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Alt und grau ist der Canide,
Zahn um Zahn verliert er nun.
Trüb sein Blick, kaum sieht er mehr
wenn ein Schatten ihm entflieht.

Manche Schelte muss er hören,
dass zu nichts er gut mehr sei.
Ach, nicht einmal das kann noch empören
Kerberos, ihm ist jetzt einerlei

ob sein Herr ihn lobt oder ihn straft.
Früher, als noch jung er war,
fürchteten sie seinen bösen Grimm.
Ach, wie böse rollten seine Augen

und der gift'ge Geifer tropfte nieder,
wenn in der Toten bleiche Glieder
er die scharfen Zähne schlug
und zurück die Armen trug,

deren Qualen ihn nicht rührten.
Wen'ge konnten ihn bezwingen,
Orpheus mit der Leier Singen,
Herakles mit schierer Kraft.

Alles das ist nun Geschichte,
in der Ecke liegt der Höllenhund.
Sein erzürnter Herr sitzt zu Gerichte,
spricht das Todesurteil und

erschlägt den ehmals bösen Wächter,
der doch treu gedient Äonen lang.
Ein letztes Mal hebt Kerberos den Blick.
Der Vorhang fällt. Das ewig alte Stück.

Anderntags versucht ein neuer
junger Höllenhund sein Glück...

Impressum

Texte: cassandra2010
Bildmaterialien: wikicommons
Lektorat: c2010
Tag der Veröffentlichung: 30.04.2012

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