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Verbotene Liebe
...zwischen Mensch und Vampir!


Es gibt Dinge im Leben die man einfach nicht erklären oder gar verstehen kann. Das du von dem verlassen wirst, den du am meisten liebst, doch du weißt, dass er dich nie freiwillig verlassen hätte! So ist es bei mir. Ich war einst das glücklichste Mädchen im ganzen Dorf gewesen, doch dann hatte das Schicksal brutal zugeschlagen und mir alles genommen, was mir im Leben noch wichtig gewesen ist. - Den Mann, den ich am meisten von allen liebte.
Man hatte ihn mir einfach genommen. Einfach so!
Und dieser Schlag riss mich in die Tiefe eines schwarzen Abgrunds, bis es etwas gab, dass mir wieder Kraft gegeben hatte, um mutig genug zu sein meinem Leben wieder entgegen zu treten.


Der unausweichliche Abschied



„Im Schutz der Nacht werde ich zu dir kommen und über dich wachen“, hatte er mir immer gesagt.
Und ich hatte ihm geglaubt, sowie ich es immer tat, denn ich vertraute ihm.
Doch eigentlich durfte ich das nicht.
Es war mir verboten.
Unsere ganze Liebe zueinander ist verboten, da er ein Vampir und ich nur ein schwacher Mensch bin.
Doch es war mir eigentlich egal, dass er hätte mich töten können.
Der Vampir konnte mein Blut ruhig haben, denn mein Herz gehörte eh schon ihm. Und das für alle Ewigkeit, wenn es überhaupt noch eine Chance für uns beide gab!
Sie machten alle Jagd auf ihn, denn die Menschen hatten Angst vor den Vampiren. - Den blutrünstigen Mördern, wie man sie immer so gerne nannte, doch Cederic war ganz anders.
Er war ein liebevoller Vampir, der niemals einen Menschen töten würde. Niemals!
Lieber würde er selber sterben wollen, als das zu tun.
Ich wusste es und versuchte es den Menschen in meinem Dorf auch klar zu machen, doch sie hörten nicht auf mich.
Viel mehr waren sie nach Rache aus, da Vampire unsere Familien auseinander gerissen haben.
So auch die meine. Meine Muter wurde von einem Vampir getötet.
Doch zu so einer Sorte von Vampir gehörte Cederic nicht und doch musste ich zusehen, wie ausgerechnet mein Vater, den Mann jagte, den ich über alles liebte!
Das war das Ende für uns beide. - Für unsere Liebe zueinander, denn ich konnte meinen Geliebten nicht mehr beschützen!
Dafür war ich einfach zu schwach.
Nichts konnte ich für ihn tun, als Angst um ihn zu haben! Große Angst lag mir schwer in den Gliedern, denn ich wollte meinen Liebsten niemals verlieren.
Doch genau das ist geschehen.
In jener Nacht als er bei mir war und mir seine ewige Liebe geschworen hatte.
Cederic wollte für immer und ewig mit mir zusammen leben und hatte mich in jener Nacht gefragt, ob ich das ewige Leben haben wollte und ich hatte 'Ja' gesagt.
Ich wollte ein Vampir sein! Ihm zu liebe.
In dieser Nacht hatte ich auch zum ersten Mal mit ihm geschlafen und mich ihm ganz hin gegeben.
Nun war es zu spät!
Er ist fort.
Ob er lebt oder gestorben ist, weiß ich nicht.
Aber ich hoffte sehr, dass er noch lebte.
„Für immer!“, halte es in meinem Kopf wieder. Genau diese Worte hatte er mir in jener Nacht gesagt, bevor er für immer fort von mir ging.
Mein geliebter Vampir hat mich alleine gelassen.
‚Leb wohl’, dachte ich schmerzerfüllt und Tränen rangen mir die Wangen hinunter.
‚Ich werde nie aufhören dich zu lieben!’, schwor ich ihm und mir selbst, denn etwas hatte uns verbunden, bevor er ging. Unser Liebe!
Eine Woche war nun schon vergangen und noch immer war keine Spur von ihm.
Ich hatte die Hoffnung aufgegeben, dass er jemals wieder zu mir zurück kommen würde!
'Er ist ein gefallener Vampir!', sagte ich mir. 'Warte nicht auf ihn. Er wird nie wieder zu dir zurück kommen!'
Nie wieder werde ich in seine wunderschönen silbriggrauen Augen sehen können, die mich immer so verzaubert hatten.
Es war zu spät.
Man hatte ihn mir genommen!
Tränen rangen mir wieder einmal über die Wangen und ein Schluchzen entfuhr meiner Kehle.
Ich sank schwach zu Boden und weinte bitterlich um meinen Geliebten.
"Warum?", schrie ich. "Warum hast du ihn mir weg genommen? Warum nur?"
Kraftlos kauerte ich auf dem Boden in meinem Zimmer und starrte ausdruckslos zu Boden.
"Komm bitte zurück Cederic!", flüsterte ich ganz leise. "Bitte tu mir das nicht an. Ich brauche dich doch!"
Müdigkeit lag in meinen Gliedern und ich sank einfach zur Seite.
Mir wurde plötzlich schwarz vor Augen und dann schlossen sie sich und ich sank in eine angenehme Dunkelheit, wo es nichts mehr gab. - Keinen Schmerz und auch keine Trauer.
Noch nicht einmal das Gefühl etwas verloren zu haben war da.


