Cover

Prolog

Was machen die Mitglieder der momentan erfolgreichsten Boyband, wenn sie eine Pause machen wollen? Machen sie Urlaub, gehen schwimmen und besuchen ihre Familien? Nein, definitiv nicht.
Wer One Direction kennt, der weiß, dass die Jungs niemals so etwas Normales und Langweiliges machen würden. Sie brauchen Spaß und Action.
Was tun sie also? Nun, sie geben einfach jungen Musikern aus Europa die Möglichkeit eine besondere Chance zu erreichen, denn wer weiß besser, als die Jungs, wie erfolgreich man durch eine Castingshow werden kann? Richtig, niemand.
Viele junge Menschen haben sich beworben, manche, weil sie One Direction treffen wollen, manche, weil sie diese Chance wirklich nutzen wollen.
10 junge Mädchen aus ganz Europa sind übrig geblieben. 10 talentierte Mädchen, die einen Traum haben. Einen Traum, den die Jungs ihnen erfüllen können.
Natürlich nicht allein, nein. Denn jeder der Jungs hat zwei Schützlinge, die er trainiert, mit denen er übt und mit denen er vielleicht sogar den Wettbewerb gewinnen kann. Sie wären viel zu parteiisch.
Wen holt man sich dazu? Jemanden, den man kennt, jemanden, der Ahnung von Musik hat. Jemand, der genauso jung ist.
Wer wäre da besser geeignet als die Jungs von 5 Seconds of Summer? Sie werden eine Jury bilden und bewerten, wie sich unsere 10 Talente so anstellen und was unsere Jungs aus ihnen machen.
Und weil dazu natürlich auch etwas Tanz und Bühnenpräsenz gehört, haben die Jungs beschlossen ihren Drummer kurzer Hand zum Tanztrainer zu machen. Was keiner weiß, Josh ist ein sehr talentierter Tänzer.
Unsere 10 Talente werden eine Villa in London beziehen. 5 Schlafzimmer, 5 Badzimmer, eine große Küche, Wohnzimmer, Tonstudio und noch ein paar andere Überraschungen warten auf die Teilnehmerinnen.
Aber auf die Mädchen wird viel harte Arbeit zukommen. Singen, Tanzen, Interviews, Fotoschootings. Wer kann diesem Druck standhalten? Was für Persönlichkeiten werden uns begegnen? Wer wird die Favoritin sein?
So viele Fragen und noch keine Antworten. So ein Pech aber auch. Was machen wir also? Wir besuchen die Jungs und schauen ihnen bei der Auswahl zu. Was denn auch sonst?

Kapitel 1

„Oh man, das klingt ja schrecklich.“, beschwerte Niall sich und stoppte die Videoaufnahme eines Mädchens mit blonden Haaren. Kopfschüttelnd öffnete der Ire den DVD Player und schob den nächsten Clip ein, einer von für Niall gefühlt drei Millionen, die noch auf dem Stapel lagen.
„Das war eine dumme Idee.“, stöhnte Zayn und massierte seine Schläfen. „Das sind doch alles nur kleine Fangirls, die uns treffen wollen. Nicht, dass ich das schlimm finde, aber finde doch mal in dem Chaos jemanden, der wirklich…“ „Halt den Mund!“, fuhr Liam ihn an und sah gebannt auf den Bildschirm.
„Wow, die ist gut.“, staunte Harry und entriss Niall die Hülle, um die Informationen über das Mädchen mit strahlend blauen Augen lesen zu können. „Hannah, sie kommt aus Griechenland.“, murmelte er und lauschte der letzten Strophe von ‚Just the Way you are‘.
„Die ist echt richtig gut, die kommt auf den Stapel der Leute, die wir einladen.“, befand Louis und schmiss die Hülle samt DVD auf einen sehr, sehr kleinen Haufen. Einen Haufen aus zwei Hüllen.
Eine davon gehörte zu einem Mädchen mit extrem langen und vor allem violetten Locken, die mit ihrer Version von ‚Smile‘ Avril Lavigne enorme Konkurrenz machte und den Jungs die Münder hatte offen stehen lassen. Louis schwor, dass er sie sogar schon mal in London gesehen hatte, da sie dort wohnte. Sie hieß Jacky.
Die Andere war die eines mindestens ebenso auffälligen Mädchens, allerdings waren ihre Haare glatt und blau und auch nicht ganz so lang. Mit ‚Angel with a Shotgun‘ hatte Kris, so hieß das Mädchen, die Jungs mehr als überzeugt. Zayn hatte nicht gewusst, dass es in Deutschland so talentierte Musiker gab.


Etwa zwei Stunden und dreihundert schlechte Sänger später, fand Harry einen weiteren Leckerbissen, wie er es nannte. Ihr Name war Kathi und sie kam aus Irland, was Niall mehr als freute. Sie sang ‚ California Gurls‘, war blond und Liam atmete erleichtert auf.
„Das ist echt angenehm, wenn man sich zwei Stunden lang nur Schrott angehört hat.“ Die anderen nickten und Zayn warf den Clip zu den anderen, die sie aussortiert hatten, während Niall in die Küche ihrer gemeinsamen Wohnung ging und für alle Chips und etwas zu trinken holte.
Nach drei weiteren Stunden beschlossen die Jungs, dass sie am nächsten Tag weiter machen würden, denn mehr schrägen Gesang und schiefe Töne auf Gitarren oder Klavieren ertrugen sie nun wirklich nicht.
„Kommt schon Leute, drei Clips noch.“, versuchte Liam die anderen zu motivieren und sie ergaben sich seufzend. Also schob Liam die nächste DVD in den Player und auf dem Bildschirm erschien ein blondes Mädchen.
„Aus bella Italia.“, flötete Louis und war dann auch recht angetan von Anne, wie die Blondine hieß. Die Jungs hatten selten so ein gutes Cover von Olli Murs ‚Troublemaker‘ gehört. Die nächsten beiden Mädchen waren genauso gut, oder eher schlecht, wie die in den drei Stunden zuvor und die Jungs gaben endgültig auf.


„Ist euch eigentlich mal aufgefallen, dass wir bis jetzt nur ganz wenige Jungs dabei hatten und dass die leider nicht besonders gut waren?“, fragte Zayn und Harry zuckte mit den Schultern. „Ich achte da nicht so drauf.“, meinte er und Louis stieß ihm mit dem Ellenbogen in die Rippen.
„Du bist ja auch voll der Mädchenaufreißer, Haz.“, lachte er und Liam verdrehte die Augen. „Harry, du sollst die Leute nach Gesang und nicht nach Aussehen beurteilen.“, tadelte er den Jüngsten, der nun die Augen verdrehte. „Weiß ich doch und tu ich doch.“, rechtfertigte er sich.
„Leute, bestellen wir uns noch was zu essen?“, funkte Niall dazwischen und Zayn sah zur Uhr. „Nialler, es ist fast Mitternacht, wie kannst du da noch was bestellen wollen?“, fragte er und Niall sah ihn entsetzt an. „Ich hab eben Hunger!“
„Aber jetzt hat nichts mehr auf. Im Gefrierschrank ist noch Pizza, die kannst du dir ja machen, wenn du Hunger hast. Ich gehe jedenfalls ins Bett.“, beschloss Liam und zog sich auf sein Zimmer zurück.
Momentan ging es ihm nicht besonders gut, Danielle und er hatten sich getrennt. Zu viele Reisen, zu viel Stress und viel zu wenig Zeit. Am Anfang hatte Liam es wirklich gut verkraftet, aber die regelmäßigen Telefonate fehlten ihm sehr und er bemerkte erst nach der Trennung, wie sehr er Danielle eigentlich brauchte.
Auch Zayn ging ins Bett, aber ihn plagte kein Liebeskummer. Er war verliebt in Perrie, die wusste bloß noch nichts davon und wenn es nach Zayn ging, dann wollte er auch erst einmal keine Beziehung, denn er hatte schließlich doch keine Zeit dafür.
Niall saß in der Küche und wartete auf seine Pizza. Er wartete ziemlich oft. Auf sein Essen, auf Anrufe, auf Taxis und auch auf seine Prinzessin. Schade, dass diese noch nicht in Sicht war. Nialls letzte Beziehung lag eine ganze Weile zurück und er wünschte sich nicht mehr als ein Mädchen, das in ihm nicht den großen Weltstar sah, sondern nur den kleinen, irischen Vielfraß.
Harry und Louis saßen noch ein bisschen im Wohnzimmer, als sie aber feststellten, dass im Fernsehen nichts Interessantes mehr kam und sie auch keine Lust hatten, sich einen Film anzusehen, gingen sie ebenfalls auf ihre Zimmer.
Louis war als Einziger in der Band noch vergeben. Noch, schon richtig. Zwischen ihm und Eleanor kriselte es. Sie war eifersüchtig auf Harry, was nun wirklich totaler Schwachsinn war, aber das wollte sie nicht so wirklich einsehen. Harry hatte deswegen schon ein schlechtes Gewissen und Louis war in einer Zwickmühle aus der es keinen guten Ausweg gab. Wenn er sich mehr um seine Freundin kümmerte, musste er die Jungs und Harry vernachlässigen, wenn er aber so weiter machte, dann würde er Eleanor verlieren. Allerdings löste dieser Gedanke in ihm nicht so viel Trauer aus, wie es vielleicht hätte tun sollen. Das gab Louis zu denken.
Harry hingegen war mit seinem Leben vollauf zufrieden. Seine halbe Beziehung mit Caroline hatte er hinter sich und auch Taylor war er wieder los. Er war nicht der Mensch für Beziehungen, zumal er bisher kein Mädchen richtig geliebt hatte. Vielleicht, wenn irgendwann die Richtige kommen würde, dann könnte er sich vielleicht auch auf eine längere und feste Bindung einlassen, aber solange das nicht der Fall war, war er zufrieden mit dem was er hatte.




Wir sehen also, die Jungs sind mehr oder minder zufrieden mit dem, was sie haben. Aber die Welt ist so in Ordnung. Ein Liam, der sich Sorgen macht und ein bisschen sentimental ist, ein schüchterner, verliebter Zayn, ein Louis, der zu sorglos war und jetzt mit den Konsequenzen leben muss, ein Niall, romantisch veranlagt und verfressen wie immer und natürlich unser sorgenfreier Harry, der nichts zu meckern hat.
Ist doch schön, oder nicht? Ein bisschen langweilig vielleicht, aber sonst ganz schön.



Kapitel 2

Genau 17012,998 Kilometer entfernt saßen vier Jungs in ihrer Wohnung in Sydney und langweilten sich. Calum, Ashton, Michael und Luke bildeten die Band 5 Seconds of Summer und eigentlich könnte man meinen, dass sie als Band immer irgendwas zu tun hatten. Immerhin waren sie auf der letzten Tour die Vorband von One Direction gewesen und relativ bekannt.
Ein Anruf brachte etwas Schwung in die lahme Stimmung. Calum winkte alle Jungs vor seinen Laptop und nahm den Skype-Videoanruf entgegen, der ihm entgegen blinkte. Es war Niall.
„Hey Jungs.“, begrüßte der Ire seine vier Freunde und winkte. „Niall! Warum rufst du an?“, fragte Luke neugierig und Calum stieß ihm mit dem Ellenbogen in die Seite. „Sei nicht so unhöflich. Wie geht’s euch?“ Niall lachte und Luke streckte seinem Bandkollegen die Zunge heraus.
„Okay, warum ich anrufe. Ich weiß nicht, ob ihr mitbekommen habt, dass wir diese Castingshow machen.“ Die vier Jungs nickten. „Gut, wir brauchen eine Jury. Ja, wir sind zwar auch Jury, nur können wir ja nicht richtig objektiv bewerten, wenn wir jeder unsere Schützlinge haben. Also brauchen wir Hilfe und wir haben gedacht, dass ihr vielleicht Zeit dafür habt und theoretisch haben wir auch eine Wohnung in London für euch. Also wenn ihr Lust habt, dann wäre es cool, wenn ihr in ein paar Wochen zu uns kommt.“
Dieses Mal schauten ihn vier fassungslose Gesichter an. „Ihr wollt uns wirklich dabei haben?“, fragte Michael nach und Niall nickte. „Ja, möchten wir. Ihr seid gut und ihr habt Ahnung und ihr seid so jung wie wir. Ihr wisst, was wir suchen und was der Markt will und wir vertrauen auf eure Meinung.“, fügte Niall noch hinzu.
„Also ich hätte Lust.“, meinte Ash und sah seine Freunde an. „Ich auch.“, bestätigte Calum und Luke und Michael nickten. „Ihr müsst das nicht sofort entscheiden, auch wenn ihr euch wohl einig seid.“, lachte Niall und die anderen lachten mit.
„Ich glaube schon, dass wir uns da ziemlich einig sind, wir müssen das nur mit unserem Label absprechen und dann können wir uns ja nochmal bei euch melden. Aber ich glaube nicht, dass unser Label was dagegen hat, immerhin ist das gut für unseren Bekanntheitsgrad und wir haben ja nichts zu tun in den paar Wochen, glaube ich.“, warf Michael ein.
„Dann hören wir in ein paar Tagen von euch?“, fragte Niall und wieder nickten alle. Sie redeten dann noch eine kurze Weile über die momentanen Aktivitäten der Bands und Niall regte sich über die vielen schlechten Beiträge zu der Show auf.
Am Nachmittag rief Michael dann das Label an und vereinbarte für den nächsten Tag einen Termin, denn selbst wenn die Jungs ihre Freunde unterstützen wollten, mussten sie trotzdem erst abklären, ob sie auch dazu hatten, denn so ganz eigenmächtig konnten sie es doch nicht entscheiden.


Es stellte sich heraus, dass das Label absolut nichts dagegen hatte und Ash, Michael, Calum und Luke führten praktisch einen Freudentanz auf, weil sie sich schon sehr auf die Zeit freuten. Außerdem wussten sie von der Tour, dass die One Direction Jungs sehr lustig waren und man mit ihnen sehr viel Spaß haben konnte. Die Zeit in London konnte nur lustig werden.
Sicherlich war es auch schön, wenn man zusehen konnte, wie sich ein paar Jungmusiker entwickelten, sie selbst waren ja auch noch sehr jung und wussten, wie hart das Geschäft sein konnte, wenn man jung war und einen Traum hatte. Warum dann nicht helfen diesen Traum zu erfüllen, oder zumindest dazu bei zu tragen?
Es gab eigentlich nur eine Bedingung, die das Label hatte und diese war, dass sie ein bisschen Promo in England betrieben, damit es sich für sie auch wirklich lohnte dort so viel Zeit zu verbringen. Aber das war nun wirklich kein großes Problem. Bestimmt konnten sie auch in der ersten Show auftreten und dann würde das schon werden, da waren sie doch recht zuversichtlich.


Als sie One Direction darüber informierten, dass sie dabei sein würden, waren alle Jungs anwesend und dementsprechend laut war der Videoanruf auch, weil alle durcheinander plapperten.
Es wurde beschlossen, dass 5 Seconds of Summer drei Wochen vor dem Beginn der Show nach London kam, dann konnten sie noch in Ruhe das Apartment beziehen, dass Liam organisiert hatte. Es lag nicht weit von der Wohnung der Jungs entfernt, war groß genug für vier Leute und auch schon fast komplett eingerichtet, den Rest wollten die Australier dann erledigen, wenn sie da waren.
Es war hilfreich, dass keiner von ihnen eine Freundin hatte, so konnten sie ohne schlechtes Gewissen eine Weile verreisen und tun und lassen, was sie wollten. Sie waren eh alle der Meinung, dass sie vielleicht noch zu jung waren, um eine Starbeziehung zu führen, immerhin war das viel Stress und es war auch nicht leicht, wenn man sich selten sah.
Aber sie waren auch noch jung, Luke war als Jüngster gerade einmal 16 und Ash war mit seinen 18 Jahren auch noch jung. Sie fanden alle vier, dass Beziehungen überbewertet wurden. Wer brauchte schon eine Freundin, wenn man seine drei besten Freunde immer bei sich hatte und sich die halbe Welt ansah? Richtig, niemand. Zumindest fanden Calum, Ash, Michael und Luke das und deswegen waren sie mit ihrem Leben auch voll auf zufrieden.


Da haben wir doch die passende Jury gefunden, oder nicht? Auf jeden Fall dürfte es sehr lustig werden, denn wenn man neun Chaoten, nein zehn, wir wollen ja Josh nicht vergessen…Wenn man zehn Chaoten zusammenwürfelt, dann dürfen wir uns auf jeden Fall auf eine Menge gefasst machen. Wir wissen nicht, was uns erwartet, aber wir können sicher sein, dass es etwas sein wird, dass wir niemals vergessen. Etwas, was die Jungs auch niemals vergessen.



Kapitel 3

Insgesamt benötigten unsere fünf Jungs mehr als eine Woche, um alle Teilnehmer zu sichten und am Ende waren es genau 100 junge Musiker und Sänger, die sie nach London einladen wollten.
Darunter befanden sich drei Jungs, die eher mittelmäßig bis gut waren, aber Harry war der Meinung, dass man ihnen zumindest eine Chance geben sollte und außerdem wollte er nicht nur Mädchen dabei haben.
Er hatte aber ein paar Tage zuvor noch ganz anders geklungen und war sehr angetan von einem Mädchen gewesen, dass Jenna hieß und den Song ‚Try‘ von Pink sang. Wobei Harry vielleicht auch ein wenig von ihrem Äußeren abgelenkt wurde, natürlich würde er das aber nie zugeben, auch wenn die anderen wussten, dass er eben auf solche Dinge achtete. Aber wie könnte man auch bei einer hübschen Spanierin nicht auf das Aussehen achten?
Aufgefallen war ihnen auch ein Mädchen mit dem Namen Issy, die in Schweden lebte, aber nicht blond war, was Niall irgendwie enttäuschte, weil es für ihn selbstverständlich war, dass Schweden und Schwedinnen blond waren. Mit ‚Diamonds‘ überzeugte sie aber alle davon, dass sie auch eine tolle Stimme hatte.


„Ey warte mal, ich glaub die kenn ich!“, rief Zayn, als Niall das Video einer Amy startete, Zayn stoppte es, kaum dass sie die ersten Töne von dem eher unbekannten Lied ‚Hello Hello‘ von Fabian Buch gesungen hatte. Er forderte die Hülle von Niall und der Ire reichte sie ihm.
„Ja, ich wusste es! Ich bin früher mit ihr auf eine Schule gegangen und ich hab sie mal bei einer Schulaufführung gesehen. Wenn sie immer noch so gut ist wie damals, dann müssen wir sie auf jeden Fall einladen.“, stellte er begeistert fest und ließ das Video weiter laufen.
„Sie ist sogar noch besser geworden!“, meinte er, nachdem die Brünette geendet hatte und Harry nickte schlicht. „Sie ist echt gut.“ Mit diesen Worten warf er die Hülle samt DVD auf den Stapel mit den guten Leuten, bevor er die nächste DVD in den Player schob.
„Bitte lass es jemanden sein, der singen kann.“, betete Louis und er wurde enttäuscht, denn es erschien eine Blondie mit toupierten Haaren, viel zu viel Lipgloss, zu tiefen Ausschnitt und zu kurzem Rock.
Niall runzelte schon die Stirn und hielt sich dann demonstrativ die Ohren zu, als die Barbiepuppe zu singen anfing, denn es klang mehr als grausig. Liam schnappte sich die Fernbedienung und machte aus.
Es waren nicht mehr allzu viele Bewerber übrig und darunter fanden sich auch nicht mehr viele talentierte Sänger. Den Jungs fiel noch ein Mädchen auf, dass Steffi hieß, ebenfalls Pink, ‚Fucking Perfect‘, sang und aus Bristol kam. Niall fand, dass sie irgendwie nett aussah.
Die vorletzte DVD war dann auch noch einmal eine kleine Überraschung, denn schon nach den ersten paar Tönen erkannten sie, dass Maria, die Bewerberin, einen Song von Little Mix sang, nämlich ‚We are who we are‘, Zayn war direkt angetan und musste an Perrie denken, zumal das Mädchen hellblaue Haare hatte.
Da sie nun fertig mit dem Durchsehen waren, schnappte sich jeder 20 Hüllen und machte sich daran die Einladungen für ein Casting zu schreiben, das noch einmal entscheiden sollte, welche zehn Bewerber es in die Liveshow schafften.
In den Liveshows hatte jeder von ihnen zwei Schützlinge, die sich auch in der Villa, die die Kandidaten bewohnen würden, ein Zimmer teilen sollten. Dann waren zunächst sechs Liveshows angesetzt und alle zehn sollten in jeder Show auftreten, niemand würde rausfliegen, sodass am Ende dieser sechs Wochen eine Entscheidung über alle Leistungen getroffen werden konnte. Somit hatte jeder bis zum Ende hin die Chance zu gewinnen.
Mit dem Sender, der die Show ausstrahlte, war abgemacht, dass sie die Liveshows auch gern verlängern konnten, wenn sie das wollten. Sollten sich die Jungs und ihre Freunde aus Australien also nicht entscheiden können, wenn sie alle Kandidaten sechs Mal gehört hatten, dann konnten sie auch noch mehr Shows veranstalten.
Außerdem war jede Show an ein bestimmtes Motto angepasst, sodass sie alle Fassetten sehen konnten, die die jungen Sänger zu bieten hatten. Denn es war wichtig, dass man vielseitig war, dass wussten Liam, Harry, Niall, Louis und Harry nur zu gut.


Es gab einen Vordruck für die Castingeinladungen, es mussten nur der Name eingetragen werden und die Jungs unterschreiben, bevor sie die Briefumschläge ausfüllten und diese dann abgeschickt werden konnten. Sie hatten beschlossen alles selbst zu machen, sie wollten keine Praktikanten, die irgendwelche Arbeiten für sie übernahmen. Vom Management hatten sie alle Freiheiten bekommen und so konnten sie theoretisch tun und lassen, was sie wollten.
Deswegen hatten sie auch ein paar Sachen für ihre Schützlinge geplant, um auch mal etwas anderes mit ihnen zu machen, als nur für die Shows zu proben, denn das Showgeschäft sollte schließlich Spaß machen.
So hatte zum Beispiel Niall unter anderem beschlossen ihnen den typisch irischen Tanz beizubringen, Liam wollte seine Kandidaten einmal in der Woche zu einem Besuch in einem Café einladen, um sie besser kennen zu lernen und sich auch noch ein paar andere Sachen überlegen, Zayn plante seine Schützlinge vielleicht zu malen oder mit ihnen zusammen etwas zu gestalten und sie zu fragen, was sie schon immer mal machen wollten, um ihnen diesen Wunsch zu erfüllen. Harry wollte mit seinen Leuten Backen oder Kochen oder vielleicht sogar beides tun und Louis wollte, je nach Interesse, mit seinen ‚Louisanern‘, wie er sie insgeheim nannte, ein Fußballspiel ansehen oder auf ein Konzert gehen.


Wir sehen also, dass die fünf schon vollkommen in der Planung drin stecken und sich auch schon freuen, wenn sie endlich richtig loslegen können. Außerdem können sie sich jetzt sicher sein, dass sie sich keine schlechten Sänger mehr anhören müssen, was doch auch schon sehr gut ist.
Wir werden uns also bald 100 Kandidaten ansehen und die Jungs werden sich dann entscheiden müssen, welche zehn sie dabei haben wollen und wir wollen hoffen, dass ihnen die Entscheidung nicht allzu schwer fallen wird. Aber wir vertrauen ihrem Urteil und sind sicher, dass sie nur die Besten nehmen werden, oder nicht?
Auf jeden Fall sind wir gespannt, was uns in den Liveshows und auch in den harten Wochen erwarten wird. Denn eins haben wir doch schon festgestellt: Mit den Jungs kann es einfach nicht langweilig werden!



Kapitel 4

Der Tag war gekommen, an dem die Jungs aus Australien nach London reisten. Ein dementsprechend großes Chaos herrschte auch in ihrer WG. Überall standen Koffer, Gitarren und jede Menge Zeug, dass noch verpackt werden musste.
„Jungs, es gibt ein Gepäcklimit.“, rief Michael verzweifelt, als er die Menge sah, die sie mitnehmen wollten. Das würde viel Geld kosten, wenn sie das alles mitnahmen, aber weil das Label die Flugkosten zahlte, war das eigentlich egal. Zumindest fand Luke das so und packte in Seelenruhe noch ein paar Sachen in eine Reisetasche.



Irgendwie hatten sie es dann doch geschafft den ganzen Krempel nach London zu bekommen, ohne dabei eine halbe Million Dollar auszugeben. Luke und Ashton hatten zwar ein großes Drama veranstaltet, damit sie ihre Gitarren als Handgepäck nehmen durften, damit sie nicht kaputt gingen, aber sonst war der Flug sehr angenehm gewesen, wenn auch lang und ermüdend.
Am Flughafen wurden sie von Louis und Harry abgeholt, die die Jungs und ihr Gepäck in ihre neue Wohnung brachte, am Abend wollten sie dann alle zusammen in der Wohnung von den One Direction Jungs treffen.
Die Wohnung hatte schon Betten und Liam hatte veranlasst sie zu streichen, nachdem er vorher mit den neuen Bewohnern gesprochen und gefragt hatte, was sie denn gern haben wollten. Deswegen fand auch jeder von ihnen sein Zimmer sofort, weil sie nur auf die Farben achten mussten.
Das von Luke war weiß mit einer dunkelblauen Wand, das von Ash hatte man so gestrichen, dass das untere Drittel der Wände rot und der Rest weiß war, das von Calum war einfach vollkommen in Hellblau gestrichen und Michael hatte an jeder Wand zwei Grüne Streifen in verschiedenen Breiten.
Sie brachten ihre Sachen in ihre Zimmer und räumten ein wenig ein, aber auch nur sehr halbherzig, weil sie noch müde von dem Flug waren. Anschließend zogen sie sich um und liefen den fünf Minuten langen weg zu der Wohnung ihrer Freunde.
Dort gab es erst einmal ein großes Wiedersehen mit allen anderen und die nächsten Stunden verbrachten alle Jungs damit, dass sie sich erzählten, was sie so gemacht hatten, nachdem ihre gemeinsame Tour geendet hatte. Irgendwann platzte auch noch Josh dazwischen, elf Pizzakartons auf seinen Armen balancierend. Eine Pizza für jeden und eine extra für Niall.
Es war schließlich drei Uhr nachts, als die Australier sich auf den Weg zu ihrem neuen Zuhause machten. Sie wollten in den nächsten Tagen versuchen sich an die Zeitumstellung anzupassen und sich einzugewöhnen. Allein das Klima war vollkommen anders, die Jahreszeit ebenfalls und auch sonst hatte London, bis auf die Sprache, nicht allzu viel mit Sydney gemeinsam.



Eine Woche nach ihrer Ankunft sollte das Casting stattfinden, das über die zehn Endteilnehmer entscheiden sollte. Die Einladungen waren inzwischen bei allen angekommen und natürlich sorgten diese bei den Kandidaten für Gefühlsausbrüche, die sich in Weinen und Kreischen äußerten.
Für zwei Tage würden alle in London untergebracht werden, Flug und Unterkunft wurden natürlich übernommen und so konnten auch die Teilnehmer mit weniger Geld ihre Chance wahrnehmen und sich auf den Weg nach London machen.
Dies galt nicht für die Teilnehmer aus London, insgesamt vier Leute, denen nur der Veranstaltungsort mitgeteilt wurde, mit der Bitte, doch nichts an irgendwelche Fans weiter zu geben, da man einen Massenansturm verhindern wollte.
Die anderen Kandidaten sollten mit Vans abgeholt und dann zu einer kleinen Halle gefahren werden, die die Jungs als Veranstaltungsort ausgesucht hatten. Sie waren wirklich gespannt, ob die, die sie ausgesucht hatten auch in der Realität so gut waren. Sie alle hofften es, denn eigentlich hatte jeder von den Jungs schon ein oder zwei Favoriten.

Die wohl aufgeregteste Kandidatin war wohl Amy, das Mädchen, das Zayn wiedererkannt hatte. Sie kannte Zayn noch, als er noch nicht berühmt und auf ihrer Schule gewesen war. Er war älter als sie, aber sie war schon immer ein bisschen in ihn verliebt gewesen.
Und wenn sie ehrlich war, dann war sie es immer noch. Als er bei X-Factor gewesen war, hatte sie jede Folge gesehen und immer für ihn angerufen. Sie freute sich sehr darauf ihn wieder zu sehen und hoffte natürlich auch, dass sie noch weiter kam und dass Zayn sich vielleicht sogar an sie erinnerte. Allerdings hatte sie keine großen Hoffnungen, denn immerhin war sie jünger und immer sehr unscheinbar gewesen. Woher sollte er sie schon kennen?
Was Amy nicht wusste, dass Zayn beschlossen hatte seine Familie zu besuchen und Amy auf dem Rückweg zu besuchen und direkt zum Casting mit zu nehmen. Er wollte sie überraschen und sie von der Schule abholen. Von seiner alten Schule, an der noch so viele Erinnerungen hingen.



Kaum hatte Zayn das Gelände betreten, erinnerte sich an jeden einzelnen Tag in dieser Schule. An alle guten und an alle schlechten Tage. Damals, als er noch so schüchtern gewesen war und sich nie getraut hatte das Mädchen, in das er verliebt gewesen war, um ein Date zu bitten.
Es war gerade Unterricht und Zayn marschierte ins Sekretariat und erkundigte sich nach Amely Kellins. Sie hatte gerade Mathe bei Mr. Scoot, der auch Zayns alter Mathelehrer gewesen war. Zayn suchte den Raum und klopfte an, eine freundliche Stimme bat ihn herein und allein schon bei dem Gedanken an die Reaktionen, die ihn erwarteten, musste er grinsen.
„Oh mein Gott, Zayn!“, rief Mr. Scoot auch direkt und umarmte Zayn. Sie hatten schon immer ein sehr gutes Verhältnis gehabt und Zayn verdankte ihm, dass er sein neuntes Schuljahr geschafft hatte.
„Hallo. Ich suche Amy.“, erklärte der Halbpakistani und ließ seinen Blick durch die Reihen wandern, wo ihn alle einfach nur sprach- und fassungslos ansahen. Dann fingen sie an zu flüstern. „Was kann er nur von Amy wollen?“ „Amy, steh auf.“ Oh man, Zayn ist hier.“
„Das ist Amy.“ Ein Mädchen zeigte auf die Gesuchte, die schüchtern da saß und den Blick fest auf die Tischplatte geheftet hatte. So viel Aufmerksamkeit war nichts für sie. Das konnte sie nur, wenn sie auf der Bühne stand.
„Ich wollte dich zum Casting für die Endentscheidung von ‚Find your Direction‘ abholen.“, erklärte Zayn und sie sah auf. Zayn holte sie ab! Das konnte doch nur ein Traum sein. Gleich kam bestimmt ihre Mutter und weckte sie auf. Aber nichts dergleichen passierte, also packte sie ihre Sachen zusammen und stand auf.
„Ich hab dich auf dem Video gleich wieder erkannt, weil du mal bei einer Aufführung gesungen hast, als ich noch Schüler hier war.“ Ein braunhaariges Mädchen meldete sich und fragte dann nach einem Autogramm. Natürlich sagte Zayn nicht nein, verteilte schnell ein paar Autogramme und machte Fotos und verabschiedete sich dann mit Amy im Schlepptau, weil er aus der Schule rauswollte, bevor die Pause begann und noch mehr Leute ihn sahen.



Da hat sich unser lieber Zayn doch mal was Tolles einfallen lassen. Amy ist ein richtiger Glückspilz, das muss man schon sagen. Immerhin ist die einzige Kandidatin, die persönlich abgeholt wurde, aber sie ja auch die einzige, die Zayn schon vorher kannte.
Und was sagt ihr zu der Wohnung unserer australischen Sunnyboys? Bald beginnt die Auswahl und wir sind natürlich gespannt, was uns da erwartet. Und wie die Jungs sich entscheiden. Wir sitzen schon wie auf heißen Kohlen. So viel Aufregung ist nicht gut für das Herz!



Kapitel 5

Nachdem Zayn mit Amy zu ihr nach Hause gefahren und die gepackten Koffer abgeholt hatte, fuhren sie wieder nach London. Zum Glück hatte Amy schon gepackt und musste das nicht in Zayns Anwesenheit erledigen. Sie war total nervös und wusste nicht so richtig, was sie sagen sollte.
An dem Hotel, in dem auch andere Kandidaten untergebracht wurden, wurde Amy abgesetzt und Zayn verabschiedete sich mit einer Umarmung von ihr. Dann wünschte er ihr noch viel Glück für den nächsten Tag und fuhr dann davon.
Mit ihrer Reisetasche betrat Amy das Hotel und traf drinnen auf eine Gruppe Mädchen, die alle an der Rezeption standen und sich ihre Zimmer zuwiesen ließen. Bei den Gesprächen schnappte das junge Mädchen aus Bradford auf, dass sich immer zwei oder drei Mädels ein Zimmer teilten. Sie hoffte, dass ihre Zimmergenossinnen nett waren und keine blöden Modezicken.
„Und sie sind?“, wurde Amy gefragt und sie nannte ihren Namen, schon wurde ihr ein Schlüssel in die Hand gedrückt und sie warf einen Blick auf das kleine Metallplättchen. Es war Zimmer Nummer 402, also der vierte Stock. Weil mindestens 15 Leute vor den zwei Fahrstühlen standen, beschloss die Brünette die vier Stockwerke zu laufen.
Oben angekommen, stellte sie fest, dass die Tür offen stand und sie klopfte leicht an den Türrahmen um auf sich aufmerksam zu machen. Die Blondine, die vor einem der Betten stand und gerade ein paar Sachen aus ihrer Tasche holte, drehte sich um und lächelte.
„Hey, ich bin Hannah.“, stellte sie sich auf Englisch vor und reichte ihr eine Hand.
„Amy. Kommst du auch aus England?“, fragte sie und Hannah schüttelte grinsend den Kopf. „Ich komm aus Griechenland.“ „Hört man gar nicht.“, staunte Amy und warf ihre Tasche auf das andere Bett.
„Welchen Song singst du?“, wollte Hannah wissen und setzte sich im Schneidersitz ans Fußende des Bettes. Amy tat es ihr gleich und sie saßen sich praktisch gegenüber, weil die Betten an zwei gegenüberliegenden Wänden standen. Dann verfielen die beiden in ein Gespräch über Musik und beide waren froh über die Zimmergenossin, die sie für eine Nacht hatten.



