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Eine tiefe Leere erfüllt mich,
nimmt mich mit
und zieht mich ins Ungewisse.
In eine Welt des Alleinseins.

Unwillig schaue ich der Einsamkeit ins Auge.
Und nach und nach beginnen meine Gedanken zu kreisen.
Die Suche nach einem Wort.
Einem Wort der Traurigkeit und Angst.

Es ist eine Reise in die Unendlichkeit.
Eine Reise, vor der niemand wiederkehrt.
Tod.
Ein Wort vom Ende eines Lebens.

Wieder und wieder denke ich.
Ich denke...an eine mächtige lange Bank.
Sie steht voll mit Sanduhren
Von verschiedener Größe.

Deutlich kann ich sehen,
wie der Sand das untere Gefäß
immer wieder komplett ausfüllt.
Mal langsam, mal schnell.
Der Tod.
Er kommt immer und immer wieder.

Die Zeit aber bleibt nie stehen.
Läuft weiter,
bis auch die Leben vieler anderer verwirkt sind.

Die Herzen hören auf zu schlagen.
Ich mag es mir nicht vorstellen.
Doch sagt man,
wann immer jemand stirbt,
kommt jemand Neues nach.

Aber dieser jemand ist es nicht derselbe.
Ich vermisse die,
deren Uhren abgelaufen sind.
Da hilft mir nicht jemand Neues.
Doch so ist das Leben.

Ich kann es nicht begreifen.
Die Menschen,
die wir am meisten lieben,
gehen so früh von uns
und lassen uns hier unten auf der Erde alleine zurück.

Wie kann man es stoppen,
diesen unendlichen Schmerz?
Wie kann man es stoppen,
diese unendliche Trauer?

Es tut weh.
Doch immer und immer wieder geschieht es.
Ein geliebter Mensch geht von uns.
Er steigt auf in das Paradies,
sowie es sich viele vorstellen.

Doch bin ich skeptisch.
Gibt es dieses Paradies?
Gibt es einen Ort,
an dem das Leben weitergeht?
Werde ich sie irgendwann wiedersehen?
Gibt es das?

Alle diese und weitere Fragen bleiben unbeantwortet
Und Angst macht sich breit.
Wie ist es, wenn man sein Leben aushaucht?
Den letzten Atemzug tut?

Solange ich über dieses Thema nachdenke,
erfüllt mich Angst.
Die Angst vor dem Tod.
Die Angst zu sterben
Und für immer von dieser Welt zu gehen.
Und die Angst noch mehr geliebte Menschen zu verlieren.

Ich verstehe es nicht.
Wieso sterben so viele?
Wieso sind einige schon jetzt dem Tode geweiht?
Wieso durch tödliche Folgen von Krankheiten oder Unfällen?
Wieso so viele?
Wieso jeden Tag?

Immer wieder stelle ich mir all diese Fragen.
Nie finde ich Antworten.
Niemand kann mir helfen, diese zu finden.
Niemand.

Es tut so unendlich weh
Zu sehen,
wie vergänglich das Leben ist.
Wie lange ertrage ich diesen Schmerz?
Immer wieder ist etwas Neues.
Wieder und wieder höre ich,
wie schlecht es mir wichtigen Menschen geht.

Ich weiß es endet so.
Wie bei jedem von uns.
Tränen laufen mir die Wangen hinunter,
wenn ich an die Verlorenen denke.

Tränen laufen und laufen,
wenn ich wieder und wieder merke,
wie sehr ich sie vermisse und
wie wichtig sie mir waren.
Auch,
wenn ich sie teilweise nicht kannte.

Es ist so hart,
zu akzeptieren,
dass das Leben irgendwann zu Ende ist.
Für jeden von uns.

Von der Erfahrung geprägt,
geliebte Menschen zu verlieren,
versuche ich diese Sachen
nicht mehr so nah an mich heran zu lassen.

Doch funktioniert es nicht.
Egal, wie oft ich das versuche.
Es kommt jedes Mal wieder nahe an mich heran.

Mit einem Gesicht voller Tränen,
schreibe ich diese Zeilen
und niemand weiß wirklich,
wie sehr mich das Thema Tod beschäftigt.

Niemand weiß,
wie ich fühle.
Niemand weiß,
wie sehr mir alle die fehlen,
die noch vor oder nach meiner Geburt
gestorben sind.

Es ist kein einfaches Thema
Und doch beschäftigt es mich
Immer und immer wieder.

Alpträume plagen mich
In so mancher Nacht.
Sie verhindern, dass ich fröhlich bin.
Und doch versuche ich das.
Und schaffe es auch.

Es ist ein aufgesetztes Lächeln.
Es ist eine aufgesetzte Heiterkeit.
Es ist ein aufgesetztes Glücklichsein.
Doch niemand weiß es,
niemand merkt es.
Manchmal meine Familie.
Aber auch nicht immer.

So manche Nacht liege ich wach
Und denke: „was wäre wenn...?“
Die Antwort kenne ich nicht
Und doch denke ich nach
Und stelle es mir vor.

Vieles wäre wahrscheinlich anders gelaufen.
Doch es weiß niemand so genau wie,
und auf welche Weise.
Vielleicht wäre auch einiges nicht so gut gelaufen.
Vielleicht aber doch.

Ich weiß es nicht.
Genauso wenig,
wie viele andere auch.

Sollte man das Leben nicht genießen?
Wie jeder andere auch?
Es ist schwer.
Es ist schwer diese Sachen zu verdrängen.
Und es klappt auch nicht immer.

Viele ältere Menschen,
egal welchen Alters,
verlieren ihre Freund nach und nach
an den Tod.

Die Angst ist groß,
bald der oder die nächste zu sein.
Doch kann man dem irgendwie entgehen?
Wohl ehr nicht.

Doch wenn man jung ist
Und Freunde und Menschen,
die einem wichtig sind,
an den Tod verliert,
ist das was anderes.
Das finde ich zumindest.

Jugendliche, wie ich,
merken dann schon früh,
wie vergänglich und endlich
das Leben doch ist.

Es soll aufhören.
Die Zeit stehen bleiben.
Ich möchte aussteigen.
Ich hab Angst dem Schmerz,
der tief in mir wohnt,
und immer wieder kommen wird,
irgendwann nicht mehr standhalten zu können.

Was mache ich dann?
Was passiert dann mit mir?
Es ist Unendlichkeit,
die man sich in solchen Situationen wünscht.
Doch wird es diese jemals geben?

Wie viele andere auch,
hat jeder irgendwo Angst
schon in frühen Jahren totkrank zu werden.
Vor dem Moment der Leere haben viele Angst.
Wie viele mussten es schon erfahren?

Wieder stelle ich es mir vor.
Diese Leere.
Sie zieht mich in die Dunkelheit,
die alles,
wie ein unsichtbarer Schleier,
umfangen hält.
Sie ist überall.
Egal ob mehr oder weniger.

Wenn man dann auch noch sieht,
dass es Menschen,
die man doch liebt,
und die eigentlich das ganze bisherige Leben
für einen da waren,
ohne das man es wirklich realisiert hat,
total schlecht geht,
ist es ein Ding der Unverständnis.

Niemand versteht warum so etwas passiert.
Niemand kann diesen Gedanken verdrängen,
dass es diesen Menschen in den nächsten Jahren
nicht mehr geben wird
und nur noch in unseren Gedanken und auf Fotos
fest verankert ist.

Die Angst vor den Folgen,
das ist das,
wovor viele Angst haben.
Auch ich!

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 06.07.2010

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