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Marshal Logan und der gefährliche Auftrag

U.S. Marshal Bill Logan

Band 105

Marshal Logan und der gefährliche Auftrag

Western von Pete Hackett

 

U.S. Marshal Bill Logan – die neue Western-Romanserie von Bestseller-Autor Pete Hackett! Abgeschlossene Romane aus einer erbarmungslosen Zeit über einen einsamen Kämpfer für das Recht.

 

 

 

 

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© der Digitalausgabe 2014 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen

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Es klopfte an die Tür des Büros von Richter Humphrey. Der Richter blickte von seiner Arbeit auf und rief: »Herein!«

Die Tür ging auf, ein Mann von etwa fünfzig Jahren trat in das Büro. Er hatte den Hut abgenommen. Seine Haare waren grau. Ein Grinsen zog seine Lippen in die Breite. »Hallo, Jerome.«

Ein erfreuter Zug glitt über das Gesicht des Richters. »Hallo, Joshua. Gott, hab ich dich lange nicht gesehen.« Der Richter erhob sich, kam um seinen Schreibtisch herum und streckte dem Besucher die Hand hin.

Dieser schüttelte sie. »Ja, es sind wohl sieben oder acht Jahre, Jerome. Mein Gott, wie die Zeit vergeht. Wie geht es dir?«

»Mir geht es gut. Und dir?«

»Ich habe eine Herde Longhorns nach Amarillo gebracht und werde einige Tage in der Stadt bleiben.«

Joshua Brewster ahnte nicht, dass er für immer in Amarillo bleiben sollte. Seine letzten Stunden waren angebrochen …

Die Hände der beiden Männer lösten sich. »Setz dich«, forderte der Richter seinen Besucher auf und wies auf einen der Stühle, die um einen kleinen, runden Tisch gruppiert waren. Auch der Richter setzte sich an den Tisch. »Erzähle, Joshua. Wie ist es dir in all den Jahren ergangen?«

»Da gibt es nicht viel zu erzählen. Ich züchte nach wie vor Rinder am Dry Devils River. Meine beiden Kinder sind in der Zwischenzeit erwachsene Leute geworden. Erzähl mir von dir, Jerome. Du hast ja eine steile Karriere gemacht, nachdem du damals aus dem Val Verde County weggegangen bist. Ich habe schon gehört, dass du oberster Gerichtsherr hier im Panhandle bist.«

»Oftmals ein harter Job, das darfst du mir glauben.«

»Wie geht es deiner Frau?«

Der Richter erzählte, dann berichtete Joshua Brewster über sein Leben im Süden, und so verging mehr als eine Stunde, bis sich Brewster wieder verabschiedete. Er versprach, noch einmal beim Richter vorbeizuschauen, ehe er Amarillo verließ …

 

*

 

Es war Abend. Im Cristal Palace in Amarillo summte es wie in einem Bienenkorb. Die drei Bedienungen hatten alle Hände voll zu tun. An einigen Tischen wurde Karten gespielt; Black Jack und Poker. Stimmen schwirrten durcheinander, vermischte sich mit dem Gelächter der Männer, die Stimmung war ausgelassen und nichts deutete darauf hin, dass der Tod den Saloon bereits betreten hatte.

Er begleitete Joshua Brewster, der jetzt in den Schankraum gekommen war. Die Flügel der Pendeltür schlugen hinter ihm aus. Er schaute sich um. Dann ging er zu einem Tisch, an dem drei Männer saßen, die gekleidet waren wie Cowboys. »Hallo, Leute. Ihr habt die Stadt also noch nicht verlassen.«

Es waren Reiter der Treibermannschaft, die Brewster eingestellt hatte, um die Herde nach Amarillo zu bringen. Junge Burschen, denen die Verwegenheit in die Gesichter geschrieben stand.

»Wir bleiben noch einen oder zwei Tage hier«, sagte Dennis Carter, ein blonder Bursche mit blauen Augen.

»Wohin werdet ihr dann reiten?«, wollte Brewster wissen.

