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Jagd auf Vampire


Ich hatte schon sehr früh meine Eltern verloren, die von mehreren Vampiren getötet wurden, doch man erzählte mir, sie seien bei einem tragischen Unfall ums Leben gekommen.
Natürlich war ich alleine, denn ich hatte keine weiteren Verwandten gehabt, denn auch sie wurden von Vampiren getötet. Also nahm man mich als Weisenkind in einem Heim auf.
Ich blieb nicht lange dort. Schon bald wurde ich von einer Frau adoptiert
Sie war eine Vampirjägerin und leitete eine geheime Organisation mit ihrem Mann.
Beide waren sehr freundlich und nahmen mich bei dieser Organisation auf.
Sie erzählten mir die Wahrheit über den Tod meiner Eltern
Ich verstand mich gut mit allen Kollegen, vor allem mit Kim, Max und Lisa.
Sie waren alle sehr freundlich zu mir.
Man bildete mich dort aus und mit 14 Jahren hatte ich bei kleineren Einsetzen mitgeholfen und schloss meine Ausbildung im Alter von 16 Jahren ab.
Ach übrigens, meine Name ist Kate.
Ich wurde in die Gruppe von Kim, Lisa und Max eingeteilt.
Wir waren nur zu viert.
Obwohl ich nicht sehr lange in diesem Beruf gearbeitet hatte und noch sehr jung war, machte ich meine Aufgabe erstaunlich gut.
Wir waren sehr gut als Team und hatten oft die größten und schwierigsten Einsetze von allen, denn wir führten sie immer ohne große Probleme aus.

Es war 22 Uhr und die Straßen waren dunkel und nur schwach beleuchtet, als wir zum Einsatz gerufen wurden.
Ich packte meine Ausrüstung zusammen, darunter war die Waffe mit den Silberkugeln.
Mit ihrer Hilfe konnte man die Vampire mühelos töten.
In unserem Unterschlupf hatten wir ein spezielles Gerät mit dem wir die Vampire aufspüren konnten, der Vampirradar.
Wir stiegen schnell in unsere Fahrzeuge und begaben uns zu dem Ort, an dem die Vampire gesichtet wurden.
Es war eine abgelegene Lagerhalle, die seit Jahren schon nicht mehr benutzt wurde.
Leise schlichen wir uns zum Eingang, obwohl wir wussten, dass sie uns hören konnten.
Vorsichtig und auf der Hut gingen wir hinein.
Wir hatten alle gute und vor allem praktische Ausrüstungen, wie das Nachtsichtgerät, das uns ermöglichte in der Dunkelheit gut sehen zu können.
Als ich in der Lagerhalle war, sah ich, dass wir das Nachtsichtgerät gar nicht brauchten, denn das Licht schien und erhellte die dunkle Lagerhalle.
Alle Vampire kauerten in der Mitte der Halle und warteten schon auf uns.
Um sie herum lagen viele Menschenleichen, die Blut leer waren.
Sie machten sich zum Angriff bereit.
Als ich die ganzen Menschen sah, kam die ganze Wut wieder hoch, die ich sonst immer verdrängt hatte.
Ich zog meine Waffe und machte mich bereit.
Auch die anderen hatten ihre Waffen schon gezogen und sich zum Angriff aufgestellt.
Es waren 25 Vampire, die sich in der Mitte versammelt hatten.
Für jeden von uns waren um die fünf Vampire da, doch die meisten von ihnen Stürzten sich sofort auf mich.
Während die andern mit fünf kämpfen mussten, hatte ich es gleich mit zehn von ihnen zu tun.
Sie wollten mich töten und die andern konnten mir nicht helfen, denn sie waren mit den anderen Vampiren beschäftigt.
Ich ließ mich von der Zahl der Vampire nicht unterkriegen, denn ich war gut in dem, was ich tat. Mein Körper strafte sich und dann tötete ich einen nach dem anderen.
