Augenblicke
Jeder hat sie. Jeder Mensch hat eine Vergangenheit. Ich wusste, dass sie mich früher oder später einholten würde. Das tat sie auch, doch ich hatte nicht damit gerechnet, dass sie das so schnell tat.
Ich saß auf einer Bank auf dem Spielplatz. Meine zwei Kinder schaukelten. Thomasan war Dean’s Sohn. Er war sechs Jahre alt. Seine Schwester hingegen hatte Mick als Erzeuger. Ihr Name war Cara. Sie hatten beide die Haar- und Augenfarbe ihrer Väter. Das Problem bestand darin, dass ich jedes Mal, wenn ich in ihre Augen blickte, einen Geliebten und ihre Vergangenheit sah.
Ein kalter Novemberwind ließ meine Haare wehen. Kleine Kinder quiekten laut vor Vergnügen auf. Sie waren einfach nur zum Knudeln, zum Lieben.
In einer schwarzen Jeanshose, dazu ein oranges Oberteil, schwarze, geschlossene, hohe Schuhe und einen grauen Mantel saß ich verträumt auf einer Bank.
Bald war es wieder soweit. Ich werde töten! Ich freute mich riesig.
Als ich im sechsten Monat schwanger war, zog ich aus Elon aus und stattdessen nach Great Falls, South Carolina. Um genau zu sein in die Calhoun Road. Ich fand es dorten perfekt und diese Pflanzen erst an dem Straßenrand. Als ich es das erste Mal sah, wusste ich sofort, dass ich dort hin musste. Ich fühlte mich gleich wie zu Hause. Falsch! So sollte sich ein Zuhause anfühlen.
Es war schon spät, deshalb nahm ich Thomasan und Cara an die Hand und lief mit ihnen zu meinem Wagen.
Cara stritt sich mit Thom, wer von ihnen vorne sitzen dürfe. Sie gewann.
Auch wenn die Beiden manchmal an den Nerven zogen, liebte ich sie über alles. Sie waren das Einzige, was übrig geblieben war von meiner Vergangenheit.
Meine Tochter spielte so lange am Radio herum, bis sie einen Sender fand, der ihr gefiel. Wie immer sangen wir alle laut mit. Ich hörte wie meine Kinder believer von Viva Voce sangen und parkte den Wagen in der Garage.
Momentan hatte ich offiziell eine kleine Arbeit, doch dank Deans und Micks Konten, konnten wir uns ein schönes neues Haus leisten. Meine männlichen Opfer spendeten oft unbewusst auch etwas hinzu.
Inoffiziell war ich eine Auftragskillerin.
Irgendjemand musste doch Deans Arbeit machen und wer eignete sich besser, als eine Frau, die mit einem zusammen war?
„Mum.“, hörte ich Thom und Cara im Chor sagen.
„Wir haben keinen Hunger, dürfen wir trotzdem schon ins Bett?“
„Natürlich. Geht schon mal vor und macht euch Bett fertig. Ich komme dann nach.“
Die Zwei rannten die Treppe hoch und verschwanden in ihren Zimmern.
Heute Nacht war es so weit. Ich werde wieder jemanden töten!
„Samy!“
Das war unser tschechoslowakischer Wolfshund. Wie der Name schon ausdrückte, war er ein Rüde. Manchmal geht er mit auf die Jagd.
Plötzlich kam er um die Ecke geschossen und drückte sich an mich. Daraufhin bückte ich mich um ihn zu streicheln.
„So ist es fein.“
Ich ließ ihn los und er legte sich in den Flur. Während ich die Treppe hoch lief, rief ich:
„Zu wem soll ich zuerst gehen?“
Thom schrie als Erster seinen Namen.
Ich bog links ab um zu Thoms Zimmer zu gelangen. Als ich drinnen war, setzte ich mich auf das Holzbett mit der blauen Bettwäsche.
Die Wände waren in einem dunklen blau gestrichen. Passend zu den Wänden, hatte er weiße Möbelstücke, zum Beispiel der Schrank an der einen Wand oder der Schreibtisch mit dem Holzstuhl. Ebenso eine weiße Tür die zum Bad führte. Gegenüber von der Tür befand sich ein weißes Fenster, welches geschlossen war.
„Gute Nacht mein Liebling.“
Daraufhin gab ich ihm einen Kuss auf die Stirn. Er lag unter seiner Decke und sah mich an.
„Nacht Mum.“
Ich streichelte ihm noch kurz die Schulter, doch dann stand ich auf um hinaus auf den hellgrün gestrichenen Flur zu gehen.
Direkt auf der anderen Seite war Caras Zimmer.
Ich ging in den cremefarbenen Raum hinein. Er war ähnlich eingerichtet wie Thomasans Kinderzimmer.
Hier setzte ich mich ebenso auf das Bett meiner Tochter, streichelte ihr die Schulter und sagte:
„Gute Nacht my Darling.“
„Nacht Mum.“
Ich gab ihr noch einen Kuss auf die Stirn und ging dann aus dem Zimmer. Hinter mir schloss ich die Tür.
Das alles tat ich jeden Abend.
Daraufhin lief ich in mein Schlafzimmer und zog mich um. Ein schwarzes Latex Catsuit und dazu noch ein passendes Korsett. Aus dem Kleiderschrank holte ich noch einen schwarzen Gürtel und schwarze hohe Stiefel heraus. An dem Gürtel hing ein von Hand geschmiedeter Rapierdegen. Am Griff hatte es eine Perlendrahtwicklung. Mit gefiel er sehr. Mein Zimmer sah genauso aus, wie mein Altes. Ich konnte meine Vergangenheit einfach nicht ganz loslassen.
Leise schlich ich den Flur entlang, die Treppe hinunter und legte Samy die Leine an, der mich freudig begrüßte.
„Komm Großer. It’s huntingtime.“
Der zwei Jahre alte Hund begann mit seinem Rute zu wedeln.
Wir zwei gingen durch die Tür, in die Garage und daraufhin ins Auto. Ich hielt Samy die Beifahrertür auf und als ich saß, startete ich den Motor mit dem Schlüssel, welchen ich zuvor von meinem Gürtel genommen hatte.
Die Garagentür öffnete sich auf Grund von Bewegungsmeldern alleine und schloss sich ohne weitere Hilfe.
Ganz in der Nähe war ein Wald. Es gab viele Wege dorthin. Ich fuhr ein paar Meter hinein. Dort traf ich mich mit Stefan. Bevor ich ihn tötete, durfte ich mit ihm schlafen. Das tat ich bereits zwei Mal. Heute das dritte Mal und danach war es soweit.
Ich stellte meinen Wagen unter einen Baum ab. Daraufhin beugte ich mich zur Beifahrertür und machte diese auf.
„Samy, geh dich verstecken. Warte auf das Signal.“
Schnell sprang der Hund aus dem Wagen und versteckte sich so gut, dass ich ihn nur erahnen konnte.
Ich schnallte meinen Gürtel ab und legte ihn auf den Sitz neben mir. Aus dem Handschuhfach nahm ich fünf, etwas längere Eisenketten und legte diese zu dem Gürtel dazu. Dann nahm ich meinen Schlüssel, stieg aus, sperrte ab, legte ihn auf das Dach und hielt Ausschau nach einem Nissan NV200. Er war grau und hatte einen geräumigen Kofferraum, wenn man die zwei letzten Sitze umklappte.
Langsam fuhr der Wagen an mir vorbei und hielt neben meinem. Stefan stieg aus. Er war ungefähr 1,87 Meter groß, hatte dunkelbraune Haare und hellgrüne Augen. Sein Körper bestand aus ein paar Muskeln und die wusste er hervorragend einzusetzen. Wenn mir mein Auftragsopfer gefiel, begann ich eine Art Affäre. Jeder brauchte seinen Spaß.
Er ging stur gerade aus, direkt auf mich zu. Er nahm mein Gesicht in seine großen Hände und küsste mich. Immer wenn ein Mann mich küsste oder berührte, stellte ich mir stets Mick oder Dean vor. Meine Männer, die ich immer noch liebte. Sie haben sich gegenseitig ermordet und ich musste zusehen. Das war das Schlimmste, was ich je erlebt hatte.
Stefan drängte mich zum Kofferraum, den er mühelos mit einer Hand öffnete und mich vorsichtig auf mehreren dicken Decken legte.
Schnell und doch vorsichtig, öffnete er meine Kleidung. Zuerst mein Korsett, daraufhin den Reissverschluss meines Latexanzugs. Zur selben Zeit, knöpfte ich ihm sein Hemd auf und zog es über seinen Kopf. Meine Kleidung lag neben uns in dem Kofferraum, ebenso fanden sein Hemd und seine Hose auf dem Stapel Platz.
Ich hörte leise sway von Michael Bubble aus dem Radio dringen. Irgendwie fand ich, dass es passte. Es hörte sich an, wie eine Affäre und das war es auch. Schmutzig und ohne Bedeutung.
Wir küssten uns schnell und bewegten uns noch schneller, als müssten wir Zeit nach holen, die man nicht nach holen konnte.
Wir waren laut, doch nur so laut, dass nur wir uns hören konnten.
Der Kofferraum war noch gerade angenehm für unsere Stellung, doch es wurde schwieriger sie auf Dauer zu halten. Wir waren sehr in einander verschlungen, doch Stefan war nicht schlecht.
Mein Partner wurde immer fester und ich kam dem Höhepunkt immer näher.
Dennoch, er war nicht mit Mick oder sogar Dean zu vergleichen.
Ich ließ einen langen und innigen Seufzer aus meinem Mund dringen und küsste danach zur Belohnung mein Opfer.
Jetzt würde der eigentliche Spaß beginnen.
Wir zogen uns an und sprachen nicht mit einander, als würden wir uns nicht kennen und eigentlich, taten wir das auch gar nicht.
Ich lief zu meinem Wagen, griff nach dem Schlüssel und sperrte auf. Er hingegen faltete die Decken neu zusammen und legte sie in die rechte Ecke des Kofferraumes. Daraufhin klappte er den Deckel zu.
So unauffällig ich konnte, beugte ich mich vor und holte meinen Gürtel und die Eisenketten vom Fahrersitz. So schnell ich konnte legte ich mir den Gürtel mit dem Degen um. Die Eisenketten hängte ich in mehreren Karabinern an dem Gürtel ein.
Ohne zu zögern verschloss ich mein Auto und versteckte den Schlüssel unter dem Wagen.
Mit einem Schwund drehte ich mich Richtung Stefan um und zog meinen Degen. Ich stieß einen Pfiff aus und sofort sprang Samy aus dem Gebüsch. Er war ganz woanders, als ich ihn vermutet hatte.
Samy war neben dem Kofferraum und knurrte mit entblößten Zähnen Stefan an. So ähnlich hatte ich mir das vorgestellt!
Ich lächelte. Doch nicht weil es lustig war, sondern weil Adrenalin in mir hoch stieg und ich sehr viel Lust auf die Jagd bekam.
Ich ließ den Degen in meiner rechen Hand am Boden entlang schleifen, während ich langsam auf mein baldiges Opfer zuging.
Wir starrten uns direkt in die Augen und je näher ich auf ihn zukam, desto mehr konnte ich Angst in seinen Augen sehen.
Ich funkelte mit meinen Augen vor Vergnügen und als mich Samy kurz ansah, begannen seine Augen das Selbe zu tun.
Wenn es sein musste, würde ich ihn zum Teufel jagen. Dort würde es richtig heiß sein.
Langsam trat ich einen Schritt nach vorn, während die Degenspitze noch immer den Boden berührte.
Samy näherte sich dem Auftrag und als er das tat, setzte er sich in Bewegung.
Ich rann ihm hinterher.
Mein Jagdhund links neben den Büschen.
