Cover

Prolog

Gesehen!
Die gesamte Modewelt sieht auf London, denn dort findet zurzeit die Fashion Week statt. Diese lassen sich natürlich auch die großen Stars des Modegeschäftes entgehen. Kein Wunder also, dass uns heute ein Foto von Harry Styles und seinem Verlobten, dem Fußballer Louis Tomlinson, erreicht. Das 21-Jährige Model war gestern noch auf dem Laufsteg von Armani zu sehen und uns erwartet in zwei Tagen eine weitere Show mit dem charmanten Lockenkopf, er wird als letzter den Laufsteg besteigen, wenn Hugo Boss seine neue Kollektion vorstellt und somit die Hauptatraktion des Abends sein.
Genauso, wie er und Louis auch die Hauptatraktionen bei der Show waren, die sie beide besucht haben.

--Flashback 2 Jahre zuvor--

„Ach komm Harry. Ich hab meinem Bruder versprochen mir das Spiel anzuschauen, weil es so wichtig für ihn ist und ich will nicht allein. Außerdem treiben sich da immer wichtige Leute herum, vielleicht treffen wir ja ein paar Wichtige aus der Modebranche.“, flehte Lottie ihren besten Freund und Mitbewohner Harry an.
„Lottie! Fußball ist ja ganz interessant, aber ich muss keine zwei oder drei Stunden in dem kalten Stadion hocken. Wir haben schon Oktober!“, protestierte Harry und das blonde Mädchen hielt ihm zwei Tickets vor die Nase.
„Schau, Lou hat mir VIP-Karten organsiert. Also bequeme Plätze, Essen und Trinken und ein warmer Raum. Also los, zieh dich an und lass uns fahren.“, lachte sie und Harry seufzte.
„Du kleines Biest.“, lachte der Lockenkopf und wuschelte seiner besten Freundin durch die Haare, bevor er in sein Zimmer ging und die Türen seines Kleiderschrankes öffnete.


Harry war gerade 19 geworden, seit er 15 war, modelte er und stand inzwischen fast an der Weltspitze. Man hatte ihn bereits auf den großen Fashionshows bei den Fashionweeks in New York, Paris, London und Mailand gesehen und er war noch lange nicht am Ende seiner Karriere.
Lottie und er hatten sich vor einem knappen Jahr kennen gelernt. Sie war die Schwester des Fußballers Louis Tomlinson. Dieser spielte als Stürmer beim Tabellenführer der ersten Liga in England und auch seine Zukunft versprach nur Gutes.


Das ist der Anfang. Der Anfang einer Geschichte, die vielleicht aussieht wie ein Märchen, wie eine erfundene Geschichte. Aber sie ist wahr. Sie ist so wahr, wie es die Sterne sind, die am Himmel stehen oder die Sonne, die am Morgen aufgeht und lange Schatten wirft.
Es ist die Geschichte zweier Liebenden.
Harry, das Model, das alles erreicht hat. Kein Wunsch ist noch offen, Harry fehlt nur ein passender Partner. Die ganze Welt kennt ihn und die ganze Welt liebt ihn. Er ist bi, er hat keine Probleme einen Partner zu finden. Wären da nicht seine besonderen Ansprüche.
Louis, der Fußballspieler. Der Sport ist hart und so sind es auch die Männer, die ihn spielen. Keiner von ihnen ist bi, geschweige denn schwul. So etwas kann man sich nicht erlauben.
Wenn zwei Welten auf einander treffen, die kaum unterschiedlicher sein könnte, dann bringt dies immer Chaos mit sich. Chaos, Streit, Hass, aber auch Liebe, Zuneigung und Freundschaft.

Kapitel 1

Auch wenn Harry auf den Laufstegen die verrücktesten Sachen präsentierte, beschränkte er sich in seiner Freizeit gern auf eher schlichte Kleidung. So trug er eine schwarze Jeans, braune Leder-Boots und ein weißes T-Shirt.
Lottie hingegen liebte den Style, den sie auf den Laufstegen und bei Fotoshootings tragen durfte, ihre schlanken Beine steckten in pinken Jeanshosen, passend zu einer durchsichtigen, weißen Bluse und einem weißen Top, ebenfalls weißen High-Heels und einem cremefarbenen Mantel.
„Lottielein, es ist wird Herbst, Zeit, dass du auf dunklere Farben umsteigst.“, lachte Harry und nahm seinen dunkelblauen Mantel vom Hacken, bevor er sich seinen Schal umband.
„Damit meine Laune noch mehr in den Keller geht, weil es kalt wird? Bestimmt nicht, Harry-Schatz.“, antwortete sie frech und die beiden verließen die Wohnung. Lottie war erst 17 und somit durfte sie noch kein Auto fahren. Die beiden stiegen in Harrys schwarzen Range Rover und fuhren zum Londoner Stadion.