Plötzlich merkte ich, dass das Magazin leer war und ich nicht nach laden konnte.
Fünf Vampire lebten noch und sahen mich mit hasserfüllten Augen an.
Sie kauerten sich hin und machten sich zum Sprung bereit.
Ich war noch immer alleine und konnte nicht auf die Hilfe der anderen hoffen.
Langsam ging ich nach hinten, doch sie kamen mir hinterher, als ich plötzlich stolperte.
Einer der Vampire sprang in die Luft und reflexartig schloss ich meine Augen.
Ich werde sterben, war der einzige Gedanke der mich noch erfüllte.
Mit geschlossenen Augen wartete ich darauf, dass der Vampir mich zerfetzte, doch nichts geschah.
Ich hörte nur ein lautes krachen.
Verwundert öffnete ich die Augen und sah einen weiteren Vampir direkt vor mir stehen.
Er ging in Verteidigungsstellung über und sein Blick war auf die anderen Vampire gerichtet.
Noch rechtzeitig konnte er den Angriff stoppen und hatte mir damit das Leben gerettet.
Er hatte den Vampir weggeschleudert, ehe er sich auf mich stürzen konnte.
Verdutzt sahen die Vampire ihn an und konnten es genauso wenig glauben, wie ich.
Er drehte sich kurz zu mir um und dann war sein Blick wieder auf die anderen Vampire gerichtet.
Wütend starrten sie ihn an und ein tiefes und lautes Knurren kam aus ihren Kehlen.
Sie fletschten die Zähne und wollten gerade zum Sprung ansetzen, als er plötzlich durch das obere Fenster der Halle verschwand.
Ich sah ihm nach und versuchte noch immer benommen und verwirrt zu begreifen, dass ich gerade von einem Vampir gerettet wurde, von einer Kreatur, die ich am meisten hasste.
Die Vampire schauten kurz zum Fenster und dann waren ihre Blicke wieder auf mich gerichtet.
Plötzlich wurden sie von mehrere Silberkugeln getroffen und die Gefahr war vorüber.
Kim, Lisa und Max kamen auf mich zu gerannt.
„Alles in Ordnung mit dir?“
Besorgt musterten sie mich.
„Ja nichts passiert. Ich hatte unheimliches Glück.“
Mühsam rappelte ich mich vom Boden auf.
Ich lächelte sie an. „Das nächste Mal sollte ich darauf achten genug Kugeln mitzunehmen.“
„Ja, denn ich glaube nicht das du noch mal so viel Glück haben wirst“, sagte Max und sah nachdenklich aus. „Ich frage mich, warum sie dich solange verschont haben. Aber ich bin froh, dass sie es getan haben, sonst wärst du jetzt tot.“
Ich war erleichtert darüber, dass sie nicht wussten, dass mich ein Vampir gerettet hatte und ich erzählte auch niemandem etwas davon.
Es war schon schlimm genug, dass mich ein so abscheuliches Geschöpf gerettet hat.
Sie haben es nicht verdient zu leben, wenn sie ständig morden.
Ich war sauer und doch auch dankbar dafür, dass er mich gerettet hatte, obwohl ich nicht weiß, warum er das getan hat.
Wir verbrannten die ganzen Überreste der Vampire und übermittelten die traurige Nachricht den Familienmitgliedern jedes einzelnen der Opfer.
Natürlich erzählten wir ihnen nicht die Wahrheit, denn keiner durfte wissen, dass es Vampire gab, also erzählten wir ihnen irgendeine glaubwürdige Lüge.
Als wir wieder zum Unterschlupf kamen, waren alle in guter Stimmung.
Ich ließ mir nichts anmerken und tat so, als wäre ich genau so froh darüber, die ganzen Vampire zur strecke gebracht zu haben, doch ich musste an all die toten Menschen denken und vor allem an den Vampir, dem ich mein Leben verdanke.
Es wurmte mich, dass ich ausgerechnet von jemandem wie ihm gerettet wurde.
