Verdammter Dreck!
Das ist sowas von klar, dass diese Vogelkacke nicht läutet! Natürlich muss mir dieser Brokkolimist passieren!
Oh man!
...Wer ich bin?
Mein Name ist Mia Noelle, ich bin ein 14 jähriges, "normales" Mädchen, und komme gleich zum ersten Schultag, in meiner neuen Schule, zu spät!
Der Grund: Mein kleiner, guter Freund namens " Wecker", hat anscheinend gedacht, es geht jetzt mal in Rente, und klingelt nicht. Vielen Dank dass es dich gibt.
Ich habe dich auch lieb, mein Weckerchen!
Das, was ich am meisten hasse, ist es zu spät zu kommen. Auch wenns nur drei oder fünf Minuten sind...
Ich bin lieber zu Pünktlich, als etwas zu spät zu sein...und DAS wusste mein Wecker! Drei Jahre lang hatte ich dich und jetzt musst du mich verraten?
Oh man...
Etwas aus der Puste kam ich an die Bushaltestelle an, wo auch Pünktlich mein Bus angefahren kam.
` Wenigstens ist der Bus treu, im Gegensatz zu einem gewissen jemand...´ dachte ich etwas erleichtert. Vielleicht komme ich nur 3 Minuten zu spät...besser als fünf.
Mit einem aufgesetzten Lächeln, zeigte ich dem Busfahrer meine Monatskarte vor, und sah dann mich für einen freien Platz um. Ich entdeckte einen in der mittleren Reihe, doch anscheinend hatte eine Frau, die vor mir lief, die gleiche Idee wie ich.
` Nicht mit mir! ´
Schnell drängelte ich mich vor und schnappte mir den Platz am Fenster. Triumphierend blickte ich die Brünette Frau an, welche mich leicht anfunkelte .
Ich hoffe sie setzt sich nicht neben mir...bitte! Im Bus ist es ganz schön voll, und neben mir ist, soweit ich sehe, der einzige Platz frei. Nichts gegen andere, aber ich mag es nicht neben Fremde zu sitzen, das ist mir ehrlich gesagt unangenehm.
Gott hat anscheinend mein "Gebet" erhört, denn sie entschied sich, an den Rand zu stellen, und wenn ich mich nicht irre, grummelte sie leise vor sich hin.
Ätschi! Hehe...jaa ich bin gemein, aber wenn ich schlecht gelaunt bin, ist es mir egal.
Ich schnaufte kurz auf.
Rennen ist nicht so mein Ding, Sport allgemein eigentlich. Außer Basketball, das ist glaube ich, dass einzige was ich in Sport gut kann.
Leicht lächelnd pulte ich aus meiner stolzen Death Note Umhängetasche, mein MP3 Player raus, und startete gleich meine Rockmusik, hauptsächlich Japanisch.
Ich finde die Sprache allgemein interessant, und die Songs sind der Hammer! Außerdem finde ich die Englische Songs langsam nervig!
Komisch aber wahr.
Seufzend schaute ich aus dem Fenster. Graue Wolken bedeckten den sonst so blauen Himmel, und soweit ich sehe fängt es an zu nieseln.
Auch wenn ich öfter leichte Kopfschmerzen vom Regen bekomme, liebe ich es, wenn die Regentropfen sanft auf meine Haut tropfen, der kühle Wind mit meinen Mahagoni farbenes Haar spielt...
Das beruhigt mich meistens. Deshalb gehe ich auch ohne Regenschirm aus dem Haus, falls es regnen soll. Natürlich meckert mich meine Mutter an, aber das nehme ich in Kauf.
Etwas entspannt lehnte ich mein Kopf gegen Das Fenster.
Meine Gedanken schweiften zu meiner alten Schule...zu meinen Freunden.
Ich vermisse sie jetzt schon, obwohl ich sie vor kurzem gesehen habe.
Meine beste Freundin heißt Zoe. Wir haben alles zusammen gemacht, sind zusammen aufgewachsen, sie ist meine Vergangenheit, aber das ist jetzt vorbei.
Wenn ich ehrlich bin, glaube ich nicht, dass wir in Kontakt bleiben. Ich mein, wir gehen jetzt in die neunte Klasse, der Lernstoff wird schwieriger und Schule war schon immer wichtig für sie. Ich verstehe sie, denn ein Gymnasium ist gerade nicht sehr einfach.
Gedankenverloren blickte ich die Anzeigetafel vom Bus an, und merkte dass ich jetzt aussteigen muss.
` Ich habe gar nicht gemerkt, wie schnell die Zeit vergeht ´ dachte ich verwundert und stieg aus.
Schulterzuckend schaute ich zu der Uhr meines MP3 Players.
" Mist! Noch zwei Minuten, bis der Unterricht anfängt! Jetzt aber schnell sputen! "
Leicht in Panik geraten, fing ich an zur Schule zu rennen.
Habe ich schon erwähnt, dass ich es hasse zu rennen?
Nachdem ich auf dem Weg auf meinen Stundenplan geschaut habe, in welchen Raum ich gehen muss, stehe ich nun vor der Tür von meiner neuen Klasse.
Meine Stimmung in dem Augenblick?
Ich bin aufgeregt!
Ich mag es überhaupt nicht im Mittelpunkt zu stehen, ich bekomme dann immer einen so roten Kopf von einer Media Markt Tüte, meine Haare kräuseln sich leicht und es fühlt sich bei mir an, als ob sie mich erwürgen wollen!
Echt jetzt!
Seufzend überwand ich mich dann doch an dieser Tür zu klopfen. Das Klopfen war etwas zu sanft, und ich hoffe, dass man es trotzdem gehört hatte.
Nervös strich ich meine schulterlangen Haare glatt (soweit es geht ) und knabberte leicht an meiner Unterlippe.
„Herein!“
Mein Gedanke?
`Hoffentlich blamiere ich mich nicht...´
Nochmal tief durch atmen und die Tür öffnen:
Die blau gestrichene Tür knarzte ein kleines bisschen, mit unsicheren Schritten betrat ich den Klassenraum. Plötzliche Wärme umgab mich, es war ein wenig stickig hier drin, wahrscheinlich weil die Fenster geschlossen sind, wie ich ausmachen konnte. Der Lehrer stand rechts von mir, hielt in der rechten Hand Kreide und sah mich verwirrt und bisschen verwundert an.
`Wusste der nicht, dass er 'ne neue Schülerin bekommt? ´
Zügig ging ich zu ihm hin, die Blicke ignorierend.
Ich räusperte mich leicht:
„ Ähm, hallo erst mal , ich bin Mia Noelle und-“
Kaum stellte ich mich vor, unterbrach mich der alte Greis, dabei hieß es doch : immer ausreden lassen!
„ Ach ja, stimmt genau, unsere neue Schülerin! „
` Wow, hätte ich nicht gedacht..´
Er wandte sich von mir ab und drehte sich zur Klasse: „ Schüler, das ist eure neue Klassenkameradin... äh Nia-“
„Mia! „ korrigierte ich ihn
„Ja genau! Mia stell dich doch vor! „
`Hä? Der hat mich doch schon vorge- Warte! Ich soll jetzt vor der ganzen Klasse reden? NEIN, Bitte nicht! Wieso nur, du blöder alter Greis hast mich doch schon vorgestellt! ´
Äußerlich ließ ich es mir natürlich nicht anmerken, dass ich schiss habe vor der Klasse zu sprechen. Ich zeigte keine Regung im Gesicht und seufzte gespielt genervt auf:
„Tja, wie ihr mitbekommen habt, heiße ich Mia Noelle , bin 14 Jahre alt und neu hier her gezogen.“
Puh, das wars. Ich möchte mich am liebsten zurück in mein Bett verkriechen und mit meinen Katzen Tatze und Luna kuscheln.
„ Habt ihr noch Fragen zu Mia?“
Ey, ne alter! Der will mich doch verkackeiern! Ich werde mein Mund bestimmt NICHT mehr auf machen und diese ach so tollen Fragen beantworten!
Ich bemerkte dass ein Mädchen sich melden wollte. Ich musterte sie:
Braune lange glatte Haare, den Pony mit einer Haarklammer zur Seite geklemmt, ordentlicher Arbeitsplatz, die weiße Bluse bis zum obersten Knopf zugeknöpft, trägt einen langen pinken Rock, der bis zu den Kniekehlen endete, weiße Strumpfhose, schwarze Lackschuhe und hat einen besserwisserischen Blick drauf.
Mein Ergebnis: Eine typische Streberin.
Ich erdolchte sie mit meinen Blicken.
` Wehe du wagst es...´ , versuchte ich sie gedanklich zu drohen.
Es klappte, ihr Arm streckte sich langsam zur Meldung, als sie aber meine giftig funkelnde smaragdgrüne Augen sah, senkte die Blusenträgerin hastig ihre Hand wieder.
` Muhahahaa! Was für'ne Memme! ´
„Gut, wenn es keine Fragen gibt...Mia, setz dich doch hier vorne zu Evan.“
` Was?!? Zuerst soll ich mich völlig unnötig vorstellen, und jetzt soll ich mich neben ein JUNGEN setzen?´
Widerwillig ging ich auf mein Platz zu, und setzte mich vorne rechts neben diesen Evan.
Evan ist leicht gebräunt, hat kurze dunkle Haare, mit leichten Locken drin, und hat seine Haare leicht hochgegeelt.
Er hat Schatten unter den Augen, sein Blick ist leicht glasig und es schien, als ob er gleich einschlafen würde.
Meine Analyse erkennt: ein typischer Fall für ein Kiffer.
Ich seufzte schwer auf und guckte nach vorne, zur Tafel.
Mathe. Kaum fing der Lehrer an( ich weiß immer noch nicht wie der Typ heißt! DER sollte sich mal vorstellen, echt jetzt! ), uns mit sein Wissen ins Land der Träume zu schicken, schaltet mein Gehirn ab und hörte nur: „blabla dividieren, blubb multiplizieren mit bla...“
Dieses Fach liegt mir nicht so, ich hatte in meiner alten Schule 'ne vier auf dem Zeugnis...aber trotzdem besser als eine fünf!
„...Habt ihr es verstanden? Gut, dann schlagt die Seite 42, die Aufgabe vier und fünf. In zehn minuten seit ihr fertig.“, riss mich die Stimme von Herr Unnütz, wie ich ihn jetzt schön nennen werde, solange er sich mir nicht vorstellt, aus meine Gedanken.
Sch...eibenkleister, mir ist gerade aufgefallen, dass ich meine Bücher noch gar nicht bekommen habe.
Und was jetzt...?
Ein Gedankenblitz von mir: ` Oh nein, ich muss doch nicht mit Evan in ein Buch reinschauen?´
„ Mia, teilst du mit Evan ein Buch? „
Ja, ich muss. Danke für die Bestätigung, Herr Unnütz.
Leicht nickte ich und schaute nach links zu meinem Sitznachbarn...der eingeschlafen ist.
` Super, ich muss ihn noch wecken...´
Ich schluckte.
Ich komme mit Jungs nicht klar, ich weiß nicht wieso, aber wenn mich ein halbwegs gut aussehende Junge anspricht, werde ich knallrot wie eine Kirsche, stottere rum, wie 'ne Blöde, meine Hände werden feucht und ich muss meine Unterlippe anknabbern, bis sie blutet.
Zögernd tippte ich leicht auf seine Schulter.
Der Dunkelhaarige fing an zu grummeln, hob langsam sein Kopf und schaute mich mit seinen blauen Augen an:
„ Was'n?“
Meine Wangen nahmen einen Rotton an.
`Oh nein, es fängt an ´ , dachte ich panisch.
Verlegen sah ich ihn an: „ Äh, i-i-ich...äh...w-wollte-“
„Hää? Wer bist'e überhaupt?“, unterbrach er mich, und das laut.
Gelächter drang in meine Ohren. Müssen die uns zu hören?
„Haha Diggah, passt'e nicht auf?“, brüllte mir lachend eine etwas raue Mädchenstimme entgegen.
Mein Kopf dreht sich nach rechts, zu der mittlerin Reihe
Das Mädel ist sehr dünn, trägt ein weites graues Shirt, eine Leggings ( bei dem Wetter? ). Ihre Straßenköter blonden Haare, hat sie zu einen Dutt gebunden, sie trägt sehr viele Armbänder und hat sich ein Piercing an ihr linkes Ohr stechen lassen.
Die Blonde kaut sehr offensichtlich an einem Kaugummi rum.
Nach ihren Blick zu urteilen, welcher an Evan gerichtet ist, ist sie in ihn verknallt. Der aber ignoriert sie.
` Habe ich Mitleid mit ihr? Nö, hab ich nicht, eine einseitige Liebe, wie tragisch...nein, ich habe immer noch kein Mitleid mit ihr, hehe.´
Ich schaute wieder zu Evan, was ich lieber nicht tun sollte, denn er fing an zu gähnen, ohne die Hand vor dem Mund zu legen.
` Urgs! Putzt der nicht mal seine Zähne? ...Und Mundgeruch hat er auch...´
„ I-ich bin die, äh, N-Neue...Mia No-Noelle....uhm, i-ich woll-wollte fragen ob d-du...äh-“
„ Sag doch einfach.“, nuschelte er genervt und stützte sein Kopf mit seiner Hand ab.