Tatsächlich wurden die beiden bei ihrer Ankunft direkt in den VIP-Bereich geführt und es dauerte noch eine halbe Stunde, bis das Spiel anfing. Für das leibliche Wohl der Gäste war gesorgt, Kellner und Kellnerinnen liefen mit Tabletts herum und servierten Getränkte und die unterschiedlichsten Arten von Finger Food.
Kurz vor Spielbeginn nahmen Lottie und Harry ihre Plätze ein und das blonde Mädchen hüpfte aufgeregt auf ihrem Platz auf und ab.
„Ich hab Lou so lang nicht mehr spielen sehen. Er hat die Nummer 17 und spielt als Stürmer. Guck da kommt er!“, brabbelte sie aufgeregt und Harry richtete seine Augen auf das Spielfeld unter ihm.
Die Spieler liefen auf den Platz und er konnte einen jungen Mann in einem roten Trikot ausmachen, der die Nummer 17 trug. Er kannte Louis von Bildern, die Lottie ihm einmal gezeigt hatte und Harry war sich ziemlich sicher, dass er Louis gerade gefunden hatte.
Schon als er die Bilder gesehen hatte, fand er ihn durchaus gutaussehend und soweit Harry das von oben erkennen konnte, sah es ziemlich heiß aus, wie Louis sich auf dem Rasen bewegte, dem Ball hinterher jagte und sich seine Duelle mit anderen Spielern lieferte.
„Dein Bruder ist heiß.“, lachte Harry und Lottie grinste ihn an und legte ihm eine Hand auf die Schulter.
„Sorry Harry, mein herzallerliebster Bruder ist war heiß, aber Fußballer und weder bi noch schwul. Zumindest bin ich darüber nicht informiert und eigentlich erzählt er mir alles. Wobei mir die Vorstellung von euch beiden zusammen ziemlich gut gefällt. Dann weiß ich zumindest, dass der Chaot in guten Händen ist.“, erklärte Lottie und Harry lachte leise.
„Ich hab gesagt, dass er heiß ist und nicht, dass ich ihn heiraten will.“, antwortete er und Lottie wuschelte ihm durch die Locken. Verzweifelt versuchte Harry die Hände seiner besten Freundin aus seinen Haaren zu entfernen, während die Blonde lachte.
„Aber du würdest ihn daten.“, stellte sie triumphierend fest und Harry zuckte mit den Schultern.
„Ich date viele Menschen Lottie, falls dir das mal aufgefallen sein sollte.“ Lottie machte eine wegwerfende Handbewegung und zuckte mit den Schultern, sagte aber nichts mehr und Harry ließ das Thema ebenfalls auf sich beruhen.



Nachdem das Spiel beendet war, Louis Mannschaft hatte gewonnen, dank seiner zwei geschossenen Tore, warteten Lottie und Harry darauf, dass die Mannschaft geduscht im VIP-Bereich erscheinen würde.
Sie mussten nicht allzu lange warten und kaum betrat Louis den Raum, sprang Lottie ihn förmlich an und Louis drehte sich mit ihr lachend im Kreis.
„Na Kleine.“, neckte er sie und Lottie streckte ihm die Zunge heraus.
„Louis, das ist Harry, mein Mitbewohner.“ Lottie zog Harry am Arm neben sich, nachdem der Lockenkopf von Rand aus beobachtet hatte, wie die Geschwister sich begrüßt hatten.
„Hey.“ Louis streckte seine Hand aus und Harry ergriff sie. Die Hand des Fußballers war warm und kleiner als die von Harry und auch sonst war Louis ein ganzes Stück kleiner als Harry. Sogar Lottie überragte ihren Bruder mit ihren Modelmaßen um ein paar wenige Zentimeter.
„Wie wäre es, wenn wir auf den Sieg etwas essen und trinken gehen? Harry, lass uns Louis in die Bar entführen, in der wir mit Tyler waren.“, schlug Lottie vor und Louis sah neugierig zwischen Harry und seiner Schwester hin und her.
„Wer ist Tyler?“, fragte er misstrauisch und Lottie lachte laut, bevor sie ihrem Bruder einen Arm um die Schultern legte.
„Keine Sorge, es ist kein Kerl, vor dem du mich beschützen musst, er ist ein Designer, für den Harry und ich vor ein paar Wochen gemodelt haben. Zumal ich eh glaube, dass er mehr auf Haz steht, als auf mich.“ Lottie kicherte und Harry verdrehte die Augen.
„Tu mal nicht so mein Lieber, du hast zurück geflirtet!“, lachte Lottie und aus dem Augenwinkel konnte Harry Louis grinsen sehen.
„Können wir das Thema jetzt beenden und einfach essen gehen?“, fragte Harry genervt und Lottie unterdrückte weiteres Gekichere, als sie sich bei Harry und ihrem Bruder unterhackte und mit ihnen zusammen aus dem VIP-Bereich marschierte.

Kapitel 2

Sie fuhren zu dritt mit Harrys Wagen zu der kleinen Bar in Londons Innenstadt, die bei vielen jungen Leuten sehr beliebt war. Dementsprechend voll war die Bar auch, aber die drei ergatterten einen kleinen Tisch in einer Ecke, der eigentlich für zwei Personen war.
Lottie schob sich durch die Menschenmassen an die Bar und bestellte drei Cocktails, Pizzaschnecken und Tomatensuppe. Der Kellner versprach alles so schnell wie möglich zu bringen und zwinkerte Lottie zu.
In der Zwischenzeit ließ Louis seinen Blick durch die Bar wandern und Harry beobachtete ihn dabei.
„Hier treibt sich meine Schwester also rum. Ich bin froh, dass sie so erfolgreich ist, um sich eine Wohnung zu leisen und nicht mit fünf anderen Mädchen in einem kleinen Apartment wohnt und ich bin froh, weil sie offenbar einen netten, vernünftigen Mitbewohner hat.“, erklärte Louis und lächelte Harry zu, weiße Zähne blitzten dabei zwischen seinen Lippen hervor und Harry lächelte zurück.
„Ich mag Lottie, es fühlt sich schon fast so an, als sei sie meine kleine Schwester.“, antwortete Harry und schon hatte er Lottie auf seinen Schoß sitzen.
„Das ist aber lieb von dir Bruderherz.“, scherzte sie und drückte ihm einen Kuss auf die Wange bevor sie und Harry in Gelächter ausbrachen.
„Ihr beiden seid…“ „Nein, sind wir nicht.“, unterbrachen Harry und Lottie Louis gleichzeitig und lachten nur noch mehr. Louis schüttelte den Kopf und grinste die beiden an.
Der Kellner kam und stellte die Bestellungen auf den kleinen Tisch, auf der Serviette unter Lotties Glas stand eine Nummer und Harry wedelte mit dem Papier vor der Nase der Blonden herum.
„Sieh mal an, kaum sind wir hier, flirtest du schon.“, lachte er und Lottie riss ihm die Serviette aus der Hand, bevor sie diese in ihre Tasche stopfte.
„Rufst du ihn an?“, fragte Louis und Lottie warf ihm einen bösen Blick zu und seufzte.
„Louis, ich kann auf mich selbst aufpassen.“, nörgelte sie und Harry legte einen Arm um sie.
„Und sonst bin ich ja auch noch da.“, grinste der Lockenkopf und Louis nickte ihm zu. Anschließend stürzten die drei sich auf ihr Essen und die Getränke und wechselten das Thema auf Louis Spiel oder Lotties und Harrys Jobs.