Ich ging zu Tiffany, meiner Mutter so zu sagen.
„Hallo Kate“, begrüßte sie mich und nahm mich in den Arm. „Wie war die Jagd?“
„So wie immer eigentlich auch“, sagte ich etwas abwesend, aber sie merkte es zum glück nicht. „Wo ist David?“
„Der ist auch zu einem Einsatz aufgebrochen.“
Sie sah ein bisschen unglücklich aus, als sie es sagte.
David ist so zu sagen mein Vater, doch sie waren nie wie Eltern, sondern eher wie Freunde oder gute Kollegen, aber doch auch wie eine Familie, die ich sonst nie hatte.
Ich musste noch immer an den Vampirjungen denken, der mir das Leben gerettet hat.
Seine braungoldenen stachligen Haare die leicht abstanden und seine karamellfarbenen Augen die mich kurz und eindringlich ansahen, bevor er verschwand.
Er hatte karamellfarbene Augen, nicht so wie die, der anderen, die blutrot waren.
Ich versuchte zu begreifen warum seine Augen sich so sehr von den der anderen unterscheiden. Irgendetwas war anderes an ihm.
Er schien nicht, wie die anderen Vampire zu sein und doch war er ihnen so ähnlich gewesen.
Schnell versuchte ich den Gedanken an ihn zu vertreiben.
Ich hasste mich dafür, dass ich immer wieder an diesen Vampir dachte.
Er war wie die anderen Vampire auch.
Sie töteten Menschen, um ihr Durst zu stielen, so wie sie meine Eltern getötet hatten.
Tiffany merkte, dass ich etwas abwesend war.
„Was ist los Kate?“, fragte sie und sah mich etwas besorgt an.
„Nichts“, sagte ich ausweichend. „Ich bin nur etwas müde. Es war ein langer Tag gewesen.“
„Na gut dann ruh dich aus“, sagte sie noch immer leicht besorgt. „Guten Nacht Kate.“
„Guten Nacht“, murmelte ich.
Ich ging in mein Zimmer, dass auch in dem Unterschlupf unserer Organisation lag, so wie die Zimmer der anderen.
Wir mussten immer bereit sein, wen unser Vampirradar anschlug.
In dieser Nacht schlief ich sehr unruhig.
Es erschienen mir immer wieder die Bilder vor Augen, wie mich dieser Vampir fast getötet hätte und ich dann von seines Gleichen gerettet wurde.
Mich ließ die Frage nicht los, warum er das getan hatte.
Er müsste uns Menschen doch genau so hassen, wie wir sie hassen.
Wir machten immerhin Jagt auf sie.
Ich musste die Sache schnell vergessen, um meinen Job problemlos ausführen zu können.
Am nächsten Morgen war ich noch immer ein wenig müde, da ich nur sehr wenig geschlafen hatte.
Der Gedanke hatte mich fast die ganze Nacht wach gehalten und mir keine Ruhe gelassen.
Ich frühstückte schnell und zog mich dann an.
Mit einem Seufzer schloss ich die Tür meines Zimmers und ging in unsere Basies hinunter.
Heute hätte ich nichts dagegen, wenn ich zu einem Einsatz gerufen wurde, selbst wenn es nur ein kleiner war.
Jede Ablenkung war mir recht, die mich von meinen Gedanken befreite.
Ich würde den Fehler nicht zwei mal machen und checkte meine Ausrüstung, sowie meine Munition mehrmals durch, um sicher zu gehen, dass ich nichts vergessen hatte.
„Hallo Kate“, sagte Max munter und kam die Treppe herunter. „Wie war deine Nacht?“
„Nicht besonders“, antwortete ich und gähnte.
Er lachte und sah mich an. „Hast du schlecht geschlafen.
