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Narry (Harry+Naill)


Schon seit zwei Stunden stand ich in der Küche und bastelte an meinem Drei-Gänge-Menü für den süßen Iren unserer Band. Louis hatte ich zu Eleanor gescheucht und ihm verboten an diesem Tag nochmal unsere Wohnung zu betreten, Liam hatte sich freiwillig verzogen, nachdem ich ihm in meinen Plan eingeweiht hatte, auch wenn mich das große Überwindung gekostet hatte und Zayn war sowieso seine Familie besuchen.

In letzter Zeit hatte ich bemerkt, wie viel mir der Blonde eigentlich bedeutete und am Anfang hatte ich versucht das zu verdrängen, dann hatte ich versucht mir einzureden, dass ich ihn einfach nur gerne mochte und schließlich versuchte ich es mit der Ablenkungs-Taktik und sprang förmlich von einem Bett ins nächste.
Nachdem auch das als erfolglos heraus gestellt hatte, musste ich wohl oder übel akzeptieren, dass ich mich doch in Niall verliebt hatte. Das Problem war nicht, dass er ein Junge war, ich wusste, dass ich bi war, es war eher das Problem, dass er mein Bandkollege war und ich durch meine Gefühle all das nicht zerstören wollte.
Deswegen hatte ich mich nach diesem Eingeständnis zurückgezogen und viel Zeit in meinem Zimmer verbracht. Louis hatte versucht mich aufzumuntern und etwas mit mir zu unternehmen, aber ich konnte und wollte nie so richtig, vor allem nicht, wenn die anderen dabei waren. Nialls Nähe ertrug ich nur schwer und er war nun mal ziemlich kuschelbedürftig und dabei war es ihm egal mit wem er kuscheln konnte. Aber ich hielt das nicht aus und versuchte schon von vorne herein dem Iren aus dem Weg zu gehen, damit es gar nicht erst zu irgendeiner Art Körperkontakt kam. Dass ich ihn und die anderen verletzte, weil ich nichts mehr mit ihnen unternehmen wollte, war mir durchaus bewusst, aber ich wusste keine andere Lösung.

Zwei Wochen lang sah Lou sich mein Trauerspiel an, bis ihm der Kragen platze und von mir verlangte, dass ich ihm endlich sagte was mit mir los war. Zögernd war ich mit der Sprache heraus gerückt und mein bester Freund mir um den Hals gefallen. Er freute sich, weil ich mich verliebt hatte, immerhin hatte er das eine Zeit lang für unmöglich gehalten und er versicherte mir auch, dass ich mit meinen Gefühlen keines Falls die Band zerstören würde und es Niall sagen musste. Leider war ich da nun mal anderer Meinung und Louis konnte mich nicht vom Gegenteil überzeugen.

Zwei Tage vor meiner Koch-Session kam Liam zu mir und sah mich mit ernstem Gesichtsausdruck an. Das war zwar erstmal keine Neuheit, aber irgendwie fühlte ich mich unwohl, als Liam zu sprechen anfing.
„Wann hast du eigentlich mal vor deinen Arsch zu Nialler zu bewegen und ihm endlich zu sagen, dass du ohne ihn nicht mehr leben kannst?“, fragte er auch direkt und ich starrte ihn fassungslos und mit offenem Mund an. „Bitte was?“ „Du hast mich schon verstanden.“ „Aber…aber…Woher weißt du davon?“, stammelte ich und Liam machte eine wegwerfende Handbewegung. „Das, mein Lieber, ist ungefähr so offensichtlich wie die Tatsache, dass deine Haare gelockt sind. Außerdem war Louis bei mir und bevor du dich jetzt darüber aufregst, hör mir zu. Ich weiß nicht, ob du weißt, dass Niall wegen dir schon mehr als einmal geweint hat, weil er nicht versteht, warum du kaum noch mit ihm redest. Wenn du nicht sagst, was Sache ist, dann werde ich das tun, weil ich keine Lust mehr habe mir ansehen zu müssen, wie der Arme völlig verzweifelt.“
Das hatte gesessen und ich starrte Liam immer noch perplex an. Es dauerte eine Weile, bis ich seine Worte vollständig verdaut hatte. „Ich kann das nicht! Wirklich Liam, ich würde es ihm doch sagen, aber ich kann das nicht.“ Mitfühlend legte unser Banddaddy einen Arm um meine Schultern. „Mir ist klar, dass das nicht einfach ist, aber ihr leidet doch beide und wäre es da nicht besser dem Leiden ein Ende zu setzen?“, redete er weiter auf mich ein und ich zuckte mit den Schultern.
„Wenn du mir auch noch sagst, wie ich das machen soll.“ „Was liebt unser kleiner Ire am meisten?“ Verwirrt sah ich Liam an. „Essen, was auch sonst?“ „Richtig. Jetzt liegt es an dir damit was Vernünftiges anzustellen.“
Ich überlegte eine Weile, was ich tun konnte und weil ich zumindest etwas kochen konnte, beschloss ich einfach ein schönes Essen für den Iren zu machen.


Ich hörte die Haustür klappen und sprintete in den Flur, wo Niall sich gerade von seiner Jacke befreite, sein Gitarrenkoffer lehnte an der Wand. Jeden ersten Samstag im Monat spielte und sang er für die Kinder in einem der Londoner Waisenhäuser und ich bewunderte ihn dafür, weil er so unbeschwert mit den Kleinen umging. Bevor ich mich so distanziert hatte, war ich einmal dabei gewesen und hatte mit ihm zusammen gesungen.

„Ähm, Niall?“ „Ach, du redest wieder mit mir?“, giftete der Blonde mich an und schnappte sich seinen Gitarrenkoffer. Ich stellte mich einfach in seinen Weg, damit er mir nicht davon lief, verübeln konnte ich ihn das allerdings nicht. „Hör mal…ich…ich will mich entschuldigen, weil ich die letzten Wochen so…so abweisend war. Ich hab gekocht. Vorspeise, Hauptspeise und sogar Nachtisch.“ Ich sah, wie Niall versuchte seine Freude etwas zu unterdrücken und grinste in mich hinein.
„Na schön. Wo ist das Essen?“, fragte er grinsend und ich scheuchte ihn in unseren Wohn- und Essbereich, wo ich schon den Tisch gedeckt hatte. „Warte da und nicht gucken kommen.“, befahl ich und verschwand nochmal in die Küche, um den ersten Gang zu holen.

