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Ich sitze vor dem Spiegel
sehe mein Gesicht
nehme Müdigkeit wahr
auch Langeweile
Überdruss.

Mein wahres Gesicht
unverstellt und mir vertraut
für ein paar Augenblicke
finde ich es wieder-
das Kind, das ich war,
seine Neugier auf die Welt
seinen Eroberungsdrang
seine zügelloseWildheit.

Sehe dann wie durch einen feinen Schleier
die Frau, die gelernt hat
sich anzupassen an die Wünsche derer,
die sagen, dass sie sie lieben,
und es ist wohl die Wahrheit
doch das wilde Kind
die kleine Eroberin
die kleine Kriegerin
sehe ich nicht mehr.

Die Uhr ist unerbittlich
keine Zeit für Sentimentalität
für Reisen in meine Vergangenheit
mit leisem Bedauern
sage ich meinen Ichs Lebewohl
und richte mich her
für den neuen Tag
Noch ein paar Bürstenstriche
ein Hauch meines Lieblingsduftes
ein letzter prüfender Blick:
Ja, die Maske sitzt wieder.

Ich bin wieder die,
wie sie alle kennen...


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Texte: cover: wikicommons
Tag der Veröffentlichung: 12.09.2011

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