Klara lag erschöpft in ihrem Krankenhausbett. Es war ein ungewöhnlich warmer Tag im April, ein wahrer Sommertag, und sie war schon zehn Tage über den errechneten Geburtstermin hinaus gewesen. Es war ihre vierte Geburt, aber so grauenvoll, so über alle Maßen verstörend und schmerzhaft hatte sie sich diesen Vorgang in ihren schlimmsten Albträumen nicht ausgemalt.Zehn Stunden hatte es gedauert, bis das Kind, ein kleiner schwächlicher Junge, endlich geboren war. Aber irgend etwas stimmte nicht- das arme Würmchen hatte nicht geschrien. Die Hebamme schaute Klara mitfühlend an, aber der Geburtshelfer sagte:“Gott sei Dank konnten wir Ihren Kleinen retten, liebe Frau Hitler!“
Texte: Cover: wikicommons
Tag der Veröffentlichung: 15.07.2011
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Widmung:
"Der Ausspruch: es muß ja Ärgernis kommen, aber wehe dem, durch den es kommt, – ist schauderhaft."
Georg Büchner, 1834, in einem Brief an seine Braut Wilhelmine Jaeglé