Kris, eine der wenigen Deutschen, konnte nicht gerade behaupten großes Glück gehabt zu haben. Sie teilte sich das Zimmer mit zwei Freundinnen, die aus Frankreich kamen und wohl das verkörperten, was sich Oberzicke nannte. Zum Glück war das ,inzwischen rothaarige, Mädchen als Erste im Zimmer gewesen und konnte sich so noch ein Bett aussuchen.
Während sich die beiden ‚Freundinnen‘ nun darum stritten, wer welches Bett bekam, saß die Hamburgerin auf ihrem Bett und hörte sich ihren Castingsong auf Dauerschleife an, bis ihr selbst das zu doof wurde, sie sich ihr Handy und etwas Geld nahm und beschloss sich London anzusehen.

Der Flieger aus Schweden war verspätet gelandet und so musste Issy selbst zusehen, dass sie in dieses Hotel kam, weil der Van mit den anderen schon weggefahren war. Murrend stieg sie in ein Taxi und dieses stand auch prompt nach zehn Minuten mitten in einem fetten Stau.
Keine Probleme bei der Anreise und den Zimmern hatten Jacky, Kathi, Maria und Steffi, da diese alle aus England und Irland kamen. Als Zimmernachbarn hatten sie nette Mädels erwischt.
Anne musste sich erst einmal an das kalte Herbstwetter in London gewöhnen, als sie aus dem Flieger stieg. In Italien war es wesentlich wärmer gewesen. Aber gut, sie hatte eben ein Ziel und einen Traum und wenn sie deswegen auf gutes Wetter verzichten musste, dann war das wirklich ein kleiner Preis. Ähnlich erging es Jenna, denn auch in Spanien war das Wetter viel, viel besser gewesen.



Den Abend verbrachten eigentlich alle Mädchen und auch die drei Jungs in ihren Zimmern und gingen nochmal ihre Songs durch oder unterhielten sich mit ihren Zimmerpartnern. Alle waren aufgeregt und niemand wusste, was genau sie am nächsten Tag erwarten würde. Natürlich hoffte jeder weiter zu kommen, aber sie alle wussten, dass ihre Konkurrenten auch sehr gut waren.
Die Jungs waren genauso aufgeregt, weil sie nicht nur hören wollten, wie die Kandidaten sangen, sondern auch sehen wollten, wie sie sich verhielten und wie sie waren. Niemand wollte einen Sänger oder eine Sängerin, der oder die total gekünstelt wirkte. Deswegen achteten unsere fünf Chaoten auch auf die Ausstrahlung und die Persönlichkeit. Nur wusste noch niemand von den Kandidaten, dass sie etwas über sich erzählen sollten. Sie sollten sich das ja nicht schon vorher überlegen.


Niall war besonders aufgeregt. Er glaubte immer noch, dass seine Prinzessin auf dem Weg war und so, wie er jedes Mal in die Menge schaute, wenn sie ein Konzert gaben, so wollte er auch bei dem Casting am nächsten Tag gucken, ob er vielleicht sein Mädchen fand. Irgendwo auf diesem gottverdammten Planeten musste sie doch sein!
Liam war froh, weil er Ablenkung bekam und Zayn war gespannt, wie Amy sich anstellte. Harry dachte nur darüber nach, wie viele heiße Mädchen er wohl zu Gesicht bekam und Louis hing mit seinen Gedanken mal wieder bei seiner Freundin, weil diese erneut Stress schob. Louis hatte eben durch die bald startende Show nicht mehr so viel Zeit für sie und das wollte sie nicht akzeptieren. Louis konnte das Verhalten auch nicht mehr akzeptieren und spielte mit dem Gedanken sich von Eleanor zu trennen. Er wusste nur nicht, ob er das wirklich wollte.
Die Australier hatten solche Probleme nicht und eigentlich waren sie auch echt froh, dass sie so ein stressfreies Leben hatten. Nur Calum dachte darüber nach, ob es nicht vielleicht doch schön wäre eine Freundin zu haben. Allerdings wusste er auch, dass es schwierig werden würde und deswegen musste er sich schon absolut sicher sein, dass das Mädchen auch das Richtige war.



Unsere Kandidaten sind also bestens vorbereitet für den nächsten Tag. Louis hat eine wichtige Entscheidung zu treffen und Harry hat mal wieder nur sein Vergnügen im Kopf. Wir finden, dass das nicht so geht, lieber Harry! Vielleicht bringt ihn ja noch jemand zur Vernunft, wir werden sehen.
Aber erst einmal werden wir uns als nächstes die Castings ansehen und dann mal so schauen, welche Mädels oder Jungs sich unsere Fünf aussuchen.



Kapitel 6

Vans brachten die Kandidaten am nächsten Morgen um halb neun zu der Halle, in der das Casting stattfand. Jeder bekam eine Nummer und dann hörte man im Bereich hinter der Bühne nur noch leises Summen, Murmeln und vereinzelte Gitarrenklänge.
Die Erste war ausgerechnet Amy, dabei hatte sie sich noch immer nicht ganz von dem Schock erholt, dass Zayn sie abgeholt hatte. Trotzdem machte sie sich auf den Weg zur Bühne, als ein Mitarbeiter sie rief. Einmal tief durchatmen und dann ging es los.
„Hallo.“, begrüßte sie die Jungs schüchtern und hob eine Hand zum Winken. Niall winkte zurück, genau wie Louis, während Harry grinste und Liam und Zayn einfach nur lächelten. Das nahm Amy ein bisschen die Nervosität.
„Erzähl uns doch ein bisschen über dich.“, bat Liam und verlegen strich die Brünette sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht. „Naja, ich bin gerade 19 geworden und komme aus Bradford und ich kenn Zayn halt. Ich fechte und manchmal spiel ich auch Eishockey. Ähm ja, ich weiß nicht, was ich noch sagen soll. Musik ist mir sehr wichtig und ich will diese Chance unbedingt bekommen.“, erzählte Amy und die Jungs nickten ihr zu.
„Dann sing deinen Song nochmal.“ Die Musik fing an zu spielen und Amy stellte sich vor das Mikrofon. Zayn fing ihren Blick ein und lächelte aufmunternd, einen Moment stockte dem jungen Mädchen der Atem, dann fing es an zu singen und schloss die Augen.
Zayn hing Amy wie gebannt an den Lippen und lauschte jedem Ton mehr als aufmerksam. Sie war noch viel besser geworden, seitdem er sie auf dem Schulfest das letzte Mal gehört hatte. Viel zu schnell für seinen Geschmack war der Song vorbei und das Mädchen auf der Bühne öffnete die Augen.
„Das war toll!“, lobte Louis und die Brünette errötete leicht, bevor sie ein leises „Danke.“ flüsterte. „Wir werden die Entscheidungen am Ende verkünden, deswegen musst du erstmal wieder hinten warten, aber ich fand dich auch phantastisch.“, meinte Liam und lächelte. Harry und Niall nickten und Zayn war noch immer in seiner kleinen Schockstarre gefangen. „Bis nachher.“, murmelte Amy und verließ dann die Bühne.
„Erde an Zayn!“, rief Harry und fuchtelte vor dem Gesicht des Halbpakistani herum. „Schon verliebt, oder was?“, grinste Louis und Zayn blies empört die Wangen auf. „So ein Quatsch, ich fand sie einfach nur unglaublich gut.“, erklärte er und wandte sich den Blättern vor seiner Nase zu, auf denen nicht eine Notiz über Amy zu finden war.



Das Erste, das Niall auffiel, war die Gitarre, die ein blondes Mädchen in der Hand hielt. Sein schlauer Zettel mit den Kandidaten sagte ihm, dass das Mädchen Hannah hieß und etwa zwei Sekunden später stellte sie sich auch so vor.
„Wo kommst du her und was machst du gern?“, fragte Harry und Hannah hielt ihre Gitarre hoch. „Ich spiel eben gern Gitarre und sonst tanze ich oder höre Musik oder so. Ich komm aus Griechenland, von der Insel Kreta. Ich bin 17.“, erklärte sie und die Jungs nickten ihr zu.
Die Blonde bekam einen Hocker gereicht und setzte sich darauf, bevor sie anfing auf der Gitarre zu spielen und noch einmal ihren Song sang. Dieses Mal war auch Zayn bei der Sache und machte sich Notizen zu dem Gesang von Hannah und seiner Meinung dazu.
Etwas später folgte Kathi und Niall sprang vor Freude auf, als der das Wort Irland hörte und legte seinen typischen, irischen Tanz hin. Kathi lachte und stellte sich danach schüchtern vor. Schon während des Auftritts und auch danach konnte er seine Begeisterung für Kathi kaum verbergen und er wollte unbedingt, dass sie weiter kam. Gute Chancen hatte die 18-Jährige auf jeden Fall.
„Hola!“, begrüßte Louis Anne und Harry schlug ihm gegen den Hinterkopf. „Das ist Spanisch, du Idiot! Sie kommt aus Italien.“ Entschuldigend grinsend zog Louis den Kopf ein und Anne lachte auf.
„Ähm ja, ich komm halt aus Italien und ich spiel Keyboard und singe eben gern und tanze Jazz-Dance und ich bin 18 Jahre alt.“, stellte sie sich vor und die Jungs grinsten sie an. Bei dem Blick in Louis grinsendes Gesicht machte ihr Herz einen kleinen Hüpfer. Lächelnd und mit rosa Wangen fing sie an zu singen.
Jacky hatte ihre Locken zu einem Pferdeschwanz gebunden und trat dann auf die Bühne. Den Kopf hatte sie ganz leicht gesenkt und sie murmelte eine schüchterne Begrüßung. Niall sah sie besorgt an und stand auf. „Alles okay mit dir?“, fragte er, als er vor ihr stand und sie nickte, versuchte sich an einem kleinen Lächeln.
„Ich bin nur so aufgeregt.“, erklärte sie und Niall nickte. „Du schaffst das.“, meinte er und ging zurück an seinen Platz. „Wo kommst du denn her?“, fragte Liam und Jacky holte tief Luft, um das flaue Gefühl in ihrem Magen los zu werden.
„Eigentlich aus Kanada, aber ich lebe jetzt in London. Ich bin 16 und ich liebe das Singen.“ Zayn nickte und machte eine Handbewegung zum Mikrofon. „Sing doch nochmal für uns.“, bat er und Jacky atmete erleichtert aus, denn beim Singen legte sie ihre Schüchternheit vollständig ab.
„Das war total schön.“, meinte Niall, nachdem das Mädchen mit den violetten Locken geendet hatte und sie lächelte die Jungs noch einmal schüchtern an, bevor Jacky von der Bühne ging und froh war es endlich hinter sich zu haben.
„Jetzt kannst du das von vorhin sagen.“, meinte Harry, als Jenna die Bühne betrat und den Lockenkopf daraufhin komisch ansah. Aber dieser grinste nur und winkte ab. Während Louis ihm gegen den Oberarm boxte.
Liam forderte sie auf sich vorzustellen und Jenna erzählte ein wenig über sich, bevor sie zu singen begann und die Jungs sie am Ende alle begeistert angrinsten. „Wir sehen uns dann später nochmal.“, meinte Harry und die 17-Jährige verließ die Bühne.
„Du erinnerst mich an Perrie von Little Mix.“, begrüßte Niall Maria, als diese die Bühne betrat und sie lächelte. „Ja, sie ist auch irgendwie mein Vorbild. Deswegen singe ich auch was von Little Mix.“, erklärte das Mädchen und Liam nickte. „Was machst du sonst so?“
„Ich spiel Tennis, kann Gitarre und Klavier spielen und ich bin 19.“ „Dann sing mal.“, beschloss Zayn und die Jungs waren recht begeistert, nachdem sie fertig war und winkend die Bühne verließ.
„Auf dem Video waren deine Haare noch braun!“, fiel Niall sofort auf, als Issy, nun mit rosafarbenen Haaren, auf die Bühne trat. Sie lachte und schob sich eine verirrte Locke hinters Ohr, bevor sie sich vorstellte.

„Deutschland!“, jubelten die Jungs, als Kris als eine der letzten die Bühne betrat. „Ähm….Hey.“, grinste sie und stellte sich vor das Mikrofon. „Erzähl mal was über dich.“, forderte Zayn sie auf. „Ich komm aus Hamburg und ich bin 18 Jahre alt. Ich kann ein bisschen Keyboard spielen und ich tanze und ich schreibe manchmal Geschichten und so was.“, erzählte sie und lächelte.
Die Musik setzte ein und sie fing an zu singen. Niall reckte den Daumen in die Höhe, als sie fertig war und dann verließ sie die Bühne.
Die Letzte war Steffi und als sie die Bühne berat, die Haare hinter ihr Ohr strich und dabei lächelte, wusste Niall, dass das seine Prinzessin war, auf die er so lange gewartet hatte. Er konnte nicht mal erklären woher er es auf einmal wusste, aber er wusste es. Das Gefühl und diese Erkenntnis hauten ihn praktisch um und er bekam nur noch mit, wie das Mädchen die Bühne wieder verließ. Niall musste jetzt nur noch dafür sorgen, dass sie weiter kam.



Endlich haben wir auch das Casting hinter uns. Nialls Prinzessin hat ihren Weg also endlich gefunden. Jetzt müssen wir nur noch hoffen, dass Niall auch ihr Prinz ist. Wir würden uns das sehr wünschen, oder? Niall hat es verdient, dass er endlich mal sein Mädchen findet. Er wartet doch schon so lang.
Louis sollte seine Sprachkenntnisse vielleicht ein bisschen verbessern und Zayn sollte nicht mehr so vor sich hin träumen, wenn Amy anwesend ist. Uns interessiert brennend, was bloß mit ihm los ist. Hat er sich vielleicht doch ein kleines bisschen verliebt?

Kapitel 7

Die Jungs hatten alle 100 Kandidaten auf der Bühne versammelt und Liam fing an zu reden. „So, wir haben euch ein paar Sachen zu sagen. Also als Erstes: Ihr seht doch den Spiegel hinter uns, nicht wahr?“ Die Masse nickte und Louis fuhr fort. „Dahinter sitzen ein paar Leute, die uns als Jury für die Liveshows unterstützen werden. Darf ich vorstellen, unsere Freunde, 5 Seconds of Summer!“, verkündete er und dann traten die Jungs aus Australien aus einer Tür neben dem Spiegel und grinsten in die Runde, als sie winkten.
„Als Nächstes werden wir verkünden, welche zehn Personen es weiter geschafft haben.“, redete Harry weiter und alle sahen ihn gebannt an. „Aber vorher erklären wir euch noch etwas.“ „Es ist so, dass jeder von uns jetzt zwei Schützlinge hat, mit denen er probt und übt und sie durch die Liveshows begleitet. Jeder von uns wird jetzt verkünden, wenn er sich ausgesucht hat.“, fügte Zayn hinzu und Niall räusperte sich.
„Meine zwei sind Kathi Jones und Jacky Belitski.“, verkündete er dann und die beiden Mädchen schoben sich schüchtern durch die Menge nach vorn und lächelten die Jungs und vor allem Niall an. „Ihr könnt euch zu den Jungs auf die Couch setzen.“, meinte Niall und deutete in die Richtung der 5 Seconds of Summer Jungs.
Die Vier grinsten die Mädels an und rutschten etwas zusammen, sodass Jacky sich neben Calum setzen konnte und Kathi setzte sich auf die Lehne der Couch. Ashton zwinkerte ihr zu und sie lächelte schüchtern, bevor sie mit roten Wangen den Blick abwandte.
Calum hingegen musste sich zusammen reißen, um das Mädchen neben ihm nicht anzustarren. Sie hatte eine Aura, die ihm eine Gänsehaut über den Rücken scheuchte und ihm heiß und kalt werden ließ.
„So, ich hab auch zwei Mädels und zwar Steffi Miller und Jenna Xelia.“, rief Liam und in der Mitte der Menge ertönte ein kurzes Kreischen und dann standen beide Mädchen vor Liam. Er nickte ihnen zu und sie begaben sich zu der Couch.
Als nächster verkündete Harry seine Entscheidung. „Ich nehme Amy Kellins und Issy Moore.“ Zayn war froh, dass Harry Amy dabei haben wollte, als sie sich über ihre Auswahl beraten hatten. Sonst hätte er Amy mitgenommen, obwohl er ein anderes Mädchen genauso gut fand. Jetzt hatte er Beide und war froh darüber. Er hatte auch den ganzen Tag noch nicht an Perrie gedacht und er fühlte auch nichts, als er kurz an das Little Mix Mitglied dachte.
„So, Master Louis hat seine Louisaner auch ausgewählt!“ „Louisaner?“, fragte Niall verständnislos und sein Bandkollege lachte. „Natürlich, unsere Leute müssen doch Namen haben. Ich hab auch welche für euch im Kopf, wenn ihr sie hören wollt.“, bot er dann an und weil keiner protestierte, fing er an zu erklären.
„Also, die von Harry, das sind Harolds und Zaynie“ der Spitzname brachte Louis einen bösen Blick ein „seine Mädels, die er sich ausgesucht hat, die heißen Bradford Bad Girls oder BBGs und die von unserem lieben Liam, das sind Paynies und deine sind Horanies.“
„Aber ich find Potatoes besser!“, protestierte Niall und die Jungs lachten. „Von mir aus nenn sie Potatoes, ich nenn sie Horanies.“, grinste Louis und drehte sich dann wieder zu der wartenden Menge. „Also, meine Louisaner sind Hannah Somara und Kris Nicolay.“
„Ich hab gehofft, dass diese Hannah weiter kommt.“, flüsterte Luke Michael zu und dieser sah ihn schief an. „Warum das?“ „Sie sieht nett aus.“, antwortete Luke, als wäre dies total selbstverständlich und Michael wandte sich kopfschüttelnd wieder der Bühne zu.
„So, wenn Louis bestimmt, dass ich BBGs habe, dann werden meine BBGs Anne Felice und Maria Coop sein. Und die, die jetzt nicht weiter gekommen sind: Ihr seid alle toll und ihr solltet weiter singen und es weiter versuchen. Ihr seid gut und aus euch kann etwas Großes werden. Ihr dürft nur nicht aufgeben.“
Trauriges Gemurmel erfüllte den Raum, als die übrigen Kandidaten, die es leider nicht geschafft hatten, diesen verließen. Dann scheuchte Liam die zehn Finalteilnehmer auf die Bühne und sie stellten sich in einer Reihe auf.
„So, erst einmal Glückwunsch an alle. Wir freuen uns unglaublich auf die nächsten Wochen und wir hoffen, dass ihr das auch tut. Auch wenn es viel Arbeit werden wird. Wie ihr ja schon wisst, sind 5 Seconds of Summer nun unsere Unterstützung und wir haben noch jemanden dabei. Es ist Josh, unser Drummer und für euch wird er Choreograf und Tanztrainer sein.“ Liam wollte weiter reden, aber Louis unterbrach ihn.
„Bevor wir hier weiter reden, lassen wir euch erstmal freuen und dann fahrt ihr zurück ins Hotel, packt eure Sachen und dann werdet ihr in die Villa gebracht, in der ihr wohnen werdet. Wir warten dort auf euch und zeigen euch alles. Dann lernt ihr auch Josh kennen und Trish. Sie ist Stylistin und sie leitet das Team für das Styling bei den Liveshows und außerdem unterstützt sie euch auch. Wir sehen uns später.“
Die Mädels konnten es kaum erwarten, endlich ihrer Freude Ausdruck zu verleihen und alles ihren Familien und Freunden zu erzählen. Auf dem Weg zum Hotel und auch dort noch telefonierten sie aufgeregt, kreischten, lachten, weinten.



„Das ist doch gut gelaufen.“, meinte Ash zu den anderen Jungs und alle nickten und plapperten durcheinander. Nur Niall, Zayn und Calum waren relativ still, allerdings fiel das niemandem auf. Nur Luke bemerkte, dass sein bester Freund Calum nichts sagte und beobachtete ihn besorgt. Er beschloss, dass er später noch mit ihm reden musste.



Wir haben also unsere zehn Finalisten. Amy, Zayns Favorite, Hannah, die Luke so nett findet, Jacky, die Calum vielleicht den Kopf verdreht hat, Steffi, Nialls Prinzessin, wovon sie noch nichts weiß und dann noch Kathi, mit der Ash schon fleißig am Flirten ist, außerdem Kris, als einzige Deutsche, die Südländerinnen Anne und Jenna, Issy, die Schwedin mit den rosa Haaren und natürlich noch die schüchterne Maria.
Das wird ja noch was geben. Aber wir freuen uns jetzt erst einmal auf die Villa und auf das Training für die erste Liveshow. Mal gucken, was uns da so geboten wird und mal schauen, wie sich die Mädels und die Jungs noch so anstellen. Oder besser, was sie anstellen.

Kapitel 8

Die neun Jungs fuhren mit zwei Vans in die Villa und warteten dort auf die Mädchen. Josh war bereits da und erzählte, dass Trish in einem Stau stand und später kommen würde. Luke zog Calum ein bisschen bei Seite und gab vor sich mit ihm die Villa anzuschauen.
„Also, was ist los mit dir?“, fragte der Jüngere seinen besten Freund und Calum zuckte mit den Schultern. „Was soll mit mir gewesen sein?“ „Du warst total still und hast total verkrampft neben dieser Jacky gesessen.“, erklärte Luke und die Wangen seines Gesprächspartners fingen an zu glühen.
„Ich weiß nicht, was du meinst.“, versuchte Calum sich heraus zu reden, kratzte sich nervös im Nacken und wandte den Blick ab, Luke grinste. „Ja klar, und ich bin der Weihnachtsmann. Sag bloß du hast dich allein bei ihrem Anblick in sie verschossen?“, lachte er, aber Calums Blick ließ ihn verstummen.
„Ich weiß, das klingt verrückt und ich versteh es auch selbst nicht, aber es war ihre Ausstrahlung. Sie hat mich einen kurzen Moment angesehen und ich war total gefangen von ihr. Außerdem ist sie total hübsch und ich find es total süß, dass sie so schüchtern ist und…“
„Du bist verknallt und zwar so richtig.“, unterbrach Luke ihn feixend und Calum lächelte schief. „Kann schon sein.“, gab er dann zu und zuckte mit den Schultern. „Aber das ist verrückt, es gibt keine Liebe auf den ersten Blick. Ich kenne sie doch überhaupt nicht!“ Luke legte ihm eine Hand auf die Schulter.
„Dann lern sie kennen. Frag sie nach einem Date.“, schlug er vor und der gebürtige Neuseeländer schüttelte den Kopf. „Ich kann sie doch nicht einfach so fragen.“, wiedersprach er und Luke schlug ihm gegen den Hinterkopf. „Du fragst sie! Sonst frage ich für dich!“ Und weil Calum wusste, dass Luke dies wirklich tun würde, nickte er ergeben und sie gingen wieder zurück zu den anderen.



Die zehn Mädchen betraten staunend die Villa und stellten ihre Koffer in einer Art Eingangshalle ab, in die man kam, wenn man das Haus betrat. Schon kamen auch die Jungs dazu und Harry erklärte, dass sie ihnen ihre Zimmer zeigen würden. Immer die beiden zusammen, die den gleichen Mentor hatten.
Das Zimmer von Zayns BBGs hatte an zwei gegenüberliegenden Wänden je ein Doppelbett stehen, die Wände waren grau und weiß und die Möbel boten eine Farbpalette von Weiß bis Schwarz. An den Wänden über den Betten hingen schwarz-weiße Bilder von Großstädten, die von kleinen Lampen beleuchtet wurden, sodass die Lampen die Lichter der Stadt bildeten. Neben den Betten gab es noch Schreibtische und an einer Wand stand noch eine große Couch.
Louis hatte sich für seine Louisaner etwas besonders einfallen lassen. Das Zimmer hatte eine obere Plattform, auf der zwei Matratzen lagen, eine kleine Leiter führte dort hoch. Unter der Plattform standen ein Sofa und zwei Schreibtische und an einer anderen Wand ein großer Schrank, daneben hing ein Spiegel. Die waren weiß und hatten weinrote und schwarze Streifen.
Harry hatte die Idee seines besten Freundes praktisch übernommen und ebenfalls so eine Plattform einbauen lassen, allerdings waren die Wände Türkis und an einer Wand zwei schwarze Streifen nebeneinander. Außerdem war die Plattform mit einer halbhohen Wand in zwei gleichgroße Hälften geteilt. Auch in dem Zimmer gab es eine Couch und zwei Schreibtische, sowieso zwei Spiegel und einen Schrank.
Das Zimmer der Paynies war eher schlicht, dafür waren die Betten rund und ließen sich auch noch drehen. Die Wände waren komplett lila und die Möbel weiß. Auch hier gab es Bilder, Fotos von verschiedenen Orten in London. Vor den Fenstern standen Schreibtische und an der Wand hing eine kleine Musikanlage.
Nialls Horanies oder Potatoes durften sich über ein hellblaues Zimmer freuen, dass ebenfalls über zwei Doppelbetten verfügte und etwas kleiner war als die anderen, dafür aber einen begehbaren Kleiderschrank hatte. Es gab auch hier wieder ein Sofa, Schreibtische und Lichterketten als Wanddekoration.
Jedes Zimmer hatte außerdem einen Balkon und einen Fernseher, sowieso eine Musikanlage und ein eigenes Bad.



Die Mädchen waren fast sprachlos, als sie die Zimmer waren, nur Issy hätte gern bei Liams Mädels gewohnt, ihr gefielen die Betten und die ganze Aufmachung des Zimmers viel mehr. Jenna erging es ähnlich, sie fand diese Hochbettplattform toll. Und weil Liam nun mal Liam war, bemerkte er die kleinen Unzufriedenheiten und sehnsüchtigen Blicke.
„Wollt ihr vielleicht tauschen?“, fragte er Issy und Jenna und sie strahlten ihn an. „Geht das denn?“ Liam nickte. „Klar, letztendlich ist es egal, wo ihr schlaft.“, antwortete er und die beiden Mädchen jubelten.
Harry stand in dem Zimmer seiner Harolds und sah zu, wie Amy ihre Sachen einräumte, als Jenna herein kam. „Issy und ich haben getauscht.“, erklärte sie und als Harry nach dem Warum fragte, erklärte sie, dass sie die Einrichtungen des jeweils anderen Zimmers besser gefunden hatten. Harry zuckte nur mit den Schultern und grinste.
„Weißt du, was noch fehlt? Eine Rutsche.“, meinte Amy zu Jenna, als sie nebeneinander den Schrank einräumten. „Ja, und eine Stange, an der man herunter rutschen kann.“, lachte die Spanierin und Harry lachte mit. „Wollt ihr so was haben?“, fragte er und die beiden Mädchen sahen ihn ungläubig an.
„Das geht?“ „Sicher.“, meinte Harry mit einer wegwerfenden Handbewegung und zückte sein Handy. „Wenn ihr das wollt, dann lassen wir das einbauen.“, beschloss er und wählte eine Nummer, als beide wild nickten.
Alle Mädels räumten begeistert ihre Sachen in die Schränke. So tolle Zimmer hatten sie wirklich nicht erwartet. Auch Hannah und Kris waren begeistert von der Plattform und vor allem verstanden sie sich auch ziemlich gut. Hannahs Gitarre bekam einen besonderen Platz neben dem Sofa, dafür würde das Keyboard, das Louis noch für Kris organisieren wollte, ebenfalls noch Platz im Zimmer finden.
Jacky und Kathi waren ich einig, dass sie das coolste Zimmer hatten, auch wenn es kleiner war. Dafür war ihr Kleiderschrank begehbar! Das war ein Luxus, den keinen der Beiden kannte und auch sonst war das Zimmer sehr schön.
Issy und Steffi kannten sich aus dem Hotel und deswegen waren sie auch froh, weil sie ein Zimmer teilten. Die runden Betten gefielen ihnen ziemlich gut und auch die Wandfarbe fanden sie schön.
Anne und Maria hatten zwar ein schlichtes Zimmer, aber das machte ihnen nichts aus, eigentlich fanden sie es sogar gut. Es wirkte sogar sehr edel und schlicht war auch verdammt schön.





So wohnen unsere Kandidaten also. Da haben die Jungs sich ja ganz schön uns Zeug gelegt, aber wir finden es toll und was wir noch toll finden, ist Calums kleine, aber feine Gefühlswelt. Ist er nicht süß? Mal sehen, ob er sein Date selbst auf die Reihe bekommt, oder ob Luke da nachhelfen muss. Er könnte auch ein Doppeldate organisieren und Hannah mitnehmen, das finden wir zumindest eine gute Idee.
Wir freuen uns dann noch auf den Rest der Villa und auf die Ansage, die die Jungs noch machen wollen. Denn nun hat auch die ernste Arbeit angefangen. Es wird hart werden, denn unsere Mädels befinden sich immer noch in einem Wettbewerb, das dürfen wir nicht vergessen!

Kapitel 9

Nachdem alle Mädels ihre Sachen ein wenig ausgepackt hatten, versammelten sie sich alle an dem großen Esstisch, der im Wohnzimmer stand, das nur durch eine Theke von der Küche getrennt wurde. Dementsprechend groß war der Raum auch.
Harry werkelte in der Küche herum und machte Sandwiches für alle, Niall saß mit den Jungs aus Australien an der Theke, Liam und Zayn standen in einer Ecke und unterhielten sich und Louis nervte seinen besten Freund mit endlosem Gequatsche. Harry stellte die fertigen Sandwiches auf den Tisch und schwang sich dann mit einem eleganten Sprung auf die Theke.
„So, greift zu und hört uns zu!“, rief Louis und deutete dann mit einer ausladenden Geste auf Liam, der sich räusperte und zu reden anfing. „Ja, also wir haben ein paar Sachen zu erzählen. Es gibt ja verschiedene Mottos, zu denen ihr einen Song singen sollt und wir helfen euch natürlich bei der Auswahl und bei den Proben, dafür sind wir ja da. Es gibt noch ein paar Vocal-Coaches, die uns dabei unterstützen werden. Außerdem gibt es einen Song, den ihr immer alle zusammen singt und den wir aussuchen werden. Für die erste Show in einer Woche wird es ‚Move in the right Direction“ von Gossip sein, weil wir das sehr passend finden.
Ansonsten ist vielleicht zu sagen, dass die Villa einen Wintergarten und einen Garten hat, einen Pool und ein kleines Musikstudio im Keller, einen Fitnessraum und einen Tanzraum mit einer Poledance-Stange, weil gewisse Leute“ Liam warf einen Blick zu Louis und Harry „das unbedingt so wollten.“ Die beiden Jungs grinsten und auch ein paar der Mädchen taten dies.
„Dann stellen wir euch noch ganz offiziell Josh vor.“, fuhr Liam fort und schob den Drummer etwas vor sich, dieser hob winkend die Hand. „Jo, ich bin Josh und ich mach das Tanztraining mit euch.“, grinste er und zwinkerte in die Runde. „Du bist ganz schön klein.“, rutschte es Issy heraus und alle lachten.
„Ist doch wahr, auf Fotos sieht er größer aus.“, warf Kris ein und Josh grinste sie an. „Du bist doch auch nicht besonders groß.“, konterte er. „Hab ich auch nie behauptet.“, gab die Rothaarige zurück und der Drummer lachte nur.
Liam wollte gerade noch etwas sagen, als ein Mädchen gehetzt in die Küche stolperte. „Sorry, aber ihr kennt ja den Verkehr in London.“, entschuldigte sie sich bei den Jungs und winkte in die Runde. „Ich bin Trish.“, stellte sie sich vor und alle nickten ihr zu.
„Ich pack mal meine Sachen aus.“, meinte sie und deutete auf einen Koffer, den sie hinter sich her zog. „Warte, ich helfe dir, ich muss eh noch mit dir reden.“, meinte Josh und folgte der 19-Jährigen.



„Josh, da gibt es nichts mehr zu reden.“, wies Trish ihn schon auf der Treppe zurecht, aber der Drummer ließ sich nicht beirren und trug den Koffer der Stylistin einfach nach oben. „Josh, hör auf so ignorant zu sein!“, protestierte die Brünette und eilte ihm nach.
„Komm schon, es tut ihm wirklich leid.“ „Ja und mir tut es leid, dass ich so viel meiner Zeit mit diesem Arsch verschwendet habe! Weißt du eigentlich, wie scheiße und verarscht ich mir vorkomme?“, fuhr Trish Josh an und dieser zog den Kopf ein.
„Ich weiß, dass Joey Scheiße gebaut hat und ich will das auch gar nicht gut heißen. Aber ich weiß, dass er sich selbst am liebsten erschießen würde, weil er genau weiß, dass er dich verletzt hat. Er möchte doch nur noch einmal mit dir reden, das ist doch nicht zu viel verlangt.“, flehte Josh schon fast, fehlte nur noch, dass er vor Trish auf die Knie fiel.
„Sag ihm, ich will mit ihm nichts mehr zu tun haben!“, beharrte die Britin und schob Josh demonstrativ aus dem Zimmer. „Ich hab keine Lust mir sein dummes Gelaber noch eine Minute länger anzuhören!“, meinte sie noch und knallte Josh die Tür vor der Nase zu.
Dieser seufzte und fuhr sich durch die kurzen Haare. Dabei wollte er doch nur ein gutes Wort für seinen besten Freund einlegen. Das war wohl gründlich schief gegangen.