'Wo auch immer du jetzt bist mein Schatz, ich werde dich immer lieben!', dachte ich und starrte in den Sternenhimmel. 'Es tut mir so unendlich leid das ich fort gegangen bin, doch es ist besser so!'
Ich wusste, dass es die einzige Entscheidung war uns beide zu schützen.
Sie würde ohne einen Vampir besser zurecht kommen.
'Meine wunderschöne Helene. Ich hoffe du wirst schnell über mich hinweg kommen und ein glückliches Leben führen!'
Das wünschte ich mir für sie.
Vielleicht würde sie eines Tages wieder lieben können und mich ganz vergessen haben.
Bei diesem Gedanken durchzuckte mich ein stechender Schmerz, der direkt durch meine Brust ging.
Der Schmerz zwang mich auf die Knie.
"Was hast du plötzlich?", fragte mich Karinda, meine kleine Schwester, bei der ich Zuflucht gefunden hatte.
"Es ist nichts!", sagte ich und starrte traurig in den Himmel. "Es ist nur wegen Helene!"
Ich merkte wie mir eine silberne Träne über die Wangen rollte.
"War es wirklich die richtige Entscheidung zu gehen und sie einfach so zurück zu lassen?", fragte Karinda und sah mich ernst an. "Ich meine wenn es dir solche Schmerzen bereitet, dann kann es doch nicht richtig sein!"
"Es war die einzig richtige Entscheidung, die ich jemals in meinem Leben getroffen habe!", knurrte ich und erhob mich mühsam vom Boden. "Sie würden mich sonst ewig jagen und das solange, bis sie mich zur Strecke gebracht haben! Ich möchte nicht, dass Helene sich Sorgen macht und vielleicht eines Tages zusehen muss, wie man mich vor ihren Augen tötet."
"Was ist mit ihr? Weiß sie wenigstens das du noch am Leben bist?"
"Ich weiß es nicht Kari", sagte ich, denn das war ihr Spitzname. "Ich glaube nicht. In jener Nacht habe ich sie einfach verlassen ohne mich von ihr zu verabschieden!"
"Hast du ihr wenigstens einen Brief da gelassen?"
Ich schüttelte nur den Kopf.
"Wie kannst du ihr das nur antun Cederic? Sie wird um dich trauern und es wird eine sehr sehr lange Zeit sein, bis sie über den Schmerz hinweg ist und dich irgendwann vielleicht vergessen kann!", sagte Kari missbilligend.
"Das wird es nicht. Sie wird über mich hinweg kommen und das schon bald. Es war keine lange Zeit, die wir ein Paar gewesen waren, Kari. Höchstens drei Wochen lebte ich in diesem Dorf und da war sie mir in die Arme gelaufen. Es hatte nichts zu bedeuten, auch nicht die Nacht in der wir miteinander geschlafen haben. Helene ist eine wunderschöne Frau. Die Männer werden sich nur so um sie reißen, wenn sie es nicht schon vor meinem Auftauchen getan haben."
"Bist du dir da ganz sicher, dass sie einen von ihnen wählen und dich völlig vergessen wird? Willst du das überhaupt Cederic?"
Darauf antwortete ich nicht.
Ich wollte sie mit niemand anderem teilen. Sie sollte nur mir gehören. Mir ganz allein!
Natürlich war die Zeit mit meiner geliebten Helene nicht bedeutungslos. Keine einzige Sekunde davon war bedeutungslos.
Ich dachte an die Zeit zurück, die jetzt über eine Woche her war.
Ihr goldenbraunes, langes Haar wehte im Wind und sie sah mich mit einem bezaubernden Lächeln an und ihre blauen Augen strahlten wie die aller schönsten Sterne.
Helene war immer lebensfroh gewesen und niemals hatte ich sie nicht lächeln gesehen.
Doch was wusste ich jetzt noch?
Vielleicht hatte Karinda recht und sie würde nicht so schnell über mich hinweg sein, wie ich es mir erhoffte.
Ich ertrug den Gedanken nicht, sie traurig zu sehen.
Sie sollte lachen, einfach glücklich sein.
Mehr wollte ich doch gar nicht!
Wenn die Zeit gekommen war, dann würden wir uns wiedersehen. Und es würde schon bald passieren! Sehr bald!