Wir hielten ein paar Meter Abstand, doch mit jedem Schritt, wurde Stefan langsamer und mein Hund und ich schneller.
Die Dunkelheit schien uns zu verschlucken.
Wir verpassten die Biegung, wo man herein fahren konnte und rannten auf einem schmalen Pfad weiter.
Ich konnte merken, wie uns drei immer mehr unsere Energien schwanden.
Er blieb stehen, stützte seine Hände an seine Knie ab und rang nach Atem.
Dies war sein Todesurteil.
Ich schritt nun langsam auch auf ihn zu und Samy stellte sich bedrohend vor ihn.
Nun hatte ich das Opfer vor mir. Es drehte sich langsam um und blickte mir direkt in die Augen. Er konnte nicht mehr weiter rennen. Erstens hatte er keine Energie mehr und zweitens versperrten ihm zwei große Bäume den Weg.
Stefan stolperte unbeholfen, Rückwerts laufend, über einen kleinen Holzstamm.
Ich nahm eine Kette aus dem Gürtel, steckte dafür den Degen kurz ein und wickelte diese um den linken Baum um daraufhin seine rechte Hand zu nehmen und diese beiden zusammen zu binden. Das gleiche tat ich mit der Rechten.
Er schrie wild in die Nacht hinein, doch die Raben waren zu laut um ihn verstehen zu können.
Es tat mir nicht im geringstem leid, dass er sterben würde. Wie er sterben würde.
Dies war ein Auftrag. Nicht mehr und nicht weniger. Das würde ich nicht vermasseln.
Meine Gefühle, meine Emotionen, meine Gedanken waren ausgeschaltet. Ich musste diese verbannen um meine Arbeit zu verrichten. Die, welche so wichtig war, damit das Gleichgewicht der Erde wieder vorhanden war.
Das war das Einzige woran ich denken konnte. Das Einzige woran ich mir erlaubte zu denken.
Meinen Degen zog ich wieder aus der Scheide. Samy stand die ganze Zeit links neben mir. Direkt an meiner Seite. Er hatte schon Hunger. Das konnte ich ihm ansehen. Mein Hund sträubte das Nackenfell mehr als sonst, wenn er wütend war. Er fletschte stetig mehr die Zähne und tänzelte unruhig hin und her.
Ich lief langsam um mein Opfer herum, legte meinen Kopf schräg. Mein Kinn berührte fast mein rechtes Schlüsselbein. Gemächlich schritt ich, meinen Degen noch immer in der rechten Hand haltend, weiter. Samy setzte sich vor Stefan. Mein treuer Begleiter sah begierig in das Augenpaar ihm gegenüber.
Wenn man genau die Ohren spitzte, konnte man die Ketten klappern hören. Jeden halbwegs normalen Menschen, hätte das Geräusch Angst gemacht. Doch ich genoss dieses Gefühl. Ich sog es auf! Ich wollte mehr! Für mich gab es kein Ende.
Es erregte mich. Sex war nichts im Vergleich dazu, was ich fühlte. Was ich empfand. Was man empfinden konnte. Es war aufregender, als das erste Mal.
Ich spürte Lust. Und doch war es so viel mehr. Man konnte es einfach mit nichts vergleichen. Dies war zugleich erfrischend, aber auch deprimierend. Man konnte diese Erfahrung mit niemandem teilen. Das machte mich ein wenig traurig, doch ich war fest entschlossen, mir diesen Moment nicht schlecht zu machen. Ich würde ihn nie vergessen. Das wollte ich auch nicht.
Ich zog meinen linken Mundwinkel gehässig nach oben, leckte mir langsam mit meiner Zunge über meinen rechten Schneidezahn hinüber zum Anderen.
Der Drang wurde stärker. Er kontrollierte mich. Der Drang zum töten. Die Macht, die man dabei verspürte, raubte einem den Atem. Man will sie nicht teilen. Sie ist so mächtig, dass man sie sich kaum vorstellen konnte.
Die Degenspitze glitt langsam von seinem linken Handgelenk über seinem Bizeps, bis hinüber zum Schlüsselbein.
Das machte mich so an, dass ich mir wieder über die Zähne fuhr und leise aufstöhnte.
Ich drückte mich eng an ihn, so dass uns nur unsere Kleidung trennte, doch dieses Mal würden wir uns nicht vereinen.
Nein!
Dieses Mal würde ich ihn direkt in die Hölle befördern.
Das war mein Spezialgebiet.
Ich nahm seinen Herzschlag wahr. Es war so beruhigend und doch so betörend.
Ich hatte solch ein Glück, dass ich stark genug war, zu töten.
Gefühle der Freude und des Friedens durch strömten mich. Adrenalin schoss durch mich hindurch. Ließ mich erzittern.
Meine Waffe durchschnitt die Haut, die das Schlüsselbein bedeckte, unter dem Ärmel, und drang ein, doch nicht bis zum Knochen. Ich wollte nur das Gewebe und das Fett von den Knochen und den Organen trennen.
Ich leckte mir wieder mit meiner Zunge über meine Zähne, doch dieses Mal von links nach rechts.
Ohne Hast schnitt ich weiter die Haut weg, bis zum Handgelenk.
Stefans Schreie erregten mich so sehr, dass ich mich nicht mehr halten konnte.
Ich beugte mich vor und leckte das Blut auf. Es schimmerte so verlockend im Mondlicht. Mein Kiefer verhärtete sich, meine Zähne spannten sich an, obgleich ich mir nicht sicher war, ob sie dies tun konnten.
Der Gewebefetzen viel zu Boden und Samy machte sich sofort daran, ihn zu verschlingen, als gäbe es nichts Besseres auf der Welt. Vielleicht stimmte das auch.
Die Schrei wurden lauter und sie durchfuhren mich, wie ein Stromschlag. Doch ich bekam keine Angst, keinen Schock.
Ich biss ihm herzhaft ins Fleisch. In das Stück unterhalb der Blutung. Man konnte schmecken, dass er sich gesund ernährt hatte.
Doch das, wird ihn auch nicht verschonen!
Wenn man Blut schmeckte, bekam man das Gefühl zu erwachen. Jemand öffnet dir die Augen. Der Verstand, der Geist erweitern sich. Man sieht das erste Mal klar.
Ich passte gut darauf auf, dass nichts daneben ging. Es schmeckte so köstlich. Jeder Tropfen der daneben lief, war eine Verschwendung.
Ich gewöhnte mich immer mehr an die Schreie meiner Opfer. Ich nahm sie immer weniger wahr. Ich schaltete sie aus. Einfach ausklinken.
Dazu brauchte man eine gewisse Übung, doch man konnte es gut trainieren.
Samy stupste mich mit seiner roten Nase an. Daraufhin wies mein rechtes Schienbein einen kleinen, roten Kreis auf.
Er war so süß, wenn er mehr wollte. Einfach zum Knudeln, zum Lieb haben.
Ich nahm den Degen und schnitt Stefans Hemd in der Mitte durch, so, dass es schlaff herunter hing.
Ich schnitt etwa den gleichen Hautfetzen vom rechten Arm ab.
Mein Begleiter machte sich sofort darüber her.
Ich nahm die Ärmel und zog so weit ich konnte, das Hemd über die Wunden. Ich musste sie verdenken, sonst würde ich noch durchdrehen und ich konnte es mir nicht leisten, den Verstand zu verlieren.
Blut tropfte vom Degen auf meine Stiefel, auf Blätter die am Boden lagen und dabei war das eine wahre Verschwendung.
Ich setzte den Blutdegen oberhalb von Stefans Brust an, drückte ihn durch die Haut und ließ ihn bis zu seiner Hose gleiten.
Schnell ging ich ein paar Schritte rückwärts um nicht das große fleischige Rechteck auf mir liegen zu haben.
Samy hüpfte ohne Schwierigkeiten zwischen dem Opfer und mir durch und fing das blutverschmierte Rechteck auf.
Knurrend machte er sich darüber her.
Das Hemd färbte sich rot, eine Menge Organe erblickten die Dunkelheit.
Selbst die Brustwarzen und der Bauchnabel waren verschlungen wurden. Das Rechteck war so groß gewesen, dass kaum noch Haut am Bauch war.
Ich schloss die Augen, atmete tief ein und aus. Ich musste ruhiger werden. Er war fast tot und ich durfte nicht das letzte Stücken Leben aus ihm heraus saugen, sondern ich musste ihn hier lassen. Genauso, wie er hier hing.
Das war mein Auftrag.
Die Raben würden den Rest erledigen, da sprach ich aus Erfahrung.
Die Organe fielen schon fast heraus.
Mit meinem rechten Zeigefinger nahm ich etwas Blut von der größten Wunde und leckte es ab.
Das würden für heute die letzten Tropfen sein.
Gekonnt drehte ich mich mit einem Schwung um und stapfte königlich davon. Mein Hund folgte mir. Die Degenspitze berührte den Boden und hinterließ eine dünne, rote Spur.
Das Geheimnis einer Mutter
Ich stand früh auf. Draußen war es noch dunkel. Der Wecker zeigte 6 Uhr an und Samy schlief noch in seinem Körbchen tief und fest. Mein kurzes, schwarzes Nachthemd fiel leicht an mir hinab als ich aufstand und ins Bad ging.
Das Licht im Bad leuchtete nicht stark. Das war auch gut so, dadurch konnte ich mir Zeit nehmen wach zu werden. Diese Zeit brauchte ich auch.
Ich stellte mich vor den Spiegel und betrachtete ganz in Ruhe mein Spiegelbild.
Mein Haar war wirr, der rechte Träger begann schon herunter zu rutschen, meine Wimpern waren teilweise in einander verharkt und ich fühlte mich dreckig. Deshalb zog ich mich aus, stellte mich unter die Dusche und fing an mich zu reinigen. Das Nachthemd lag zusammen gesunken auf mitten auf den Fliesen.
Das warme Wasser rann an mir herab. Es tat so gut sich den Dreck ab zu waschen. Das nasse Haar klebte an mir, als ich die Glastüre öffnete und ein großes Handtuch nahm um mich ab zu trocknen. So stand ich vor den großen, langen Spiegel und starrte die Fremde und doch mir bekannte Frau an.
Ich legte meinen Kopf schräg so, dass mein Kinn in Richtung rechte Schulter zeigte.
Scheu blickte ich die bekannte Fremde an.
Plötzlich tauchte jemand hinter mir auf.
Zuerst noch unscharf, kaum wahrnehmbar.
Doch je mehr ich mich konzentrierte, desto schärfer wurde das Bild. Nach kurzer Zeit konnte ich es genau erkennen und Tränen fingen an, an meinen Wangen hinab zu fließen.
Hinter mir stand Mick. Er war ein Stück entfernt.
Bevor er aufgetaucht ist, war ich nicht perfekt. Ich war einsam, schüchtern und traurig. Doch als ich ihn auf einmal sah, begann ich mich vollständig, glücklich zu fühlen.
Langsam trat er näher. Er stand hinter mir, legte seinen Kopf auf meine rechte Schulter, umfasste mit seinen starken Händen meine Taille. Ich lehnte meinen Kopf an seinen an und wir beide blickten uns durch den Spiegel einander an.
Es fühlte sich so echt an, so glaubwürdig.
Doch als ich es zu genießen begann, verschwamm das Bild wieder und ich fing an zu weinen.
Durch die Tränen hindurch konnte ich unscharf erkennen, dass mein Geliebter wieder eins wurde. Aber ich irrte in der Annahme, dass es Mick war.
Es war Dean, doch anstatt zurück zu schrecken, nahm ich seine Hände und hielt sie ganz fest.
Wie konnte das sein?
Ich wusste, er war tot, doch es fühlte sich so echt an.
Und warum hatte ich keine Angst?