`...Ruhig Mia, nicht aufregen, rede einfach weiter ohne ihn anzusehen, vielleicht hilft es...ein wenig.´
Ich räusperte mich, und fing wieder an:
„ N-naja, ich wollte fragen, o-ob...i-i-ich mit ins Buch schauen kann..?“ Meine Stimme wurde am Ende immer leiser und ich glaube er verstand mich nicht so, aber anscheinend doch!
Er brummte nur und schob mir sein Mathebuch zu. Wieder gähnend, ( iih! ) legte er sein Kopf auf den Tisch.
„ Ey Mädchen, weck mich mal, wenn die Stunde fertig ist.“
`Ganz bestimmt nicht!´
Leise Knurrend, blätterte ich gereizt durch das Buch, welches ziemlich dreckig und fast voll geschmiert ist, bis ich auf der Seite 42 angelangt bin.
Selbstverständlich verstehe ich diese Katzenkacke nicht!
Schnaubend schrieb ich die Aufgaben ab und versuchte sie zu lösen, vergebens.
Die Hälfte war bestimmt falsch.
Ich zerbrach mir noch den Kopf darüber, gab aber gleich wieder auf.
„Wer braucht diesen Brokkolimist mit Ekelgeschmack...“, flüsterte ich und seufzte schwer auf.
Wieder ertönte Gekicher , diesmal drehte ich mich um und schaute direkt in zwei grün, blaue Augen, welche mich belustigt ansahen. Die Augenpaare gehören einem Mädchen mit blonden Locken. Ein nettes Lächeln zierten ihre Lippen. Meine Augen wanderten kurz zu ihre Sitznachbarin, die hat eher längliche, schwarze Haare die ihr bis zu den Schulterblätter gehen, ihre Auge sehen in das Buch, aber ich sehe ihr grinsen. Aha, sie hört auch zu.
Hm.
Sie sehen nett aus.
„Hey, ich bin Vivi, und neben mir sitzt Lina.“ , flüsterte sie mir lächelnd zu.
„ Ich brauche mich ja nicht vorzustellen.“, grinste ich ihr leicht entgegen, Lina hob ihren Kopf und lächelte mir nickend zu.
Aha, sie ist die ruhige von beiden.
„Du hast komische Ausdrücke, Mia.“ ,lachte mir Vivi entgegen, auch Lina schmunzelte.
„Vivi! Lenke die anderen nicht ab, mach deine Aufgaben weiter!“
Vivi und ich zucken zusammen, bei der lauten Stimme des Lehrers.
Hastig drehte ich mich um und tat so, als ob ich weiter rechnen würde.
Komisch, er hatte mein Namen nicht erwähnt. Entweder er hat wieder mein Namen vergessen, oder ich habe den „Die Neue Schülerin Bonus“, was Vorteilhaft ist.
Hoffentlich bleibt dieser Bonus lange...
Natürlich würde ich das Buch aus dem Fenster schmeißen, aber das geht ja LEIDER nicht, weil erstens: Das ist nicht mein Buch, und zweitens: ich ein großen Anschiss von Herr Unnütz bekomme.
„Oke, Stifte weg, wir werten die Ergebnisse aus.“
Oha, das ging schnell.
Plötzlich fing es an zu läuten und alle standen auf.
„Setzt euch wieder hin! Der Lehrer beendet den Unterricht!“
`Aha, und wieso haben wir dann eine Klingel? ´
„Maan, ey!“
„Ich hab' kein Bock mehr.“
„Sie überziehen doch nur unnötig, Herr Fuchs!"
` Deshalb heißt er ja für mich, Herr Unnütz!´, dachte ich belustigt.
Die ganze Klasse hat angefangen rum zu meckern und stöhnten oder seufzten genervt auf.
Der Lehrer seufzte anschließend ergeben und ließ uns doch noch zur Pause gehen, meinte aber, dass wir die Ergebnisse in der nächsten Stunde auswerten werden.
Ich packte meine Sachen ein, als Herr Fuchs bzw. Unnütz, mich aufhielt.
„Mia, wartest du mal kurz?“, sprach er zu mir und wandte sich dann zu Evan:
„Evan!“ Der Angesprochene schreckte auf, blickte aber dann desinteressiert zum Lehrer:
„Ich will das du Mia durch die Schule rumführst, verstanden? Gut.“, sprach Herr Fuchs und packte hastig seine Sachen ein.
Evan grummelte was von >kein Bock
Während Lina und Vivi mich durchs Schulhaus führten, erzählten die beiden über die Klasse und wie es hier so alles abläuft.
„Also, Melina kennst du ja schon...irgendwie...“, sagte Vivi und kichert dabei.
Oh ja...Melina...dich werde ich nicht vergessen.
„Dann sind da noch die KALM's.“
„KALM's?“
Ich zog meine Augenbraue hoch. Es ist Hoffentlich nicht das, wonach es sich hört.
„Jaa, oder besser gesagt: Kiana, Alice, Linnéa und Maddy.“
Anscheinend doch.
Ich prustete und brach dann in Gelächter aus.
„W-wie bitte? Wie kindisch ist das denn bitte? Heey, wir sind die KALM's!“, lachte ich und kriegte mich nicht mehr wieder ein.
„ Sie sind Klassenbeste und kein bisschen arrogant..sagen die anderen.“ , meinte Lina.
„Und wie findet ihr sie?“, fragte ich dann.
` Hm, Ein Gruppennamen...dann hießen wir drei VLM..Wow, klingt schon mal gut´ , dachte ich amüsiert.
Vivi und Lina sahen sich kurz an.
„Also, sie sind schon nett...“, begann Vivi.
„ Aber so falsch.“, beendete Lina.
Boah cool, so als ob sie Zwillinge sind und sich immer mit den Sätzen abwechseln!
„Das Mädchen, welche Evan angesprochen hatte, heißt Anna, sie ist verknallt in ihm, aber er hat schon eine Freundin.“
„ Und wie ist Evan so?“ , fragte ich dann vorsichtig. Vielleicht ist er doch ein ganz netter, und war heute nur schlecht gelaunt.
„Oh Gott, der ist der schlimmste aus der Klasse!“, schnaubte Vivi und schüttelte genervt ihre Lockenpracht.
` Ey, suuupi, und ausgerechnet ICH muss neben ihn sitzen.´
„Seit dem er Sitzengeblieben ist und in der 8. in unsere Klasse kam, hatten sich die meisten negativ verändert.“, seufzte Lina.
„Ach was, so wie die jetzt aussehen, kann es ja nicht noch schlimmer sein!“, sah ich die beiden gespielt erschrocken an und schlug meine Hände auf's Gesicht. Wie der Schauspieler Macaulay Culkin ( der kleine von Kevin-allein zu Haus )
„Unsere Klasse war früher ganz anders, wir hatten uns alle geschworen, dass wir nie rauchen, oder sowas ähnliches machen werden.“
„Und da Evan der ältere, und sozusagen das Alphatier ist, hören alle auf ihn?“, schlussfolgerte ich skeptisch,
„Ja. Anna, zum Beispiel hat mit dem rauchen und kiffen nur angefangen, um mit Evan reden zu können, oder so.“
Wie dumm war das denn? Wäre der Typ ein Mädchen hätte ich ihn sofort eine reingehauen, wenn der mir 'ne Zigarette anbieten würde!
„Tse, wenn ich das mal nett ausdrücken dürfte: Das ist extrem dämlich.“, gab ich meine Meinung zu und schüttelte mit einen höhnischen grinsen mein Schopf.
„Da stimmen wir dir zu.“
Wir unterhielten uns noch etwas weiter darüber, und gingen nach draußen zum Schulhof als Vivi mit einem Thema anfing, womit ich nichts anfangen konnte: Jungs
„Und Mia, hast du schon jemand bestimmtes in Visier?“
Sie sah mich wissbegierig an, ihre Augen funkeln so komisch, das es schon unheimlich ist und ich ein Schritt nach hinten gehen musste, weil sie plötzlich so nah ist.
Sie erwartet jetzt, dass ich von dem anderen Geschlechtsteil schwärme und ihr vielleicht auch den Namen von meinem nicht-vorhandenen-Freund erwähne.
„Da muss ich dich enttäuschen,. Die Klasse hat gerade nicht leckere Kekse.“, sagte ich nur, doch Vivi gab nicht auf:
„Ach komm, muss ja nicht von unsere Klasse sein. Vielleicht von deiner alten Schule?“
Sie kam wieder näher, ich ging ein Schritt zurück.
„A-ach was, neee da war auch nichts...“, stotterte ich leicht und glubschte den Boden an.
Oh mein Gott, ein Stein!
„Hattest du schon mal ein Freund?“, fing jetzt auch noch Lina an, und starrte mich auch erwartungsvoll an.
„NEIN, um Gottes Willen! I-ich doch nicht!“
Nervös zupfte ich an meine Strickjacke:
„ Ich bin extrem schüchtern, wenn mich ein halbwegs gut aussehender Junge anspricht, und bringe dann kein Wort mehr raus.“, gab ich dann zu.
Lina und Vivi grinsten plötzlich: „ Du findest also Evan gutaussehend?“, feixte Vivi und wackelte mit den Augenbrauen. Lina kicherte belustigt.
Ich spürte, wie meine Wangen glühten und ich ins Stottern gerate:
„W-w-waaaaas?!? N-n-n-eeein, ich, also...ich meinte es nicht so, also doch irgendwie schon, aber doch nicht DEN DA! D-der hat üblen Mundgeruch!“
Ich schüttelte mehrmals meinen roten Kopf und wedelte aufgebracht mit meinen Händen rum.
Ich kann nie zugeben, ob ich jemanden gut aussehend finde, die anderen denken dann immer, man ist in denjenigen verknallt!
„Ja ja, wenn du meinst.“ , sagten beide gleichzeitig, und wir lachten.
„So, da ihr mich ausgefragt habt, will ich wissen, was mit euch ist?“
Vivi wurde leicht verlegen und wand schüchtern lächelnd den Blick ab:
„Joa, also da gab es schon paar aus der Klasse die ich süß fand...“
Ich sah die Blondine skeptisch an.
` Okeeey....Vivi kann ja auch zurückhaltend sein ´, stellte ich in meine Gedanken verwundert fest. Ich hatte sie eher als Selbstbewusstes Mädchen eingestuft. Aber bei bestimmte Jungs wird sie offensichtlich ja ganz verlegen, wie süß.
„Aber ein Freund hast du nicht...oder früher?“, fragte ich nochmal nach. Ich musste ihr wohl alles aus der Nase ziehen, dass schaffe ich aber schon, ich werde ihr so lange auf die nerven gehen, bis sie sich ausspricht.
„Nee...also, ich will jetzt auch kein Freund haben, nur Freundschaft...“ , murmelte sie und räusperte sich dann.
Sie hatte bestimmt ein Freund, ich spüre es ganz genau!Wenn ihr euch fragt, woher ich das weiß, sage ich nur weibliche Intuition.
Das kann echt nützlich sein!
Ich nickte verstehend und wandte mich dann zu Lina, die schweigsam mithörte.
„Was ist mit dir Lina?“
„Ich finde die Jungs aus der Klasse so scheiße, naja, allgemein sind Männer Idioten.“ ,schnaubte sie und verschränkte ihre Arme vor ihrer Brust, dabei verdrehte sie genervt ihre dunklen Augen.
Oha, die kann aber impulsiv werden! Ich sollte sie lieber nicht verärgern oder so...das wird schwer.
„Ich finde auch, dass man in dem Alter kein Freund haben sollte. Ich finde sowieso das ``die wahre Liebe ´´ nicht existiert.“ ,nuschelte ich und vergrub meine Hände in meine Seitentaschen.
Es ist doch kühler, als ich dachte.
„WAS?“ , schrie mich plötzlich Vivi an. Lina und ich sahen sie geschockt an.
Oh nein, die anderen gucken jetzt! Und da hören auch noch ältere mit!
Danke Vivi, für die unnötige Aufmerksamkeit!
„Wieso glaubst du nicht daran? Ich mein, es gibt bestimmt jemand auf der Welt, der dein Gegenstück ist!“
Ich schüttelte den Kopf.
„Da bin ich anderer Meinung. Die Liebe ist für mich nur 'ne Illusion, jeder denkt man hat die wahre Liebe gefunden, aber dann betrügt man sich gegenseitig, man heiratet weil man sich liebt? Dann frag ich mich, wieso lässt man sich dann scheiden? Wieso betrügt man sich? Weil man sich angeblich nicht mehr liebt? Aber wieso führt man dann diese Beziehung, nur weil dein Bauch kribbelt, und dein Herz höher schlägt? Super, das ist bei jeden Jungen bei mir, mit dem ich spreche, ich bin doch nicht gleich in alle verliebt!“
Wow, ich war ,glaube ich, noch nie so ernst! Gedanklich klopfte ich mir stolz auf die Schulter.
Das hast du gut gemacht, Mia!
