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Sie ist nackt, schwanger, hält ein Schwert in der Hand und ist mehr als 20 Meter hoch - die Statue "Verity" des britischen Künstlers Damien Hirst. Sie wacht über der Hafeneinfahrt der englischen Stadt Ilfracombe und erregt die Gemüter der wackeren Insulaner. Nun ist diese Bronzelady in meinen Augen dümmlicher Monumentalkitsch- Arno Breker und der Sozirealismus winken Beifall. Aber- ist diese geschmacksverlorene Statuette vulgär,

die den raffinierten Kunstgeschmack frech herausfordert?

Ist schiere Nacktheit vulgär? Man möchte spontan „nein!“ rufen, wenn da nicht, ja, wenn da nicht die gemischte Sauna wäre. Meistens dienstags oder donnerstags, schaut nach in den einschlägigen Rubriken. Wohlgemerkt, ich meine die einzig wahre, die finnische Sauna, in der du mit anderen, Unbekannten, mit denen du im Alltagsleben auch nicht unbedingt Kontakt haben möchtest, bei mehr als tausend Grad, zumindest kommt es dir so vor, dumpfsinnig auf nach IKEA riechenden Holzstellagen vor dich hin tröpfelst. Du wirst mir, solltest du ein Anhänger dieser Körperhygiene sein, entgegenhalten, der ursprüngliche Sinn der Sauna sei der einer gründlichen Reinigung des Körpers. Und die schalkhaften Finnen behaupten gar:„Die Frauen sind am schönsten nach der Sauna“.

Sorry, Jungs, aber für Männer gilt das nicht. Vor allem nicht während des Saunaganges und wenn der Döres zudem noch älter und fett beleibt ist. Das ist eine höchst un-angenehme Melange... dann wird ein Saunagang zu einer teuflischen Belästigung der Sinne. Stellt euch einen derartigen Mork vor, wie er breitbeinig, die Plautze fettschürzig über die Kronjuwelen gehängt, auf der obersten Bank sitzfläzt und thermoreguliert, vulgo schwitzt wie ein Firmgöd. Nun könnte manfrau die Augen schließen und somit diesen abstoßend abgeschmackten Anblick ausblenden. Doch der saunierende Kretin belässt es ja nicht dabei, zum Kotzen auszusehen, nein, er stößt ja auch. Obszöne Laute aus. Damit nur ja jeder im Kabinchen dran denkt, welch maskulines Unikat uns die Ehre erweist, seinen Verrichtungen beiwohnen zu dürfen. Dieser Primat klatschpatscht sich fortwährend auf den schweißigen Körperberg und speit widerwärtige Grunzlaute in die unfrohe Runde. Noch schlimmer ist es, wenn besagter Humanoid einen Aufguss getätigt hat- dann stöhngrölt er mühelos durch mehrere Oktavräume. Und besonders gerne begleitet er diese Zumutung mit Sekretduschen- freigebig wirft er seinen woauchimmergewonnenen Schweiß viertelliterweise im Raume.

So eine Darbietung, meine Lieben, nenne ich vulgär. Verfickte Scheiße nochmal. Ach ja- ein Vögelchen hat mir gezwitschert, es gebe auch weibliche Varianten dieser Obszönität. Das kann ich mir aber nun gar nicht vorstellen~~~


Impressum

Texte: c2010
Tag der Veröffentlichung: 22.10.2012

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