Ich wusste, wie er tickte und was er mit mir vorgehabt hatte, aber ich verspürte trotzdem keine Angst. Genauso wenig, als ich sah, wie er wirklich war und auch nicht, als er mich versuchte zu töten.
Ich vermisste die Zeit, in der wir zusammen waren. Und der Sex war unglaublich. Das war der Beste, denn ich je gehabt hatte, selbst jetzt hat es noch kein Mann geschafft, es besser zu machen.
Bevor ich etwas dagegen tun konnte, verschwand Dean. Daraufhin, brach ich in Tränen aus. Lange stand ich da und ließ sie an meinen Wangen hinunter laufen und auf den Boden fallen.
Bist jetzt hatte ich kaum gemerkt, wie sehr mir die Beiden fehlten.
Ich hatte das Gefühl, mein Herz würde in abertausend kleine Stücke zerspringen.
Mit meinen Händen musste ich mich am Waschbecken festhalten. Meine Beine begannen nach zu geben. Mein Kreislauf war im Arsch.
Das hatte mir noch gefehlt.
Mein Magen krampfte sich zusammen. Ich hatte das Gefühl, ich würde mich gleich übergeben, also lief ich, so schnell ich konnte, zur Toilette. Klappte den Deckel hoch, kniete mich hin und begann zu würgen, doch es kam nichts. Das konnte auch daran liegen, dass ich noch nichts gegessen hatte.
Danach griff ich nach dem Toilettenpapier und riss ein Stück ab. Ich putzte mir den Mund ab und schmiss es hinein.
Obwohl ich nicht gebrochen hatte, spülte ich und klappte den Deckel wieder nach unten.
So viel Reinlichkeit muss sein.
Ich stellte mich zurück vor den Spiegel und öffnete eine lange, weiße Schublade mit braunem, länglichem Griff und holte eine große, durchsichtige Schachtel hervor. Darin bewahrte ich all meine Ketten auf.
Ich stellte sie behutsam neben das Waschbecken, auf das braune Brett ab.
Vorsichtig hob ich den Deckel ab und legte ihn daneben.
Lange brauchte ich nicht nach der Kette zu suchen.
Sie war matt golden und hatte einen etwas größeren Herzanhänger, welchen man öffnen konnte um Bilder ein zu kleben.
Die lange Kette fiel zwischen meinen zwei Händen durch. Das große Herz lag offen in meinen Händen.
Auf der linken Seite klebte ein Bild von Mick und auf den Anderen ein kleines von Dean.
Diese Kette hatte ich mir gekauft, nachdem ich erfahren hatte, dass ich schwanger war und zwar von beiden Männern.
Ich legte mir die Kette um den Hals. Nachdem ich beide Hände unter die Haare gelegt hatte, zog ich sie hoch. Sogleich legten sie sich über einen Teil der Kette.
Ich drehte mich zur rechten Seite und hängte das Handtuch, welches ich noch immer trug, über eine lange Wandheizung.
Komplett nackt lief ich zurück ins Schlafzimmer.
Schnell schaltete ich die Stereoanlage an. Musik von Kiss erfüllte den Raum.
Ich stellte mich vor meinen Schrank und öffnete eine doppelte Türe.
Auf der linken Seite hingen noch weitere Anzüge für die Jagd. Sie unterschieden sich alle von einander, doch die Grundfarbe war bei allen schwarz. Auf der rechten Seite jedoch, war eine große, hohe schwarze Kiste. Nur einen großen Unterschied wies sie zu anderen Kisten auf. Diese hatte keinen Deckel, sondern eine Türe, welche ich sofort öffnete.
Darin befanden sich Dildos jeglicher Form, Farbe, Länge und Dicke. Es gab vier Bretter. Die kleinen Spielzeuge nahmen das oberste Brett ein. Das Zweite besetzten Porno DVDs und auf dem vor letzten waren Vibratoren untergebracht. Auf dem Boden der Kiste befand sich eine Maschine, wobei man jedoch, die Dildos austauschen konnte. Diese lagen auf dem letzten Brett.
Die Maschine war nicht sehr schwer, dadurch konnte ich diese an die Unterseite meines Bettes stellen. Daraufhin ging ich zurück zur Kiste und nahm mir einen passenden Aufsatz dafür heraus.
Er war ungefähr 12 cm lang, der Umfang betrug etwa 4 cm. Er war schwarz und ähnelte dem Glied eines Mannes sehr.
Als ich ihn befestigt hatte, machte ich es mir auf dem Bett gemütlich. Ich hatte ungefähr eine halbe Stunde Zeit, bevor ich die Kinder wecken musste.
Mit meiner rechten Hand berührte ich meinen Hals, glitt weiter hinab bis nur noch wenige Finger Platz hatten. Ich nahm noch meine linke Hand hinzu. Zuerst zog ich mit meinen Zeigefingern Kreise, dann wurden die Kreise immer kleiner, dadurch kam ich den Brustwarzen immer näher. Als ich die Spitze erreicht hatte, begann ich leise zu stöhnen. Ich stellte meine Beine auf und meinen Bauch hob leicht an, so dass ich mich auf meinen Kopf abstützen musste. Beide Zeigefinger wanderten in meinen Mund.
Das passende Lied wurde gerade abgespielt. Lick it up.
Mit meiner Zunge spielte ich mit ihnen. Ich zog an ihnen und stöhnte immer weiter vor Freude. Mein linker Zeigefinger liebkoste weiter meine Brüste, der Rechte jedoch begann weiter unten mich zu erregen. Oberhalb des Einganges bewegte ich meinen Finger. Das erregte mich nur umso mehr und ich musste mich beherrschen um keine zu lauten Lustschreie zu machen. Ich lag ganz flach auf dem Bett und bewegte weiterhin meine Hände. Voller Lust legte ich meinen Kopf auf die Seite und rieb mich am Bett.
Ich leckte meine Finger ab und beugte mich zu einem Nachtkästchen und holte aus einer Schublade eine Fernbedienung hervor.
Ich rutschte weiter hinab, bis ich meine Füße auf den Boden stellen konnte. Als ich dies getan hatte, führte ich vorsichtig das Gerät ein.
Nun trällerte die Anlage love gun. Irgendwie passte die Musik immer.
Mit der Fernbedienung machte ich die Maschine an. Man konnte unterschiedliche Stufen einstellen. Ich startete bei der Ersten und würde mich dann bis zur 5 hocharbeiten.
Mit beiden Händen fuhr ich mir durchs Haar und hob meinen Bauch. Dann senkte ich ihn wieder. Ich versuchte mich im Takt mit zu bewegen.
Es fühlte sich so gut an.
Mit den Handflächen führte ich meine Brüste näher zusammen und gab Lustlaute von mir.
Ich wand mich, doch nur, weil ich mehr wollte. Also stellte ich Stufe zwei ein.
Jetzt wurde es etwas schneller, leidenschaftlicher. Mich hielten nur meine Zehen, wenn ich meinen Bauch empor streckte und wie wild stöhnte.
Es lief “Calling Dr Love”.
Mich überkam eine Gänsehaut. Diese erstreckte sich von meinen Schultern über den Bauch und Arme bis hin zu den Füßen. Ich erzitterte am ganzen Körper. Mit Herz und Seele. Nun strich ich wilder über Bauch, Brüste und Hintern. Alles im allen genoss ich es. Ich stellte mir vor, es wäre Mick, der so geschickt war.
Für den nächsten Gang schob ich mich weiter Richtung Gerät, während ich auf den Knopf für die 3. Stufe drückte.
Nun begann ich seinen Namen zu seufzen und es wurde noch realer. Dieses Gefühl geborgen zu sein und entspannt. Er verband es immer mit Freude und Spaß. Mir entfuhr sogar ein Lachen, dicht gefolgt von einem Sehnsuchtslaut.
Die weiße Decke knüllte sich immer weiter unter meinen Bewegungen zusammen.
Meine rechte Hand wanderte nach unten um alles besser zu stimulieren. Die Andere jedoch, kümmerte sich um den Rest. Ich biss mir auf den Zeigefinger um nicht vor Erregung los zu schreien. Das wäre etwas peinlich, wenn meine Kinder mich so sehen würden. Mick war schon immer gut darin gewesen, mich mit Haut und Haaren zu verschlingen. Das ist wohl eins der wenigen Dinge, die sich nie ändern werden.
Mit der linken Hand suchte ich nach der Fernbedienung, bis mir einfiel, dass sie nicht auf der linken sondern auf der rechten Seite lag. Das hieß ich musste mich umdrehen.
Langsam drehte ich mich auf die rechte Seite, doch ich ließ nicht nach, es mir immer noch zu besorgen. Mein Kopf zeigte in dieselbe Richtung in der auch meine Hand griff. Ich brauchte eine Weile, bis ich fand wonach ich gesucht hatte. Sie lag zu weit weg, deshalb musste ich mich noch etwas strecken und weiter drehen. Da bemerkte ich, dass ich eine empfindliche Stellung eingenommen hatte und dass ich mich kaum halten konnte, mich hörbar zu machen. Ich biss in die Decke und ließ einen Teil heraus um nicht lauter zu werden. Ich legte mich auf mein Kinn und starrte die Wand an. Schwer atmend lag ich da und wollte nie mehr aufhören.
Ich hörte Musik von Christina Aguilera.
Das führte nur dazu, dass ich noch verzweifelter darum kämpfte an die Fernbedienung zu kommen. Doch ich konnte nicht anders und strich mir mein Haar aus dem Gesicht. Das Duschen davor, hätte ich mir sparen können. Ich war verschwitzt. Und zwar sehr.
Endlich hatte ich sie und schaltete schnell das Monstrum aus. Erschöpft ließ ich mich auf das Bett sinken. „Nur eine kurze Pause“, sagte ich mir. „Du willst doch noch nicht müde werden.“
Ich wand mich heraus und schob das Gerät weiter zum Bett. Daraufhin kniete ich mich hin und führte es wieder ein. Ich stütze mich mit beiden Händen auf das Bett ab. Die Fernbedienung hielt ich in meiner linken Hand fest. Ich schaute auf das Bett und schaltete die Maschine wieder an. Jetzt auf Stufe vier und sofort schoss mir Dean in den Kopf. Sehr gerne, nahmen wir diese Stellung ein. Oft hatte er auch diese Schnelligkeit und Kraft drauf, wie das Gerät. Voller Lust hob ich meinen Kopf an und legte ihn in den Nacken und gab ein unterdrücktes Stöhnen von mir.
Bei ihm, wurde man nicht wie ein Kind behandelt, sondern wie eine starke Frau. Mick behandelte immer einen, als könnte man gleich in tausend Stücke zerfallen. Diese beiden unterschiedlichen Dinge liebte und brauchte ich.
Ich bewegte leicht meine untere Hälfte, doch nicht zu stark. Meinen Kopf stützte ich auf meine rechte Schulter etwas ab und flüsterte Deans Namen. Ich stellte mir seine Berührungen vor, die, welche er so oft vollbracht hatte und fuhr sie mit meiner rechten Hand nach so weit ich konnte. Ich biss mir mit meinem rechten Schneidezahn auf die Lippe und hielt sie fest, sonst würde ich meine Gefühle verkünden und die würden nicht gerade leise sein.
Dean liebte es mir über meine Schultern zu streichen, mein Haar zu durchfahren und mal auf meinen Hintern zu hauen. Ich genoss es stets, wenn er das tat.
So lange ich wollte, konnte ich versuchen es nach zu machen, doch es würde sich nie so anfühlen, wie bei Dean. Manchmal, wenn er richtig wild war, umfasste er einen Teil meiner Haare, hielt ihn fest und zog dann etwas dran. Manche Frauen können das vielleicht nicht nachvollziehen, doch ich brauchte das. Dieses harte, strenge, aber auch wiederum zärtliche und leidenschaftliche. Die Mischung machte es aus.
