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Sieben Jahre später

Ginny Alison stand kurz vor dem Schulabschluss, da lernte sie Mike kennen. Er war drei Jahre älter als sie, aber das schien für sie nicht zu zählen. Sie liebte ihn und sie hörte nicht auf die Warnungen ihrer Freundinnen , das Mike ein Casanova sei der schon unzählige Mädchenherzen gebrochen hatte. Und das gleiche würde ihr passieren, wenn sie sich nicht von ihm trennte. Aber Ginny A. war blind vor Liebe und als Mike sie bat seine Frau zu werden willigte sie ein. Die Hochzeit sollte am 23 Februar sein. An diesen Tag würden ihre Eltern nämlich ihren 13 Hochzeitstag feiern.
"Oh Daddy, Mami, das ist wirklich eine tolle Idee. Ich werde an euren Hochzeitstag eine strahlende Braut sein Und ich werde genauso glücklich werden wie ihr es seid, das weiß ich".
Zu ihrer Hochzeit kamen natürlich auch Sarah, Lisa und Alina. Sarah war inzwischen verheiratet und hatte einen Sohn von acht Monaten. Lisa und auch Alina waren beide verlobt und schienen ebenfalls sehr glücklich zu sein. Die drei jungen Frauen sollten die Brautjungfern sein, während Laura E. Angelina und Melissa, Sarahs kleine Schwester, die Blumen streuen sollten. Es wurde eine schöne Hochzeit und Ginny A. war eine wunderschöne Braut . Ihre dunkelblauen Augen strahlten und Alison wurde an ihre eigene Hochzeit erinnert, damals vor 13 Jahren. Ihre Augen hatten nicht so gestrahlt, obwohl sie die Frau des Mannes wurde den sie über alles liebte. Doch zu dem damaligen Zeitpunkt hatte er noch immer an seine erste Frau gedacht, ihre Zwillingsschwester Ginny. Lange Zeit hatte sie zwischen ihnen gestanden und sie hatte alles getan damit er sie vergaß.
"Mami? Ist alles in Ordnung?"
Ginny Alisons Stimme brachte sie in die Gegenwart zurück.
"Ja mein Liebling. Ich wünsche dir alles Glück auf Erden". Alison küsste ihre Tochter auf die Stirn.


……….

Es sah ganz so aus, als seien Ginny Alison und Mike sehr glücklich. Patrick und Alison hatten ihnen zur Zeit Hochzeit ein kleines Haus geschenkt. So konnte Ginny A. ihre Eltern und ihre beiden Schwestern jederzeit sehen…
Eines Tages, es war fast ein Jahr nach der Hochzeit, kam Ginny Alison nachmittags nach Hause. Sie konnte es kaum erwarten Mike die frohe Nachricht zu erzählen . Im Oktober würden sie zu dritt sein. Sie bereitete ein tolles Essen vor. Stellte eine Flasche Champagner kalt und ging dann nach oben um zu duschen.
Sie trocknete sich gerade ab, als das Telefon klingelte. Beschwingt und leise vor sich hinlächelnd, weil sie dachte es sei Mike, nahm sie den Hörer ab.
"Ja hier ist Ginny Alison Jordan? Bist du es Liebling?"
"Nein hier ist nicht dein Liebling, Schätzchen, sondern Eleanor. Ist Mike in der Nähe? Ich muss ihn sprechen, denn ich brauche dringend Geld".
"Geld? Was soll das ganze? Wieso wollen Sie Geld von meinen Mann?"
"Mann? Soll das heißen Sie sind Mikes Frau? Er hat tatsächlich geheiratet?"
"Ja ich bin seine Frau. Und ich kann Ihnen versichern das Ihnen mein Mann kein Geld geben wird. Hören Sie? Hallo?"
Aber nur das Freizeichen war noch zu hören.
Wie erstarrt stand Ginny A. neben dem Telefon. Vergessen war die Freude darüber das sie ein Baby erwartete. Sie legte den Hörer auf und ging ins Schlafzimmer, wo sie sich weinend aufs Bett legte. Was bedeutete dieser Anruf? Und warum wollte die Frau Geld von Mike? Konnte es sein das sie schwanger war und das Geld für eine Abtreibung brauchte?
Ginny Alison schluchzte weil ihr bewusst wurde, das sich die Aussagen ihrer Freundinnen das Mike ein Casanova sei zu bestätigen schienen.
Aber Mike liebte sie doch. Er sagte es ihr jeden Tag, bevor er zur Arbeit ging, in der Nacht wenn er sie in seinen Armen hielt. Oder nachdem sie sich leidenschaftlich geliebt hatten. Und nun erwartete sie ein Baby. Sein Baby!
Ginny A. wischte sich die Tränen ab und beschloss Mike nichts von dem Anruf der fremden Frau zu sagen. Sie zog sich an und sah aus dem Fenster. Noch drei Stunden bis Mike von er Arbeit nach Hause kam. Sie wandte sich von Fenster ab und ging nach unten.
Es klingelte an der Tür und sie ging hin und öffnete sie. Draußen stand ihre Mutter.
"Hallo Mom. Komm doch rein".
Ginny A. trat zur Seite und Alison kam herein und schloss die Tür. Sie sah die Tränenspuren in Gesicht ihrer Tochter und fragte besorgt. "Ist alles in Ordnung Kleines?"
"Ja sicher Mom, bitte komm doch ins Wohnzimmer".
Alison folgte ihrer Tochter und setzte sich in einen dr gemütlichen Sessel. Sie nahm die Hand ihrer Tochter und zog sie neben sich.
"Irgend was stimmt doch. Hattet ihr Krach?"
"Nein Mo,. Es… vor hin hat eine Frau angerufen, sie war sehr erstaunt als ich sagte, das ich Mikes Frau bin. Sie…sie wollte Geld von ihm".
"Eine Frau? Glaubst du sie ist eine ehemalige Geliebte? Oder noch Geliebte ? Und sie wollte Geld?"
"Ja, aber ich sagte ihr das Mike ihr sicher nichts geben würde. Als ich nach mehr fragen wollte, hatte sie schon aufgelegt. Oh Mom, was soll ich nur tun? Ich habe solche Angst und gerade jetzt wo ich…"
Ginny A. hielt inne. Ihre blauen Augen begannen zu strahlen, doch dann verdunkelten sie sich wieder und Tränen liefen über ihr Gesicht. Alison nahm sie in die Arme und strich über die Haare ihrer Tochter.
"Heißt das du erwartest ein Baby?"
"Ja Mom und ich möchte das es einen Vater und eine Mutter hat und deshalb werde ich Mike nicht sagen das diese Frau angerufen hat. Vielleicht war es auch nur ein Irrtum?"
Alison sah die Hoffnung in den blauen Augen ihrer Tochter und sah auch das sie darauf wartete das sie die Vermutung bestätigte. Sie nickte deshalb und lächelte beruhigend.
"Mike wird bestimmt sehr glücklich sein, wenn er erfährt das er bald Vater sein wird. Ich glaube ich gehe jetzt, mein Kleines. Und morgen Abend kommt ihr zum Abendessen zu uns und wir feiern".
Sie gab ihrer Tochter einen Kuss auf die Stirn und stand dann auf.
"Danke Mom und bitte sag Daddy nichts von diesen Anruf. Ich möchte nicht das er sich Sorgen macht".
"Ist gut".
Alison verließ das Haus. Sie ging noch ein wenig spazieren, denn sie wollte nicht das Patrick sie jetzt sah, denn er würde sofort merken, das etwas nicht in Ordnung war. Erst eine halbe Stunde später kehrte sie einigermaßen gefasst nach Hause zurück. Patrick saß im Wohnzimmer vor dem Kamin und las in der Zeitung. Als sie eintrat sah er auf und lächelte sie liebevoll an.
"Na wie geht es unserer Tochter?"
"Sehr gut Darling. Sie und Mike kommen morgen Abend zum Abendessen zu uns und sie haben eine Überraschung".
"Eine Überraschung? Heißt das Ginny A. ist schwanger?"
Alison lachte und nickte. "Du hast ins Schwarze getroffen. Unser kleines Mädchen wird bald selbst eine Mutter sein. Und ich hoffe das sie auch weiterhin so glücklich ist wie jetzt".
Patrick stand auf und ging zu seiner Frau.
"Wenn sie nur so glücklich ist wie wir beide dann bin ich froh".
Er nahm Alison zärtlich in die Arme trug sie zur Couch und legte sie darauf . Er beugte sich über sie und die Leidenschaft mit der er sie küsste, bewies wie sehr er Alison noch liebte.
……….

Mike kam erst gegen acht nach Hause. Entschuldigend nahm er Ginny A. in die Arme.
"Tut mir leid, Liebling. Ich hatte eine Menge Arbeit. Ich habe angerufen, aber es hat sich keiner gemeldet?"
Ginny A. sah ihren Mann an. Angerufen? Dachte sie , aber ich war doch die ganze Zeit zu ´Hause und das Telefon hat nicht geklingelt.
Laut sagte sie" Ich muss wohl im Keller gewesen sein , als du anriefst, denn weg war ich nicht. Aber egal jetzt bist du da und ich habe dir etwas zu sagen". Sie lächelte geheimnisvoll und sagte dann mit leiser zärtlicher Stimme. "Wir werden bald ein Baby haben".
Einen Augenblick starrte Mike sie an, als könne er nicht glauben was sie gesagt hatte. Schließlich zog er sie wieder in Arme und küsste sie . "Das ist wunderbar Kleines, aber wir hatten uns doch darauf geeinigt noch ein wenig zu warten. Wir sind beide noch sehr jung und…"
"Was willst du damit sagen? Freust du dich nicht?" Enttäuscht befreite sich Ginny A. aus der Umarmung ihres Mannes. Etwas in ihr zerbrach wie Glas, denn mit dieser Reaktion hatte sie nicht gerechnet.
"Natürlich freue ich mich, Kleines. Aber nun ..ja. ..ich hatte auch eine Überraschung für dich".
Er griff in die Tasche und zog zwei Karten heraus. Eine davon reichte er Ginny A. Ihr Herz klopfte als sie sah das es eine Weltreise war.
"Oh Mike". Sie schluckte und kämpfte gegen die Tränen an.
"Wir könnten doch trotzdem fahren; Mike . Ich bin doch erst in ersten Monat und es dauert noch so lange bis das Baby kommt".
"Ja sicher , Kleines, und es..nun es ist eben passiert und so wichtig ist die Reise auch nicht".
Ginny A. sah ihren Mann an. Der Ausdruck in seinen Augen machte sie traurig, aber sie sagte leise " Wir können doch fahren, Darling. Es geht mir gut und ich freue mich auf die Reise".
"Nein Kleines.. So eine Weltreise wäre zu anstrengend für dich. Wir fahren halt für drei Wochen weg und holen dann irgendwann die Reise nach".
Sie nickte nur und machte dann eine einladende Bewegung zum Tisch hin.
"Lass uns jetzt essen".
Als sie später im Bett lagen, wartete Ginny A. darauf das Mike sie in die Arme nahm , aber nichts dergleichen geschah und als sie ihn ansah stellte sie fest das der eingeschlafen war. Sie presste ihr Gesicht in das Kissen und weinte lautlos. So hatte sie es sich nicht vorgestellt. Wie würde es erst werden, wenn das Kind da war? Sie hatte sich so gefreut, als der Arzt ihr mitteilte das sie schwanger war. Ja, es stimmte, sie und Mike hatten eigentlich noch zwei oder drei Jahre warten wollen, weil sie beide noch sehr jung waren und ein Kind sehr viel Verantwortung bedeutete. Aber jetzt war es geschehen und sie würde sich auch weiterhin aufs Baby freuen. Und vielleicht mit der Zeit, das hoffte sie jedenfalls würde auch Mike sich darauf freuen, mehr als er es im Moment tat. Endlich schlief sie ein und träumte von einen süßen kleinen Mädchen, mit strahlend blauen Augen, doch dann drängte sich plötzlich eine fremde Frau zwischen sie und Mike, der das Baby auf dem Arm hielt. Sie lächelte spöttisch und sagte mit höhnischer Stimme " Sieh mal an unser Frauenheld ein perfekter Ehemann und Vater? Und was ist mit mir, Liebster? Hast du deine kleine Elli vergessen? " Sie lachte und ihre Augen funkelten , als sie Mike das Kind aus den Armen riss und…
Ginny A. fuhr schweißgebadet hoch und wischte ihr Gesicht ab. Nur ein Traum! Dachte sie erleichtert. Ein böser Alptraum der hoffentlich nie Wahrheit werden würde…
Am nächsten Morgen beim Frühstück lag ein kleiner Kasten neben Ginny Alisons Teller. Sie öffnete es und nahm ein wunderschönes Armband heraus. Mike sah sie über den Rand dr Zeitung an und sie lief zu ihm und umarmte ihn..
"Danke Liebling. Ich liebe dich so sehr".
"Und ich liebe dich auch mein Liebling".