Währenddessen erkundeten die Mädchen schon die Villa und Josh lief gedankenverloren die Treppen nach unten, dabei rannte er Kris über den Haufen, die fast rückwärts die Treppe nach unten gesegelt wäre, wenn Josh sie nicht noch rechtzeitig festgehalten hätte.
„Tut mir leid.“, entschuldigte er sich und grinste verlegen. „Macht ja nichts.“, antwortete die 18-Jährige und ging weiter. Josh sah ihr kurz nach, bevor er den Kopf schüttelte und den Rest der Treppe nach unten lief.
Im Garten rief er Joey an und erklärte ihm, dass Trish absolut kein Interesse an einem Gespräch mit ihm hatte. Am liebsten wäre Joey, der auch der Keyboarder der Jungs war, in den nächsten See gesprungen und nie wieder aufgetaucht.
„Du hast es einfach gründlich vergeigt. Wie bist du überhaupt auf diese beschissene Idee gekommen?“, fragte Josh ihn schon zum gefühlt 58245 Mal, weil Joey noch immer keine Erklärung abgeliefert hatte.
„Erzähl ich dir wann anders, ich hab was vor. Wir sehen uns die Tage.“, verabschiedete Joey sich hastig und legte auf. Verärgert stopfte Josh sich das Handy wieder in die Hosentasche und ging zurück ins Haus, weil es doch ziemlich kalt draußen war und er nur ein T-Shirt trug.



Auch Ash und Michael geisterten durch die Villa und sahen mal hier und mal da in irgendwelche Zimmer. „Hallo.“, grinste Mike, als er seinen Kopf in das Zimmer von Zayns Mädels steckte und darin Maria vorfand, die auf dem Bett saß und ihr Handy in der Hand hielt.
„Hey.“, murmelte sie und tippte etwas in ihr Handy. Ihr Gesicht und ihre ganze Haltung strahlte Trauer und Unsicherheit aus. „Alles okay?“, fragte Mike nach und betrat das Zimmer ganz, vorsichtig schloss er die Tür hinter sich und setzte sich zu der Britin auf das Bett.
„Ich bin Maria. Aber Mia gefällt mir besser.“, stellte sie sich vor und der Australier grinste. „Weiß ich.“ „Stimmt, ihr wart ja dabei.“, murmelte das Mädchen vor ihm und senkte schüchtern den Kopf. „Aber ich mag es trotzdem, wenn Leute sich persönlich vorstellen.“ Er wusste, wie man sich bei Mädchen einschmeichelte, die Jungs behaupteten von ihm sowieso, dass er total versessen nach Mädels war und ständig flirtete. Aber insgeheim suchte er auch nur nach einem Mädchen, das ihn so nahm, wie er war.





Wir fragen uns, was genau wohl zwischen Trish und Joey vorgefallen ist. Trish scheint zumindest nicht besonders angetan von einem Gespräch zu sein. Und unser lieber Womanizer Michael kümmert sich um schüchterne Mädchen. Irgendwas läuft hier total schief. Waren sie nicht immer alle überzeugte Singles gewesen? So eine Gruppe Mädchen stellt die Welt unserer Australier wohl ganz schön auf den Kopf.

Kapitel 10

„Ich will dich nicht mit meinen Problemen belasten.“, murmelte Mia und wandte sich etwas von Michael ab. „Du belastest mich nicht, ich hab ja gefragt.“, meinte er und legte dem Mädchen eine Hand auf die Schulter. „Es interessiert mich wirklich.“, fuhr er fort und sie drehte den Kopf.
„Ich…also meine Eltern streiten sich in letzter Zeit so oft und jetzt hat meine kleine Schwester mich angerufen und gesagt, dass unsere Oma im Sterben liegt und sie war die Einzige, die in letzter Zeit für mich da war und die mich auch dazu gebracht hat, dass ich hier mitmache und ich will sie nicht im Stich lassen und ich weiß nicht, ob ich wirklich hier weiter machen soll oder ob ich mich nicht doch lieber um meine Familie kümmern sollte. Das ist alles so kompliziert! Ich hab mir immer eine Chance wie diese gewünscht, aber ich weiß nicht, ob ich meinen Traum leben kann, während alle anderen leiden.“
Vorsichtig wischte Michael dem weinenden Mädchen eine Träne von der Wange und lächelte sie an. „Ich kenne deine Oma nicht, aber wenn sie wollte, dass du hier mitmachst, dann denke ich, dass sie sich wünscht, dass du deinen Traum verfolgst, selbst wenn sie krank ist. Also du musst wissen, was du willst und ob du es schaffst, aber ich denke, dass sie nicht will, dass du diese eine Chance ungenutzt verstreichen lässt.“, riet Mike und stand vom Bett auf.
„Denk einfach mal darüber nach und wir sind ja sonst noch den ganzen Tag hier und dann findest du mich bestimmt irgendwo, wenn du noch reden willst.“, meinte er und Mia lächelte ihn an. „Dankeschön.“, flüsterte sie und wischte sich die Tränen weg.
Sie war froh, dass Michael sie irgendwie getröstet hatte und sie wollte ihre Oma anrufen und sie fragen, was sie tun sollte. Vielleicht wollte Mias Oma wirklich, dass sie weiter machte. Immerhin war auch das Leben ihrer Oma voll mit Musik gewesen. Sie konnte ebenfalls singen und als sie noch jung gewesen war, hatte sie Ballett getanzt.



Zwei Zimmer weiter saß Trish auf ihrem Balkon und sah auch den Verkehr von London, der sie zwei Stunden zuvor noch aufgehalten und verärgert hatte. Zum Nachdenken half er ihr aber. Vielleicht hatte Josh ja Recht und sie sollte Joey wirklich noch eine Chance geben.
Aber es ging nun mal nicht, dass er, während er Trish gedatet hatte, auch noch Dates mit zwei anderen Mädchen gehabt hatte, ohne das Trish oder eine der anderen etwas davon gewusst hatte. Sicherlich, sie waren nicht zusammen gewesen, aber die junge Frau hatte sich wirklich Hoffnungen gemacht und sie mochte Joey wirklich gern, vielleicht auch etwas zu gern.
Sie fühlte sich hintergangen und nicht ernst genommen und eigentlich konnte sie auf so einen Typen verzichten, aber da war noch diese kleine Stimme in ihrem Herzen, die ihr sagte, dass sie es noch einmal versuchen sollte. Joey hatte sich wirklich Mühe gegeben, damit er noch einmal mit ihr reden konnte.
Auch wenn er sie hintergangen hatte, Trish wusste, dass er eigentlich ein ehrlicher und direkter Mensch war und er musste schon sehr verzweifelt sein, wenn er Josh vor schickte und sich selbst nicht traute ihr gegenüber zu stehen.



Trishs Handy blinkte auf und zeigte eine eingehende Nachricht von Joey. Er bat sie um ein letztes Treffen, falls Trish anschließend wirklich nicht mehr mit ihm reden wollen würde. Sie stimmte zu, zu verlieren hatte sie eigentlich nichts und nach der dreiundzwanzigsten Bitte sollte man vielleicht doch einmal nachgeben. Zumindest fand die Britin das.



Vorsichtig klopfte Niall an das Zimmer von Issy und Steffi. Es war ihm total egal, was das Mädchen aus Bristol zu einer Einladung zu einem Date sagen würde, auch wenn sie sich kaum kannten, denn er war immer noch der Meinung, dass Steffi seine Prinzessin war, also musste er sie auch kennen lernen um sicher zu gehen.
Der Ire wurde herein gebeten und lächelte, als er sah, dass Steffi allein war. Dann konnte er sich zumindest nicht vor jemandem blamieren. „Ich wollte dich was fragen.“, begann und verschränkte die Hände hinter seinem Rücken, damit das Mädchen vor ihm nicht sah, wie er nervös seine Finger knetete.
„Was ist denn?“, fragte die Brünette und lächelte Niall an. „Ich wollte dich fragen, ob du vielleicht Lust hast morgen mit mir was Essen und danach vielleicht ins Kino gehen willst.“ Abwartend sah Niall Steffi an und diese nickte. „Gern doch.“, lächelte sie und Niall atmete erleichtert auf. Der erste Schritt war schon mal gemacht und so schwer war es gar nicht gewesen.
„Das ist toll. Ich hol dich dann morgen so gegen sieben hier bei der Villa ab, ja?“, fragte er noch und seine Verabredung nickte. „Ich freu mich.“, meinte sie und Niall nickte hastig. „Ich mich auch. Aber ich muss dann auch wieder gehen. Wir sehen uns dann.“, entschuldigte er sich und verließ eilig das Zimmer.
Vor der Tür atmete er erst einmal tief durch und grinste dann wie ein Honigkuchenpferd. Er hatte ein Date mit dem Mädchen, dass er für seine Prinzessin hielt! Dieses Date musste absolut perfekt werden und er durfte sich keinen Fehler erlauben.



Liam hingegen saß auf einem Sessel im Wintergarten und sah nach draußen, wo der Wind die Blätter von den Bäumen pustete. Eigentlich mochte Liam den Herbst, aber er konnte sich im Moment eigentlich über gar nichts freuen.
„Hey.“, grinste Issy und warf sich schwungvoll auf den anderen Sessel, die Beine über die Lehne baumelnd. „Na.“, meinte Liam relativ teilnahmslos und sein Lächeln verrutschte etwas.
„Schlechte Laune?“, fragte Issy direkt und Liam zuckte mit den Schultern. „Mhm, so in der Art.“, wich er aus und die Schwedin wickelte sich eine der rosafarbenen Locken um den Finger.
„Willst du darüber reden?“, bot sie an und setzte sich richtig hin, aber der junge Brite schüttelte mit dem Kopf. „Ich rede nicht gern über solche Sachen.“, erklärte er und lächelte entschuldigend.
„Macht ja nichts. Du hast nicht zufällig Lust mit London zu zeigen? Ich war noch nie hier und ich frage mich, was für schöne Plätze es hier gibt. Hoffnungsvoll sah sie ihn an und Liam gab nach einem Blick in ihre unglaublich dunklen Augen nach und nickte.
„Jetzt noch?“, fragte er und Issy sprang auf. „Klar, warum nicht?“ Liam erhob sich ebenfalls und zusammen gingen sie in die Eingangshalle und holten sich ihre Jacken.





Michael unser Supertröster. Aber arme Mia, sie hat es wirklich nicht leicht. Hoffentlich trifft sie dich richtige Entscheidung. Aber wir sind uns sicher, dass Mike ihr bestimmt dabei helfen möchte. Und ist es nicht süß, wie viel Vorfreude Niall auf dieses Date hat? Der Arme wäre ja fast an Nervosität gestorben, aber seine Angebetete hat ja zugesagt und er braucht keine Angst zu haben. Was ist besser geeignet um einen Menschen kennen zu lernen? Lass dir von ihm seine Heimat zeigen! Gut gemacht, Issy!

Kapitel 11

„Verdammt nochmal! Deine Eifersucht nervt mich! Ich find es doch selbst nicht toll, dass wir so wenig Zeit für einander haben, aber…“ Louis wurde von Eleanor unterbrochen. „DU hast keine Zeit für MICH! Ich habe Zeit, aber du verbringst sie ja lieber mit fremden Menschen oder mit deinem tollen Harry!“, kreischte sie ins Telefon und Louis verdrehte die Augen.
„Ich hab keinen Nerv mehr auf diese Diskussion, El! Ich versteh dein Problem nicht und ich hab einfach keine Lust mehr mich noch länger mich damit herum zu schlagen. Vielleicht ist es besser, wenn wir uns trennen.“, entgegnete Louis wütend und eine Träne kullerte über seine Wange.
„Gut, dann komm aber nicht mehr bei mir angekrochen.“, zickte Louis nun Exfreundin und legte einfach auf. Seufzend ließ Louis die Hand mit dem Telefon sinken und schloss die Augen. Er musste weinen, nicht weil er traurig war, sondern weil er so wütend war.
Energisch wischte er sich über das Gesicht und im gleichen Augenblick öffnete sich die Tür zu dem Tanzraum, in dem Louis stand. Anne erschien im Türrahmen und sah den Doncaster Jungen überrascht an.
„Oh, tut mir leid, ich geh wieder.“, murmelte sie und wollte die schon wieder hinter sich schließen, als Louis sie zurück rief. „Warte! Ich glaube ich könnte gerade Gesellschaft gebrauchen.“ Die Italienerin drehte sich um und Louis lächelte ihr zu. „Was wolltest du denn hier?“
„Nur mal gucken wie der Raum so aussieht und ob ich hier weiter Jazz Dance machen kann.“, erklärte Anne und strich sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht. „Die Zwillinge machen auch Jazz Dance. Wenn ich es einrichten kann, dann gehe ich auch immer zu ihren Auftritten.“, murmelte Louis mehr zu sich selbst als zu dem Mädchen vor ihm.
„Das finde ich toll.“, antwortete Anne trotzdem und Louis sah auf. „Sorry, ich bin grad nicht so ganz bei mir.“, entschuldigte er sich und grinste verlegen. Er konnte sich nicht so recht entscheiden, ob er Gesellschaft haben wollte oder nicht. Allerdings wollte er auch nicht über Eleanor nachdenken.
„Trinkst du mit mir eine Tasse Tee?“, fragte Louis und Anne nickte langsam. Begeistert klatschte Louis und zog das verwirrte Mädchen hinter sich her in die große Küche der Villa. Er hatte gerade beschlossen, dass Anne eine gute Gesprächspartnerin war.





Die Jungs hatten noch den ganzen Tag in der Villa verbracht und waren erst am Abend wieder gefahren. Am nächsten Morgen standen sie schon recht früh auf dem Plan, dieses Mal aber nur die vier Briten und der junge Ire. Louis nahm sich einen Topfdeckel und einen Kochlöffel und trommelte so lang am Fuß der Treppe darauf herum, bis alle Mädels die Köpfe aus den Zimmern steckten.
„Guten Morgen alle zusammen!“, rief Niall fröhlich und Harry klatschte voller Tatendrang in die Hände. „Macht euch fertig, in einer halben Stunde gibt es kleine Teambesprechungen mit euren Coachs. Also mit uns!“, rief Zayn und alle zehn Mädchen stürmten zurück in ihre Zimmer, um sich anzuziehen und sich fertig zu machen.
Tatsächlich saßen alle eine halbe Stunde später an dem Esstisch, den die Jungs für ein Frühstück gedeckt hatten und aßen etwas, während Liam den Tagesablauf erklärte.
„Also, ihr macht heute alle was mit eurem Coach und besprecht die Songs für die erste Show und so weiter. Wir wollen euch auch etwas besser kennen lernen. Ich weiß nicht, was die anderen machen, aber ich gehe mit Steffi und Jenna in ein Café.“
„Ich verrate nichts!“, rief Louis, Hannah und Kris sahen sich an und verdrehten lachend die Augen. Das war ja klar gewesen! Harry wollte den Park unsicher machen und hatte eine kleine Überraschung geplant, von der er nichts verraten wollte.
Niall hatte keinen wirklichen Plan und Zayn schlug seinen Mädels eine kleine Shoppingtour vor, die Anne und Mia sehr gut fanden.
Letztere hatte sich doch entschlossen zu bleiben. Sie hatte mit ihrer Oma gesprochen und diese hatte gesagt, dass sie ein wunderbares Leben gehabt hatte, mit Höhen und Tiefen, aber das es wunderbargewesen war. Das Letzte, was sie sich wünschte, war, dass ihre Enkelin ihren Traum lebte und einen Teil ihrer Großmutter mit sich trug. Auch wenn dieses Gespräch zu einem tränenreichen Abend geführt hatte, war Maria sich sicher, dass sie weiter machen musste und alles für einen Sieg versuchen würde. Sie musste sich noch bei Mike für das Gespräch und seine Hilfe bedanken.



Nach dem Frühstück fuhren alle los, außer Niall, Jacky und Kathi, weil Niall immer noch nicht wusste, was er machen wollte. Deswegen fragte er die beiden Mädels, aber die hatten auch keine Idee. Sie setzten sich also erstmal alle mit Tee und Keksen in den Wintergarten auf die gemütlichen Sessel.
„Also, die erste Show wird das Thema ‚Lieblingssong‘ haben, damit die Zuschauer euch auch besser kennen lernen können. Was würdet ihr gerne singen?“, fragte Niall und die beiden Mädchen überlegten. „Ich finde ‚Only Teardrops‘ schön.“, meinte Kathi und Niall nickte. „Ich denke, dass passt auch sehr gut zu dir.“
„Ich hätte gern ‚Perfect two‘.“, meinte Jacky und Niall lächelte. „Das ist ein schönes Lied. Singst du das für jemanden bestimmten?“, fragte er und die Kanadierin nickte. „Für meine Schwester. Sie ist das Wichtigste für mich.“, antwortete sie und sah aus dem Fenster. Kalter Herbstwind rüttelte an den Bäumen. Sie vermisste ihre Schwester, obwohl sie sich in derselben Stadt befanden.





Langsam aber sicher geht es los mit der Songauswahl. Außerdem stehen noch ein paar Berichte aus. Wie war es mit Liam in der Stadt, Issy? Und Anne, worüber hast du mit unserem lieben Lou geredet? Was willst du tun, um dich zu bedanken, Mia? Was für Überraschungen planen Louis und Harry? Wir sind gespannt. Außerdem warten wir immer noch darauf, dass der liebe Calum Jacky um ein Date bittet. Oder aber, dass Luke das für ihn übernimmt. Aber wir wollen dieses Date! Ihr auch? Wir hoffen es!

Kapitel 12

Es stellte sich für Amy und Issy heraus, dass Harry mit den beiden in den Park gegangen war, damit sie dort vor einem kleinen Publikum sangen. Dabei hielt Harry sich mit Mütze und Sonnenbrille im Hintergrund, während die beiden Mädchen ihre Castingssongs sangen.
Liam erfuhr viel über Jenna und Steffi. Sie redeten fast drei Stunden lang und waren in einer Ecke von Liams Lieblingscafés auch vollkommen ungestört gewesen. In diesem Café war der Brite auch am Vortag mit Issy gewesen. Er hatte ihr seine Lieblingsplätze gezeigt, eine andere Art einer Stadtführung.
Sie hatten sich gut verstanden und sich viel unterhalten. Der junge Sänger hatte sogar ein bisschen über seine Probleme geredet und Issy hatte ihm gern zugehört. Es tat ihm gut, weil die Sache mit Danielle ihn doch sehr belastete.
Steffi war während des Gesprächs nicht ganz bei der Sache. Niall hatte sie tatsächlich um ein Date gebeten! Für das brünette Mädchen war die Einladung sehr überraschend gewesen, denn eigentlich sah sie keinen Grund, warum Niall ausgerechnet sie gefragt hatte. Trotzdem freute sie sich sehr auf den Abend.



Louis wäre nicht Louis gewesen, wenn er nicht die verrücktesten Ideen von allen gehabt hätte. Scheinheilig lächelnd bestieg er mit Hannah und Kris einen roten Doppeldeckerbus und setzte sich mit ihnen zusammen auf das Dach. Die beiden Mädchen verkrochen sich tief in ihren Jacken und Schals, weil der Wind ihnen eisig um die Ohren wehte und ihre Haare durcheinander brachte.
„Ist euch kalt?“, fragte Louis und grinste. „Das denkst du denn?“, maulte Kris und zog sich die Beanie auf ihrem Kopf weiter über die Ohren. „Ich weiß was dagegen.“, meinte Louis und zog sein Handy aus der Jackentasche, bevor er wahllos ein Lied startete.
„Tanzen!“, rief er, sprang auf und stellte sich auf die Bank, auf der er eben noch gesessen hatte. Enthusiastisch zog er die verwirrten Mädchen zu sich nach oben und begann zu dem Lied zu tanzen. Hannah zuckte mit den Schultern, als Kris sie ansah, und fing dann an zu tanzen.
Sie waren die einzigen Menschen auf der oberen Plattform, dafür wurden sie aber auch von den Straßen aus merkwürdig oder belustigt angesehen. Nach kurzem Zögern tanzte auch Kris mit und so fuhren sie knapp zwanzig Minuten durch halb London und tanzten auf dem Bus.



Anne war nicht ganz bei der Sache, während sie mit Zayn und Mia durch verschiedene Läden stöberte. Sie musste immer wieder an Louis und das Gespräch mit ihm denken.
Die Italienerin war schon lange Zeit Directioner und Louis war so etwas wie ihr erster ‚Celebrity Crush‘ und die Blonde konnte immer noch nicht fassen, dass sie Louis und auch die anderen Jungs nun häufiger sah und sich sogar mit ihnen unterhielt und Quatsch machte. Immerhin beriet Zayn sie gerade dabei, welches Kleid ihr besser stand. Welches Mädchen konnte das schon von sich behaupten?
Louis war ein sehr offener Mensch, soviel hatte Anne auf jeden Fall gemerkt, denn er hatte ganz offen mit ihr darüber geredet, dass er und Eleanor sich gerade getrennt hatten, als sie in den Raum geplatzt war.
Er hatte ihr erzählt, warum sie Probleme hatten und was Harry und die Show damit zu tun hatten. Louis hatte auch gesagt, dass er aber auch nicht mehr so viele Gefühle für El gehabt hatte wie am Anfang. Er war auch ziemlich ernst gewesen und Anne hatte ein ganz anderes Bild von Louis bekommen. Trotzdem war sie nach wie vor ein bisschen verliebt in ihn.
Zayn dachte darüber nach, ob er Amy auch bitten sollte sich mit ihm zu treffen, nachdem Niall zugegeben hatte, dass er Steffi um ein Date gebeten hatte, weil er glaubte, dass sie seine Prinzessin war.
Aber dann war da immer noch der Gedanke an Perrie und Zayn zweifelte, ob er wirklich in Perrie verliebt war, oder ob es einfach nur der Wunsch nach einer Freundin gewesen war, der ihn hatte denken lassen, er sei in sie verliebt.
Bei Amy war das anders. Er mochte sie wirklich, aber er war sich unsicher, wie sehr er sie mochte. Ein Date wäre eine gute Möglichkeit um es heraus zu finden, aber irgendwas hinderte Zayn daran sich aufzuraffen und das Mädchen aus Bradford einfach zu fragen.



Am späten Nachmittag hatte Niall die Villa und seine beiden Schützlinge verlassen und war in die Wohnung gefahren, die er sich mit seinen Jungs teilte. Er musste noch duschen und sich umziehen, was ein Problem darstellte, weil Niall nicht wusste, was er anziehen sollte.
Er wollte, dass das Date mit Steffi perfekt wurde, er konnte nicht zulassen, dass er einen Fehler machte oder es vollkommen versaute. Er hatte so lange kein Mädchen mehr gedatet und endlich hatte er das Gefühl die Richtige gefunden zu haben. Nichts sollte ihm das kaputt machen.
Deswegen rannte er auch eine Weile nervös durch die Wohnung, bis er schließlich nach seinem Autoschlüssel griff und sich dazu entschloss endlich los zu fahren. Er wollte ja auch nicht zu spät kommen.





Louis ist verrückt, genau wie Harry. Und noch mehr Verliebte, so viele Glücksgefühle und Harmonie. Das ist ja schon fast langweilig. Aber mit Nialls und Steffis Date bekommen wir bestimmt ein wenig Abwechslung und Zayn soll sich gefälligst mal durchringen und Amy fragen! Sie würde sich bestimmt freuen, da sind wir uns sicher.
Niall ist süß, aber er sollte sich nicht so unter Druck setzen, das ist bestimmt nicht gut! Steffi wird es schon toll finden, da brauch er sich keine Sorgen zu machen, zumindest denken wir das. Und wir haben oft Recht, nicht wahr?
Liam scheint es auch langsam besser zu gehen. Das freut uns, er soll nicht traurig sein.

Kapitel 13

Steffi war ebenso nervös gewesen wie Niall und Issy sah sich eine halbe Stunde lang an, wie die Brünette in dem Zimmer auf und ab lief, bis Issy sie stoppte. „Was ist denn los mit dir?“, fragte sie und Steffi druckste etwas herum.
„Niall hat mich um ein Date gebeten und das ist heute Abend.“, gab sie dann zu und setzte sich frustriert auf das Bett. „Aber ich bin total nervös und außerdem weiß ich nicht, was ich anziehen soll.“, fuhr sie fort und Issy sprang sofort auf.
„Bei dem Zweiten kann ich dir helfen. Was macht ihr?“, fragte sie. „Wir gehen ins Kino und danach vielleicht noch was Essen.“, erklärte Steffi und schon stand schon Issy vor Steffis Kleiderschrank, aus dem sie ein paar Minuten später ein rotes Top und eine graue Jeans zu Tage förderte.
Dann schob sie Steffi noch ein paar weiße Sneakers hin und unten im Schrank fand Issy noch eine rote Umhängetasche. Das braunhaarige Mädchen fügte sich seinem Schicksal und zog sich um. Anschließend betrachtete Issy ihr Werk und legte den Kopf schief.
„Da fehlt noch was.“, stellte sie fest und drehte sich noch einmal zum Kleiderschrank. Sie fischte einen weißen Cardigan von einem Kleiderbügel, den sie Steffi zuwarf.
„Auf ins Bad, ich schminke dich.“, beschloss die Schwedin dann und schob ihre Zimmernachbarin ins Bad, das zu dem Zimmer gehörte.



„Bist du dir sicher, dass ihm das gefallen wird?“ „Bei dem, was ich über One Direction und Niall weiß, bin ich mir mehr als sicher.“, versprach Issy. Schon klingelte es an der Haustür der Villa.
„Steffi, Niall steht hier für dich.“, rief Jacky von unten und die Britin sah nervös zu Issy. „Du schaffst das. Er wird dich toll finden und ihr werdet einen tollen Abend haben.“, versprach diese und schob Steffi dann die Treppe herunter.
Niall verschlug es fast die Sprache. Er fand, dass Steffi umwerfend aussah. Die Haare fielen ihr locker über die Schultern und Issy hatte durch dezentes aber wirksames Make-up Steffis grün-blauen Augen sehr gut betont. Der schmale Lidstrich verdichtete die langen, schwarzen Wimpern und ihre Lippen schimmerten in einem hellen Rot.
Niall räusperte sich und lächelte. „Kann es losgehen?“, fragte er und hielt Steffi den Arm hin, damit sie sich unterhaken konnte, was sie auch tat und zurück lächelte. „Von mir aus schon.“, bestätigte sie und zusammen verließen sie die Villa und gingen zu Nialls Wagen.
Er hielt ihr die Beifahrertür auf und stieg erst dann selbst in den Wagen, den er dann in die Stadtverkehr lenkte und den Weg zum Kino ansteuerte.



„Ich wusste gar nicht, dass die beiden ein Date haben. Aber sehr süß sahen sie zusammen aus.“, meinte Jacky zu Issy, da sie beide noch in der Eingangshalle standen. „Ja, nicht wahr?“ „Es gibt gleich Essen, Kris und ich kochen. Sagst du den anderen Bescheid?“, fragte Jacky dann und Issy nickte, ehe sie wieder die Treppe nach oben ging, um die anderen zu informieren. Natürlich war beim Essen das Date von Niall und Steffi das wichtigste Thema.



Niall hatte Steffi den Film aussuchen lassen, eine Liebeskomödie über zwei Teenager auf einer amerikanischen High-School, und die Karten und das Popcorn bezahlt. Während der Werbung redeten die Beiden noch ein bisschen, vor allem über Musik und Niall freute sich, als er erfuhr, dass Steffi Gitarre spielen konnte. Er beschloss, dass sie mal zusammen spielen mussten.
Er fand Steffi ziemlich nett und sympathisch und das überzeugte ihn nur noch mehr davon, dass sie seine Prinzessin war. Er hoffte nur, dass Steffi in ihm auch ihren Prinzen sah.
Als der Film anfing, verstummten sie, dafür trafen sie ihre Hände mehrfach, wenn sie zur gleichen Zeit in die Tüte mit dem Popcorn griffen, so wie es in klischeehaften Liebesfilmen auch immer war.



„Wollen wir noch was Essen gehen?“, fragte Niall nach dem Kino und Steffi nickte. Sie hackte sich wieder bei Niall unter und zusammen gingen sie in einen kleinen italienischen Laden, der in der Nähe des Kinos lag.
Während Niall eine sehr große Pizza verdrückte, blieb Steffi bei einer normalen Portion Nudeln und wieder unterhielten sie sich die ganze Zeit. Ihnen ging der Gesprächsstoff nicht aus, zumal sie nicht so viel über sich wussten und dem anderen dementsprechend viel erzählen konnten.



„Das war ein schöner Abend.“, meinte Niall, als er mit Steffi vor der Tür der Villa stand. „Fand ich auch.“, gab die Britin zurück und lächelte verlegen. Niall wusste nicht, was er machen sollte, oder ob er sie küssen sollte. Er entschied sich dagegen, auch wenn er es gern getan hätte. Aber er wollte nichts überstürzen.
Stattdessen lehnte er sich vor und hauchte ihr einen kleinen Kuss auf die Wange. „Wir sehen uns dann.“, lächelte er und wartete noch, bis Steffi, deren Wangen leicht rosa waren, die Tür aufgeschlossen hatte. Erst dann ging er zurück zu seinem Wagen und winkte noch einmal, bevor sein Date die Tür schloss.
Im Wagen jubelte er erst einmal und grinste wie ein Honigkuchenpferd. Das Date war in seinen Augen perfekt gewesen und er hoffte, dass auch Steffi das so sah. Sie hatte zumindest gesagt, dass sie den Abend auch schön fand.
Besagte wurde in der Villa auch schon von allen anderen Mädels erwartet und ins Wohnzimmer gezogen, wo sie alles von dem Abend erzählen musste. Mit glänzenden Augen berichtete sie, wie höflich und lieb Niall gewesen war, wie witzig und charmant. Es war klar, dass sie auf jeden Fall ein bisschen in ihn verliebt war.
Amy freute sich sehr, aber gleichzeitig wünschte sie sich, dass Zayn sie auch um ein Date bitten würde. Sogar Niall, der eigentlich schüchtern und zurückhaltend war, hatte Steffi gefragt. Amy war auch viel zu schüchtern um Zayn zu fragen und außerdem sollte immer der Junge fragen, zumindest fand sie das.
Anne hätte auch nichts gegen ein Date mit Louis gehabt. Sie hatte die leise Hoffnung, dass er sie noch fragen würde, da sie sich am Vortag eigentlich ziemlich gut verstanden hatten.



Etwa zur gleichen Zeit saß Luke bei Calum im Zimmer und redete auf den gebürtigen Neuseeländer ein. „Du fragst sie morgen und wenn ich dich eigenhändig in dieses Villa schleifen muss!“, drohte der Blonde und funkelte Calum genervt an.
„Aber ich kenn sie doch nicht und ich kann sie doch nicht aus heiterem Himmel fragen.“, protestierte Calum, mit dem gleichen Argument wie schon die gesamte Stunde zuvor. „Na und? Weißt du was? Ich werde Hannah fragen und dann machen wir ein Doppeldate daraus, wenn dir das hilft.“, stöhnte Luke genervt und sein bester Freund hob eine Augenbraue.
„Warum Hannah?“, fragte er grinsend und Luke kratzte sich im Nacken. „Keine Ahnung…sie sieht halt nett aus.“, druckste er herum und Calum lachte. „Nett, ist klar.“ „Also gehen wir sie morgen fragen?“, lenkte Luke von sich ab und sein Gegenüber nickte langsam.
„Du gibst ja sonst keine Ruhe.“, murmelte er und Luke lachte. „Gut erkannt, mein Lieber.“





Man Niall, warum hast du dir so einen Stress gemacht? Es ist doch alles super gelaufen, wenn du nur hören könntest, wie Steffi von dir schwärmt. Issy hat sie gut angezogen und geschminkt, auch wenn wir uns sicher sind, dass das für Niall nur ein schönes Extra ist und er mehr auf den Charakter achtet.
Ach Amy, wenn du nur wüsstest, dass Zayn sich einfach nicht überwinden kann. Wir hoffen, dass er es noch schafft, denn eigentlich sind sie doch für einander bestimmt, sie wissen es beide nur noch nicht.
Ob Louis wirklich wieder jemanden datet, jetzt wo Schuss mit Eleanor ist? Wünschen würden wir es Anne auf jeden Fall.
Und endlich, endlich, endlich! hat Luke es geschafft Calum davon zu überzeugen sich mit Jacky zu verabreden. Oder war das alles nur eine Masche, damit er Hannah fragen kann? Wir sind gespannt!