„Uh, Suppe! Genau das Richtige, wenn man aus der Kälte kommt.“, freute Niall sich, als ich ihm den dampfenden Teller vor die Nase stellte und mich dann ebenfalls setzte. „Wie war’s im Heim?“, versuchte ich ein Gespräch zu beginnen und probierte meine Suppe, die mir sogar recht gut gelungen war.
„Wie immer eigentlich, wenn ich gehen muss fängt immer mindestens ein Kind an zu weinen und am liebsten würde ich sie alle mit nach Hause nehmen.“, berichtete mein Gegenüber und löffelte hastig seine Suppe auf.
„Wenn die nächsten beiden Gänge so gut sind wie die Suppe, dann verzeih ich dir.“, kicherte der Ire und ich grinste zufrieden, als ich mit beiden Tellern verschwand, um die Hauptspeise zu holen, mit Käse überbackendes Fleisch, dazu frisches Gemüse und Soße.
„Das riecht auf jeden Fall ziemlich gut.“, befand er und probierte, kaum hatte er herunter geschluckt, fingen seine Augen an zu strahlen. „Du solltest öfter kochen, das ist grandios.“, schwärmte er und sprach nicht mehr, bis sein Teller komplett leer war.
„Naja, das hat mich auch einige Zeit und Nerven gekostet, aber solange du mir verzeihst, war’s mir das wert.“, gab ich zu und Niall sah mich mit einem undefinierbaren Blick an. Kurzes Schweigen breitete sich aus und ich ging ein letztes Mal in die Küche, um den Nachtisch zu holen.

„Du kannst nicht nur grandios kochen, sondern auch wundervoll backen.“, stellte der Blonde fest, als er ein Stück meiner Schokoladentorte probiert hatte. „Jetzt verzeih ich dir.“, warf er noch lachend ein und ich grinste wieder vor mich hin.
Nachdem er allein etwa die Hälfte des Kuchens verdrückt hatte und ich mich mal wieder fragte, wie das alles in seinen schlanken Körper passte, sah er mich erwartungsvoll an.
„Und jetzt?“ „Also die anderen Jungs sind nicht da, wie wäre es, wenn wir einen Film gucken. ‚96 Hours‘ vielleicht?“, schlug ich vor, wohl wissend, dass das einer seiner Lieblingsfilme war. „Oh ja!“, freute er sich und sprang auf, sodass er dabei den Stuhl umwarf und erschrocken zusammen zuckte, als dieser scheppernd auf den Boden fiel.
Ich lachte, weil er seltsame Grimasse zog und wurde dann mit, gespielt beleidigten, Blicken erstochen. „Verscherz es dir nicht direkt wieder!“, drohte er mir grummelnd und ich räumte schnell den Tisch ab, damit wir den Film gucken konnten.

Wir lagen auf der Couch und folgten gespannt dem Film, als mir einfiel, dass ich Liam versprochen hatte mich nicht nur zu entschuldigen sondern auch, dass ich Niall endlich die Wahrheit sagte. Na schön, ich hatte es nicht vergessen, sondern eher verdrängt und je näher wir dem Filmende kamen, desto nervöser wurde ich.
Fieberhaft überlegte ich, was genau ich sagen sollte, aber keine einzige Formulierung gefiel mir und ich merkte gar nicht, dass der Abspann eingesetzt hatte, bis der Blonde sich aufsetzte und mir in die Rippen stieß.
„Ich…“, setzte ich an und verstummte wieder, fragend musterte mein Gegenüber mich. „Was ist mir dir?“, erkundigte er sich. Was zum Teufel sollte ich nur sagen? Es konnte doch wohl nicht so schwer sein einem Menschen seine Gefühle zu gestehen. Gut, ich hatte das noch nie gemacht, aber trotzdem.
Weil ich nicht antwortete, wollte Niall aufstehen, aber ich hinderte ihn daran, indem ich ihn am Pullover festhielt, der kleine Ruck riss ihn nach hinten und er landete auf mir, weil ich noch immer auf der Couch lag.
Tief blickte ich ihm in die blauen Augen, die mich erschrocken und dann erwartungsvoll ansahen. Erwartungsvoll? Ohne, dass ich etwas dagegen hätte tun können, legte ich meine Hand in seinen Nacken und zog den Iren einfach zu einem Kuss heran. Süß, unschuldig und kurz war er und wir sahen uns beide überrascht an, als wir uns wieder lösten.
„Ich liebe dich Niall.“ Endlich, endlich hatte ich es ihm sagen können! So schwer war das nun wirklich nicht gewesen.
„Du…du…du was?“, stammelte er und klappte den Mund auf und zu. „Ich liebe dich und deswegen war ich auch die letzten Wochen so abweisend, weil ich verrückt geworden bin in deiner Nähe und nicht wollte, dass die Band oder unsere Freundsc…“ Stürmisch fiel der Blonde mir um den Hals, küsste mich erneut und unterbrach damit meinen Erklärungsversuch. Aufseufzend schmiegte er sich an mich und grinste mich glücklich an, nachdem er meine Lippen wieder frei gegeben hatte.
„Du redest zu viel.“, erklärte er trocken und ich lachte, weil er dabei so ernst aussah. „Ich wollte doch nur…“ „Halt den Mund.“, knurrte er dieses Mal fast und sorgte dafür, dass ich erstmal wirklich nicht in der Lage war auch nur ein Wort zu sagen.

„Wenn du mich jetzt ausreden lässt, sage ich den Rest des Abends kein Wort mehr.“, versprach ich und nach kurzem Überlegen stimmte Niall der Abmachung zu.
„Also, wo war ich? Ach ja. Ich hatte Angst unsere Freundschaft zu verstören und dachte, dass ich vielleicht diese Gefühle wieder loswerde, aber das hat nicht so hingehauen, wie ich wollte. Lou und vor allem Liam haben mir ins Gewissen geredet und naja, ich dachte, ich koche für dich und dann kann ich mich entschuldigen und eigentlich wollte ich dir schon den ganzen Abend sagen, was ich fühle, aber ich hab mich nicht getraut.“, redete ich ohne Punkt und Komma, damit mir der Ire nicht wieder dazwischen funkte.

Lirry (Liam+Harry)