»Hinauf nach Kansas. Dort gibt es sicher einen Job für uns.«

»Solltet ihr im nächsten Herbst wieder in den Süden kommen, habe ich sicher wieder eine Arbeit für euch.«

»Wir werden es sehen.«

An einem der Tische, an dem gepokert wurde, warf ein Mann seine Karten hin und erhob sich mit einem Ruck. Sein Stuhl rutschte polternd zurück, der Mann knirschte: »Ich habe heute kein Glück. Verdammt! Darum steige ich aus, ehe ich meine letzten Dollars verliere. Das Glück ist wohl tatsächlich ein Rindvieh und sucht seinesgleichen.« Er schob sich den Stetson aus der Stirn und ging zum Tresen. »Gib mir einen doppelten Whisky, Jeff!«

»Will jemand für ihn einsteigen?«, fragte der Spielertyp, der die Bank hielt.

»Ein Spielchen kann nicht schaden«, murmelte Joshua Brewster und erhob sich. »Ich steige ein«, sagte er laut genug, so dass ihn der Mann am anderen Tisch hören konnte. Er ging zu dem Spieltisch hin, ließ sich nieder und zog seine Brieftasche aus der Innentasche seiner Weste.

»Wir spielen ohne Limit«, sagte der Spieler, ein Mann von etwa fünfunddreißig Jahren, der einen dunklen Anzug und ein weißes Hemd trug, das am Hals von einer weinroten Schnürsenkelkrawatte zusammengehalten wurde. Er hatte ein scharfliniges Gesicht, das von einem pulvergrauen Augenpaar beherrscht wurde. »Einsatz sind fünf Dollar, jede Karte kostet einen Dollar. Wer nicht mehr setzen kann, muss aussteigen.«

»Dann geben Sie mal die Karten aus«, forderte Brewster und grinste. Vor ihm lagen zweihundert Dollar.

Er bekam zwei Buben und kaufte drei Karten. Es blieb bei den beiden Buben. Der Spieler links vom Bankhalter setzte fünf Dollar. Der nächste Spieler hielt mit, und auch Brewster schob fünf Dollar in den Pot. Der Bankhalter erhöhte um zehn Dollar. Der nächste Spieler stieg aus, der andere wollte sehen, auch Brewster passte. Das Spiel ging an die Bank. Neue Karten wurden ausgegeben, die Einsätze wurden in die Tischmitte geschoben. Brewster kaufte wieder drei Karten und hielt schließlich drei Neunen in der Hand. Er steigerte mit, bis nur noch der Spieler links vom Bankhalter mit von der Partie war. Der Mann sagte: »Ihre zwanzig, Mister, und noch mal zwanzig drauf. Wenn Sie sehen wollen, müssen Sie zwanzig Bucks bringen.«

Brewster schob den geforderten Betrag in die Tischmitte. Dann zeigten sie ihre Karten. Der andere Spieler hatte zwei Paare; Assen und Zehner. Der Pot ging an den Rancher aus dem Val Verde County.

Sie spielten mit wechselndem Glück. Es ging auf Mitternacht zu, als Brewster ein Full House bekam. Der Bankhalter kaufte zwei Karten und der Rancher vermutete, dass er über einen Dreier verfügte. Sie begannen zu setzen. Der Spieler, der die Bank hielt, trieb den Einsatz immer weiter in die Höhe. Die beiden anderen Männer stiegen aus. Brewster ging mit. Dann war das Geld, das er vor sich auf dem Tisch liegen hatte, alle. Er holte weiteres aus seiner Brieftasche und schließlich lagen mehr als tausend Dollar im Pot.

Der Bankhalter sagte: »Ihre fünfzig und weitere hundert.«

Brewster schob zweihundert Dollar in die Tischmitte. »Ich erhöhe um hundert.«

»Okay. Und noch einmal hundert drauf.« Auch der Spieler legte zweihundert Dollar auf den Haufen Geld in der Tischmitte.