Kapitel 14

Am nächsten Tag, einem Montag, hatten die Mädchen nichts mit ihren Coachs vor und konnten die Zeit nutzen, wie sie wollten. Am besten natürlich um ihre Songs zu üben. In den folgenden Tagen würde auch noch eine Choreografie dazu kommen, die Josh sich aber erst überlegen musste.
Es war den ganzen Tag eher unruhig in der Villa, was mit dem Auftauchen von Calum und Luke begann, denn die beiden wollten schließlich Jacky und Hannah zu dem Doppeldate einladen.
In der Eingangshalle kam ihnen Jenna entgegen, die den beiden Jungs einen fragenden Blick zuwarf. „Weißt du, wo Hannah und Jacky sind?“, fragte Luke und die Spanierin zuckte mit den Schultern. „Ich vermute, dass Hannah Gitarre spielt oder tanzt und Jacky, keine Ahnung.“, erklärte sie und Luke sah zu Calum.
„Gehen wir sie eben suchen.“, meinte er und stapfte die Treppe nach oben, Calum folgte seinem besten Freund brav. Schon auf dem Flur hörten sie leise Gitarrenklänge. Sie folgten den Tönen und blieben vor der letzten Tür auf der linken Seite stehen.
Luke klopfte an und ein zweistimmiges „Herein“ ertönte, also drückte der Blonde die Klinke herunter und betrat das Zimmer. Auf einem Sofa unter einer Plattform saß Hannah und spielte auf ihrer Gitarre, Kris lag auf der Plattform und lernte den Text ihres Songs.
„Hallo.“, begrüßte Luke sie und winkte einmal kurz. „Kann ich dich was fragen?“, wandte er sich dann an die blonde Griechin und diese nickte.
„Also, Calum und ich, wir wollten dich und Jacky fragen, ob ihr mit uns ausgeht. Also ob du mit mir ausgehen möchtest und Jacky mit Calum und das wir dann etwas zu viert machen.“, fragte er und Hannah legte den Kopf schief. „Ähm, ja also von mir aus gern.“, meinte sie dann und Luke lächelte.
„Was hältst du von heute Abend?“ „Klingt gut.“, lächelte Hannah und die Jungs verabschiedeten sich wieder. Kris robbte etwas nach vorn und sah von oben zu Hannah.
„Ich frag mich gerade, warum Luke dich um ein Date bittet. Also versteh das nicht falsch, ich meine halt nur, dass ihr doch gar nichts miteinander zu tun hattest bis eben oder?“, fragte sie und die Blonde zuckte mit den Schultern.
„Ich weiß auch nicht, aber er sieht schon ziemlich gut aus, das musst du zugeben. Vielleicht ist er ja auch nett und so.“ „Hässlich ist er wirklich nicht.“, gab die Deutsche zu und beide Mädchen lachten.
„Auf jeden Fall musst du mir dann alles erzählen!“, forderte Kris und Hannah stimmte zu. „Ich sollte vielleicht gleich nochmal fragen, was genau wir machen.“



Jacky saß im Wintergarten und telefonierte mit ihrer Schwester. „Aber du musst…“ Sie wurde unterbrochen und seufzte. „Mary, du musst mich auch verstehen. Du weißt doch, was er gemacht hat.“, redete sie weiter auf das jüngere Mädchen ein, das am anderen Ender der Leitung lautstark protestierte.
„Lass mich doch! Du bist nicht Mum und du hast mir auch nichts zu sagen.“ „Lass dich doch nicht von ihm bequatschten. Außerdem war ich immer für dich da und ich will nur dein Bestes.“ „Du kannst mich mal.“, beendete Mary das Gespräch und legte auf.
Seufzend lehnte Jacky sich in dem Sessel zurück und schloss die Augen. Sie verstand ihre Schwester im Moment absolut nicht und diese ewigen Diskussionen machten sie fertig. Warum verstand sie auch nicht, dass ihr Dad sie nur bei sich haben wollte um ihrer Mum eins auszuwischen?
„Jacky?“ Calum tauchte in der Tür zum Wintergarten auf und lächelte verlegen. „Hallo.”, antwortete die Angesprochene und lächelte zurück. „Kann ich dich was fragen?” Sie nickte und Calum holte noch einmal tief Luft.
„Also, ich wollte fragen, also Luke und ich, wir wollten dich und Hannah fragen, ob ihr mit uns ausgeht. Also ob du mit mir ausgehst und Luke und Hannah kommen mit und wir gehen alle zusammen weg. Vielleicht ein bisschen was trinken oder so.“, faselte Calum sich seine Erklärung zusammen und hätte sich am liebsten die Hand gegen die Stirn geklatscht.
„Gern.“, stimmte die gebürtige Kanadierin zu und Calum atmete erleichtert aus. „Dann holen wir euch um neun Uhr ab.“, meinte er noch und wollte sich schonwieder umdrehen, als er sah, wie das Lächeln von Jackys Lippen verschwand und sie wieder in sich zusammen sackte, weil sie glaubte, dass Calum schon gegangen war.
„Alles okay?“, fragte er Neuseeländer und Jacky drehte sich erschrocken in dem Sessel um. „Ja klar.“, wiegelte sie ab und sah aus dem Fenster. „Wirklich?“, hakte Calum nach und sie nickte. „Mir geht’s gut.“
„Du musst ja nicht darüber reden, wenn du nicht willst.“, murmelte Calum und ging dann wirklich. Jacky redete nicht gern über sich und ihre Probleme, vor allem nicht, wenn sie die Leute nicht kannte. Das war nun mal so.



Gegen Mittag kam Zayn in die Villa. Er steuerte direkt Amys Zimmer an, denn er wollte sie fragen, ob sie ein bisschen von Bradford erzählen konnte. Er war schließlich nicht mehr so oft da und bekam auch nicht mehr so viel mit, vor allem interessierten ihn ein paar Sachen, die so auf seiner Schule passiert waren.
Er klopfte an die Tür, diese wurde auch direkt geöffnet und Jenna stand ihm gegenüber. „Ist Amy da?“, fragte er und Jenna hielt ihm die Tür auf. „Sitzt auf der Couch.“, meinte sie und verließ den Raum dann.
Inzwischen hatten die beiden auch ihre Rutsche und die Stange und Zayn grinste. „Hey.“, machte er auf sich aufmerksam und Amy sah von einem Buch auf. „Oh, Hallo.“, antwortete sie leise und rutschte etwas. „Setz dich.“
Zayn ließ sich neben ihr nieder und die Braunhaarige legte das Buch weg. „Magst du mir ein bisschen was aus Bradford erzählen? Also was ich alles so verpasst habe?“, fragte Zayn und Amy nickte.
„Was willst du denn wissen?“ „Alles was dir einfällt.“, lachte der Halbpakistani und tatsächlich schaffte Amy es, die nächsten zwei Stunden über alle mehr oder weniger neuen Ereignisse aus Bradford zu erzählen.





Calum, wir sind stolz auf dich! Aber die arme Jacky scheint nicht die beste Laune zu haben, hoffentlich ist sie am Abend besser und Calum kann sie besser kennen lernen. Mal schauen, wie Luke sich anstellt.
Zayn ist süß, finden wir zumindest. Oder feige, weil er Amy nicht einfach die Wahrheit sagt, zumindest glauben wir nicht, dass er nur Neuigkeiten aus Bradford hören will.
Wir werden sehen, was uns noch so erwartet.

Kapitel 15

Am Nachmittag kam Harry in die Villa, weil er sich ansehen wollte, wie das Zimmer seiner Mädels nun aussah. Er klingelte an der Tür und wieder öffnete Jenna, die genervt aufstöhnte.
„Bin ich der Türöffner, oder was?“, murmelte sie gereizt und stampfte die Treppe nach oben. „Hey warte!“, rief der Lockenkopf und die Spanierin drehte sich um. „Tut mir leid.“, entschuldigte Harry sich dann und sie zuckte mit den Schultern.
„Kannst du ja nichts für.“, meinte sie und wollte schonwieder weiter gehen, aber Harry rief sie erneut. „Darf ich dich als Entschädigung auf einen Kaffee einladen?“, fragte er. „Wie gesagt, du kannst da nichts für. Wann anders vielleicht.“, lehnte sie ab.
Harry ging Jenna etwas auf die Nerven, außerdem kannte sie die Gerüchte um den jungen Sänger und verzichtete gern darauf ein weiteres Mädchen in seiner langen Liste zu werden.
Ohne ein weiteres Wort ließ sie Harry im Eingangsbereich stehen und der Lockenkopf sah ihr nachdenklich nach. Das hatte er wohl gründlich verkackt, aber ihm würde schon noch etwas einfallen, um mit Jenna einen Kaffee trinken gehen zu können.



Kurz nach Harry betrat Niall die Villa. Er hatte das dringende Bedürfnis Steffi wieder zu sehen. Diese saß mit Issy, Anne, Mia und Kathi im Wohnzimmer, sie schauten alle zusammen einen Film.
„Hallo.“, begrüßte er alle, als er ins Wohnzimmer trat und alle murmelten eine Begrüßung zurück, weil die Mädchen gar nicht realisierten, wer dort stand, weil sie zu gefesselt von dem Film waren.
Nur Steffi hatte sofort bemerkt, dass es Niall war, deswegen stand sie auf und ging auf den Blonden zu. „Na?“, fragte sie und lächelte schüchtern, während sie nervös am Saum ihres Pullis spielte und die Blicke der anderen im Rücken spürte.
„Komm mit.“, meinte Niall, der die Blicke ebenfalls bemerkte und zog Steffi in den Eingangsbereich. „Ich wollte…ja…gucken wie es dir so geht.“, stammelte er dort und kratzte sich im Nacken. Eigentlich hatte er keine Ahnung, warum er da war.
„Ähm, mir geht es gut. Ich fand es schön gestern.“, antwortete die Britin und Niall lächelte. „Das freut mich, ich fand es auch toll.“ Dann standen sie schweigend voreinander und keiner wusste, was er sagen sollte.
„Kann…kann ich vielleicht deine Handynummer bekommen? Dann…dann können wir vielleicht den anderen…ähm…anrufen, wenn…ja wenn…“, stammelte der Blonde und Steffi kicherte.
„Klar. Gib mir mal dein Handy bitte.“ Niall reichte es ihr und sie tippte ihre Nummer ein. „Dankeschön. Ich schreib dir, dann hast du auch meine Nummer.“ Das braunhaarige Mädchen nickte und Niall verabschiedete sich.
Vor der Tür haute er sich die Hand gegen die Stirn. Er ärgerte sich, weil er sich so peinlich verhalten hatte. Dafür hatte er nun Steffis Handynummer, was ja auch ein Erfolg war. Dann konnte er ihr SMSen schreiben und sich mit ihr unterhalten, auch wenn sie nicht im gleichen Raum waren.



Am Abend machte Trish sich auf den Weg zu einen Café im Zentrum Londons. Sie hatte sich so lang von Joey bequatschen lassen, bis sie einem Treffen schließlich zugestimmt hatte. Sie wusste nicht, was sie so wirklich davon erwarten sollte.
Wenn Joey sich entschuldigen würde, dann wollte sie ihm auf jeden Fall noch eine Chance geben. Eigentlich war er kein schlechter Mensch, davon war sie überzeugt.
In dem kleinen Straßencafé wurde Trish von einem Kellner angesprochen und gefragt, ob sie die Begleitung von Joey Cottle sei und wurde nach ihrer Zustimmung zu einem Tisch in einer Ecke geführt.
Nach weiteren fünf Minuten des Wartens stoß dann Joey dazu und setzte sich Trish gegenüber. „Hey.“, begrüßte er sie und lächelte. „Hallo.“ Der Musiker holte tief Luft und sah der gebürtigen Deutschen fest in die Augen.
“Also, warum du hier bist. Es tut mir leid. Es tut mir wirklich wahnsinnig leid und ich weiß, dass es mit einer Entschuldigung eigentlich nicht getan ist. Ich war so ein Idiot und Josh hat mir total den Kopf gewaschen und ich hab verstanden, dass ich eine tolle Person total enttäuscht habe und ich war einfach nur dumm und selbstüberzeugt und der Meinung, dass ich toll sei und mir alles erlauben konnte.
Aber mir ist klar, dass ich das nicht kann und dass mein Verhalten total beschissen war und du echt wütend auf mich bist und das auch zu Recht. Sag mir bitte, wie ich das wieder gut machen kann, damit wir vielleicht nochmal von vorne anfangen können. Ich mag dich wirklich Trish und ich wünsche mir wirklich, dass du mir vielleicht ein kleines Bisschen verzeihst und mir eine Chance gibst, damit ich dir zeigen kann, wie ernst mir das ist.“, rattere Joey herunter und Trish saß nur fassungslos da.
„Du…“, fing sie an und lächelte dann. „Ich glaube dir. Ich will es aber langsam angehen. Ich will dich kennen lernen und glaub mir, wenn das noch einmal passiert, dann reicht keine Entschuldigung der Welt.“, drohte sie noch und Joey atmete erleichtert aus.
„Ich mach alles, was du willst, wenn du mir nur glaubst und noch was mit mir zu tun haben willst. Das ist mehr als ich verdiene.“
„Jeder Mensch macht Fehler, solange er sie einsieht, hat er auch eine zweite Chance verdient.“, befand die Brünette und funkelte ihren Gegenüber gespielt böse an, als er wiedersprechen wollte.





Oh Harry, was hast du vor? Anscheinend kannst du nicht damit umgehen, wenn ein Mädchen nicht mit dir ausgehen will. Niall hat da deutlich mehr Geschick, auch wenn er sich ein bisschen seltsam verhalten hat. Aber hey, er ist verliebt, das verzeihen wir ihm! Er kann seiner Prinzessin nun wenigstens Nachrichten schreiben.
Joey hat verdammtes Glück gehabt. Wenn Trish ihn nicht mögen würde, dann hätte seine kleine Rede wohl auch nichts gebracht. Wir hoffen, dass er das nun nicht wieder versaut, weil es dann endgültig vorbei ist.
Wir sind ja mal gespannt, was Calum und Luke sich so überlegt haben und wie sie ihre Dates meistern. Die Vier könnten ja nicht unterschiedlicher sein. Wir werden sehen.

Kapitel 16

Ashton hatte sich bereit erklärt Calum, Luke, Jacky und Hannah zu einer kleinen, aber teuren Bar zu fahren, da keiner der Vier einen Führerschein besaß. Das Ashton zwar theoretisch einen hatte, ihm dieser aber abgenommen wurde, erzählte keiner der Jungs und deswegen waren sei froh, dass sie ohne Zwischenfälle an ihrem Ziel ankamen.
Auf den Rat von Kathi, trug Jacky eine schwarze Jeans, ein lilafarbenes Top und weiße Chucks, dazu einen weißen Cardigan. Hannah trug ähnliche Sachen, nur war ihre Hose blau, das T-Shirt weiß, sie trug einen Schal, schwarze Halbstiefel und eine schwarze Sweatshirt-Jacke. Die beiden Jungs waren schlicht in Hemd und Jeans gekleidet.



Luke öffnete die Tür zu der kleinen Bar und ließ die Mädchen und Calum eintreten, bevor er ihnen folgte. Im Innenraum war es relativ warm, Gemurmel und Musik erfüllen den Raum. Am Rand war noch ein Tisch mit Sitzplätzen frei und die Vier besetzten diesen schnell, bevor jemand anders es tat.
Luke und Hannah saßen auf der einen Seite des Tisches, Calum und Jacky auf der anderen. Alle schwiegen, weil er keiner so richtig wusste, was er sagen sollte. Luke war das zu doof, deswegen räusperte er sich und fing dann an zu reden.
„Was für Song singt ihr in der ersten Show?“, fragte er und griff gleichzeitig nach der Karte für die Getränke. „Lucky, von Jason Mraz.“, antwortete Hannah und beugte sich mit über die Karte. „Deep von Auburn.“, meinte Jacky und Calum lächelte sie von der Seite an. Er mochte das Lied.
Luke lehnte sich zurück, als er damit fertig war die Karte zu studieren und Hannah schob sie kurz darauf zu Calum und Jacky.
Bis der Kellner kam um die Bestellungen aufzunehmen, schaffte es keiner ein richtiges Gespräch in Gang zu bringen. Luke versuchte ein paar lustige Sachen zu erzählen, die allerdings nur er lustig fand und mit denen er vor allem Hannah kräftig auf den Keks ging.
Sie fragte sich bereits, was sie sich eigentlich dabei gedacht hatte, einfach mit ihm auszugehen, obwohl sie nichts über ihn wusste. Offenbar hielt er sich für besonders komisch und unterhaltsam.
„Ein Elefant trifft am Fluss auf einen nackten Mann: "Was - damit trinkst Du?", erzählte Luke und fing an zu lachen, während Hannah wieder die Augen verdrehte und Calum kurz davor war den Kopf auf die Tischplatte zu hauen, weil sein bester Freund sich so peinlich verhielt.
Ihnen wurden die Getränke gebracht und zur Erleichterung aller, hielt Luke erst einmal den Mund. Stattdessen fing Calum an von Australien zu erzählen und Jacky hörte ihm interessiert zu. Sie fand Calum nett und er hatte lustige, aber auch interessante Sachen zu erzählen.
Hannah hingegen langweilte sich fast zu Tode und sie war froh, als sie alle beschlossen wieder nach Hause zu fahren, weil die beiden Mädchen am nächsten Tag eine Trainingsstunde mit Josh hatten.
Sie schwor sich, nie wieder mit diesem kindischen Schwachkopf auszugehen, da er an diesem Abend nicht eine gute oder interessante Eigenschaft an den Tag gelegt hatte. Auf so jemanden konnte das blonde Mädchen durchaus gut verzichten, egal wie gut Luke aussehen mochte.



„Hast du vielleicht noch Lust mit mir einen kleinen Spaziergang zu machen?“, fragte Calum unsicher, als er Jacky ihre Jacke reichte, das Mädchen nickte lächelnd. „Ich will nach Hause, mein Kopf tut weh.“, jammerte die Griechin, um zu verhindern, dass Luke ebenfalls auf irgendeine Idee kam.
Der Australier war jedoch so zuvorkommend und rief seiner Begleitung noch ein Taxi und wartete, bis dieses um die nächste Straßenecke Richtung Villa gefahren war, ehe er sich selbst auf den Weg nach Hause machte.
Calum und Jacky hingegen schlenderten die Straße entlang, die kühle Herbstluft genießend. Immer wieder sah Calum seine Begleiterin an, die stur auf den Weg vor sich sah. Beide schwiegen, aber es war kein unangenehmes Schweigen.
„Luke ist ein Spinner.“, meinte Calum irgendwann und Jacky lachte leise. „Allerdings. Arme Hannah, ich glaube sie hat sich das alles etwas anders vorgestellt.“, antwortete sie und sah Calum direkt an. „Aber das wird sie schon verkraften.“, fügte sie hinzu, wandte sich ab und ging weiter, Calum folgte ihr.
Er wurde aus der gebürtigen Kanadierin einfach nicht schlau. Immer wenn er dachte, dass sie sich ein bisschen ihm gegenüber öffnen würde, dann wandte sie sich ab, das war schon den ganzen Abend lang so gewesen.
„Willst du mir vielleicht erzählen, was dich so bedrückt?“, fragte er vorsichtig, aber Jacky schüttelte im Gehen den Kopf. „Ich kann nicht.“, murmelte sie und blieb wieder stehen. „Lass uns nach Hause fahren, okay? Ich fand es ganz nett heute Abend. Vielleicht, wenn du Lust hast, dann zeig ich dir nächstes Mal einen meiner Lieblingsplätze in London.“, schlug sie vor und Calum nickte lächelnd.
„Gern, ich ruf ein Taxi.“ Nie im Leben hätte Calum gedacht, dass Jacky sich wieder mit ihm treffen wollte, geschweige denn, dass die Initiative dafür von ihr aus ging und dass sie ihm dann auch noch vorschlug ihm ihren Lieblingsplatz zu zeigen. Vielleicht das ja ihre Art, um einen Menschen kennen zu lernen und ihm zu vertrauen. Calum fühlte genau, dass das junge Mädchen damit ein Problem hatte, anderen zu vertrauen.





Oh Luke, was zum Teufel ist das denn gewesen? Wir stellen uns grad die Frage, ob du jemals mit einem Mädchen ausgegangen bist und auch nur einen kleinen Funken Ahnung besitzt, wie man sich bei einem Date zu verhalten hat. Das ist ja schrecklich mit anzusehen. Kein Wunder, dass Hannah auf einmal Kopfschmerzen hat, die haben wir jetzt auch! Schäm dich und am besten entschuldigst du dich auch noch, falls du es auf ein weiteres Date abgesehen haben solltest. Wir sind wirklich empört.
Auf Calum dagegen sind wir ziemlich stolz. Jacky scheint selten jemandem zu vertrauen und anscheinend will sie so etwas wie Vertrauen zu ihm aufbauen. Was auch immer er gemacht hat, er hat es richtig gemacht. Vielleicht sollte er mit Luke noch einmal ein ernstes Wort reden und ihm den Kopf waschen.

Kapitel 17

„Du bist ja schon wieder da.“, stellte Kris erstaunt fest, als Hannah in das gemeinsame Zimmer gestürmt kam und ihre kleine Tasche auf das Sofa warf, die Jacke folgte und die Schuhe landeten in einer Ecke.
„Alles okay?“, fragte die Deutsche besorgt, Hannah brummte nur etwas, zog sich ihre Schlafkleidung an und schminkte sich ab. „Luke ist der größte Vollidiot, den ich jemals in meinem Leben getroffen habe. Und ich habe einige getroffen.“, fluchte sie, als sie die Leiter nach oben kletterte.
„Erzähl.“ „Also, wir waren in einer kleinen Cocktailbar und es war auch echt ganz schön da, nur keiner wusste so richtig, was er sagen sollte und wir haben keine richtigen Gespräche gehört, also wir vier. Dann hat er irgendwann angefangen irgendwelche dummen Witze und Sprüche zu reißen und es war einfach nur total kindisch und albern und dumm. Calum und Jacky machen noch einen Spaziergang, aber ich hab gesagt ich will nach Hause, weil ich Kopfschmerzen habe. Hauptsache ich muss nicht noch mehr Zeit mit diesem Idioten verbringen. Was hab ich mir nur dabei gedacht mich auf ein Date einzulassen mit einem Kerl, den ich kaum kenne?“, jammerte Hannah und schlug sich die Hand ins Gesicht.
„Das klingt echt scheiße. Vielleicht war er nervös oder er hatte noch nicht so viele Dates oder so. Oder er ist wirklich so ein Idiot.“, antwortete Kris. „Ich will es gar nicht wissen, es ist mir egal. Jungs und Beziehungen werden eh total überbewertet, das brauch einfach niemand.“, beschloss Hannah und damit war das Thema für die Beiden beendet.



Als Calum wieder in der Wohnung der Band angekommen war, machte er sich direkt auf die Suche nach Luke, denn mit diesem hatte er noch ein Wörtchen zu reden. Ihm war neu, dass sein bester Freund sich so bescheuert verhielt. Sonst war er doch auch total cool und hatte immer einen lockeren Spruch parat.
„Was hast du dir heute eigentlich dabei gedacht?“, fragte Calum direkt, als er in Lukes Zimmer kam. Dieser saß mit seinem Handy auf dem Bett und starrte drauf. „Ich weiß es auch nicht! Keine Ahnung, was mit mir los war.“, antwortete er und sah wirklich etwas geknickt aus.
„Du bist doch sonst nicht so.“, meinte Calum und setzte sich zu dem anderen auf das Bett. „Irgendwie hatte ich voll das Gefühl, dass ich lustig sein und die Stimmung auflockern musste. Ich hab mich so dumm angestellt. Bestimmt findet Hannah mich jetzt doof und kindisch und redet nie wieder ein Wort mit mir.“
„Wenn du dir was überlegst, womit du sie vielleicht davon überzeugen kannst, dass du nicht ein vollkommen bekloppter Idiot bist, dann passiert das vielleicht nicht.“, grinste Calum und Luke sah ihn böse an.
„Lass dir einfach was einfallen.“, meinte der Neuseeländer, klopfte Luke auf die Schulter und verließ das Zimmer. „Warte! Wie war es noch mit Jacky?“, wollte Luke wissen, aber Calum schüttelte nur den Kopf. „Ein Gentleman genießt und schweigt.“, lachte er und verschwand.



Es war fast Mitternacht, als Zayn die Villa der Kandidaten verließ. So lang hatte er mit Amy geredet. Sie hatten sich über Bradford unterhalten, die Schule, Lehrer, über Musik und über noch viele andere Sachen.
Amy hatte Zayn nie richtig gekannt, nur das, was man ihn der Öffentlichkeit über ihn wusste und was man an der Schule so erzählte. Aber sie war trotzdem immer in ihn verliebt gewesen und sie war es nur noch mehr, als sie bemerkte, wie viel sie und der Halbpakistani gemeinsam hatten.
Allzu große Hoffnungen machte sie sich allerdings nicht. Zayn konnte so viele Mädchen haben, warum sollte er sich also ausgerechnet sie aussuchen? Das kleine, schüchterne, unscheinbare Mädchen, von seiner alten Schule, das ihn seit Jahren anhimmelte? Da würde sie ja eher vom Blitz getroffen werden, als das Zayn sich in sie verlieben würde.
Was Amy nicht wusste, war, dass Zayn sie schon sympathisch gefunden hatte, als er sich ihren Castingbeitrag angesehen hatte und dass er anfing sie immer mehr zu mögen. An Perrie dachte er so gut wie gar nicht mehr und wenn er es tat, dann fühlte er nichts mehr dabei. Wenn er an das Mädchen aus Bradford dachte, musste er lächeln.
Zayn verfluchte sich dafür, dass er so schüchtern war und oft Angst hatte etwas falsch zu machen, er hätte sich gern woanders mit Amy getroffen, aber er traute sich nicht sie zu fragen.



„Du bist ja doch nicht so dumm, wie ich dachte.“, lachte Josh und Joey schlug ihm beleidigt gegen den Arm. Sie saßen in der Wohnung, die sie sich teilten und Joey hatte gerade von seinem Treffen mit Trish erzählt.
„Versau es nicht.“, meinte Josh und sein bester Freund verdrehte die Augen. „Ich hab es jetzt verstanden. Außerdem kann ich mich auch benehmen.“, antwortete er schnippisch. „Ich krieg das schon irgendwie hin. Ich muss es hinkriegen, ich mag sie wirklich.“, fügte er hinzu und erntete ein Lächeln von Josh.
„Das ich noch erleben darf, dass mein bester Freund sich wirklich verliebt hat und nicht den großen Player spielt. Ich bin richtig beeindruckt.“ „Weißt du was? Du bist richtig doof.“, maulte Joey und griff nach seinem Handy.
„Ich geh ins Bett, wir sehen uns morgen.“, verabschiedete er sich dann, Josh nickte und sein bester Freund verschwand. Etwa fünf Minuten später hörte er Joeys Stimme und wusste, dass er telefonierte und er konnte sich auch genau denken, mit wem.
Josh seufzte. Er war lange nicht mehr verliebt gewesen. Er sehnte sich nicht einmal direkt nach einer Freundin, sondern eher nach dem Gefühl verliebt zu sein. Er liebte es, wenn er die Schmetterlinge in seinem Bauch herumfliegen spürte, seine Gedanken nur auf einen Menschen ausgerichtet waren und er dauer-glücklich war.
Vielleicht sollte er öfter ausgehen oder es wie Niall machen und einfach immer nach einem Mädchen Ausschau halten, bei dem er einfach wusste, dass es die Richtige war.





Armer Luke, er weiß wohl selbst nicht, was in ihn gefahren ist. Er sollte sich nur ganz schnell etwas einfallen lassen, womit er Hannah vielleicht doch noch überzeugen kann. Einfach wird das sicher nicht.
Zayn und Amy sind schön süß, nicht wahr? Schade, dass sie beide viel zu schüchtern sind. Sonst wären sie wohl schon längst unser Bradford-Traumpaar. Aber Zayn konnte wirklich mal über seinen Schatten springen, er ist ein Weltstar, da hat man nicht schüchtern zu sein!
Oh Joey, ihn hat es ja mal richtig erwischt. Bestimmt vergeigt er es dieses Mal nicht, so verliebt wie er ist. Unser lieber Josh findet sicherlich noch die Richtige, er darf bloß nicht aufgeben.
Was haltet ihr von dem Liebeschaos? Dabei sind erst ein paar Tage vergangen.

Kapitel 18

Am nächsten Morgen standen alle Mädchen um neun Uhr in dem großen Tanzraum. Die Tür flog auf und Josh kam herein, in einem Muskelshirt und weiten Sporthosen.
„Morgen! Wie ihr ja alle wisst, braucht jeder Auftritt eine Choreografie. Als erstes üben wir die für den Gruppensong und an der Tür hängt ein Plan, wann ich mit wem die Choreo für den eigenen Song üben werde. Keine Sorge, ihr müsst das nicht sofort können, ihr bekommt eine DVD, wo der Tanz in Normaltempo und in Slow-Motion drauf ist, damit ihr auch genug Zeit habt, um ihn zu lernen. Aber eigentlich sind die meisten Schritte relativ einfach, immerhin sollt ihr ja nebenbei auch noch singen und nicht vollkommen aus der Puste sein.“, erklärte Josh motiviert und sah in zehn überraschte Gesichter.
„Ich tanz euch das erst einmal vor, dann stell ich euch auf und dann braucht ihr das nur nach zu machen.“ Mit Hilfe einer Fernbedienung stellte der Drummer die Musik an und schon erfüllten die ersten Takte von ‚Move in the right direction‘ den Raum.
Tatsächlich stellten sich die Schritte als nicht so schwer heraus. Josh stellte alle Mädchen an die Position, an die sie sollten. Issy, Hannah, Jacky und Amy in die Mitte, Jenna, Steffi und Kathi auf die rechte Seite und Anne, Kris und Maria auf die linke Seite.
„Ihr müsst euch nicht zu 100 Prozent an die Choreo halten, ihr solltet nur die Grundschritte befolgen, ansonsten könnt ihr ein wenig variieren. Ich zeig euch das einmal an einem Beispiel.“



„Ich kann nicht mehr.“, stöhnte Jenna und ließ sich auf einen der Küchenstühle fallen. „Stell dich nicht so an.“, lachte Hannah und warf ihr eine Flasche Wasser zu. „So schlimm ist es auch nicht.“, warf Kris ein und setzte sich mit einem kleinen Sprung auf die Tischplatte.
„Ihr tanzt ja auch alle!“, protestierte Steffi und Jenna nickte kräftig. „Trotzdem übertreibt ihr.“, lachte Josh und nahm sich ebenfalls etwas zu trinken. „So, laut meiner Liste darf ich als nächstes Kathi ein bisschen foltern. Lass uns anfangen, sonst schaffen wir den Plan heute nicht.“
Kaum waren Kathi und Josh wieder verschwunden, zogen Hannah und Kris Jacky in das Zimmer der beiden Louisaner, um sie über den Rest des Dates auszufragen.
„Jetzt erzähl, wie es gestern noch mit Calum war.“, fragte Hannah ohne zu zögern und Jackys Wangen färbten sich leicht rosa. „Wir waren noch ein bisschen Spazieren und ich hab gesagt, ich zeige ihm das nächste Mal meinen Lieblingsplatz in London.“, gab sie dann zu und die beiden anderen Mädchen grinsten.
„Das klingt auf jeden Fall nach einem Erfolg und es freut mich, dass zumindest dein Abend gut war.“, lächelte Hannah.
„Kris, Hannah?!“, rief jemand und die beiden betraten den Flur. Vor ihrer Zimmertür stand Anne und deutete auf das Türblatt. „Da hängt ein Brief.“, meinte sie. Die Mädchen gingen den Flur entlang und stellten fest, dass der Brief an Hannah adressiert war.
„Von wem ist der?“, wollte die die rothaarige Deutsche wissen, aber ihre blonde Mitbewohnerin zuckte nur mit den Schultern. „Keine Ahnung, steht nicht drauf. Vielleicht steht es drin.“



Your smile and your eyes,
Your laughter and your hair,
The gestures which you make if you talk.
Do you know how pretty you are?



„Okay, kein Absender und auch sonst nichts, was darauf hindeuten würde, wer das war.“, meinte Hannah, nachdem sie die kleine Nachricht gelesen hatte. „Vielleicht war es Josh.“, scherzte Kris. „Ach Quatsch, den kenn ich doch gar nicht. Warum sollte er mir so was an die Tür pinnen. Dann wohl eher dir.“ „Ja klar.“ Beide lachten und beugten sich dann wieder über den Brief.
„Aber das ist schon ziemlich süß, das musst du zugeben.“ „Ja stimmt.“, antwortete Hannah. „Aber ich will wissen wer das war. Mal gucken, vielleicht bekomm ich ja noch mehr Briefe und dann seh ich die Person vielleicht.“



Wie ist das Tanztraining mit Josh? :)“
„Gut, aber anstrengend.:)“
„Meinst du, du schaffst es noch was mit mir zu unternehmen? Natürlich nur, wenn du Lust hast.:)“
„Gern doch. An was hast du denn gedacht? :)“
„Eis essen? ;)“
„Vielfraß :P Aber klar, von mir aus gern.:)“
„Das war nicht nett. :( Dann hole ich dich in einer Stunde ab, passt dir das?“
„Passt super. Bis später.:)“



Lächelnd legte Steffi ihr Handy bei Seite und stellte sich an ihren Schrank. Schnell hatte sie sich ein paar Sachen rausgesucht und war damit im Bad verschwunden, um zu duschen.
Pünktlich auf die Minute war sie fertig, denn Niall schickte ihr eine SMS, um Bescheid zu geben, dass er da war. Schnell schnappte sie sich noch ihre Tasche und verschwand.