Bis um zwei Uhr nachts saßen sie in der Bar und unterhielten sich. Zumindest Louis und Harry, denn Lottie hatte sich gegen Zwölf verabschiedet und war mit dem Kellner aus der Bar verschwunden. Louis war nicht wohl dabei, aber Harry versprach ihm auf seine kleine Schwester aufzupassen und lenkte ihn dann mit einem langen Gespräch ab.
Sie waren schließlich beide zu betrunken um noch Auto zu fahren und ihre Wohnungen lagen auf einem Weg, also riefen sie ein Taxi, das erst Harry und dann Louis absetzte. Im Taxi tauschten die beiden noch ihre Handynummern aus.
Als Harry dann die Wohnung von ihm und Lottie betrat, lächelte er alkoholisiert vor sich hin und stellte fest, dass Lottie nicht da war. Allerdings war Harry nicht danach sich darum zu kümmern, also schlürfte er in sein Zimmer und zog sich bis auf seine Shorts aus.
Gerade als er sich hinlegte, klingelte sein Handy und als er auf das Display sah, stand dort Louis Name und der Anfang der gesendeten Nachricht. Harry entsperrte sein Handy und versuchte sich auf die Buchstaben zu konzentrieren und heraus zu finden, was Louis ihm geschrieben hatte. Das ganze erwies sich als schwierig, weil Louis ebenfalls betrunken war und viele Rechtschreibfehler eingebaut hatte und Harry selbst sich nicht richtig auf den Text konzentrieren konnte.
Warr een nettre Abeened. Ich mafg doch. Louis ::)
Harry grinste und tippte dann eine Antwort ein, die genauso kryptisch ausfiel, wie die Nachricht von Louis.
Jaa ers warr schhon. Icc dichh uach. Hary .)
Besser bekam Harry es nicht hin, also sendete er die Nachricht und legte sich dann in sein Bett um zu schlafen, denn den Schlaf hatte er dringend nötig und außerdem stand ein Shooting am Abend in der Dämmerung an und da musste er fit aussehen.

Kapitel 3

Etwa vier Wochen später waren Lottie und der Kellner ein Paar und Louis und Harry gute Freunde. Der Kellner hieß Martin und nachdem sich heraus gestellt hatte, dass er Englisch und Spanisch studierte, mochte Louis ihn sogar und hatte akzeptiert, dass seine kleine Schwester nun in festen Händen war.
Harry und Louis hatten sich ein paar Mal getroffen und waren etwas trinken gewesen oder hatten bei einem von ihnen Filme geschaut und zusammen gekocht. Nun ja, Harry hatte gekocht und Louis hatte zwei Meter Sicherheitsabstand zum Herd einzuhalten. Harry wollte seine Küche gern noch etwas länger behalten und nicht riskieren, dass Louis sie abfackelte.
Sie waren zusammen im Park spielen und stellten fest, dass Harry zwei linke Füße hatte, wenn es darum ging und außerdem war es dem Model viel zu kalt. Eine Sache mehr, mit dem Louis ihn necken konnte, aber Harry fror nun mal schnell.



Viel zu schnell kam der Dezember und die Weihnachtszeit begann. Harry wusste schon, dass Lottie ein totaler Fan der Adventszeit war, denn im vergangenen Jahr musste Harry viele, viele Kekse backen, sodass er fast nichts anderes mehr zu tun hatte.
Louis stand seiner Schwester in nichts nach. Am ersten Advent hatten Harry und Lottie Martin und Louis eingeladen und Lottie hatte sich davor mit sämtlichen Dekomaterial ausgetobt. Sogar einen Weihnachtsbaum hatte sie bereits mit Marins Hilfe angeschleppt und er stand im dem Wohnzimmer der kleinen WG.
Als Louis die Wohnung betrat, fielen ihm fast due Augen aus dem Kopf. Die Wohnung blinkte und glitzerte, es roch nach Lebkuchen und Tanne und aus dem Wohnzimmer drang Weihnachtsmusik.
„Wow Harry, eure Wohnung ist ein Paradies.“, lachte Louis und schloss den Lockenkopf in eine kurze Umarmung, bevor er ins Wohnzimmer ging und seine Schwester und ihren Freund begrüßte. Verwirrt sah Harry ihm nach, in seiner Nase noch den Geruch von Louis Aftershave.
Sie kannten sich nun fast zwei Monate und langsam aber sicher wusste Harry, dass er Louis mehr mochte, als es gut für ihn war.
seufzend zuckte der Lockenkopf mit den Schultern und ging in die Küche, um den Tee und das Gebäck zu holen. Mit all dem Zeug ging er in das Wohnzimmer und sah Louis am Fenster stehen, sein Gesicht klebte fast an der Scheibe. Als Harry genauer hinsah, konnte er sehen, dass es scheite und Louis schien sich so sehr über den Schnee zu freuen.
„Hey Lou, du wirst 22, noch nie Schnee gesehen?“, scherzte Harry und der Ältere drehte sich mit schmollendem Gesicht zu ihm um, Lottie und Martin befanden sich in ihrer eigenen Welt und bekamen nichts mit.
„In meinem Herzen bin ich Kind, das solltest du doch inzwischen wissen.“, erklärte der Fußballer und warf mit dem Kissen, das auf dem Sessel lag, nach dem verliebten Paar auf dem Sofa. Die beiden fuhren auseinander, mit roten Wangen und geschwollenen Lippen.
„Schön, dass ihr uns mit eurer ungeteilten Aufmerksamkeit bereichert.“, lachte Harry und Lottie warf ihm einen Blick zu, der ihn wohl hätte töten sollen.
Im Fernsehen kam ein Weihnachtsfilm und die Vier beschlossen diesen zu gucken, zusammen mit den Keksen und dem Tee und einer warmen Decke machten sie es sich alle auf dem Sofa bequem.
Als Harry am Ende des Tages in sein Bett fiel, hatte er ein Lächeln auf den Lippen. Der Tag war wundervoll gewesen, es hatte gescheit und außerdem war ihm nun klar, dass er in Louis verliebt war. Harry fand ihn rundum wundervoll.