Langsam wurde Brewster unsicher. Er spürte Erregung. Sein Herzschlag hatte sich beschleunigt. Es war viel Geld, das sich im Pot befand, und wenn er verlor, war das ein herber Verlust. Er entschloss sich, das Spiel zu beenden und warf einen Hunderter in die Tischmitte. »Ich will sehen.«

Der Spieler legte seine Karten mit den Bildern nach oben auf den Tisch. »Vier Damen.«

Einen Moment lang wurde es Brewster schwindlig. Er stieß scharf die Luft durch die Nase aus. Dann grollte er: »Wie können Sie vier Damen haben, Mister. Eine Dame habe ich abgelegt. Es gibt keine fünf Damen in einem Spiel.«

Der Spieler kniff die Augen zusammen. Sein starrer Blick verkrallte sich an Joshua Brewster. »Was wollen Sie damit sagen?«

»Dass Sie falsch gespielt haben.«

Wie von Schnüren gezogen erhob sich der Spieler. »Das lasse ich mir nicht bieten.«

»Eine andere Antwort gibt es nicht. Bei fünf Damen ist eine zu viel im Spiel. Aber ich will mich nicht mit Ihnen streiten, Mister. Ich nehme mein Geld wieder heraus und …«

»Der Pot gehört mir!«

Die Worte fielen wie Hammerschläge. Füße scharrten, Stühle wurden gerückt. In der Runde war man auf den Streit aufmerksam geworden. Die Gespräche verstummten. Die Atmosphäre im Saloon war plötzlich angespannt und gefährlich. Die Luft schien zu knistern wie vor einem schweren Gewitter.

»Sie sollten Vernunft annehmen«, murmelte Brewster. Er hielt dem stechenden Blick des Spielers stand. »Hier …« Er drehte die Karten um, die er abgelegt hatte. Tatsächlich befand sich eine Dame darunter.

Der Spieler sagte: »Ich weiß nicht, wer die fünfte Dame ins Spiel gebracht hat. Ich jedenfalls nicht. Und darum gehört der Pot mir.«

»Nein.« Brewster schüttelte den Kopf. »Notfalls holen wir den Sheriff und …« Er griff unter seine Jacke.

Der Spieler zog blitzschnell seinen Revolver und feuerte. Brewster bekam die Kugel in die Brust und kippte samt Stuhl nach hinten um. Seine Hand rutschte unter der Jacke hervor. Sie hielt die Brieftasche. »Ich – ich wollte doch nur …« Seine Stimme erstarb. Ein Gurgeln kämpfte sich in seiner Brust hoch und platzte über seine Lippen.

Vor dem Gesicht des Spielers schwebte eine Pulverdampfwolke. Ein Rauchfaden kräuselte aus der Mündung des Bullcolts, den er unter der Jacke hervorgezaubert hatte. Seine Augen flackerten.

»Verdammt!«, rief jemand. »Der Mann war unbewaffnet.«

Jemand kniete bei dem Verletzten ab. Brewster murmelte mit verlöschender Stimme. »Holt Richter Humphrey her. Schnell. Es – es ist sehr wichtig. Bitte, holt den Richter …«

Der Spieler schwenkte den Revolver in die Runde. Er vermittelte einen gehetzten Ausdruck. »Er griff unter die Jacke, und ich dachte, er greift nach einem Revolver«, hechelte er. »Versucht nur nicht, mich aufzuhalten. Es – es war ein Unfall. Er hätte nicht unter seine Jacke greifen sollen …«

Er schob sich zum Ausgang. Niemand hinderte ihn. Er war voll Panik, und das machte ihn unberechenbar und gefährlich. Dann war er draußen. Da standen einige Pferde. Er band eines der Tiere los und schwang sich in den Sattel. Hart trieb er das Tier an …

 

*

 

Es war früher Morgen, als jemand an die Tür meiner Unterkunft klopfte. Ich lag noch im Bett. Das Zimmer teilte ich mir mit einigen anderen Marshals. Sie waren – abgesehen von meinem Partner Joe Hawk – irgendwo im Panhandle unterwegs. Im nächsten Bett lag Joe. Ich richtete meinen Oberkörper auf und rief: »Wer ist draußen?«

Es war Simon Calispel, der Sekretär des Richters. Er sagte: »Raus aus den Betten, ihr faule Bande. Der Richter will euch sehen. Also schwingt die müden Hufe!«

Joe schoss von seinem Bett in die Höhe. »Ich mache der kleinen Kanaille einen Knoten in den Hals …«

Simon verschwand wie der Blitz.

Es war immer dasselbe mit den beiden.