Ashton und Michael hatten beschlossen sich das Training der Mädchen anzusehen. Gegen Mittag kamen sie in der Villa an, gerade als Kathi die Treppe aus dem Keller nach oben kam. Sie sah vom Training noch total fertig aus und telefonierte wütend.
„Du wusstest doch, auf was wir uns einlassen. Aber…“ Sie machte eine kurze Pause. „Aber du hast doch…Lass mich ausreden verdammt! Du...So ein Arsch!“, fluchte sie dann und schob das Handy in ihre Hosentasche. Dann fiel ihr Blick auf Ash und Mike.
„Oh…hey.“, murmelte sie verlegen und verschwand. „Was war das denn?“, fragte Ashton verwundert und sah ihr nach. „Ich geh mal gucken.“ „Du kannst auch wirklich keine Mädchen traurig sehen.“, zog Mike ihn auf und verschwand dann lachend Richtung Tanzraum.
Ash stieg die Treppen nach oben und sah noch die Tür zuschlagen, nachdem Kathi dadurch verschwunden war. Leise klopfte er an, bekam aber keine Antwort.
„Hey…was ist los?“, fragte er und klopfte erneut. „Mir geht’s gut!“, schniefte Kathi und klang mehr als unglaubwürdig.
„Ich komm rein.“, warnte der Australier noch und drückte die Klinke herunter. Kathi saß auf ihrem Bett, die Knie angezogen und starrte aus dem Fenster.
„Geh weg.“, murmelte sie und wischte sich über die Augen, dabei verwischte ihr Mascara und Ashton reichte ihr ein Taschentuch. Dankbar nahm Kathi dies entgegen und wischte ihr Gesicht so gut es ging sauber.
„Also, willst du darüber reden?“, fragte er und setzte sich neben sie. „Mein Freund. Er sagt, er findet es doch scheiße, dass ich jetzt hier bin. Dabei kann er mich besuchen, Dublin ist nicht am anderen Ende der Welt, wenn er es wollen würde, könnte er kommen. Aber es ist ihm zu viel und er will einfach nicht mehr. Ich weiß gar nicht, was ich tun soll. Ich will ihn nicht verlieren, aber ich will auch nicht hier aufgeben.“
„Weißt du, wenn er dir diese Chance nicht gönnt und dir ein schlechtes Gewissen einredet, dann hat er dich nicht verdient. Finde ich zumindest. Er sollte froh sein, dass er eine so tolle Freundin hat, dass sie hier eine Chance bekommen hat. Er sollte stolz auf dich sein.“, erklärte der Australier und Kathi sah ihn überrascht an.
„Findest du?“ Ash nickte und sie lächelte. „Danke.“, wisperte sie und wischte sich noch einmal über die Augen. „Und jetzt machen wir irgendwas, damit du auf andere Gedanken kommst.“, beschloss Ashton und sprang auf.
„Und was?“ „Kennst du London?“ Kathi schüttelte den Kopf. „Gut, ich auch nicht. Dann können wir uns auch zusammen verlaufen.“, lachte Ash und zog das verblüffte Mädchen hoch. „Darf ich vorher duschen und mich umziehen?“, kicherte sie und er nickte.
„Ich mach es mir einfach unten in der Küche bequem.“, meinte er und verschwand, lachend sah Kathi im hinterher.





Hannah hat jetzt auch noch einen geheimen Verehrer. An Angeboten mangelt es ihr wirklich nicht. Niall ist wirklich bemüht. Ob er sich wohl dieses Mal traut Steffi zu küssen? Wir sind gespannt.
Kathi tut uns wirklich leid, das hat sie echt nicht verdient. Aber Ash ist ja da und muntert sie wunderbar auf. Was anderes hätten wir auch nicht erwartet.
Jetzt müssen wir nur noch herausfinden, was Mike im Tanzraum erwartet.

Kapitel 19

Als Michael die Tür zum Tanzraum aufmachte, erklärte Josh gerade Maria einen etwas komplizierteren Schritt. An die Wand gelehnt, beobachtete der Australier die beiden und grinste, als Maria erschrocken zusammen zuckte, weil sie Michael im Spiegel gesehen und nicht mit ihm gerechnet hatte.
„Was machst du denn hier?“, fragte Josh, der inzwischen auch Michaels Anwesenheit bemerkt hatte. „Ein bisschen gucken, was hier so läuft. Wir haben ja noch nicht wirklich was zu tun.“, erklärte er und wandte sich an Mia.
„Wie geht es deiner Oma?“, fragte er und sie lächelte. „Es ist nicht so schlimm, wie sie angenommen haben. Wenn sie ein bisschen Glück hat, dann kann sie diese ‚Gesundheitskrise‘, wie sie es nennt, überstehen. Ich hab mit ihr telefoniert und sie hat gesagt, dass mein Auftritt am Samstag sie bestimmt wieder gesund machen kann.“, erzählte die Britin und ihre Augen strahlten richtig.
„Das freut mich.“, meinte Michael und lächelte zurück. „Ich will eure Unterhaltung ja nicht unterbrechen, aber ich hab einen Plan und wir müssen leider weiter machen.“ Josh grinste und Mia zuckte entschuldigend mit den Schultern.
„Mal gucken, vielleicht bin ich ja noch da, wenn du fertig bist.“, meinte Michael und verschwand winkend aus dem Raum.



Der Rest des Dienstages und auch der gesamte Mittwoch vergingen ohne besondere Vorkommnisse. Niall und Steffi waren Eis essen gewesen und natürlich hatte der Ire sich nicht getraut seine Prinzessin zu küssen.
Ash und Kathi hatten sich tatsächlich in London verlaufen und waren auch noch in einen Regenschauer geraten, aber sie hatten trotzdem viel Spaß und Ash schaffte es erfolgreich, das blonde Mädchen abzulenken.
Hannah wusste noch immer nicht, wer ihr geheimnisvoller Briefeschreiber war und Jenna kämpfte immer noch mit der Choreo ihres Songs.
Issy hatte, seit der Tour durch London, Liams Handynummer und schrieb ab und zu mit ihm. Allerdings war der Brite relativ wortkarg, was aber nicht an Issy selbst, sondern an seinem Liebeskummer lag. Er war einfach noch nicht völlig über Danielle hinweg.
Kris hatte begonnen ihre Erlebnisse als eine Art Tagebuch aufzuschreiben und im Internet hochzuladen, Anne träumte vom warmen Italien und von Louis und auch Amy wurde von Tagräumen heimgesucht, die Zayn beinhalteten.
Jacky überlegte, welchen Ort genau sie Calum zeigen wollte und Maria war unglaublich glücklich, als sie die Nachricht erhielt, dass ihre Oma mit sehr großer Sicherheit wieder gesund werden würde.



Am Donnerstag kamen alle Jungs inklusive Josh in die Villa und im Schlepptau hatten sie ein großes Kamerateam. „Hallo!“, brüllte Louis und die ersten Mädchen kamen in den Eingangsbereich.
„Wir machen heute die kleinen Einspielfilme für die Show.“, verkündete Zayn, als alle da waren. „Überlegt euch, was ihr sagen wollt. Ihr könnt ein bisschen erzählen, wer ihr seid und wo her kommt, was ihr so macht und so weiter. Lasst euch was einfallen.“
„Einfach so?“, fragte Anne und die Jungs nickten. „Das Showgeschäft ist spontan und das wird heute erste Übung dafür sein.“, antwortete Liam und manche der Mädchen seufzten.
„Wir gehen erstmal ein bisschen rum und filmen die Villa und so und schauen in eure Zimmer, aber da müsst ihr einfach nur so tun, als wären wir nicht da. Die Gespräche mit euch drehen wir später.“, erklärte Niall und das Kamerateam schaltete seine Geräte ein.
Die Mädchen begaben sich wieder dahin, wo sie vorher auch waren und Louis und Harry spielten Moderator, um dem Zuschauern die Villa zu zeigen.



„Das hier ist das Zimmer von meinen grandiosen Louisanern.“, grinste der Doncaster und schwang die Zimmertür auf. Hannah spielte gerade Gitarre und Kris war nicht da. „Ich hab eine Griechin und eine Deutsche in meinem Team. Das auf dem Sofa ist Hannah, die Griechin.“, redete Louis weiter, während einmal das Zimmer gefilmt wurde. Dann ging es weiter.
„Hier wohnen eigentlich Harrys Harolds, aber es gab einen Zimmertausch, jetzt…“ „Lass mich selbst erzählen. Hier wohnt jetzt noch Amy, Issy, mein anderes Teammitglied, wohnt bei Liams Paynies, dafür ist eins seiner Mädchen, Jenna, in das Zimmer meiner Harolds gezogen.“, unterbrach der Lockenkopf seinen besten Freund und grinste.
„Kurz gesagt, Jenna und Issy haben einfach die Zimmer getauscht. Aber die Teams haben sich nicht geändert. Harry kann eben nicht erklären.“, lachte Louis und Harry schlug ihm gegen den Oberarm.
Amy saß vor ihrem Laptop und Jenna saß am Schreibtisch und zeichnete. Beide taten, als würden sie die anderen Leute in ihrem Zimmer gar nicht bemerken.
Jacky und Kathi waren beide nicht da, als Louis und Harry dieses Zimmer zeigten, dafür fanden sie die beiden später beim Kochen in der Küche.
Issy und Steffi lagen in ihren Betten, lasen und lernten ihre Texte, als das Kamerateam herein platzte. „Da ist mein zweiter Harold, Issy. Und Liams Mädchen, Steffi.“ Beide sahen kurz von ihren Schriftstücken auf und dann wieder zurück auf die Buchstaben.
„Zayns Mädels hat Louis, wer auch sonst, BBG’s genannt. Bradford Bad Girls.“ Harry lachte und öffnete die Tür. „Maria, oder Mia, spielt gerade Gitarre und Anne…Anne ist weg.“, grinste Louis.
Anschließend erkundeten sie die Villa. Zuerst war der Keller dran, im Tanzraum fanden sie dann auch Kris und Anne, die gar nicht wirklich bemerkten, dass sie beim Üben gefilmt wurden, da sie beide Kopfhörer in den Ohren hatten und sich stark auf ihre Choreo konzentrierten.
„Die Rothaarige ist auch ein Louisaner, Kris, aber ich würde nicht unbedingt damit rechnen, dass ihre Haare in der Liveshow die gleiche Farbe haben wir jetzt. Heute ist erst Donnerstag, da sind noch ein paar Tage Zeit, um etwas zu ändern. Und Anne ist das zweite BBG, das wir noch vermisst haben.“, erzählte Louis und das Filmteam haute wieder ab.



Während also Louis und Harry die Villa vorstellten und auch noch alle anderen Räume zeigten, saßen die anderen Jungs alle am großen Esstisch und unterhielten sich.
Ich bin so gespannt auf die Show und wie das alles bei den Leuten ankommt.“, meinte Niall und nahm sich einen Apfel aus der Obstschale. „Ich auch, aber ich glaube, dass viele unserer Fans zugucken werden. Das dürfte wohl gut für die Einschaltquoten sein.“, vermutete Liam.
„Was ist eigentlich mit den Zuschauern, die nicht aus England kommen?“, wollte Michael wissen. „Der Sender hat Verträge mit anderen Sendern aus Deutschland, Frankreich, Dänemark, Schweden, Finnland und Norwegen, Irland, den Niederlanden, Spanien und Italien, Portugal und noch mit ein paar anderen Ländern, soweit ich weiß. Viele wollten auch ihm ihren Land die Show ausstrahlen, vor allem die, die auch einen Teilnehmer hatten. Das Abstimmungs-System ist dadurch zwar ziemlich kompliziert, aber da haben wir nicht so viel mit zu tun. Sonst kann man am nächsten Tag die Show als Zusammenfassung im Internet schauen.“, erklärte Zayn.
„Was für ein großer Aufwand.“, stellte Calum fest und die anderen nickten. „Allerdings. Ich glaube aber, dass sich das wirklich lohnt. Die Mädchen sind gut und wenn sie direkt so bekannt werden, dann haben sie später eine richtig gute Chance, wenn sie im Musikgeschäft sind.“ Niall wollte noch mehr sagen, aber sein Handy klingelte.
„Hey Justin.“, begrüßte er den Kanadier und höre aufmerksam seinen Worten zu. „Das ist nicht dein Ernst? Das glaub ich ja nicht! Wow, dass das tatsächlich so weit reicht, hätte ich niemals gedacht. Ich frag mich nur, warum wir davon noch nichts wissen.“ Niall machte eine kurze Pause und die anderen sahen ihn fragend an.
„Achso. Ja das macht dann Sinn. Bestimmt rufen sie gleich an. Dein Manager weiß, wie man Werbung macht, aber bestimmt. Ich ruf dich wieder an, bis dann.“, verabschiedete sich Niall dann und legte auf.
„Das war Justin, er sagt, dass er gerade eine Werbung zu unserer Show in den USA gesehen hat und die auch in Kanada ausgestrahlt wird. Sein Manager bittet uns, ob er wohl einmal bei uns in der Show auftreten kann, so als Promotion.“, erzählte Niall und Zayn und Liam machten große Augen. „Wow, so weit reicht das. Hätte ich ja nicht gedacht. Klar, wenn er will, kann er gerne auftreten, also von mir aus. Hast du was dagegen Liam?“, wandte Zayn sich an seinen Bandkollegen und dieser schüttelte den Kopf. „Quatsch und Harry und Louis bestimmt auch nicht.“





Die Show der Jungs zieht ganz schön weite Kreise, unglaublich. Mal schauen, wie die Zuschauer auf Harrys und Louis Rundführung reagieren und wie sie unsere Mädels finden. Was sie wohl über sich erzählen werden?
Wir können es kaum erwarten, bis endlich Samstag ist und wir die Auftritte sehen können!

Kapitel 20

Der Donnerstag und die Einzelaufnahmen vergingen, die Mädchen übten und die Jungs warteten gespannt auf die Auftritte.
Am Freitag fuhren sie alle das erste Mal zu er Showhalle und sahen sich die Bühne und das ganze Gebäude an. Es war riesig. Viele Zuschauer hatten darin Platz und es gab riesige Leinwände und Lichtanlagen.
„Wow.“, entfuhr es Maria und sie sah sich staunend um. Am Rand gab es einen Bereich für die Mädels, wo sie sich aufhalten konnten, wenn sie nicht auftraten.
Daneben hatten die fünf Jungs von One Direction ihren Platz, auf einem kleinen Podest stand eine Couch, von der sie die Show ansehen konnten.
Vor der Bühne gab es dann noch einen langen Tisch mit vier Stühlen dahinter. Dort sollten die Jungs aus Australien sitzen und ihre Bewertung abgeben.
Der Hintergrund der Bühne war eine große LED Leinwand, auf der die gedrehten Szenen und die Effekte für die Auftritte gezeigt wurden.



„So, das ist also eure Bühne. Morgen Mittag proben wir alles nochmal, aber jetzt fahren wir zurück zur Villa fahren, da haben wir noch eine Überraschung für euch.“, verkündete Louis, nachdem sie eine Weile in der Halle gewesen waren.
„Was machen wir denn?“, fragte Anne und Louis lachte. „Ich hab doch gesagt, es ist eine Überraschung. Sei nicht so ungeduldig.“ „Einen Versuch war es ja wert.“, grummelte die Blonde und Louis lachte nur noch einmal.
Sie fuhren also alle zurück zur Villa, dort erwartete die Mädchen im Tanzraum ein großes Sammelsurium an Textilfarben, T-Shirts, Pinseln, Stempeln und noch viel mehr Krempel, den man zum Bemalen von T-Shirts gebrauchen konnte.
„Was wird das denn, wenn es fertig ist?“, fragte Hannah und sah die Jungs an. „Wir machen jetzt Team-Shirts. Soll bedeuten: Immer die beiden Mädchen die den gleichen Mentor haben, werden jetzt mit diesem zusammen T-Shirts aussuchen, bei denen allen die Farbe gefällt. Dann werden die Shirts bemalt und zwar mit dem Namen eures Teams und eurem eigenen Namen.“, erklärte Liam.
„Also wir haben schon ein bisschen was eingeteilt wegen den Farben, aber wir können auch noch tauschen. Aber Liams Team ist lila, Ich bin grün, Zayn orange, Niall blau und Louis gelb.“, meinte Harry.
„Gelb find ich doof.“ „Ich auch.“, stimmte Hannah zu und sie und Kris sahen sich grinsend an. „Wie wäre es mit rot?“, fragte Louis und beide nickten. „Dann wäre das ja geklärt, also los!“, rief Niall und klatschte grinsend in die Hände.
Die nächsten zwei Stunden waren die Mädchen damit beschäftigt ihre Shirts zu bemalen. Hinten auf den Rücken standen jeweils die Namen, die Louis den anderen verpasst hatte und darunter der Name des Mädchens. Auf dem Rest hatten die Kandidatinnen dann ihre Kreativität ausgelebt.



Als sie nach etwa zwei Stunden wieder alle den Tanzraum verließen und ihre Zimmer ansteuerten, klebte an Hannahs und Kris Tür ein neuer Brief, wieder an Hannah adressiert. Neugierig öffnete sie den Umschlag und grinste.



Did you know that you’re sweet as sugar and hot as hell at the same time?
Did you know that I really like you?
But what you don’t know is who I am.
Maybe I’ll tell you this one day.
Maybe tomorrow. Maybe after the first show.
Maybe after the last one.
We will see.



„Verdammt, ich will das jetzt wissen und nicht erst, wenn ich wieder nach Hause muss.”, jammerte Hannah und warf sich auf das Sofa. „Ich meine, wer solche Sachen schreibt, der muss doch toll sein, oder?“, fragte sie und hielt Kris den Brief hin.
„Hot as hell? Das findest du gut?“, fragte das rothaarige Mädchen lachend und gab ihrer Blonden Mitbewohnerin den Brief zurück. „Naja, ich mag es irgendwie. Außerdem ist es total geheimnisvoll und faszinierend. Komm schon, du würdest auch gern wissen wer das ist und dich über solche Briefe freuen.“
„Mhm, vielleicht. Aber wirklich haben muss ich das auch nicht.“, meinte Kris und die beiden wechselten das Thema.



„Hal…“ Der Rest des Wortes blieb Harry im Halse stecken, als er schwungvoll die Tür öffnete und dann feststellte, dass Jenna, nur in Unterwäsche bekleidet, vor dem Kleiderschrank stand. Ihre Haare waren noch nass vom Duschen.
„Harry!“, kreischte sie und der Lockenkopf murmelte eine Entschuldigung, während er die Tür wieder schloss. So war das nicht von ihm geplant gewesen. Dabei wollte er doch einen guten Eindruck bei ihr hinterlassen.
„Was willst du? Hat deine Mutter dir nicht beigebracht, dass man anklopft, bevor man einen Raum betritt, der einem nicht gehört? Guck mal, ich mach es dir vor.“ Mit einer übertriebenen Geste klopfte Jenna gegen das hölzerne Türblatt und sah Harry missbilligend an.
„Es tut mir wirklich leid. Ich…bei uns klopfen wir nicht und …ich bin es einfach nicht mehr gewohnt und es tut mir wirklich leid.“, murmelte er und sah sie entschuldigend an.
„Aber ich muss etwas Wichtiges mit dir besprechen. Allein. Meinst du, das geht jetzt?“ Das dunkelhaarige Mädchen seufzte. „Wenn es sein muss. Aber wehe dir es ist nicht wichtig, Styles.“, drohte sie und beide betraten das Zimmer.



„Ist zwischen dir und Eleanor jetzt wirklich endgültig Schluss?“, fragte Anne Louis, als dieser sich gerade in der Küche einen Tee machte. „Ich denke schon. Sie ist einfach wahnsinnig anstrengend, ich halte das nicht mehr aus und ich hab auch Stress genug, dann brauche ich auch nicht noch eine stressende Freundin. Irgendwann war es auch nur noch Pflicht, ich glaube ich habe sie gar nicht mehr richtig geliebt. Aber ich vermisse das Gefühl, dass da eine Person ist, zu der man immer gehen kann und die immer für einen da ist und einen bedingungslos liebt. Aber ich hab ja noch Harry.“, lachte er dann und Anne grinste. „Willst du doch alle Larry Shipper glücklich machen?“, fragte sie und er schüttelte den Kopf. „Das nicht, aber er ist mir schon sehr wichtig.“
„Ich bin echt nervös wegen Morgen.“, wechselte Anne das Thema und machte sich auch einen Tee. „Du schaffst das. Ich finde du hast dir zwar ein Lied ausgesucht, dass ich nicht erwartet hätte, aber ich bin mir sicher, dass du es richtig gut machen wirst.“, munterte Louis die Italienerin auf und legte ihr eine Hand auf die Schulter.
„Wenn du nervös wirst, dann schau einfach mich an. Ich verspreche dir auch, dass ich keine Faxen mache.“, lachte er und Anne grinste ihn verlegen an.
„Okay.“, stimmte sie zu und Louis nickte. „Wir sehen uns morgen. Ich weiß, dass du das schaffst.“ Dann hatte er die Küche auch schon verlassen und das blonde Mädchen sah ihm sehnsüchtig nach.





Morgen ist die erste Show! Wir sind wahnsinnig gespannt darauf. Mal schauen, was uns so erwartet. Auf jeden Fall mögen wir die neuen T-Shirts der Mädels.
Dann wollen wir noch immer wissen, wer der geheime Verehrer von Hannah ist und was genau Harry mit Jenna zu bereden hat.
Und Anne ist wohl mehr als offensichtlich in Louis verschossen. Wann er das wohl bemerken wird? Und ob ihm klar ist, wie er das arme Mädchen aus der Fassung bringt?

Kapitel 21

Eine halbe Stunde bevor die Show begann, wuselten hinter der Bühne jede Menge Menschen rum und die Mädels saßen aufgeregt auf ein paar zusammen geschobenen Boxen oder rannten nervös auf und hab.
Alle hatten die T-Shirts an, die sie am Tag zuvor gemacht hatten und dazu entweder lange schwarze Jeans oder schwarze Hotpants, außerdem trugen sie alle weiße Chucks.
„Trish!“, rief Liam laut durch den gesamten Backstage Bereich und die Stylistin wuselte sich durch das Gedrängel bis zum den Rufenden. Neben Liam stand Josh und knöpfte gerade ein weißes Hemd zu.
„Was gibt’s?“, fragte sie und Liam hielt ihr ein graues Kleid hin, das an der Taille etwas gerafft und darüber schwarz war , relativ breite Träger und einen runden Halsausschnitt hatte.
„Liam, das ist das Kleid für die Moderatorin, ich hab das selbst ausgesucht. Was soll ich denn jetzt damit? Claire ist noch gar nicht da. Wo wir gerade dabei sind, wo ist sie überhaupt? Und wo ist Mike?“ „Ich weiß, dass Claire noch nicht da ist. Genau wie Mike. Die beiden sind in einen Verkehrsunfall verwickelt und können nicht kommen. Was bedeutet, dass du jetzt Claires Aufgabe übernehmen wirst und Josh wird für Mike einspringen. Also zieh dich um und mach dich fertig, du hast noch eine halbe Stunde.“
Geschockt sah Trish den Banddaddy an. „Bitte was? Vergiss es! Ich hab zufällig noch einen zweiten Job, falls du das vergessen haben solltest! Außerdem kann ich nicht vor so vielen Zuschauern sprechen!“, protestierte sie, während Liam sie einfach weiter zur Garderobe schob.
„Bitte, du musst uns helfen. Deine Assistenten schaffen das auch alle allein und du kannst während den Auftritten auch nachsehen, ob alles klappt, oder Josh übernimmt es zwischendurch allein, aber du musst zumindest einen Teil machen. Bitte!“, flehte Liam und Trish schnappte sich das Kleid.
„Ist ja gut, ich mach es ja.“, brummte sie und verschwand, um sich umzuziehen und sich zu schminken. Liam grinste zufrieden und ging zurück zu den anderen Jungs, während er sein kariertes Hemd gerade rückte.
Sie hatten sich alle dazu entschieden wieder dem für sie typischen Style nachzugehen. Was bedeutete, dass Louis rote Hosen und ein gestreiftes T-Shirt trug, zusammen mit einem Paar Hosenträgern, Harry wieder einen Blazer und schwarze Jeans an hatte, Niall eine beige Hose und ein einfaches, dunkelblaues T-Shirt trug und Zayn eine schwarze Hose, ein weißes Shirt und eine schwarze Collegejacke.
Die Jungs aus Australien dagegen trugen alle das gleiche. Jeans, ein weißes Shirt und ein schwarzes Jackett.



„Hallo und Willkommen zu Europas größter Castingshow. Egal was ihr erwartet, es wird anders sein.“, begann Josh, nachdem er mit Trish auf die Bühne getreten war.
„Wir übertragen in viele Länder und wir sind stolz darauf, dass wir so viele Menschen erreichen können. Hallo an…“
„Großbritannien.“
„Irland.“
„Deutschland.“
„Frankreich.“
„Belgien.“
„Die Niederlande.“
„Spanien.“
„Italien.“
„Griechenland.“
„Dänemark.“
„Schweden.“
„Finnland.“
„Norwegen.“
„Portugal.“
„Und zu unserer Freude auch die USA, Australien und Kanada.“ Josh und Trish hatten sich beim Verkünden abgewechselt und holten beide erst einmal Luft.
„Wir haben also eine Menge Zuschauer. Und eigentlich sind wir beide auch nicht die Moderatoren, aber Mike und Claire sind leider verhindert, also übernehmen wir das jetzt. Viele haben Josh vielleicht schon erkannt. Drummer von One Direction und im Moment der Tanztrainer der Mädels.“
„Und das, meine Damen und Herren, ist Trish, eigentlich Stylistin und „Mami“ in der Villa, aber heute steht sie als Moderatorin an meiner Seite. Wir wollen aber gar nicht so viel reden, sondern lieber erst einmal ein paar Leute begrüßen.“, ergänzte Josh und die beiden traten bei Seite.
„One Direction!“, riefen sie dann und die fünf Jungs kamen auf die Bühne gerannt. In den Händen hielten sie jeder ein Mikrofon und die Musik von „Best Song ever“ wurde eingespielt und sie sangen erst einmal ihren Song, während das Publikum im Saal tobte und kreischte.
Anschließend stellten Trish und Josh noch 5 Seconds of Summer vor und dann waren die Mädels dran, die es kaum noch aushielten.
Immer zu zweit traten sie aus der sich öffnenden Rückwand der Bühnenkulisse, während die Band im Hintergrund schon „Move in the right Direction“ spielte.
Alle zusammen sangen sie den Song, jeder hatte ein eigenes kleines Solo und als sie fertig waren, setzten sie sich in den Bereich mit einer großen Couch.
„Das sind unsere zehn Kandidatinnen, die es unter vielen tausend Bewerbern ins Finale geschafft haben. Wir erklären jetzt noch einmal die Regeln unserer Show, während Hannah sich schon einmal für ihren Auftritt fertig machen kann.“, begann Josh.
„Wir werden voraussichtlich sechs Shows haben, jede mit einem anderen Thema und erst in der letzten Show geht es um wirklich alles.
Niemand wird rausfliegen, aber trotzdem ist es wichtig, dass ihr da draußen für eure Favoriten abstimmt und das könnt ihr immer nach allen Auftritten tun und dann eine Woche lang bis zum Beginn der nächsten Show.“, erklärte Trish.
„Jede Woche werden alle weiter kommen, aber wir werden natürlich die Ergebnisse jeder Woche behalten. Alle Stimmen werden am Ende zusammen gezählt, dazu kommt noch eine Wertung unserer Jury und dann wird es einen Sieger, oder besser gesagt, eine Siegerin geben.“, beendete Josh die Erklärung.
„Das Thema der heutigen Show ist „Lieblingssong“, damit ihr ein bisschen was über die Mädels erfahren könnt. Aber jetzt stellen wir euch erst einmal Hannah vor.“
Das Interview mit Hannah in der Villa wurde gezeigt und sie erzählte etwas über sich und ihre Interessen, während die richtige Hannah hinter der Bühne stand, in einem knielangen, blauen Kleid und schwarzen High-Heels und wahnsinnig nervös war.
„Ich soll dir das noch vor dem Auftritt geben.“, meinte eine Mitarbeiterin der Technik und drückte der Blonden einen Zettel in die Hand. Bevor sie fragen konnte, von wem der Zettel stammte, war die Frau auch schonwieder verschwunden.



Wish you the best. I know that you will impress them all.



Lächelnd legte sie den Zettel auf eine der Transportboxen für die Technik und ging auf die Bühne, als ihr Einsatz kam.





So viele Eindrücke und dabei hat die Show noch nicht einmal richtig angefangen. So schnell können Trish und Josh einen neuen Job bekommen. Aber wir finden, dass sie es gut machen.
Hannahs geheimer Brieffreund ist auch immer da, egal, wo sie gerade ist. Sehr süß, aber wir wollen endlich wissen, wer es ist!
Und natürlich wollen wir sehen, wie sich die Mädels bei ihren Auftritten schlagen.

Kapitel 22

Tosender Applaus schallte Hannah entgegen, als sie das Mikrofon zurück in den Ständer stellte und schüchtern lächelte. Sogar die Jungs applaudierten und grinsten oder lächelten sie an.
Trish stellte sich neben sie und zusammen sahen sie den Jurytisch an. „Das war sehr gut. Ich fand, dass „Lucky“ wirklich gut zu dir gepasst hat. Es war vor allem eine Herausforderung, weil der Song schließlich auch von zwei Künstlern stammt und sowohl Jason Mraz, als auch Colbie Caillet sehr gut sind. Mach weiter so.“, lobte Michael sie und gab sein Wort weiter an Luke.
„Mir hat es auch gefallen. Du hast mich sogar sehr damit beeindruckt, weil ich nicht gedacht hätte, dass dir der Übergang der Passagen so gut gelingt.“
„Seh ich auch so. Das Einzige, was du vielleicht noch tun könntest, ist etwas mehr von dir selbst in dem Song einzubauen, etwas, woran man dich wieder erkennt und weiß ‚Aha, das ist Hannah.‘ Wenn du das noch hin bekommst, dann hab ich auch nichts mehr zu meckern.“ Ash grinste sie an und die Blonde nickte.
„Ich hab dem nichts mehr hinzu zu fügen, ich finde, du hast es toll gemacht.“, beendete Calum die Bewertung und Hannah konnte sich wieder zu den anderen Mädchen setzen.
Danach war Maria dran und während sie umgestylt wurde, zeigte man gerade ihr kleines Interview. Schließlich betrat sie die Bühne in einer pinken Hose und einem hellblauen Top die Bühne.
Die Bühnenshow war sehr bunt und grell, da sie „Popular“ von MIKA und Ariana Grande sang. Die Bewertungen fielen ähnlich aus, wie die von Hannah, da Maria die Schwierigkeit von zwei Sängern sehr gut gemeistert hatte.
„Deine Oma ist bestimmt stolz auf dich.“, meinte Mike am Ende und lächelte Maria aufmunternd zu. „Ich hoffe es. Aber es geht ihr wieder besser.“, sagte sie noch, bevor sie zu den anderen Mädchen ging.
Die Nächste war Kris. Das Licht im Saal wurde gedämmt und sie betrat mit einem schwarzen Kleid ohne Träger, dessen Rock mehrere Lagen Tüll hatte, und einem Paar schwarzer High-Heels die Bühne.
Auf der LED-Leinwand wurden Bilder gezeigt, aus ihrer Kindheit und ihrem Leben und auch Standbilder aus den Videos, die in der Villa gedreht wurden. Sie sang „Photograph“ von Nickelback.
„Wow, diese Art von Musik steht dir echt gut. Meine Erwartungen hast du auf jeden Fall erfüllt.“ Calum stimmte Luke zu und Ash ergriff das Wort. „Aber ich glaube du kannst noch mehr als das. Mal schauen wie dir andere Dinge stehen. Trotzdem hat es mir sehr gut gefallen.“
„Ich mag den Song echt gern und ich finde, dass er von einem Mädchen gesungen auch echt super klingt. Gut gemacht.“, merkte Mike noch an und Kris ging ebenfalls zu den anderen.
Annes Auftritt lief nicht ganz so glatt. Mitten in ihrem Song „I would“ von Justin Bieber, vergaß sie für ein paar Sekunden den Text. Sofort sah sie schon fast panisch zu Louis, der lächelte und ihr zu nickte.
Wie von selbst formten sich die Worte in dem Kopf des blonden Mädchen und sie sang weiter, ohne dass jemand etwas davon mitbekam.
Die Jungs lobten sie anschließend und hatten auch nichts auszusetzen. Glücklich verließ sie die Bühne.
Amys Auftritt war ebenfalls gut, die Jungs fanden nur, dass sie noch etwas mehr aus sich heraus kommen musste. Sie sang „Deep“ von Auburn und Zayn hing ununterbrochen an ihren Lippen.
Issy trug bei ihrem Auftritt eine zerrissene Jeans und eine schwarze Lederjacke, sowie schwarz-glänzende High-Heels. Außerdem sag sie „Heart Attack“ von Demi Lovato. Die Jungs lobten sie für eine hervorragende Performance und sie fanden auch den Gesang sehr gut.
Ash war sehr angetan von Kathis Auftritt, in einem langen, grünen Kleid sang sie „Only Teardrops“ und der Hintergrund zeigte eine Art Urwald. Seine Begeisterung drückte Ash in einem sehr lobenden Kommentar aus und auch die anderen Jungs fanden sie sehr gut.
Jacky sang ebenfalls einen Song von Auburn, nämlich „Perfect two“. Die Lichtshow war ziemlich bunt und deswegen wirkte ihr Kleid immer anders, da es eigentlich weiß war. Mal schimmerte es rot, dann blau, dann hellgrün.
Sie legte all ihre Schüchternheit auf der Bühne ab und Calum sah fasziniert dabei zu, wie sie glücklich strahlte und völlig losgelöst schien. Calum wusste, dass er und Jacky vielleicht nicht perfekt zusammen wären, aber er würde Einiges tun, um die Kanadiern glücklich zu machen und sie nicht mehr so nachdenklich zu sehen.
Steffi sang einen Klassiker, „Because of you“ um genau zu sein. Nialls Augen hingen an ihr, als würde es ihn umbringen, wenn er auch nur eine Sekunde lang nicht zu ihr sah. Aber auch die Australier waren von ihrem Können beeindruckt und lobten sie.
Schwarze Hotpants, ein rotes Top und schwarze Chucks bildeten Jennas Outfit und sie sang „Teenage Dirtbag“, laut der Jury machte sie dies auch ziemlich gut. Harry kam nicht drum herum sie doch ziemlich heiß zu finden, was wohl auch der Grund war, warum er die ganze Zeit vor sich hin grinste.
Nachdem alle aufgetreten waren, erklären Josh und Trish noch das Abstimmungssystem und wie es mit den Kosten aussah und dann war die Show beendet.
Kreischend fielen die Mädchen sich gegenseitig in die Arme, weil sie es endlich geschafft hatten, sie hatten die erste Show hinter sich und es war gar nicht so schrecklich gewesen, wie sie gedacht hatten.
Die Jungs gratulierten ihnen und es gab eine Menge Umarmungen, sodass am Ende niemand mehr so wirklich wusste, wer wem in den Armen gelegen hatte.
Amy wusste nur, dass sie Zayn umarmt hatte und er definitiv das beste Aftershave von alle hatte. Anne wusste, dass Louis sie vor einer großen Blamage gerettet hatte und sie bedankte sich noch einmal extra bei ihm. Ash konnte sich noch sehr gut an das Gefühl von Kathi in seinen Armen erinnern und Calum war enttäuscht, weil er es nicht mehr geschafft hatte sie in dem Gewusel zu erwischen, bevor sie mit dem Handy am Ohr verschwunden war und er sie auch nicht mehr fand, bis sie die Halle verließen.