Betretenes schweigen zwischen uns dreien. Man hörte hier und da Gelächter, Jungs die rumalberten, Mädchen die tratschten, die jüngeren rennen durch den Schulhof. Ein paar bunte Blätter fallen herab, es sieht hier so alles harmonisch aus, wenn ich mir das so alles ansehe.
Ich drehte mein Kopf wieder zu der dunkel- und der hellhaarigen.
Leicht räusperte ich mich:
„Naja, egal. Erzählt mal was von euch, was macht ihr denn so in der Freizeit?“
Die eisige Stille verschwand, und wir unterhielten uns wieder unbeschwert.
Doch meine Gedanken sind teilweise immer noch an das vorherige Thema. Die Scheidung von meinen Eltern nimmt meinen Bruder und mich sehr mit. Das war ja auch grade nicht die beste Ehe, mein Vater war Stundenlang arbeiten, hatte nicht Zeit für meine Mutter, meinen älteren Bruder und mich. Meine Eltern hatten sich täglich nur gestritten, es gab seltene Momente, wo wir wirklich eine richtige Familie waren. Ich habe mein Vater wirklich lieb, aber nachdem meine Mutter sich von ihm scheiden lassen wollte, verlangte er, dass wir so schnell wie möglich umziehen sollten. Das hatte uns zu tief verletzt, doch meine Mutter hatte sich nichts anmerken lassen, und hatte auf die schnelle eine Wohnung für drei Personen gefunden, die etwas klein , aber gemütlich ist. Nur ist die Wohnung sehr weit weg von meiner alten Schule, aus diesen Grund musste ich auf einer anderen wechseln.
Deshalb verstehe ich nichts von der Liebe. Was soll daran toll sein, wenn man doch nur verletzt wird und nur leidet?
Ich schüttelte leicht den Kopf, und konzentrierte mich auf die Lachende Gesichter der beiden vor mir.
Das ist jetzt für mich Vergangenheit, und wie sagen Timon und Pumba so schön?
``Hakuna Matata! ´´
Ein schrilles Klingeln unterbrach unser Gespräch.
„Auf zur nächsten Stunde!“, rief ich euphorisch, packte beide an den Handgelenken und zog sie zu der großen, grün gestrichenen Eingangstür.
„Was haben wir denn jetzt?“
Ich blieb stehen und drehte mich fragend zu den beiden um.
„Warte kurz...“, nuschelte Vivi und suchte den Stundenplan in ihrer Tasche.
` Hätte ich ja auch machen können....´, fiel mir ein. Aber wenn ich so darüber nachdenke, bin ich dann doch zu faul.
Da knechte ich lieber andere, hehe.
Lina kam ihr aber zuvor:
„Wir haben jetzt Ethik in Raum 303.“
„Also müssen wir die Treppen benutzen...“, grummelte ich enttäuscht. Ich hatte mir noch Hoffnungen gemacht hier irgendwo unten Unterricht zu haben.
Nachdem wir die Treppen der Hölle bestiegen hatten, hechelte ich erst 'ne Zeit lang und brauchte ein Schluck von meinen Eis Tee.
Die anderen von der Klasse kamen auch langsam, und schnatternd hoch.
Eine Gruppe von vier Mädchen fiel mir auf.
Zwei große und dann noch zwei die ungefähr in meiner Größe sind. Die eine große ist dünn, hat lange, wellige und hellbraune Haare, welche mit blonden Strähnen gefärbt sind. Soweit ich sehe, hat sie kristallblaue Augen, die man schon von weiten sieht.
Die andere große, ist etwas schlanker als die vorherige. Ihre Haare sind etwas kürzer und dunkelbraun Im Gegensatz zu der anderen, hat sie dunkle Augen. Neben der dunkelhaarigen stehen eine Blondine und eine Schwarzhaarige.
Die Blondine hat grüne Augen und sieht ein bisschen naiv aus, in der rechten Hand hält sie eine halb leere Flasche, die offen ist. Die andere hat eher asiatische Gesichtszüge. Ihre schwarzen, etwas länglichen Haare, sind lockig, aber die sehen aus, als ob sie die mit dem Lockenwickler gemacht hat.
Die Blonde schüttelte plötzlich ihre Flasche in Kreisen:
„Oh guck mal Linnéa! Guck mal, ich kann das ohne dass das Wasser raus spritzt! Hihihi!“, fiepte sie mit einer schrillen Stimme erfreut und sprang dann auf und ab. Die anderen quietschten und gackerten mit.
…...
Ich wandte mich ab und schüttelte mein Kopf.
` Ich werde nichts dazu sagen...ich bin nur enttäuscht, dass das die Klassenbesten sind´
Die Lehrerin kam, und ließ uns rein. Sofort sind alle in dem Raum verstreut, nur Lina, Vivi und ich gingen auf die Plätze. Ich schaute mit die Lehrerin genau an.
Meine Beschreibung für sie? Ganz einfach!
Sie sieht aus wie ein Clown! Die grauen, kurzen Haare stehen an der Seite ein bisschen ab, rote, verschmierte Lippen, die Augen mit blauen Make-up geschminkt.
Ich musste ein kichern unterdrücken.
Sorry, aber sie sieht lächerlich aus!
Der Unterricht beginnt.
Leute ich kann euch sagen, Ethik ist soo öde, und Frau Schneider erst recht! Naja, wenigstens hat sie sich noch vorgestellt. ( im Gegensatz zu Herr Unnütz )
Schulende. Nach sechs Stunden, ich hab's geschafft! Der erste Schultag ist überstanden, nur noch 40 mal die Schule besuchen, dann sind schon Herbstferien! Juhuu!
Strahlend schickte ich ,auf den Weg nach Hause, meiner Mutter eine Nachricht auf den Handy, und gab bescheid, dass ich jetzt Schluss habe. Wir schrieben noch weiter und neckten uns gegenseitig.
Ich hob kurz mein Blick von dem kleinen Bildschirm, und guckte knapp wo ich hintrete, nicht dass ich gegen jemanden laufe. Vor mir streckte sich ein kurzer Pfad, welcher noch mit der Schule verbunden ist. Ich sah das ein Junge, wahrscheinlich einer von der elften Klassen, mir entgegen kommt und dabei eine Cola trinkt. Mein blick huschte wieder zum Bildschirm, als es vibrierte. Eine neue Nachricht.
Lächelnd wollte ich sie mir durchlesen, doch plötzlich knallte ich gegen eine Brust, etwas nasses und klebriges fiel auf mich, ich selber stolperte ein paar Schritte zurück und fiel auf den steinigen Boden. Ich schrie entsetzt auf.
„W-w-as zum...?“, stammelte ich. Es roch nach Cola!
` KANN DER TYP NICHT AUFPASSEN? ´
Ich wollte diese Person zur Schnecke machen, so sehr dass er nie wieder alleine rausgehen kann!
Ja...ich wollte.
Mit einem wütenden Gesichtsausdruck, hob ich mein Kopf, mein Mund öffnete sich schon für die schlimmsten Beleidigungen...doch ich stockte.
Warme, sanfte schokoladenbraune Augen, sahen mich panisch und reumütig an.
Diese Augen gehören zu einem leicht markantem Gesicht, mit weichen Gesichtszügen. Ein drei Tage Bart hat er, nussbraune, etwas längere Haare, die ihm bis zum Nacken gehen umrahmen sein Gesicht. Der Unbekannte trägt ein Hemd und darüber einen bräunlichen Pulli, die Hose hat er locker an, welches mit einem Gürtel noch gehalten wird. Er ist schlank und ungefähr ein Kopf größer als ich.
Mein Bauch tut plötzlich weh, so als ob viele Viecher dort schwirren, mein Herz pocht unangenehm bis zum Hals, ich spüre wie meine Wange sich erhitzen und ich langsam einen roten Kopf bekomme, es fühlt sich fast an, als ob ich Fieber hätte! Mir wurde leicht schwindelig.
Ich sah das er seine Lippen bewegte, doch ich hörte nichts.
Ich sah nur diese Augen. Je länger ich auf seine warmen Augen starre, desto mehr tut mein Bauch weh. Es prickelt so komisch...
Er reichte mir seine Hand doch ich stand einfach auf, und rannte weg.
Mir traten plötzlich Tränen in die Augen. Ich weiß nicht mal genau wieso! Da waren so viele Emotionen auf einmal in mir drin, ich konnte es einfach nicht mehr aushalten ihn anzusehen.
Aber vielleicht habe ich so viele Emotionen in mir weil es mir nur so peinlich ist,von so einem gut aussehenden Jungen mit Cola überschüttet zu werden.
Mein Bauch schmerzte immer noch so unangenehm...ich glaube, ich habe Hunger...
Verstimmt sah ich eine Bäckerei, sofort ging ich rein und kaufte mir ein Schokocroissant.
Leise schluchzte ich auf und biss von mein Croissant ab.
Es ist bestimmt der Hunger...
Laut knallte die Tür hinter mir zu, meine Schultasche schmiss ich in den Flur irgendwo hin, ich rannte schon fast auf das Sofa im Wohnzimmer zu und setzte mich aufgebracht hin.
Sofort kamen meine beide Katzen zu mir angerannt und fingen ununterbrochen an zu miauen. Tatze schmiegte seinen Kopf an meinem Bein und schnurrte laut.
Langsam verstand ich was die beiden wollten.
Etwas durch den Wind stand ich von dem Sofa auf, und ging zu den Näpfen der beiden.
Beide sind leer.
„..Futter.“, murmelte ich und ging dann zur Küche.
Meine beiden Katzen folgten mir, aber halbherzig verscheuchte ich sie.
Ich sollte wohl wieder das „Für Katzen verboten“-Schild an die Küchentür hängen. Doch meine Mutter hatte mir dann klar gemacht, dass Tiere nicht lesen können...
Ich bückte mich, dabei fielen meine Haare vor mein Gesicht, was mich immer wieder nervte, und holte aus einem kleinen Schrank das Katzenfutter raus.
Ächzend stand ich auf. Es knackte leise an meinem Rücken.
„Luna!Tatze!“
Während ich die beiden rief, schüttelte ich das Trockenfutterpackung, damit sie auch hören, dass es was zu Essen gibt, und schlurfte ins Wohnzimmer zurück.
Während ich beide Näpfe fülle, wanderten meine Gedanken zu dem Unbekannten.
` Das war sehr peinlich, ich hatte sogar noch extra geschaut, wo ich hintrete! Ich hoffe wirklich das der Typ morgen nicht zur Schule geht... wieso muss immer mir sowas passieren? Habe ich dir was angetan Gott? Hasst du mich so sehr? Und wieso muss ich immer an diese überwältige Augen von dem Unbekannten denken? Sie sind soo atemberaubend!...´
Plötzlich fiel mir ein, dass ich ja noch die Näpfe fülle.
Schnell legte ich das Trockenfutter auf den Tisch und sah einen Notizzettel.
`` Bin nochmal kurz einkaufen gegangen!
Hab dich lieb, :* ´´
Dann bin ich ja für 'ne Zeit alleine.
Mama ist einkaufen und mein älterer Bruder ist noch bei der Arbeit.
Ich wollte mich wieder hinsetzten, als ich bemerkte, dass ich ja noch von der ganzen Cola klebte. Genervt ging ich zum Schlafzimmer und holte frische Sachen raus und schleppte mich zum Badezimmer.
Es ist jetzt Dusch-Zeit!
Unter der Dusche seufzte ich zufrieden auf und ließ das warme Wasser auf meine Schulter prasseln.
` Das fühlt sich ja so an, als ob mich jemand massieren würde...hach, wie schön...wie es sich wohl anfühlt, wenn ER mich massiert? Bestimmt toll! Seine großen, männliche Hände sind wahrscheinlich ein bisschen rau, er würde sanft massieren und vielleicht würde er auch leichte Küsse auf die Schulter oder Nacken geben, und- ...OH MEIN GOTT!
W-was denk' ich denn da?!? ´
Schnell schüttelte ich meinen Schopf, das Wasser spritze rum.
Verwirrt von meinen Gedanken, lehnte ich meinen Kopf gegen die kalte Wand.
Was ist nur los mit mir? Bin ich krank? Ich kann doch nicht SO von einem völlig fremden Jungen denken! Ich mein, ich kenne den Typen nicht, und es wäre nur peinlich ihn wieder zu sehen, nach dieser blöden Begegnung!
Mit der Hand wollte ich durch meine Haare streichen, doch die sind zu verklebt dafür.
Arme Haare...
Nach der Dusche fühlte ich mich schon viel entspannter und meine Laune hob sich etwas.
Ich vergesse diese Situation, und den Typen, dann geht es mir bestimmt besser, diesen Unbekannten werde ich sowieso nicht mehr sehen, da bin ich mir sicher!
Leicht lächelnd wollte ich den Fernseher anschalten, doch die klingelnde Tür hinderte mich daran.
Verwundert ging ich zur Tür.
` Komisch, Mom hat ihre Schlüssel und Tom auch.´
Verdutzt öffnete ich die Tür und blickte in das Gesicht von meiner Mutter.
Sie trägt an beiden Händen volle Tüten und im Mund hält sie anscheinend die Post.