Mein Herz schlug schneller, mein Atem ging stockender und ich wollte nur mehr. Ich konnte spüren, wie Schweißtropfen an mir herab liefen. Ich betrieb Frühsport. Schauder überzogen meine ganze Haut. Ich konnte jede Faser meines Körpers spüren, doch um dieses Gefühl intensiver zu erleben, drückte ich den Knopf für die letzte Stufe.
Nun wurde es richtig schnell und ich hielt den Atem an. Stöhnte und wollte noch viel lauter sein. Ich geriet noch mehr ins schwitzen und riss meinen Kopf förmlich in Richtung der Decke. Aus meinem Mund strömte nur so die Luft und ich spürte, wie ich den Höhepunkt erreichte.
Ich machte das Gerät aus und ließ mich erschöpft und voller Glücksgefühlen auf das Bett fallen, um einfach nur da zu liegen und um wieder zu Atem zu kommen. Unter großer Anstrengung versuchte ich regelmäßig ein- und auszuatmen, was mir aber nicht allzu gut gelang.
Mit der rechten Hand, nahm ich meine ganzen Haare und ließ sie in den Nacken fallen, nur raus aus meinem Gesicht wollte ich sie haben.
Ich lag auf meiner linken Gesichtshälfte und starte zur Tür. Die Fernbedienung ließ ich aus meiner Hand fallen. Dadurch wanderte meine Hand wieder nach unten und stimulierte mich noch etwas. Mit der Rechten strich ich über mein oberstes Tattoo. Die Fleur de Lis. Dazu musste ich mich zwar leicht verbiegen, da sie auf meinem rechten Schulterblatt lag, doch das konnte ich.
Danach glitt meine Hand hinab zu meinem zweiten Bild, welches auf meiner rechten Hüfte platziert war. Der schwarze Dolch in weißer Flamme und roter Rosen mit einem Pentagramm in der Mitte. Das mochte Dean immer sehr. Er meinte, es zeige meine wilde, animalische Seite. Meine dunkle Seite.
Mick hingegen mochte mein drittes Tattoo. Es war auf meiner linken Arschhälfte. Das unschuldige Einhorn, wie er es nannte. So sah er mich. Unschuldig wie ein Lamm und ohne teuflische Vergangenheit.
Beide lagen auf einer Seite richtig, doch auf der Anderen auch falsch. Ich war beides. Die nette, liebe Nachbarin, Freundin und Mutter doch ich war ebenso das Monster, das niemand in seiner Postleitzahl wollte.
Ich begann ganz leise zu stöhnen und atmete flach. Mit meinem Kopf rieb ich mich an meine Decke und stellte mir einen Mann vor. Keinen Besonderen, was mir schwer viel, da ich Dean und Mick immer noch liebte.
Für immer. Das hatte ich jeden von ihnen versprochen.
Nun erklang ein Pianostück und ich wurde ruhiger. Es wirkte einschläfernd auf mich. Doch ich musste dagegen ankämpfen, da ich nicht einschlafen durfte. Ich musste noch so viel tun …
Ich rollte auf den Rücken und ließ von mir ab. Meine Kraft war zu Neige und die halbe Stunde war vorbei.
Deshalb stand ich träge auf, schalte ein anders Lied drauf, nun lief irgendetwas von Katy Perry und räumte die Maschine mit Fernbedienung weg.
Daraufhin ging ich ins Bad und wusch mich noch einmal kurz mit einem Waschlappen. Als ich das erledigt hatte, trug ich schwarz-silbernen Lidschatten, Wasser feste, schwarze Wimperntusche auf und etwas Make-Up. Ich bürstete meine fast getrockneten Haare durch und ging dann ins Schlafzimmer um mir eine lange, dunkle Jeans und einen dünnen, roten Pulli mit großem V-Ausschnitt heraus zu holen. Achtlos schmiss ich es auf das Bett und holte mir noch einen rot-schwarzen BH und dazu einen passenden Tanga heraus. Ebenso hautfarbene Kniestrümpfe.
Als ich alles an hatte, ging ich noch einmal ins Bad, zog einen Schubfach auf und entnahm ihm zwei goldene Ohrringe. Diese legte ich mir an. Es waren große Ringe. Daraufhin trug ich noch glitzernden Lipgloss auf. Fertig!
Ich ging ins Schlafzimmer, machte noch kurz mein Bett und schaltete die Anlage aus. Das Rollo ließ ich unten. Als ich auf den Flur trat, lief ich zuerst in Caras Zimmer und weckte sie. Danach war Thomasan an der Reihe.
Beide zogen sich an und ich ging in die Küche um Frühstück zu machen. Samy schien auch aufgestanden zu sein, denn als ich den Kühlschrank öffnete um die Milch heraus zu holen, stand er hinter mir und wedelte mit dem Schwanz.
„Guten Morgen! Na, hast du Hunger?“
Auf diese Frage hin, wedelte er noch aufgeregter. Es sah aus, als würde der Schwanz ihm gleich abfallen. Ein Lachen von mir erfüllte die Stille.
„Weißt du was? Du bist einfach nur Zucker.“
Da legte er den Kopf schräg und sah mich mit seinen großen Augen an. Er konnte keinen Hunger haben. Er hatte vor zwei Tagen so viel von Stefan gegessen, dass es wahrscheinlich noch für drei Tage reichen würde. Trotzdem bekam er jeden Abend noch ein paar Hundeplätzchen.
Ich stellte die Milch auf den braunen Tisch der fast in der Küche stand ab. Aus den Schränken nahm ich drei gelbe Schüsseln und aus dem Schrank nahm ich zwei unterschiedliche Müslisorten. Alles stellte ich auf den Tisch. Aus einem Schubfach nahm ich drei Löffel und legte sie dazu. Das Radio stand auf der Theke. Nachdem ich vergessen hatte es anzuschalten, tat ich das jetzt.
Als ich mich setzte, hörte ich, wie meine Kinder die Treppe herunter kamen. Sie waren nun noch süßer als zuvor.
Cara trug eine hellblaue Jeans, sie sah etwas abgenutzt aus, obwohl das so gehörte. Dazu eine hellgrüne, fast durchsichtige Bluse mit Rüschen. Dazu noch ein cremefarbenes Jäckchen. Ich wettete darauf, dass sie heute ihre hellgrünen Jacks anziehen würde.
Thom hingegen trug eine lockere, etwas dunklere Jeans und dazu noch ein rotes Hemd. Und dazu noch seine Wuschelhaare. Ja, ich konnte eindeutig verstehen, warum Mädchen ihn mochten. Er konnte sich eindeutig kleiden. Ich war mir sicher, er würde seine schwarzen Jacks anziehen.
Die Beiden konnten sich einfach kleiden. Okay, sie hatten auch kaum eine andere Wahl bei diesen Eltern.
„Was wollt ihr denn heute mitnehmen?“
Ich merkte ihnen an, dass sie nach dachten, doch ihre Antworten konnte ich nicht erraten.
Cara sprach als erste.
„Ich will ein Sandwich mit Salat und Schinken. Dazu noch einen Apfel.“
„Da schließe ich mich an.“, meinte ihr Bruder.
Wir drei saßen am Tisch und verschlangen unser Frühstück. Danach räumten wir ihn gemeinsam ab und meine Kinder verschwanden um sich ihre Zähne zu putzen. Ich hingegen machte ihnen das Essen und packte es in Tüten ein. Daraufhin entnahm ich einem Schubfach einen schwarzen Stift und schrieb auf jede Tüte einen Namen. Als ich das getan hatte, räumte ich den Stift wieder weg und stellte das Essen auf die Theke.
Schnell lief ich die Treppe hoch und putzte mir in meinem Bad die Zähne. Ich war vor meinen Kleinen wieder unten und packte meine Handtasche mit allem Wichtigen. Da wäre zu einem Lippenstift, Lipgloss, Make-Up, Puder und noch vieles mehr.
Ohne Eile schlüpfte ich in meine schwarzen Pumps und warf mir eine ebenso schwarze Jacke um. Meine rote Handtasche hängte ich mir über meine rechte Schulter. Da hörte ich auch schon meine Engel, wie sie herunter gingen. Ich hatte wirklich das Gefühl, dass sie sich auf die Schule freuten.
Aufgeregt packten sie ihre Tüten in ihre Rucksäcke ein. Wie ein Butler öffnete ich ihnen die Haustüre und sie schritten wir Prinzessin und Prinz in die große, weite Welt hinaus. Dieser Anblick zauberte mir ein Lächeln auf das Gesicht. Sie hatten ja keine Ahnung, wie es wirklich zuging. Man konnte über mich sagen und denken, was man wollte. Doch eins war sicher. Ich wollte nur das Beste für meine Kinder. Das würde ich immer wollen.
So dachte nun mal eine liebende Mutter.
Bevor ich die Türe schloss machte ich das Radio aus und blickte an die Hacken, wo unsere Jacken hingen. Natürlich hatte Thom seine hängen lassen, deshalb nahm ich eine dünne, schwarze Kapuzenjacke und ließ das große Holzbrett hinter mir ins Schloss fallen. Meine Kinder warteten schon ungeduldig vor der Straße, bis der Schulbus kam. Ich stellte mich zwischen ihnen und nahm sie an die Hände. Thomasan links und Cara rechts. So standen wir eine Minuten da und starrten ins Leere.
Dann kam der Bus und die Stille wurde durch die Laute des Motors eingetauscht.
Wie jeden Morgen ging ich in die Hocke und jedes Kind gab mir einen Schmatzer auf eine Wange. Ich strich ihnen mit einer Hand über ihre Köpfe und beugte mich über sie, um ihr Haupt zu küssen. Jeden Morgen dasselbe und ich würde es immer noch nicht anders machen wollen.
Voller Freude rannen sie auf den Bus zu und stiegen ein. Ich winkte ihnen hinter her, bis ich ihn nicht mehr sehen konnte. Dann stieg ich selbst in meinen Wagen und ließ den Motor an. Meine CD spielte new world in my view von King Britt ab. Während ich Auto fuhr, sang ich mit. Es dauerte ungefähr 10 Lieder lang, bis ich dorten war.
Es war ein mittel großes Gebäude.
Fast schon ein kleines Hochhaus. Doch darin waren keine normalen Wohnungen, sondern kleine „Unternehmen“. Ich hatte mir das Geschäft selbst erbaut. Es lag im zweiten Stock. Alle denken, ich wäre eine Mediendesignerin, doch das diente nur zur Tarnung.
Ich parkte mein Auto am Rand der Straße und stieg aus. Ein kühler Wind wehte vorbei und spielte mit meinen Haaren.
Die Straße war schnell überquert. Sie war kaum befahren und dennoch konnte niemand aus dem großen Haus sich beklagen, schlechte Geschäfte zu machen. Ich machte eine normal große braune Holztüre auf und betrat einen kleinen Raum. Von diesem Raum aus konnte man entweder die weiß geflieste Treppe hinauf oder die zum Keller führte nehmen. Ebenso gab es einen kleinen, grauen Fahrstuhl. Jeden Morgen nahm ich die Treppe um mich immerhin ein wenig in Form zu halten. Als ich im ersten Stock angelangt war, konnte man zwischen drei Türen wählen. An jeder hing ein Schild mit unterschiedlichen Aufschriften. An der linken Tür stand in großen fetten Buchstaben geschrieben: Psychotherapie Mr. Dr. Mecklan. Eins weiter rechts stand in etwas kleineren und zierlicheren Buchstaben: Lektorin Mrs. Lancy. Sie war eine etwas ältere, aber nette Dame. Sie trug meistens jeden Tag etwas Neues. Alle konnten mir zustimmen. Mrs. Lancy konnte mit Farben umgehen. Die ganz äußerste Tür war die, die zu meinem kleinen „Geschäft“ führte. Bei mir hing ebenso ein weißes Schild mit schwarzer Schrift auf. Grafikdesignerin Mrs. Salvatore. Das war alles.