Abends saßen sie bei Patrick und Alison . Zur Feier des Tages öffnete Patrick eine Flasche Wein.
"Heißt das Angie und ich werden Tanten?", fragte Laura E. begeistert und klatschte in die Hände.
"Ja Schwesterchen, aber es dauert noch bis Oktober". Alison lachte als sie die langen Gesichter der beiden Mädchen sah.
Es gab ein leckeres Abendessen und nur Alison bemerkte den traurigen Ausdruck in den Augen ihrer Tochter. Beim Abräumen des Tisches half Ginny A., als wäre es selbstverständlich. Doch als sie mit ihrer Mutter für einen Moment alleine in der Küche war, sagte sie leise " Mike hat sich nicht so gefreut, als ich ihm sagte das ich schwanger bin. Aber heute morgen", sie zeigte auf ihr kostbares Armband das sie am Handgelenk trug, "hat er mir das geschenkt. Er sagt er freut sich auf das Kind, auch wenn wir deshalb auf einiges verzichten müssen. Aber das macht mir nichts aus, Mom".
"Ich weiß Kleines. Du wirst eine gute Mutter sein und ich bin sicher das Mike auch ein guter Vater sein wird. Es kam nur so überraschend für ihn".
"Ja du hast recht. Er wollte eine Weltreise mit mir machen, aber jetzt wo ich schwanger bin , meinte er es wäre besser darauf zu verzichten, weil es zu anstrengend für mich sei, Wir fahren nächste Wochen für drei Wochen in die Berge".
"Das ist auch besser; Liebes. Komm jetzt lass uns zu den anderen zurückgehen. Was hältst du davon , wenn wir morgen in die Stadt gehen und einige Babysachen kaufen? Angie und Lissy können mitkommen, sie haben ja in Moment Ferien".
"Eine gute Idee Mom. Ich komme um zehn Uhr rüber".
Sie lachte jetzt , worüber Alison sehr froh war. Arm in Arm gingen sie ins Wohnzimmer zurück.
Pünktlich um zehn stand ´Ginny A. am nächsten Morgen vor dem Haus ihrer Eltern. Ihre Mutter und ihre beiden Schwestern kamen aus dem Haus und wenig später waren sie unterwegs.
Sie bummelten durch die Stadt, kauften eine Menge Babysachen in allen möglichen Farben und sie aßen zu Mittag in eine teuren Restaurant. Danach bummelten sie weiter und suchten auch noch ein Kinderbettchen aus. Das sollte kurz vor der Geburt geliefert werden. Müde kehrten sie am späten Nachmittag zurück nach Hause. Ginny A. legte sich schlafen. Sie war so müde und völlig erschöpft. Als Mike nach Hause kam, fand er seine Frau schlafend vor. Nicht gerade begeistert , das kein Abendessen auf dem Tisch stand , machte er sich was zurecht. Danach ging er nach oben. Ginny A. sah ihn um Verzeihung bittend an.
"Entschuldige bitte. Ich wollte mich nur ein bischen ausruhen und muss wohl eingeschlafen sein. Ich mache gleich das Abendessen".
"Nicht nötig, ich habe schon was gegessen. Ich muss jetzt noch mal weg. Ich habe eine geschäftliche Besprechung. Es kann spät werden".
Er küsste sie flüchtig auf die Stirn und verließ mit eiligen Schritten das Schlafzimmer. Verwirrt und den Tränen nah, sah Ginny A. ihm nach. Dann legte sie sich zurück und schloss die Augen. Kurz darauf war sie wieder eingeschlafen.
Und derselbe Traum wie in der Nacht vor zwei Tagen plagte sie. Diesmal kam noch dazu das Mike die fremde Frau in die Arme nahm und sie leidenschaftlich küsste. Dann sahen die beiden sie an und lachten, lachten und lachten….
Ginny A. fuhr hoch und warf einen Blick auf den kleinen Wecker. Es war kurz nach zweiundzwanzig Uhr. Sie stand auf, ging nach unten und machte sich was zu essen. Danach ging sie ins Wohnzimmer, setzte sich in ihren .Lieblingssessel und schaltete den Fernseher an. Doch sie sah gar nicht was dort in dem Film passierte, statt dessen wurden aus dem sich so zärtlich liebenden Paar auf dem Bildschirm, zwei andere Personen: Mike und die fremde Frau. Ginny A. schaltete um, doch egal welches Programm sie wählte, der Mann sah immer aus wie Mike. Schließlich schaltete sie ganz ab und ging wieder schlafen. Doch der Gedanke das Mike bei einer anderen Frau sein könnte machte sie fast verrückt und sie weinte sich in den Schlaf.
Mitten in der Nacht wachte sie auf. Sie knipste das Licht an und warf einen Blick neben sich. Der Platz war leer. Ginny A. sah auf ihren Wecker, es war kurz nach Mitternacht. Normalerweise hätte Mike längst zuhause sein müssen. Das bedeutete das Mike… sie schloss die Augen, weil sie den Gedanken nicht weiterdenken wollte. Plötzlich hörte sie Schritte, die langsam die Treppe rauf kamen. Schnell schaltete sie das Licht aus und drehte sich auf die Seite. Jemand kam ins Zimmer, die Deckenbeleuchtung wurde angeschaltet und Ginny A. sah durch einen schmalen Spalt ihrer Augen wie Mike sich auszog, dann das Licht ausmachte und ins Bett kroch. Sekunden später hörte sie ein gleich mäßiges Atmen, das ihr verriet das Mike eingeschlafen war. Kurz darauf war auch sie wieder eingeschlafen.

Am nächsten Morgen als Mike zur Arbeit gefahren war, suchte sie die Sachen für die Waschmaschine zusammen. Als sie Mikes Hemd das er am vergangenen Abend getragen hatte, in der Hand hielt sah sie die Lippenstiftspuren am Kragen. Einer Eingebung folgend durchsuchte sie Jackentaschen des Jackets und hielt gleich darauf einen mehrmals gefalteten Zettel in der Hand. Sie faltete ihn auseinander, es war eine Hotelrechnung vom 18.02.00,also der gestrige Abend. Sie knüllte das Papier zusammen und wollte es in den Mülleimer werfen, aber dann glättete sie es noch mal und suchte den Namen des Hotels . Es war das Paradis Hotel. Unterschrieben war die Rechnung auf den Namen :Mark Garden. Wütend zerriss sie das Papier und warf es anschließend in den Mülleimer. Obwohl es ein Beweiß war das Mike sie betrog, hatte sie das Beweisstück vernichtet. Nein das durfte nicht sein. Er hatte doch gesagt das er sie liebte und trotzdem betrog er sie mit einer anderen Frau? Warum nur? Sie musste mit ihm reden. So konnte es nicht weitergehen. Entschlossen ging sie zum Telefon und rief im Büro ihres Mannes an.
"Mrs Jordan, Ihr Mann ist gerade zum Essen gegangen. Soll ich ihn bitten Sie zurückzurufen wenn er wieder da ist?"
"Nein, nicht nötig. Ist er alleine gegangen ?"
"Ja sicher er isst wie immer im "Ritschi".
"Danke Mona". Hastig legte Ginny A. den Hörer auf. Sie zog ihre Jacke an, holte ihre Tasche und verließ das Haus. Fünfzehn Minuten später hatte sie Ritschis Restaurant erreicht. Sie ging den Bürgersteig entlang und sah durch eines der Fenster in das Restaurant . Heftig zuckte sie zusammen als sie an einen der Tische Mike sitzen sah, ihm gegenüber eine dunkelhaarige Frau. Sie hatte seine Hand ergriffen und sah ihn lächelnd an.
Ginny A. taumelte zurück. Blind vor Tränen lief sie den Bürgersteig zusammen, stieß mit mehreren Leuten zusammen, einige davon sahen sie böse an und schimpften hinter ihr her. Sie nahm nichts davon wahr. Plötzlich wurde sie festgehalten und eine männliche Stimme fragte " Ist alles in Ordnung Miss?"
Ginny A. wischte sich über die Augen und sah in ein freundliches Männergesicht. Zwei dunkelblaue Augen waren auf sie gerichtet. Sie schluckte und es dauerte einige Minuten bis sie sprechen konnte.
"Es geht mir wieder gut. Vielen Dank". Sie wollte weitergehen, aber der Fremde hielt ihren Arm fest.
"Ich kann Sie so nicht gehen lassen , Miss. Kommen Sie , wir gehen in das Cafe dort und trinken erst mal einen Kaffee und ich glaube einen Cognac könnten Sie auch vertragen".
Ohne auf Ginny Alisons Proteste zu achten, zog er sie in das Cafe und zwang sie sanft sich auf einen der Stühle zu setzen. Er winkte die Kellnerin herbei und bestellte zwei Kaffee und zwei Cognacs. Als die Bedienung gegangen war, ergriff der Fremde Ginny Alisons zitternde Hände.
"Wollen Sie mir nicht sagen was passiert ist, Miss….?"
"Jordan. Ginny Alison Jordan".
"Gut Ginny, ich heiße Robert Thomson. Nun wollen Sie mir alles sagen?"
Ginny A. sah in die dunkelblauen Augen Roberts und nickte dann. Sie erzählte alles und hörte nur kurz auf , als die Kellnerin den Kaffee und den Cognac brachte. Als die Frau wieder weg war, sprach Ginny A. weiter. Schließlich hielt sie inne, griff nach dem Glas und stürzte den Inhalt in einen Zug herunter.
"Sie sollten Ihren Mann zur Rede stellen, Ginny. Denken Sie auch an Ihr Baby. Sie sollten nicht mit einen Mann zusammenbleiben der sie betrügt, nur damit Ihr Kind einen Vater hat. Oder glauben Sie es bleibt bei einen Seitensprung?"
"Ich weiß es nicht. Aber ich liebe ihn doch. Was soll ich nur tun?"
Wieder liefen Tränen über ihr Gesicht und Robert strich mit einer fast zärtlichen Geste über ihren Arm.
"Denken Sie gut darüber nach, bevor Sie irgendetwas tun".
"Vielen Dank, Robert. Ich muss jetzt gehen. Wiedersehen." Hastig stand sie auf griff nach ihrer Handtasche und verließ fluchtartig das Cafe. Robert sah ihr nach. Er konnte kaum glauben, das der Mann dieser bezaubernden Frau sie mit einer anderen betrog. Der Kerl musste wirklich ein fieser Typ sein und war es nicht wert, solch eine Frau zu haben. Robert bezahlte und verließ ebenfalls das Cafe..