Kapitel 4

Zum Geburtstag bekam Louis von Harry einen von den Pullovern, die er so gern trug, außerdem eine CD voll mit Weihnachtssongs und Konzertkarten für seine Lieblingsband. Louis bedankte sich tausend Male, er wollte doch gar nichts zu seinem Geburtstag und vor allen nicht so viel. Harry begründete es damit, dass schließlich auch Weihnachten sei, was Louis in Verlegenheit brachte, weil er kein Weihnachtsgeschenk für Harry hatte.
„Dein Geschenk ist noch nicht angekommen.“, redete er sich also raus und beschloss direkt am Abend noch nach einem Geschenk zu suchen.



Louis überreichte Harry sein Geschenk an Silvester, als er mit dem Lockenkopf und Lottie und ihrem Anhängsel in einem Club in das neue Jahr reinfeierte.
Er hatte Harry im Internet eine Kette bestellt, aus Silber mit einem kleinen, silbernen Papierflugzeug als Anhänger. Dazu noch ein schwarzes, geflochtenes Lederarmband und eine Sonnenbrille von Ray Ban.
„Die Kette ist toll Louis! Dankeschön. Und eine Sonnenbrille im Winter?“, lachte Harry und Louis errötete kaum sichtbar. Wie doof war er eigentlich, um im Winter eine Sonnenbrille zu kaufen.
„Dann hast du eine sobald die ersten Sonnenstrahlen heraus kommen.“, erklärte er zögernd und Harry umarmte ihn fest.
„Auch wieder wahr. Dankeschön.“ Harrys Atem traf beim Sprechen Louis Nacken und er erschauderte. Louis war sich seiner Gefühle für Harry absolut nicht sicher, dafür wusste er aber, dass die Schmetterlinge in seinem Bauch nicht da sein sollten und er nach der Umarmung auch nicht so ein dummes Grinsen auf den Lippen tragen sollte. Er stand nicht auf Männer. Zumindest hatte er das immer gedacht und eigentlich war er sich da ziemlich sicher gewesen.
Harry hatte einfach eine besondere Aura. Jeder der ihn sah, fand ihn anziehend und faszinierend. Er war nicht ohne Grund Model, er hatte dieses gewisse Etwas, was alle Designer, Fotografen Modelagenten immer suchten. Auch Louis war seinem Charme ein wenig verfallen und das gefiel dem Fußballer überhaupt nicht. Er wollte nicht auf Männer stehen. Er konnte es nicht.



Die beiden tanzten den ganzen Abend zusammen und später standen sie zusammen draußen und zählten zusammen den Countdown, als das Feuerwerk los ging, drückte Harry Louis einen Kuss auf die Lippen.
Es war für beide, als würde die Zeit stehen blieben. Harrys Hände legten sich wie von selbst an Louis Hüften und er zog den Kleineren näher an sich heran, während Louis seine Arme um den Nacken des Lockenkopfes schlang.
Sie hörten nicht, wie die Raketen in den Himmel flogen und dort explodierten, sie hörten nur das leise Atmen des anderen.
Sie fühlten die Kälte um sich herum nicht, nur die Wärme des anderen und den leichten Kontakt ihrer Lippen.
Sie rochen nicht das verbrannte Holz der fallenden Raketen, sie rochen den jeweils anderen.
Sie hatten die Augen geschlossen und konzentrierten sich auf den anderen, auf den Geschmack der Lippen und das Gefühl von Perfektion.
Alle Sinne waren geschärft, allein ausgerichtet auf den anderen, als wäre er das einzige, was in diesem Moment zählte.
Es kam ihnen vor, als würde es eine Ewigkeit dauern und trotzdem ging es viel zu schnell vorbei.
Sie sahen sich in die Augen, sahen das Funkeln und die Spiegelung des Feuerwerkes und Harrys Lippen verzogen sich zu einem Lächeln, aber es verschwand schnell wieder und machte Platz, als sich die Enttäuschung auf seinem Gesicht ausbreitete.
Louis blinzelte ihn verwirrt an und riss sich los. Er fuhr sich durch die Haare und starrte wieder Harry an.
„Warum? Warum tust du das?“, fuhr Louis den Jüngeren an und aus seinen sprühte förmlich der Hass.
„Louis…ich…ich…“ Harry konnte nicht anders als zu Stammeln und seine Hände beschwichtigend hoch zu halten, aber all das brachte nichts.
„Ich bin nicht schwul Harry. Ich werde es auch nie sein und ich will es auch nicht sein.“, erklärte Louis mit ernster, fester Stimme und drehte sich dann um. Er stürmte in den Club, in seinen Augen brannten Tränen, als er seine Jacke holte und ins nächste Taxi stieg.
Der Kuss hatte ihm eins bewiesen. Harry bedeutete ihm viel zu viel. Viel mehr, als Louis ertragen konnte, als er zulassen konnte. Er konnte nicht schwul sein.
Es gab keine schwulen Fußballer, die anderen würden ihn verabscheuen und die Presse würde ihn so lange nieder machen, bis er nicht anders konnte als seine Karriere an den Nagel zu hängen, weil er es nicht mehr ertrug.
Das konnte Louis nicht zulassen. Der Sport war alles, was er je in seinem Leben wollte. Er konnte seinen Traum nicht zerstören, es würde seine Welt zerstören, ihn zerstören.
Er konnte einfach nicht auf Männer stehen. In Harrys Welt mochte das normal sein, aber nicht in seiner Welt. Sie gehörten eben zu völlig verschiedenen Welten, in denen nichts gleich war, außer dem Reichtum, wenn man erfolgreich war.