Grinsend nahm ich eine Tüte ab, nachdem sie von sich komische Laute gab. Erleichtert nahm sie die Post aus dem Mund und ging mit schnellen Schritten zur Küchentür, und stellte die Tüte ab, ich ebenfalls.
„Nochmal kurz einkaufen gegangen, ja?“, neckte ich sie grinsend.
„Ach, halt die Klappe.“, grummelte sie nur und setzte sich erschöpft auf's Sofa.
Sie musterte mich etwas: „Hast du nicht schon gestern geduscht?“
„N-naja, ich wurde mit Cola überschüttet.“, sagte ich nur mit roten Wangen, dachte an das was passiert war.
„Ich hoffe du hast den-oder diejenige nicht zu sehr angst gemacht!“, lachte sie und schaltete den Fernseher an.
` Wenn du wüsstest...´
„Ich gehe dann in mein Zimmer.“, murmelte ich und wollte weg gehen.
„Ich sage dann bescheid, wenn das Essen fertig ist.“, hielt meine Mom mich noch kurz auf.
Ich nickte und schlurfte weg.
Eigentlich war es das Zimmer von meinem 19 Jahre alten Bruder Tom, doch nachdem ich mich dort öfters aufgehalten habe, weil sein Zimmer größer ist, im Gegensatz zu meins, und dort sogar schlief, meinte er, er wolle die Zimmer wechseln. Ich fand's zuerst merkwürdig, dass er sowas freiwillig macht, er schnauzt mich ansonsten an, wenn ich ihn um etwas bitte, doch das war anscheinend eine Ausnahme. Er meckert mich jetzt wieder an, wenn er sein Wille nicht bekommt. Das nervt zwar, aber ich habe ihn trotzdem lieb.
Müde öffnete ich meine Zimmertür, tapste zu mein Doppelbett und schmiss mich hin.
` Das war heute aber anstrengend...´
Leicht gähnte ich, als ich zur Wanduhr blickte.
` 14 :00 Uhr...ich kann ja ein kleines Nickerchen machen.´
Schläfrig schloss ich meine Augen, und döste weg...
Mein Wecker fing an zu läuten. Verschlafen öffnete ich meine Augen und richtete mich langsam auf.
Gähnend versuchte ich den Wecker auszuschalten, nachdem ich den Ausschaltknopf nicht traf, schmiss ich es einfach gegen die Wand.
Zufrieden kuschelte ich mich wieder in die Decke ein und versuchte weiter zu schlafen.
Endlich ruhe...
Hm...komisch...mein Wecker klingelt ja wieder...
Ich spürte plötzlich ein Arm um meine Taille, welches mich zu einer nackten Brust zog!
Ich riss panisch die Augen auf und drehte mich hastig um. Schnell schlug ich die Hände vor dem Mund, um nicht zu schreien.
W-was macht DER denn hier?!?
Ich blickte in das Gesicht von dem Cola-jungen, doch warum ist er in meinem Zimmer? Und seit wann?
Schluckend hob ich langsam die Decke hoch, und bekam ein roten Kopf:
Oh mein Gott, oh mein Gott, OH. MEIN. GOTT! W-wir beide sind NACKIG!!!
In Panik geraten, versuchte ich vorsichtig mich von ihm zu lösen, doch er zog mich noch näher an ihm ran, und seufzte zufrieden auf. Sein Arm rutschte tiefer, zu meiner Intimzone!
Nein, nein, nein, nein!
Mein Kopf glühte schon richtig, und ich biss mir heftig auf die Unterlippe, unterdrückte ein Schrei.
Auf gar keinen Fall will ich den Typen wecken, ich muss hier heimlich verschwinden!
Vorsichtig nahm ich sein Arm von mir und stand blitzschnell auf. Ich keuchte etwas und mein Herz pochte schnell.
Mir kam es so vor, als ob ich ein Marathon gelaufen bin.
Ich schluckte wieder, und suchte mir schnell was zum überziehen. Mir fiel auf, dass das gar nicht mein Zimmer ist!
Es war sogar etwas größer als meins. Das Doppelbett, wo locker drei Personen passen könnten,lag in der Mitte des Zimmers, rechts stand ein Nachtkästchen, auf welches ein Bilderrahmen stand, hinter mir war ein großer Schrank mit Spiegel dran.
Ich entschied mich, das Bild anzusehen. Mit kleinen und langsamen Schritten ging ich zum Nachtkästchen zu, dabei versuchte ich mein Ober-und Unterkörper mit meinen Armen zu verdecken.
Auch wenn der Typ schläft, sicher ist sicher!
Unsicher stand ich davor und sah es mir genau an, und quiekte erschrocken auf:
Glückliche Gesichter schauten mir entgegen.
Der Mann hielt die Frau in seinen Armen, und blickte sie mit seinen schokoladenbraunen Augen sanft an. Ihre Lippen zieren ein fröhliches Lächeln, und ihre smaragdgrüne Augen strahlen nur vor Glück. Ihre dunkelroten, langen Haare sind kunstvoll Hochgesteckt, ein paar einzelne Strähnen umrahmen ihr Gesicht.
Auf dem Bild waren ER und ICH abgebildet! Und anscheinend ist das ein Hochzeitskleid, was ich im Bild trage!
A-aber ich bin doch erst 14!
Ich drehte mich zum Schrank um und schaute mich im Spiegel an.
Eine junge Frau im alter von 26 blickte mich mit aufgerissenen smaragdgrüne Augen an, die Mahagoni rötlichen Haare sind etwas durcheinander und verwuschelt.
Bin ich das? In älterer Version?
Ein grummeln riss mich aus meinen Gedanken, und ängstlich drehte ich mich zum Bett.
Der Mann gähnte und tastete mit seiner Hand, auf die andere Bettseite ab. Als er nicht den gewünschten Körper fand, öffnete er verwirrt die Augen. Sofort blickte er mich an, und lächelte.
Panisch drängte ich mich zurück zur Wand. Er stand auf, und schüttelte sich durch seine nussbraunen Haare, mit großen Schritten kam er auf mich zu.
„Mia, wieso bist du schon aufgestanden?“, fragte er mich und kam meinem Gesicht ziemlich nah.
Ich schüttelte nur hastig den Kopf und bekam kein Wort raus.
Mein Blick wanderte immer wieder zu seinem Oberkörper, doch schnell wand ich mich verlegen ab.
OH MEIN GOTT! D-der hat aber ein Körper...!
Der braunhaarige sah meinen Blick.
Er fing an zu grinsen und küsste leicht an meinem Hals:
„Hast du etwa letzte Nacht nicht genug bekommen?“, griente er neckisch und umschlang mich mit seinen Armen.
Warte.
Was. Hat. Er. Gesagt?
„Mhm...ich hätte für eine nächste Runde nichts dagegen..“ flüsterte er in meinem Ohr und küsste es auch leicht.
Ach du ver...kackte Katzenfratze! Seine Stimme...! D-die ist so sexy und leicht rau, das ich eine Gänsehaut bekomme.
Der ältere sah das und grinste schmutzig: „Du bist ja unersättlich, Süße.“
Mit den Worten fuhr er mit seinen Händen über mein Körper und liebkoste meinen Hals.
Ich biss mir auf die Lippen, und kniff die Augen zu, doch sofort habe ich sie wieder aufgerissen.
Seine Hände sind sehr nah an meiner Intimzone! Wieder in Panik geraten, versuchte ich mich zu lösen.
„Was hast du denn Mia-schätzchen? Keine Angst die Kinder schlafen noch bestimmt.“
Ich stockte.
Wir. Haben. Kinder. Und. Sind. Verheiratet.
„W-waaaaaaaaaaaaaaaaaaaas?!?“ , schrie ich und schlug auf seine Brust.
„L-l-lass mich LOS!“, zischte ich.
„Aber Schatz, was ist denn?“
Egal wie doll ich auf ihn ein prügelte, der Typ lässt nicht los! Der ist so hart wie Stahl!
Ok, jetzt reicht's aber!
Kräftig biss ich ihm auf die Schulter, doch er grinste nur.
„Achso verstehe, auf die harte Tour willst du es haben!“
Er hob mich hoch und schmiss mich auf's Bett. Der größere kniete sich vor mir hin und kam mir gefährlich nah.
Nein, nein, nein, nein, nein, nein, nein, nein!
„Nein!“, schrie ich, richtete mich blitzschnell auf und knallte plötzlich gegen ein Kopf.
„Auua!“, zischte ich auf und rieb die Schmerzhafte Stelle.
„Ah, auch endlich wach?“, brummte mir die Stimme meines Bruders zu. Verwundert hob ich mein Kopf und blickte in zwei genervte Augenpaare.
„Mom ruft, Essen ist fertig.“, meinte er nur und richtete sich wieder auf.
„Ach ja Mia, das bekommst du alles später zurück.“
Tom zeigte mir paar blaue Flecke auf seine Arme und ging aus dem Zimmer.
Wow, ich hatte ihn anscheinend im Schlaf geschlagen...Halt!
Ich bin aufgewacht....war das alles ein Traum?
Mein Blick huschte zur Uhr
19:00
Oh...
Dabei wollte ich nur für ein paar Minuten schlafen.
` Puuuh, ein Glück war das alles nur ein Traum..´
Aber, wieso fühle ich mich trotzdem so...traurig?
Verwirrt zuckte ich mit den Schultern und stand langsam auf.
Halt!
M-mein Bruder will Rache, für die blauen Flecke nehmen?
Scheibenkleister!
„Sag mal Mia...“, fing Lina an.
„Hm?“
„...WAS machst du da?“
Hinter der roten Bank versteckt, auf welche Lina saß, huschten meine Augen nervös durch das ganze Schulhof, und suchten eine bestimmte männliche Person, welcher mich gestern mit Cola überschütten hatte.
Naja, ich kann Lina verstehen, die mich mit einem verwirrten `` Was-soll-die-scheiße? ´´-Blick anschaute und unverständlich leicht ihren schwarzen Schopf schüttelte.
Am heutigen Tag habe ich diesmal nicht verschlafen, und bin auch frühzeitig in die Schule angekommen. Ziemlich früh sogar, aber ich war nicht die einzige, Lina scheint auch eine Person zu sein, die lieber pünktlich ist.
Die Lehrer lassen uns erst um 7:50 Uhr rein, aber es ist erst 7:30, stellte ich fest, nachdem ich auf die große Schuluhr sah. Also müssen wir und ein paar andere Schüler noch warten, bis wir reingelassen werden.
Zurück zu dem, weshalb ich wie bekloppt nach dieser bestimmten Person aus schau hielt, und mich sehr offensichtlich, wie Lina meinte, hinter der langen Bank verstecke.
„Wie du siehst, verstecke ich mich.“, sagte ich, als ob es normal wäre, einfach so sich zu verstecken.
Sie blickte mich noch mehr verwirrter an und runzelte dabei sogar die Stirn.
„Das sehe ich auch, die Frage ist: WIESO?“
Nachdem ich mir zigmal sicher ging, das der Typ nach fünf Minuten immer noch nicht kam, kroch ich aus meinem super sicherem ( Ha. Ha. ) Versteck raus, und setzte mich neben Lina hin, die mich schief ansieht.
Ich räusperte mich leicht verlegen, und erzählte ihr von dem Vorfall gestern mit dem ziemlich hübschen- äh ich meinte, mit dem UNATTRAKTIVEN Typen!
„...und deshalb verstecke ich mich vor ihm! Ich mein, es wäre peinlich ihn nochmal zu sehen, nachdem ich mich so blamiert habe...“, beendete ich das Geschehen.
Mein Kopf glühte schon wieder, als ich daran dachte.
` Hört das denn nicht auf? ´ dachte ich genervt von meinen Gefühlen.
Lina grinste mich schelmisch an und kicherte.
Diesmal bin ich es, die verwirrt drein guckt.
` Was hat die denn? ´
„Ähm, ich finde es zwar toll, wenn Menschen lachen...aber wieso machst du das?“, fragte ich verdutzt. Nebenbei sah ich aus dem Augenwickel, dass ein paar der anderen aus der Klasse kamen, unter anderem auch Vivi und die KALM's.
Vivi grüßte uns mit einem normalem ``Hey´´ und umarmte uns noch zur Begrüßung.
Ich wollte mich gerade hinsetzten, als die KALM's auf uns zukamen, und jeden einzelnen kurz umarmte.
„Hey, wie geht’s?“, lächelte mich die Blondine an und mit einem zuckersüßem Lächeln, zeigte sie ihre strahlend weißen Zähne mit einer Zahnspange.
Mit einem skeptischen Blick sah ich sie an.
Sie ist die typische Verkörperung eines Engels, würde man denken, wenn man sie sehen würde, aber ich kann sie trotzdem irgendwie nicht ausstehen...
Vielleicht strahlt sie zu viel positive Energie aus?
„Uhm, mir geht’s gut.“, beantwortete ich auf ihre Frage.
„Schön, ich heiße Alice, und das sind Linnéa, Kiana und Maddy.“, strahlte sie mich an, man könnte glauben, die Sonne ginge auf, wenn sie Lächelt.
