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Leopold-Uwe versteht die Welt nicht mehr. Und das meint eure principessa in einem ganz konkreten Sinne! Der arme Schatz aus Dreck und Feuer, wie euer Barde aus Gemanien einmal faustisch-maliziös meinte, der arme LuZifer schaut sich seit einigen Jahrhunderten unser Gemurkel an und zeigt uns immer öfter den Ehrenfinger. Gut, das Mittelalter fand er ja ganz neckisch, zumal er selber damals ja auch mitgemaggelt und so mancher Hexe Feuer unter der Buxe gemacht hat... Lichterwochen bei Hellraiser, 20 Prozent auf alles, außer auf Tiernahrung. Auch das muntere Köpferollen der kleinen Französchen, mit dem sie ihre Revolution garnierten, hat ihn gar köstlich unterhalten. Aber seit es keine Weltkriege mehr gibt, in denen sie das Borstentier aus dem Ställchen lassen können, knallen die Teutonen immer mehr durch. Findet Lu. Und ist verstimmt.

„Entzückende Cassandra, schau dir doch bloß diese Spaßmachercombo in SchwarzGelb an. Nein, ich meine jetzt nicht diesen drolligen Balltreter aus Doaaatmund, ich meine die Pappnasen in Berlin. Mutti und ihre Bastelgruppe aus Gruselhausen. Wat die da so jede Woche abliefern, Satire pur. Grandiose Umweltpolitik- die Teuten haben ihre Atomschleudern dichtgemacht, gezz sind se alternativ, was in ihrem Falle ja nur ein anderes Wort für sehr, sehr seltsam ist, und Minister Zweireiher häkelt an einem neuen Netz für das Zeug, das bei uns in der Hölle aus der Steckdose kommt. Das Rosenknäblein Vizekanzler flirtet ja nu schon seit gefühlten Jahrzehnten mit dem Desaster, aber er schafft es ja nicht einmal, mit seinen Freien Deutschen Purzeln abzustürzen. Um in den Gazetten zu bleiben, dealt er. Nicht mit Koks, obwohl ja im reichstäglichen Toilettentrakt ab und zu entsprechendes Schnüffelbesteck gefunden wurde, neinneinnein, er dealt mit Angie. Dat is aber keine neue Designerdroge, dat is die Kanzlerette, die Primaballerina assoluta des Rumpelballetts vom stillen Strand der Spree. Gebühr gegen Geld, Praxis gegen Betreuung. Nicht betreutes Wohnen, sondern Mami lässt sich von Kevin-Marcel zu Hause die Nerven zerfransen. Der freut sich, denn auf diese Weise kann er alle Attitüden eines Tyrannen entwickeln, das sind genau die Pänz, welche die Schulen besonders gerne aufnehmen. Pubertierende Nasenbohrer, die zu blöd sind, sich mehr als drei Wörter auf einmal zu merken, ihre stylische Frisur könnte dabei ja ins Rutschen geraten. Und vor vier Uhr nachmittags sind die ja noch gar nicht aus-ge-schla-fen!“

Leopold-Uwe hat sich übrigens letztens einmal den Spaß gegönnt, diese Pappnasen nachts im Stadtpark zu visitieren. Die wollten sofort wissen, „wer denn der ranzige Typ wär“? Hab ihnen ins Öhrli gesimst, das wäre Satan persönlich, Leopold-Uwe Zifer. Da ging vielleicht ein Gejohle los! Diese Analphis haben LuZifer doch glatt für einen Restposten aus dem Mutantenstadl vom Samstag in der ARD gehalten und eine glubschäugige Zahnspangen-Lolita kreischte „Ausziehn!“ Der arme Schatz hat sich von dieser Demütigung noch immer nicht so ganz erholt! HölleHölleHölle...

„Und“, wettert Lu lauthals, wettern kann er besonders elegant, er hat nun mal die Lizenz zum Wettern, gell, „all das kommt bei den Teuten ja nur daher, dass die KuMis alle zwei Jahre nach der letzten Pisa-Studie in pädagogische Runderneuerungsraserei verfallen und evaluieren, standardisieren, zentralisieren, testieren und bramabarsieren. Schule kann ja angeblich jeder Depp, wo doch Satan selbst niemals auch nur einen Finger an diese legen würde! Nein, Tochter Trojas, das ja so schön gebrannt, damals, als es noch richtige Männer und liebwerte Frauen und noch keine Schulpolitik gab, liebe principessa, diesen Teutonen ist nicht mehr zu helfen. Die schaffen sich ihre Hölle selbst. Die Hölle, das sind die Deutschen. Es ist ein muntrer Klub beisammen, im Kleinen ist man nicht allein. Das drängt und stößt, das ruscht und klappert, das zischt und quirlt, das zieht und plappert! Und weil mein Fäßchen trübe läuft, ist auch das Land der Teuten auf der Neige.“ So philosophierte und grantelte His Infernal Majesty noch bis zum Morgengrauen.

Da wollte ich dann auch nicht länger stören und ging zur Thai-Massage.

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Texte: c2010
Tag der Veröffentlichung: 08.11.2012

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