Kapitel 5

Den ganzen Januar versuchte Harry Louis zu erreichen, aber der Sportler reagierte auf nichts. Sogar Lottie ignorierte er, nachdem diese ihm die Standpauke des Jahrhunderts gehalten hatte.
„Du Arsch! Rede wenigstens mit Harry und kläre das mit ihm, sonst zerre ich dich eigenhändig bei deinem nächsten Spiel vom Rasen und sperre dich mit Harry in die Umkleide bis ihr beide das aus der Welt geschafft habt.“ Auch Lotties letzter Versuch ihren Bruder zu Vernunft zu bringen, blieb unbeantwortet.
Die Stylisten beschwerten sich bei Harry, weil er Augenringe hatte und die Fotografen beschwerten sich, weil er unkonzentriert war.
Harry schlief nicht gut. Es machte ihn fertig, weil Louis ihn so sehr ignorierte. Er wusste, dass es ein Fehler war ihn zu küssen, aber der Moment erschien ihm so passend und im ersten Moment hatte er gedacht, dass Louis der Kuss gefallen hatte.
Harry trug die Kette, die er von Louis geschenkt bekommen hatte, jeden Tag. Jeden Tag sah er in den Spiegel und jeden Tag erinnerte ihn die Kette an Louis, aber er wollte sie nicht abnehmen. Er wollte nicht noch die letzte Erinnerung an Louis verlieren. Selbst wenn sie nicht zusammen gewesen waren, auch wenn sie nur ein paar Wochen befreundet gewesen waren, Louis bedeutete Harry viel.
Harry war ihm vollkommen verfallen, unwiderruflich in ihn verliebt und er wollte nicht mehr als ein klärendes Gespräch mit Louis und er wollte sich entschuldigen. Er wollte Louis einfach nur wieder haben. Er wollte ihn lachen sehen und seine Stimme hören und sehen, wie er sich an seinem Tee die Zunge verbrannte. Er wollte sehen, wie er genießerisch die Augen schloss, wenn Harry ihm einen Stück seines selbstgemachten Kuchen gab und er wollte sehen, wie Louis den Schnee aus seinen Haaren schüttelte, der noch immer von Londoner Himmel fiel.



Der Februar kam und der Tag des Konzertes von Louis Lieblingsband rückte näher. Eigentlich hatten die beiden beschlossen, dass sie es zusammen besuchten wollten und an Harrys Kühlschranktür hing gut sichtbar die Karte, damit er sie nicht verlor.
Lottie war vor zwei Wochen aus gezogen und wohnte nun bei Martin. Die beiden waren so unendlich glücklich und auch wenn Harry selbst litt, er liebte es die beiden zu beobachteten. Sie zeigten ihm wie es war, wenn man seine wahre Liebe gefunden hatte.
Harry war sich nicht sicher, ob er zu dem Konzert gehen sollte und Louis hatte das gleiche Problem.
Louis wusste nicht, ob Harry gehen würde oder nicht und wenn, dann würde er ihn auf dem Konzert treffen immerhin lagen ihre Sitzplätze nebeneinander. Insgeheim wünschte Louis sich, dass der Lockenkopf auftauchen würde. Er wünschte sich die Anwesenheit des Grünäugigen und er wünschte sich ein klärendes Gespräch, also fasste er einen Entschluss. Wenn Harry auftauchen würde, dann würde er ihn danach zum Essen einladen und alles mit ihm klären.
Harry war sich unsicher, als er die Konzerthalle betrat und den Schildern zu seinem Platz folgte. Er wusste nicht, ob Louis es wollte, dass er auch kam. Als er die Treppe nach unten lief, sah er bereits einen Hinterkopf mit braunen Haaren und dieser Hinterkopf gehörte zu Louis.
„Hey.“, murmelte Harry, als er sich neben Louis setzte und seine Jacke auf seinem Schoß einmal faltete, damit er sie besser halten konnte.
„Hey.“, antwortete Louis und sie sahen beide nach vorn auf die Bühne, auch wenn dort noch nichts passierte.
„Wenn...wenn das hier vorbei ist, dann würde ich dich gern zum Essen einladen. Ich glaube wir haben ein paar Sachen zu bereden.“ Louis drehte seinen Kopf und sah Harry an, wartete auf eine Antwort.
Harry hatte ein wunderschönes Profil, zumindest fand Louis das. Eine fein geschwungene Nase, volle Lippen, ein weiches Kinn, definierte Wangenknochen und lange Wimpern.
Ruckartig drehte Harry seinen Kopf, die Lippen zu einem sanften Lächeln verzogen. Er nickte und seine Augen leuchteten.
„Das ist eine gute Idee.“, stimmte er Louis zu und sie sahen beide wieder zur Bühne.



Sie gingen essen und sie redeten viel. Beide entschuldigten sich und beide sagten, dass es nicht nötig war. Sie lachten und sich lächelten sich an. Beide fühlten die Schmetterlinge in ihren Bäuchen und beide waren froh zu dem Konzert gegangen zu sein.

Kapitel 6

Eigentlich wollten sie Freunde bleiben aber im Frühjahr, als die ersten Blumen kamen und die Bäume blühten, wurde beiden klar, dass das nicht funktionierte.
Sie fingen an sich zu daten und Louis hatte eine wichtige Bedingung. Es durfte niemand etwas davon erfahren. Es musste in der Öffentlichkeit so aussehen, als seien sie nur sehr gute Freunde.
Harry tat dies zwar weh und die beiden stritten sich lautstark, weil Harry bereits nach vier Wochen die Geduld verlor und sich nicht mehr verstecken wollte.
Louis war weinend vor Harry zusammen gebrochen und hatte ihn praktisch angefleht das alles nur noch ein bisschen länger auszuhalten. Louis hatte Angst vor der Öffentlichkeit, obwohl er so viel für Harry empfand und dieser sein ganzer Lebensinhalt geworden war.
Harry hatte sich neben ihn gekniet, ihn in den Arm genommen und so lange sein Gesicht mit Küssen bedeckt, bis er aufgehört hatte zu weinen.
„Harry, ich will dich nicht verlieren, aber ich kann auch nicht einfach alles aufgeben, was ich bis jetzt erreicht habe.“, erklärte Louis und wischte sich die letzten Tränen weg.
„Ich weiß. Ich vergesse immer, dass deine Welt ein bisschen anders läuft als meine.“, wisperte Harry und küsste sanft Louis Nacken.
„Aber wir schaffen das zusammen.“, versprach der Lockenkopf, hob Louis vorsichtig hoch und trug ihn ins Schlafzimmer. Sie kuschelten sich in Harrys weiche Bettwäsche und schliefen ein. Ihr Leben war anstrengend.