` Der Esel nennt sich immer zuerst.´ dachte ich belustigt.
Ich schenkte den vier Mädels ein falsches Grinsen und umarmte noch die restlichen KALM's.
„Hehe, schön euch kennen zu lernen.“, lächelte ich schön falsch. Als die sich von mir abwandten, drehte ich mich zu Vivi und Lina, mit einem genervten Gesichtsausdruck um. Die beiden jedoch grinsten amüsiert.
Es stellten sich noch andere vor, darunter auch Melina, aber ziemlich eingeschüchtert, wie ich grinsend feststellte, aber nur hauptsächlich Mädchen. Es gab schon ein paar freundliche unter der Klasse.
Hey, vielleicht sind sie doch nicht alle so verkorkst!
Himmel sei Dank! Aber das sind nur ein paar von den Mädchen, wie die Jungs so drauf sind, kann ich nicht beurteilen, wenn die sich nicht anständig Vorstellen würden!
Für mich ist Höflichkeit das A und O....naja, es gibt aber auch ein paar Ausnahmen...
Mit Vivi und Lina quatschend, setzten wir uns wieder hin, die anderen aus der Klasse sind verstreut auf dem Schulhof, und sprachen anscheinend mit Leuten aus anderen Klassen.
Lachend drehte ich mein Kopf zu dem Eingangstor und erstarrte plötzlich.
Da kam ER!
Er trug wieder ein Hemd, darüber einen grauen Pulli und eine dunkle Jeans, die er Locker trägt.
Mit großen und langsamen Schritten ging er den Pfad entlang, zum Eingangstor führte anscheinend sein Weg.
Er trug Kopfhörer und hörte wohl Musik.
Ich sah, wie er versuchte so unauffällig wie möglich, den Schulhof nach jemanden absuchte.
Mein Bauch prickelte wieder unangenehm, mein Herz drohte aus meiner Brust raus zu springen, Mein Gesicht fing an zu glühen, und mir wurde wieder schwindelig.
Mein atmen wurde hektischer , ich keuchte schon fast.
Ich hoffe doch , dass er nicht MICH suchte!
` Oh bitte Gott, bitte, er soll mich nicht entdecken! ´, flehte ich gedanklich und schickte ein Stoßgebet zum Himmel.
Vivi und Lina haben meine Stimmung bemerkt und sahen mich besorgt an.
Naja kein Wunder.
Nervös rutschte ich auf die Bank hin und her, blinzelte mehrmals mit meinen sonst so frech funkelnden Augen, die jetzt vor Angst starr auf dem Jungen gerichtet sind.
Fieberig knabberte ich leicht an meinen Fingernägel rum, und schluckte einen dicken Klos in meinem Hals runter.
Ich stockte wieder.
Seine Augen huschten zu mir, musterten mein Gesicht, Erkenntnis blitze in ihnen auf, er änderte sein Weg und kam auf die rote Bank zu, auf der ich saß.
` NEIN! ´
Mein Herz blieb stehen...und klopfte plötzlich doppelt so schnell.
Lina hat wohl eins und eins zusammengezählt und verstand , wer dieser Typ ist der auf uns zu kommt.
„Mia, sollen wir gehen?“, fragte sie flüsternd zu mir, die dunklen Augen sahen mich besorgt an.
Mein Körper schrie ``JA!´´, doch ich bin wie erstarrt und kann mich nicht mehr Bewegen.
Vivi sah verständnislos den braunhaarigen an, der auf uns zu kam, mich und Lina abwechselnd an, sie verstand vielleicht, das es wegen IHM ist, weshalb ich so'ne Stimmungsschwankungen bekomme.
Ich wollte gerade versuchen mit den anderen weg zu gehen, doch es war zu spät.
Mit einem entschuldigen Lächeln auf den Lippen und reuevolle braune Augen blickte er mich an.
Mein Herz zog sich zusammen.
Er kam noch ein Schritt näher auf mich zu.
Mit großen Augen sah ich zu ihm rauf, direkt in seine warmen Irden.
Mir schossen plötzlich Tränen in die Augen.
Der ältere wollte zum sprechen ansetzten, doch ich sprang mit einem schluchzen auf, und rannte zur Eingangstür rein, mir egal ob der Lehrer meinte es wäre noch zu früh, rein zu gehen.
Ich hörte noch wie der Braunhaarige mir was zu schrie, was sich nach einem >Warte!
„Tralala~ Hach jaa~ Was für ein wunderschöner Tag es doch ist~ Lala~ Ich könnte die ganze Welt erdrücken und knuddeln, und erdrücken und dann nochmal ganz fest knuddeln!“
Verwirrte Gesichter sahen mich an, das Getuschel um mich -rum fing an, ich hörte sogar ein Kind seine Mutter fragen:
„Mami, ist das eine Verrückte?“
Aber überraschenderweise ging mir das Gerede am Arsch vorbei.
Trällernd ging -nein hüpfte ich durch die Gegend und tänzelte sogar ein bisschen.
Ich sah die Welt plötzlich mit ganz anderen Augen!
Viel positiver, was komisch ist, ich bin eigentlich die Pessimistin in Person...
Zum Beispiel die Sonne: Anstatt sie wie immer als nervig und überflüssig zu empfinden, indem sie mich mit ihren blöden Sonnenstrahlen blendete, genoss ich es richtig mich von ihren Strahlen zu liebkosen, streckte bereitwillig mein Gesicht gen das Helle Licht.
Ich bin sowieso zu blass! Zwar würde ich vielleicht noch mehr Sommersprossen auf meinen Wangen bekommen, aber egal.
Leute , die an mir vorbei gingen, schenkte ich eines meiner bezauberten (*hust* ) Lächeln, nickte zur Begrüßung und sagte mit einer Singsang-Stimme: „Hallöchen~“
Zurück wurde mir nur verdutzte Blicke geschickt.
Tja, so viel Freundlichkeit hat wohl keiner gesehen.
„Ich bin soo~ happy!“, grinste ich dümmlich und summte auf den Weg weiter.
>> Ja, die Frage ist: Wieso bist du plötzlich so glücklich?<<
Perplex blinzelte ich und stockte.
`W-wer hat das gesagt?´
>> Na ich! Darf ich mich vorstellen: ich bin deine Innere Stimme, sozusagen dein Gewissen.<<
...Okeeee...
>> Ich will ja nichts sagen ( eher denken ), aber kann dein Plötzliches Optimismus wegen...Cola-Boy sein?<<
Meine Wangen erhitzten sich in Sekundenschnelle.
Ich glaube das hat ein Eintrag im Buch der Guinness World Records verdient!
Verärgert schüttelte ich meinen Schopf., der unter der Sonne einen Rotstich bekommt.
` Gar nicht wahr! I-ich, ich bin nur so gut gelaunt...weil äh, weil ich jetzt Schulschluss habe, und...nach Hause...gehen...kann...?´
>>Tse...das hat sich eher nach einer Frage angehört..Naja, nochmal zur Erklärung: Ich bin von deinem Unterbewusstsein erschaffen worden, also von dir! Das heißt, DU denkst, dass es wegen ihm ist!<<
„Nein, nein und nochmal NEIN!“, keifte ich, stampfte gereizt mit dem Fuß auf dem Boden rum.
Die Leute guckten wieder komisch zu mir rüber, was mich diesmal nervte!
Meine Augen verengten sich, ich funkelte jede einzelne Person an, holte tief Luft und...
„Was glotzt ihr denn so! Noch nie ein Mädel gesehen dass sich mit ihrer Inneren Stimme streitet?
Man, man, man...“
Nach meinem Wutausbruch machten die Leute ein großen Bogen um mich, flüchteten vor mir, während ich gereizt schnaubte und meine Schritte beschleunigte, um mal in Ruhe mit mir selbst zu streiten.
>> Wow, ich bin beeindruckt! Du legst ja deine Schüchternheit ab, wenn es um Cola-Boy geht...du musst ja ziemlich verknallt in ihn sein..<<
Ich riss meine Augen auf.
Ich....verknallt in DEN?!?
Ich schüttelte den Kopf...und schüttelte ihn nochmal.
„D-das....nein...V-verdammt nochmal!“
Zähneknirschend spannte ich mich an, ballte meine Hände zu Fäusten.
„I-i-ich kenne den Typen doch gar nicht!“
>> Schon mal was von ``Liebe auf den ersten Blick´´gehört?<<
„So was gibt es nicht!“
Knurrend blieb ich stehen.
Mir fiel auf, das hier die Umgebung fast Menschenleer war.
Die hell leuchtende Kugel am Himmel, die mir heute ausnahmsweise sympathisch war, wurde wieder von grauen Wolken bedeckt.
Gräulich und Melancholisch...so sieht die Welt eigentlich aus.
Aufgebracht kniff ich meine Augen zusammen und zischte meiner Innerer Stimme zu:
„ Ich kenne den Blödian nicht! Er war am falschen Ort und am falschen Zeitpunkt, ich weiß doch auch nicht, wieso ich ihn gut aussehend finde, mein Herz verrückt pocht, mir schwindelig bei seinen Lächeln wird und dass ich nur in seine Augen schauen konnte, als ich ihn sah...“
Plötzlich erschien ein Gesicht in mein Kopf.
Sanfte braune Augen mit Honigfarbende Sprenkeln blickten mich an, reuevoll. Ein entschuldigendes Lächeln zierten seine Lippen, und-
„Da ist ja meine Mieze~“
Erschrocken quiekte ich auf, schlug um mich, versuchte den Übeltäter zu treffen, der es gewagt hat sich an mich ran zu schleichen, mit Erfolg.
„Au! H-he! Hör auf, ich bin's!“
Ich stockte und öffnete meine grünlichen Augen. Ich blinzelte, versuchte mein Gegenüber zu identifizieren...
`Warte, das ist doch...!´
„Du?!?“, schrie ich auf und zeigte ungläubig mit dem Finger auf ihn.
Schwarze verwuschelte Haare, die er versuchte in Ordnung zu bringen ( naja, bei der Sturmfrisur...viel Glück! ), die grasgrünen Augen, spöttisch auf mich blickend, die zerrissene Hose und sein T-Shirt mit einen Nirvana Aufdruck drauf.
Er schnalzte mit der Zunge:
„Aber, aber! Man zeigt doch nicht mit dem nackten Finger auf andere Leute.“
Tadelnd hob er sein Zeigefinger, die andere Hand an seine Hüfte abstützend, sah dabei aus wie eine tadelnde Mutter...
Grummelnd pulte ich aus meiner Tasche meine Handschuhe raus, zog sie an und zeigte erneut mit dem Finger auf ihn.
„ So besser?“
Verwirrt ruhte sein Blick auf mein Finger, er musste dabei schielen, weshalb mir ein leichtes grinsen auf den Lippen zauberte.
Er verstand wohl nicht, wieso ich die Handschuhe anzog.
` Tse. Idiot!´
„Da du's nicht verstehst, werde ich mal so freundlich sein und es dir erklären. Es heißt ``mit dem nackten Finger´´, tja ich trage jetzt Handschuhe, also sind sie nicht nackig!“, sagte ich mit einen besserwisserischen Blick drauf und stupste ihn auf die Stirn an, als er nur die Stirn runzelte.
Der schwarzhaarige blinzelte mehrmals, und schlug abrupt lachend meine Hand weg.
„He! W-was gibt es zu lachen?“ , fragte ich verdutzt, verschränkte etwas verunsichert meine Arme vor die Brust.
Der anscheinend Nirvana-Fan lachte weiter, sprach aber endlich mit einen belustigten grinsen.
„Es ist nur so amüsierend, wie kindisch du dich verhältst und noch dazu bist du wohl ein Mannsweib.“, gluckste er weiter.
Meine Wangen nahmen eine Zornes röte an, wütend ballte ich meine Hände zu Fäusten, ich versuchte ihn mit meinen Augen zu erdolchen.
Er hob dagegen die Hände hoch.
„Was schaust du so? Ich dachte, du findest mich attraktiv?“
Meine Augen weiteten sich, mein Kopf fing an zu glühen
„I-ich fasse es nicht...d-d-du hast mich belauscht...“, auch wenn ich eigentlich ausrasten sollte, flüsterte ich nur das Gesagte, und schaute ihn versteinert an.
Als der Namenlose-arroganter-Idiot merkte das ich ihn nicht an fauchte oder sonst was, wedelte er mit seiner Hand vor mein Gesicht rum.
„Hu-hu! Jemand noch da?...Hm...ich wusste ja nicht das du so verknallt in mich bist..“
Seine Worten sickerten bei mir ein, ich verstand langsam was er gerade sagte- warte..!
„ICH soll in DICH verknallt sein?!? Erstens, bist nicht du gemeint, und zweitens ist es unhöflich Gespräche anderer zu belauschen, du ungehobelter Bengel!“
`Habe ich gerade „ungehobelter Bengel“ gesagt? Oh man, diese Typen verändern mich ja wirklich!´
„Du blöder, egoistischer Idiot! Du bist so von dir selbst überzeugt, dass ich schon kotzen muss, du arroganter Schnösel!“, zeterte ich los, lies meine ganze Wut an ihn aus...selber Schuld!