Ginny A. warf die Haustür zu und sank in ihren Lieblingssessel. Sie konnte es kaum glauben, das sie einen völlig Fremden ihre Eheprobleme erzählt hatte. Sie würde erst einmal abwarten, dann ganz sicher würde Mike alles abstreiten. Und was würde schon eine Scheidung bringen? Sie würde alleine sein mit ihren Baby. Nein, alleine war nicht richtig. Da waren ihrer Eltern und ihre Schwestern. Und ihre beste Freundin Sarah, die seit drei Jahren verheiratet war und einen kleinen Sohn hatte. Ginny A. griff zum Telefon und wählte die Nummer ihrer Freundin. Es klingelte fünfmal, dann wurde endlich abgehoben.
"Sarah Bronson?"
"Sarah, hier ist Ginny. Kannst du zu mir kommen. Bitte ich muss unbedingt mit jemanden reden".
"Ginny, ich habe in Moment…ja ich komme und bringe Timmy mit, okay?"
"JA, ich danke dir Sarah. Bis gleich".
Zehn Minuten später klingelte es an der Tür. Sie sprang auf und öffnete. Draußen stand Sarah. Sie schob die Sportkarre herein, in der ihr kleiner Sohn lag und fest schlief, und schloss dann die Haustür. Dann folgte sie ihrer Freundin ins Wohnzimmer. Sie ließ die Sportkarre an der Tür stehen und ließ sich in einen Sessel fallen. Fragend sah sie Ginny A. an.
"Was gibt’s Ginny? Hast du Probleme mit Mike?"
An der Reaktion ihrer Freundin sah Sarah das sie ins Schwarze getroffen hatte. Sie stand auf, setzte sich neben ihre Freundin auf die Couch und legte einen Arm um sie.
"Er betrügt dich, nicht wahr?"
Aus großen Augen sah Ginny A. sie an und nickte.
"Woher weißt du das Sarah?"
"Ich bin mit Mike in eine Klasse gegangen ,Ginny. Er hat fast mit jeden Mädchen aus meiner Klasse was gehabt, auch bei mir hat er es versucht, aber ich wollte nichts von ihm wissen. Er hat so vielen Frauen weh getan, weil er keiner treu war, Ich konnte es damals kaum glauben, als du mir sagtest du hättest dich mit Mike Jordan verlobt. Ich wollte dich warnen was er für einen Charakter hat, aber ich wusste auch das du nicht auf mich hören würdest. Und jetzt wo du das Baby erwartest… es tut mir leid Ginny, aber den einzigen Rat den ich dir geben kann, ist: Lass dich von ihn scheiden. Er ist es nicht wert, das du bei ihm bleibst. Du hast etwas besseres verdient. Und…." Sarah hielt inne und starrte Mike an, der plötzlich im Zimmer stand und die beiden Frauen wütend ansah. "Redest du über mich, Sarah? Sprich ruhig weiter, was wolltest du gerade sagen?"
"Du bist ein Schuft, Mike. Du betrügst deine Frau, obwohl sie en Baby erwartet".
"Ich glaube kaum das es dich etwas angeht, Sarah. Es wäre besser wenn du jetzt das Haus verlässt, bevor ich dich eigenhändig rauswerfe".
Sarah sprang auf. Angst stand in ihren braunen Augen. Angst um ihre beste Freundin, der sie verschwiegen hatte, das Mike zwei Frauen so verprügelt hatte, das sie ins Krankenhaus gebracht werden mussten.
"Du kannst mit zu mir kommen, Ginny", sagte sie jetzt.
"Nein, danke für dein Angebot, aber ich bleibe hier".
Sarah warf einen Blick auf Mike, der mit einer Hand zur Tür wies. Sie schob die Sportkarre zur Haustür, öffnete sie und verließ das Haus. Aber sie ging nicht nach Hause, sondern ging zu den Edwards rüber..
Mike zog Ginny A. vom Sofa hoch,
"Was soll das ganze? Gib mir eine Antwort!" Drohend hob er die Hand.
"Ich habe dich gesehen, Mike. In "Ritschis" Restaurant, mit einer dunkelhaarigen Frau. Warum tust du das? Ich dachte du….." Weiter kam sie nicht denn Mike schlug plötzlich zu…

Patrick schloss die Haustür auf und trat ein. Alison und Sarah waren dicht hinter ihn. Ein leises Wimmern erklang und er stieß die Tür zum .Wohnzimmer auf. Seine Tochter lag auf dem Boden, regungslos, nur ab und zu wimmerte sie leise vor sich hin.
"Ginny". Patrick ging neben seiner Tochter in die Knie.
"Alles in Ordnung Kleines?", fragte er und strich vorsichtig über ihr Gesicht.
"ER hat mich geschlagen Daddy. Das hat er noch nie getan".
Weinend verbarg Ginny Alison ihr Gesicht an der Brust ihres Vaters. Alison ging zum Telefon um einen Arzt anzurufen…

Der Arzt hatte Ginny A. untersucht. Sie hatte mehrere blaue Flecken und eine leichte Gehirnerschütterung. Er wollte sie ins Krankenhaus bringen, aber Patrick schüttelte den Kopf.
"Nein, meine Tochter kommt mit zu uns. Wir wollen nur hoffen das dem Baby nichts passiert ist".
"Ihre Tochter ist schwanger? Dann bestehe ich darauf, das sie ins Krankenhaus kommt und dort gründlich untersucht wird. Sie kann dann morgen nach Hause".


……….

Ginny A. lag im Krankenhausbett. Sie hatte Glück gehabt. Dem Baby war nichts passiert. Leise wurde die Tür geöffnet und Alison kam herein. Sie setzte sich auf die Bettkante und nahm Ginny Alisons Hand.
"Du solltest dich von Mike scheiden lassen, Kleines. Wenn er dich erst einmal geschlagen hat, kann er es immer wieder tun. Sarah hat und uns von den beiden Frauen erzählt die er Krankenhaus reif geschlagen hat. Bitte, Liebes. Du darfst nicht bei ihm bleiben! Sei vernünftig Kind, und denk an das Baby".
"Oh Mami, ich weiß nicht warum er das getan hat. Es war doch alles gut zwischen uns. Bis ich ihm gesagt habe, das ich ein Baby erwarte. Seit diesen Tag war er verändert. Es war nicht mehr zärtlich und dabei hat er mir doch gesagt, das er mich liebt. Er hat mir das Armband geschenkt und.. Es ist alles so verwirrend. Ich kann das alles nicht verstehen. Am besten ich komme für eine Weile zu euch. Vielleicht wird alles wieder gut".
Alison nickte nur. Obwohl sie wusste das Mike sich nicht ändern würde. Für kurze Zeit war er ein liebender Ehemann gewesen und dann? Was hatte ihn dazu bewogen, ein Verhältnis mit einer anderen Frau einzugehen? Oder hatte er es nie beendet? Sie wusste auf diese Fragen keine Antwort. Sie wusste nur das es besser war wenn Ginny Alison sich schnell möglichst scheiden ließ..

Am nächsten Morgen holte Patrick seine Tochter ab. Sie fuhren zu ihren Haus und sie packte einige Sachen in ihren Koffer. Sie wollte gerade die Treppe runtergehen, als unten die Haustür geöffnet wurde und Mike hereinstürmte. Er schwankte, offenbar hatte er getrunken. Als er Ginny A. oben an der Treppe stehen sah, den kleinen Koffer in der linken Hand, blieb er wie angewurzelt stehen. Dann wollte er die Treppe hoch laufen, aber Patrick hielt ihn zurück.
"Wage es ja nicht meine Tochter noch einmal zu schlagen", drohte er Patrick und seine blaugrünen Augen funkelten zornig. Mike lachte nur, obwohl er ziemlich viel getrunken hatte, wusste er genau was los war. Seine Frau wollte ihn verlassen. Blitzschnell drehte er sich um und seine Faust traf Patricks Kinn. Langsam ging Patrick zu Boden und Mike versetzte ihnen ihn einen Fußtritt in die Rippen.
"Nein nicht!". Ginny Alison ließ den Koffer fallen und lief die Treppe runter. Sie ergriff eine Vase die auf der Kommode stand und ließ sie auf Mikes Kopf niedersausen. Stöhnend ging dieser zu Boden.
"Daddy? Bist du okay?". Sie ging neben ihren Vater zu Boden und als sie sah das er bewusstlos war sprang sie auf und lief zum Telefon…