Aus meiner Handtasche holte ich meinen Schlüssel heraus und sperrte die Türe auf. Als ich eintrat, fielen mir viele Szenen ein, wie ich mit Mrs. Lancy zu Mittag aß. Das taten wir jeden Tag. Wir redeten über die und jenes. Oft gab sie mir sogar Ratschläge. Mit 50 Jahren war sie zwar noch nicht sehr alt, hatte aber dennoch viel erlebt. Sie hat mit 20 geheiratet und hat drei Kinder bekommen. Die Ehe hielt 15 Jahre und dann verließ ihr Mann sie für eine Jüngere. Wie beide hatten erfahren, dass die Beziehung zwischen ihnen nur ein Jahr hielt. Dann versuchte Jack, so hieß er, Silvia Lancy zurück zu gewinnen. Dies gelang ihm nicht. Sie zog die drei Kinder alleine auf. Es waren drei Mädchen. Alle Zucker süß. Die vier hatten immer noch einen guten Draht zueinander und ich hatte einmal das Vergnügen gehabt, sie kennen zu lernen.
Ich trat in den Flur ein und schloss die Türe hinter mir. An den schwarzen Garderobenständer hängte ich meine Jacke auf und ging in mein Büro um den Computer hoch zu fahren. Meine Tasche stellte ich neben den Schreibtisch ab. Um halb 10 hatte ich meinen ersten Kunden. Er wusste, dass es nicht das Geschäft war, wonach es aussah. Natürlich wussten nicht alle davon, deshalb hatte ich so zu sagen, zwei Geschäfte in einem. Ich ging in die kleine Küche die man vom Flur aus erreichen konnte, machte mir eine Kanne Café und holte zwei Tassen. Alles stellte ich auf den Schreibtisch ab. Er war nussbraun, so wie fast alles, was braun sein konnte. Ich liebte diese Farbe. Daran hat sich auch in den letzten sechs Jahren nichts geändert. Ich setzte mich auf meinen weißen Schreibtischstuhl, loggte mich in meinen Account ein und schenkte mir eine Tasse Café ein.
Ich blickte in die linke, untere Ecke. Es war 09:17 Uhr. „Noch ca. 10 Minuten und mein Gast wird da sein.“, das war alles, woran ich dachte. Schnell hatte ich meine E-Mails durchsucht und die wenigen beantwortet, die zu beantworten waren. Nach dieser Tat, stellte sich bei mir immer ein beruhigendes Gefühl ein. Ich wusste nicht genau warum, doch es geschah.
Auf dem Desktop lag ein Ordner mit Musik. Ich öffnete ihn und ließ das Lied loving you is killing me abspielen. Die Boxen drehte ich nur so laut, wie ich sicher sein konnte, dass niemand die Musik von außen hören konnte. Ich liebte es zwar, laut Musik zuhören, doch manchmal musste man Kompromisse eingehen. Mein rechter Fuß wippte im Takt mir und meine Fingernägel von der linken Hand, schlugen leicht auf den Schreibtisch auf. Sie waren lang. Naja, so lang, wie sie sein konnten, ohne mir im Weg zu sein. Die maximale Länge, die sie betragen durften, war 1,5 cm. Doch oft, erreichten sie die Länge gar nicht. Meistens waren sie 1 cm lang. Dies genügte mir aber. Es beruhigte mich innerlich, nicht normal zu sein. Normal sein, kann jeder. Was wäre das Leben, wenn wir alle gleich wären?
Deshalb, wollte ich nicht wie andere sein. Das Leben, war zwar nicht leichter, eher im Gegenteil, doch es war aufregender. Es erdrückte nicht einen. Es schüchterte einen nicht ein. Ich hatte keine Angst vor mir selbst und ich musste mit mir ein ganzes Leben lang klar kommen. Deshalb ist es auch so wichtig, dass man sich selbst mag und das man öfter darüber nachdenkt, was man von sich selbst hält und nicht, was Andere über einen denken.
Das sagte ich mir immer und immer wieder. Es munterte mich auf, wenn ich depressiv war. Das gehörte zu meinem geheimen Leben dazu. Zu meinen Geheimnissen, die so viel dunkler waren, als die, einer „normalen“ Mutter.
Ich lugte auf die Uhr auf dem Bildschirm. Sie zeigt 09:27 am. Mein Gast müsste gleich eintreffen.
Es klingelte.
Wenn man vom Teufel sprach.
Mit einem klick machte ich die Musik aus, ging den Flur entlang und drückte die Klinke hinunter. Die Tür öffnete sich und ich ging einen Schritt zur Seite. Der Herr trat über die Türschwelle und zog seinen Mantel aus, welchen er an den altmodischen Garderobenständer hängte.
„Guten Morgen Mr. Roy.“
So hieß mein Klient. Mr. Roy. Ein etwa 1,84 Meter großer Mann, dunkle Haare und dazu eine helle Augenfarbe, welche man jedoch nicht eindeutig identifizieren konnte. Wenige Muskeln zeichneten sich unter seinem schwarzen T-Shirt ab, doch trotzdem sah er stark aus. Eindrucksvoll.
Ich drehte mich auf dem Absatz um und ging ins Büro. Mr. Roy folgte mir. Als ich hinter meinem Schreibtisch stand, wies ich mit meiner rechten Hand auf den Stuhl davor. Mein Klient setzte sich. Ich mich ebenso.
„Möchten sie etwas trinken? Einen Café vielleicht?“
Er verneinte.
Es schien, als würden wir gleich zum geschäftlichen übergehen.
Er griff in seine Brusttasche und zog einen kleinen Zettel hervor. Schnell öffnete er ihn. Es war ein Bild mit einem Mann und einer Frau darauf. Er reichte es mir. Ich sah es mir genauer an.
Ein ca. 21-jähriger Mann war darauf zu sehen. Schwarze Haare, braune Augen, hübsches Gesicht. Ich hatte mich getäuscht. Es war keine Frau, sondern ein Mädchen. Etwa 18 Jahre alt. Sie hatte lange, blonde Haare und die gleichen Augen, wie Mr. Roy. Die beiden sahen richtig verliebt aus.
Im Hintergrund schien die Sonne und das Meer war zu sehen. Die Verliebten sahen richtig gut aus, für ihr Alter, das musste man ihnen lassen.
Ich blickte auf und sah direkt in die Augen meines Nachbarn. Das Bild legte ich langsam auf den Schreibtisch ab.
„Ist das ihre Tochter?“
Er nickte.
„Ist das ihr Freund?“
Diesmal sah er leicht verärgert aus, doch er nickte wieder. Ich verstand sofort. Er mochte diesen Jungen nicht und wollte nicht, dass seine Tochter noch länger mit ihm zusammen war.
Das Problem sollte ich lösen.
Doch wollte ich es lösen?
Seltsam, diese Frage hatte ich mir noch nie gestellt, aber irgendetwas fühlte sich im Moment falsch an, dass ich diesen Jungen töten sollte.
Sollte ich das wirklich tun?
Er hatte doch noch sein ganzes Leben vor sich und was konnte er dafür, dass der Vater seiner Freundin ihn nicht mochte?
Eigentlich nichts und dafür sollte man ihn nicht bestrafen.
Oder doch?
Diese Frage sollte ich mir vielleicht für später aufheben. Jetzt war es um einiges bedeutsamer herauszufinden, was er macht, wie er sich verhält, ob er Fehler macht und wenn ja, welche.
Ich musste immer sicher sein, ich musste meine Opfer kennen um keine Fehler zu machen. Damit ich später keine Probleme hatte.
„Damit ich ihren Wunsch erfüllen kann, braucht ich mehr Informationen. Können Sie mir diese geben?“
Mr. Roy sah mir lange und eindringlich in die Augen. Ich blickte zurück, ich hielt seinem Blick mit aller Kraft stand, was mir eigentlich gar nicht so schwer fiel, da ich schon sehr viel Übung hatte.
Mein Klient sprach langsam und deutlich, als müsste er sich beherrschen, seine Stimme in dieser Tonlage zu halten.
Ich verstand dadurch, wie ernst ihm die Sache war, doch diese Infos wiesen nichts auf, warum ich ihn töten sollte. Er war ein ordentlicher Junge.
Er machte eine Ausbildung als Mechaniker, hatte einen Führerschein, keine Vorstrafen oder hatte einen schlechten Ruf.
„Ich glaube Mr. Roy, ich habe genug Informationen. Danke, ich werde mich bald bei Ihnen melden."
Ich stand auf und mein Klient folgte mir, als wäre er mein Schatten. Mr. Roy nahm seine Jacke selbst vom Ständer und zog sie an. Er war ein ernst zunehmender Mandant, doch ich hatte keine Angst. Ich konnte ihm ansehen, dass er sicher auch im Stande wäre, selbst dieses „Problem“ zu beseitigen, doch wer machte sich schon freiwillig die Hände schmutzig?
Wir verabschiedeten uns rasch und ich schloss die Tür. Erleichtert, das Gespräch hinter mir zu haben, lehnte ich mich mit dem Rücken an die Tür und schloss meine Augen. Mit einem Seufzer gab ich auf, meine Gedanken zu ordnen. Mit einem Ruck lief ich los zum Schreibtisch und hob das Foto auf, das er mir da gelassen hatte. Ich sah es an und drehte es um. Da stand in einer Schönschreibschrift: Alex and Louise forever. Daraufhin faltete ich es so, dass nur noch der Junge zu sehen war. Ich nahm meine Handtasche und packte das Foto in die Seitentasche ein. Mit einem Klick machte ich den Bildschirm aus und marschierte zum Garderobenständer, warf mir meine Jacke über den Arm, öffnete die Türe, trat hinaus und sperrte hinter mir mit dem Schlüssel ab, welchen ich zuvor aus meiner Tasche gekramt hatte. Mr. Roy hatte mir die Adresse von Alex gegeben: 110 Pride St, Rock Hill.
Es würde etwas dauern, bis ich dorten sein würde, doch mit etwas Musik, würde es erträglich werden. Schnell lief ich zu meinem Wagen, machte ihn auf, setzte mich, schloss die Tür und fuhr los. Der CD-Player lief laut vor sich hin und ich ging noch mal im Kopf durch, ob ich auch noch Kondome in der Tasche hatte und ob seine Freundin bei ihm wäre.
Es wurde immer windiger. Die Blätter der Bäume raschelten. Auch wenn meine Fenster geschlossen waren, konnte ich fühlen, wie eine kühle Brise mir über die Wangen strich. Der Himmel verdunkelte sich. Wolken zogen auf.
Ich fuhr Rechts ran und stellt den Motor ab. Die Adresse stimmte. Hier wohnten sie also: Das Haus war nicht besonders groß, sah jedoch bewohnt aus. Man konnte erkennen, dass es einmal eine weiße Fassade besessen hatte. Die Zeit hatte aber deutliche Spuren hinterlassen. Die weiße Farbe war fast grau und sie begann auch schon abzublättern. eigentlich hätte man meinen können, jemand ließe das Anwesen herunterkommen. Doch der erste Blick trog. Jemand hatte den Rasen im Vorgarten vor wenigen Tagen erst gemäht. Runde Tontöpfe säumten den gepflasterten Weg zur Haustüre. Diese wies wenige Gebrauchsspuren auf. Deshalb ging ich davon aus, dass man sie vor ein paar Monaten wohl erst gestrichen hatte. Die Erde in den Tontöpfen war noch feucht von dem Regen. Ein verkümmertes Etwas lag in jedem dieser Töpfe. Vielleicht waren es mal Stiefmütterchen, Gänseblümchen oder etwas Ähnliches gewesen. Ein schon etwas morscher Holzzaun umrandete das Grundstück. Es gab nur das Erdgeschoss und einen Dachboden. Das Dach war mit alten Ziegelmauern besetzt. Ein rundes Fenster thronte unter der Spitze des Daches. Im Erdgeschoss gab es zwei Fenster. Das Linke hatte einmal zwei Fensterläden gehabt. Man konnte erkennen, dass von beiden Fenstern die Fensterläden locker saßen, doch beim Linken fehlte auf der rechten Seite ein Holzbrett. Das auf der anderen Seite, sah auch nicht mehr so stabil aus. Am anderen Fenster hingegen, war auf der rechten Seite das Brett am ersten Scharnier etwas locker und auch der anderen Seite nur noch unten befestigt, somit hing es schon halb am Boden.