„Ja“, sagte ich ausweichend. „Wenn ich ehrlich bin, dann habe ich fast gar nicht geschlafen.“
Jetzt sah er mich bekümmert an. „Willst du dir nicht heute frei nehmen und dich wieder schlafen legen?“
„Nein“, sagte ich etwas zu laut. „Es ist nicht so schlimm.“
Ich sah Max an und dann sprach ich in einem ernsten Ton weiter.
„Ich werde mir nicht frei nehmen, wenn diese abscheulichen Vampire da draußen rum laufen und morden. Es sind schon zu viele Menschen gestorben.“
Er sah mich etwas besorgt an, denn er hatte mich noch nie in so einer Stimmung gesehen, doch er sagte nichts.
Es war sieben Uhr und wir saßen noch eine stunde dort, bis die anderen auch wach waren und zu uns kamen.
Gespannt wartete ich darauf, dass wir endlich zu einem Einsatz gerufen wurden.
Ich wollte die Gedanken vergessen können und außerdem meinen gestrigen Fehler wieder gut machen.
Unruhig saß ich an meinem Schreibtisch und war ziemlich abwesend, denn meine Gedanken waren wo anders, als plötzlich der Vampirradar anschlug.
Ich sprang auf und zog mir meine Ausrüstung an.
Kim, Lisa und auch Max sahen mich verwundert an.
„Wo willst du hin?“, fragte Kim mich und sah noch immer verwundert aus.
„Zum Einsatz“, sagte ich schroff.
Ich wollte gerade an ihr vorbei gehen, als sie mich plötzlich am Arm packte.
„Das ist nicht unser Einsatz“, sagte sie in einem ernsten Tonfall. „Das sind die leichten und unkomplizierten Einsetze für die weniger Erfahrenen von uns.“
„Kim, das ist mir so was von egal. Ich werde gehen, denn ich muss meinen Fehler von gestern wieder gut machen und jetzt lass mich bitte los.“
Ich entriss ihr meinen Arm und sah in ihr besorgtes Gesicht, denn genauso wie Max, hatte sie mich auch noch nie in dieser Stimmung gesehen.
Es machte ihnen angst, doch ich konnte jetzt nicht darauf achten.
Schnell rannte ich zu den Fahrzeugen und begab mich zum Einsatzort mit den Anfängern.
Ich würde ihnen helfen, so gut es ging, wenn sie meine Hilfe benötigten.
Dieses Mal versteckten sich die Vampire in einem abgelegenen Haus, dass schon ziemlich herunter gekommen war.
Es war noch recht dunkel, doch langsam erstreckte sich die Sonne am Horizont und erhellte das Haus.
Wir gingen vorsichtig hinein und ich zog schon vorher meine Waffe.
Ich stürmte in das Haus und tötete den ersten Vampir, der mir in die quere kam.
Es waren nicht viele Vampire gewesen, höchstens sechs.
Die meisten von ihnen hatte ich getötet und damit war mein Fehler wieder ausgeglichen.
Ich hatte den Vampir vom Vorabend nicht mehr gesehen und war erleichtert.
Aber dennoch konnte ich ihn nicht vergessen und das machte mir schon etwas sorgen.
Wir fuhren wieder zu unserem Stützpunkt zurück und unser Einsatz hatte nicht lange gedauert.
Es war erstaunlich, wir waren schon in innerhalb von dreißig Minuten wieder zurück.
Kim, Lisa und Max sahen alle besorgt aus, als ich von meinem Einsatz zurück kehrte.
„Was ist bloß mit dir los?“, fragte mich Kim und sah mich forschend an. „Du bist in letzter Zeit so merkwürdig. Eigentlich seit Gestern.“
„Ich weis, aber ich kann es mir selber nicht wirklich erklären, warum es so ist. Ich weis nur, dass ich gestern großen Mist gebaut habe und deshalb fast umgekommen wäre. Ich wurde...“
Ich verstummte und dann konnte ich es nicht fassen. Ich hätte beinahe verraten, was gestern wirklich passiert ist.
