Hallo meine Lieben,
da war ich mal ein paar Wochen verhindert, on tour in Troja, die Ruinen putzen und instand halten, soweit das noch geht, da passieren in diesem merkwürdigen Schwellkörperchenland Germanien Dinge, die hauen dir glatt das Pikkolöchen aus den Griffeln!
Ich sauste also wieder fix zurück in die Hölle, in der geht es wenigstens gesittet zu, das dürft ihr mir unbesehen glauben. LU wartete schon auf mich und hatte mir eine kleine Presse-Umschau zusammengefriemelt. Wie man hört, hat sich doch ein alter Mann von den Freizügigen Demokraten als notgeiler Mops enttarnt und in einer Bar eine junge Purlitzerin sabbernd angewanzt. Das Mädel war so geschnitzt, wie wir Weiberleut nun mal vorgesehen sind, und dazu gehören halt ansprechende Vorbauten. Die nun stachen unserem Old Sabbermaul derart in die Glubschen, dass er sich zu ungezogenen Anzüglichkeiten hinreißen ließ, denn er fand die Dinger wohl hinreißend. Obwohl er ja als Dauerknutscher pfälzischer Weinköniginnen und als alter Schluckspecht eh hinlänglich bekannt ist, man munkelt ja im Gesundheitsministerium, der umtriebige Bruder sei fürs Blutspenden mangels Blut im Blut nicht zu gebrauchen, obwohl das Brüderchen also bereits seit Jahr und Tag seine Gebeine hochprozentig einlegt, meint er dennoch, den Don Juan raus hängen lassen zu müssen! Ich muss allerdings gleich dazu sagen, dass Don Juan ein weitaus eleganterer und eloquenterer Aufreißer war als dieser Dauerwurstl aus der Pfalz, der zu gerne in fremden Dirndln rumwühlen würde, wenn frau ihn denn ließe. Es wäre interessant, ob er in seinem Ministerium (Wirtschaft, schon wegen der Weinköniginnen, gell?) Praktikantinnen anstellt? Aber das
mag ich mir lieber nicht vorstellen, denn junge Frauen halten sich notabene alte Männer von vorvorgestern vom Leibchen, aber sowas vom Leibchen! Der tapsige Bruder hat allerdings noch nicht gemerkt, dass er hoffnungslos veraltet ist, old fashioned. Das plumpe Gegockel, das er und viele seiner Altersgenossen wohl als charmantes Balzverhalten ansehen, nach dem die Frauen dieser Welt gieren, treibt uns, weil es eben nicht delikat und feinsinnig ist, lediglich das Frühstück aus dem Hals.
Da lob ich mir die schöne Geschichte von Jack und Bill: „Brüderchen nahm sein Schwesterchen an der Hand und sprach 'seit die Mutter todt ist, haben wir keine gute Stunde mehr; die Stiefmutter schlägt uns alle Tage, und wenn wir zu ihr kommen, stöß sie uns mit den Füßen fort. Die harten Brotkrusten, die übrig bleiben, sind unsere Speise, und dem Hündlein unter dem Tisch gehts besser: dem wirft sie doch manchmal einen guten Bissen zu. Daß Gott erbarm, wenn daß unsere Mutter wüßte! Komm, wir wollen miteinander in dir weite Welt gehen.“ Allerdings stellt sich mir die Frage, ob vielleicht die Stiefmutter in Spree-Athen das Brüderle---
Nein, nein, nein, so etwas kann
und will
ich mir nicht vorstellen. Brüderchen ist ja schon ein alter Knochen. Ein Jagdhund auf dem Wege, der jappt wie einer, der sich müde gelaufen hat, wie es in einer anderen schönen Geschichte von J & B heißt...
Und: Wenn schon Ruinen, dann diejenigen des sagenumwobenen Troja, gell?
Texte: c2010
Bildmaterialien: wiki
Tag der Veröffentlichung: 28.01.2013
Alle Rechte vorbehalten