Sie lebten ihre kleine Beziehung weiterhin im geheimen. Lottie wusste davon und Martin wusste davon. Nicht einmal ihren Familien hatten sie es gesagt, aber sie kamen beide damit klar. Zumindest, wenn sie sich in ihren Wohnungen oder in einem Hotel befanden.
Louis konnte nicht damit umgehen, wenn Harry ihn draußen umarmte, selbst wenn es für jeden anderen freundschaftlich aussah. Er rechnete immer damit, dass jemand von der Presse Wind von der Beziehung bekam und dann alles in der Regenbogenpresse landete und seine Karriere zu Ende war.
Harry hatte diese Sorgen nicht und manchmal fiel es ihm schwer Louis zu verstehen. Aber trotzdem liebten sie sich. Sie hatten es sich sogar gesagt, im Sommer, als sie zusammen eine Woche Urlaub auf einer Südseeinsel gemacht hatten.
Sie hatten lange Strandspaziergänge gemacht oder im Wasser getobt, waren Schnorcheln gewesen und hatten mehr als einmal die Laken in ihrem Bett zerwühlt. Sie fühlten sich unbeschwert und frei und als könnten sie alles schaffen.
Es war auf der Insel, als Louis beschloss, dass es Zeit war endlich mit dem Versteckspiel aufzuhören, den dies zerrte an seinen Nerven und er wusste nicht, wie viel er noch aushalten würde, bevor er endgültig eben diese Nerven verlor und etwas Dummes tat.

Kapitel 7

Mitten in der Julihitze fuhren Harry und Louis nach Doncaster. Lottie war bereits da, weil sie wusste was die beiden vor hatten und weil sie ihre Eltern sowieso besuchen wollte. Denn sie hatte eine freudige Nachricht, zumindest so halb.
Zwar war sie gerade einmal 18 geworden, aber sie war auch schwanger. Das Kind würde im neuen Jahr kommen und sie hatte noch viel Zeit bis dahin, aber sie freute sie wahnsinnig. Martin hatte schon einen zweiten Job, damit die beiden sich eine größere Wohnung leisten konnten und ihre Eltern freuten sich über das erste Enkelkind, auch wenn ihre Tochter noch so jung war.
Es war ein Samstagvormittag als Harry und Louis das Haus erreichten, in dem Louis Eltern und seine drei kleinsten Schwestern lebten.
Harry hatte Lotties und Louis Eltern schon von einem Besuch der beiden bei Lottie, als Harry und sie noch zusammen gelebt hatten und sie hatten ihn gemocht, das hatte Lottie ihm erzählt.
Dementsprechend freundlich wurde Harry begrüßt und Louis jüngere Schwestern bestürmten ihn sofort, weil sie ihn alle drei in einem Magazin gesehen hatten und er ein berühmtes Model war.



Später am Abend, als die Zwillinge und Félicité im Bett waren, setzten Harry, Louis und seine Eltern sich auf die Terrasse in die kleine Sitzecke. Louis fand, dass es der richtige Zeitpunkt war, um reinen Wein einzuschenken.
Louis war auf alles gefasst gewesen, nur nicht darauf, dass seine Mutter ihm weinend um den Hals fallen würde und sich freute, weil er es endlich eingesehen hatte, dass er wohl doch auf Männer stand, oder zumindest auch.
„Ich wusste es immer. Mütter spüren das. Ich bin stolz, weil du es erkannt hast.“, flüsterte sie mit tränenerstickter Stimme und Louis musste selbst seine Tränen unterdrücken. Sein Vater lächelte ihn an und hab Harry die Hand.
„Ich denke mein Sohn ist bei dir in guten Händen. Ich bin froh, dass du es bist, dem er dein Herz geschenkt hat, denn auch wenn ich dich kaum kenne, ich weiß, dass du es niemals fallen lassen wirst.“ Glücklich fielen Harry und Louis sich in die Arme und lachten und weinten und küssten sich. Ein großer Schritt war geschafft und egal was passieren würde, sie hatten den Rückhalt ihrer Familien.



Die restlichen Tage bei Louis Familie waren wundervoll. Seine Schwestern fanden es alle toll, weil Harry sein Freund war und weil sie so süß zusammen waren und weil Harry ein Model war und weil sie alle zusammen shoppen gehen konnten. Sie hörten praktisch nicht mehr auf zu reden.
Louis und Harry hätten nicht glücklicher sein können und es gab nichts, was ihr Glück in irgendeiner Weise trüben konnte. Selbst wenn die Presse Louis zerreißen würde, er hatte sich schon damit auseinander gesetzt und er war inzwischen stark genug, um das auszuhalten. Er würde sich nicht unterkriegen lassen, von nichts und niemandem.
Außerdem hatte er Harry und dieser machte ihn stark und war für ihn da und das wichtigste war, er liebte ihn. Und Louis liebte ihn. Sie liebten sich mit jeder Faser ihres Körpers.
Wenn Harry mal allein in einem Hotelbett schlafen musste, weil sein Job das erforderte, dann fror er, egal wie warm es war und er vermisste Louis Nähe und seinen Geruch und einfach alles an ihm. Und Louis schlief in solchen Nächten bei Harry in der Wohnung, in seinem Bett, um zumindest so zu tun, als könnte er seinem Freund nahe sein.