Patrick wurde auf eine Trage gelegt. Er war immer noch bewusstlos. Zwei andere Sanitäter versorgten Mie, der sich stöhnend an den Kopf fasste.
Der Arzt zog Ginny A. ein Stück beiseite.
"Ihren Vater geht es soweit gut. Aber er hat zwei gebrochene Rippen. Wollen Sie Anzeige gegen ihren Mann erstatten?"
"Ja das werde ich tun".
"Gut. Ich kümmere mich daran das die Polizei kommt. Sagen Sie Ihrer Mutter Bescheid. Ihr Vater wird ins St.Ann Hospital gebracht".
Ginny A. rief ihre Mutter an und erzählte in knappen Worten was passiert war. Zehn Minuten später war Alison da. Laura E. und Angelina waren bei ihr. Der Krankenwagen war bereits weg. Mike war ins Polizeikrankenhaus gebracht worden. Während der Fahrt zum Krankenhaus sagte Ginny A. leise "Ich kann das einfach nicht verstehen Mom. Erst schlägt er mich und jetzt auch noch Daddy. Warum nur? Ich werde bald sein Kind auf die Welt bringen doch er freut sich nicht einmal richtig darüber. Er betrügt mich und die einfachste Lösung für mich ist mich von ihm scheiden zu lassen und das Kind das ich erwarte alleine groß zu ziehen".
Ginny Alison schluchzte leise und Alison sagte beruhigend "Du bist nicht alleine, Liebes. Du wirst für eine Weile zu uns kommen und kannst bleiben solange du willst".
"Und wir helfen dir auch", sagten Laura E. und Angelina die auf dem Rücksitz saßen. Ginny A. drehte sich zu ihren Schwestern um und lächelte sie dankbar an
"Ich danke euch. Das ist sehr lieb von euch allen. Ich bin froh das ich so eine liebe Familie habe".
Wenig später betraten sie das Krankenzimmer. Patrick lag im Bett und blickte ihnen entgegen. Sein Gesicht war blass und um die Brust trug er dicken Verband, aber ansonsten schien es ihm gut zu gehen.
"Daddy, Daddy". Die drei Mädchen stürzten auf ihren Vater zu. Alison folgte ihnen und küsste Patrick auf die Stirn. "Alles in Ordnung?"; fragte sie und ergriff seine Hand.
"Ja, es geht mir ganz gut und ich hoffe das ich schnell wieder raus komme". Er lächelte und verzog dabei ein wenig das Gesicht.
"Ich werde mich von Mike scheiden lassen, Daddy. Ich will nicht das unser Kind einen Vater hat, der gewalttätig ist und es vielleicht auch noch schlägt. Es war vielleicht ein Fehler seine Frau zu werden, aber ich habe ihn geliebt und ich hätte ihn auch seinen Seitensprung verziehen. Aber er hat mich und auch dich geschlagen und ich hätte sogar mein Kind verlieren können".
Patrick nickte und warf seiner Frau einen Blick zu.
Es klopfte und auf das "Herein" wurde die Tür geöffnet und der Arzt trat ein, ihm folgte ein junger Mann in Polizeiuniform und Ginny A. erkannte in ihn Robert Thomsen wieder. Ihr Herz schlug ein klein wenig schneller.
"Mrs. Jordan, das ist Inspector Thomsen. Er würde Ihnen gerne einige Fragen stellen".
Robert lächelte. Auch er hatte Ginny A. wieder erkannt und seine Augen leuchteten für einen Moment auf, dann reichte er ihr die Hand.
"Mrs. Jordan, ich freue mich Sie wieder zu sehen". Ginny A. sah die erstaunten Blicke der anderen und sagte schnell " Ich erzähle es euch später". Sie wandte sich wieder Robert zu.
"Ich hoffe das Sie meinen Mann einige Zeit in Gewahrsam halten , Inspector. Er hat nicht nur mich tätlich angegriffen, sondern auch meinen Vater".
"Ich werde sehen was ich tun kann, Mrs Jordan". Er lächelte wieder und machte sich einige Notizen.
"Kommen Sie bitte morgen aufs Revier zum unterschreiben der Anzeige".
"Gut. Vielen Dank, Inspector Thomson". Ginny A. reicht ihn wieder die Hand und er hielt sie einen Moment länger fest als es nötig gewesen wäre. Dann verabschiedete er sich von den anderen Anwesenden und verließ das Zimmer.
"Der war sehr nett, Ginny und ich glaube er mag dich", sagte Laura E. und lachte leise dabei.
"Unsinn, Laura. Ich habe ihn doch erst einmal gesehen. Er war sehr nett zu mir, denn ich war völlig durcheinander, weil ich gerade Mike mit diese anderen Frau gesehen hatte. Mr Thomson lud mich ins Cafe ein und brachte mich dazu alles zu erzählen. Es tat mir gut und ich fühlte mich danach wesentlich besser. Heute sah ich ihn zum zweiten Mal und erfuhr das er Inspector ist".

……….

Am nächsten Morgen fuhr Ginny A. aufs Polizeirevier. Sie sah sich nach Inspector Thomson um, konnte ihn aber niemand entdecken. Leicht enttäuscht wandte sie sich einen anderen Polizisten zu und sagte ihm warum sie gekommen war. Dieser bat sie Platz zu nehmen und sagte dann freundlich" Ich sagte Inspector Thomson Bescheid das Sie da sind".
Der Polizist verschwand und fünf Minuten später kam Robert Thomson zu ihr. Er drückte ihre Hand und setzte sich an seinen Schreibtisch. Er schob ihr ein Blatt Papier zu und sagte "Unterschreiben Sie das bitte. Die Gerichtsverhandlung gegen Ihren Mann findet am Mittwoch statt".
"Ich hoffe das er ein paar Monate sitzen muss", sagte Ginny A. und setzte ihre Unterschrift auf das Blatt Papier…


Am Mittwoch den 28 Februar saß Ginny A. mit ihrer Mutter und ihren Schwestern in Gerichtssaal. Patrick lag noch im Krankenhaus, aber er hatte seiner Tochter versichert das er mit seinen Gedanken bei ihr sein würde.
Die Verhandlung dauerte eine halbe Stunde und was dabei herauskam , war nicht das was Ginny A. erwartet hatte. Ihr Mann sollte zwei Monate ins Gefängnis. Als man ihn herausführte sah er sie einen kurzen Moment an, doch dieser Augenblick reicht um Ginny A. in Angst zu versetzen, denn sie hatte das drohende Funkeln in seinen Augen gesehen. Alison drückte beruhigend die Hand ihrer Tochter.
"Es wird alles gut, mein Liebes. Gleich morgen gehst du zu Mr. Friedmann. Er ist der Anwalt deines Vaters und wird die Scheidung so schnell wie möglich über die Bühne bringen".
"Ja Ma, aber ich habe Angst. Was wird sein, wenn Mike wieder aus dem Gefängnis raus ist? Zwei Monate sind so kurz".
"Du bist bei uns sicher, Liebes. Mach dir keine Sorgen. Er wird dich nicht belästigen, dafür werden wir schon sorgen".


Am Abend erhielt Ginny A. einen Anruf von Robert.
"Geht es Ihnen gut, Ginny?", erkundigte er sich.
"Ja, ich hatte nur gehofft, das Mike für längere Zeit ins Gefängnis geht. Er wird sich an mir rächen, wenn er wieder draußen ist. Ich weiß das. Er hat mich im Gerichtssaal angesehen und dieser Blick hat mir mehr gesagt als drohende Worte".
"Seien Sie ganz ruhig , Ginny. Wenn er wieder draußen ist werde ich dafür sorgen, das er nicht an Sie herankommt. Er wird es nicht wagen, sich Ihnen auch nur zu nähern, den wenn er es tut geht er sofort wieder ins Gefängnis".

Gleich am nächsten 'Tag fuhr Ginny A. in die Handerson Street wo die Anwaltskanzlei von Gorden Friedmann lag,ein netter älterer Herr, der sie über den Rand seiner Birlle freundlich musterte.
"Sie sind also Patricks Edwards Tochter?"
"Ja das ist richtig". Ginny A. Edwards- Jordan. Ich habe in Februar letztes Jahr geheiratet".
"Nun es scheint keine glückliche Ehe zu sein, wenn sie bereits nach einen Jahr einen Anwalt aufsuchen".
"Ja das stimmt. Ich will mich scheiden lassen. Mein Mann hat nicht nur ein Verhältnis mit einer anderen Frau, sondern er hat mich auch verprügelt und auch meinen Vater verletzt. Ich möchte das die Scheidung schnellstens erledigt wird. Zur Zeit sitzt mein Mann für zwei Monate im Gefängnis".Ginny A. sah zu Boden, damit der Anwalt ihre Tränen nicht sah.
"Keine Sorge, Mrs. Jordan. In Ihren Fall werde ich die Sache beschleunigen. Sobald die Papiere fertig sind bekommen Sie Bescheid. Ihr Mann kriegt die Papiere ins Gefängnis".
"Das ist gut, denn ich möchte ihn auf keinen Fall mehr sehen".
"Das ist auch nicht nötig".
Der Anwalt stand auf und Ginny A. erhob sich ebenfalls und reichte ihm die Hand.
"Auf Wiedersehen , Mr Friedmann".
"Auf Wiedersehen, Mrs. Jordan".

……….

Vier Wochen später wurde Ginny A. von ihren Mann geschieden. Als sie wieder zu Hause war ging sie sofort in ihr Zimmer, das sie bewohnt hatte , als sie ein Kind gewesen war. ES sah noch genauso aus wie früher. Ihr Kuscheltiere und Puppen saßen auf den Regalen. Ihr Bett, ein Himmelbett mit rosa Vorhängen stand am Fenster. Auf der Kommode standen einige Fotos ihrer drei Freundinnen. Sarah, Lisa und Alina. Sarah war verheiratet und hatte einen Sohn und einen liebevollen Ehemann. Lisa würde diesen Sommer heiraten , sie hatte bereits eine Einladung. Und Alina? Sie hatte Anfang des Jahres geheiratet und sie würde nächsten Monat nach Seattle ziehen. Ginny A. freute sich sehr. Und Lisa? Noch wohnten Lisa und ihr Verlobter in L.A. Vor zwei Wochen aber hatte sie mit Lisa telefoniert und diese hatte ihr erzählte das ihr Verlobter im nächsten Jahr beruflich nach Seattle versetzt werden sollte.
Sie freute sich wahnsinnig darauf, denn dann hatte sie alle ihrer Freundinnen in ihrer Nähe….


……….

Einen Monat später wurde Mike entlassen. Er hatte nur einen Gedanken. Sich an seiner Ex Frau zu rächen. Er wusste mit Bestimmtheit das sie sich bei ihren Eltern aufhielt. Mike ging zu einen Taxistand und ließ sich zuerst einmal zu einen Waffengeschäft , deren Inhaber ein Freund von ihm war, bringen..

Das Telefon klingelte und Laura E. die an diesen Tag alleine zu Hause war, nahm den Hörer ab.
"Ja? Hier ist Laura Elizabeth Edwards?"
"Hallo Laura, hier ist Mike. Gib mir Ginny!"
"Sie ist nicht da".
"So? Na auch gut. Dann bestelle ihr, das sie sich in acht nehmen soll. Ich verdanke ihr zwei Monate Gefängnis. Das wird sie mir büßen!"
Bevor Laura E. was sagen konnte erklang das Freizeichen.
Voller Angst lief sie zum Fenster. Vorsichtig blickte sie durch die Gardine nach draußen. War Mike schon in der Nähe und versteckte sich? Hatte er eine Waffe? Laura E. lief wieder zum Telefon um die Polizei anzurufen, aber in diesen Moment wurde die 'Haustür geöffnet und kurz darauf stand Ginny A. im Zimmer.
"Lissy, was ist los? Du bist ja ganz blass".
"Oh Ginny, Mike hat eben angerufen, er hat gesagt, das…."
Erschrocken hielt Laura E. inne und sah ihre Schwester an, dessen Gesicht von einer Minute zur anderen kreidebleich geworden war.
"Nein!". Mit einen leisen Aufschrei ging Ginny A. in die Knie. Obwohl Laura E. den Satz nicht beendet hatte, ahnte sie das Mike sich an ihr rächen würde. Sie musste fort von hier, denn sonst waren auch ihre Eltern und ihre beiden Schwestern in Gefahr. Mike würde nicht zögern ihnen etwas anzutun. Es gab nur einen Menschen der ihr vielleicht helfen konnte. Robert Thomsen. Sie stand langsam auf und ging zum Telefon, nahm den Hörer ab und wählte die Nummer des Polizeireviers.