Ich erhob mich, ging zu der Waschschüssel auf einem eisernen Dreibein und warf mir einige Hände voll Wasser ins Gesicht. Vor dem Fenster hing noch die Morgendämmerung. Es wunderte mich, dass der Richter um diese Zeit schon im Dienst war. Ich griff nach dem Handtuch, das an der Wand hing …

Zwanzig Minuten später betraten wir das Büro des Richters. Humphrey sah müde aus. Unter seinen Augen lagen dunkle Ringe. Sein Gesicht war ausgesprochen ernst. »Guten Morgen, Marshals«, begrüßte er uns. »Bitte, nehmen Sie Platz.«

Wir setzten uns an den kleinen, runden Tisch.

»Ich habe einen besonderen Auftrag für Sie«, sagte der Richter. »Heute Nacht wurde im Cristal Palace ein alter Freund von mir erschossen. Sein Name ist Joshua Brewster. Er betreibt eine Ranch unten im Val Verde County. Um die Ranch ist es nicht besonders gut bestellt. Darum hat Josh eine Herde nach Amarillo getrieben. Der Erlös der Herde – 20.000 Dollar – ist dafür bestimmt, eine Hypothek bei der Bank in Comstock abzulösen.«

Der Richter machte eine Pause.

Joe und ich schwiegen.

Der Richter fuhr fort: »Der Mann, der Josh erschoss, heißt James Lancer. Er erschoss Josh, als dieser in die Tasche griff, um seine Brieftasche herauszuholen. Der Bursche ist geflohen, als er merkte, dass er einen waffenlosen Mann niedergeschossen hat.«

»Wir sollen ihn schnappen und zurückbringen, wie?«, fragte Joe.

»Das wird Ihr Job sein, Joe«, versetzte der Richter, dann heftete er seinen Blick auf mich. »Mit seinem letzten Atemzug hat mich Josh gebeten, sicherzustellen, dass die 20.000 Dollar auf jeden Fall die Dry Devils Ranch erreichen. Ohne das Geld kommt sie unter den Hammer. Darum bitte ich Sie, Logan, das Geld auf die Ranch zu bringen.«

»Kann nicht jemand anderes …?«

»Es ist mir sehr wichtig, Logan.«

Ich konnte mich der Bitte des Richters nicht verschließen.

 

*

 

Das Geld war bei der Bank hinterlegt. Ich sattelte mein Pferd, verabschiedete mich von Joe, dessen Job es war, James Lancer zu stellen und nach Amarillo zurückzubringen, dann schwang ich mich in den Sattel und ritt zur Bank.

Richter Humphrey hatte bereits mit dem Bankier gesprochen. Er händigte mir ohne große Formalitäten die Satteltaschen mit dem Geld aus. Als ich die Bank verließ, sah ich einige junge Kerle in der Nähe herumlungern. Sie waren gekleidet wie Cowboys und schauten zu mir her. Ich schnallte die Taschen hinter meinem Sattel fest und saß auf. Mit einem Schenkeldruck trieb ich mein Pferd an. Es war ein Rotbrauner, der sich leicht führen ließ. Er setzte sich in Bewegung. Ich wandte mich in eine Gasse, die nach Süden aus der Stadt führte.

Wenig später lag Amarillo hinter mir. Hin und wieder schaute ich mich um. Hügel begrenzten jedoch mein Blickfeld. Mir kamen die Kerle in den Sinn, die mich beim Verlassen der Bank beobachtet hatten, und ein beklemmendes Gefühl machte sich in mir breit. Ich folgte den Windungen zwischen den Hügeln. Das Gras war staubig. Der Wind brachte den feinen Staub, der alles puderte, von Süden, vom Llano Estacado herauf. Es war ein klarer, kalter Tag im Dezember. Bäume und Sträucher waren entlaubt. Schnee war noch nicht gefallen. Die Sonne schien und der Himmel, der sich über mir spannte, war blau. Hier und dort zogen weiße Wolken.