„Liam!“ Seufzend stand ich auf, nachdem Harrys Stimme schon zum dritten Mal durch die ganze Wohnung gehallt war. „Was willst du? Und wo bist du überhaupt?“, rief ich, als ich auf dem Flur stand. „In der Küche! Jetzt komm endlich und hilf mir.“, kam die verzweifelte Antwort und mir graute es schon vor dem Anblick, der sich mir gleich bieten würde.
„Was zur Hölle hast du denn gemacht?“ Fassungslos stand ich im Türrahmen und besah mir das Chaos, das unser Lockenkopf angerichtet hatte. Die Tapete an der Wand über dem Herd war schwarz und qualmte leicht vor sich hin, in einer Pfanne, die im Spülbecken lag, befand sich ein schwarze, verbranntes etwas bei dem man nicht mal mehr erahnen konnte, was das mal gewesen sein sollte. Auf den Boden verteilte sich eine Pfütze aus, ich vermutete es zumindest, Soße, die aus einem Topf lief, der umgekippt auf einer der Arbeitsflächen lag.
„Ich...ich wollte kochen und dann hab ich nicht aufgepasst und mir ist mein Strak angebrannt, auf einmal hat es Flammen geschlagen und die Wand hat gebrannt, als ich dann in Panik die Pfanne vom Herd gerissen habe, ist mir die Soße umgefallen.“, erklärte der Jüngste von uns verzweifelt und rutschte auf dem Boden herum, um die Soße aufzuwischen.
„Ernsthaft, mir fehlen die Worte.“ Ich stand immer noch im Türrahmen und wusste nicht, ob ich Lachen sollte, weil Harry so einen lustigen Anblick bot oder ob ich mich aufregen sollte, weil wir jetzt einen Teil der Küche renovieren mussten. Letztendlich entschied ich mich für ein Grinsen und stellte erstmal den Topf wieder gerade hin, damit nicht ständig etwas nach lief, wenn Harry es gerade aufgewischt hatte. „Oh…ja, daran hätte ich auch denken können.“, murmelte er verlegen und krabbelte weiter auf dem Boden rum.
„Warum wolltest du überhaupt etwas kochen?“, fragte ich und schnappte mir einen Lappen, um ihm zur Hand zu gehen. „Naja, du machst das ja sonst immer und ich wollte dir mal ein bisschen was von der Arbeit abnehmen.“ „Das ist nett von dir, aber genau aus solchen Gründen mache ich das alles lieber.“ Ich machte eine Handbewegung zur verkohlten Wand und grinste, während Harry ein zerknirschtes Gesicht machte. Damit sah er ziemlich niedlich aus und ich wuschelte ihm durch die wirren Locken.
Obwohl er so ein Chaos angerichtet hatte, konnte ich ihm einfach nicht böse sein, dazu mochte ich ihn viel zu sehr. Wahrscheinlich auch mehr, als gut für mich war, aber damit hatte ich mich auch schon abgefunden. Außerdem war es einfach seine Nähe zu suchen, immerhin konnte ich ganz gut meinen Beschützerinstinkt vorschieben. Einzig Niall hatte mich durchschaut und so lange auf mich eingeredet, bis ich zugegeben hatte mich doch ein klitzekleines Bisschen in Harry verliebt zu haben. Aber wirklich nur ein Bisschen.

„Holy Shit, was ist das denn?“ Ich sah überrascht von der Soßenpfütze aus, die schon deutlich kleiner geworden war und lachte dann, als ich Zayns fassungsloses Gesicht sah. „Das war Harrys Versuch mir etwas Arbeit abzunehmen.“, grinste ich und der Jüngere knuffte mir in die Rippen. „Ich hab ja jetzt verstanden, dass ich damit nur noch mehr Chaos angerichtet habe, tut mir leid.“, grummelte er und warf den Lappen in die Spüle. „Ist doch trotzdem nett, dass du es versucht hast.“ „Jaja, jetzt schleimst du wieder.“, meckerte der Lockenkopf weiter und ich umarmte ihn einfach von hinten, was etwas seltsam ausgesehen haben musste, immerhin war ich kleiner als er.
„Und was machen wir bitte mit der Wand?“, fragte Zayn, der sich wieder gefasst hatte und deutete auf die verbrannte Stelle. „Streichen oder neu tapezieren.“, schlug ich vor und ließ Harry los, der sich durch die Locken strich und anfing das verbrannte Etwas, was laut seiner Auskunft mal Fleisch gewesen sein sollte, aus der Pfanne zu kratzen.
„Mach dir gar nicht erst die Mühe, die Pfanne können wir eh nicht mehr benutzen.“ Ich nahm ihm das Ding aus der Hand uns stellte es auf den Mülleimer. „Willst du vielleicht mit Niall was zu Essen holen gehen? Ich glaube nicht, dass in dieser Küche heute noch was essbares entstehen wird.“, richtete ich mich an Zayn, der unbestimmt mit den Schultern zuckte, nach einem weiteren ungläubigen Kopfschütteln die Küche verließ und im Flur laut nach Niall rief, der kurz darauf die Treppe herunter gepoltert kam. In dieser Wohnung war es auch einfach nie leise und genau deswegen liebte ich es mit den Jungs zusammen zu wohnen.

Kurz nachdem Zayn und Niall verschwunden waren, hatten auch Harry und ich die Küche wieder einigermaßen aufgeräumt und saßen im Wohnzimmer auf der Couch.
„Wo ist eigentlich Louis?“, wollte ich wissen und schnappte nach der Fernbedienung auf dem Tisch vor uns. „Ist mit Elli ins Kino gegangen und kommt erst heute Abend wieder. Oder Morgen.“, grinste der Lockenkopf und ich lachte auf. „Also morgen.“, stellte ich fest und zappte durch die Fernsehkanäle, auf der Suche nach etwas halbwegs Interessanten, was ich natürlich nicht fand und so blieb ich bei irgendeiner britischen Fernsehserie hängen.

„Liam?“ Ich hatte es mir auch der Couch bequem gemacht und war fast eingeschlafen, als Harry mich ansprach. „Was ist denn?“, fragte ich schläfrig und machte mir nicht mal die Mühe die Augen zu öffnen. „Also…naja…Louis hat letztens so eine Vermutung geäußert.“ „Die da wäre?“ „Hast du was mit Niall?“, platzte es aus dem Jüngeren heraus und ich richtete mich auf, um ihn anzusehen. Nervös knetete er seine Hände und sah mich mit einem entschuldigenden Blick an. „Wenn du nicht darüber reden willst, dann tut mir das leid, ich…“ „Wie kommst du denn darauf?“, wollte ich wissen und Harry zuckte mit den Schultern. „Ihr hängt halt die ganze Zeit zusammen.“, murmelte er.
„Ach und du und Louis tut das nicht? Ihr habt doch auch nichts miteinander. Habt ihr doch nicht oder?“ Wenn er mir jetzt sagen würde, dass er was mit dem Älteren hatte, dann…Obwohl ich mir das nicht vorstellen konnte, so wie er über ihn und Eleanor gesprochen hatte. Vielleicht war das auch nur Tarnung gewesen.
„Ach Quatsch.“, grinste er und ich hätte fast vor Erleichterung laut ausgeatmet. „Warum dann Niall und ich?“, hackte ich nach. „Weiß auch nicht. Ich…also…hat mich halt interessiert.“, nuschelte Harry und seine Wangen zierte ein leichter Rotschimmer. „Achso.“, brummte ich und Schweigen breitete sich aus. Wie lange brauchten Zayn und Niall denn, bis sie mit dem Essen wieder hier waren?

„Liam?“ Dieses Mal war ich tatsächlich eingeschlafen und öffnete müde die Augen, Harry hatte sich über mich gebeugt, die Hand noch an meiner Schulter um mich wach zu rütteln. „Essen ist da.“ „Na endlich.“, grummelte ich und stand auf.
Niall und Zayn waren bei Nandos gewesen und ich verdrehte die Augen, als ich die Unmengen an Essen sah, die die Beiden, oder eher der Ire, angeschleppt hatten. Trotzdem blieb davon nichts übrig, was mich auch gewundert hätte.
Anschließend spielten wir alle zusammen etwas Mario Kart auf der Wii, bis Zayn sich irgendwann verdrückte und etwas von Perrie murmelte. Eine halbe Stunde später klappte die Haustür und Niall schlug vor einen Film zu gucken.
Er legte irgendeine Komödie ein und holte sich noch eine Tüte Gummibärchen, bevor er sich auf dem Sofa ausbreitete und mich weiter in Richtung Harry trieb, der am anderen Ende saß, die Beine angezogen und lustlos auf den Bildschirm starrend.
Ich war immer noch müde und konnte mich kaum auf den Film konzentrieren, ich merkte noch, wie mein Kopf langsam auf Harrys Schulter sank, aber ich war zu schläfrig um meine Position zu ändern und blieb einfach liegen, als der Lockenkopf nicht protestierte.