Doch dieses Arsch grinste wieder nur:
„Tse, ich stehe sowieso nicht auf kindische Mannsweiber!“
Empört sog ich die Luft ein und wollte ihn nur noch eine rein hauen!
„Wenn ich ehrlich bin, habe ich dich beobachtet...zuerst diese übertriebene gute Laune...dann wirst du urplötzlich gereizt...kann es sein das du...deine Tage hast?“
Stille.
Es war so, als ob es in mir ein Vulkan geben würde, mit dem Auftrag, den arroganten Vollpfosten vor mir mit der ganzen Lava zur Strecke zu bringen!
„NEIN! Bist du bescheuert, so was fragt man doch kein Mädchen!“
„Du bist ja auch kein Mädchen, Mieze.“, schnaubte er belustigt, und wagt es noch, mir auf den Kopf zu tätscheln!
„Sag mal spinnst du?!?“, fauchte ich, schlug seine Hand weg und stampfte mit den Füßen rum.
„Außerdem heiße ich nicht Mieze, Mannsweib oder sonst was, sondern MIA, und ich bin sowohl ein Mädchen...“, grummelte ich am Ende.
„Mia? War doch naheliegend!“
„Klappe! Wie wäre es, wenn du mir deinen Namen nennst?“
Ich beruhigte mich langsam, holte tief Luft und stieß sie wieder aus.
` Ich muss doch wissen, wie meine Hass-Person Nummer eins heißt...´
Doch er schüttelt den Kopf.
„Was nützt es dir, wenn du mein Namen kennst? Ich mein, ich will nicht unbedingt was mit dir zu tun haben wollen...“, grummelte er plötzlich schlecht gelaunt.
`Ich würde sagen, er hat seine Tage!´
„Naja, erstens es ist höflich sich vorzustellen und zweitens, glaube ich nicht, dass du gerne Vollpfosten, oder Namenloser-arroganter-Idiot genannt werden möchtest.“
Überlegen sah ich ihn an und ein triumphierendes grinsen schlich sich auf meine Lippen.
Der Schwarzhaarige schien zu überlegen und seufzte dann ergeben.
`Tja, keiner kann meinen strahlenden Augen widerstehen.´
>>...äh, naja-<<
`Klappe!´
„...Na gut...ich heiße Finnian...“, nuschelte er undeutlich, aber ich verstand ihn trotzdem.
Ich prustete:
„F-Finnian? Also Finny? Für so einen Ich-bin-ja-ach-so-toll-Typen, hast du aber einen ziemlichen...niedlichen Namen!“, kicherte ich weiter.
Finny wurde knallrot, er fing an aufgebracht mit den Händen zu wedeln.
„H-hör auf damit! Hör auf zu lachen und mich Finny zu nennen!“, zischte er wütend und auch peinlich berührt.
Ich hörte nicht auf ihn und wandte mich ab.
„Hahaha, ich verziehe mich dann, Ciao Finnylein~.“
Ein aufgebrachter Schrei lies auf meinen Lippen ein breites grinsen erscheinen.
`Tja, jetzt habe ich was, um dich zu nerven! ´, lachte ich in mich hinein.
Wieder gut gelaunt kam ich zu Hause an, zwar hatte ich wegen Finny ( Haha~ ) den Bus verpasst, aber ich lasse mich diesmal durch nichts meine Laune verderben.
Mom ging heute wieder zur Arbeit, also bin ich wieder alleine.
Gähnend stellte ich meine Tasche ab und lief in mein Zimmer um mich umzuziehen.
Heute war der Tag...komisch.
Wieder diese blöde Gefühlsduselei...aber es ist ja jetzt wieder beim alten...hoffentlich.
Die Tür klingelte.
Verwundert stockte ich kurz bei meinem tun, und zog schnell mein zu großes T-Shirt an.
Mit nackten Füßen tapste ich zur Tür, ich versuchte nicht auf den Marmorboden auszurutschen, dabei trug ich jetzt meine Schlafsachen, bestehend aus ein viel zu großes schwarzes T-Shirt, mit einen roten ``Hug me!´´ Aufdruck drauf, und dazu eine dunkelrote, karierte Boxershorts.
Verunsichert legte ich meine Hand auf die Türklinke.
`Hat Tom seine Schlüssel vergessen?´
Die braune Tür quietschte unangenehm, als ich sie langsam öffnete.
Kalter Wind umschmeichelte meine Beine, rauf bis zu meinen Armen, eine Gänsehaut breitete sich auf meiner Haut auf.
Doch anstatt das gewohnte mürrische Gesicht meines Bruders an der Türschwelle zu sehen, blickte ich in zwei bekannte Augenpaare.
„W-was zum...?“
Was zur Hölle macht Cola-Boy hier?
Meine grünen Irden weiteten sich.
Ich blinzelte mehrmals, konnte nicht glauben wer vor mir stand.
Das ist ja auch kein Wunder, ich mein, stellt euch vor: Vor eurer Haustür steht der
Junge, vor dem du dich blamiert hast, der in deinem Kopf rum spukt, der dich nicht mal in deinen Träumen in Ruhe lässt!
Und das innerhalb zwei Tagen!
Er selber sah mich seinen warmen Hundeaugen verdutzt an.
Mir kam es so vor, als ob wir uns stundenlang anstarrten, ohne was zu sagen, aber er entschied sich wohl das Schweigen zu brechen.
Der braunhaarige öffnete seinen Mund, doch ich wollte nichts von dem Typen hören!
Bevor er was sagen konnte, versuchte ich schnell die Tür vor seiner Nase zu schleißen ( eher knallen ), jedoch war ich nicht schnell genug..
Mit einem hektischen „Warte!“, stellte er sein Fuß in die Türschwelle.
„N-nimm dein F-Fuß da weg!“, stotterte und zischte ich gleichzeitig, was sich komisch anhörte.
„W-warte bitte! Ich-“
Ruckartig öffnete ich die knarzende dunkle Tür, der ältere stolperte ein paar Schritte nach vorn.
Cola-boy wollte wieder zum Reden ansetzen.
„Ich-“
„Klappe!“
Erschrocken blickte er zu mir herunter, was mich ärgerte.
Ich selber war von mir selbst überrascht, gerade ihn so an zu fauchen, doch seit zwei Tagen habe ich keine Ruhe von ihm, und das sollte nicht Leben lang so sein!
Also lieber jetzt als nie!
„Du! Seit zwei Tagen lässt du mich nicht in Frieden! Immer wieder geisterst du in meinen Gedanken rum, wegen dir bekomme ich extreme Stimmungsschwankungen, sogar in meinen Träumen habe ich kein Freiraum, immer bist du da!
U-und..und jetzt verfolgst du mich noch bis zur Haustür, mir reichts jetzt langsam!“
Außer Atem schaute ich zu ihm hoch, versuchte mich zu beruhigen und ballte angespannt meine Hände zu Fäusten.
` So...das wars dann endlich! Hoffentlich zischt er ab!´
Komischerweise, macht es mir nichts aus, was er jetzt von mir halten wird.
` Durch diese Cola-boy Sache, werde ich irgendwie Selbstbewusster...´
Nochmal tief durchatmend, konzentrierte ich mich wieder auf Cola-boy vor mir, der anscheinend seine Sprache wieder fand.
Doch mit dem, was er sagte, brachte er mich außer Fassung.
„Also...du bist Toms Schwester?“
Ich würde mich am liebsten in ein Loch verkriechen und nie wieder da raus kommen.
Mit knallroten Wangen und großen Augen starrte ich in seine.
` Ok, ich nehm's zurück...das war einfach nur peinlich...´
„I-i-ich..äh, d-das tut mir...Leid, i-i-ich wollte dich nicht ...a-a-an fauchen, d-das ähm..äh w-wollte ich wirklich ...nicht, bitte e-e-entschuldige...“, stammelte ich vor mich hin, ich spürte förmlich, wie mein Gesicht zu glühen anfing , so peinlich ist das...
Plötzlich hörte ich ein leichtes glucksen.
Meine Röte nahm zu, nervös knabberte ich an meine Unterlippe rum.
`Oh Gott, e-er lacht mich aus! Noch peinlicher kann's nicht werden...´
Vorsichtig fragte ich ihn. „W-wieso lachst du...?“
Cola-boy schüttelte nur leicht den Kopf, lächelte weich.
„Schon komisch das gerade du dich entschuldigst, ich wollte mich die ganze Zeit richtig entschuldigen, wegen der Cola...“
„O-oh...“
Bei der Erinnerung, räusperte ich mich leicht beschämend.
Peinlich berührt wanderte mein Blick zu meinen nackten Füßen, mit den Händen spielte ich an meinem T-Shirt rum.
„D-du ähm, k-kennst a-a-also...meinen...Bruder..?“ , stotterte ich.
Kurz hob ich meinen Blick, was ich gleich wieder bereute.
Verlegen strich er sich durch die Haare.
Entzückt von dem Anblick, konnte ich nicht klar denken.
`Will auch...´
Gedanklich schlug ich mir auf die Stirn.
` Was soll dieser Gedanke? ´
„Ähm, ja ich kenne ihn schon lange.“, lächelte er, schnell guckte ich weg.
Wenn er so weiter macht, kann ich mich nicht mehr lange auf den Beinen halten...
„Ach ja, ich heiße Chris, ist Tom denn da?“
Freundlich streckte er mir seine Hand entgegen, doch ich bin noch zu erstarrt, um zu reagieren.
Ich würde ihm sowieso nicht die Hand reichen...
Vor Aufregung sind sie ziemlich verschwitzt.
Nochmals blinzelnd und mit klopfendem Herzen trat ich zur Seite.
„Äh, T-Tom ist n-n-nicht...da...a-aber du ähm...k-kannst hier...auf i-ihn...warten...ähm e-er müsste g-gleich kommen...“
Immer leiser werdend, schaute ich wieder auf meine Hände hinab, welche nervös an meinem T-Shirt rum fummelten.
„Oh, ähm danke.“
Ich vermute dabei ein lächeln bei ihm raus gehört zu haben, kurz hoch schielen und...ein Herzinfarkt bekommen.
Natürlich...mit einem leichten Lächeln schaute er mich an.
Schluckend drehte ich mich mit kräuselnden Haaren und glühend roten Wangen um, führte ihn ins Wohnzimmer.
Hastig schaltete ich den Fernseher an, damit es nicht zu Ruhig in der Wohnung ist, bzw. es kein peinliches Schweigen zwischen uns gibt.
` Ein Wunder dass ich mein Mund überhaupt noch auf bekommen habe.´
>> Wieso lässt du eigentlich einen Fremden rein?<<
`E-er ist ja nicht wirklich Fremd...´
>> Aber du magst ihn doch nicht? Oder hatte ich doch-<<
`Halt die Klappe!´
Während ich noch mit meiner Inneren-Stimme stritt, hat sich Cola- äh, ich meine, hat sich Chris ( quiek >///<) hingesetzt.
Schnell unterbrach ich den ( Sinnlosen ) Streit und wand mich wieder Chris zu.
„Entschuldige, aber wie heißt du nochmal?“, fragte er etwas verlegen.
„Tom hatte ihn, glaube ich, nicht erwähnt.“, erklärte er immer noch mit einem entschuldigen Blick.
War ja klar, Tom hatte mich bestimmt mit den Worten, ich zitiere: „ Hab' noch 'ne kleine, nervige Schwester, die willst du lieber nicht kennen lernen.“, vorgestellt.
Danke Tomchen! Das merke ich mir...
„Äh..i-ich heiße M-Mia...“
Rot werdend plapperte ich weiter, bevor er noch was sagen konnte.
„Naja äh...Mia ist k-kein Spitzname o-o-oder äh so, M-Mia...reicht sch-schon, ähm w-willst du, äh...was tr-trinken?“
>> Du bist wirklich eine Meisterin sich zu blamieren, ich verneige mich vor ihnen...oh, ich hab ja kein Körper! Hohoho~ <<
Peinlicher weise, brabbelte ich wirres Zeug und sprach noch dazu schnell stotternd, so das Chris vor mir, mich nur verwirrt Lächelnd ansah.
` Was für 'ne super Kombi...schnell und stotternd.´
>> Der Typ ist aber auch nur am Lächeln...Hm.<<
Doch ein Glück hat er mein Rätsel von sinnlosen Brabbeln gelöst.
Herzlichen Glückwunsch, kann ich da nur sagen!
Leicht lachend sagte er: „ Eine Cola wäre jetzt gut, wenn es geht.“
„War ja klar.“, rutschte es mir aus. Sofort schlug ich die Hand vor meinem Mund.
>> Mia! Zuerst denken, dann reden! Weißt du nicht mehr? Regel Nummer eins!<<
„Ähm, wie meinst du das?“
Perplex schauten diese hypnotisierende Augenpaare mich an.
Natürlich muss meine Zunge heute einen guten Tag haben, und locker werden.
Ohne nachzudenken, sprach ich weiter.
„Naja, d-du hast mich mit e-einer Cola verschüttet...dann habe ich zufällig gesehen, dass du, äh heute wieder eine Cola dabei hattest...und ja, du magst...es anscheinend.“
Leute ein Wunder, ich habe es geschafft, bei ihm fast nicht zu stottern. Ein Applaus bitte.
