Meine Lieben,
ich warte ja immer noch auf den weißhaarigen Herren vom Heiligen Stuhl, und da habe ich in seiner Bib gestöbert und bin im Regal „Unsere beliebtesten Märtyrer und Blutzeugen“auf ein paar sehr
interessante Akten aus dem 15. Jahrhundert gestoßen, die Akten der Jungfrau. Aus Orléans.
Hannchen wird dieses Jahr 600. In Worten: sechshundert. Eine alte Schrulle, sollte man meinen, aber- Hannchen ist so jung wie eh und je. Ist schließlich jung gestorben, die Kleine. Grad mal so alt wie unsere Abiturienten heutzutage. Obwohl sie ja kein Abi hatte. Gab es nicht für Madels. damals. Und das Mäuschen aus Lothringen konnte ja auch kaum schreiben und nicht gut lesen. Aber dafür hatte sie Visionen. Das sind die Zustände, von denen Helmut Schmidt einmal gesagt hat, damit gehöre man zum Arzt. Mindestens.
Hannchen aber bekam während ihrer Zustände einen Auftrag. Von Michael. Nee, nicht Schumacher oder Jackson, sondern Erzengel. Is kein Nachname, sondern ein aussterbender Beruf. Muss dem lieben Gott die Pantöffelchen bringen. Nein, ich vertu mich da, der hat doch Sonny & Cher aus dem Garten Eden gejagt, weil die dort Müll- aber ich wollte ja von Hannchen erzählen.
Michael Archangelos, er hatte übrigens die heilige Maggy (nein, nicht die Thatcher) und die heilige Kate (neiiin, nicht die Middlefrithemton) links und rechts von seinen Schwingen, Mick befahl unserem Hannchen, Frankreich von den Engländern zu befreien und den Dauphin (das ist kein Automobil, sondern der Thronfolger Frankreichs!!!) zum Thron zu führen.
Ein irrer Gimmick, das, denn Hannchen war ein Bauernmädchen, und sie hatte natürlich kein Staatskleid, um beim Delfin vorgelassen zu werden. Aber Lothringen ist nicht umsonst Zentrum der gallischen Stahlindustrie, und so schlüpfte Hannilein in eine schimmernde Rüstung und hatte fortan keine Probleme mehr bei der Kleiderwahl! Sie ließ sich zudem ihre langen Flechten zu einem Irokesen scheren, wohl wissend, dass sie auf den Schlachtfeldern des 100jährigen Krieges keinen Udo Walz finden würde.
Um das mal abzukürzen: Der Delfin wurde König von Frankreich, die Engländer mussten schließlich wieder zurück auf die Insel zu Fish&Chips und den Windors. Nur das mutige Hannchen wurde, typisches Opfer eines Männernetzwerkes aus Politik und Klerus, in Rouen auf dem Scheiterhaufen geröstet.
So, und nu kommt's: Dieses Hannchen ist dem kleinen Nick aus dem Elysée unter die Augen gekommen und er hat sich gedacht, mit dieser rustikalen Heroine könnte er sein ramponiertes Image bei den Franzmännern wieder aufpolieren. Schließlich will er ja mit Carlamaus weiterhin kostenlos um die Welt jetten und bei den Obamas der Welt lecker essen. Obwohl American fast food für eine französische Schlabberzunge ja eine Zumutung ist, gell?
Und der listige Sarko hoffte vor allem bei den Rechtsaußen unter den Französchen punkten zu können, die ihm seine Europa-Philie nicht verzeihen. Die Herrschaften von der Front National sind gewissermaßen die Bayern Frankreichs:„Mir san mir“.
Aber diese Rechnung hat der kleine Nick ohne die Rater aus USA gemacht. Die haben ihm doch glatt gerade das Triple A gestrichen! Einfach so, weil er zu viele Schulden macht, zu wenig für die Wirtschaft tut und überhaupt ein Giftzwerg ist.
Aber Hannchen aus Orléans, die ist AAA!!! Die ist sogar kanonisiert und unantastbar und überhaupt. Der Sarko, der kann jedenfalls schon einmal die Möbelpacker bestellen. Eure Principessa aber hat sich bei Cheap & Awful ein Campingbett bestellt. Ich rühr mich aus dem Vorzimmer zu den Gemächern des Pontifex maximus bavaricus nicht mehr weg!!!
Bis die Tage~~~
Tag der Veröffentlichung: 14.01.2012
Alle Rechte vorbehalten