Als ich Mr. Roy, dann das Bild sah und die Adresse las, dachte ich eigentlich, beide würden in einem großen, edlen Haus wohnen. Jedoch schien ich mich geirrt zu haben. Welchen Grund konnte dann Mr. Roy hingegen haben, dass ihr Freund nicht mehr unter den Lebenden weilt? Er beutet seine Tochter ja nicht aus, wie es sonst üblich unter den wohlhabenden Leuten war. Diese Erkenntnis machte mich stutzig und ich war mit meiner sonst so über zeugender Ansicht zu meiner Arbeit nicht mehr ganz sicher.
Aus dem eingebauten CD Player kam der Song „The Caravan of love“ von The House Martins. Da musste ich schon immer mitsingen. Es war sehr schön und es erinnerte mich immer an den großen Wunsch, einen älteren Bruder zu haben. Jemand, der zu mir hielt, der mich beschützte. Mein Aufpasser, doch kein penetranter. Beiläufig blickte ich auf die Uhr und bemerkte verwundert, dass es schon Zeit war, wieder nach Hause zu fahren, bevor Thom und Clara kamen. Deshalb startete ich den Motor von neuen, obwohl ich gar nicht gemerkt hatte, dass ich ihn aus geschallten hatte. Was man alles manchmal so gar nicht wahrnahm überraschte mich immer wieder aufs Neue. Das Bild leckte ich ins Handschuhfach, dann riss ich das Lenkrad um und schlug die Straße ein, die mich nach Hause führte.
Zuhause angekommen parkte ich das Auto in der Garage, ging ins Haus und begrüßte Sam, welcher mich schon freudig und voller Ungeduld erwartete. Schnell machte ich mich daran eine Suppe für uns drei zu kochen und fütterte dem süßesten Hund der Welt immer wieder ein paar Hundekuchen. Darauf war er ganz scharf. Nachdem ich ihm ein Küsschen zwischen die Augen gegeben hatte, holte ich aus einem Hängeschrank drei grüne Schüsseln für die Suppe heraus und stellte diese auf den Esszimmertisch. Mit einem kurzen Handgriff lag auch schon jeweils ein Löffel neben jeder Schüssel und der Topf mit der heißen Suppe stand auch schon in der Mitte auf einem Untersetzer. Das Radio trällerte schon die ganze Zeit irgendwelche Lieder die ich oftmals nicht erkannte. Kaum war ich fertig, schon klingelte die Türe. Lächelnd schritt ich auf sie zu, öffnete diese und umarmte meine Lieblinge.
Ich gab jedem einen Kuss auf die Stirn und ließ sie eintreten. Mit großen Augen und hungrigen Mägen ließen sie ihre Taschen neben die Garderobe fallen, zogen schnell ihre Jacken aus, hingen sie hin und setzten sich fast so schnell wie der Blitz auf einen Stuhl und warteten darauf, dass ich die Türe schloss und mich zu ihnen gesellte, was ich dann auch tat, denn nicht nur sie hatten Hunger. Mit einem Schöpflöffel, welcher schon im Topf war, füllte ich jedem etwas in die Schüssel. Erst als jeder etwas hatte, begannen wir zu essen. Dabei sprachen wir über die Schule, dass beide eine 2 in dem Mathematiktest hatten und dass Thom meine Hilfe bei den Kunsthausaufgaben brauchte. Dabei half ich ihm natürlich gerne, Kunst war schon immer eins meiner Lieblingsfächer in der Schule und dazu war ich auch recht gut gewesen. Doch Clara war besser als ich, jedoch meinte sie, sie hätte besseres zu tun, als ihrem Bruder bei den Kunsthausaufgaben zu helfen. Ich konnte sie schon verstehen, welches kleines Mädchen hatte schon Lust seinem Bruder bei den Hausaufgaben zu helfen?
„Was musst du denn zeichnen?“, fragte ich meinen Sohn.
„Mein Lieblingstier.“ Er sprang voller Begeisterung vom Stuhl, rannte in sein Zimmer und kam mit einem strahlenden Lächeln und mit einem DIN A5 Blatt in den Händen zurück. Thom legte es vor mir auf den Tisch. Ich sah es mir kurz an. Er war noch nicht sehr weit mit seinem Löwen gekommen, doch man konnte ihn schon ansatzweise erkennen.
Als wir mit dem Essen fertig waren räumten wir die Schüsseln in die Spülmaschine und Cara nahm ihre Büchertasche um auf ihr Zimmer zugehen. Thom und ich setzten uns an den Tisch um Kunst fertig zu machen. Aus dem CD-Player drang leise Jazz und ich summte leise mit.
Mittlerweile war es 16 Uhr. Zeit meine Kinder zu einer Bekannten zu fahren. Cara hatte ihre kleine Tasche schon gepackt und Thom benötigte nicht viel, daher brauchte er nur Sekunden. In dieser Zeit ging ich schnell in mein Schlafzimmer und holte aus dem Kleiderschrank eine kleine, schwarze Tasche worin sich mein Werkzeug befand. Vielleicht würde ich es brauchen.
Wir drei und Samy gingen zum Auto, welches in der Garage stand. Die Türen waren offen, so setzten sich Cara und ihr Bruder auf die Rückbank, Samy hingegen öffnete ich ich den Kofferraum und an die linke Seite stellte ich die Tasche ab. Eine rote Handtasche, welche ich mir beim Hinausgehen über die Schulter schwang, legte ich auf den Beifahrersitz ab. Ich steckte den Schlüssel ins Zündschloss, fuhr ein kleines Stück zurück und wartete kurz. Die Garagentür öffnete sich von selbst und ließ mich hinausfahren. Danach verschloss sie sich wieder von selbst. Ich drehte das Radio etwas lauter und wenn einer von uns dreien einen Song erkannte sang er lautstark mit. Das war Tradition bei uns. Gut gelaunt hielt ich von einem Einfamilienhaus an, stieg mit meinen Kindern aus und lief zur Haustüre. Cara war schon voraus gerannt und hatte geklingelt. Schon wenige Sekunden später öffnete ein junges Mädchen die Türe, hinter ihr stand ihr älterer Bruder. Das schwarzhaarige, etwas kräftigere Mädchen hieß Kate. Sie hatte ebenso dunkle Augen, man konnte kaum ihre Pupillen ausmachen. Doch wenn sie lächelte, bewegten sich ihre vollen Lippen nur zaghaft. Sie war fünf Jahre alt und doch schon reifer als manch Anderer mit sieben. Kate liebte Kunst. Sie wollte einmal Künstlerin werden, mit einem großen Atelier, viele und fröhliche Farben, gigantischen Leinwänden und bodentiefe Glasfenster um einen guten Ausblick auf das Meer zu haben. Sie wollte einmal an die Küste von South Carolina ziehen. Das Mädchen brauchte nicht einmal Musik zu hören um ihrer Kreativität freien Lauf zu lassen, so wie ich. Ich benötigte zu Allem was ich tat Musik. In ihrer Art zu Leben und die Welt in sich aufzunehmen, lag eine Ruhe und Verständlichkeit, die nicht selbstverständlich war. Sie wurde nur selten rauer oder drehte durch. Kate passte von ihrer Lebenseinstellung perfekt zu Thomasan. Ich glaubte sogar zu vermuten, dass sie beide sogar einander etwas gefielen. Diese Vorstellung brachte mich jedes Mal aufs Neue zum Träumen. Ben hingegen war das komplette Gegenteil seiner Schwester. Er liebte das Fechten, die Unruhe und das Chaos. Mit fröhlichen Farben konnte er nur wenig anfangen und mit Kunst noch viel weniger. Er war drei Jahre älter als Kate. Manchmal, wenn ich ihn heimlich beobachtete, glaubte ich in seinen Augen Bewunderung gegenüber seiner Schwester zu sehen. Als wäre sie das einzig Gute in seinem Leben. Er war robust gebaut und fiel nicht sehr schnell auf die Nase, er hasste das Versagen. Wie seine Schwester, hatte er schwarze Haare die ihm bis zu den Ohren reichten. Hingegen seiner Rosenblüte, wie er sie manchmal liebevoll nannte, ringelten sich seine dunklen Haare leicht, was ihn etwas verwegen wirken ließ. Seine Augen war sehr ausdrucksstark. Wenn man in sie blickte, konnte man nie darauf vorbereitet sein, was man sehen würde. Als würde man in ein tiefes, tiefschwarzes Loch fallen. Eine bessere Beschreibung fand ich dafür nicht. Insgeheim glaubte ich zu ahnen, dass er seine Schwester auf Händen trug und sie vergötterte, doch ich konnte es nicht mit Sicherheit sagen. Doch tief im Herzen spürte ich, dass er einmal seine Freundin wie eine Prinzessin behandeln würde. Ich spürte, dass die dunkle, geheimnisvolle Art nicht alles war, sondern nur eine Maske, damit niemand seine weiche Liebe zu sehen bekam. Nur so konnte er sich behaupten und seine Schwester beschützen. Genauso einen Beschützer würde einmal Cara brauchen, schoss es mir durch den Kopf.
Mit einem lächeln trat Kate in einem einfachen, weißen Kleid aus dem Weg und ließ meine Kinder eintreten. Mit einer Umarmung begrüßte sie beide und Ben schüttelte ihnen die Hand. Das war typisch Ben. Wie meistens war er ganz in schwarz gekleidet.
„Ich muss leider schon wieder los. Grüßt mir bitte eure Mutter von mir.“
Ben und Kate nickten. Als ich mich zum Auto umdrehte und darauf zu lief, schlossen sie hinter mir die Türe. Nun konnte ich mich ganz und gar auf meine Arbeit konzentrieren ohne befürchten zu müssen, dass meine Kinder mich dabei sehen würden. Samy wedelte freudig mit dem Schwanz als er mich kommen sah. Mit einem Art Seufzer legte er sich wieder in den Kofferraum und begann zu schlafen. Ich hingegen setzte mich auf den Fahrersitz und startete den Motor. Gezielt bog ich Richtung Highway ab und schaltete den CD-Player ein. Musik der unterschiedlichsten Stile dröhnte aus den Boxen. Pünktlich um 16:30 Uhr summte mein Handy auf. Es teilte mir mit, dass es eine SMS erhalten hatte. Mit der rechten Hand fischte ich es aus der Handtasche. Diese war von Mr. Roy. Er hatte mir versichert, dass er mir heute um 16:30 Uhr eine schicken würde um mir mitzuteilen, wo sich der Freund seiner Tochter aufhalten würde. Schnell schob ich das Handy auf und öffnete die Mitteilung. Darin stand die Adresse. Ohne die Augen von der Straße abzuwenden, schmiss ich das Handy in die Tasche zurück und fuhr zur genannten Adresse.