Langsam bemerkte ich, was ich gesagt habe.
Ach du verkorkste Sch...Schleuder!
Der denkt bestimmt jetzt, ich stalke ihn oder so!
Nervös schaute ich weg, doch sein leichtes lachen brachte mich wieder zu ihm zu blicken.
„Du beobachtest ziemlich gut.“, griente er leicht, zeigte eine Reihe weiße Beißerchen.
Von dem Anblick, wie er saß, mit dem was er an hatte, und dieses grinsen, brachte er mein Herz in Wallungen.
` Sein Schoß sieht einladend aus...´
Innerlich klatschte ich mir wieder eine.
„Ähm, ich bringe dann deine Cola.“
Hastig und leider stolpernd, raste ich zur Küche und versuchte dort mein klopfendes Herz zu beruhigen.
` Oke nochmal...in deinem Wohnzimmer sitzt der Junge, der dich sogar nur bei seiner Anwesenheit zum weinen gebracht hatte...und...den du ziemlich attraktiv findest, ja ich geb's zu...´
>> Ha! Ich wusste es! <<
`Ich bin aber nicht in ihn verknallt!´
>> Jaja, ich sage nichts mehr dazu...hol lieber die Cola!<<
Nochmals tief durchatmend, öffnete ich den Kühlschrank und...ja! Wir haben noch eine Cola!
Schnell ging ich zurück ins Wohnzimmer, wir wollen ihn ja nicht verdursten lassen.
Mit einem schwachen Lächeln auf den Lippen, ich hoffte es sah nicht so verkrampft aus, brachte ich ihm die Cola, versuchte dezent nicht seine Finger zu berühren.
Ich will ja kein Herzinfarkt bekommen!
Leise bedankte er sich für das Getränk und nippte dran. Ich setzte mich währenddessen auf das zweite Sofa hin, schielte schüchtern mit rötlichen Wangen zu ihm rüber, im Hintergrund lief leise Musik vom Fernseher.
Anscheinend habe ich ein Musikkanal erwischt.
Seine Stimme riss mich aus den Gedanken.
„Kalte Cola bei dem Wetter? Sollte ich mir sorgen machen?“, belustigt zog er eine Augenbraue hoch, blickte mich an.
`Ruhig Mia, gaaanz ruhig...´
„N-naja, wenn die Cola kalt ist, äh spürt man die Kohlensäure besser...i-ich mag es ähm, wenn es im Hals kribbelt...“, sprach ich etwas nuschelnd, räusperte mich leicht.
`Oh Gott, WAS habe ich gesagt? ``Ich mag es, wenn es kribbelt´´, d-das hört sich so pervers an! ´
Er lachte etwas und trank wieder.
„Hast' recht, mir ist das gar nicht aufgefallen, so als Cola-Fan.“, gluckste er.
Ich fing an leise mit zu lachen.
„Was ist denn deine Lieblingssorte?“, fragte er noch grinsend.
„Hm...i-i-ich mag eher Cola Cherry und du?“, scheu schielte ich zu ihm rüber.
Rede ich wirklich mit ihm über Cola?
„Hm...naja, ich mag eher die Standard Cola.“, sagte er und strich sich wieder durch die Haare.
Meine Hand zuckte kurz, doch ich hielt sie zurück.
` Böse Hand! Aus! ´
„Ähm...du träumst also von mir?“
`NEEEEEEEIIIIN!!!´
„A-ach das...haha, n-naja, i-i-ich habe nur von dem ähm...Vorfall...geträumt...“
`Bitte kauf das ab, bitte kauf das ab, bitte kauf das ab.´
„Oh achso, Tut mir wirklich Leid wegen dem.“, entschuldigend lächelte er.
Ich setzte zum Reden an, doch ein ``Miau´´, hinderte mich. Luna und Tatze sind wohl wach.
„Darf ich vorstellen: Luna und Tatze, Leute das ist Chris.“, stellte ich sie vor, zeigte zuerst auf beide grau getigerte Katzen und dann auf den braunhaarigen.
Der ältere spielte ( glücklicherweise! ) mit.
„Nett euch kennen zu lernen.“
Amüsierend nahm er die Pfote von Tatze, und schüttelte sie etwas, sofort fing der Kater an, sich an Chris ran zu schmusen, Luna ist eher skeptisch und hielt Abstand.
„Mag Luna mich denn nicht?“, fragte er mit einem gespielt traurigen Ton, er strich dabei den Kopf von Tatze.
Ich kicherte etwas.
„Keine Sorge, sie mag keine Fremden im Haus, du bist also nicht der einzige.“
Wow...ich hätte nie gedacht, dass ich mit ihm so...normal reden kann...mein stottern ist auch weg! Je länger ich mit ihm rede...desto lockerer werde ich.
Er setzte zum sprechen an, doch auch er wurde unterbrochen, diesmal von der knarzenden Tür.
`Oh, oh...T-Tom ist wieder da...!´
„Mia..?“
Ein hellbrauner, fast schon blonder Wuschlekopf erschien in der Wohnzimmertür, die stechend blauen Augen blickten uns verdutzt und misstrauisch entgegen.
„Was...? Mia, haben Mom und ich dir nicht gesagt, du sollst keinem die Tür auf machen, wenn du alleine bist?“
Beschämend sah ich ihn an, er sprach ziemlich ruhig...kein gutes Zeichen.
Lieber behalte ich es für mich, dass ich Mom die Tür geöffnet habe, obwohl ich nicht wusste, wer da ist.
„Tom, sei nicht sauer auf sie, ich habe vor der Tür bescheid gesagt, dass ich ein Kumpel von dir bin, ich habe sie auch gefragt, ob ich hier auf dich warten kann.“
Verwundert schaute ich Chris an.
` Er verteidigt mich...ich sollte mich wohl später bei ihm bedanken..´
Tom schnaubte nur und drehte sich um, zur Tür.
„Du wirst nächstes mal keinem die Tür öffnen, kapiert! Das ist eine Ausnahme heute...wir gehen dann , wenn was ist ruf an, Mia.“, mit den Worten ging er raus, wartete auf Chris.
Der Braunhaarige schüttelte leicht den Kopf und verabschiedete sich von mir.
„Naja, Tschüß Mia, wir sehen uns ja morgen.“
Lächelnd ging er auch raus, ich stand vor der Tür, sah wie beide sich entfernten.
Stumm drehte ich mich um, setzte mich mit angezogen Beinen aufs Sofa.
Seufzend schaltete ich den Kanal um, lehnte mein Kopf gegen die Wand hinter mir.
Was. Für. Ein. Tag.
`Ich muss das alles erst verdauen...´
Mit dem Gedanken schlief ich ein.
Nächster Tag, wie immer bin ich gerade in der Hölle namens Schule.
Selbstverständlich habe ich Vivi und Lina von Cola-boy, äh ich mein Chris
erzählt, der plötzlich vor meiner Wohnungstür stand und wir uns...recht gut verstanden haben.
Beide hatten sich dann grinsend angeguckt, was ich misstrauisch mitverfolgt hatte.
In der ersten Hofpause war Chris nicht da, ist er krank?
Jetzt in der zweiten Hofpause, starrte ich gebannt zum Schultor, erwartete dass er kommen würde.
Ich wollte schon aufgeben, und mich an das Gespräch von Vivi und Lina beteiligen, plötzlich sah ich eine bekannte Person auf dem Pfad entlang gehen, freudig fing mein Herz an zu klopfen.
Ich wollte mich noch bei ihm bedanken!
Gerade setzte ich zum gehen an, doch...stockte ich gleich wieder.
Chris kam, wie immer ein warmes lächeln auf den Lippen, seine braunen Augen strahlten heute ziemlich.
Der Grund dafür, hielt seine Hand.
Ein Mädchen mit lockigen orangen Haaren, hielt sie. Ihre Meerblauen Augen blickten in seine, glücklich funkelten sie.
Sie war hübsch...sehr sogar.
Beide stoppten kurz, er flüsterte ihr was ins Ohr, lachend schlug sie gegen seine Schulter, er dagegen gab ihr ein Kuss auf den orangen Schopf, umschlang ihre Taille mit seinem Arm.
Beide gingen weiter, als sie bei mir angekommen sind, begrüßte er mich kurz, schenkte aber seine Aufmerksamkeit wieder gleich dem Mädchen neben ihm.
Sie verschwanden im Schulhaus.
Ich starrte immer noch auf die grüne Tür.
„Mia..alles okey?“, fragten meine Freunde vorsichtig.
„Hm...ja alles oke.“..nur mein Herz ist gerade in tausend Stücke zerbrochen.
Hat jemand Kleber?
Starr blickte ich auf dem Tisch, den Kopf stützte ich mit meinen Händen ab und hörte dem Lehrer nur mit halben Ohr zu. Was interessierte mich, was der Lehrer zu sagen hat, ich konnte mich sowieso nicht konzentrieren:
Chris hat eine Freundin.
Diese Erkenntnis schwirrt mir jetzt schon seit - ich blickte zur Uhr- fünfundzwanzig Minuten durch den Kopf, und hatte auch nicht vor zu verschwinden.
Dieses Bild, wie sie sich verliebt in die Augen schauten...aber was interessiert mich das?
Ich mein, ich empfinde für ihn nichts...oder?
Schnell schüttelte ich den Kopf.
„Nein..“, flüsterte ich erschrocken über meine Gedanken.
` An so was darf ich nicht mal-´
„Fräulein Noelle, haben Sie ein Problem mit dem Thema?“ Die krächzende Stimme der Lehrerin riss mich aus den Gedanken.
Verschreckt hob ich mein Kopf und blickte direkt in das faltige Gesicht von Frau Rhein.
Ihre Augen hatte sie verengt und den Mund verzogen, genervt seufzte sie auf.
Ich hingegen bemerkte dass es ziemlich ruhig war und guckte mich vorsichtig um.
Die ganze Klasse starrte mich an, bei manchen war sogar ein spöttisches grinsen zu sehen.
Mein Kopf nahm wieder meine Lieblingsfarbe rot an, hastig drehte ich mich weg und schaute beschämt auf dem Tisch.
„N-n-nein...i-ich habe kein Problem, sorry!“, fiepte ich und versteckte mein Gesicht hinter meinen Haaren.
`Peinlich, peinlich, peinlich..´, wiederholte ich in meinen Gedanken. So was passierte nur mir...
Frau Rhein räusperte sich und wandte sich wieder dem Unterricht zu.
Plötzlich traf mich etwas am Kopf und kullerte auf dem Boden. Verwundert hob ich dieses etwas auf.
Eine Papierkugel.
Langsam faltete ich sie auf und ahnte schlechtes.
`` Ha, du bist ein richtiger Opfer! :D ´´
Ich zog meine Augenbraue hoch und starrte missmutig auf die krakelige Nachricht.
Verstimmt drehte ich mich um und blickte in das grinsende Gesicht eines Jungen.
Viele Pickel befanden sich in seinem Gesicht, buschige Augenbrauen und er war ziemlich...pummelig, wenn ich es mal nett sagen durfte.
Grummelnd knüllte ich das Papierfetzen wieder zusammen und schmiss es heimlich unterm Tisch.
Der harte Blick von Frau Rhein traf mich.
Ey, das ist doch nicht ihr ernst! Die Papierkugel von dem Typen hat sie `angeblich´ nicht bemerkt, aber meine
schon?
Wie ich Lehrer hasse!
Seufzend verschränkte ich die Arme und blickte wieder Gedankenverloren auf Evans leeren Platz. Wenigstens etwas positives...
Ein Seufzer verließ meine Lippen, ich schweifte wieder ab, zu meinem Lieblingsthema.
Chris hat eine Freundin.
Schluckend, schloss ich meine Augen, und versuchte mich auf andere Gedanken zu bringen, nur leider erschien ein Bild in meinen Kopf.
Beide sind glücklich, ein strahlen erschien in seinen Augen, wenn er in die Meerblauen Augen schaute.
Sie ist verlegen, überspielt es mit einem Lächeln, welches ihn noch mehr verzauberte.
Beide kommen sich näher, schlossen die Augen und...
Meine Hand zuckte leicht, reflexartig wollte ich mir ans Herz greifen, als der stechende Schmerz wieder auftauchte.
` Wieso tut es weh, wenn ich an beide denke? Es ist ja nicht so, als ob sie die einzigen wären, die ihr Liebesglück gefunden haben...aber...´
>> ` ...Wieso kann ich nicht an seine Seite sein.´ <<
Wieder im hier und jetzt, zuckte ich zusammen.
` W-w-waaas?!? D-das wollte ich nicht sagen! Ich-´
>> Vergiss nicht: Ich bin im Prinzip du-<<
` Ich äh bin heute vieeeel gerannt! Deshalb die schmerzen!´
>>...du bist unmöglich...aber an deiner Stelle würde ich das alles nicht in mich hinein fressen, und lieber mit jemanden reden...zum Beispiel mit Vivi und Lina...<<
Ich schnaubte nur.