Eine Viertelstunde später war Inspector Thomsen da.
"Gary sieh dich mal hier um, aber sei vorsichtig, es kann gut sein das der Kerl bewaffnet ist. Jimmy, du bleibst im Wagen und behältst die Umgebung im Auge".
"Okay Bobby ".
Robert ging zum Haus und war wenig später darin verschwunden. Keiner der drei Männer ahnte das Mike sich tatsächlich in der Nähe die Ankunft des Polizeiwagens gesehen und auch das Robert im Haus verschwunden war. Er sah auch den anderen Polizisten der die Umgebung des Hauses absuchte. Doch Mike hatte ein sicheres Versteck, nämlich in einen Baumhaus. Hier würde ihn keiner so leicht finden. Jetzt hob er das Fernglas an die Augen.
"So, so", murmelte er. "Meine kleine Ec Frau hat bereits jemanden gefunden der sie tröstet. 'Nun sie wird nicht viel Spaß an den Kerl haben".


"Bitte Robert, sie müssen mich hier wegbringen. Und dann müssen Sie das Haus bewachen lassen, damit meiner Familie nicht geschieht".
"Okay Ginny beruhigen Sie sich. Zwei meiner Männer sind da draußen. Wenn Ihr Ex Mann tatsächlich hier auftaucht, wird er sofort festgenommen".
"Er ist hier, ich fühle es".
Robert zog Ginny A. dicht an sich heran. Seine Lippen waren ihren ganz nahe.
"Ich lasse nicht zu, das dir etwas geschieht", sagte er mit leiser zärtlicher Stimme. "Ich bringe dich in ein sicheres Versteck. Und deine Familie wird beschützt, mach dir keine Sorgen"
"Gut ich packe ein paar Sachen".
Robert nickte nur und sah Ginny A. mit zärtlich besorgten Blick nach. Er konnte einfach nicht verstehen das es jemanden gab der dieser Frau etwas antun wollte. Und dennoch war es so.
Ginny A. kam zurück , umarmte ihre Schwester und sagte leise" Bitte sag Ma und Daddy das ich zurückkomme, sobald Mike wieder im Knast sitzt. Sie sollen sich keine sorgen machen. Robert wird schon auf mich aufpassen".
"Oh Ginny, ich habe solche Angst".
Ginny A. nickte und küsste ihre Schwester auf die Wange. Dann nahm sie ihre Tasche und sah Robert an.
"Ich bin soweit wir können gehen".
"Gut kommen Sie". Robert fasste nach Ginny Alisons Hand. Sie sah ihn an, ihre blauen Augen waren voller Angst, ihr Gesicht war so weiß wie das Kleid das sie trug. Vorhin hatte er sie geduzt , doch jetzt war er wieder formell und sagte "Sie". Fühlte er etwas für sie? Oder hatte sie sich getäuscht? Sie folgte ihm nach draußen. Doch allzu weit kamen sie nicht, denn ganz plötzlich zuckte Robert zusammen und sekundenschnell breitete sich ein roter Fleck auf seiner Schulter aus.
"Robert!" Ginny Alisons entsetzter Schrei durchdrang die Stille.
"Schon gut, es ist nicht… so schlimm" Roberts Stimme zitterte leicht und sie sah den Schmerz der seine Augen verdunkelte. Er umklammerte ihre Hand noch fester, als wollte er sich an ihr festhalten. Nur mit Mühe erreichte er den Polizeiwagen in dem sein Kollege saß.
"Bobby, du liebe Güte, was ist passiert?"
Jimmy stieg aus und sah Robert an.
"Jemand hat auf mich geschossen, Schalldämpfer, deshalb war kein Schuss zu hören. Sie dich mal um , Jimmy, ich bin sicher der 'Kerl ist noch in der Nähe".
"Zuerst rufe ich einen Krankenwagen".
"Nein nicht nötig…. das mache ich schon. Schnapp dir den Schützen, aber sei vorsichtig. Gary müsste auch noch irgendwo sein".
"Wie du meinst".
Robert wartete bis Jimmy weg war, dann öffnete er die 'Beifahrertür des Wagens.
"Steigen Sie ein, Ginny".
Ginny A. warf ihn einen besorgten blick zu.
"Sind Sie sicher, das Sie fahren können?"
"Ja, nun steigen Sie schon ein!" Ungeduld lag in Roberts Stimme. Ginny A. stieg ein und Robert ließ sich auf den Fahrersitz sinken. Er achtete nicht auf den Schmerz der wie glühend heiße Pfeile seine Schulter durchbohrte.
"Robert, wir sollten in ein Krankenhaus fahren".
"Nein, ich sagte doch, es geht mir gut".
Es stimmte nicht und Ginny A. wusste es, aber sie wusste auch das es zwecklos war Robert davon zu überzeugen , das es besser für ihn war, einen Arzt aufzusuchen.
Robert fuhr bereits Richtung Autobahn. Ab und zu wischte er sich über die Augen, vor denen rote Nebel wallten so das er die Strasse nur undeutlich erkennen konnte.
"Bitte Robert, lass mich fahren".
Robert schüttelte den Kopf, sagte aber nichts. Das Funkgerät brummte und kurz darauf erklang eine Stimme" Robert? Kannst du mich hören? Hier ist Jimmy, der Kerl der auf dich geschossen hat, hat auch Gary auf den Gewissen. Wir haben bereits eine Fahndung nach ihn raus gegeben. Bring Mrs. Jordan aufs Revier. Sie wird solange in Schutzhaft genommen und dann an einen sicheren Ort gebracht."
"Nein, ich erledige das schon. Ich bringe sie in das sichere Versteck".
"Du solltest das nicht tun, Bobby. Chief Forster wird das nicht gefallen. Bobby , hörst du mich?"
Aber Robert hatte das Funkgerät bereits ausgestellt, so das er die letzten Worte nicht mehr gehört hatte.


Zwei Stunden später hatten sie ein kleines Häuschen erreicht. Sie stiegen aus und Robert schloss die Tür auf. Für einen kurzen Moment lehnte er sich gegen die Wand, denn vor seinen Augen verschwamm alles.
"Robert?" Ginny Alisons besorgte Stimme schien aus weiter Ferne zu kommen. Dann fühlte er eine Hand auf seinen Arm und blickte direkt in zwei blaue Augen die voller Tränen waren.
"Ist schon gut. Es geht gleich wieder", sagte er beruhigend.
Robert fuhr sich über die Augen, aber es dauerte eine ganze Weile bis er wieder klar sehen konnte. Sie gingen ins Haus und Ginny A. bestand darauf das er sich hinlegte.
"Sind Lebensmittel im Haus?", fragte sie
"Ja in der Tiefkühltruhe".
"Gut, ich mache das Abendessen. Darf ich telefonieren? Ich möchte meinen Eltern sagen das alles in Ordnung ist".
"Gut, aber sag ihnen nicht wo wir sind".
"Ich weiß doch gar nicht wo wir sind".
Robert legte sich auf die Couch, Ginny A. deckte ihn zu und dann ging sie zum Telefon….


"Robert? Wach auf. Das Abendessen ist fertig".
Robert öffnete die Augen. Er richtete sich auf, sank aber sofort wieder zurück.
"Ich werde jetzt einen Arzt rufen, Robert. Keine Widerrede, fügte sie hinzu, als sie sah das er etwas sagen wollte.
Eine halbe Stunde später war der Arzt da. Er verband die Schulterwunde und sah Ginny A. an.
"Es wäre besser, wenn Ihr Mann ins Krankenhaus kommt. Es ist zwar nur eine Streifschuss aber…"
"Keine Chance, Dr. Ich bleibe hier… Ich bin Polizist und muss die junge Frau beschützen.
"Nun gut wie ´Sie meinen. Ich lasse ein paar Tabletten hier".
"Danke Dr."
Ginny A. begleitete den Arzt zur Tür.
"Rufen Sie mich bitte sofort an, wenn sich sein Zustand verschlechtert".
"Ja Dr. das werde ich tun".
"Gut".
Der Arzt ging zu seinen Wagen und Ginny A. schloss die Tür. Sie ging zu Robert zurück, der tief und fest schlief. Sie legte eine Hand auf seine Stirn. Sie konnte nur hoffen, das er kein Fieber bekam.

Am nächsten Morgen ging es Robert tatsächlich besser. Sie frühstückten zusammen und gingen dann eine Viertelstunde spazieren. Als sie zurückwaren klingelte das Telefon und Robert ging ran. Er sprach einige Minuten, dann legte er auf und drehte sich langsam um.
"Das war Jimmy. Sie haben Mike. Er hat versucht Ihre kleine Schwester zu entführen. Keine Sorge, es geht ihr gut"
"Ich bin so froh, Können wir zurückfahren?"
"Natürlich". Kurz darauf fuhren sie los. Diesmal bestand Ginny A. darauf zu fahren. Es hatte angefangen zu regnen und die Scheibenwischer kamen nur schwer gegen die Wassermassen an. Ginny A. starrte durch die Windschutzscheibe und versuchte die Strasse zu erkennen. Plötzlich sah sie den Wagen der mit hoher Geschwindigkeit direkt auf sie zukam…
Wo ist unsere Tochter?" Alisons Stimme zitterte und sie konnte kaum die Tränen zurückhalten, sie klammerte sich an Patrick der genauso verzweifelt aussah wie sie.
"Es geht ihr soweit gut. Sie und der Mann, der bei ihr war, hatten eine Menge Glück. Aber ich muss Ihnen leider mitteilen das Ihre Tochter das Baby verloren hat. Doch Sie brauchen sich keine Sorgen zu machen. Sie wird wieder ein Baby haben können".
"Können wir zu ihr?"
"Sicher, aber nur für einige Minuten".
Kurz darauf standen Alison und Patrick am Bett ihrer Tochter. Sie schlief und so wollten sie gerade wieder rausgehen, als Ginny A. die Augen aufschlug.
"Daddy, Mom, ich bin ja so froh euch zu sehen. Wo ist Robert? Geht es ihm gut?"
Angstvoll war der Blick ihrer blauen Augen auf die Eltern gerichtet.
"Ja Liebes, es geht ihm gut". Alison setzte sich auf die Bettkante. Sie suchte nach den richtigen Worten um Ginny A. zu sagen, das sie ihr Baby durch den Unfall verloren hatte. Aber sie brauchte nichts zu sagen, denn Ginny A. sah am Gesicht ihrer Mutter das da noch etwas war.
"Das Baby?, hauchte sie, "es ist tot nicht wahr?"
"Ja, aber du wirst wieder eines haben, Kleines".
"Ja und dann werde ich es von dem 'Mann bekommen den ich liebe".
Alison und Patrick sahen sich an. Sie ahnten wenn Ginny A. meinte.
"Wir gehen jetzt, Kleines. Ruh dich aus. Wir kommen morgen wieder".
Als ihre Eltern weg waren, versuchte Ginny A. einzuschlafen, aber die Angst das man ihr über Robert nicht die Wahrheit gesagt hatte, hielt sie wach. Schließlich hielt sie es nicht mehr aus. Sie stand auf, zog den Bademantel über, dann ging sie langsam zur Tür. Sekundenlang kämpfte sie gegen das Schwindelgefühl an. Es wurde besser und sie öffnete die Tür. Es war alles ruhig und sie trat auf den Flur. Eine Schwester kam vorbei und sah sie an.
"Mrs Jordan, Sie sollten nicht hier draußen herumlaufen. Bitte gehen Sie wieder in Ihr Zimmer".
"Moment Schwester, ich möchte gerne wissen, wie es Mr Thomsen geht. Und bitte sagen Sie mir die Wahrheit".
Die Schwester schüttelte nur den Kopf,
"Das würde Sie nur beunruhigen, Mrs Jordan. Warten Sie bis morgen, dann wird der Arzt zu Ihnen kommen und Sie können ihn nach Mr.Thomsen fragen. Und jetzt seien Sie vernünftig und gehen Sie in Ihr Zimmer zurück".
Ginny A. blieb nichts anderes übrig als zu tun was die Schwester ihr gesagt hatte. Sie fühlte sich ziemlich schwach und war froh als sie wieder in ihren Bett lag. Sie schlief gleich ein.