„Liam.“ Zum dritten Mal wurde ich durch meinen Namen aus dem Schlaf gerissen und sah mich blinzelnd um, nur um dann festzustellen, dass ich absolut nichts sehen konnte. Die Jalousien waren herunter gelassen und der Fernseher war aus. „Liam.“ Ich bemerkte, dass ich immer noch auf Harry lag, aber inzwischen schon mit meinem halben Körper und irgendjemand hatte eine Decke über uns ausgebreitet und ich war mir ziemlich sicher, dass dieser jemand aus Irland kam und blond und verfressen war. Ob ich mich jetzt darüber freuen sollte mit dem Jüngsten zu kuscheln oder nicht, wusste ich noch nicht.
Allerdings hatte ich inzwischen verstanden, dass dieser noch schlief und im Schlaf meinen Namen vor sich hin brabbelte, also wartete ich, ob da noch mehr kommen würde, weil mich brennend interessierte, was er da von mir träumte.
Langsam hatten meine Augen sich an die Dunkelheit gewöhnt und ich konnte verschwommen die Konturen seines Gesichts sehen, weil durch die kleinen Öffnungen in den Jalousien etwas Licht von den Straßenlaternen herein fiel.
„Gefühle.“, grummelte Harry und ich zuckte ein bisschen zusammen, hoffte aber, dass er nicht aufwachen wurde. Tatsächlich schlief er weiter und ich atmete erleichtert aus.
„Angst.“ Dann fing er an unruhig zu zuckten und das leichte Lächeln auf seinen Lippen verschwand, sein Gesicht verzog sich zu einer verzweifelten Grimasse und ich beschloss, dass es besser war ihn zu wecken, also rüttelte ich an seiner Schulter.
„Harry, wach auf.“ Ich beugte mich etwas über ihn, um die Stehlampe neben dem Sofa anzuschalten, warmes, schwaches Licht erhellte den Raum und grüne Augen blinzelten mich überrascht an. „Was ‘n?“, gähnte der dazu gehörige Junge und streckte sich unter mir.
„Hast du schlecht geträumt?“, wollte ich wissen und rückte etwas von ihm ab, damit er sich aufrichten konnte. „Ich...also…ähm…nicht so richtig. Naja schon aber…“, stammelte er und wurde wieder rot. „Was hat das mit mir zu tun?“, fragte ich weiter und er wendete das Gesicht ab und murmelte etwas in seinen nicht vorhandenen Bart, was ich nicht verstand.
„Rede bitte mit mir.“, flehte ich und nahm Harrys Hand, überrascht drehte er das Gesicht wieder zu mir. „Also…aber…ich kann nicht. Ich kann dir das nicht sagen!“ Verzweifelt sah er mich an. „Du kannst mir alles sagen, wir sind Freunde, schon vergessen?“ „Genau das ist das Problem!“, meinte er kalt, entzog mir seine Hand und stand auf. „Wie meinst du das?“ Verständnislos saß ich auf der Couch und blickte zu dem Stehenden nach oben. „Vergiss es einfach.“ Er wandte sich ab und wollte das Wohnzimmer verlassen, ich hinderte ihn daran, indem ich aufsprang und von hinten meine Arme um ihn legte.
„Wenn du nicht mehr so viel mit mir zu tun haben willst, oder nicht mehr mit mir befreundet sein willst, dann sag das doch.“, nuschelte ich traurig an seine Schulter und schmiegte mein Gesicht an seinen Rücken. „Ich will wirklich nicht mehr mit dir befreundet sein.“ Geschockt ließ ich Harry los und starrte fassungslos seinen Rücken an. „Was?“, fragte ich tonlos und versuchte verzweifelt eine Spur von Witz in seinen Augen zu erkennen, als er sich zu mir herum drehte.
„Ich will mehr. Ich liebe dich Liam und ich habe Angst, dass du mich zurückweist und ich damit die Band zerstöre und unsere Freundschaft.“, brachte er leise hervor und sah betreten zu Boden. „Was?“, wiederholte ich, dieses Mal geschockt über seine Worte, während langsam warmes Glück in meinen Körper floss. „Vergiss das einfach, lass uns so tun, als hätte ich das nie gesagt.“, murmelte der Lockenkopf und drehte sich wieder um.
„Nein!“ Ruckartig riss ich ihn an der Schulter herum, er taumelte und fiel gegen den Türrahmen, gegen den ich ihn auch direkt presste und meine Lippen gierig auf seine presste. Endlich, endlich, endlich! Zufrieden seufzte ich, als seine Zunge schüchtern um Einlass bat und sanft in meinen Mund glitt, als ich meine Lippen etwas teilte.
„Ich will nicht vergessen, was du gesagt hast. Ich würde das lieber nochmal hören.“, raunte ich in Harrys Ohr und suchte mit meinen Lippen nach einer empfindlichen Stelle an seinem Hals. Schnell hatte ich sie gefunden und er stöhnte leise.
„Ich liebe dich Liam.“, flüsterte er und ich ließ von seinem Hals ab, nachdem ich ihn deutlich markiert hatte. „Ich dich auch. Und das geh ich dir jetzt zeigen.“ Der Lockenkopf lächelte mich herzerwärmend an und protestierte nicht, als ich ihn an der Hand mit in mein Zimmer zog.

Zarry (Harry+Zayn)