Ein neues Ich
Es war ein dunkler Raum. Recht groß, dafür dass er unter dem Boden war, mit einfachen weißen Fließen. Kahle Betonwände ließen den ganzen Anblick noch trostloser wirken. Ich legte den kleinen Schalter an der Wand um und ein schwaches Licht flackerte auf. Schnell drehte ich mich um und ging die wenigen Stufen hoch um wieder an die Oberfläche zu gelangen. Mit einem festen Griff packte ich einen größeren, nackten Fuß und zog ihn hinter mir einfach her. Die Klappe fiel mit einem Rums zu. Der Mann war ein Farbiger, Mitte 30 und hatte schiefe Zähne. Ein alter Bekannter von ihm hatte noch eine offene Rechnung mit ihm gehabt und ich sollte das „Geld“ eintreiben.
Zielstrebig ging ich auf ein Eck zu. Auf dem Boden war eine Metallpritsche und der komplett nackte Schwarze lag kurz darauf. Mit dem Fuß betätigte ich ein schwarzes Pedal, daraufhin richtete sich die Pritsche auf und wurde zu einem Art Metalltisch wurde. Daneben stand ein Metalltisch mit verschiedenen Tabletten und darauf die Werkzeuge. Ohne mit der Wimper zu zucken nahm ich ein Skalpell von einem Tablett und zog einen geraden Schnitt vom Hals, entlang zwischen den nackten Brüsten, hinab bis zum Bauchnabel. Am Anfang vom Schnitt zog ich noch einen senkrechten, tiefen Schnitt. Ebenso am Ende des waagrechten Schnittes. Mein Körper war seinem von der Seite zugewandt. Ich legte das blutige Skalpell zurück auf seinen ursprünglichen Platz. Ich klappte die Haut wie eine Verpackung auf um an den begehrten Inhalt zu gelangen. Vor Erregung zitterten meine Hände und mein Herz schlug schneller.
Blut lief aus dem großen Loch heraus, tropfe am Körper entlang um schließlich auf dem Boden zu landen und von da aus in einen besonderen Abfluss zu laufen. Mit einer Kelle vom Tisch holte ich noch das meiste Blut aus der Öffnung, damit ich daraufhin besser an den Brustkorb und später an die Lunge kam. Zuerst öffnete ich mit einer Heckenschere den Brustkorb und dann mit einem sehr scharfen Messer trennte ich die Lunge vom restlichen Körper ab, um sie somit herauszuholen. Als ich sie in der Hand hielt und bestaunen konnte, rollte ich den Mann einfach vom Tisch, damit das restliche Blut weiterhin hinaus fließen konnte. Die Lunge legte ich in eine längere und tiefere Schüssel, welche mit Kunststoff gefüllt war und rechts neben allem auf dem Boden stand. Ich lies das Organ einfach hineinfallen, ohne mich darum zu kümmern, ob ich voll gespritzt wurde.
Ich ging auf die andere Seite des Raumes, dort waren Behälter und ein Rand zum Drehen an der Wand angebracht. Ein paar Umdrehungen und schon war die Anlage eingeschaltet um den Inhalt des großen Kessels in der Erde zu erwärmen. Das Blut was noch immer aus dem Toten strömt, wird in einem Kessel aufgefangen. Wenn genug davon vorhanden ist, erwärme ich es. Endlich ist es wieder soweit, zu lange ist es her das Blut der Opfer genossen zu haben.
Ich lief zurück zur Lunge um sie aus der Schüssel zu holen und an einen Hacken der von der Decke hing zum Trocknen aufzuhängen. Daraufhin hörte ich einen leisen Rums und hörte hinter mir Absätze klappern. Ich hatte das Gefühl, das tat sie sehr gerne, fast so gerne wie ich. Langsam drehte ich mich um und küsste die schönsten Lippen der traumhaftesten Frau.
Mia. Sie hatte langes, lockiges rotes Haar, helle Haut, weiche Rundungen, volle, rötliche Lippen, grün-gelbe Augen und etwas längere Fingernägel, welche sie immer sehr pflegte. Mia arbeitete in einem Chemielabor und war schon seit fast zwei Jahren meine Freundin. Sie störte sich nicht daran, was ich tat und vor allem wie gern ich das tat. Meine Kinder akzeptierten sie voll und ganz, was mir sehr wichtig war. Sie gab mir das Gefühl etwas ganz besonderes zu sein und geliebt zu werden, von ganzen Herzen und dass es kein Ende gäbe.
Der Kuss war warm, brachte mein Herz zum Rasen und meine Wangen zum Glühen. Sie strich mir das Haar hinter ein Ohr und ich legte meine Hände auf ihre Wangen. Ihre Hand glitt hinab zu meinem Pullover, welchen sie mir über den Kopf zog. Ich knöpfte ihre weiße Bluse auf und ließ sie zu Boden gleiten. Nun wurden unsere Küsse schneller und heftiger, drängender und so zogen wir BH, Hose und Schuhe aus, bis wir nun noch im Slip da standen. Sie küsste mich unterhalb vom Ohr, über den Hals, hinab zu den Schultern. Mia kannte meine erogenen Zonen, somit konnte ich meinen Kopf in den Nacken werfen und lustvoll auf seufzen. Meine rechte Hand umfasste einer ihrer vollen Brüste, sie passten gut in meine zu großen Frauenhände, mit der linken Hand glitt ich über ihr linkes Schulterblatt um mit den Fingernägeln über ihren Rücken zu streichen und dann fest ihren Arsch zu greifen. Sie drängte mich Richtung der einzigen Duschkabine.
Obwohl, Duschkabine konnte man sie nun wirklich nicht nennen. An der einen Wand waren noch mal zwei Wände gezogen wurden, aber nur etwas in den Raum hinein. An der Decke war ein Duschkopf angebracht. Das war's. Man konnte nur an der Betonmauer an einem Hahn die Kraft des Strahles und die Wärme regulieren.
Als wir unter dem Kopf standen zogen wir uns schnell, leise kichernd die Slips aus und warfen sie in den Raum hinein. Mia küsste mich jetzt hinab zu meinen Brüsten und als sie eine in ihrem Mund hatte sog sie langsam daran, bis meine Nippel zwischen ihren Zähnen waren. Das brauchte mich jedes Mal halb um den Verstand. Ohne etwas vor Erregung zu sehen, tastete meine Hand nach dem Hahn und drehte diesen auf. Angenehm warmes Blut tropfte auf unsere Köpfe.
Ich berührte sie zwischen ihren Schenkeln, langsam, wollte sie zu nichts drängen. Sie stöhnte auf, davon konnte sie nie genug kriegen, wenn ich einmal angefangen hatte sie am Kitzler zu berühren. Es floss mehr Blut auf uns hinab; von der Stirn über die Nase, Mund, Kinn, Hals bis zu den Brüsten. Nun taten ihre Hände das Selbe wie meine, was einem den Verstand vernebelte. Ich schmeckte das Blut auf meinen Lippen, auch auf ihren, wenn wir uns küssten. Ein roter Streifen zierte ihren Mundwinkel bis zum Kinn. Dieser Anblick versetzte mich so in Erregung, dass ich mich vorbeugte um mit der Zunge das Blut aufzunehmen. Es schmeckte herrlich. Ich legte meinen Kopf in den Nacken, öffnete den Mund und mehr von der roten Köstlichkeit lief mir in den Mund. Mia griff in meine Haare und massierte das Blut ein und küsste meinen schon fast ganz roten Körper. Dann nahm sie drei Finger von ihrer rechten Hand und führte sie vorsichtig in mich ein. Darauf freute ich mich schon immer, sie war ein richtiger Profi, was das Fingern anbelangte. Es tat so unbeschreiblich gut berührt zu werden, Mia in mir zu haben, was sie auslöste war einfach unbeschreiblich. Ich drückte sie vorsichtig zu Boden, spürte ihren heißen Atem in meinem Gesicht. Das Blut befreite uns von all unseren Sünden, Zwängen und Einschränkungen. Es löste uns von dem täglichen Leben und zeigte uns ein neues Ich. Durch die heftigen Küsse wurde Mia auf die Fließen gedrückt, ungehalten fasste ich sie überall an. So schnell ich konnte, fingerte ich meine Freundin, wir beide standen nicht nur auf das Langsame, einschlafen konnten wir auch wann anders. Sie und ich wollten Action. Mit der Zunge fuhr ich mir über die obersten Zähne, spürte und schmeckte das Blut, welches durch meine Speiseröhre lief.
Grün-gelbe Augen blickten in die meine, sie war dem Höhepunkt nahe, deshalb schloss ich ihre Brüste in meine Hände, massierte sie, leckte das Blut ab, welches von mir tropfte und auf sie. Meine Küsse berührten kaum ihre Haut, da die Blutschicht schon ziemlich dick war, doch ich arbeitete mich von der Kehle, über die Brüste, entlang dem Bauchnabel und gab ihr schließlich einen Zungenkuss in ihr. Wir waren vollkommen Blutverschmiert und genossen es. So sah sie wunderschön aus. Meine Augen konnten sich nicht von ihr lösen, daher tastete ich blind neben uns, auf der Suche nach dem Spielzeug. Es war ein lila Dildo, gemacht für zwei Frauen. Ich hielt ihn an Mias Mund und ihre Zunge glitt über die Spitze, dann nahm sie ihn ganz in den Mund und wieder heraus. Daraufhin tat ich es ihr nach. Die schönste Frau unter mir konnte es kaum erwarten, daher riss sie ihn mir aus der Hand und schob sich den Dildo selbst hinein, bog sich ihm entgegen. Die Reaktion brachte mich zum Staunen, was hatte ich nur für eine tolle Freundin? Wenn sie es wollte tat sie es einfach, genau das erregte mich so sehr, dass ich mir das andere Ende hineinschob. Unsere Körper lagen ganz dicht aneinander.
Wie bewegten uns vorerst langsam um keinen von uns zu verletzen. Es musste zuerst immer der richtige Rhythmus gefunden werden. Mia beugte sich hoch und küsste mich, schmiegte ihren Oberkörper an meinen, somit saß ich fast auf ihr. Das Blut strömte weiter an uns hinab. Ich bewegte mich auf und ab, küsste sie dabei am Hals und nahm ihre Brust fest in den Mund, biss fast hinein. Ich schloss meinen Mund und ließ sie hinaus gleiten. Die Haut hinterließ rote Schrammen und begann ein wenig zu Bluten. Sie stöhnte nach Herzenslust auf. Wie bewegten uns im Einklang, stöhnten, küssten und leckten das Blut von uns ab. So erreichten wir schließlich den Höhepunkt. Erschöpft lagen wir auf dem Boden, so wie normal Menschen sonnen, nur dass wir das Blut genossen. Ich lag mit offenem Mund da, ließ es in mich fließen und saugte jeden Augenblick in mir auf. Viel zu schnell war der Kessel leer es gab nichts mehr zu genießen, außer meine Freundin, welche neben mir lag. Deshalb beugte ich mich rüber, sah ihr kurz in die Augen und dann verwuschelte ich ihre Haare. Bei diesem Anblick entfuhr mir ein Lachen. Sie musste ebenfalls lächeln und somit zogen wir uns gegenseitig auf die Füße.
Rechts an der in den Raum hineingezogenen Wand war noch eine kleine Duschbrause angebracht. Somit konnten wir uns noch kurz mit Wasser reinigen, bevor wir uns jeweils ein Handtuch vom Stapel nahmen, welcher ein Stück entfernt daneben lag. Aus einer kleinen Tasche nahmen wir frische und saubere Kleidung, welche wir daraufhin anzogen. Die dreckige Wäsche stopften wir hinein.
Den Namen des schwarzen Opfers kannte ich nicht. Ich hatte ihn am Straßenrand gesehen und da überkam mich ein unbeschreiblich starker Drang ihn mitzunehmen. Mia und ich hievten den Unbekannten in eine verkratzte Badewanne aus Porzellan, welche mit einer starken Konzentration an Königswasser gefüllt war. Er würde sich dann langsam auflösen und eine zähe Masse bilden. Ich würde in etwa einer Woche ihn wieder besuchen, besser gesagt das was noch von ihm übrig sein wird. Es war daher sehr praktisch eine Freundin zu haben, die in einem Chemielabor arbeitete.