Es war noch früh am Morgen, als der Arzt in ihr Zimmer kam und sie freundlich ansah.
"Wie fühlen Sie sich heute morgen, Mrs Jordan?"
"Ganz gut, Dr".
"Ich freue mich das zu hören, Mrs.Jordan. Sie hatten auch eine Menge Glück".
"Dr, ich würde gerne wissen wie es Robert Thomsen geht. Und bitte sagen Sie mir die Wahrheit… auch wenn ich keine Angehörige bin".
"Ich denke das geht in Ordnung, Mrs. Jordan. Es geht ihm soweit gut. Er hat außer der Schussverletzung eine leichte Gehirnerschütterung und ein paar gebrochene Rippen. Sie brauchen sich also keine Sorgen um den jungen Mann zu machen".
Ginny A. sah den jungen Arzt an, aber sie konnte nichts falsches in seinen Gesichtszügen erkennen.
"Darf ich zu ihm?", fragte sie zaghaft.
Der Arzt nickte denn er schien zu spüren wie viel ihr daran lag den jungen Mann zu sehen. Höchstwahrscheinlich empfand sie mehr als nur Besorgnis, da hatte er nämlich an leichten Zittern Unterton ihrer Stimme erkannt.
"Ist in Ordnung. Ich schicke eine Schwester mit einen Rollstuhl zu Ihnen. Sie wird Sie dann zu Mr. Thomsen bringen. Allerdings werden Sie erst mal frühstücken".


Eine knappe Stunden später saß Ginny A. in ihren Rollstuhl neben dem Bett in dem Robert Thomsen lag. Er hatte die Augen geschlossen und es sah aus als schliefe er. Sie beugte sich über ihn und berührte mit ihren Lippen seine Wange.
"Ich danke dir , Robert".
Jetzt streiften ihre Lippen die seinen, dann ganz plötzlich öffnete er die Augen und sie fuhr erschrocken auf.
"Tut mir leid. Ich wollte dich nicht erschrecken, Geht es dir gut?"
"Ja danke, ich glaube ich muss jetzt in mein …. "Sie kam nicht dazu zu Ende zu sprechen, denn Robert legte seine Finger an ihre Lippen und sagte leise "Warum tust du nicht das, was du eben, als ich dich ansah so plötzlich unterbrochen hast?" er lachte als er ihr Gesicht sah, zog einfach ihren Kopf zu sich herunter und presste seine Lippen auf die ihren. Es war ein zärtlicher Kuss und sie wünschte sich das er nie enden würde. Doch ganz plötzlich ließ Robert sie los und sah sie fast entschuldigend an.
"Entschuldige".
"Ist schon gut. Es ist in Ordnung".
Ginny A. sah ihn an und ihr war klar das sie sich verliebt hatte. Aber es war ganz anders . Robert war anders. Das hatte schon sein Kuss gezeigt. Er war leidenschaftlich gewesen. Voller Zärtlichkeit und dem Versprechen auf mehr, wenn sie es wollte. Wollte sie es? So kurz nach der Scheidung von einen Mann den sie geliebt hatte. Doch hatte 'Mike sie auch geliebt? Waren seine Zärtlichkeiten und Küsse nur vorgetäuscht gewesen? Hatte er in Wirklichkeit nichts für sie gefühlt? Dann warum sonst hatte er so reagiert als sie ihm sagte sie sei schwanger? Und warum hatte er trotzdem noch eine Geliebte gehabt. Sie schüttelte die Gedanken ab, denn jetzt musste sie daran denken das es vielleicht eine neue Zukunft für sie gab..
"Ginny? Ist alles in Ordnung?"
"Ja, alles okay. Aber ich habe… das Baby verloren".
"Oh Ginny, das tut mir leid. Aber du wirst noch viele Kinder bekommen… und wenn du willst werde ich der Vater deiner Kinder sein".
Ginny A. beugte sich über ihn und legte ihre Wange an die seine. Und dann küssten sie sich noch einmal. Danach hielt Robert sie fest umschlungen. So hatte keiner bemerkt das die 'Schwester ins Zimmer gekommen war. Erst ein leises Räuspern ließ Ginny A. hochfahren.
"Bis später", flüsterte sie und ließ sich in Rollstuhl zurücksinken. Die Schwester lächelte verständnisvoll, als Robert noch einmal nach Ginny Alisons Hand fasste und liebevoll drückte.
"Ich liebe dich".
Als Ginny A. wieder in ihren Zimmer war, rief sie Sarah an und erzähle ihr alles.
"Wenn du ihn auch liebst, Ginny, dann halt ihn fest: Nimm seinen Antrag an".
"Antrag? Aber er hat mir noch… " Ginny A. hielt inne und musste lachen.
"Oh Sarah, du bist verrückt. Ich bin gerade erst geschieden".
"Na und? Das ist doch kein Grund, oder? Du bist schließlich keine trauernde Witwe, die ein Jahr muss".
"Ja du hast recht. Wenn er mich tatsächlich fragt dann"..
"Sagst du ja", vollendete Sarah den Satz für sie.
Wieder musste Ginny A. lachen. Sie redeten noch fast eine halbe Stunde, dann versprach Sarah sie bald zu besuchen.
Am Nachmittag kamen ihre Eltern und brachten einen kleinen Koffer mit.
"Wie geht es dir, Kleines?", fragte 'Patrick seine Tochter, nachdem er ihr einen zärtlichen Kuss auf die Stirn gedrückt hatte.
"Ganz gut, Daddy. Ich bin so glücklich".
Alison und Patrick sahen sich an, als sie das Strahlen in den Augen ihrer Tochter sahen.
"Der Arzt hat uns gesagt, das du nächste Woche nach Hause darfst. Du kannst zu uns kommen und bleiben solange du willst. Und wir haben noch eine gute Nachricht. Mike wurde sechs Jahren Gefängnis verurteilt".
Sie atmete erleichtert auf.
"Ich bin sehr froh darüber, er hat nichts besseres verdient".
Für einen kurzen Moment trat ein hasserfülltes Glitzern in ihre Augen und ein Schatten flog über ihr Gesicht. Doch dann war es vorüber uns sie erkundigte sich nach ihren Schwestern.
"Sie lassen dich grüßen und sie freuen sich das es dir gut geht. Sie kommen dich morgen besuchen".


Die Woche verging. Jeden Tag besuchte Ginny A. Robert für eine Viertelstunde. Eine zärtliche Liebe entwickelte sich zwischen den beiden. Auch Patrick und Alison hatten längst gemerkt das sie die beiden ineinander verliebt hatten. Beiden wünschten sich das Ginny A. diesmal mehr Glück hatte, falls sie soch noch einmal binden sollte…

……

Drei Wochen später wurde auch Robert entlassen. Ginny A. holte ihn aus den Krankenhaus ab. Sie umarmten sich und küssten sich und wieder lag wilde Leidenschaft in ihren Kuss. Sie brachten Roberts Sachen nach Hause, dann fuhren sie in ein kleines Lokal um etwas zu essen. Nachdem der Ober die Bestellung aufgenommen hatte, griff Robert in seine Tasche und legte gleich darauf ein kleines Kästchen auf den Tisch, das er zu Ginny A. rüber schob.
"Für dich, mein Liebling ", sagte er zärtlich.
Ginny A. öffnete den Deckel und hielt unwillkürlich den Atem an, als sie den Inhalt erblickte. Auf weicher Watte lag ein funkelnder Diamantring. Robert beugte sich vor, nahm den 'Ring heraus und streckte ihn gleich darauf an Ginny Alisons linken Ringfinger.
"Ich möchte dich fragen, ob du meine Frau werden willst?"
Ginny A. nickte., schluckte dann und flüsterte "Ja ich will".
Sie küssten sich und stießen kurz darauf mit einen Glas Champagner auf ihre Liebe an, die schon bald durch den Bund der Ehe geschlossen werden sollte.

Als Patrick und Alison am nächsten Abend die gute Nachricht erfuhren, umarmten sie Ginny A. und wünschten ihr Glück und das es diesmal für ewig hielt.
"Mach unsere Tochter glücklich", sagte Patrick zu Robert und stieß mit ihn an.
"Das finde ich, darauf kannst du dich verlassen".

……

An einen wunderschönen Tag, Mitte Juni war es soweit. Ginny A. gab Robert ihr Jawort. Diesmal spürte sie würde es für immer sein, nur der Tod konnte sie jetzt noch voneinander trennen.
Nach der Hochzeitsfeier fuhren sie in Roberts Hütte, wo sie eine Woche verbringen wollten. In der Hochzeitsnacht schmiegte sich Ginny Alison eng an ihren Mann und die Leidenschaft die sie wenig später miteinander verband, machte ihr klar das sie ihre Liebe ewig halten würde. 'Robert war so zärtlich wie es Mike nie gewesen war und Ginny A. wurde klar, das sie Mike sie wohl nie so richtig geliebt hatte. Denn wenn er sie wirklich so geliebt hätte wie sie ihn, dann hätte er niemals eine Geliebte gehabt.
Ginny A. schüttelte den Gedanken ab und konzentrierte sich auf die 'Zärtlichkeiten ihres Mannes.