Louis fasste noch einen Entschluss, er fasste ihn am Tag der Abreise von seinen Eltern. Er wollte Harry heiraten. Sie waren gerade ein gutes halbe Jahr zusammen und es war vielleicht früh und vielleicht war es auch überstürzt, aber er wusste, er liebte das Model mit den braunen Locken und den grünen Augen und dieser besonderen Aura. Und er liebte Harry, den liebevollen, sich sorgenden, romantischen und leidenschaftlichen jungen Man, der ihm gezeigt hatte, was Liebe eigentlich bedeutete und dass es egal war, on welcher Welt man lebte, denn alles was zählte war Liebe und das Gefühl von Geborgenheit in dem Armen eines anderen. Ob dies nun ein Mann oder eine Frau war, spielte dabei absolut keine Rolle.

Kapitel 8

Es stand noch eine Sache bevor und diese wollte Louis erledigen, nachdem er einen Vertrag bei seinem Verein unterschrieben hatte, der ihn dazu verpflichtete fünf weitere Jahre für sie als Stürmer zu spielen. Er wollte verhindern, dass kein Club ihn mir haben wollte, wenn er sich outete.
Als er also an einem milden Tag im August aus dem Gebäude seines Vereines spazierte, wartete Harry bereits davor auf ihn. Louis nickte ihm zu und grinste breit und war sich bewusst, dass um ihn herum Fotografen standen und Journalisten, die ihm Fragen stellten und wissen wollten, ob er einen neuen Vertrag hatte.
Aber das war alles nicht wichtig und doch war es wichtig ,denn sie waren wichtig für das, was Louis und Harry planten. Harry sprang also von der Mauer, auf der er gesessen hatte und rannte auf seinen Freund zu. Er schloss ihn in seine Arme und wirbelte ihm im Kreis und platzierte einen Kuss auf seinen wichen, vollen Lippen und um sie herum brach ein Blitzlichtgewitter los und es interessierte sie kein bisschen.
Es interessierte sie nicht, dass sie von Journalisten bestürmt wurden, die sehr wohl wussten wer Harry war. Sie liefen Hand in Hand zu ihrem Auto und aus der obersten Etage des hohen Gebäudes sah Louis Trainer auf die beiden herunter und lächelte, bevor er zu seinem Handy griff und seinen Ehemann anrief, um ihm zu erzählen, dass sein Schützling sich endlich getraut hatte sich der Öffentlichkeit zu stellen und dass er stolz auf ihn war.



Lottie klingelte am nächsten Morgen Sturm bei Harrys Wohnung und der Lockenkopf öffnete ihr, nur in Shorts gekleidet.
„Ich bin beleidigt, weil ihr mir nicht gesagt habt, was ihr plant, aber ich bin vor allem stolz auf euch.“, erklärte sie und drückte Harry einen großen Stapel Zeitungen in die Hand, oben drauf legte sie noch eine Tüte, die verführerisch nach Frühstück duftete.
„Sag Louis liebe Grüße von mir und wir sehen uns heute Abend. Martin und ich laden euch zum Essen ein, denn wir kennen jetzt das Geschlecht und das muss gefeiert werden.“, lachte Lottie und legte ihre Hände beschützend über ihren Bauch, der schon ein wenig gewölbt war.
„Mach ich und danke.“, antwortete Harry und lächelte Lottie zu, bevor er die Tür mit dem Fuß schloss und zurück ins Schlafzimmer lief. Louis war schon so gut wie bei ihm eingezogen, er verbrachte die meiste Zeit bei Harry und ging nur in seine eigene Wohnung um sich frische Klamotten zu holen.
„Schau, was Lottie gebracht hat.“ Harry warf den Berg Zeitungen auf das Bett und Louis richtete sich etwas auf und rieb sich die Augen, was Harry ziemlich niedlich fand. Er gab seinem Freund einen morgendlichen Kuss und setzte sich wieder zu ihm unter die Decke.
Aus der Tüte, die Lottie gebracht hatte, fischte er zwei Brötchen, belegt mit Ei und Bacon, die noch warm waren. Während sie aßen, breiteten sie die Zeitungen vor sich aus und lasen sich die Schlagzeilen durch.
Louis Tomlinson ist homosexuell! Sensation im Fußball.
Harry Styles, Männermodel an der Weltspitze, datet Louis Tomlinson.
Louis Tomlinson hat sie geoutet. Er steht auf Männer.
Ein Sieg für die Gleichberechtigung. Louis Tomlinson Vorbild für viele Jugendliche.
Vorreiter für weitere schwule Fußballer: Louis Tomlinson, Spieler des Jahres.
Beinahe alle Schlagzeilen waren positiv, nur eine Zeitung stellte offen dar, dass sie es nicht tolerierte, dass Louis öffentlich zeigte, dass es okay war schwul zu sein. Sonst waren einige kritisch, aber viele waren auch davon überzeugt, dass viele weitere Fußballer sich outen würden und die beiden Vorbilder waren und anderen jungen Erwachsenen zeigten, dass es richtig ist sich zu outen und es okay ist das gleiche Geschlecht zu lieben.
Zufrieden kuschelten sie sich zurück in ihre Kissen und aßen die Muffins, die sich ebenfalls in der Tüte befanden. Louis hatte seinen Kopf auf Harrys Brust gelegte und konnte dessen schnellen Herzschlag fühlen und sein eigenes Herz schlug im selben Takt. Da nun alle Welt wusste, wer sie waren und wen sie liebten, war es auch für Louis an der Zeit Harry endlich den Antrag zu machen. Er besaß sogar schon den passenden Ring.

