Schatten der Hutkrempen. Nach einer Stunde erreichten sie die McKinney Ranch. Sie ritten auf den Ranchhof. Gary McKinney saß ab und ging zur Tür des Ranchhauses. Sie war verschlossen.

Rand McKinney und seine Cowboys befanden sich auf der Weide.

»Okay«, rief Gary McKinney. »Brennt das Gerümpel nieder.«

Sie sprangen von den Pferden und rannten in den Stall, die Scheune, einer trat die Tür des Haupthauses ein und verschwand in dem Gebäude. Nach einer Weile kamen sie zurück. Bald quoll Rauch aus den Türen und Fenstern.

Das Feuer fand in dem trockenen Holz ausreichend Nahrung. Bald schlugen die Flammen hoch aus den Gebäuden. Funken sprühten, Asche wirbelte durch die Luft. Die fünf Reiter verschwanden zwischen den Hügeln.

Als Rand McKinney und seine beiden Cowboys auf der Ranch eintrafen, waren von den Gebäuden nur noch rauchende und glimmende Brandschutthaufen übrig. Rand McKinneys Kiefer mahlten. Sein Blick schweifte in die Runde. Die Umrisse der Hügel verschwammen in der hitzeflirrenden Luft. Brandgeruch stieg den Männern in die Nasen.

Und dann sah Rand McKinney die Reiter, die ihre Pferde aus einer Hügellücke trieben und im Trab näher kamen. Sie ritten in einer Reihe, in ihren Händen lagen die Gewehre. Der Stahl reflektierte das Sonnenlicht. Die Gesichter waren verkniffen. Von ihnen ging eine stumme, aber gefährliche Verheißung aus.

Zwei Pferdelängen vor Rand McKinney und seinen Weidereitern hielt das Rudel an. Die Kerle, die Gary McKinney begleiteten, beachtete Rand nicht. Er hatte nur Augen für seinen Bruder. »Hast du das getan?«

»Du hast mich mit Schimpf und Schande von der Ranch gejagt, Bruder«, sagte Gary McKinney, ohne auf die Frage einzugehen. »Es war ein Fehler. Nun bin ich zurückgekehrt. Und ich hole mir, was mir zusteht.«

Mit dem letzten Wort trieb Gary McKinney sein Pferd an. Er ritt neben seinen Bruder hin und schlug ihn mit dem Gewehr aus dem Sattel. Die beiden Cowboys wagten sich nicht zu rühren. Die Unbehaglichkeit stand ihnen in die Gesichter geschrieben.

Gary McKinney sprang vom Pferd

Impressum

Verlag: BookRix GmbH & Co. KG

Texte: (c) Digitalausgabe AlfredBekker/CassiopeiaPress, www.AlfredBekker.de
Bildmaterialien: Steve Mayer
Tag der Veröffentlichung: 26.01.2014
ISBN: 978-3-7309-7829-0

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