Daraufhin schnappte ich mir die kleine Tasche und ergriff die Hand meiner Freundin. Sie schaltete auf dem Weg zu den Stufen das Licht aus. Zusammen schritten wir die Stufen hoch zur Falltüre und öffneten diese um somit in einem Wald zu stehen. Die kühle Luft spielte mit unseren Haaren. Wir zwei gingen getrennt zu unseren Wägen und fuhren zu mir. Thomasan und Cara würden sich morgen früh sicher freuen Mia zu sehen.
Unser Spielplatz für außergewöhnliche Bedürfnisse lag etwas unterhalb auf Big Island. Ich fuhr mit meinem Wagen voraus und überquerte als Erste die Brücke um wieder in Elon zu sein. Die Strecke nach Haus war nicht sehr lang und nachdem es schon Nachts war konnte man auch ein wenig schneller fahren. Hatte ich nicht noch ein paar Flaschen Sekt im Kühlschrank versteckt? Ich bewahrte mir immer einen gewissen Vorrat an alkoholischen Getränken auf, jedoch musste dieser immer relativ schnell erneuert werden. Meine Finger wollten sich einfach nicht vom leckeren Alkohol fern halten.
Die Garagentür öffnete sich automatisch, dadurch konnte ich ganz einfach hineinfahren. Mia stellte ihren Wagen in der Auffahrt ab. Wir beide gingen durch dir Tür, welche von der Garage aus ins Haus führte. Hand in Hand gingen wir in die Küche, doch bevor ich den Kühlschrank öffnen konnte, wurde ich schon an dessen Türe gedrückt. Meine Freundin küsste mich tief und innig. Mein ganzer Rücken wurde an die Tür gepresst, selbst mein Kopf. Dann ließ sie plötzlich von mir ab und machte einen Schritt zurück um mich verschmitzt anzulächeln. Sie fuhr sich mit einem Zeigefinger über ihre Lippen, ihre Augen funkelten dabei und sie lehnte sich ein wenig an den Tresen an. Dieser Anblick erwachte schon wieder Feuer in mich, jedoch atmete ich einmal tief durch, drehte mich um und konnte ganz gelassen den Kühlschrank öffnen und eine große Flasche Chardonnay heraus.
Wie seltsam die Dunkelheit doch sein kann. Zum Einen wunderschön, beruhigend und friedlich. Hoffnungsvoll und man möchte die Ruhe einfach nur in sich aufnehmen, sie kann ein schützender Mantel der Liebe und Zuversicht sein. Zum Zweiten kann sie einem Angst machen, sie kann Dinge verbergen, verstecken, aus dem Nichts taucht das Böse aus und steht vor dir. Auge um Auge, fordert dich heraus. Die Dunkelheit kann deine Rettung oder auch dein endgültiges Verderben sein. Ich fragte mich, was die Dunkelheit wohl für mich bereithalten würde? Früher hätte ich geantwortet: „Eindeutig das Zweite! Seit wann kann die Dunkelheit jemanden lieben und schützender Mantel der Zuversicht sein?“ Doch heute könnte ich dieser Aussage nicht mehr zustimmen. Ich würde widersprechen und behaupten, dass die erste Aussage zuträfe. Jedoch würde ich noch hinzufügen, dass die Dunkelheit dein ganzes Herz ausfüllen kann. Ob dies nun gut oder schlecht ist, liegt beim Auge des Betrachters. Mein Herz ist nur so von Dunkelheit erfüllt, mit der guten und der bösen Finsternis. Zuerst wurde ich von der Schwärze gerettet und dann wurde ich zum zweiten Augenpaar, welches den Tod in seinen Pupillen trägt. Sie hat sich nicht nur in meinem Herzen, sondern auch in meiner Seele und somit auch in meinem ganzen Inneren, in meinem ganzen Körper ausgebreitet. Die Dunkelheit ist wie ein Tumor. Es gibt zwei Sorten: Gut und Böse. Wenn er dich einmal in Besitz genommen hat, wird er dich nie wieder loslassen, egal ob physisch oder psychisch. Ich wurde von dem dunklen Tumor sowohl physisch als auch psychisch komplett eingenommen, mein Verstand wurde von ihm vollkommen beherrscht; mein Gehirn von ihm vollkommen unter Kontrolle genommen. Und diese Finsternis wird alles verschlingen, komme was wolle.
Ich schloss die Kühlschranktür mit einem Fuß, holte zwei Weingläser aus einem Hängeschrank und schenkte uns reichlich ein. Daraufhin bückte ich mich, zog meinen Schlüsselbund aus der linken Hosentasche heraus und sperrte eine Tür auf und öffnete diese. Dahinter versteckte sich ein kleiner Kühlschrank, jedoch nicht gefüllt mit Käse, Wurst, Gemüse oder gar Obst. Der Kühlschrank enthielt Blut. Jede menge Blut. Ich holte einen Beutel heraus und verschloss die Tür wieder. Mit einer Schere öffnete ich diesen, füllte die Gläser bis hin zum Rande, steckte einen Strohalm - aus einer Schublade - in die Öffnung des Beutels und leerte ihn. Andere Menschen wären von diesem Anblick geschockt gewesen, angewidert, Mia jedoch gefiel dieser Anblick und das beruhigte mich sehr. Sie nahm mich wie war, ohne meinen inneren Diamanten in eine Perle verwandeln zu wollen. Sie wollte ihn nur polieren. Ich konnte ihre Gegenwart spüren, sie stand dicht hinter mir, aber nicht zu aufdringlich. Mit dem Strohalm rührte ich kurz den Inhalt der Gläser um und schmiss diesen nach seinem Dienst in den Müll. Je ein Glas ergriff ich mit einer Hand, drehte mich um und blickte meiner Geliebten direkt in die Augen.
Ohne jenes Zögern nahm sie mir ein Glas aus der Hand, zwinkerte mir zu und ging daraufhin die Treppe hoch. Ich folgte ihr mit einer guten Sicht auf ihren Arsch, so nah, dass ich ihn hätte berühren oder sogar küssen können. Sie lief zielstrebig auf mein Zimmer zu und wartete dann auf unserem Bett auf mich. Cara und Thomasan lagen schon in ihren Betten. Zu mindestens ging ich davon aus. Wir redete lange, führten tiefsinnige Gespräche und genossen unser Getränk. Diese Nacht träumte ich von vergangenen Tagen. Sie sahen in etwa so aus:
Dean blickte mir tief in die Augen, er sah mir mein Unbehagen an. Daraufhin legte er beide Hände auf meine Schultern, sah mir eindringlich in die Augen und flüsterte dann, dass ich ihm vertrauen könne. Seine blauen Augen faszinierten mich schon ab den ersten Augenblick an. Den Rest seiner Worte nahm ich kaum wahr, es was alles verschwommen, in meinen Ohren war nur ein leises Rauschen zu hören. Das Nächste was ich bewusst wahrnahm war, dass ich im Auto auf dem Beifahrersitz saß und Dean fuhr. Die Strecke kannte ich damals nicht. Die Erinnerung an den Weg ist kaum mehr vorhanden, ich erkannte kaum etwas, verschwommene Linien und Umrisse von Dingen, die ich nicht erkennen konnte. Eigentlich konnte ich mich an nichts genaues erinnern, nur an seine ausdrucksstarken Augen und seine Stimme, die sich wie ein Psychologe anhörte. Doch ich kannte noch die Tür. Den Raum dahinter. Gut, dass die Tür für jedermann verschlossen war. Was darin lag, sollte für die normalen Augen für immer verborgen sein. Doch nicht für ihn, für uns. Er hatte einen Schlüssel, welchen er ins Türloch steckte, umdrehte und mit einem Griff die Tür öffnete. Ich sollte eintreten. Es war dunkel. Dunkel und kalt. Eine Kälte die entsteht, wenn über Jahre hinweg eine Klimaanlage läuft und man nie lüftet. Er stand hinter mir, legte den Lichtschalter um und meine Augen erblickten das Grauen. Ich war geschockt. Geschockt, gezeichnet vom Grauen das ein Mensch verüben konnte. Für immer. Ich war mir nicht sicher, ab wann sich mein Wesen geändert hat. Spätestens ab diesen Zeitpunkt war es soweit gewesen.
Der Raum war klein. Kleiner als er hätte sein dürfen. Das Licht blendete meine Augen, so grell war es. Ich blinzelte. Dann konnte ich das Grauen erkennen. Es hängte von der Decke, verpackt in einer durchsichtigen Folie. Vom Anblick stellten sich mir die Haare auf. Dean stand hinter mir. Eine Mischung aus aufhalten und beschützen, vor meiner Dummheit. Er schubste mich sachte weiter in den Raum hinein, bis ich alles genau erkennen konnte. Zu genau. Ich streckte meine Hand nach einem verpackten Stück aus, zögerte, hielt inne und starrte nur geradeaus weiter. Dean schien meine Gedanken zu lesen und bestätigte sie.
„Ja, du liegst richtig.“ Seine Stimme hallte tief und laut im, mit Fliesen ausgelegten, Raum wider. Zu tief, zu laut.
„Das ist Menschenfleisch. Gliedmaßen von unterschiedlichen Menschen, eigentlich nur Frauen unterschiedlichster Herkunft, Alter, Größe, Gewicht und Hautfarbe. Doch sei beruhigt. Das Mindestalter ist 16.“
Mein Mund stand weit offen. Ich konnte nicht glauben, was er gerade zu mir gesagt hatte. Dieser Mann sollte ein Serienmörder sein?
„Das war noch nicht das Beste Darling. Hast du schon bemerkt, dass der Raum kleiner ist, als er sein sollte?“
Ich konnte nur nicken. Er führte mich vorbei an hängenden Köpfen mit weit aufgerissenen Augen, wenn sie noch welche hatten, vorbei an Händen, die verstümmelt waren und ausgeweideten Bäuchen. Panik durchfuhr mich. Wohin würde er mich führen? Würde ich die nächsten Teile für seine Sammlung spenden?
Wir standen vor einer Holztür, sie war mit einem großen Vorhängeschloss versehen. Er zog einen Schlüssel aus seiner Tasche hervor und schloss langsam auf, ich konnte nur bewegungslos da stehen und zu sehen, wie gebannt. Dean stieß sie schnell auf, plötzlich stand ich in der Dunkelheit und hörte nur wie die massive Tür ins Schloss fiel.
Es war ziemlich warm in dem Raum und da war so ein merkwürdiger Geruch, den ich nicht gleich zuordnen konnte. Die Luft roch nach Schinken, der schon länger in diesem Raum aufbewahrt wurde und sicher köstlich schmecken würde. Hieß das, Dean räucherte Schinken in diesem extra Raum, anstatt ihn im Laden zu kaufen? Egal was es war, es roch himmlisch und ich war gewillt ihn zu fragen, ob ich nicht von diesem gut riechenden Fleisch etwas naschen dürfte. Ich schloss meine Augen, atmete tief ein und als Antwort knurrte mein Magen. Dean, er war immer so aufmerksam, zog ein Taschenmesser aus der Hosentasche und schnitt eine Scheibe von so einem riesigen Stück ab, welches von der Decke hing. Es war immer noch so dunkel in dem geschlossenen Raum, dass ich die Silhouetten gerade noch erahnen konnte.
Das Stück schmeckte gut, doch nicht nach normalen Schinken wie zuerst gedacht, mir fiel das richtige Wort nicht sofort ein. Fleischiger vielleicht?
Tag der Veröffentlichung: 12.12.2011
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