Das lief doch sehr gut. Jetzt liegt wieder eine Woche vor uns, in der so viel passieren kann. Wenn Amy und Zayn es bald nicht auf die Reihe bekommen, dann drehen wir durch. Das ist doch wirklich nicht mehr zum Aushalten. Furchtbar die beiden.
Ash sollte sich nicht so viele Hoffnungen machen. Kathi hat, oder vielleicht auch hatte, einen Freund.
Bei Calum und Jacky sind wir zuversichtlich, auch wenn wir uns wirklich Sorgen um das arme Mädchen machen. Und Harry hat wohl immer noch nicht verstanden, das Jenna kein Interesse an ihm hat.

Kapitel 23

Am Sonntag schliefen sie erst einmal alle aus, zumindest bis etwa elf Uhr, da dann schonwieder die Jungs auf der Matte standen. Immerhin hatten sie frische Brötchen dabei.
Als also alle Mädels, einschließlich Trish, eine halbe Stunde nach der unsanften Weckaktion, Niall und Louis hatten das Trommeln auf Töpfen für sich entdeckt, am Tisch saßen, gab es erst einmal ein üppiges Frühstück.
Liam verdonnerte Louis, Niall, Anne und Jacky zum Abwaschen, was wohl vor allem daran lag, dass Louis und Niall nur Blödsinn veranstalteten und Anne und Jacky ebenfalls mit hinein zogen.
Harry zog Jenna direkt nach dem Frühstück in ihr Zimmer, Amy war nicht da. „Also, was hältst du, wenn wir das heute machen?“, fragte der Lockenkopf und Jenna nickte. „Ist eine gute Idee.“, befand sie und holte eine Flasche Sekt, sowie zwei Gläser und den Schokoladenbrunnen aus ihrem Kleiderschrank.
„In der Küche liegen Äpfel, Bananen, Erdbeeren und Trauben, glaub ich zumindest. Bereite du alles vor, ich kümmere mich um Amy.“, beschloss Jenna und räumte die Sachen erstmal wieder weg. Harry brummte nur und verschwand in der Küche.
Jenna hingegen lief durch die Villa und suchte nach Amy. Sie fand das brünette Mädchen im Sportraum auf einem Laufband.
„Du kommst jetzt da runter, duscht und ziehst dich um. Wir haben was vor.“, meinte die Spanierin und stellte das Laufband ihrer Zimmergenossin ab. „Hey, was soll das? Und warum weiß ich nichts davon?“, protestierte diese, aber Jenna reagierte gar nicht darauf und zog sie einfach hinter sich her.
„Jenna!“, jammerte Amy, während sie die Treppen nach oben stolperte. „Vertrau mir einfach, ich weiß, was ich tu.“ Mit diesen Worten schob sie Amy in das Badezimmer, das zu ihren Zimmer gehörte und grinste zufrieden, als von der anderen Seite der Tür ein Seufzten erklang und dann der Schlüssel gedreht wurde. Kurz darauf rauschte die Dusche.
Während Amy duschte, machte Jenna sich an dem Kleiderschrank der Braunhaarigen zu schaffen und förderte ein schwarzes Top, blaue Jeans und eine rote Collegejacke zu Tage. Sie legte alles auf das Sofa und verschwand dann noch einmal.
„Deine Sachen liegen bereit. Wehe du ziehst was anderes an.“, rief Jenna noch durch die Badezimmertür und bekam ein unbestimmtes Brummen als Antwort.
In der Küche traf sie auf Harry, der schon fleißig das Obst schnitt und auf einem Teller anordnete. „Du kannst ja doch ganz nützlich sein.“, meinte die Spaniern trocken und nahm sich ein Stück Apfel von dem Teller.
„Na danke auch.“, grummelte Harry und strich sich ein paar Locken aus dem Gesicht. „Sei nicht beleidigt, Curly. Ich kümmere mich weiter um Amy, Zayn ist dein Part.“ Mit diesen Worten verschwand sie wieder und Harry sah ihr nachdenklich hinterher. Dieses Mädchen faszinierte ihn unglaublich und er konnte nicht einmal sagen warum. Vielleicht, weil sie kein Interesse an ihm hatte.



„Warte im Wohnzimmer auf mich, ich komm gleich nach.“, versprach Jenna und scheuchte Amy aus dem gemeinsamen Zimmer. Kurz darauf kam Harry mit dem Obst und einem Topf heißer, flüssiger Schokolade herein spaziert. Schnell hatten die beiden alles aufgebaut, Musik eingeschaltet und einen Zettel neben all das gelegt.
Ihr kommt hier erst wieder raus, wenn ihr endlich ehrlich wart.
Harry machte sich anschließend auf die Suche nach Zayn, während Jenna wieder zu Amy ging.
Die beiden unterhielten sich und die Spanierin versuchte ihre Zimmergenossin irgendwie hinzuhalten und als sie sah, dass Zayn und Harry die Treppen nach oben gingen, wusste sie, dass es soweit war.
„Amy? Ich hab mein Handy oben vergessen…Würdest du es für mich holen?“, bat Jenna und sah das Mädchen bittend an. „Jaja.“, grummelte die Britin und stieg die Treppen nach oben. Jenna folgte ihr kurz danach und kaum hatte sie den Raum betreten, zog Jenna die Tür zu und schloss ab.
Harry kam den Flur entlang gelaufen und grinste. „Ich finde, das haben wir gut gemacht.“, befand er und hielt seine Hand hoch, damit Jenna einschlagen konnte. Was sie natürlich nicht tat.
„Ich lobe uns erst, wenn das Ganze auch etwas gebracht hat.“ Dann machte sie auf dem Absatz kehrt und verschwand. Harry raufte sich knurrend die Haare und folgte ihr.



„Amy?“
„Zayn?“
Die beiden sahen sich einen Moment an, ehe ihr Blick auf den Tisch mit dem Schokoladenbrunnen fiel. Zayn nahm den Zettel in die Hand und las die Nachricht vor, anschließend sah er Amy an.
„Ähm…lass uns doch erstmal was davon essen.“, beschloss er. Seine Stimme zitterte und er war nervös. Amy lächelte verlegen und setzte sich auf das Sofa neben Zayn.
Im Hintergrund lief noch immer langsame, romantische Musik und in der Luft hing der Duft von Obst, Schokolade, Zayns Aftershave und Amys Parfum, das Jenna ihr aufgedrängt hatte.
„Ich…“, setzte Zayn an und schwieg dann wieder. „Was ist?“, hackte das brünette Mädchen nach und sah ihn an. „Naja…ich bin froh, dass du bei der Show mitmachst. Du bist echt talentiert und so und es wäre schade, wenn man das der Welt nicht zeigen würde.“, druckte Zayn herum, enttäuscht wandte Amy den Blick wieder ab. Sie hatte etwas anderes erwartet. Etwas, was sie sich nicht traute zu sagen.
„Und außerdem hätte ich dich dann vielleicht auch gar nicht mehr wieder gesehen.“, fügte Zayn nach einer Minute des Schweigens hinzu. Er lächelte und seine weißen Zähne blitzten.
„Mhm…ich hätte nicht gedacht, dass du dich noch an mich erinnerst.“, gab Amy zu und nahm sich noch ein Stück Obst. Genau das gleiche Stück, das auch Zayn sich nehmen wollte. Ihre Finger berührten sich und sie zuckten beide zurück.
„Nimm du.“, sagten sie gleichzeitig und lachten dann. „Das ist doch albern.“, murmelte Zayn undeutlich und drehte sich mit seinem Oberkörper zu Amy.
„Was hast du gesagt?“, fragte diese, aber Zayn antwortete nicht. Zumindest nicht gleich. „Ich hab gesagt, dass das doch albern ist. Es ist albern, wie wir uns benehmen.“, flüsterte er, sein Gesicht dem von Amy immer weiter nähernd.
Sanft legte er eine seiner Hände an ihre Wange. „Mach die Augen zu.“, flüsterte er und Amy tat, was er gesagt hatte. Auch Zayns zweite Hand, fand ihren Weg, an Amys andere Wange, beide rahmten nun ihr Gesicht ein und Zayn legte zärtlich seine Lippen auf die der Britin.
„Mach das nochmal.“, flüsterte Amy, als Zayn den Kuss wieder beendete. „Liebend gern.“, antwortete der Halbpakistani und nutzte dann seine Lippen, um etwas viel besseres, als Sprechen damit anzustellen.





Halleluja! Ein dickes, fettes Danke an Harry und Jenna. Ohne die beiden würden wir uns wohl noch immer ansehen müssen, wie Amy und Zayn um einander herum schleichen. Aber so finden wir das doch viel besser.
Aber wir haben doch ein wenig Mitleid mit dem armen Hazza. Scheint, als hätte Jenna wirklich kein Interesse. Dabei gibt er sich doch so viel Mühe. Vielleicht ist es immer noch zu wenig.

Kapitel 24

„Aber jetzt gehst du mit mir Kaffee trinken, oder?“, fragte Harry hoffnungsvoll, als er und Jenna die Treppe nach unten gingen. „Ähm, nein.“, lehnte Jenna ab und Harry seufzte resigniert.
„Was muss ich denn tun, damit du einfach nur einen Nachmittag mit mir verbringst?“, fragte er schon fast verzweifelt und blieb stehen. „Ich gehe nicht mit jedem Kerl Kaffee trinken.“, meinte Jenna und wollte weiter gehen, aber Harry hielt sie am Arm fest.
„Aber ich bin doch nicht irgendjemand.“ „Doch, bist du. Nur weil du Harry Styles bist, macht dich das nicht zu etwas Besonderem.“, stellte sie fest und Harry ließ sie los.
„Okay…“, sagte er schlicht und blieb auf der Treppe stehen und ließ Jenna weiter laufen. Da musste er sich wohl etwas anderes einfallen lassen, damit Jenna mit ihm ausging.



Hey. :) Ich wollte fragen, ob du vielleicht heute Zeit hast. Weil…naja ich hab dir ja versprochen dir meinen Lieblingsplatz zu zeigen. Jacky. :)“
„Oh, hey. Ja klar. :) Soll ich so in einer Stunde bei euch vorbei kommen und dich abholen?“
„Das wäre super. :) Bis später. :)“
„Bis später. :)“
Lächelnd legte Jacky ihr Handy bei Seite und lehnte ich nach hinten, bis sie mit dem Rücken auf der Matratze lag. Nachdenklich sah sie an die Decke.
Seit dem Telefonat, bei dem sie sich mit ihrer Schwester gestritten hatte, hatten die beiden nicht mehr miteinander gesprochen. Normalerweise telefonierten sie täglich miteinander, wenn sie sich nicht sahen, sonst saßen sie jeden Abend zusammen, tranken Tee und redeten.
Wenn ihre Schwester wirklich tat, womit sie gedroht hatte, dann war das ein großer Fehler und Jacky wusste nicht, wie sie es Mary ausreden sollte.
Seufzend stand Jacky auf und sah aus dem Fenster. Glücklicherweise war das Wetter einigermaßen gut und so konnte sie mit Calum draußen herum laufen, ohne nass zu werden oder zu frieren.



Zur verabredeten Zeit stand der gebürtige Neuseeländer vor der Tür und das Taxi fuhr gerade wieder vom Hof, als Jacky nach draußen trat. Im Licht der Herbstsonne funkelten ihre Haare und leuchteten förmlich. Viele hätten Lila vielleicht als seltsame Haarfarbe beschrieben, aber Calum fand, dass es zu der Britin passte. Schon fast, als wäre das ihre natürliche Haarfarbe.
„Na?“, fragte er und Jacky lächelte ihn an. „Hey. Wir müssen ein Stück laufen, ich hoffe, dass ist okay für dich?“, fragte sie und Calum nickte nur. Und wenn er bis zum anderen Ende von London laufen müsste, dann war ihm das auch egal. Sie liefen also los und schwiegen zu Anfang.
„Dein Auftritt gestern war toll.“, murmelte Calum schließlich und sah zur Seite, bemerkte, wie Jackys Wangen sich ein wenig rosa färbten. „Dankeschön.“, antwortete sie und kickte mit der Fußspitze gegen einen Stein, der schräg davon rollte und auf der Fahrbahn landete. Schon kam ein Auto und fuhr darüber, der Stein wurde in die Luft geschleudert und landete auf der anderen Seite auf dem Bürgersteig.
„Wo genau ist eigentlich dein Lieblingsplatz? Und warum ist es dein Lieblingsplatz?“, fragte Calum und seine Hand streifte die von Jacky, als sie zu dicht beieinander gingen.
„An der Themse. Man muss durch eine Art Wald durch, aber der ist nur ganz klein. Dann gibt es da eine Stelle, wo nur Gras ist und da liegt ein Baumstamm. Ich hab den Platz mal entdeckt, als ich mal als Kind weg gelaufen bin, als meine Eltern sich gestritten haben.
Ich bin einfach gelaufen und gelaufen und wollte nur weg und dabei bin ich irgendwie dahin geraten. Seitdem bin ich öfter da gewesen, meistens wenn es Streit gab, oder ich einfach von allem weg wollte.“, erklärte Jacky.
Calum war erstaunt. Er hatte nicht damit gerechnet eine so ausführliche Antwort auf seine Fragen zu bekommen.
Nach weiteren zehn Minuten, sie waren dann insgesamt etwa eine halbe Stunde gelaufen, standen sie vor einem kleinen Wald. Unbeirrt ging Jacky weiter und Calum verlor sie fast in dem dichten Geäst, also griff er einfach nach der Hand des Mädchens mit den grünen Augen.
Jacky zögerte einen Moment, ging dann aber weiter und zog den jungen Sänger hinter sich her. Schon bald standen sie vor dem umgefallenen Baumstamm. Keiner der beiden ließ die Hand es anderen los.
Von dem Platz aus konnte man direkt auf die Themse sehen, während man selbst aber unentdeckt blieb und seine Ruhe hatte.
„Es ist schön hier.“, flüsterte Calum. Er wollte nicht lauter reden, hatte das Gefühl damit irgendetwas zu zerstören. „Ich liebe diesen Ort.“, antwortete Jacky, sie flüsterte ebenfalls. Wie von selbst steuerten die beiden auf den Baumstamm zu und setzten sich darauf.
„Danke, dass du mich hierhin mitgenommen hast.“ „Ich hab es dir ja versprochen.“, murmelte Jacky und sah auf das Wasser. Die Sorgen um ihre Schwester quälten sie immer noch. Schon fast erschrocken zuckte sie zusammen, als Calum ihr einen Arm um die Schulter legte.
„Willst du mir sagen, was dich so fertig macht?“, fragte er leise und sah ebenfalls gerade aus auf das Wasser. „Es ist so schwer. Ich…ich rede nicht gern über meine Probleme.“, gab die Britin zu und lehnte sich etwas gegen Calum.
„Vielleicht hilft es dir ja, Ordnung in deine Gedanken zu bekommen. Aber ich will dich nicht drängen. Es ist allein deine Entscheidung.“





Was Jacky wohl tun wird? Und was sie so belastet? Calum macht es richtig, er ist für sie da und wir freuen uns, weil sie sich zumindest ein bisschen geöffnet hat.
Die Frage ist noch, was Harry wohl als nächstes tun wird. Irgendwas muss er sich ausdenken, wenn er unbedingt mit Jenna ausgehen will, das ist ihm wohl klar. Sein Prominentenstatus hilft ihm eben nicht immer weiter.

Kapitel 25

Ziellos und in Gedanken lief Harry durch die Villa und stieß dabei mit Kris zusammen. „Oh, tut mir leid.“, murmelte der Lockenkopf, als sein Blick auf das Kleidungstück und die Schuhe der Deutschen fielen. Ein schwarz-grau gestreiftes Kleid bis zur Mitte der Oberschenkel und schwarze Chucks.
Was Viele nicht wussten, war, dass Harry insgeheim darauf stand, wenn Mädchen Kleider mit Chucks trugen.
„Warte mal.“, meinte er, als Kris schon wieder weiter gehen wollte. „Was ist?“ „Würdest du nächste Woche mit mir ausgehen?“, fragte der Brite und setzte sein unschlagbares Lächeln auf.
„Ähm…warum nicht.“, antwortete die Rothaarige irritiert und Harry grinste breit. „Gib mir mal dein Handy, damit ich dir meine Nummer geben kann. Dann kannst du mir mal eine Nachricht schicken, damit ich deine Nummer habe. Ich kann dich dann anrufen oder dir schreiben.“, bat er und Kris hielt ihm wortlos ihr Handy hin.
„Ich geb dir dann Bescheid.“ Harry zwinkerte dem verblüfften Mädchen zu und verschwand dann Richtung Haustür. Kris hingegen ging die Treppe nach oben in ihr Zimmer, wo Hannah auf dem Fensterbrett saß und telefonierte.
„Ja Mum…ja danke...natürlich…nein, ich…ja…ja ist okay….ciao…ich hab euch auch alle lieb.“ Seufzend und mit den Augen rollend legte Hannah auf.
„Manchmal ist meine Mum echt anstrengend.“, jammerte sie und Kris zuckte mit den Schultern. „Ich versteh kein Griechisch, also keine Ahnung, was du da gerade gesagt hast.“, lachte sie und Hanna fiel mit ein. „Ist auch nicht so wichtig.“
„Harry hat mir seine Handynummer gegeben und will mit mir ausgehen.“, berichtete Kris dann und ihre blonde Mitbewohnerin hob eine Augenbraue.
„Hat Jenna nicht erzählt, dass er so hinter ihr her war? Und warum auf einmal du? Versteh mich nicht…“ „Falsch, jaja. Ist das Gleiche wie mit dir und Luke, da gab es ja auch keinen Grund.“
„Erinnere mich bloß nicht an diesen Idioten.“, seufzte Hannah und verdrehte die Augen. „Aber zurück zum Thema. Es wundert mich schon ein wenig.“ „Mich auch.“, stimmte Kris zu und sah auf ihr Handy.
„Was meinst du? Soll ich ihm schreiben oder nicht?“ Hannah zuckte mit den Schultern. „Musst du wissen, ich hab keine Ahnung. Du kennst sein Image und ich will dir nicht reinreden. Das ist wirklich deine Entscheidung.“, meinte sie und Kris sah weiter nachdenklich auf das Display.
„Ich glaube ich schreibe ihm. Was hab ich schon zu verlieren, außer ein Date mit Harry Styles?“, grinste sie und entsperrte den Bildschirm.
„Du könntest höchstes dein Herz an ihn verlieren.“, warnte die Blonde und ihre Mitbewohnerin zuckte nur mit den Schultern.
„So was besitze ich nicht.“, meinte Kris nur und ließ sich auf das Sofa fallen.



„Hey.“ Lächelnd steckte Niall den Kopf durch die Tür von Issys und Steffis Zimmer. Issy war nicht da, aber Steffi saß auf ihrem Bett und blätterte in einem Mathebuch.
„Das tust du dir an einem Sonntag wirklich an?“, fragte Niall gespielt entsetzt, nahm dem Mädchen das Buch aus der Hand und legte es bei Seite.
„Ach man, ich muss das lernen. Wenn das alles hier vorbei ist, plane ich immer noch einen Schulabschluss.“, beschwerte Steffi sich, aber Niall grinste sie nur an.
„Lernen kannst du dann immer noch. Außerdem ist Sonntag, da wird nicht gelernt.“, beschloss er und die Brünette seufzte. „Was machen wir stattdessen?“, fragte sie, Niall zuckte mit den Schultern.
„Keine Ahnung, aber eigentlich ist alles spannender als lernen.“, lachte er und fuhr sich durch die Haare. „Wir könnten in den Park fahren und Enten füttern.“, schlug er dann vor und erntete einen fragenden Blick von Steffi.
„Enten füttern?“, hackte sie nach und Niall grinste. „Ich mag Enten.“, erklärte er und seine Wangen verfärbten sich etwas rosa. „Dann gehen wir eben Enten füttern.“, gab Steffi nach, nahm sich ihr Handy und die beiden machten sich auf den Weg.



Am Nachmittag klingelte es und Kathi öffnete die Tür. Davor stand ein junger Mann.
„Ähm, hallo?“, fragte das blonde Mädchen und er lachte. „Ich bin Joey und ich wollte Trish abholen.“ „Achso. Treppe hoch und das letzte Zimmer auf der rechten Seite.“, wies Kathi ihm den Weg und Joey bedankte sich nickend.
Er klopfte an der beschriebenen Tür und von Innen hörte er ein gedämpftes „Herein!“, also betrat Joey das Zimmer. Trish war gerade dabei sich ein paar Schuhe anzuziehen.
„Du bist ja schon da.“, stellte sie fest und Joey zuckte nur mit den Schultern. „Ich dachte, dass ich dich vielleicht auch ein bisschen früher abholen kann, ich war grad mit Arbeiten fertig und in der Nähe…“ „Joey, deine Wohnung und deine Arbeit sind fast am anderen Ende der Stadt.“, stellte Trish fest und er fuhr sich mit der Hand durch den Nacken.
„Na schön, vielleicht hatte ich auch einfach nichts mehr zu tun und hab mich gefreut.“, gab er dann zu und Trish erwiderte nichts, allerdings musste sie lächeln.
„Ich wollte eigentlich noch was essen, aber das kann ich auch später irgendwo anders. Also können wir von mir aus losfahren.“, meinte sie und Joey nickte.





Wir fragen uns, was mit Harry los ist und was er vorhat. Sich mit einem anderen Mädchen zu treffen ist sicher nicht die geeignete Methode, um ein anderes Mädchen dazu zu bringen mit ihm auszugehen.
Niall ist wirklich süß, dass er sogar nicht Steffi Enten füttern geht, nur damit er Zeit mit ihr verbringen kann.
Bleibt nur noch die Frage, was genau Trish und Joey vorhaben.

Kapitel 26

„Ich bin froh, dass du mir ein bisschen was erzählt hast.“ Calum stand auf und hielt Jacky seine Hand hin um sie hoch zu ziehen. „Und ich bin froh, weil ich es gemacht habe. Ich wusste nicht, dass es so gut tun kann, darüber zu reden.“, gab Jacky zu und ließ sich hochziehen.
„Hab ich doch gesagt.“, grinste Calum frech und Jacky grinste zurück. „Du bist doch doof.“, grummelte sie und boxte ihm gegen den Arm. „Hast du mich gerade geschlagen?“, fragte Calum und piekte dem kleineren Mädchen in die Seite.
„Wag es ja nicht!“, drohte sie und machte einen Schritt rückwärts. „Na warte.“, lachte Calum und rannte Jacky hinterher, als sie sich umdrehte und davon rannte. Kichernd umrundete sie den Baumstamm, aber Calum sprang einfach darüber und schlang seine Arme von hinten um die Hüfte der Britin.
„Hab ich dich.“, lachte er ihr ins Ohr, Jacky versuchte sich aus dem Griff zu befreien und wandte sich in Calums Armen. Allerdings tat sie dies so stark, dass die beiden zusammen zu Boden gingen. Der Australier schaffte es noch, sich und das Mädchen in seinen Armen zu drehen, sodass er mit dem Rücken auf dem Waldboden landete und Jacky auf ihm lag.
„Upps.“, grinste Calum und ließ Jacky los. Sie rollte sich von ihm herunter und zusammen lagen sie nebeneinander auf dem Boden. Wie von selbst griff der Dunkelhaarige nach Jackys Hand und drehte den Kopf, damit er sie ansehen konnte. Beide lächelten.
„Wir sollten langsam zurück gehen.“, stellte Jacky fest und Calum zuckte mit den Schultern. „Hast du noch was vor?“, fragte er und sie nickte. „Wir haben uns, als wir alle in die Villa eingezogen sind, vorgenommen, dass wir immer alle zusammen Abendbrot essen und reden, damit wir uns besser kennen lernen und uns verstehen und so weiter.“, erklärte Jacky und richtete sich auf.
„Das ist natürlich ein Argument.“, grinste Calum und setzte sich ebenfalls auf.
„Du kannst ja von der Straße aus mit einem Taxi zu eurer Wohnung fahren.“, meinte Jacky, als die beiden durch die Bäume zurück liefen.
„Und du willst allein nach Hause laufen oder was? Vergiss es, ich bring dich.“, wehrte Calum ab, aber Jacky schüttelte den Kopf. „Ach was, das musst du nicht.“
„Keine Widerrede, ich begleite ich.“, bestimmte der Größere und legte seinen Arm um Jacky Taille. „Du bist echt stur.“ „Nein, aber ich bin ein Gentleman.“, wiedersprach Calum und grinste Jacky an.



„Du bewegst deinen Hintern jetzt hier her, das ist ja echt nicht mehr auszuhalten, wie du dich anstellst.“, forderte Issy und duldete keine Wiederrede von Liam am anderen Ende der Telefonleitung.
„Ist ja gut.“, grummelte der Braunhaarige und legte auf. Issy grinste und legte ihr Handy ebenfalls bei Seite. „Geht doch.“, murmelte sie und war froh, dass Steffi und Niall unterwegs waren und sie das Zimmer für sich hatte.
Sie ging nach unten und holte ein paar Filme aus dem großen DVD Regal, etwas zu trinken und außerdem eine Packung Salzstangen, ehe sie wieder zurück in ihr Zimmer ging.
Als Liam endlich ankam, umarmte sie ihn kurz und zog ihn dann hoch in das vorbereitete Zimmer.
„Wir gucken jetzt einen Film.“, bestimmte Issy und Liam seufzte. Er war noch immer überfordert mit der ständigen Energie der Schwedin.
„Du bist total der Trauerkloß, das geht doch so nicht weiter.“ Issys Stimme war ernst, als sie sich neben den Briten setzte. „Glaub mir, sie ist es nicht wert, dass du ihr so hinterher trauerst. Ihr wart beide dafür und wusstet, was es bedeutet und es hat keinen Sinn, wenn du nur den alten Zeiten hinterher weinst.“
„Aber vielleicht war es die falsche Entscheidung, vielleicht hätten wir uns nicht trennen sollen. Vielleicht hätten wir es geschafft. Mit ein bisschen Mühe, wenn wir uns zusammen gerissen hätten.“, murmelte Liam und stützte die Ellenbogen auf seine Knie, damit er sein Gesicht auf seinen Händen abstützen konnte.
„Es gibt aber kein vielleicht mehr. Außerdem weißt du genau, dass es nicht funktioniert hätte. Es hat nie richtig geklappt, das weißt du selbst, du hast es selbst gesagt.“, fuhr Issy fort und legte ihre Hand auf Liams Knie.
„Wie gesagt, es hat keinen Sinn, wenn du deinen Kopf immer nur in der Vergangenheit stecken hast.“, beendete sie ihren kleinen Vortrag und griff nach der Fernbedienung.
„Wir schauen jetzt ‚PS: Ich liebe dich‘ und mir ist egal, ob du den Film magst oder nicht, ich will ihn nämlich gucken.“, lachte die Schwedin und warf ihre Locken zurück.
„Du bist echt unmöglich, aber wahrscheinlich tust du mir wirklich gut.“, stellte Liam fest und lächelte sogar wieder ein wenig.



Eine Tür weiter saß Kathi auf ihrem Bett und telefonierte mit ihrem Freund. „Du warst echt unglaublich und in dem Kleid hast du echt heiß ausgesehen. Es tut mir leid, dass ich dich so angemotzt habe und wir uns gestritten haben. Ich vermisse dich nur total und ich hab ja gerade erst den Job bekommen, ich kann jetzt nicht einfach frei nehmen und dich besuchen kommen, mein Chef würde das gar nicht erlauben.“, entschuldigte ihr Freund, Jason, sich.
„Hast du ihn denn schon mal gefragt?“, wollte das blonde Mädchen wissen und er seufzte. „Ich hab dir doch grad gesagt, dass ich das nicht machen kann. Das ist total dreist. Ich hab auch noch ein Leben, weißt du? Es dreht sich nicht immer alles um dich.“, motzte er und Kathi verdrehte die Augen.
„Das hab ich doch auch gar nicht gemeint. Ich meine doch nur, dass es ja nichts kostet, wenn du fragst.“, versuchte sie zu erklären, aber Jason höre gar nicht richtig zu. „Weißt du was? Ich hab da keine Lust drauf. Ich glaube es ist dir auch total egal, dass ich mich gerade entschuldigt habe. Du willst dich doch nur streiten. Ruf mich an, wenn du dich wieder im Griff hast.“, schnauzte Jason ins Telefon und legte auf.
Enttäuscht sah Kathi auf ihr Telefon und wischte sich eine Träne aus dem Gesicht. Sie fragte sich, warum sie mit diesem Idioten überhaupt noch zusammen war. Aber sie liebte ihn und war froh ihn zu haben. Bestimmt lag das alles nur, weil sie so weit getrennt waren.
Wie von selbst suchte sie in ihrem Telefonbuch die Nummer von Ash und drückte auf die Wähltaste.
„Kathi?“, fragte der Australier überrascht, als er abnahm. „Alls okay bei dir?“, fragte er und die Irin atmete tief durch. „Ich will dich nicht stören oder so, aber ich weiß gerade nicht wen ich anrufen soll und mit wem ich darüber reden soll und du kennst die Geschichte ja schon und…“
„Hey, beruhig dich. Soll ich vorbei kommen? Und Schokoladeneis mitbringen?“, unterbrach Ash sie und Kathi seufzte. „Das wäre toll.“, meinte sie und Ashton lachte.
„Dann bis gleich.“, verabschiedete er sich und legte auf.





Was Jacky Calum wohl erzählt hat? Und wann wir es erfahren werden? Wir wollen es doch genauso wissen!
Issy macht es sehr gut, dass sie versucht Liam von seinem Liebeskummer ablenkt. Wir finden es doof, dass unser Banddaddy Liebeskummer hat, er tut uns wirklich leid.
Außerdem hat sie Recht. Der Vergangenheit nach zu trauern bringt nämlich gar nichts.
Und Kathi hat ja wohl den dämlichsten Freund auf diesem ganzen Planeten! So ein Arsch! Aber sie hat ja Ash, der sie aufmuntern wird.

Kapitel 27

„Oh man Niall! Wie oft willst du denn noch mit ihr etwas unternehmen, ohne sie zu küssen?“, stöhnte Harry und warf die Hände in die Luft. „Ich weiß doch auch nicht.“, grummelte der Blonde und schob sich eine Portion Nudeln in den Mund.
„Er hat Recht. Sie wird denken, dass du sie gar nicht so toll findest.“, stimmte Louis seinem besten Freund zu und grinste.
„Aber ich mag sie wirklich! Sie ist echt süß und niedlich und sie hat einen tollen Humor, außerdem ist sie total hübsch und…“ „Schon gut Niall, wir haben es verstanden. Wir wissen, dass du hoffnungslos in sie verknallt bist, aber dann sag ihr das doch bitte auch.“, grinste Zayn und Niall verschränkte beleidigt die Arme vor der Brust.
„Ihr seid doof, wisst ihr das?“, maulte er und aß schmollend weiter, während die anderen sich über die Songs unterhielten, die die Mädels angegeben hatten. Das nächste Showthema war ein Song aus den Charts oder etwas, was Aktuell sehr gefragt war.



„Kommt Leute, wir schauen noch einen Film. Es ist Sonntagabend, morgen geht es wieder an die Arbeit, also los.“, forderte Zayn die anderen auf, als sie alle ihre Teller in die Küche ihrer WG brachten.
„Bevor wir einen Film gucken, hast du uns doch noch was zu erzählen, oder nicht?“, fragte Harry grinsend und Zayns Wangen bekamen einen zarten Rosaton.
„Ich weiß nicht, was du meinst, Styles.“ Harry lachte kurz auf und grinste Zayn an. „Du kannst dir aussuchen, ob du es selbst erzählen willst, oder ob ich es erzähle.“, meinte er und Zayn fuhr sich mit der Hand durch die Haare.
„Mieser Erpresser.“, brummte er, während Liam, Niall und Louis ihn schon gespannt ansahen. „Ja, Harry und noch jemand, haben mich und Amy in ihr Zimmer eingesperrt und wir sollten halt reden und alles…Naja, ich mag sie schon ziemlich gern und so und dann haben wir uns eben geküsst. Wir sind jetzt zusammen, denke ich.“, erzählte er dann und seine Freunde grinsten ihn breit an.
„Wurde auch mal Zeit, so wie du sie schon von Anfang an angesehen hast.“, meinte Liam und klopfte Zayn auf die Schulter. „Können wir einfach nicht darüber reden?“, fragte der Halbpakistani und ging an den anderen vorbei ins Wohnzimmer. Die Jungs grinsten sich an, sagten aber nichts weiter dazu, um ihren Freund nicht zu verärgern.