Dumpf pochten die Hufe meines Pferdes. Weiße Dampfwolken standen vor den Nüstern des Tieres. Ich schaute zurück und konnte die Spur, die mein Pferd hinterließ, deutlich erkennen. Sie zog sich wie ein dunkler Strich durchs kniehohe Gras. Als ich einmal auf einen Hügel ritt, um auf meiner Fährte zurückzublicken, sah ich die fünf Reiter. Mir war klar, dass sie mich verfolgten. Schlagartig wurde mir bewusst, dass es ein Himmelfahrtskommando war, mit dem mich der Richter betraut hatte.

Ich ritt weiter, wandte mich aber nach Westen, um auf felsiges Terrain zu geraten, wo ich hoffte, meine Spur zu verwischen. Meile um Meile zog ich dahin. Die Vegetation wurde karger, und schließlich ritt ich zwischen die ersten Felsen. Der Boden war steinig, manchmal klirrte es, wenn ein Hufeisen gegen Gestein schlug. Die Vegetation bestand aus Mesquitesträuchern und dornigen Comas.

Die Wüste schien nur aus totem Gestein, Wind und Staub zu bestehen. Wispernd strich der Wind an den kahlen Felsen entlang, raschelte in den Zweigen der halbverdorrten Sträucher und wühlte im feinkörnigen Sand, der das ganze Land wie grauer Puder überzog. Gerölltrümmer lagen überall umher und zwangen mich, manchmal große Bogen zu reiten. Vor mir erhob sich eine Hügelkette mit steilen Geröllfeldern, und ich befürchtete schon, dass ich mitten hindurchreiten musste, als ich den schmalen Pfad entdeckte, der sich in Windungen über einen der Hügel hinwegzog.

Ich folgte diesem Pfad, durchritt ein staubiges Tal, folgte einem aufsteigenden Canyon zu einem Bergsattel, dann ging es wieder einen sich abwärts senkenden Canyon hinunter. Der Canyon war tief und ich hatte das Gefühl, ins Innere der Erde hinabzusteigen.

Und als ich aus dem Canyon hinausritt, kam mir aus einer Schlucht ein Reiter entgegen. Er saß vornübergeneigt im Sattel, sein Pferd ging im Schritt. Das Gesicht des Mannes lag im Schatten der Hutkrempe.

Ich hielt an. Mein Pferd trat auf der Stelle. Ich nahm es in die Kandare. In mir loderte die Flamme des Misstrauens. Die Kerle, die mich vor der Bank in Amarillo beobachtet hatten, kamen mir wieder in den Sinn. Ich hatte zu diesem Zeitpunkt noch keine Ahnung, dass es sich um die Treibermannschaft handelte, die mit Joshua Brewster die Herde nach Amarillo gebracht und die Brewster nach erfolgreichem Trieb entlassen hatte.

Dann war der Bursche heran. Er hatte die rechte Hand unter die linke Achsel geklemmt. Er hob das Gesicht. Der Bursche war höchstens Mitte zwanzig und stoppelbärtig. Und unvermittelt zog er seine Hand unter der Achsel hervor. Sie hielt einen Revolver. Ich gab meinem Pferd die Sporen. Aus dem Stand sprang das Tier an, und ehe sich der Bursche versah, rammte mein Pferd das seine. Zugleich zog ich den Remington.

Der Kerl wurde aus dem Sattel katapultiert und krachte auf den Boden. Ich jagt davon, auf die Schlucht zu, aus der der Bursche gekommen war. Ein Schuss krachte, aber die Kugel verfehlte mich. Dann stob ich zwischen die Felsen. Als ich mich einmal umschaute, sah ich, dass zwei Reiter hinter mir hersprengten. Sie mussten irgendwo zwischen den Felsen gesteckt haben. Die Hufe trappelten und die Echos vervielfältigten die hämmernden Geräusche. Die Schlucht war voll vom Krachen der Hufe. Und dann sah ich zwei Reiter, die mir den Weg versperrten. Ich zerrte mein Pferd in den Stand und sprang ab. Mit zwei Griffen löste ich die Taschen mit dem

Impressum

Verlag: BookRix GmbH & Co. KG

Texte: Alle Digitalrechte AlfredBekker/CassiopeiaPress
Bildmaterialien: Steve Mayer
Tag der Veröffentlichung: 11.01.2014
ISBN: 978-3-7309-7518-3

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