„Ich glaube das alles war gestern etwas zu viel für mich. Tut mir echt leid wie ich mich gerade benehme“, sagte ich matt und niedergeschlagen.
„Schon gut“, mischte sich Lisa jetzt ein. „Aber ich hoffe es geht dir bald besser. Du solltest die ein paar Tage Schonfrist nehmen und alles noch mal überdenken.“
Ich nickte nur, legte meine Ausrüstung ab und ging mit gesenktem Kopf die Treppe hoch, in mein Zimmer.
Alle drei sahen mir nach und wussten nicht recht, wie sie reagieren sollten, doch Lisa hatte recht.
Ich sollte mir ein paar Tage frei nehmen und noch mal meine Gedanken ordnen, bevor ich weiter Vampire jagte, denn es würde mir sonst im Wege stehen.
Solange ich keinen klaren Kopf hatte, wäre es zu gefährlich weiter die Vampire zu jagen.
Ich schloss mich einige Tage in meinem Zimmer ab und dachte über alles nach.
Warum dachte ich nur an diesen blöden Vampir?
Er hatte mir das Leben gerettet, na und?
Es war einmal gewesen, also nichts besonderes und deshalb sollte ich die Sache schnell wieder vergessen.
Ich war drei Tage lang in meinem Zimmer eingeschlossen und die anderen machten sich schon Sorgen um mich, vor allem mein Team, doch ich hatte die Zeit benötigt, um über alles noch mal nach zu denken und das Geschehen zu vergessen, dass mich so plagte.
Ich wollte vor allem den Vampir vergessen, der immer wieder in meinen Gedanken aufgetaucht war und mich von meiner Aufgabe abhielt, Vampire zu töten.
Er war mir immer wieder vor Augen erschienen und obwohl ich die Kreaturen so hasste, konnte ich für ihn nur Dankbarkeit empfinden und das lenkte mich immer wieder ab, doch jetzt wusste ich, dass ich mich unter Kontrolle hatte und das ich nicht länger daran denken würde.
Es war spät geworden, als ich mein Zimmer verlassen hatte.
Ich ging die Treppe nach unten, zu meinen Kollegen und Freunden.
Sie sahen mich erleichtert, aber dennoch besorgt an.
„Es geht mir gut“ versicherte ich ihnen, als ich die Gesichter jedes einzelnen sah. „Ich hab mich wieder im Griff. Ich hatte eine Pause gebraucht. Mir ist wohl alles ein bisschen zu Kopf gestiegen.“
Ich lächelte sie an und war wieder einmal dankbar, dass sie nicht wussten weshalb ich so abwesend war.
Es war dreiundzwanzig Uhr, als wir zu einem Einsatz aufbrachen.
Der Vampirradar hatte mehrere Vampire gesichtet, die sich in einer Lagerhalle südlich versteckten.
Ich machte mich bereit und zog mir meine Ausrüstung über.
Schnell checkte ich alles durch, um nichts zu vergessen.
Es würde nicht einfach werden, da sich die Lagerhalle in viele kleine Zwischenräume spaltete, die immer von einander abgetrennt waren.
Wir wussten, dass wir somit auf uns selbst gestellt waren.
„Willst du wirklich schon wieder mit kommen?“, fragte Lisa mich besorgt und verunsichert.
Auch die anderen sahen mich mit angsterfühlten Augen an.
„Ja“, sagte ich ruhig und entschlossen. „Es geht mir wieder gut. Ich weiß, dass ihr euch Sorgen macht, dass es zu viel für mich wird, aber ich bin wieder die alte.“
Ich ging an ihnen vorbei zum Fahrzeug.
Sie sagten nichts weiter, da sie wussten, dass es so oder so nichts brachte.
Wir waren nach ca. 10 Minuten an der Lagerhalle angekommen.
Sie war in fünf Räume eingeteilt.
Drei kleine und eine große, die in zwei kleine abgetrennt war, aber dennoch ein Raum bildete.