„Lass mich schlafen.“, grummelte Zayn und schob mich etwas von sich weg. Beleidigt verschränkte ich die Arme vor der Brust und seufzte. „Aber mir ist langweilig.“, protestierte ich und piekte ununterbrochen in seinen Oberarm, bis er mich genervt ansah. „Dann mach doch irgendwas!?“ „Ich will mich mit dir beschäftigen.“, schmollte ich weiter und zwinkerte ihm zu.
„Ach und an was hast du da so gedacht?“ Der Dunkelhaarige grinste jetzt auch und ich beugte mich zu ihm, um ihn zu küssen. Eine Hand vergrub ich in seinem Nacken und kraulte dort seinen Haaransatz, die andere lag auf seinem Oberschenkel, wo ich mich leicht abstützte.
„Kennst du den ‚Mile High Club‘?“, raunte ich meinem Freund ins Ohr, als ich mich von seinem Mund an seinem Kinn entlang zu seinem Hals küsste. „Bist du wahnsinnig?“ „Du kennst ihn also.“, grinste ich und sah in die etwas geweiteten Augen von Zayn. „Ja, aber…Harry, das können wir nicht machen!“ Seine Stimme klang ein paar Töne zu hoch und etwas schockiert.
„Warum denn nicht? Guck doch, Lou und Niall schlafen eh vor sich hin und Liam hört Musik.“ Ich beugte mich etwas in den Gang um meine Aussage zu überprüfen und hatte auch wirklich Recht.
„Wenn uns jemand erwischt. Du weißt genau wie laut du bist!“ Noch zögerte mein hübscher Halbpakistani aber das üwrde er nicht mehr lange tun. „Und du stehst drauf. Komm schon, als ob du noch nie daran gedacht hättest, wie es wäre in einem Flugz…“ „Halt den Mund, bevor das jemand hört.“, forderte Zayn und legte mir eine Hand über die Lippen.
„Seit wann bist du denn so prüde?“, fragte ich amüsiert, nachdem ich mich von seiner Hand befreit hatte. Ich knabberte zärtlich an seinem Hals und fing an, an dem Übergang zwischen Hals und Schlüsselbein zu saugen.
„Das ist unfair.“, seufzte Zayn und ich grinste. Natürlich war das unfair, immerhin war das eine seiner empfindlichsten Stellen. Aber irgendwie musste ich ihn ja überzeugen und das war eben der beste Weg dafür. Ich ließ meine Hand noch etwas höher seinen Oberschenkel entlang wandern und spürte, wie Zayn unter mir erschauderte.
„Harry…“ Er klang, als wollte er eigentlich, dass ich aufhörte, aber gleichzeitig hörte ich an seinem Tonfall, dass ich ihn schon längst überzeugt hatte. Ich war ja auch manchmal viel zu verführerisch, wenn ich etwas wollte.
„Komm schon Zayn, ich weiß, dass du das willst, jetzt gib es zu.“, raunte ich in sein Ohr, spielte mit meiner Zunge an seiner Ohrmuschel und er keuchte auf, als ich meine Hand in seinen Schritt legte und leichten Druck ausübte. Gleich hatte ich ihn.
„Du gibst doch eh keine Ruhe, oder?“, stöhnte er genervt und schob meine Hand weg. „Nein, und jetzt tu nicht so, als ob du es nicht wollen würdest.“ „Ja okay, ich find die Idee wirklich nicht schlecht. Zufrieden?“, brummte er und fuhr sich durch die Haare.
„Jap, jetzt schon.“, lachte ich und wühlte in meinem Rucksack, bis ich ein Kondom und eine kleine Tube zu Tage gefördert hatte, beides ließ ich in der großen Bauchtasche meines Hoddies verschwinden. Zayn beobachtete mich misstrauisch.
„Du hast das geplant?!“, platzte es schockiert aus ihm heraus und ich kicherte. „Ehrlich gesagt, ja.“ „Du…du Teufel. Du elender, hinterhältiger Teufel.“, fluchte Zayn vor sich hin und schüttelte den Kopf. „Dein Teufel.“, hauchte ich ihm anzüglich ins Ohr und er verschränkte die Arme vor der Brust.

„Das wird doch nie was.“ Skeptisch erfassten Zayn Augen das, was man von der kleinen Flugzeugtoilette erkennen konnte, wenn man zu zweit darin stand und das war nicht gerade viel, obwohl unser Flugzeug schon etwas größer und komfortabler eingerichtet war. Außerdem plante ja niemand eine Flugzeugtoilette nach Maßstäben für das, was Zayn und ich darin vorhatten.
„Sei nicht so pessimistisch, ich werde schon dafür sorgen.“ „Warum glaube ich, dass du das verdammt ernst meinst?“, fragte Zayn ironisch und hob eine Augenbraue, als ich ihn dreckig angrinste. „Weil du es willst und weil du weißt, dass ich dich schon lange durchschaut habe und du es eigentlich gar nicht mehr erwarten kannst.“ Ich machte eine kurze Pause und legte meine Hand wieder auf seine Körpermitte. „Ich wusste es.“, sagte ich schließlich triumphierend und grinste, bevor mein Freund etwas erwidern konnte, hatte ich meine Lippen schon gierig auf seine gepresst.

Ich hatte den Halbpakistani wirklich richtig eingeschätzt, denn kaum hatte ich mit meiner Zunge fordernd um Einlass gebeten, da teilten sich seine Lippen und seine Hände wanderten gleichzeitig auf meinen Hintern, fest presste er sich an mich und wir keuchten auf, als unsere Unterleibe sich berührten.
Mit flinken Fingern hatte ich das Hemd geöffnet und Zayn von den Schultern gestrichen, ließ meine Hände fahrig über seinen Oberkörper gleiten, der Anblick jagte mir wohlige Schauer über den Rücken. „Wie kann ein Mensch so heiß sein?“, raunte ich grinsend, wohl wissend, dass ich damit Zayns Ego nur noch mehr pushte, aber das war mir egal.
„Wie du siehst, ist das möglich.“, kam auch gleich die Antwort und Zayn zerrte an meinem Pulli. „Und du stehst mir da in nichts nach.“, fügte er hinzu und kniff mir in eine meiner Brustwarzen, sodass ich aufstöhnte und mir auf die Lippen biss, damit man uns nicht hörte. Zayn hatte schon Recht, ich war manchmal wirklich ziemlich laut. Außerdem machte es ihn an, wenn ich mir auf die Lippen biss.
Zayn packte meine Hüften und hob mich auf die Ablage, in die das kleine Metallwaschbecken eingelassen war. Seine Hände fuhren in meine Locken und ich schlang meine langen Beine um die Hüften des Dunkelhaarigen, drückte ihn an mich, während wir uns um den Verstand küssten.
Ich fummelte ungeduldig an seiner Jeans herum und kaum hatte ich sie endlich offen, schob ich sie, zusammen mit den Shorts, von Zayns Hüften. Gierig sog ich jede Faser seines Körpers mit den Augen auf, zumindest das, was ich davon erhaschen konnte, bevor der Dunkelhaarige sich über meinen Hals her machte und ich ihn stöhnend in den Nacken fallen ließ.

„Fuck, Zayn!“, stöhnte ich, vor Lust und auch etwas vor Schmerz, auf, nachdem er mich vorbereitet hatte und dann langsam in mich eindrang. Halt suchend krallte ich mich in seine Schultern und hinterließ dort auch sicherlich ein paar Katzer, aber der Dunkelhaarige war das durchaus gewöhnt und es brachte ihn dazu sich endlich zu bewegen.
Als er den Punkt traf, der mich, wortwörtlich, zum Schreien brachte, warf ich den Kopf erneut in den Nacken und krachte auch direkt gegen die Wand, was mich nicht weiter störte. Fahrig kratzte ich über Zayns Rücken, er keuchte und stieß zischend die Luft aus, erhöhte das Tempo.
Als ich merkte, dass ich nicht mehr lange durchhalten würde, lehnte ich mich nach vorn und vergrub mein Gesicht an Zayns Schulter, als ich kam, biss ich zu, Zayn folgte mir mit meinem Namen auf den Lippen.

