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Kennt ihr Köln? Colonia agrippinensis? Die heilige Stadt am Rhein? Die Stadt, in der ein sogenannter Klüngel regiert und die ihr Stadtarchiv geschreddert hat? Der Pappa hat mir das alles haarspitzenfein erklärt, was in diesem Millionendorf so alles abgeht, und ich kann nur eins sagen: die reinste Seifenoper (in der Kölner Oper is übrigens wieder mal Knatsch, da hilft auch kein 4711 aus der Glockengasse mehr, der Jacques, der Offenbach, wusste schon, warum er nach Frankreich- aber das is wieder eine andere Geschichte).

In Kölle, wie die Autochthonen sagen, in Kölle jibbet einen Erzbischof, den hat ein gewisser Becker namens Jürgen mal einen “Sakral-Stalinisten“ genannt, und der hat es mit der Jungfräulichkeit. Vor der Ehe, in der Ehe, nach der Ehe, irgenswie immer. Und dieser Ätz-Bischof, der auch Kardiologe ist und in der Kurie sein Kyrie pfeift, mag die Virgins. Nicht die vonne Madonna, nein, solche wie et Urselchen us Britannje. Ich weeß jet nich, ob ihr dat kennt, wat et Urselchen esu erlebt hätt, un deswejen will isch üch et mol verzälle. Äwwer lieber auf Hochdeutch, gell?

Das Urselchen war eine britische Königstochter und hieß also Örsöla

. Ihr Paps hatte sie mit 11000 Mädchen in ein Bötchen gesetzt, weil Fürst Conan (jau, das ist genau der Dödel, den der Schawarzenegger-Arnold so herrlich muskulös interpretiert, in Wahrheit war das ja ein schmächtiger Hänfling vor dem Herrn) die Örsöla zur Gattin begehrte. Das Bötchen schipperte also los, die Mädels waren alle kreuzfidel, aber auch fromm und höggschd ehrbar, und es hätte alles sooo schön sein können, wenn die Knallpfeife von Kapitän nicht sturzbesoffen gewesen wäre. Das Bötchen geriet nämlich in einen schweren Sturm, der Steuermann, der die Wacht gehalten hatte, wusste nicht, was er tun sollte, und so... landete das Bötchen, heidewitzka, Herr Kapitän, in Kölle am Rhein. Das wär ja gezz nicht sooo schlimm gewesen, die Stadt war schon immer auf Massen von Touristen aus aller Welt eingerichtet, und es gab immer genügend Halwe Hähne und Rievkooche für alle. Und ein Kölsch dabei, drink doch eene mit.

Blöd war nur, dass der Attila, seines Zeichens König der Hunnen, mit seinen wilden Kerlen gerade in Köln Camping machte und seinen Jungs erlaubte, sich über die britischen Girls herzumachen. Er selber wollte die Örsöla- ihr wisst, was ich meine. Aber da hat die Örsöla laut gebrüllt: No sex, we are British!!!, und der hunnische Atze hat zunächst ganz blöd aus dem Biberfell geglotzt. Und et Örsöla hat noch eins drauf gesetzt! Sie gab die Parole aus: Lever dood as Slaav , und so sind die meisten der Mädels einen heldenhaften Märtyrerinnentod gestorben. Die Hunnen fanden das gar nicht komisch und gründeten daraufhin den Karnevalsverein Hunnenhorde e.V., bis heute ein Verein, der genausó humorlos ist wie das Festkomitee Kölner Karneval.

Aber nu kommt's: Der Pappa hat mir, allerdings war er schon ein wenig angeschickert, anvertraut, dass es in Wirklichkeit 13000 Mädels waren, die damals...nun ja. Und die 13 ist ja bei den Transmontanen übel beleumdet. Aber pfiffig, wie man in Peters Dom nun einmal ist, hat man 2000 der Mädels einfach auf der Schäl Sick, das ist die rechte Rheinseite, sterben lassen und fortan nicht mehr urkundlich erwähnt.

Kölscher Adel betritt die Schäl Sick nämlich genauso selten bis nie wie die Verbotene Stadt

(das ist Dussels Dorf am Rhein, gleich neben dem Neandertal). Und das wusste man schon damals im Vati kann alles so zurecht biegen, wie es ihm passt

!

Genau!

Impressum

Texte: cassandra2010
Bildmaterialien: wikicommons
Lektorat: c2010
Tag der Veröffentlichung: 12.07.2012

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