Ich wachte am nächsten Morgen in meinem Bett auf.
Wie genau ich hier hin gekommen bin weiß ich nicht.
Alles woran ich mich noch erinnere ist, dass ich vor Erschöpfung einfach zusammen gebrochen bin.
Und da war er wieder.
Der Schmerz, den ich immer dann verspürte, wenn ich an Cederic dachte.
Wenn ich daran dachte, dass man ihn mir einfach weg genommen hatte.
Einfach so! Nur weil er ein Vampir war!
'Warum hatte man ihm das nur angetan? Warum? Er hat doch nie irgendjemanden etwas zu Leide getan!'
Ich wollte gar nicht daran denken, wie er zu Tode gekommen ist. - Das er vielleicht Schmerzen gehabt hatte, als man ihm den Holzpflock mitten durchs Herz gestoßen hatte. Mitten durch das Herz, was nur für mich geschlagen hatte. Nur meinetwegen wieder zum Leben erwacht ist.
Das hatte er mir jedenfalls immer gesagt.
'Du bist das wunderschönste Wesen, das ich jemals gesehen habe!', ging seine Stimme mir wieder durch den Kopf. 'Du machst mich so glücklich und erweckst mein kaltes Herz wieder zum Leben.'
Da hatte er meine Hand genommen und sie an seine Brust gehalten.
Und tatsächlich hatte es geschlagen und seine Haut hatte sich warm angefühlt.
Nun war einfach alles vorbei.
Wieder kamen mir die Tränen.
'Für immer!', hatte er gesagt und nun war ich alleine. Ganz allein!
"Du hast mir gesagt - Für immer!", schrie ich wieder aus Leibeskräften. "Warum hast du mich dann einfach alleine gelassen, wenn du doch eigentlich vorhattest dein ganzes verdammtes langes Leben mit mir zu verbringen!"
Ich krümmte mich vor Schmerzen zusammen.
Immer wieder wurde ich von einem Schmerz durchzuckt.
Mein ganzer Körper zitterte und ich schlang meine Arme um meinen Körper.
Da öffnete sich plötzlich meine Zimmertür und mein Vater kam herein.
Sorge lag auf seinem Blick.
"Wie geht es dir mein Schatz?", fragte er und kam langsam auf mich zu, doch ich wich vor ihm zurück.
'Er ist Schuld, dass mich Cederic verlassen hat!', dachte ich verbittert und sauer. 'Er ganz allein ist Schuld an allem!'
Wut stieg in mir auf.
"Verschwinde!", schrie ich meinen Vater an. "Du bist Schuld. Du ganz allein bist Schuld, dass es mir so schlecht geht!"
Ich schluchzte immer wieder und konnte mich einfach nicht beruhigen.
Auch wenn dieser Mann vor mir mein Vater war, empfand ich es nicht mehr so.
Dieser Mann hatte mir einfach alles genommen.
Mein Herz, meine Seele und mein Leben.
Es war nichts mehr so, wie es noch vor einigen Wochen gewesen war.
Ich war der glücklichste Mensch überhaupt, denn ich wurde geliebt. Abgrundtief geliebt!
"Du trauerst diesem blöden Vampir doch nicht immer noch nach oder?"
"Und wenn es so ist, was willst du tun? Mich ebenfalls töten, so wie du ihn getötet hast?"
"Dieser ekelhafte Parasit hat es nicht verdient am Leben zu bleieben! Es ist gut, dass er nicht mehr am Leben ist!"
"Nein!", schrie ich. "Er ist nicht wie die anderen Vampire die Mama getötet haben. Ich wäre doch sonst nicht mehr am Leben, wenn dies nicht so wäre! Cederic hat mir aber nichts getan. Er war immer gut zu mir gewesen und nun hast du ihn mir weg genommen!"
"Früher oder später hätte dieser Vampir dich getötet. Er hat sicher nur auf den richtigen Augenblick gewartet, den er aber nicht mehr bekommen hat. Was gut so ist."
"Wir haben uns geliebt! Niemals würde er mir weh tun. Niemals!"
Ich stand vom Bett auf und starrte meinen Vater Brangon hasserfüllt an.