Kapitel 9

Es war Herbst, es war genau das gleiche Datum, an dem Harry und Louis sich das erste Mal bei Louis Spiel getroffen hatten. Sie spazierten Hand in Hand durch den Park und fütterten die Enten an dem kleinen Teich und genossen die Strahlen der Herbstsonne, die an diesem Tag besonders intensiv waren.
Sie lieferten sich eine Laubschlacht und am Ende lagen sie lachend zwischen den bunten Blättern und sahen in den wolkenlosen Himmel.
„Harry?“, fragte Louis und suchte nach der Hand seines Freundes, als er sie fand, verschränkte er ihre Finger und drehte seinen Kopf zur Seite, damit er Harry ansehen konnte.
„Was gibt es Lou?“, fragte der Lockenkopf und sah ebenfalls zu seinem Freund, ein sanftes Lächeln auf den Lippen, sogar seine Augen strahlten, wie sie es nur selten taten. Er war wirklich glücklich und Louis wusste, dass dies der Moment war, in dem er es tun musste.
„Heirate mich. Werde mein Mann und bleibe für immer mein Ein und Alles. Werde mit mir alt, auch wenn ich das nicht will, mit dir an meiner Seite macht es mir nichts aus.“, flüsterte Louis und Harrys Augen füllten sich sofort mit Tränen, als er langsam nickte.
„Ja. Nichts lieber als das.“, hauchte Harry und rollte sich über seinen Freund, um dessen Gesicht mit Küssen zu übersähen und schließlich den entscheidenden Kuss von seinen Lippen zu stehlen.
Sie sahen sich an und ihre Wangen waren rot und sie fanden, dass der andere nie schöner ausgesehen hatte.
Louis Hand glitt in seine Manteltasche und er zog eine Ringschachtel hervor. Die Verlobungsringe waren Silber und hatten eine Gravierung. Einen Fußball und die Umrisse eines Mannes, dies befand sich außen auf dem Ring.
„Schau nach innen.“, wisperte Louis, als Harry noch immer die Außenseite bestaunte.
„Zwei Welten, zwei Herzen, eine Liebe.“, stand darin Harry strahlte seinen nun Verlobten an.
„Du bist wunderbar. Die Ringe sind wunderbar und die Hochzeit und all das danach wird auch so wunderbar werden.“, prophezeite er und stand auf, bevor er Louis von dem kalten Boden hoch zog und ihn in seine Arme schloss.
„Ich bin so froh, dass wir uns kennen gelernt haben und dass ich Lottie damals zu dem Spiel begleitet habe. Ich weiß heute nicht mehr, was ich ohne dich machen würde.“, murmelte Harry und Louis Ohr und der Ältere grinste über beide Ohren.
„Kann ich nur zurückgeben. Du bist mein Ein und Alles, meine ganze Welt. Ich liebe dich.“, antwortete Louis und Harry presste seine Lippen auf die des Kleineren.
„Und ich liebe dich. So sehr, dass es fast weh tut.“, nuschelte er an Louis Lippen und tupfte kleine Küsse auf die zarte, rosane Haut.

Epilog

„Siehst du den Anzug? Der ist toll und super geschnitten und…“ Louis lachte und Harry hörte auf zu schwärmen, also nahm Louis die Hand seines Verlobten und drückte sie kurz.
„Ich liebe es, wenn du dich so sehr für eine Sache begeistern kannst, es ist wundervoll.“, erklärte er und küsste ihn.
„Das ist unsere letzte Veranstaltung als Verlobte, nächste Woche werden wir heiraten. Ich kann es immer noch nicht glauben.“, wisperte Harry und lehnte seine Stirn gegen die von Louis.
„Ich auch nicht, aber es ist wahr.“
„Meine Damen und Herren, wir freuen uns, dass wir sie bei unserer Show auf der Londoner Fashion Week begrüßen dürfen. Hoffentlich hat ihnen die Show gefallen, aber der Höhepunkt kommt jetzt.
Mister Styles, Mister Tomlinson, dürfen wir sie auf die Bühne bitten?“ Erst als ihre Namen fielen, hörten die beiden der Moderatorin zu und sie stand von ihren Plätzen in der vordersten Reihe auf und stiegen auf den Laufsteg.
„Wir wissen, wie sehr Mister Styles unsere Anzüge mag und sie immer wieder gern für unsere Fotos präsentiert und deswegen möchten wir ihm heute ein besonderes Geschenk machen.
Eine zuverlässige Quelle hat uns verraten dass diese beiden Männer noch keine Anzüge für ihre bevorstehende Hochzeit haben und das ist natürlich ein großes Problem.“, erklärte die Moderatorin und zwei Frauen brachten zwei durchsichtige Kleidersäcke auf die Bühne. Eine von ihnen war eine grinsende Lottie.
„Deswegen schenken wir ihnen zwei Anzüge aus der neuen Kollektion und würden uns freuen, wenn wir dem Paar damit ein Geschenk machen können, dass sie mögen und nutzen werden.“, beendete die Frau ihre Ansprach und Louis und Harry sahen sich und die Frau und Lottie und wieder sich an.
„Wow, vielen, vielen, vielen Dank. Die Anzüge sind wunderbar und wir freuen uns, dass wir sie auf unserer Hochzeit tragen dürfen.“, sagte Harry gerührt und Louis und er umarmten sich.
Die Anzüge waren beide Schwarz und hatten eine kleine Stickerei auf der Tasche. Einer von ihnen hatte einen Fußball und die Ärmel und Beine waren ein wenig kürzer als die des anderen Anzuges, auf dessen Tasche man eine kleine Figur aufgestickt hatte.
Lottie umarmte die beiden ebenfalls noch und den jungen Männern rollten Tränen vor Rührung über die Wange.
„Das ist toll, danke Lottie. Du zuverlässige Quelle.“, lachte Harry, als sie mit den Anzügen zu ihren Plätzen zurück kehrten und Lottie grinste nur verlegen, aber stolz auf sich selbst.
„Dafür sind kleine Schwestern und beste Freundinnen da. Um den Bruder und den besten Freund glücklich zu machen.“, erklärte sie und verschwand dann zu Martin, der mit dem Baby am Rand stand und sie anlächelte. Auch die beiden hatte geheiratet, einen Monat zuvor.
Alles war so, wie es sein sollte und wie Harry und Louis es immer haben wollten. Es gab nichts, was noch fehlte, außer der offiziellen Hochzeit und vielleicht das ein oder andere Kind in ihrer Wohnung. Aber darüber wollten er und Louis nach den Flitterwochen sprechen. Dann, wenn sie endlich verheiratet waren.



Zwei Welten, zwei Herzen, eine Liebe.

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 24.09.2013

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