„Scheiße, war das geil.“ Mein Herzschlag hatte sich einigermaßen normalisiert und ich lehnte entspannend an der kühlen Wand hinter mir, während Zayn mich angrinste. „Hast du was anderes erwartet?“, fragte ich und er gab mir einen Klaps gegen das Bein. „Hättest du mir das gleich gesagt, hättest du nicht so viel Überzeugungsarbeit leisten müssen.“
Er drehte sich mit dem Rücken zum Spiegel und betrachtete über die Schulter seinen Rücken. „Da hast du ja mal was angerichtet.“, stellte er fest und ich versuchte ein zerknirschtes Gesicht zu machen. „Sag jetzt nicht, dass dir das Leid tut, das wäre gelogen.“ „Okay.“ Wir lachten und fingen an uns sauber zu machen.
„Den Biss in meiner Schulter brauch ich nicht zu erwähnen, oder?“ „Du hast dich doch beschwert, weil ich so laut bin.“, verteidigte ich mich und schlüpfte in meine Jeans. „Kein Grund mir in die Schulter zu beißen.“ „So schlimm kann das nicht gewesen sein, wenn du davon gekommen bist.“ Er antwortete nicht, sondern drängte mich zurück gegen die Ablage und küsste mich verlangend. Damit war das Thema auch beendet.

„Alles klar mit euch?“ Leise waren wir wieder zu unseren Sitzen geschlichen und ich zuckte ertappt zusammen, als Liam seine Kopfhörer abnahm und uns ansah. „Ja, klar.“ Ich lächelte und ging weiter, Zayn nickte knapp. Liam setzte sich seine Kopfhörer wieder auf und schloss die Augen.
Sobald Zayn wieder neben mir saß, drückte ich mein Gesicht an seine Schulter, um mein Lachen zu dämpfen. „Stell dir mal vor, wenn uns jemand erwischt hätte.“ Ich hörte deutlich, dass Zayn grinste. „Das macht den Reiz doch aus.“, nuschelte ich immer noch lachend.


„Ich freue mich euch heute in der Show begrüßen zu dürfen. Wie war den euer Flug hierher?“ Wir saßen beim Interview und die Moderatorin sah uns freundlich lächelnd an. Ich unterdrückte ein Lachen und Zayn versuchte ebenfalls ernst zu bleiben. „So wie immer eigentlich. Man gewöhnt sich mit der Zeit an das ganze Fliegen und findet immer irgendwas womit man sich die Zeit vertreiben kann.“, antwortete Louis als Erster und brachte mich damit nur noch näher an einen Ausbruch.
„Da hat er vollkommen Recht. Irgendwie kann man sich immer ablenken.“, bestätigte nun ausgerechnet Zayn, der neben mir saß. Während die blonde Frau zu weiteren Fragen überging, neigte ich mich etwas zu ihm. „Du Arsch, weißt du wie ich mich gerade zusammen reißen muss?“, flüsterte ich und er nickte kaum merklich. „Das gibt Rache.“, schwor ich und funkelte ihn gespielt böse an. „Gut, ich freu mich drauf. Du Teufel.“, raunte er zurück und schickte mir eine Gänsehaut über den Rücken. Bitte, wenn er unbedingt wollte, dann konnte er das später gerne haben.

Nouis (Louis+Niall)


„Ich kann mich nicht konzentrieren, wenn du mich die ganze Zeit beobachtest.“, beschwerte der Blonde sich und sah von seinem Papier auf. „Sehr gut, ich will nämlich, dass du endlich damit aufhörst und irgendwas mit mir machst.“ „Ach man Louis, ich will das jetzt aber fertig machen.“, jammerte Niall und zog einen Schmollmund, damit sah er richtig niedlich aus.
„Dann helfe ich dir.“, beschloss ich, stand auf und umrundete den Tisch. Schnell schob Niall ein paar weitere Blätter über das, was er die ganze Zeit vor sich hin geschrieben hatte. Nervös klopfte er mit dem Stift auf dem Tisch herum.
„Zeig doch mal, was du geschrieben hast.“, forderte ich ihn auf und er schüttelte den Kopf. „Nein, das ist doof.“, murmelte er und fing an kleine Muster auf das oberste Blatt zu malen. „Ach komm schon.“, quengelte ich und setzte mich auf den Stuhl neben Niall. „Ich wette, dass es gut ist.“, versuchte ich es weiter, weil er noch immer nicht das Blatt rausgerückt hatte.
„Lou, wirklich, ich will nicht.“ „Na gut, aber zeigst du es mir vielleicht, wenn du fertig bist und es besser findest?“ Ich lächelte und der Blonde zuckte mit den Schultern. „Mal gucken. Aber lässt du mich jetzt in Ruhe weiter schreiben?“ Seufzend stand ich auf, weil ich dem bittenden Blick eh nicht wiederstehen konnte und ging ins Wohnzimmer.

„Hazza!“, freute ich mich und warf mich halb auf meinen besten Freund, der entspannt auf der Couch lag und Fernsehen guckte. Ich kuschelte mich einfach an ihn und vergrub mein Gesicht an seiner Brust. „Was ist los?“, fragte er und wuschelte mir durch die Haare. Manchmal konnte man den Eindruck bekommen, dass er eigentlich der Ältere von uns war.
„Ich wollte Zeit mit Niall verbringen, aber er will nicht.“, jammerte ich wie ein kleines Kind, das seine Schokolade nicht bekam. „Ach Lou. Was hat er denn gesagt?“, seufzte Harry und spielte mit meinen Haaren. „Er hat irgendwas geschrieben, einen Songtext glaube ich und er wollte mir den aber nicht zeigen und ich sollte ihn nicht beim Schreiben stören.“, erzählte ich mit weinerlicher Stimme. Mir war in dem Moment einfach nach Jammern und Drama zu Mute.
„Er war bestimmt nur konzentriert und wollte das fertig machen, das hat er bestimmt nicht böse gemeint.“, versuchte mein bester Freund mich aufzumuntern und lächelte leicht. „Meinst du ich hab ein bisschen überreagiert?“, fragte ich leise und drückte mein Gesicht noch tiefer in Harrys Hoddie. „Das hätte ich zwar nicht so ausgedrückt, aber ja.“ Sein Brustkorb vibrierte, als er leise lachte.


„Lou?“ Ich drehte mich überrascht um, als ich Nialls Stimme hörte. Er stand in der Tür und sah mich fragend an. „Was denn?“ Er hatte einen Zettel in der Hand und ich hoffte, dass es der Text war, um den er so ein Geheimnis gemacht hatte.
„Ich brauch deine Hilfe für die Melodie.“, gestand er und fingerte an dem Blatt herum. „Klar, gerne.“ „Super, ich hol nur schnell meine Gitarre und dann gehen wir ins Wohnzimmer, ja?“, schlug er vor und wirkte irgendwie erleichtert. Bevor ich aber etwas antworten konnte, war er auch schon weg und ich ging grinsend ins Wohnzimmer, weil wir da ein Klavier stehen hatten.

