Ich armer Fettkloß! der ich noch vor wenig Wochen
Beschwingt, gerad und schön gleich der Gazelle ging
Und hoch geehret ward und manchen Gruß empfing
Bin aufgegangen nun zu einem Ungetüm aus Fett und Fleisch:
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Das Fettgewebe ist enorm und aufgeschwemmt der Leib,
Den ich doch gestern noch so wohlgestalt gefunden–
Ihr Freunde, seht mich hier in meiner Ungestalt.
O weh! so wird mein’ Gier und Naschsucht schwer gerochen!
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Ein jedes Stücklein Torte, jeder fette Gänsebraten
All das, was wohl mir schmecket und Genuss
An trüben Wintertagen mir stets war und ist,
Wird unbarmherzig auf den Hüften und dem Bauche abgeladen!
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Verschandelt und verwüstet, gar verheeret ist mein Leib,
Enstellt, verzerrt in dicken Wülsten, Ringen, Polstern…
Wie scheußlich haben Appetit und Trägheit mich gemacht,
Und zu welch schwer’ Gewicht hat gutes Essen mich gebracht!
Texte: Bildquelle: wikicommons
Tag der Veröffentlichung: 13.05.2011
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