Der nächste Tag bestand hauptsächlich daraus, dass die Jungs mit den Mädchen besprachen, welche Songs sie singen wollten und sollten und was sie noch ein wenig verbessern mussten.
Josh besuchte Trish, weil Joey ihm nichts über das Date verraten wollte und Trish erzählte ihm, dass sie erst in einem Bistro etwas gegessen und danach ins Kino gegangen waren. Außerdem berichtete sie, dass Joey alles bezahlt und total höflich und zuvorkommend gewesen war.
„Weißt du, ich finde er ist so übertrieben reumütig und will mich mit aller Kraft davon überzeugen, dass es ihm Leid tut. Und das ist so krass übertrieben und ich mag das nicht. Kannst du vielleicht mit ihm reden und ihm sagen, dass er sich einfach normal verhalten soll? Ich will ihm nicht vor den Kopf stoßen. Es ist echt süß, was er macht, aber es ist zu viel.“, bat Trish und Josh nickte grinsend.
„Mir war klar, dass das passiert. Er versucht dann immer alles richtig zu machen und das geht eigentlich immer daneben. Kein Wunder, dass er mir nichts erzählt hat, er weiß selbst, dass es scheiße war, was er gemacht hat.“, erklärte der Drummer.
„Aber ich rede mit ihm. Er hat sich manchmal einfach nicht im Griff. Aber er wird sich schon wieder einkriegen. Ich bin überhaupt froh, dass du ihm noch eine Chance gibt. Auch wenn er Mist gemacht hat, er hat die Chance echt verdient. Glaub mir, er ist ein guter Kerl.“
„Du bist echt ein guter Freund, wenn du dich immer so für ihn ins Zeug legst. Ich weiß, dass er ein guter Kerl ist. Sonst hätte der die Chance echt nicht bekommen.“, erklärte Trish. Dann bekam sie einen Anruf und entschuldigte sich, also verließ Josh das Zimmer.



„Na, kochst du?“, fragte Josh, als er in der Küche ankam und auf Kris traf, die Gemüse klein schnitt. „Nein, ich mache einen dreifachen Rückwärtssalto.“, antwortete sie und sah den Drummer an.
„Ja sorry.“, lachte er und lehnte sich auf die Theke. „Hier kann das ja kaum einer und weil ich eigentlich nicht verhungern wollte, mache ich das lieber.“, erklärte das rothaarige Mädchen und warf das Gemüse in eine Pfanne.
„Kann ich dir helfen?“, fragte Josh und ging um die Theke herum in den Kochbereich. „Kannst du kochen?“, fragte Kris misstrauisch und musterte den Älteren.
„Naja…ich kann Sachen in einer Pfanne herum rühren.“, meinte er und grinste schief. „Hier, aber wehe es brennt an.“, antwortete Kris und hielt ihm einen Kochlöffel hin.
„Ich glaube das schaff ich.“, meinte er und wandte sich der Pfanne zu. Während Josh also auf das Gemüse achtete, panierte Kris das Fleisch und erhitzte eine andere Pfanne, in der sie dieses dann anbriet.
„Wir haben noch eine Überraschung für euch für diese Woche, aber verrate nicht, dass ich dich schon vorgewarnt habe.“, meinte Josh irgendwann und Kris sah ihn an. „Was denn?“, wollte sich unbedingt wissen, aber er schüttelte grinsend den Kopf.
„Darf ich nicht sagen.“, meinte er. „Ach bitte!“, bat Kris mit großen Augen und vorgeschobener Unterlippe. „Ich…ach man!“, seufzte Josh. „Na gut, es hat etwas mit Tanzen zu tun und ich glaube, das könnte dir ganz gut gefallen. Mehr verrate ich nicht!“, grinste er und das rothaarige Mädchen gab sich damit zufrieden.
Als alles fertig war, drückte Kris Josh eine Schale in die Hand, in die er das Gemüse füllen sollte, während sie das Fleisch auf einem Teller stapelte. Dann ging sie in den Flur und rief die anderen zum Essen.





Niall soll mit Steffi langsam mal in die Pötte kommen! Bevor sie wirklich noch denkt, dass er sie gar nicht mag. Das wäre wirklich schlecht und schade. Dabei fühlt Niall wirklich was für sie. Wir werden ja sehen, wie er sich so anstellt.
Joey soll mal nicht so übertreiben. Kein Wunder, dass Trish das nicht gut findet. Wer möchte auch schon etwas mit einem Jungen unternehmen, der so aufgesetzt ist? Aber wenn Josh mit ihm redet, dann kriegt er das bestimmt besser hin.
Josh kann also kochen? Gut das zu wissen, finden wir zumindest. Er ist ja richtig vielseitig talentiert. Aber auch sehr nett von ihm, dass er Kris hilft. Aber wir wollen wissen, was das für eine Überraschung ist! Josh kann doch nicht einfach solche Andeutungen machen und dann nicht mehr verraten.
Naja…dann warten wir eben.

Kapitel 28

Am Montagnachmittag versammelte Josh alle Mädels und beide Bands im Tanzraum. Hannah und Kris saßen auf dem Boden und hatten sich gegen die Wand gelehnt, unterhielten sich über einen neuen Brief von Hannahs geheimem Verehrer.
Kathi und Maria standen mit Ash und Mike beisammen und unterhielten sich noch immer über die vergangene Show vom Samstag. Harry lehnte an der Wand und beobachtete Jenna, die sich mit Anne unterhielt.
„Na, immer noch keinen Erfolg gehabt?“, fragte Louis und stellte sich neben seinen besten Freund. „Mhm.“, brummte der Lockenkopf und zog sein Handy aus der Tasche.
„Ich hab einen Plan und der wird auch funktionieren.“, meinte er und Louis verdrehte die Augen.
„Wie wäre es, wenn du einfach mal du selbst bist? Du brauchst in deinem Privatleben nicht das Medienimage durchziehen. Ich glaube, dass du manchmal vergisst, wer du eigentlich bist.“ Harry schnaubte und sah Louis an.
„So ein Schwachsinn. Ich weiß wer ich bin.“, motzte er und Louis zuckte mit den Schultern. „War nur ein nett gemeinter Rat, aber bitte, dann verletz eben das nächste Mädchen. Wäre nicht das erste Mal und ich wette, es wäre auch nicht das Letzte.“, antwortete Louis und dann war Josh auch endlich bereit um anzufangen.
„So, ich hab eine kleine Ankündigung. Die Jungs haben sich überlegt, dass es für ein Starleben dazu gehört, dass man ab und an eine Gala besucht. Das sieht vielleicht auf den ersten Blick ganz einfach aus, aber man muss viele Dinge machten, um hinterher nicht negativ in der Presse zu landen. Das will schließlich niemand.
Deswegen werden wir alle zusammen am Donnerstag eine Spendengala besuchen. Dort werden Spenden gesammelt, die dann für den Bau von Schulen und sozialen Einrichtungen in Afrika genutzt werden. Aber ihr bekommt noch einen Zettel mit Internetadressen und Infos. Es ist wichtig, dass ihr informiert seid.
Dazu kommt, dass auf solchen Veranstaltungen für gewöhnlich getanzt wird, wozu wir zu meiner eigentlichen Aufgabe kommen. Ich muss euch in drei Tagen ein paar Grundlagen für den Paartanz beibringen. Aber ich bin zuversichtlicher bei den Mädels.“, beendete Josh seine Ansage und grinste die Jungs an.
„Wer kann denn schon tanzen?“, fragte er dann und die Hände von Hannah und Kris flogen in die Luft. „Okay super, eine von euch wird mir assistieren müssen, weil Trish sich geweigert hat, da sie es nicht kann.“ Lachen erfüllte den Raum und jemand räusperte sich, Trish stand in der Tür und warf Josh einen Blick zu, der ihn wohl hätte erdolchen sollen.
„Ich tu einfach mal so, als hätte ich das nicht gehört und unterbreche dich jetzt mal in deiner kleinen Rede.“ Die dunkelhaarige, junge Frau stellte sich neben den Drummer und stieß ihm den Ellenbogen in den Rippen. Die meisten grinsten.
„Was ich sagen wollte. Da zu einer Gala natürlich die passenden Outfits gehörten, fahren wir morgen alle zusammen in eine kleine Boutique, in der wir die passenden Kleider kaufen. Wie immer gilt, die Jungs passen sich dann an die Farbe des Kleides ihrer Begleitung an, also solltet ihr euch dann absprechen. Jetzt kannst du weiter machen.“ Für den letzten Satz drehte sie sich wieder zu Josh, grinste ihn an und verließ den Raum wieder.
„Ja, wo war ich?“ Er kratzte sich am Kopf und erinnerte sich wieder. „Genau, Paare. Ähm, ihr solltet euch jetzt mal in Paaren formatieren. Normalerweise würde ich sagen, dass es egal ist mit wem ihr tanzt, aber weil die meisten es noch nicht können, wäre es einfacher, wenn ihr euch jetzt aneinander gewöhnt.“ Keiner bewegte sich und Josh stöhnte.
„Ihr seid wie so ein paar pubertierende Teenager.“ Er ging auf Kris zu und hielt ihr die Hand hin. „So, du tanzt jetzt mit mir. Wenn du damit einverstanden bist, zumindest.“, lachte er und Kris nickte.
Niall löste sich aus seiner Starre und trat auf Steffi zu. „Darf ich bitten?“, fragte er und das Mädchen kicherte. Louis musste es natürlich wieder direkt übertreiben. Übertrieben verbeugte er sich vor Anne und nahm ihre Hand, während er sich auf den Boden kniete.
„Würden sie mir die Ehre erweisen und mich zu ihrem Tanzpartner wählen?“, säuselte er und klimperte mit den Wimpern.
„Du bist so ein Idiot.“, grummelte Anne, nickte aber. Mike schnappte sich Maria und Ash und Kathi fanden sich ebenfalls zusammen. Harry war maulig, weil Josh den Plan, den er sich zu Recht gelegt hatte, durchkreuzt hatte. Er fragte dann Jenna, die zu seiner Überraschung sogar zustimmte.
Issy war die Einzige, die sich ihren Partner selbst aussuche, natürlich war es Liam. Zayn und Amy tanzten natürlich auch zusammen, auch wenn sie noch immer ein wenig schüchtern miteinander umgingen. Calum lächelte Jacky und sie lächelte zurück, womit nur noch Hannah und Luke übrig blieben. Seufzend ergab die Griechin sich ihrem Schicksal und Josh konnte mit seiner Tanzstunde beginnen.



„War das die Überraschung, von der du meintest, dass sie mir gefallen würde?“, fragte Kris, als sie neben Josh stand und dieser sich ansah, wie seine Schüler sich so anstellten. „Ja, das war sie. Gefällt sie dir?“, fragte er zurück. „Sehr sogar.“, gab die Deutsche zu und beobachtete ein paar der Paare, während Josh herum ging und korrigierte.





Also eine Gala. Da hat Josh anscheinend nicht zu viel versprochen. Bestimmt ist es für die Mädels etwas Aufregendes so eine Gala zu besuchen, in schicken Kleidern über einen roten Teppich zu laufen und sich zu fühlen wie ein echter Star.
Hannah scheint nicht so begeistert zu sein, aber vielleicht kann Luke ja noch beweisen, dass er gar nicht so schrecklich ist, wie die Blonde immer denkt.
Was wir noch immer nicht verstanden haben ist der Plan von Harry. Irgendwie macht das wirklich keinen Sinn, wir hoffen, dass wir bald dahinter kommen und beurteilen können, was er da tut.

Kapitel 29

„Das war doch für das erste Mal gar nicht so schlecht.“, beendete Josh nach zwei Stunden das Training und die meisten verließen verschwitzt und ausgepowert den Raum.
„Du hättest sie vielleicht nicht gleich so hart rannehmen sollen.“, lachte Kris und hob ihre Wasserflasche vom Boden auf.
„Wir haben aber nicht so viel Zeit, wir üben am Mittwoch nochmal und dann müssen sie zumindest die Grundsachen können, wenn sie sich auf der Gala nicht zum Affen machen wollen.“, erklärte Josh und schaltete die Musikanlage vollständig aus.
„Stimmt schon.“, gab das rothaarige Mädchen zu und hob ihre Sweatshirt Jacke auf, die sie im Laufe des Trainings ausgezogen hatte.
„Übrigens, ich mag deine Tattoos.“, warf Josh noch ein, als Kris gerade den Raum verlassen wollte. Sie lächelte und drehte sich noch einmal um.
„Dankeschön.“, antwortete sie und verließ dann endgültig den Raum. Vor der Tür wartete Hannah noch und grinste sie breit an.
„Was ist los?“, fragte Kris irritiert und Hannah grinste nur noch mehr. „Weißt du, dass ihr beiden total toll zusammen passt?“, meinte sie und die Deutsche schüttelte den Kopf.
„Blödsinn.“, grummelte sie und zog das blonde Mädchen die Treppen nach oben.



Kathi stand mit Ash, Maria und Mike in Flur, die vier unterhielten sich noch über das, was sie eben gelernt hatten und vor allem die beiden Mädchen waren aufgeregt wegen der Gala. Das Gespräch wurde unterbrochen, als Kathis Handy klingelte.
Sie seufzte, als sie erkennte, dass es ihr Freund war, der anrief. Schnell hob sie ab und entfernte sich ein Stück von den anderen.
„Jason, warum rufst du an?“, fragte sie und ihr Freund lachte. „Darf ich mich nicht mehr bei meiner Freundin melden?“, stellte er einen Gegenfrage und die Blonde schüttelte stumm den Kopf.
„Natürlich darfst du das, aber ich dachte, du bist sauer auf mich.“, murmelte sie und Jason lachte wieder. „Ich war bloß schlecht gelaunt, du kennst mich doch.“ „Allerdings.“ Kathi sprach so leise, dass ihr Freund sie nicht hörte und einfach weiter sprach.
„Jedenfalls kann ich vielleicht nächste Woche mal vorbei kommen, weil da die Firma ein paar Tage zu macht wegen Renovierungsarbeiten. Aber ich rufe dich dann nochmal an.“, erklärte er und Kathi lächelte.
„Das find ich toll. Hoffentlich klappt es.“, meinte sie und dann verabschiedete sich Jason auch schon wieder.
Mit wesentlich besserer Laune ging Kathi zurück zu den anderen und erzählte, dass sie sich wieder mit ihrem Freund vertragen hatte und er sie bald besuchen wollte. Den skeptischen Blick von Ash bemerkte sie gar nicht.



„Wie war es mit Luke zu tanzen? Soweit ich sehen konnte, war er ganz gut.“, meinte Kris grinsend, als sie mit Hannah nach dem Abendbrot in dem gemeinsamen Zimmer saß.
„Er kann tanzen. Trotzdem find ich ihn noch immer nervig. Außerdem ist da noch dieser Typ, der mir diese tollen Briefe schreibt und an den ich die ganze Zeit denken muss.“, schwärmte die Griechin und Kris kicherte.
„Willst du mir erzählen, dass du dich wirklich in so ein Phantom verliebt hast?“, fragte sie und Hannah zuckte mit den Schultern. „Wäre möglich.“ Kris schlug sich mit der Hand gegen die Stirn und schüttelte den Kopf.
„Ich kann mich auch hinsetzen und dir solche Sachen schreiben, weil du sie toll findest. Und würdest dich dann in mich verlieben? Ich meine, du weißt doch gar nicht, wer dir da schreibt. Vielleicht ist er oder sie ja ein totaler Griff ins Klo. Handle mal nicht so voreilig und warte, bis dieser mysteriöse Mensch sich dir zu erkennen gibt.“, meinte sie und Hannah zuckte mit den Schultern.
„Du bist stur.“, seufzte Kris und griff nach dem Notenblatt für ihren neuen Song. Da sie ‚Scream and Shout‘ sang, musste die Performance entsprechend auffällig und lebhaft werden, deswegen war auch Üben mit dem Keyboard nicht drin.
„Lass mich eben stur sein.“, grummelte Hannah und griff nach ihrer Gitarre. Zwar war der Song ‚I don’t care‘ nicht weniger schnell, aber das blonde Mädchen wollte auch gar nicht üben. Lieber stellte sie sich den Jungen vor, der ihr diese Briefe schickte.



„Anne?“ Louis stand in der Tür zum Wintergarten und unterbrach das Gespräch, dass die Italienerin und Jacky gerade führten.
„Was ist denn?“ „Kann ich kurz mit dir reden?“, meinte Louis und warf einen Blick auf Jacky, die verstehend nickte und aufstand. Louis setzte sich auf ihren Platz und sah die Blonde an.
„Also ich…ich brauche noch jemandem, mit dem ich reden kann. Harry ist komisch in letzter Zeit und dir hab ich schon was über das Theater mit El erzählt. Außerdem mag ich dich und will auch mal was von dir wissen und dich nicht immer mit meinen Problemen zu labern. Hast du Lust morgen mit mir was zu machen? Vielleicht nachdem ihr in der Boutique wart? Vielleicht können wir danach zusammen nach einem Hemd und einer Krawatte gucken, die zu deinem Kleid passen?“, brabbelte Louis und grinste schief.
Unsicher strich Anne sich eine Strähne ihrer langen Haare aus dem Gesicht und lächelte zurück.
„Ähm, klar, warum nicht?“, meinte sie und Louis nickte. „Cool. Gib mir doch dein Handy, damit ich dir meine Nummer einspeichern kann und du mir Bescheid sagen kannst, wenn ihr wieder hier seid. Ich hol dich dann einfach ab.“ Ohne Antwort reichte Anne ihm das Handy und Louis speicherte sich als neuen Kontakt, bevor er sich verabschiedete und wieder ging.
Die Spanierin öffnete ihre Kontaktliste und suchte nach Louis, aber sie fand ihn nicht bei L. Stattdessen aber gab es einen Eintrag, der ‚The ultimative Tommo‘ hieß und sie musste grinsen. Das war ja klar gewesen.





Josh flirtet also?! Nur Kris scheint das nicht ganz so zu begreifen, oder vielleicht will sie das auch nicht. Hannah dagegen scheint ihr Herz an ein unbekanntes Phantom verloren zu haben. Hoffentlich wird sie nicht enttäuscht.
Kathis Freund ist uns nicht geheuer und Ash scheint ihn auch nicht besonders zu mögen. Wenn es da mal nicht noch zu einem Streit kommt, wenn Jason in der Villa vorbei schaut.
Ob Louis wirklich nur jemanden zum Reden braucht? Oder ist da mehr? Es wäre wohl besser, wenn er Anne nicht unnötige Hoffnungen machen will.

Kapitel 30

Direkt nach dem Frühstück war Trish mit den zehn Mädchen losgefahren, um die Kleider zu kaufen. Bei so vielen Mädchen konnte man schließlich nie wissen, wie lange die Auswahl dauern würde.
Allerdings hatte Trish untertrieben, als sie von einer kleinen Boutique gesprochen hatte. Der Laden war relativ groß und den Mädchen klappten beinahe die Unterkiefer herunter, als sie den Laden betraten.
Überall hingen Kleider, Kurze und Lange, in jeder Farbe, mit und ohne Träger…Die Auswahl praktisch grenzenlos.
„Hey Trish.“ Eine junge Frau kam hinter dem Verkaufstresen hervor und umarmte die Stylistin. „Das sind also die Mädchen, die ich ausstatten soll?“, fragte sie und Trish nickte.
„Mädels, das ist Maddi, ihr gehört der Laden und sie hat alle Kleider selbst entworfen. Ihr könnt euch jedes Kleid aussuchen, aber denkt daran, dass ihr damit Tanzen müsst. Wir helfen euch auch beim Aussuchen und anziehen und später suchen wir noch Schuhe und Taschen aus. Aber jetzt könnt ihr euch erst einmal umsehen.“, erklärte die Dunkelhaarige und kaum war sie fertig, waren die Mädels auch schon verschwunden.
Kathi hatte sofort ein Kleid im Auge, was ihr besonders gut gefiel. Es war schwarz und trägerlos und hatte einen Ballonrock, der bis zu den Knien reichte. Dazu warf der Rock noch Falten und das Kleid bis zur Taille sehr eng anliegend.
Auch Steffi hatte sich sofort in ein blaues Kleid verliebt. Es hatte dünne Träger und einen gleichfarbigen Gürtel auf Taillenhöhe, an dem eine Blume befestigt war. Der Rock bestand aus zwei Lagen Stoff, einer undurchsichtigen und einer durchsichtigen Lage.
Beide Mädchen steuerten mit den Kleidern die Umkleiden an.
Jacky und Anne steuerten beide das gleiche Kleid an, Anne das Schwarze und Jacky eins in einem dunklen Lila.
„Das ist toll.“, meinten sie beide gleichzeitig, sahen sich an und fingen an zu lachen.
Das Kleid war bodenlang, trägerlos und ab der Taille mit einem Reifrock versehen. Der obere Teil war mit Perlen und Pailletten verziert, über dem Rock lag eine Schicht mit transparentem Stoff, in den ebenfalls Perlen eingenäht waren.
„Könnt ihr damit tanzen?“, fragte Kris, die gerade an den beiden vorbei lief. Die beiden Mädchen zuckten mit den Schultern.
„Bestimmt.“, meinte Anne und nahm sich das schwarze Kleid vom Ständer. Jacky folgte ihr mit dem anderen Kleid. Schulterzuckend ging Kris weiter und traf Issy, die ein schwarzes Kleid in der Hand hatte, ebenfalls trägerlos und bodenlang. Allerdings war der undurchsichtige Rock lediglich knielang, der Rest, der bis auf den Boden reichte, bestand aus transparentem Stoff.
„Das ist toll.“, meinte die Rothaarige und Issy lächelte ihr zu. „Hoffentlich sieht es auch angezogen so gut aus.“, antwortete die Schwedin. Kris wollte gerade weiter gehen, als sie aus dem Augenwinkel ein Kleid sah, was ihr ins Auge stach.
Das Kleid war dunkelgrün und hatte einen dunkelroten Gürtel auf Taillenhöhe, der aus einem einfachen Stoffband bestand, dessen Enden an der Seite herunter hingen.
Unterhalb dieses Gürtels begann der Rock, ein Reifrock, der knielang war und am unteren Rand nochmal ein dunkelrotes Band aufnäht hatte. Das Kleid war ebenfalls trägerlos.
Als die Deutsche damit die Umkleiden ansteuerte, drehte sich Maria gerade vor einem großen Spiegel. Sie trug ein Kleid, dessen Grundton Beige war, über dem Rock lag eine transparente Schicht aus schwarzem Tüll, an der Taille befand sich ein schwarzer Rock und die langem Ärmel, sowie der ganze obere Teil war mit schwarzer Spitze verziert, die auf dem Rock endete.
Neben Maria stand Hannah, ihr Kleid war ebenfalls Beige und im Brustbereich war ein kompliziertes Muster aufgestickt worden, dass in lila und rosa gehalten war. Es erinnerte von den Formen her an Pfauenfedern. Das Muster verteilte sich dann schräg über den Reifrock, der aus mehreren Lagen bestand und bis zur Mitte der Oberschenkel reichte.
„Steht dir gut.“, meinte Kris, als sie an der Griechin vorbei kam und Hannah lächelte sie an.
Jenna steuerte ebenfalls die Umkleiden an, sie hatte ein hellblaues, bodenlanges Kleid in der Hand, das nur einen Träger hatte und einen Schlitz bis zur Mitte des Oberschenkels hatte.
Amys Kleid war ähnlich geschnitten, nur hatte es keinen Schlitz, war aber asymmetrisch geschnitten und hatte nur einen Träger. Außerdem war es beige.



„Mädels, ihr seht alle toll aus!“, freute Trish sich, als alle Mädchen ihre Kleider anprobiert und sich entschieden hatten. „Dann wollen wir mal nach passenden Schuhen suchen.“, meinte Maddi und die Mädchen folgten ihr in einen anderen Teil des Ladens.
Die meisten bekamen schwarze High Heels, die von Hannah bestanden aus schmalen Riemchen, Marias hatten ein ähnliches Spitzenmuster wie das auf ihrem Kleid, Steffis einen Plateau-Absatz, Annes und Jackys waren schlicht schwarz, da man sie sowieso nicht sah und Jennas glitzerten schwarz.
Kris bekam ein dunkelrotes Paar aus Samt mit schwarzer Sohle und Kathi das gleiche in dunkelblau. Amys Schuhe hatten eine beige Lackoberfläche und eine ebenfalls schwarze Sohle. Issy bekam schwarze, geschlossene High Heels mit einem Reißverschluss an der Seite.
Anschließend bekamen sie alle noch passende Taschen, Ketten, Ohrringe und anderen Schmuck, bis Trish von jedem Outfit vollkommen überzeugt war und in Gedanken schon einmal an mögliche Frisuren dachte.
Außerdem musste sie ein paar der Mädels noch die Haare färben, da sie darum gebeten wurde, aber das war ja kein großes Problem und etwas, was Trish noch an diesem Abend erledigen wollte.





So können die Mädchen auf jeden Fall auf eine Gala gehen! Die Jungs werden begeistert sein, wie wundervoll sie aussehen werden. Nicht jeder kann schließlich von sich behaupten so eine hübsche Begleitung zu haben.
Vielleicht traut dann Niall sich endlich mal Steffi zu küssen und zuzugeben, dass er sich wirklich in sie verliebt hat. Vielleicht sieht Hannah nach diesem Abend mit Luke ein, dass es er gar nicht so übel ist und es auch nichts bringt, wenn sie einen Phantom hinterher jagt, von dem sie nicht weiß, wer sich dahinter verbirgt.
Vielleicht, Vielleicht, Vielleicht…wir werden sehen was der Galaabend bringt.

Kapitel 31

Jacky hatte von Anne ein Foto in dem Kleid gemacht, damit diese es Louis zeigen konnte, da er ja unbedingt etwas dazu Passendes kaufen wollte.
Die Blonde schickte danach Louis eine SMS, dass sie fertig waren und zur Villa zurück fuhren und Louis antwortete sofort, er wollte direkt losfahren und Anne abholen.
Er holte Anne mit seinem Range Rover und stand schon vor der Villa, als die Mädchen mit den Vans zurückkamen. Die meistens grinsten Anne an, als Louis auf sie zu kam und ihr den Arm hinhielt, damit sie sich einhacken konnte.
Dazu kam, dass Louis seine Beifahrertür schwungvoll öffnete und Anne in das Auto half und erst dann selbst einstieg.
„Du machst echt immer ein Theater.“, murmelte Anne, als Louis den Motor startete und er grinste sie an. „Ich kann das auch lassen, aber ich mache gerne Theater.“, erklärte er und sie schüttelte den Kopf.
„Mach du mal.“, meinte sie nur und sah zu, wie der Ältere das Auto in den Londoner Stadtverkehr lenkte. Dabei durfte sie feststellen, dass Louis nicht viel von Verkehrsregeln hielt und lieber so fuhr, wie er es als richtig erachtete.
„Man Louis, die Ampel war rot!“, machte Anne ihn an, als er schon über die dritte rote Ampel in Folge fuhr.
„War sie?“, fragte er grinsend und bog scharf um die nächste Kurve. Anne schüttelte nur den Kopf und hielt sich am Sitz fest, damit sie nicht zu sehr in die Mitte Richtung Gangschaltung rutschte.
„Das war das letzte Mal, dass ich mit dir Auto gefahren bin.“, bestimmte sie und schaltete sich durch die Radiosender.
„Du musst aber noch mit mir zurück fahren.“, antwortete Louis trocken und Anne stöhnte auf. Daran hatte sie gar nicht gedacht.



„Das Hemd finde ich gut und dann mit dieser Krawatte.“ Louis hielt beides hoch und Anne sah es sich kritisch an. Das Hemd war weiß, aber es hatte ein ganz feines Linienmuster, das man nur von Nahem sah. Die Krawatte war schwarz und in weiß waren kleines ‚L’s draufgestickt.
„Ja, das sieht gar nicht so schlecht aus. Ich nehme an, dein Anzug ist auch schwarz?“, meinte Anne und Louis nickte.
„Dann kauf das beides doch.“, lächelte die Blonde und folgte Louis zum Tresen. Dort war ein Ständer mit Schmuck aufgebaut und es hing eine Kette daran. Allerdings war der Laden keiner einer Modekette, sondern eine teure Boutique für Männer und Frauen und der Schmuck dementsprechend teuer.
Trotzdem konnte Anne es sich nicht verkneifen sich das silberne Amulett anzuschauen. Auf dem Deckel war in einer verschnörkelten Schrift ‚Love‘ eingraviert und innen war Platz für zwei Fotos, der Rand war mit feinen Schnörkeln verziert.
„Gefällt sie dir?“, fragte Louis und beugte sich über Annes Schulter, erschrocken zuckte die Italienerin zusammen.
„Ja, die Kette ist wunderschön, aber ich hab nicht genug Geld dafür.“ Tatsächlich sollte sie 120 Pfund kosten und Anne hatte nicht genug Geld dabei und auch nicht übrig, um sich davon eine Kette kaufen zu können.
Louis nahm ihr die Kette aus der Hand und legte sie zu seinen Sachen auf dem Tresen.
„Dann kauf ich sie dir.“, meinte er schlicht und lächelte die Verkäuferin an, die gerade seine Sachen einscannte.
„Nein, lass das. Du musst mir wirklich keinen teuren Schmuck kaufen.“, protestierte Anne und wollte die Kette wieder weg hängen, aber da hatte die junge Frau sie schon eingescannt und Louis grinste triumphierend.
„Ich will aber und außerdem wette ich, dass sie dir richtig gut steht.“, erklärte er und Anne seufzte.
„Wie soll ich das wieder gut machen?“, fragte sie leise, mehr zu sich selbst, als zu Louis, aber er hatte es trotzdem gehört.
„Indem du jetzt mit mir einen Kaffee trinken gehst und mir Gesellschaft leistest.“, lachte er und nahm die Tüte mit seinen Einkäufen. Er fischte die Kette wieder heraus und stellte die Tüte auf den Boden.
„Umdrehen.“, befahl er und schon drehte Anne ihm den Rücken zu. Vorsichtig schob Louis Annes lange Haare über ihre Schultern und legte ihr die Kette um, bevor er sie schloss und ihre blonden Haare wieder über ihren fallen ließ.
„Da ist ein Spiegel, schau es dir an.“ Als er sprach, traf sein Atem Annes Wange und sie erschauderte. Zusammen gingen die beiden auf den Spiegel zu und Anne legte eine Hand an ihr neues Schmuckstück.
„Steht dir gut.“, meinte Louis und legte dann einen Arm um Annes Schultern, on der anderen Hand die Tüte mit seinen Einkäufen.
„Danke nochmal. Wirklich danke.“, wisperte Anne und zusammen verließen sie den Laden, um sich ein gemütliches Café zu suchen.
Sie mussten gar nicht weit laufen, bis sie eins fanden und im hinteren Teil noch einen Platz ergatterten. Der Tisch war fast vollständig von einer hohen Bank mit Lederpolstern umgeben, die dadurch eine Art Nische bildete.
Anne bestand darauf, dass sie wenigstens den Kaffee bezahlen durfte und Louis ließ sie machen, er wollte sie schließlich nicht verärgern.
Die beiden redeten über Gott und die Welt. Noch nie hatte Louis jemanden getroffen, abgesehen von den Jungs, mit dem er sich so gut unterhalten konnte. Allerdings bemerkte er auch nicht, wie sehr Anne an seinen Lippen hing, wenn er etwas erzählte, oder wie sie ihn ansah. Auch, dass sie vielleicht rot wurde, wenn er ihr ein Kompliment machte, ließ Louis nicht einmal daran denken, dass Anne vielleicht in ihn verliebt sein könnte.
Was sollte Dinge betraf, war er häufig etwas blind und stand auf dem Schlauch.





Wir sitzen hier und sterben. In unseren Augen blinken die Herzen und wir stehen kurz davor in Schnappatmung zu verfallen.
Louis ist ja mal so was von niedlich und süß und nett und zuvorkommend und an dieser Stelle könnt ihr noch jedes beliebte Adjektiv einsetzen.
Dass er Anne die Kette gekauft hat, ist ja wohl der Höhepunkt gewesen. Schade nur, dass er noch nicht gerafft hat, dass sie voll und ganz in ihn verschossen ist. Die Frage ist, wann er es endlich bemerkt und warum er ihr unbedingt diese Kette kaufen wollte.
Sagt sein Unterbewusstsein ihm, dass der das blonde Mädchen doch mehr mag, als er eigentlich denkt?

Kapitel 32

Während Anne ihr Date, oder vielleicht Nicht-Date, nicht Louis genoss, fand in der Villa eine große Haarfärbe-Aktion statt.
Steffi wollte unbedingt ihre Haarspitzen blond gefärbt haben, Marias Haare sollten wieder ihren natürlichen Braunton erhalten und bei Kris musste das Rot unbedingt nachgefärbt werden.
Hannah saß in ihrem Zimmer und spielte zusammenhangslose Akkorde auf ihrer Gitarre. Vor ihr auf dem kleinen Couchtisch lag ein Brief, wieder von dem Unbekannten. Jeder Brief ließ Hannah lächeln und ihre Laune hob sich sofort. Sie musste unbedingt erfahren, wer sich dahinter verbarg, denn dieser Junge konnte nur ein Traum sein.
Jacky dagegen wartete gespannt auf Anne. Die beiden verstanden sich gut und die Engländerin wollte wissen, wie das Date gelaufen war. Auch wenn Anne abstritt, dass es sich um ein Date handelte.
Als Anne dann schließlich auftauchte und erzählte wie es war, musste Jacky grinsen. Anne war so was von verknallt in Louis und Jacky war der Überzeugung, dass Louis zumindest ähnliche Gefühle haben musste, wenn er Anne so ein teures Amulett schenkte.



Der nächste Tag war vollgestopft mit Vorbereitungen für die Gala am Tag darauf. Josh ließ alle Mädchen ausschließlich in den Schuhen tanzen, die sie auch auf der Gala tragen würden. Das stellte sich sogar als gute Idee heraus, weil die meisten Mädchen es nicht schafften die Tanzfiguren auch in hohen Schuhen zu vollführen.
Am Abend veranstalteten sie dann ein großes Abendessen mit mehreren Gängen in der Villa, damit sie auch wirklich alle Tischmanieren beherrschten, die sie für eine Gala benötigten.



Maybe tomorrow you will know who I am.
Maybe you will be happy,
or you will be sad.
But don’t be mad at me.
I only want to be a good guy.
I want to show you my best side.