Die anderen Jungs waren nicht da, Liam kam nur irgendwann nach Hause und sah überrascht ins Wohnzimmer. „Was ist denn hier los?“, fragte er und beugte sich über unsere Aufzeichnungen, die sich irgendwann angesammelt hatten. „Wir haben nur kurz ein bisschen komponiert.“, antwortete Niall und ich sah auf die Uhr.
„Kurz ist gut, wie sitzen schon vier Stunden hier. Und du hattest nicht mal Hunger.“, neckte ich den Blonden, der mir frech die Zunge heraus streckte und seine Gitarre gegen das Klavier lehnte, als sein Magen wie auf Kommando knurrte.
„Ich hab Muffins mitgebracht.“, warf Liam ein und die Augen des Iren fingen an zu strahlen. „Wie viele?“ „Zehn, für jeden zwei.“ Enttäuscht schob Niall die Unterlippe vor und ich lachte. „Kannst einen von meinen haben.“, bot ich an und er lächelte glücklich. „Danke Lou!“ Er fiel mir kurz um den Hals und rannte dann Liam hinterher, der mit seiner Tüte gerade in der Küche verschwunden war. Verwundert sah ich ihm hinterher, in der Luft hing noch der Geruch seines Aftershaves und ich atmete den Duft gierig ein.
„Wenn du deinen zweiten Muffin haben willst, dann komm in die Küche, bevor Nialler ihn gegessen hat!“, rief Liam aus der Küche und lachte. „Ey, so schlimm bin ich auch nicht.“, beschwerte der Kleinere sich und sah mich, nach Unterstützung suchend, an, als ich in die Küche kam.
„Ähm…lasst uns einfach essen.“, wechselte ich das Thema und lächelte scheinheilig, trotzdem warf mir der Blonde das Papier seines Muffins an den Kopf und funkelte mich wütend an. „Sorry Nialler.“, brummte ich und setzte meinen Hundeblick auf.
„Ich hasse es, wenn du das machst, dann kann man dir nicht böse sein.“, beschwerte er sich und biss von dem Gebäck ab. Ich grinste, wuschelte durch seine Haare und setzte mich neben ihn an den Küchentisch.
„Machen wir dann morgen weiter mit dem Song?“ „Ja, heute haben wir auch schon viel geschafft.“, antwortete Niall mir und schnappte sich schon den nächsten Muffin, während ich noch bei meinem ersten war. Diese kindliche Begeisterung für Essen war aber auch einfach zu niedlich.


Am Vormittag des nächsten Tages schmissen wir die anderen aus dem Wohnzimmer, damit wir in Ruhe weiter an dem Song arbeiten konnten. Die Jungs waren zwar neugierig, was wir da fabrizierten, aber sie gaben sich damit zufrieden es sich anzuhören, sobald der Song fertig war.
Ich war unglaublich begeistert von dem Text und beschloss, dass ich Niall unbedingt fragen musste, an wen er gedacht hatte, als er den geschrieben hatte. Aber erstmal musste der Song fertig werden und wir verbrachten wieder einige Stunden mit Arbeit, ohne zu merken, wie lange wir eigentlich im Wohnzimmer gesessen hatten. Erst als Liam an die Tür klopfte und uns zum Mittagessen rief, erwachten wir aus unserer kreativen Phase und grinsten uns an.
„Mit dir könnte ich den ganzen Tag durcharbeiten.“, lachte Niall und schloss die Wohnzimmertür auf. Ich spürte, wie meine Wangen leicht rot wurden, was der Ire zum Glück nicht sah, weil er schon in die Küche gerannt war.

Nach dem Essen vollendeten Niall und ich unsere Arbeit und waren auch ziemlich zufrieden mit dem Ergebnis. Entspannt ließ ich mich auf das Sofa fallen und streckte mich aus. Nachdem wir fertig waren, merkte ich erst einmal, wie anstrengend das eigentlich gewesen war und ich schloss die Augen.
„Ich finde, dass der Song richtig gut geworden ist. Danke Lou.“. Niall setzte sich auf das Stückchen Sofa, dass ich frei gelassen hatte und saß direkt neben meinem Kopf, ich rutschte einfach etwas hoch und legte meinen Kopf in seinen Schoß.
Ich wollte ihn gerade wegen des Textes fragen, als Harry herein gestürmt kam. „Seid ihr fertig?“, wollte er wisse und ignorierte meinen wütenden Blick, der Blonde nickte begeistert.
Zayn und Liam kamen auch dazu, als mein bester Freund sie lautstark rief und ich setzte mich wieder an das Tasteninstrument. Niall griff sich seine Gitarre, stellte sich neben mich und wir fingen an zu spielen und zu singen.

I've tried playing it cool
When I'm looking at you
I can never be brave
'cause you make my heart race
Shot me out of the sky
You're my kryptonite
You keep making me weak
Yeah, frozen and can't breathe
Something's gotta get loud
'cause if dying, just to make you see
That I need you here with me now
'cause you've got that one thing
Chorus:
So get out, get out, get out of my head
And fall into my arms instead
I don't, I don't, don't know what it is
But I need that one thing
And you've got that one thing
Now I'm climbing the walls
But you don't notice at all
That I'm going out of my mind
All day and all night
Something's gotta get loud
'cause I'm dying, just to know your name
And I need you here with me now
'cause you've got that one thing

Chorus:
So get out, get out, get out of my head
And fall into my arms instead
I don't, I don't, don't know what it is
But I need that one thing
Get out, get out, get out of my mind
And come on, come into my life
I don't, I don't, don't know what it is
But I need that one thing
And you've got that one thing
ohhhhh, ohhhhh, ohhhhh
You've got that one thing
Get out, get out, get out of my head
And fall into my arms instead
Chorus:
So get out, get out, get out of my head
And fall into my arms instead
I don't, I don't, don't know what it is
But I need that one thing
Get out, get out, get out of my mind
And come on, come into my life
I don't, I don't, don't know what it is
But I need that one thing
And you've got that one thing
(One Thing)



„Wow, das ist richtig toll geworden!”, lobte Liam uns und Niall grinste über das ganze Gesicht, Zayn nickte anerkennend und Harrys Blick, den er mir zuwarf, konnte ich irgendwie nicht so richtig deuten.
Wir reichten den Jungs die Noten und den Text und sie beschlossen, dass wir den Song unbedingt aufnehmen mussten und er dann mit auf das neue Album kommen sollte. Niall war zwar erst etwas unwohl dabei, aber er stimmte schließlich doch zu.