Vier Wochen später ahnte Ginny A. da sie ein Baby erwartete. Doch Gewissheit sollte ihr ein Arztbesuch verschaffen. Sie ließ sich einen Termin bei Dr. Morris geben. Als sie im Wartezimmer saß, musste sie daran denken, das auch ihre richtige Mutter hier gesessen hatte, vor langer Zeit. Auch sie hatte sich gefreut, ein Baby zu bekommen von einen Mann den sie über alles liebte. Doch dann hatte sie erfahren müssen das sie Leukämie hatte. Trotzdem hatte sie sich dafür entschieden das Baby zu bekommen. Neun Monate hatte sie gekämpft, dann war ihr Kind geboren worden. Doch schon kurz darauf hatte sie ihre Augen für immer geschlossen ohne ihr Kind zu sehen. Ginny A. schluckte und wischte hastig ihre Tränen weg. Sie hatte ihre richtige Mutter nie kennen gelernt, aber Alison, die eigentlich ihre Tante war, hatte ihr von Anfang an die Mutterliebe gegeben die sie auch von ihrer richtigen Mutter bekommen hätte.
Endlich kam Ginny A. dran und als sie eine halbe Stunde später die Praxis verließ, da wusste sie das sie bald dem geliebten Mann ein Kind schenken durfte. Sie war so glücklich ds sie gar nicht abwarten konnte bis Robert heimkam.


Ginny A. hatte den Tisch festlich gedeckt. Trotz allen klopfte ihr Herz zum zerspringen. Obwohl sie sicher war das Robert sich freuen würde. Wenn er erfuhr das er bald Vater wurde, hatte sie ein wenig Angst.
Gegen Acht kam Robert nach Hause. Er nahm Ginny A. in die Arme und küsste sie.
"Bobby, ich möchte dir etwas sagen, ich…. bin…. schwanger".
"Oh mein Liebling".
Robert küsste sie noch einmal und schwang sie dann einmal in Kreis herum.
"Das ist die schönste Nachricht überhaupt. Wann wird unser Kind auf die Welt kommen?"
"Im März".
Auch Patrick und Alison freuten sich, als sie erfuhren das Ginny A. schwanger war.

Ende Juli fuhren sie nach Los Angeles zu Lisas 'Hochzeit. Nächstes Jahr in Januar wollten sie und ihr Mann dann auch nach Seattle ziehen nur wenige Häuser von Ginny A. und Sarah entfernt. Alina und ihr Mann wohnten bereits seit Anfang des Jahres hier in Seattle. Auch sie kamen zu Sarahs Hochzeit.
Am Abend vor der Hochzeit trafen auch Patrick und Alison mit Angelina und Laura E. in Los Angeles ein. Sie übernachteten in Hotel, während Robert und Ginny A. und Alina und ihr Mann für ein paar Tage ein kleines Häuschen gemietet hatten. Sarah und ihr Mann hatten auch kommen wollen, doch leider war der kleine Timmy krank geworden, so das sie zuhause bleiben mussten.
Es war eine wunderschöne Hochzeit und
Ginny 'A. wünschte ihrer Freundin aus den Kindertagen, das sie genauso glücklich mit ihren Mann werden würde, wie sie selbst mit Robert.


……

Die Zeit verging. Weihnachten rückte näher und Ginny A. erinnerte sich an jenes Weihnachtsfest als sie blind gewesen war. Doch das war lange her. Jetzt zählte nur die Gegenwart und die Freude auf ihr Kind das bereits in drei Monaten das Licht der 'Welt erblicken würde. Sie lächelte als ihr klar wurde, das es ja zwei Kinder sein würden, die sie erwartete. Zwillinge, das hatte sie vor ein paar Tagen bei der Routineuntersuchung erfahren. Roberts Freude war noch größer gewesen, als er erfuhr, das es Zwillinge werden würden. Nur in Alisons Augen war ein leichter Schimmer gekommen weil sie für kurze Zeit an ihre eigene Zwillingsschwester erinnert die schon lange tot war.


……
Der 24 Dezember war da. Nach einen festlichen Abendessen, saßen sie alle unter den geschmückten Tannenbaum und packten die Geschenke aus. Es wurde ein schöner Abend und lange nach Mitternacht gingen Robert und Ginny A. nach Hause.
Den ersten Weihnachtstag feierten Robert und Ginny A. mit Sarah und dessen Familie und auch Alina und ihr Mann kamen mit ihrer sechs Monate alten Tochter Deborah…


In neuen Jahr fuhren Ginny A. und Robert in die Berge. Robert ging zu Berge. Robert ging Ski laufen, während Ginny Alison sich in einen der Liegestühle, die auf der Terrasse des Hotels standen, legte und sich sonnte. Abends gingen sie gemütlich essen. Sie genossen den Kurzurlaub und waren sehr glücklich. Beide wussten das nichts auf der Welt sie mehr trennen konnte…..


……

Der März kam und somit der Tag der Geburt. Eines Nachts weckte Ginny A. ihren Mann.
"Bobby? Es ist soweit". Sanft rüttelte sie ihn an der Schulter. Endlich schlug Robert die Augen auf und blickte sie verschlafen an.
"Liebling, was ist los? Kannst du nicht schlafen?"
"Es ist soweit, Liebster".
"Soweit? Was…. " Jetzt erst begriff Robert was los war Mit einen Satz war er aus dem Bett und zog sich an. Dann hob er Ginny al. Hoch und wollte sie zur Tür tragen.
"Warte, Bobby, ich muss mich auch erst anziehen oder soll ich so gehen?"
Dabei deutete Ginny A. lachend auf ihr Nachthemd das sich über ihren gewölbten Leib spannte.
"Entschuldige Schatz!"
"Ich hole den Wagen aus der Garage. Warte hier drinnen bis ich hupe".
"In Ordnung". Lächelnd blickte Ginny A. ihren Mann nach. Er benahm sich genauso wie sich wahrscheinlich alle werdenden Väter benahmen.

Eine Stunde später lag Ginny A. im Kreißsaal. Robert war bei ihr und hielt ihre Hand. Sein Gesicht war ein wenig blass und trotz der Schmerzen drückte Ginny A. seine Hand und schaute ihn liebevoll an. Es dauerte fast fünf Stunden bis das erste Baby da war. Die Hebamme übergab es der Schwester und kümmerte sich wieder um Ginny A. Fünf Minuten später war das zweite Kind da.
"Herzlichen Glückwunsch, Mr und Mrs Thomsen, Sie haben zwei gesunde Mädchen".
Der Arzt legte die beiden Babys behutsam in Ginny Alisons Arme. Robert beugte sich über seine Frau und küsste sie auf die schweißnasse Stirn.
"Ich bin sehr glücklich mein Liebling. Nun sind wir eine richtige Familie".


Am nächsten Tag kamen Patrick, Alison und Ginny Alisons Schwestern ins Krankenhaus um den Eltern zu gratulieren. Patrick und Alison hatten einen großen weißen Kuschelhund dabei während die 'Mädchen Strampelanzüge in den gleichen Farben schenkten.

Einige Tage später durfte Ginny A. nach Hause. Da sie noch ein wenig schwach war, blieb sie am ersten Tag im Bett liegen. Robert der sich ein paar Tage frei genommen hatte, brachte ihr das Frühstück ans Bett.
"Ich liebe dich", sagte er und beugte sich über sie um sie zu küssen. Ginny A. legte ihre Arme um seinen 'Hals und das Kaffeetablett begann gefährlich zu schwanken..
"Ich liebe dich auch", flüsterte sie dich an seinen Ohr. Robert stellte das Tablett auf das kleine Tischchen das neben dem Bett stand. Wenig später kuschelte sich Ginny A. eng an ihn und genoss seine Streicheleinheiten….

Ein Jahr war seitdem vergangen. Der erste Geburtstag rückte näher. Die beiden Mädchen saßen in ihren Laufställchen und spielten mit dem großen Kuschelhund. Beiden liebten ihn sehr, doch sie stritten sich nicht darum wer mit ihm spielen durfte. Einträchtig saßen sie nebeneinander und Ginny A. die ab und zu nach ihren Kindern sah, musste darüber stets lächeln. Morgen wurden die Mädchen ein Jahr alt und am Nachmittag wollten Sarah, Lisa und Alina kommen und alle drei wollten auch ihre Kinder mitbringen.


"Hallo Ginny. Wo sind denn die beiden Geburtstagskinder?"
Sarah küsste Ginny A. leicht auf die Wange.
"Im Wohnzimmer. Sie wissen nicht so recht was los ist. Alina ist auch schon, aber Lisa kommt etwas später".
Sarah zog ihren beiden Kindern die Jacken aus und ging mit ihnen ins Wohnzimmer. Alina saß auf den Sofa. Sie trug eine dunkle Brille. Trotz ihrer Blindheit war sie glücklich verheiratet und hatte zwei gesunde Kinder.
Lächelnd blickte Sarah auf die Zwillinge die auf den Boden saßen. Beide trugen rosa Kleider und in den dunkelbraunen Locken hatten sie blassrosa Schleifen.
"Sie sind wirklich süß", flüsterte Sarah und ging zu den Kindern.
"Hallo ihr beiden, ich bin Tante Sarah. Alles gute zum Geburtstag".
Mit großen Augen schauten die beiden Mädchen Sarah an.
"Tanta", riefen sie gleichzeitig und streckten ihre Ärmchen nach der jungen Frau aus.
"Arm", verlangten sie beide und Sarah musste lachen, weil es unmöglich war beide Kinder gleichzeitig auf den Arm zu nehmen.
"Ich habe euch was mitgebracht", sagte sie deshalb und legte den beiden jeweils ein in buntes Geschenkpapier eingewickeltes Päckchen in die Arme. Beide hielten bereits einen Stoffhund in der Hand. Sarah Alina einen weißen und ihre Schwester einen schwarzen. Die legten sie jetzt beiseite und waren kurz darauf eifrig dabei das Geschenkpapier abzureißen. Dann hatten sie es geschafft und jede hielt einen Stoffhund in der Hand. Sarah Alina einen weißen und Lisa Christin einen schwarzen.
"Wau, wau", riefen sie und lachten dabei.
Eine Viertelstunde später war auch Lisa da. Auch sie gab den beiden Mädchen eingewickelte Päckchen. Und wieder waren die Zwillinge eifrig dabei das Papier abzureißen: Und als Sarah, Ginny A. und Alina sahen was die Mädchen da in den Händen hielten mussten sie herzlich lachen.
"Was ist denn los?" , fragte Lisa irritiert.
"Die Hunde die du Lisa Christin und Sarah Alina geschenkt hast, es sind haargenau die gleichen die auch Alina und ich den Mädchen geschenkt haben".
Jetzt musste auch Lisa lachen.
Beide Mädchen hatten jetzt drei Hunde , Sarah Alina drei weiße und ihre Schwester drei schwarze. An den Hälsen trugen die alle sechs Hunde Namensschilder, auf denen die Namen der Mädchen standen.
Es wurde ein fröhlicher Nachmittag mit den sechs Kindern.
Abends brachte Ginny A. ihre Kinder ins Bett. Die Ehemänner ihrer Freundinnen kamen um ihre Kinder abzuholen und ins Bett zu bringen. Sarah , Lisa und Alina blieben noch , saßen mit Ginny A. im Wohnzimmer und unterhielten sich. Und dann hatte Ginny A. noch eine Überraschung für die Freundinnen aus ihren Kindertagen. Sie reichte ihnen jeweils ein kleines Päckchen.
Aufgeregt öffneten die jungen Frauen ihre Geschenke. Und dann hielt jede von ihnen ein goldenes Kettchen mit einen ebenfalls goldenen Herzen hoch. In der Mitte war ein kleiner Stein. Der von Sarah war blau, Lisas war rosa, Alinas grün und bei Ginny A. die ebenfalls ein Kettchen um den Hals trug war der Stein in der Mitte des Herzens rot.
"Oh vielen Dank", riefen die drei und umarmten Ginny A. Lisa und Sarah wurden an ihre Kindheit erinnert. An ihren sechsten Geburtstag hatte Ginny A. den beiden die gleichen Ketten geschenkt. Beide Mädchen hatte ihre Ketten lange Jahre getragen und bei beiden lagen sie nun in Schmückkästchen, wohlverwahrt…
"Auf unsere Freundschaft die noch viele Jahre halten soll", sagte Ginny A. und stieß mit ihren Glas in den Champagner perlte an die Gläser ihrer Freundinnen….