Diese Nachricht klebte an Hannahs Gitarre und nachdem die Blonde sie gelesen hatte, legte sie den Zettel zu all den anderen, die sie bisher erhalten hatte.
Ob der geheimnisvolle Fremde ihr auf der Gala sagen würde, wer er war? Jetzt hatte sie auf jeden Fall noch einen Grund mehr, um sich auf den nächsten Tag zu freuen.



Am nächsten Tag hatte Trish alle Hände voll zu tun. Sie musste allen Mädchen die Haare machen und sie zum Teil auch schminken. Die Nägel hatten sich alle selbst lackiert.
Kathi bekam ihre Haare zu einem Zopf geflochten und dann kreisförmig hochgesteckt, Steffis Haare fielen ihr über die Schulter nach vorn. Anne bekam eine Hochsteckfrisur, bei der immer einzelne Strähnen hochgesteckt wurden und Jackys Haare wurden gelockt.
Issys Haare föhnte Trish auf und zauberte durch Toupieren eine wilde, lockige Mähne, genauso eine Frisur bekam Kris, nur das ihre Haare relativ glatt waren und einzelne Strähnen Wellen warfen.
Maria trug einen hohen Zopf und das Deckhaar hatte Trish in dünnen Strähnen geflochten, der Zopf an sich war gelockt und relativ bauschig. Hannahs Haare wurden ebenfalls hochgesteckt, nachdem Trish sie gelockt hatte, damit die Frisur mehr Volumen hatte.
Jennas Haare wurden geglättet und fielen ihr fließend über den Rücken und Amy bekam große Wellen in ihre Haare.
Das Make-up war bei den meisten schlicht und natürlich, nur Issy bekam Smokey-Eyes und dunkelroten Lippenstift, Kris ein dunkles Augen Make-up mit Liedstrich.
Die Mädchen plapperten den ganzen Tag alle durcheinander und rannten kreuz und quer durch die Villa, immer mit der Angst am Abend etwas vergessen zu haben.
Anne trug bereits den ganzen Tag das Amulett, damit sie es am Abend nicht vergaß und Jacky zog sie ein bisschen damit auf, meinte es aber auf keinen Fall böse.



Um sieben wurden sie mit mehreren Vans abgeholt, in denen schon die Jungs saßen. Diese staunten alle nicht schlecht bei dem Anblick ihrer hübschen Begleitungen.
Zayn begrüßte Amy mit einem flüchtigen Kuss, als er dachte, dass nicht alle sie beobachteten und Niall trat schon fast schüchtern auf Steffi zu, mit dem festen Vorsatz im Kopf, dass er sie endlich küssen wollte.
Auch die anderen Jungs begrüßten ihre Begleitungen und dann verteilten sie sich auf die bereitstehenden Autos. Die Fahrten verliefen fast alle schweigend, lediglich das Auto, in dem Louis, Anne, Calum und Jacky saßen, war von Louis verrückten Erzählungen und dem Lachen der Mädchen erfüllt.
Hannah hörte gar nicht richtig zu, als Luke ihr etwas erzählen wollte, in Gedanken war sie noch immer bei ihrem Briefeschreiber. Sie konnte einfach nicht sagen, wer es sein könnte, außer, dass es nicht Zayn war, so glücklich wie er mit Amy war und die beiden unsicher Händchen im Van hielten.
Luke gab auf, als er bemerkte, dass Hannah ihm nicht zuhörte und schaute aus dem Fenster. Er versuchte nicht zu enttäuscht zu wirken.
Bei Ash, Kathi, Mike und Maria war die Stimmung ungezwungen und locker. Zumindest wenn man davon absah, dass Ash immer noch wegen Kathis Freund besorgt war und eigentlich nicht wollte, dass er das blonde Mädchen besuchte. Aber sie waren zusammen und er hatte da wohl kaum was zu sagen.
Liam und Issy hatten einen Wagen für sich und die Schwedin verwickelte Liam in ein Gespräch über Musik.
Jenna und Harry redeten kaum, weil Harry etwas grummelig war und Josh erzählte, wo er so gut tanzen gelernt hatte, die einzige, die ihm wirklich zuhörte, war Kris.





Die Gala steht also kurz bevor und wir halten mal ein paar wichtige Dinge fest.
Niall will ENDLICH Steffi küssen.
Zayn und Amy sind verdammt süß zusammen.
Hannah wird endlich erfahren, wer ihr die Briefe schreibt und stößt dem armen Luke vor den Kopf.
Harry hat schlechte Laune, wir fragen uns warum.
Zwischen Issy und Liam wird mit Sicherheit bald etwas laufen, das spüren wir.
Ash ist eindeutig eifersüchtig.
Wir stellen also fest, dass es wohl ein Abend voller Gefühle werden wird. Die Frage ist, wie sich das alles äußern wird.

Kapitel 33

Als die jungen Musiker aus den Autos stiegen, empfing sie direkt ein Blitzlichtgewitter, das sich auf dem roten Teppich fortsetzte.
Die Mädchen waren so etwas nicht gewöhnt und froh, dass sie ihre Begleitungen hatten, die sie durch die hellen Lichter führten.
Erst als sie vor der Wand auftauchten, vor der sie noch einmal posieren sollten, nahmen die Lichter etwas ab.
Nachdem jede Menge Fotografen Fotos in allen möglichen Ausführungen gemacht hatten und es sowohl Gruppenbilder nur mit den Jungs und nur mit dem Mädchen gab, konnten sie das Gebäude der Gala betreten.
Es waren immer runde Tische für 15 Personen, die Jungs von One Direction und Josh, inklusive ihrer Begleitungen wurden an einen Tisch verfrachtet, an dem bereits irgendwelche hohen Tiere der Musikbranche saßen und die anderen Jungs setzte man an einen Tisch daneben, wobei noch niemand wusste, wer sich später dazu gesellen würde.
Auf der Bühne am Kopf des großen Saals wurden bereits Reden gehalten, aber die meisten hörten nur halbherzig zu.
Die Mädchen bestaunten noch den Innenraum, der wirklich gigantisch war und Hannah war zusätzlich aufgeregt, weil sie endlich herausfinden würde, wer ihr immer diese Briefe schrieb.



Als gegen zehn Uhr alle Gäste eingetroffen waren, hielt der Veranstalter eine Eröffnungsrede, dann musste One Direction auf die Bühne und erzählen, was sie bei dem Videodreh in Afrika erlebt hatten und wie schlimm die Zustände dort waren. Anschließend performten sie noch den Song ‚One Way or another‘ und setzten sich dann wieder zu ihren Begleitungen, nachdem sie ein paar Sätze zu ihrer Show in den Kandidatinnen gesagt hatten.
Kaum einer saß noch an seinen zugewiesenen Plätzen, das Essen war schon vorbei und eigentlich interessierte es auch niemanden. Jacky hatte sich zu Kris und Anne gesellt.
„Woher hast du eigentlich diese Kette?“, fragte Kris und Anne errötete, was Jacky zum Lachen brachte. Die Engländerin beugte sich zu Kris herüber und flüsterte ihr die Antwort ins Ohr.
„Wie süß.“, lachte die Rothaarige und Anne drehte sich beleidigt weg. Jacky lachte nur noch mehr, bis Calum aufstand und ihr seine Hand hinhielt.
„Darf ich bitten?“, fragte er und Jacky stand lächelnd auf.
„Gerne doch.“, antwortete sie und die beiden verschwanden zur Tanzflüche.
Hannah hingegen war an ihrem Tisch sitzen geblieben, aber auch nur, weil einer ihrer Tischpartner Ryan Guzman war. Hannah war ein Fan von ihm und seinen Tanzkünsten und wer konnte ihr das schon verübeln?
„Darf ich deine Begleitung zu einem Tanz entführen, oder willst du den ersten Tanz mit ihr tanzen?“, fragte Ryan an Luke gewandt und er zuckte mit den Schultern, bevor er antwortete.
„Mach du mal.“, murmelte er und beobachtete, wie Hannah glücklich mit dem Tänzer verschwand. Entmutigt ließ Luke seine Schultern sinken und beobachtete die beiden.
Hannah hatte den ganzen Abend kaum ein Wort mit ihm gewechselt und wollte auch nicht mit ihm tanzen.
Zayn und Amy tanzten in einer der Ecken, weil Zayn nun einmal zwei linke Füße hatte und sich nicht blamieren wollte. Auch wenn Amy ihm einredete, dass er toll tanzte, was ihrer Meinung nach nicht einmal gelogen war.



Um Mitternacht sollte ein Feuerwerk stattfinden und Niall empfand das als perfekte Situation für den ersten Kuss mit Steffi. Als es also Zeit war nach draußen zu gehen, zog er das verblüffte Mädchen die Feuertreppe nach oben, bis auf das Dach des Gebäudes.
„Niall, was machen wir hier?“, fragte Steffi und der Blonde lachte leise.
„Wir sehen uns das Feuerwerk an.“, erklärte er und legte seinen Arm um die Taille der Braunhaarigen.
Als die ersten bunten Lichter den Nachthimmel erhellten, drehte Niall sich zu Steffi und legte seine Hand an ihre Wange. Seine blauen Augen strahlten intensiv, bevor er sie schloss und seine Lippen auf die der Engländerin legte.
Bei beiden fuhr ein Kribbeln durch ihre Körper und Steffi legte ihre Arme um Nialls Nacken, während dieser seine Hände an ihre Taille wandern ließ und sanft näher an sich zu. Um sie herum leuchteten die Lichter des Feuerwerks.
„Ich dachte, das würdest du gar nicht mehr tun.“, murmelte Steffi an Nialls Lippen, die Augen noch immer geschlossen.
„Besser spät als nie.“, grinste Niall und lehnte sich zu einem weiteren Kuss vor.



Vor dem Gebäude standen Luke und Hannah nebeneinander und sahen sich das Feuerwerk an. Der Blonde hatte die Griechin gebeten sich zumindest das Feuerwerk mit ihm anzusehen und sie hatte zugestimmt. Eigentlich tat es ihr auch leid, wie sie sich benommen hatte, wenn sie mal einen Moment darüber nachdachte.
„Du…“, setzten sie beide an und fingen an zu lachen. Luke machte eine Geste zu Hannah hin, um ihr zu zeigen, dass sie anfangen sollte.
„Es tut mir leid, wie ich mich heute benommen habe, ich hätte dich nicht so ignorieren sollen.“, gab sie zu und sah unsicher auf den Boden.
„Mir tut es leid, wie ich mich bei dem Date benommen habe.“, murmelte Luke und hielt Hannah ein Stück Papier hin. Überrascht faltete die Blonde es auseinander.
Now you know it.
Now you know who I am.
„Du?“, fragte sie fassungslos und sah Luke an, dieser nickte langsam und grinste entschuldigend.
„Irgendwie musste ich mich ja entschuldigen.“, erklärte er und Hannah sah zwischen dem Zettel und Luke hin und her.
„Lass mich darüber nachdenken, bevor ich irgendwas dazu sage.“, murmelte sie und ging zurück in das Gebäude.
Sie konnte es einfach nicht fassen, dass es Luke war, der ihr diese Briefe geschrieben hatte. Er war doch so ganz anders gewesen. Das Schlimme war eigentlich, dass sie es nicht auf die Reihe bekam den Zusammenhang zwischen Luke und dem Schreiber herzustellen. Für sie waren beide nach wie vor zwei Personen.
Etwas abseits von dem Rest, standen Harry und Kris und sahen sich das Feuerwerk an. Der Lockenkopf hatte die Deutsche schon den ganzen Abend an seiner Seite, hatte mit ihr getanzt und schließlich überredet sich das Feuerwerk mit ihm anzuschauen.
Jenna war fast ein bisschen eifersüchtig deswegen, zumal sie nicht verstand, warum Harry sie erst so lange genervt hatte und sie dann links liegen ließ. Josh beobachtete das ebenfalls besorgt.
Calum hatte seine Arme von hinten um Jacky gelegt und sein Kinn auf ihrer Schulter abgestützt, während sie die bunten Lichter am Nachthimmel beobachteten.
Issy rang mit sich, ob sie es wagen sollte, Liam einfach zu küssen und Anne war damit zufrieden, dass Louis einen Arm um sie gelegt hatte und sich sie an ihn lehnen konnte.
Ash, Kathi, Maria und Mike standen ebenfalls zusammen und unterhielten sich, wie sie es eigentlich schon den ganzen Abend getan hatten und Zayn und Amy bekamen von dem Feuerwerk nicht viel mit, weil sie viel zu beschäftigt miteinander waren.





Das war auf jeden Fall ein interessanter Abend.
Und ENDLICH hat Niall es geschafft Steffi zu küssen. Das wurde auch langsam mal Zeit. Was Harry da plant, verstehen wir immer noch nicht so ganz, aber vermutlich tut das niemand.
Luke schreibt Hannah also diese geheimen Briefe? Scheint, als könnte das arme Mädchen damit noch nicht so ganz umgehen.
Calum und Jacky sind auch wirklich süß und wären wir in einem Comic, dann würden über Annes Kopf wohl eine Menge Herzen schweben.

Kapitel 34

Steffi und Niall standen so lange auf dem Dach, bis das Feuerwerk vorbei war und Harry den Blonden anrief, um zu fragen, wo er eigentlich war, da sie nach Hause fahren wollten. Niall versicherte seinem Bandkollegen gleich da zu sein und legte auf.
„Wir fahren jetzt. Aber ich fand den Abend wunderschön.“, lächelte er und nahm Steffis Hände in seine.
„Das fand ich auch.“, bestätigte Steffi und Niall legte eine Hand an ihre Wange, bevor er sie noch einmal kurz küsste.
„Ich weiß, es ist irgendwie eine doofe Frage und das klingt abgedroschen, aber willst du mit mir zusammen sein? Ich mag dich echt gern und vielleicht klingt es komisch, aber als ich deinen allerersten Castingbeitrag gesehen habe, wusste ich, dass ich dich kennen lernen muss und du ein ganz besonderes Mädchen bist.“ Nervös sah Niall zwischen Steffis Gesicht und dem Boden hin und her.
„Du bist süß. Natürlich wäre ich gerne deine Freundin.“, antwortete Steffi und das Gesicht des Blonden erhellte sich sofort. Übermütig umarmte er seine, ab nun, Freundin und hob sie hoch, bevor er sich mit ihr zusammen drehte. Beide lachten und strahlten sich glücklich an.
„Wir sollten zu den anderen gehen, bevor sie uns noch suchen.“, lachte Niall und nahm Steffis Hand. Zusammen verließen sie das Dach und gingen zu den anderen.
Die anderen warteten schon vor den Vans und sahen auch, dass die beiden sich immer noch an den Händen hielten, aber keiner sagte etwas dazu, die meisten von ihnen grinsten.
Hannah sagte kein Wort und bekam auch nichts von dem mit, was um sie herum geschah. Sie starrte vor sich hin, tief in Gedanken versunken. Luke war der Briefeschreiber, sie konnte es immer noch nicht fassen.



Auf der Rückfahrt saßen sie alle irgendwie verteilt in den Vans, da es ja nicht mehr wichtig war, dass sie zusammen mit dem jeweiligen Partner ankamen. Am Ende landeten Kris und Harry allein in einem Van.
„Du siehst gut aus heute.“, meinte der Lockenkopf, als er die Tür zuzog und sich neben Kris setzte.
„Nur heute?“, fragte sie zurück, der wenige Alkohol in ihrem Blut machte sich doch bemerkbar, sie war viel schlagefertiger als sonst.
„Nein, nicht nur heute.“, lachte Harry und legte seinen Arm auf die Lehnte hinter dem rothaarigen Mädchen. Wie zufällig rutschte sein Arm nach unten auf ihre Schultern, aber keiner der beiden störte sich daran.
„Wolltest du nicht unbedingt Jenna daten?“, fragte Kris und Harry zuckte mit den Schultern. „Jetzt aber nicht mehr.“, antwortete er schlicht und grinste. Keiner sagte mehr etwas, bis Harry sich einfach zu der Deutschen beugte und sie fordernd küsste.
Ohne darüber nachzudenken, ging Kris darauf ein und legte ihre Arme um Harrys Nacken. Eine seiner großen Hände legte sich an Kris Hüfte, die andere an ihre Wange.
Der plötzliche Stopp des Autos unterbrach die beiden und sie grinsten sich mit geröteten Wangen und Lippen und zerwühlten Haaren an.
„Ich denke, ich muss aussteigen.“, murmelte die Rothaarige und drückte noch einen kurzen Kuss auf Harrys Lippen.
„Wir sehen uns morgen oder so.“, antwortete der Lockenkopf öffnete die Tür, damit Kris das Auto verlassen konnte.



„Und wer ist dein geheimer Verehrer?“, fragte Kris, als sie und Hannah in ihrem Bett lagen und schon kurz vorm Schlafen waren.
„Luke.“, nuschelte die Blonde und drehte sich auf die Seite, mit dem Rücken zu ihrer Zimmerkameradin.
„Luke? Luke Hemmings? Der Kerl, der das Date total verkackt hat?“, fragte Kris und kicherte.
„Also hast du dich jetzt in Luke verliebt?“, hakte sie nach, als Hannah nicht antwortete. Die Griechin grummelte und drehte sich wieder um.
„Nein. Ich hab mich in den Briefeschreiber verliebt. Ich schaff es nicht zu begreifen, dass es Luke ist, den ich eigentlich nur nervig finde.“, seufzte sie und vergrub das Gesicht in ihrer Decke.
„Dabei kann ich dir auch nicht helfen. Aber du solltest mit ihm darüber reden.“, meinte Kris und Hannah stöhnte.
„Das weiß ich auch. Aber ich will jetzt nicht daran denken. Schlaf gut.“, murrte sie und beide schwiegen, um wirklich zu schlafen. Der nächste Tag war Freitag und sie mussten den ganzen Tag für die Show üben.
Dieses Mal hatten sie zwar keine ewig lange Choreo, aber ein paar Sachen mussten sie alle noch lernen.



Steffi konnte auch nicht schlafen, in Gedanken war sie noch immer bei Niall und dem wundervollen Abend. Sie konnte es nicht fassen, sie war jetzt die Freundin von Niall Horan, er hatte sie tatsächlich gefragt und er mochte sie.
Niall erging es ähnlich, er lag in seinem Bett und starrte an die Decke, auf den Lippen ein Grinsen, das sich seit dem ersten Kuss zwischen ihm und Steffi auf seine Lippen gebrannt hatte. Am liebsten hätte er es in die ganze Welt hinaus geschrien, so glücklich war er.
Es klopfte und Liam trat in den Raum, Niall schaltete das Licht neben seinem Bett ein und grinste seinen besten Freund an.
„Dich hat es voll erwischt.“, lachte Liam und setzte sich zu seinem besten Freund ans Bett.
„Ja, hat es.“, gab Niall zu und grinste immer noch. „Steffi ist toll. Ich mag sie echt gern und sie ist süß und…“ Liams Lachen unterbrach Niall und er sah ihn beleidigt an.
„Sorry Nialler. Aber ich weiß, dass du sie toll findest. Ich will dir, oder besser gesagt euch, nur ganz viel Glück wünschen. Du kannst mir morgen stundenlang erzählen, was du toll an ihr findest.“, erklärte der Braunhaarige und Niall schüttelte lachend den Kopf.
„Danke. Und schlaf gut.“, lächelte er und Liam nickte ihm zu, bevor er wieder das Zimmer verließ. Niall ging wieder dazu über die Decke anzustarren und schließlich schlief er mit den Gedanken an seine neue Freundin ein.





Niall und Steffi sind wirklich süß. Sie kann sich wirklich glücklich schätzen, Niall als Freund zu haben und auch Niall hat in ihr sicherlich eine tolle Freundin gefunden.
Hannah ist wohl immer noch geschockt. Dabei sollte sie vielleicht einfach ansehen, dass Luke gar nicht so übel ist, wie sie bisher gedacht hat.
Und was Harry da tut, verstehen wir nach wie vor nicht. Auch dass er Kris geküsst hat, finden wir irgendwie nicht gut. Sicherlich kommt es da noch zu Problemen.

Kapitel 35

Der Freitag war vollgestopft mit Proben und der Samstag kam schneller, als den meisten Mädels lieb war. Viele fühlten sich unvorbereitet, weil sie zu viele Gedanken an die Gala verschwendet hatten und nicht daran gedacht hatten ihre Songs zu proben.



Am Samstag saß Kris auf einer Verstärkerbox hinter der Bühne und hörte ihren Song über ihren iPod. Die Box stand in einer Ecke und das Personal der Show und die anderen Mädchen wuselten umher, aber das alles störte das rothaarige Mädchen herzlich wenig.
„Hey.“ Jemand tippte ihr von hinten auf die Schulter und Kris drehte sich um. Vor ihr stand Jenna und sah sie ziemlich wütend an.
„Alles okay? Hab ich was gemacht?“, fragte die Deutsche, aber Jenna zog sie mit einem kräftigen Griff an ihrem Handgelenk hinter sich her in eine leere Garderobe. Hinter sich schloss sie die Tür ab.
„Sag mal spinnst du? Was soll das denn werden, wenn es fertig ist? Tickst du noch richtig?“, maulte Kris und stemmte die Hände in die Hüften. Beide Mädchen funkelten sich wütend an.
„Lass. Die. Finger. Von. Harry.“, knurrte Jenna und trat einen Schritt auf Kris zu. Die Rothaarige schüttelte den Kopf und wich gleichzeitig etwas zurück.
„Was stimmt nicht mit dir? Erstens geht es dich nichts an, was ich tue und zweites bist du nicht Harrys Freundin, du hast also gar kein Recht irgendwelche Besitzansprüche zu stellen.“, zickte sie und wollte an Jenna vorbei den Raum wieder verlassen, aber das andere Mädchen hielt sie fest.
„Lass mich los!“ Jenna dachte gar nicht daran und gerade als sie etwas sagen wollte, ertönte eine Durchsage.
„Mädels wo seid ihr? In einer Viertelstunde geht die Show los. Ihr müsst jetzt alle auf die Bühne kommen.“ Dies war unverkennbar Louis Stimme, aber Jenna hatte es nicht besonders eilig.
„Harry ist meins und nur meins und du wirst dich gefälligst von ihm fern halten!“ Ihre Stimme war leise und bedrohlich und sie schubste Kris einmal quer durch den Raum, bis sie gegen einen Tisch taumelte.
„Was ist denn los mit dir? Bist du von allen guten Geistern verlassen? Du kannst…“ Die Worte blieben der Rothaarigen im Hals stecken, als Jenna ein Taschenmesser aus ihrer Hosentasche zog und es vor sich hielt.
„Was zum Teufel?“, schrie Kris und versuchte irgendwas zu finden, womit sie sich gegen Jenna verteidigen konnte, aber sie fand nichts wirklich Brauchbares. Währenddessen kam Jenna immer näher, bis sie abrupt stehen blieb, weil es an der Tür klopfte.
„Kris, Jenna, seid ihr da drin? Euch suchen schon alle!“, rief Josh durch die Tür und bevor die Spanierin reagieren konnte, schrie Kris laut um Hilfe.
„Josh! Josh komm rein! Hilf mir!“ Sofort riss der Drummer die Tür auf und Jenna hatte keine Chance mehr das Messer zu verstecken, denn Josh hatte es bereits gesehen und ihr aus der Hand geschlagen.
„Bist du des Wahnsinns?“, schrie er und lockte damit weitere Mitarbeiter und die anderen Jungs an und während Liam und Zayn eine rasend wütende Jenna festhielten, bis das Sicherheitspersonal da war, nahm Josh Kris in den Arm, die heftig angefangen hatte zu weinen.
„Hey, beruhig dich. Was ist denn passiert?“, fragte der Drummer und Kris wischte sich unter den Augen entlang, um das verlaufene Make-up daran zu hindern sich noch weiter in ihrem Gesicht zu verteilen.
„Keine Ahnung, ich saß da und hab mir den Song angehört und dann hat sich mich hier rein gezerrt und meinte ich soll die Finger von Harry lassen und dann hat sie mich bedroht und dann kamst du.“ Ein weiterer Weinkrampf schüttelte sie und Harry tauchte betroffen neben den beiden auf.
„Sie hat das wegen mir getan? Ich wollte doch nur, dass sie sieht, dass sie nichts Besonderes ist und dass sich nicht die ganze Welt um sie dreht. Ich konnte doch nicht wissen, dass sie so durch dreht!“, entschuldigte Harry sich und Josh schüttelte den Kopf.
„Natürlich konntest du das nicht wissen. Es ist ja auch nicht deine Schuld.“, antwortete der Drummer und drehte sich dann zu dem Mädchen in seinen Armen.
„Ich weiß, dass ist grad echt doof, aber kannst du auftreten? In fünf Minuten geht die Show los. Du musst ja den Gruppensong nicht mit singen und mit deinem Song bist du ja sowieso am Ende dran und meinst du, du hast dich bis dahin wieder gefangen?“, fragte er vorsichtig nach und Kris nickte.
„Passt schon. Meinen Song will ich auf jeden Fall singen.“, erwiderte sie trotzig und wischte sich die letzten Tränenspuren weg.
„Das lass ich mir doch von so einer Verrückten nicht versauen.“, fügte sie hinzu und stand auf. Jenna war in der Zwischenzeit von dem Sicherheitsdienst abgeholt worden und war nun auf dem Weg zur Polizei.
„Dann mach ich dich wieder bühnentauglich und Josh kann schon mal anmoderieren und dann setzt du dich einfach hin und später legst du einen perfekten Auftritt hin.“, meinte Trish und machte sich dann an ihre Arbeit, während der Rest verschwand, um sich auf die gleich beginnende Show vorzubereiten.
Natürlich war auch inzwischen bei den anderen Mädchen angekommen ,was passiert war und sie waren alle geschockt, trotzdem hatten sie keine Zeit um darüber nachzudenken, denn sie mussten auftreten und irgendwie die Parts von Kris und Jenna im Gruppensong abdecken. Sie sangen alle zusammen „Ho Hey“ von ‚The Lumineers‘.





Das war etwas, womit wir mal gar nicht gerechnet haben. Was ist denn in Jenna gefahren? Wie kommt sie denn auf die Idee eines der anderen Mädchen so anzugreifen? Da muss doch mehr dahinter stecken.
Zum Glück war Josh da und hat Kris gerettet, wer weiß, wie das sonst geendet hätte. Darüber wollen wir gar nicht nachdenken, allein bei dem Gedanken bekommen wir schon eine Gänsehaut.
Hoffentlich schafft sie trotzdem einen guten Eindruck und Jenna wird erst einmal gut weggeschlossen, so einen Menschen kann man ja nicht auf die Allgemeinheit los lassen.

Kapitel 36

Die Mädchen hatten alle wieder ziemlich gute Kritiken bekommen, sie waren schließlich alle gute Sängerinnen. Auch für Kris lief es nicht so schlecht, obwohl ihr der Schrecken noch bei ihrem Auftritt in den Knochen gesessen hatte. Am Ende der Show waren noch die Jungs von 5 Seconds of Summer aufgetreten und dann waren auch alle Mädels direkt in die Villa gefahren, weil sie müde und aufgewühlt waren.
Kris hatte sich direkt in ihr Zimmer verzogen und Hannah hatte sie auch nicht mehr angesprochen, weil sie das Gefühl hatte, dass ihre rothaarige Zimmernachbarin Ruhe und Zeit zum Nachdenken brauchte.
Auch die Jungs hatten sich so ihre Gedanken über das Verhalten von Jenna gemacht und Harry war immer noch ein wenig geschockt, aber es konnte sich niemand so wirklich erklären, warum sie plötzlich so ausgetickt war.



Liam hatte einen interessanten Anruf von der Polizei erhalten, als die Jungs am nächsten Morgen beim Frühstück gesessen hatten und deswegen fuhren sie auch gleich alle zusammen in die Villa, wo die Mädels ebenfalls noch beim Frühstück saßen.
„Morgen.“, flötete Louis, aber er machte auch direkt danach wieder ein ernstes Gesicht, immerhin hatten sie auch ernste Nachrichten zu überbringen.
„Wir haben neue Nachrichten über Jenna erhalten.“, erklärte Zayn und er und Liam zogen sich bei der Barhocker, die an der Küchenteke standen, heran und setzten sich darauf.
„Die da wären?“, fragte Anne und Liam seufzte, bevor er erzählte.
„Also, die Polizei hat uns heute Morgen angerufen, weil sie sich natürlich mit den Eltern von Jenna in Spanien in Verbindung gesetzt hatten. Dabei stellte sich heraus, dass ihre Eltern schon seit etwa fünf Jahren keinen Kontakt mehr zu ihr hatten. Ihre Tochter hatte psychische Probleme und wurde deswegen in eine Klinik eingewiesen, aus der sie aber abgehauen ist. Daraufhin tauchte sie unter und nannte sich Jenna, denn ihr eigentlicher Name ist Alba Fernández Jiménez, wie sich schon gestern Abend heraus gestellt hat.
Sie hat zwar eine psychologische Betreuung gehabt, während sie unter getaucht war, aber sie muss, laut einem Polizeipsychologen, die Medikamente, die ihre Störungen unterdrücken und unter Kontrolle halten, selbstständig abgesetzt haben, weswegen es zu diesem Ausraster kam. Sie wird jetzt zurück nach Spanien geflogen und wieder in eine Klinik eingewiesen.“, erklärte Liam und die Mädchen sahen ihn alle geschockt an.
„Das heißt…wir…wir waren eigentlich die ganze Zeit in Gefahr, dadurch dass sie jeder Zeit hätte ausrasten können?“, fragte Hannah leise und die Jungs nickten.
„Aber keine wusste davon und wir haben auch nichts bei den Unterlagen bemerkt, noch ist uns sonst etwas Seltsames aufgefallen. Wir sind so froh, dass nichts Schlimmeres passiert ist und niemand von euch verletzt worden ist.“, warf Zayn ein und Kris stand auf.
„Soll also heißen, ich wäre fast von einer Verrückten gekillt worden, weil du Arsch sie unbedingt eifersüchtig machen musstest?“, zickte sie und stellte sich direkt vor Harry. Normalerweise hätte das vielleicht lächerlich gewirkt, weil Harry nun mal sehr groß war und Kris zu ihm aufschauen musste, aber Harry hatte so ein schlechtes Gewissen, dass er klein und verloren wirkte.
„Naja…also…“ Bevor er seinen Satz zu Ende sprechen konnte, schallte es laut und er hielt sich die Wange. Die Deutsche hatte ihm eine schmerzhafte Ohrfeige verpasst, auf dem Absatz kehrt gemacht und war dann die Treppe nach oben verschwunden.
„Ich seh nach ihr.“, murmelte Hannah und folgte der Rothaarigen. Harry hielt sich noch immer die Wange und sah wirklich bedröppelt aus, Louis räusperte sich um die Stille zu brechen.
„Nun, das Schlimmste ist überstanden und wir heute alle einen Tag, um den Schock zu verdauen. Morgen arbeiten wir weiter, wir werden für die nächste Show üben, natürlich, und wir haben auch eine Überraschung für euch, die euch sicherlich gefallen wird.“, erklärte er und zwinkerte, ehe er sich mit einem Nicken verabschiedete und seinen beiden Schützlingen folgte.
Diese saßen in ihrem Zimmer auf der kleinen Couch und Kris sah noch immer ziemlich wütend aus und Hannah versuchte verzweifelt auf sie einzureden, sodass sie gar nicht bemerkten, wie Louis das Zimmer betrat.
„Mädels.“, machte er auf sich aufmerksam und beide Köpfe drehten sich in seine Richtung.
„Okay hör zu. Harry war ein Idiot, geb ich zu, ich fand es auch nicht gut, was er da gemacht, schon nicht bevor diesem Vorfall. Aber es tut ihm auch wirklich leid. Er konnte ja auch nicht wissen, dass sie so ausrasten würde und ein psychisches Problem hat. Vielleicht hat er die Ohrfeige sogar verdient, aber belass es einfach dabei, so ein schlechter Mensch ist er wirklich nicht. Seine Lektion hat er auf jeden Fall gelernt.“, erklärte Louis und Kris nickte langsam.
„Ich bin nur so wütend. Erstens finde ich es echt unglaublich, dass er mich nur benutzt hat und zweitens muss ich immer wieder daran denken, was passiert wäre, wenn Josh uns nicht gesucht und gefunden hätte.“, murmelte sie und Louis umarmte sie mit einem Arm.
„Es ist nichts passiert, daran musst du denken und das ist auch das Wichtigste.“, erklärte er und verabschiedete sich dann.
„Ach und Hannah?“ Louis drehte sich im Türrahmen noch einmal um und das blonde Mädchen sah ihn an.
„Luke jammert uns allen die Ohren voll. Rede mit ihm, bevor er in vollkommenem Selbstmitleid versinkt.“, meinte er grinsend und verließ das Zimmer ohne auf eine Antwort zu warten.
„Wie jetzt? Du hast immer noch nicht mit ihm geredet?“, fragte Kris ungläubig und Hannah wandte den Blick ab.
„Ich weiß doch gar nicht was ich ihm sagen soll! Die Briefe waren echt süß und so, aber es ist Luke und er hat nun mal den schlechtesten ersten Eindruck hinterlassen, den man hinterlassen kann.“, murmelte sie und Kris seufzte.
„Rede mit ihm, er hat sich so viel Mühe gegeben, das hat er nicht verdient.“





Jenna heißt also gar nicht Jenna sondern Alba. Nun, das ist eine Überraschung, genauso wie ihre Geschichte, aber es hat sich ja nun alles zum Guten gewendet und vielleicht kehrt ja bald wieder die Normalität in der Villa ein. Es wäre auf jeden Fall wünschenswert.
Mensch Hannah! Müssen wir dich eigenhändig zu Luke schleifen, damit du mit ihm redest, oder bekommst du das auch ohne unsere Hilfe hin? Wir warten, aber wir sind nicht besonders geduldig, lass dir das gesagt sein!

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Tag der Veröffentlichung: 01.06.2013

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