Er war kein Vater mehr, denn ein richtiger Vater würde nicht wollen, dass seine Tochter unglücklich ist.
Egal wie sehr man auch verhasst auf ein Wesen ist und Rache verüben möchte!
Schließlich hatte Cederic nichts mit den anderen Vampiren gemeinsam gehabt!
"Ich hasse dich Vater. Für das was du mir und vor allem ihm angetan hast!"
"Ich habe das einzig richtige getan. Ich hoffe, dass wirst du irgendwann begreifen Helene. Das hoffe ich sehr!"
Und damit verließ er mein Zimmer und schloss die Tür demonstrativ hinter sich, um mir zu zeigen, dass er im Recht war, doch das stimmte nicht.
'Ja, Vampire sind gefährlich, da hat er wohl recht, aber nicht Cederic. Ich bin mir sicher, wenn andere Vampire mich angegriffen hätten oder wenn ich einfach in Gefahr war, dann würde er mich retten und mit seinem eigenen Leben beschützen, so wie ich es immer vorhatte zu tun.
Entschlossen ging ich zum Fenster und starrte nach draußen.
Plötzlich überkam mich ein seltsames Gefühl.
Etwas das mir sagte, dass Cederic noch am Leben war.
Doch das war einfach unmöglich und doch wollte ich an dieser Hoffnung fest halten.
Meine Hände zitterten ganz leicht und ich fing wieder an zu hoffen, dass er vielleicht doch eines Tages zurück kehren würde.
Tränen liefen mir über die Wangen.
Schnell wischte ich sie mir mit dem Handrücken weg.
'Ich warte auf dich!', sandte ich ihm in Gedanken und hoffte, dass er mich hören würde.
Egal wie unmöglich dies auch war.
Langsam wandte ich mich vom Fenster ab und ging auf mein begehbaren Kleiderschrank zu.
Ich suchte mir ein wunderschönes, bodenlanges rotes Kleid aus.
Meine Haar ließ ich einfach meinen Rücken hinunter fallen, so sah es am schönsten aus, außerdem hatte Cederic es immer geliebt, wenn ich offene Haare hatte. Er ist mir dann immer gerne mit der Hand durchs Haar gefahren und hatte mit einzelnen Strähnen gespielt.
Wie ich es doch alles vermisste.
Nun sind schon fast zwei Wochen vergangen, seitdem mein geliebter fort ist und es ist kein Tag vergangen an dem ich nicht an ihn Gedacht hatte und mich der Gedanke sogleich wieder traurig gemacht hatte.
'Denk nicht daran!', sagte ich mir. 'Behalt die schönen Erinnerungen an ihn stets aufrecht.'
Ich schminkte mich noch einmal kurz, aber nur dezent und betrachtete mich zufrieden im Spiegel.
Wie immer war ich zufrieden mit mir, aber vielleicht lag es vor allem daran, dass Cederic mich so mochte wie ich war. Einfach ich selbst.
Früher bevor ich ihn kennen gelernt hatte fand ich mich nicht besonders hübsch.
Ich weiß noch nicht einmal warum, schließlich waren alle Männer des ganzen Dorfes hinter mir her.
Aber vielleicht lag es auch einfach daran, dass mein Vater der wohlhabendste war und somit das sagen hier in dem kleine Örtchen hatte.
Mich hatten die Männer nie interessiert bis er kam. Der geheimnisvolle, verführerische und gutaussehende Vampir!
Ich konnte wieder fröhlich sein, was nach dem Tod meiner Mutter nicht sehr oft vorkam, doch ich war wieder in die Trauer versunken, denn ich hatte wieder einen geliebten Menschen verloren!
Ich seufzte traurig und wandte mich vom Spiegel ab.
Ein kurzer Blick durchs Zimmer und dann verließ ich es.

Impressum

Texte: Copyright by Cassedy
Tag der Veröffentlichung: 24.06.2010

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Höre niemals auf zu lieben und glaube fest an deine Träume, denn sie können wahr werden!

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