Ich hatte mich sofort entschlossen, die große Halle zu nehmen, doch die anderen waren dagegen.
Sie hatten noch immer Angst um mich, dass mich das überfordern könnte.
„Habt Vertrauen. Mir wird schon nichts passieren“, sagte ich in einem beruhigenden Flüsterton, doch so ganz waren sie noch nicht überzeugt.
Sie ließen mir die große Lagerhalle, aber nur weil es sonst zu gefährlich wäre, wenn einer der Räume unbeaufsichtigt gelassen wurde.
Die Lichter brannten nur sehr schwach in den Räumen, doch sie waren hell genug, um etwas zu erkennen.
Ich zog meine Waffe und marschierte in das Gebäude, auf der Hut vor den Kreaturen, die sich in dem großen Raum versteckten.
Als ich in den Raum kam, sah ich schon die Vampire, die sich ein paar Meter von mir entfernt hinkauerten, so als hätten sie schon die ganze Zeit auf mich gewartet.
Mit gefletschten Zähnen sahen sie mich zornig an und knurrten, als ich mich ihnen immer mehr näherte.
Sie sahen mich noch einen Augenblick an, als plötzlich einer mit schnellen Schritten auf mich zu kam und dann zum Sprung ansetzte.
Er kam direkt auf mich zu und mir blieb kein Möglichkeit mehr noch auszuweichen.
Ich richtete meine Waffe auf ihn und schoss, doch ich traf ihn nur am Arm.
Mit einem verzerrtem Gesicht wich er zurück, doch er setzte wieder zum Sprung an und die anderen folgten ihm.
Es waren sieben Vampire, die sich alle gleichzeitig auf mich stürzten.
Ich dachte, dass wäre jetzt mein Ende, als plötzlich der Boden unter meinen Füßen verschwand und ich denn Vampiren entkommen war.
Erschrocken sah ich mich um und merkte erst jetzt die kalten Hände, die sich um meinen Körper schmiegten.
Ich flog durch die Luft und sah dem Vampir, der mich damals gerettet hatte ins Gesicht.
Fassungslos starrte ich ihn an und schüttelte aufgebracht den Kopf.
Ich versuchte mich aus dem Griff seiner Arme zu befreien, doch er ließ mich einfach nicht los.
Er hatte seinen Griff erst gelockert, als er mich hinter den ganzen Vampiren wieder auf den Boden abgesetzt hatte.
Mit einer schnellen Bewegung drehte er sich zu den Vampiren um und ging wie damals auch, in die Hocke zu Verteidigung.
Ein lautes und bedrohendes Knurren kam aus seiner Kehle und er machte sich schon zum Angriff bereit.
„Was machst du da?“, brachte ich mühsam heraus. „Verschwinde von hier und lass mich zufrieden.“
Ich richtete meine Waffe auf ihn und wollte abdrücken, doch ich konnte es nicht.
Meine Hände zitterten und ich ließ die Waffe sinken.
„Ich werde nicht verschwinden, bevor ich dich nicht gerettet habe. Du brauchst meine Hilfe, wie es scheint.“
„Nein brauch ich nicht“, wiedersprach ich ihm heftig.
„Doch“, sagte er ruhig. „Du bist nicht bei der Sache und das wäre fast schlecht ausgegangen.“
Ich wollte ihm wiedersprechen, doch da wusste ich, dass er recht hatte.
„Na schön, ich werde deine Hilfe in Anspruch nehmen, aber danach wirst du verschwinden und mich für immer zufrieden lassen.“
Er drehte sich zu mir um und sah mich mit seinen goldbraunen Augen an.
Ich erwiderte seinen Blick mit zusammen gekniffenen Augen und einem wütenden Gesichtsausdruck.
Er lächelte mich an und mein Herz setzte kurz aus.

Impressum

Texte: Copyright by Cassedy
Tag der Veröffentlichung: 10.06.2010

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