Liebe, liebe Tante Leyen,
Kennst unser Leben du?
Zu Mittag gibt es Ravioli,
Macht satt und ist billig dazu.

Und wenn wir Gelüste haben
Nach guter Küche mit Sti--l,
Gucken wir halt die Küchenschlacht

Da gibt es zu staunen gar viel.

Da wird der Lacks gebraten
Und leckeres Lammkahreh-
Garnehlen und zartestes Kalpsfleisch
Auf Ohkrahschotenpüreh.

Ach, gerne würd' ich mal essen
Barbarisches Entenbrüstlein…
Du findest das unangemessen.
Ich finde dich voll gemein!

Du glaubst ganz genau zu wissen,
Was Hartzerchen wirklich nützt.
Die Mama, die kriegt Scheinchen,
Damit Papa uns nix wegstibitzt.

Das wird aber wenig dran ändern,
Dass ich ein Prekärchen bin,
Ich bin schon jetzt ein Hartzer
Und bleib das auch weiterhin.

Ich mag nicht das Monatsende,
dann essen wir Nudeln mit Öl.
Die Mama steht an bei der Tafel
und hofft, dass keiner sie kennt.

Doch hab keine Angst, Tante Leyen!
Weil wir für euch niemand sind,
Verstecken wir unsere Armut.
Der Papa, die Mama, das Kind.

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Texte: Cover@ wikicommons
Tag der Veröffentlichung: 10.10.2011

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Widmung:
Für euch Hartzerchen, mit denen ich immer wieder zu tun habe...