„So, schlagt die Seite 113 in euren Buch auf, Alice, lese bitte den ersten Abschnitt.“, krächzte die Alte und setzte sich vorne hin, am Lehrerpult.
„Ja gerne Frau Rhein.“, strahlte die blonde, ihre Augen funkelten wirklich gruselig dabei...
`Schleimer..´ dachte ich genervt.
Räuspernd begann sie zu lesen.
Da ich endlich meine Bücher heute bekommen habe, und die von Evan nicht mehr benutzen muss (...echt die sind nicht sehr...jugendfrei. ), schlug ich schnell die Seite auf und versuchte ihre nervige Stimme auszublenden .
Leute, es ist wirklich nicht auszuhalten!
°.°.°.°.°.°
Gähnend packte ich meine Sachen ein, stand auf und streckte mich.
Es knackte wieder an meinen Rücken.
` Ich muss mich mal massieren lassen...oh nein, KOPFKINO! ´, diese Idee kann ich wohl wieder streichen.
Das Getuschel und Gerede im Klassenraum wurde lauter, die ersten verlassen den Raum schon.
Endlich Schulende!
Schlurfend ging ich aus dem Raum und wollte vor der Tür auf Vivi und Lina warten, doch jemand rempelte mich an, so stark, dass ich nach vorne stolpern musste und fast gegen die Wand knallte.
Wütend wirbelte ich rum, und erblickte das Pickel-Face. Ein dreckiges grinsen zierten seine Lippen.
„Pass' doch auf!“, grunzte er spöttisch und lachte dann.
Schnaubend wandte ich mich ab, als ich Lina und Vivi sah.
„He, ich will 'ne Entschuldigung, Opfer!“, brüllte er mir zu, ich ballte wütend meine Hände zu Fäusten, meine Nägel bohrten sich in meine Haut rein.
„Darauf kannst du lange warten!...Penner..“, giftete ich zurück und flüchtete dann, als sein Gesicht sich zu einer wütende Fratze verzog.
Stampfend drängelte ich mich an den anderen vorbei, zu meinen beiden Freundinnen, die mit großen Augen mich ansahen.
„Schwein, Penner, verkackter Dreckshund...“, fluchte ich die ganze Zeit.
„Äh...alles oke?“, fragte schließlich Lina und schaute vorsichtig zu mir rüber.
Ich schnaubte wütend und schüttelte nur den Kopf.
„Dieser Fettklops regt mich einfach auf! Ich habe nichts gemacht, und der versucht mich einfach zu reizen!“
„Was er anscheinend geschafft hat.“, murmelte Vivi.
„Der Fettklops, heißt Kevin und ist auch einer der ``Gangster´´ der Klasse...er ist sozusagen Evans Lakai...“, erklärte sie, während wir weiter gingen.
„Tse, und was hat er gegen mich?“, grummelte ich. Lina zuckte mit den Schultern.
„Er braucht kein Grund zu haben, er macht es einfach...so aus Langeweile.“, murmelte sie und schaute nach vorne.
Ich atmete tief ein, und zählte bis zehn. Ich muss mich beruhigen...und mich ausreden...
„Ähm...“, fing ich an, doch hielt dann wieder die Klappe. Beide blieben stehen und blickten erwartungsvoll mich an.
Wir standen draußen, kühle Luft umgab uns. Zitternd umschlang ich mich mit meinen Armen, mein Oberkörper.
„Tja...ich brauche Hilfe...wegen..Cola-Boy.“, seufzte ich.
„D-das ist alles so verwirrend...ich fühle mich komisch in seiner Nähe, ich kenne ihn nicht, und trotzdem bekomme ich so komische Emotionen in mir...mein Bauch tut weh und es ist so, als ob Viecher darin rumschwirren , wenn ich an ihn denke...Mein Herz schmerzt, als ich ihn mit seiner Freundin sah...und...das ist alles so...nervig!“, brachte ich raus.
Es herrschte Stille zwischen uns, als beide plötzlich anfingen zu grinsen. Verwirrt sah ich sie an.
„Naja, wir haben schon vermutet das du eine bestimmte Interesse an ihn hast.“, griente Vivi und wackelte mit den Augenbrauen.
„Ich will aber nicht an ihn interessiert sein, er verletzt mich nur...naja, indirekt.“ , nuschelte ich und runzelte missmutig die Stirn.
„Das ist nur vorübergehend, du schwärmst nur für ihn und bist verknallt. Das ist normal.“, erklärte die dunkelhaarige, und die blonde nickte nochmal bestätigend.
„Jup, es heißt ja nicht, dass er deine große Liebe ist oder so, du findest ihn attraktiv und interessant!“, sprach Vivi euphorisch, und tätschelte mir sogar auf meinem Schopf.
„He!“, knurrte ich und versuchte meine Haare wieder zu richten. Doch sie lachte nur.
Ich werde wie ein Kind behandelt!
„Und wegen der Freundin, du bist halt eifersüchtig!“ , kicherte die Hellhaarige und strahlte so komisch...
Vivi sagte es so, als ob es was gutes wäre...
„Es ist also vorübergehend...“, wiederholte ich das von Lina, die nickte.
„Aber es heißt nicht, das du nur für einen
schwärmen wirst, es gibt ja noch andere gut aussehende Jungs!“
„Wie Finny.“, rutschte es mir aus, ich klatschte mir Gedanklich eine.
`Whaaaa, scheiße! Wieso rede ich überhaupt?!? Und wie komme ich auf ihn???´
Lina und Vivi blickten mich verwundert an.
„Hast du was gesagt?“, fragte dann die Blonde und legte den Kopf etwas schief.
„Äh, ich meinte nur...äh...wie..ein..Krimi...?“, stotterte ich, und fummelte nervös an meiner Jacke rum.
„Hm, naja wenn du meinst.“, grinste sie dann und wir gingen weiter.
Wir unterhielten uns weiter über die Liebe, bzw. wollten sie mir mehr darüber erzählen, da ich ja eine ``Anfängerin´´ bin.
„Hey, wie wäre es, wenn wir mal in den Ferien ein Mädchenabend bei mir machen würden?“, schlug Vivi vor und schaute zwischen Lina und mir hin und her.
Kurz blickten wir uns an, und stimmten dann ein.
„Die Liebe kann man ja nicht an einen Tag definieren.“, gluckste die blonde und schaute mich vielsagend an.
„Ich bin nicht verliebt, höchstens verknallt...“, grummelte ich genervt.
Ich kanns ehrlich gesagt immer noch nicht wirklich glauben, aber wenns vorübergehend ist...
>> Man bedenke, aus schwärmerei kann auch Liebe entstehen.<<
` Man bedenke, dass ich den Typen nicht kenne! Und jetzt Klappe da oben!´
Seufzend wollte ich mich dann verabschieden, und in die andere Richtung gehen, als plötzlich ein bekannter Wuschelkopf auftauchte.
Grinsend legte er ein Arm um Vivi und wuschelte ihre blonde Mähne.
„Finnian, lass das!“, kicherte sie und befreite sich von seinem Griff.
Ich konnte nur mit großen Augen glubschen, mein Mund klappte auf.
`Wie, wie äh...WAS? I-i-ist Finny...Vivis Freund?!? ´
Seine grünen Irden erfassten mich, sein grinsen wurde breiter.
„Mund zu Mieze, es zieht!“, gluckste der schwarzhaarige, ich hingegen funkelte ihn aufgebracht an.
„Schnauze!“, zischte ich und verschränkte die Arme vor die Brust. Er hingegen lachte nur und legte wieder ein Arm um Vivi.
„Ihr kennt euch?“, fragte Vivi.
„Mehr oder weniger..“, meinte ich und funkelte ihn immer noch an. Er sah es, und grinste wieder.
„Ich weiß, ich sehe gut aus, nicht wahr, Mieze?“
Meine Wangen nahmen eine rötliche Farbe an, doch vor Wut oder Scham, das weiß ich nicht.
Vivi schlug ihn auf die Brust.
„Finnian, sei nicht so arrogant!“
„Was kann ich dafür, wenn sie mich anstarrt.“, kicherte er und schaute mich spöttisch an.
Lina sah uns nur mit einen Kopfschütteln an, und verabschiedete sich.
`Nicht du, Linaaa! Lass mich nicht alleine!´ Doch leider konnte sie meine Gedanken nicht hören, und verschwand.
Schweigend schaute ich zurück zu das ungleiche...Pärchen.
`Ich verstehe es nicht...´
„Gut, dann gehen wir auch.“, lächelte Vivi mir zu und wollte gehen, ich hielt sie aber auf.
„Ähm sag mal...seit wann seit ihr zusammen?“
Verdutzt starrten sie mich an, doch Finny brach das Schweigen, und lachte schallend auf.
„Hahahaha, w-w-wie bitte? Sorry, aber das wäre Inzest!“ Er kriegte sich nicht mehr ein und hielt sich den Bauch.
Ich blinzelte mehrmals.
In meinem Kopf fing es an zu rattern...
„Warte, ihr seit GESCHWISTER?!?“
Mit großen Augen starrte ich beide an.
„A-aber Finny ist doch ein egoistischer und arroganter Vollpfosten! Und ihr seht euch nicht mal ähnlich!“
„He! Nenn mich nicht Finny!“, aufgebracht und mit roten Wangen blickte er mich an und sah dabei aus wie ein gereizter Stier.
„Ich kann nichts dafür, wenn du einen niedlichen Namen hast.“, kicherte ich und wandte mich zu Vivi um, die immer noch verdutzt ist.
„Also...bist du das kindische Mannsweib?“, fragte sie und sah mich verwundert an.
Empört sah ich zu Finny hin, der grinsend die Arme hinterm Kopf verschränkte.
„Ich kann nichts dafür, dass du so brutal bist.“
„Duu-“, knurrte ich aber Vivi unterbrach mich.
„Leute! Hört auf! Ihr hört euch ja wie ein altes Ehepaar an.“
Gleichzeitig sahen wir zu der blondhaarigen, ich bemerkte sogar das Finny rot wurde.
„Vivi, laber nicht so ein Dreck! Das wird mir hier zu albern, ich verschwinde jetzt!“, und mit den Worten haute er ab und lies uns perplex stehen.
„Das war...“
„...Verwirrend.“, beendete ich den Satz und schaute zu ihr rüber.
„Du bist dir sicher dass das dein Bruder war?“, sprach ich verachtend, doch sie schlug mir auf die Schulter.
„Rede nicht mit so einem Ton über ihn! Auch wenn er arrogant, egoistisch und ein Idiot ist...oh man, ich bin wirklich zu bemitleiden..“, schniefte sie gespielt auf.
Ich kicherte leicht.
„Aber jetzt mal ehrlich, ihr seht euch gar nicht ähnlich.“,erwähnte ich nochmals.
`Naja, obwohl...mein Bruder und ich sehen uns auch nicht ähnlich...´
„Eigentlich hat Finnian auch blonde Haare, aber er meinte so sieht er wie ein Weichei aus und färbte sie dunkel.“, schüttelte sie den Kopf und seufzte.
„Du tust mir Leid.“, tätschelte ich sie auf die Schulter.
„Danke das du mich wenigstens tröstest, ich sollte aber jetzt Finnian einholen, er ist ziemlich orientierungslos.“, lachte sie leicht und wandte sich ab.
„Nicht mal sein eigenes zu Hause kann er finden?“
„Auf Glück schon.“, gluckste sie und verabschiedete sich.
`Oh man...´
Zu Hause angekommen, traf ich auf mein Bruder, der sich gerade die Jacke anzog.
„Ähm, warst du nicht arbeiten?“, fragte ich ihn und legte den Kopf schief.
Er blickte mich kurz an, schaute sich aber gleich im Spiegel an.
`Wie Eitel...´
„Hab' verschlafen und treffe mich jetzt mit Freunden.“, sagte er kurz und knapp.
„Wow, wie gesprächig...“, flüsterte ich sarkastisch und verdrehte die Augen.
Warte mal...
` Mit seinen Kumpels...auch Chris?´
Unsicher glubschte ich den Boden an. Soll ich nachfragen, oder es lieber lassen...ach egal!
„Öhm, ist Chris auch da? Ich mein, ihr kennt euch ja lange, wie er sagte.“, nuschelte ich und schaute auf als ich ein schnauben von ihm hörte.
`Oh oh...hätte ich die Klappe gehalten...´
„Nein, ist er nicht.“
„...und wieso?“
„ …“
Verwundert sah ich ihn an, doch er ignorierte mich und versuchte seine Sturmfrisur zu ordnen.
„Äh..Tom-“
„ Er redet zu viel.“, unterbrach er mich und zog sich die Schuhe an.
Erstaunt blinzelte ich und zog mir die Jacke aus. Ich runzelte die Stirn.
„Nur weil er viel redet musst du ihn ja nicht gleich ausschließen.“, meinte ich, zog die Schuhe aus und pflanzte mich aufs Sofa.
`Tom ist doch sonst nicht so...ihm sind doch seine Freunde wichtig-´
„Er redet zu viel über dich.“
Mit den Worten schlug er die Tür zu.
Tag der Veröffentlichung: 03.10.2012
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