Im Oktober als Ginny A. ihren 22 Geburtstag feierte, da hatte sie Gewissheit das sie wieder schwanger war. Sie hoffte das es diesmal ein Junge werden würde, denn sie wusste wie sehr sich Robert einen Sohn wünschte.
Sie und Robert liebten sich wie an ersten Tat. Er erfüllte nicht nur ihr, sondern auch seinen kleinen Töchtern jeden Wunsch. Als er erfuhr das sie wieder schwanger war, schwenkte er sie genauso übermütig wie beim ersten Mal im Kreis herum.
"Ich liebe dich so sehr", sagte er nachdem er sie wieder auf den Boden gestellt hatte. "Vielleicht werden es diesmal zwei Jungs?", sagte er scherzhaft.
"Oh nein, kein Doppelpack", stöhnte Ginny A. und wischte sich die nichtvorhandenen Schweißperlen von der Stirn.
Robert lachte und nahm sie in die Arme.
"Ganz egal ob Junge oder Mädchen, ob ein oder zwei, ich liebe dich mehr als alles andere auf der Welt und das soll immer so bleiben.
Zärtlich und liebevoll küsste er sie, hob sie dann hoch und trug sie nach oben ins Schlafzimmer. Da sie Zwillinge um diese Zeit ihren Mittagsschlaf hielten, liebten sie sich zärtlich und voller Leidenschaft….


……
Die Monate vergingen und diesmal nahm die Schwangerschaft Ginny A. mehr mit als beim ersten Mal. Sie war oft müde und Robert begann sich um ihren Zustand zu sorgen.
"Ich werde Steven bitten zu kommen, vielleicht…" Ein angstvoller Ausdruck lag in Roberts Augen, als er daran dachte das er Ginny A. vielleicht verlieren könnte.
"Bitte Liebling, mach dir nicht so viele Sorgen. Es geht mir gut. Es wird alles gut gehen". Ginny A. stöhnte leise auf und presste unwillkürlich ihre Hände auf den Bauch.
"Es ist noch zu früh", flüsterte sie und ihre Augen wurden ganz dunkel vor Angst.
"Ich rufe den Arzt". Robert lief zum Telefon. Wenige Minuten später war er zurück.
"Liebling, Steven kommt…" Robert hielt abrupt inne, als er sah das seine Frau mit geschlossenen Augen auf dem Bett lag. Ihr Gesicht war so weiß wie die Bettdecke mit der sie zugedeckt war.
"Schatz?" Er ging zum Bett, setzte sich auf die Bettkante und griff nach der Hand seiner Frau . Ihr Puls schlug sehr langsam und ihre Lider zuckten, aber die Augen blieben geschlossen.
Endlich war Steven da.
"Oh Steven, ich glaube sie ist bewusstlos".
Steven folgte Robert ins Schlafzimmer . Er untersuchte Ginny A. kurz.
"Sie muss sofort ins Krankenhaus. Ich rufe einen Krankenwagen".


Robert ging unruhig auf dem Krankenhausflur herum. Schließlich setzte er sich auf eine der harten Bänke. Es durfte einfach nicht wahr sein. Ginny A. durfte nicht sterben. Er liebte sie doch sosehr.
Das Schicksal war in ihrer Kindheit so grausam zu ihr gewesen. Schlug es jetzt erneut zu? Nahm es ihm die Frau und die ungeborenen Kinder? Er wusste längst das es wieder Zwillinge werden würden. Diesmal Jungs. Endlich kam Steven auf ihn zu. Ein ernster und besorgter Ausdruck lag in den grauen Augen des Mannes, der vor vielen Jahren Ginny der richtigen Mutter von Ginny A. sagen musste das sie Leukämie habe.
"Was ist mit Ginny A? Wie geht es ihr?"
Steven setzte sich neben Robert auf die Bank.
"Sie ist immer noch ohne Bewusstsein. Ich habe ein paar Tests gemacht, aber es dauert einige Stunden bis wir mehr wissen".
"Heißt das sie …." Robert konnte die Worte nicht weiter sprechen.
"Wir wissen noch nichts genaueres. Du solltest dich jetzt etwas ausruhen. Ich bringe dich in mein Büro, dort steht eine Couch. Du kannst dich…"
"Nein, ich werde hier waren, bis ich weiß was mit meiner Frau los ist", unterbrach Robert den Arzt.
"Wie du willst. Ich sage dir sofort Bescheid, wenn ich die Ergebnisse habe".
"Gut, ich rufe ihre Eltern an".

Eine halbe Stunde später waren Alison und Patrick da.
"Was ist mit Ginny A.?", fragte Patrick und ließ sich auf die Bank sinken.
"Ich weiß nicht. Sie hatte plötzlich Schmerzen. Ich rief den Arzt und als ich zurückkam war sie bewusstlos".
Aus Patricks Gesicht war alle Farbe gewichen und Alison legte besorgt ihre Hand auf seinen Arm.
"Bitte sei ganz ruhig. Unsere Tochter wird es schon schaffen".
Alison versuchte ihre Stimme nicht zittern zu lassen.
"Was ist wenn sie Leukämie hat? Wie Ginny damals".
"Nein Liebling, daran darfst du nicht einmal denken", rief Alison erschrocken. Unwillkürlich musste sie an ihre todkranke Schwester denken. Sie hatte sie noch einmal sehen wollen, sich mit ihr aussöhnen wollen, doch als sie damals vor über 22 Jahren ins Krankenhaus gekommen war, da war es bereits zu spät gewesen. Ihre Schwester war gestorben. Tränen liefen jetzt über ihr Gesicht und Patrick zog sie in seine Arme.
"Nicht weinen", sagte er jetzt und küsste ihre Tränen weg.
Nach vier endlosen Stunden kam Steven auf die drei zu.
"Was ist?"
Robert war aufgesprungen.
"Es ist alles in Ordnung. Ihr Zustand hat sich stabilisiert. Aber es kann sein das wir die Babys per Kaiserschnitt holen müssen. Aber wir warten noch damit".
"Es sind doch noch zwei Monate bis zur Geburt. Würden die Babys überleben?"
"Ja, sie würden zwar winzig sein, aber sie würden es schaffen. Ich möchte den Kaiserschnitt aber nur machen , wenn es wirklich nötig ist".
"Können wir jetzt zu ihr?"
"Sie schläft im Augenblick. Geht erst mal nach Hause und kommt heute Abend wieder. Keine Sorge, es geht ihr wirklich gut".
Die drei fuhren nach Hause. Keiner sagte ein Wort. Erst als sie Robert absetzten, sagte er "Ich danke Gott dafür das er mir meine Frau nicht genommen hat. Ich hätte es nicht ertragen, ohne sie zu leben. Und die Mädchen, sie sind doch noch so klein".
"Es kommt alles in Ordnung. Du hast gehört was Steven sagte. Willst du mit zu uns kommen?"
"Ja danke. Ich hole nur die Mädchen ab, sie sind bei Mrs Smith".

Am Abend fuhren sie wieder ins Krankenhaus.
"Mein Liebling".
Robert küsste seine Frau auf die bleichen Wangen.
"Ich hatte solche Angst um dich, aber jetzt wird alles gut. Du bleibst eine Weile hier".
Patrick und Alison begrüßten ihre Tochter ebenfalls. Auch sie waren froh das es nichts ernsthaftes war.
"Den Babys, geht es ihnen gut?", fragte Ginny A. ängstlich.
"Ja".

Ginny A. und Robert waren froh das die Babys nicht per Kaiserschnitt geholt werden mussten.
"Du wirst einige Tage im Bett bleiben. Und keine schweren Arbeiten", sagte Steven.
"Ich verspreche es".

……

Zwei Monate später schenkten Ginny A. zwei Jungen das Leben. Robert war auch diesmal bei der Geburt dabei und er war ebenso glücklich wie bei der Geburt seiner Töchter.

"Babys ?", fragte Sarah Alina und strich vorsichtig ihren kleinen Brüdern über den Köpfe. Lisa Christin tat es ihr nach einen kurzen Zögern nach.
"Ja ihr beiden . Das sind Robert und Patrick. Es dauert aber noch eine Weile bis ihr mit ihnen spielen könnt".

……

So verging die Zeit. Die beiden Mädchen kamen in die Schule und die Jungs in den Kindergarten.
Eines Tages, es war zwei Monate nach den siebten Geburtstag von Sarah Alina und Lisa Christin , da überraschte Ginny A. ihren Mann mit einen festlich gedeckten Tisch.
"Gibt es was zu feiern?", fragte Robert während sie sich setzten.
"Ja es gibt etwas, was ich dir sagen muss. Ich weiß wir haben schon vier Kinder, aber …"
"Soll das heißen das wir bald wieder ein Kind haben werden?"
"Ja".
"Oh Liebling".
Robert küsste seine Frau.

……

Im Januar wurde die kleine Melissa geboren. Die anderen vier Kinder beugten sich über das Babybettchen um neugierig da Schwesterchen zu betrachten.
"Sie ist winzig", war Sarah Alinas Kommentar.
"Das waren wir auch, Lina. Jetzt sind wir zu fünft. Keiner in unserer Klasse hat so viel Geschwister. Vor allen weil du und ich und Robert und Patrick Zwillinge sind".
"Ja das ist lustig", lachte der kleine Robert, der die Augenfarbe seines Großvaters hatte.
Die kleine Melissa wurde nicht nur von ihren Eltern sondern auch von ihren Geschwistern verwöhnt.
So vergingen die 'Jahre und Ginny A. und Robert waren mit jeden Tag der verging sehr glücklich. Genau wie einst bei Patrick und Alison ganb es auch für sie einige schwere Zeiten, aber sie überstanden sie und sie wussten das nur der Tod sie einst trennen würde.
Ginny Alison die einst eine schwere Zeit durchmachen musste, als sie klein gewesen war, war jetzt durch das Glück fünffache Mutter zu sein entschädigt . Eines Tages würden sie und Robert glückliche Großeltern sein….
The End.

Hier endet die Geschichte. Der nächste spannende Roman folgt in Kürze. Darüber wird jetzt noch nichts verraten….
Carrie White. 26 09.09.


Impressum

Tag der Veröffentlichung: 26.09.2009

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