„Niall?“ Sein Gesicht erhellte sich und er lächelte mich an, als ich sein Zimmer betrat und mich einfach neben ihn auf das Bett warf.
„Ich bin richtig stolz auf uns.“, meinte er und legte sich seitlich, den Kopf in der Hand aufgestützt, den Ellenbogen auf der Matratze. „Ich auch.“, antwortete ich und riss mich zusammen, um den Iren nicht anzustarren. Wann hatte ich eigentlich mein Herz an ihn verloren?
„An wen hast du gedacht, als du den Text geschrieben hast?“, wollte ich wissen und Niall sah weg, kratzte sich unruhig um Nacken. „An niemanden.“, nuschelte er und ließ sich wieder auf den Rücken fallen. „Das glaub ich dir nicht. Komm schon, ich sag’s auch niemandem.“ Dieses Mal richtete ich mich auf und sah Niall erwartungsvoll an.
„Na gut. An dich. Ich hab an dich gedacht Lou.“, gab er leise zu und drehte mir den Rücken zu. Ich grinste glücklich vor mich hin und legte mich einfach hinter den Blonden, schlang meine Arme um ihn und vergrub das Gesicht in seinem Nacken.
„Lou?“ „Ich freu mich, mir hat noch nie jemand einen Song geschrieben.“, murmelte ich und Niall erschauderte, als mein Atem seinen Nacken traf. „Du bist nicht sauer?“ „Warum sollte ich? Ich könnte dir sowieso nie böse sein.“ Überrascht drehte er sich in meinen Armen um und sah mich an.
„Du bist ein kleiner Dussel. Ich liebe dich.“, flüsterte ich und küsste seine Nasenspitze. Ich fühlte mich wie berauscht, als hätte ich was getrunken. Vielleicht war ich auch einfach nur benommen von Nialls Anwesenheit, das konnte ich mir sogar ziemlich gut vorstellen.
„Du…du…du…“, stammelte er und sah mich aus großen Augen an. „Du hast mich schon richtig verstanden, ich liebe dich.“, wiederholte ich meine Worte und eine kleine Träne kullerte aus den blauen Augen des Kleineren. „Ich hatte gehofft, dass du das sagst, wenn ich dir den Song zeigte und dir sage, dass ich ihn für dich geschrieben habe.“, gestand er und versteckte sein Gesicht an meiner Brust. Gott, er war einfach so niedlich.
„Träume ich das alles nur?“, fragte er mich und ich küsste ihn zärtlich. „Fühlt sich das wie ein Traum an?“, flüsterte ich an seine Lippen und er schüttelte den Kopf. „Dann ist es auch keiner.“ „Gut. Ich liebe dich nämlich auch in der Realität.“

Ziall (Zayn+Niall)


„Zaaayn?“, lallte Niall mich an und ich grinste schief, immerhin war ich auch nicht mehr ganz nüchtern. Wir feierten einfach weil wir mal wieder Lust dazu hatten, Louis hatte sich schon vor einer halben Stunde mit Eleanor auf sein Zimmer verzogen , Liam hing an den Lippen eines Mädchens, das er datete seitdem Danielle ihn verlassen hatte und Harry pennte im Sessel vor sich hin.
„Was ist denn?“, fragte ich den Blonden, weil er als Einziger noch nicht mit etwas anderem beschäftigt war. Er setzte sich auf meinen Schoß und zwar so, dass er mich angucken konnte, die Beine links und rechts neben meinen Hüften. Langsam wurde mir warm und ich ahnte so ungefähr, worauf der Abend hinaus laufen würde.
Statt einer Antwort neigte er sich zu mir herunter und presste seine weichen Lippen auf meine. Flink hatte sich eine Hand in meine Haare verirrt und die andere an meine Taille. Gierig küsste er mich und wenn er so weiter machten würde, sollten wir das schnell an einen anderen Ort verlegen.
Der Kleinere wanderte weiter zu meinem Hals und verdammt, er wusste ganz genau, wie empfindlich ich da war. Ich hatte meine Hände auf seinem Hintern liegen und den Kopf leicht zur Seite geneigt, leise seufzte ich.
„Lass uns das…das in ein Zimmer…verlegen.“, brachte ich im Nebel von Alkohol und Nialls Küssen hervor und er sah mich grinsend an. „Okay. Ich will dir eh was zeigen, was dich freuen wird.“, raunte er mir mehr oder weniger deutlich ins Ohr, sprang auf und zog mich hoch. Er schleifte mich hinter sich her in die zweite Etage bis in sein Zimmer. Ich dachte noch daran hinter uns abzuschließen, bevor der kleine Ire mich auf das Bett drückte. Mir gefiel seine fordernde Seite ziemlich gut.
Ich wollte ihn auf mich ziehen, aber er entwand sich meinem Griff, stellte sich vor das Bett und grinste mich mit einem undefinierbaren Gesichtsausdruck an. Aus dem Wohnzimmer drang Musik zu uns hoch und er wurde hell von den Straßenlaternen und dem Mond beschienen.
Langsam fuhr er mit seinen Händen über seinen Körper, ließ seine Hüfte im Takt der leisen Musik kreisen, drehte sich um und präsentierte mir seine Rückansicht. Ich bekam eine vage Vorstellung von dem, was mich noch erwartete und wartete gespannt auf mehr.
Seine Hände fassten an den Saum seines Shirts und dafür, dass er getrunken hatte, und das nicht gerade wenig, hatte er ein erstaunlich gutes Rhythmus-Gefühl. Langsam zog er den weißen Stoff höher, drehte sich wieder mit dem Gesicht zu mir und lächelte mich verdammt verführerisch an. Ich musste mich beherrschen, um nicht aufzuspringen und einfach über ihn herzufallen.
Meine Jeans wurde enger, als er sich das Shirt über den Kopf zog, es einmal über diesem drehte, sich dabei hüftschwingend im Kreis bewegte und mir das Kleidungsstück schließlich zuwarf. Anschließend öffnete er quälend langsam seinen Gürtel, zog ihn aus der verboten engen Jeans und warf ihn in irgendeine Zimmerecke, bevor er mir wieder den Rücken zudrehte und provokant mit seinem Hintern wackelte.
Als er sich wieder mir zuwandte waren die Knöpfe seiner Hose geöffnet und er steckte die Daumen in die Gürtelschlaufe. In Zeitlupentempo ließ er den Stoff Stück für Stück zu Boden rutschen, als wollte er mich quälen und ich stöhnte ungewollt auf.
„Scheiße Niall, du machst mich wahnsinnig.“ Er grinste mich nur an, drehte sich um, bückte sich und zog sich gleichzeitig die Jeans aus. Ich schnappte nach Luft. Er trug nur enge Shorts, die nicht wirklich was verbarg und seinen kleinen Hintern einfach nur ziemlich gut betonte. Seit wann konnte er so sexy und verführerisch sein?
Genauso langsam wie er sich zuvor ausgezogen hatte, kam er auf das Bett zu, drückte mich mit den Schultern auf die Matratze und setzte sich auf meine Hüfte. Er bewegte sein Becken und stellte zufrieden grinsend fest, dass er mich ganz und gar nicht kalt gelassen hatte.
„Du hast du viel an.“, flüsterte er mit rauer Stimme und fing an sich an den Knöpfen meines Hemdes zu schaffen zu machen. Ich ließ das einfach mit mir geschehen, ich war viel zu berauscht von Niall und dem, was er tat.
Mein Hemd landete auf dem Boden und meine Hose folgte schnell, dafür dauerte es wieder provozierend lange, bis Niall mich von meinen Boxershorts befreit hatte und sich zwischen meine Beine kniete.
„Fuck!“, keuchte ich auf, als er einfach seinen Mund über meine Erregung senkte, mit seinen Händen streichelte er meinen Bauch, wanderte hoch zu den Brustwarzen, kniff hinein und fuhr mit den Fingern darüber. Himmel, was machte er nur mit mir?
Ich krallte eine Hand in das Kissen unter meinem Kopf und die andere in Nialls weiche Haare, bog ihm eine Hüfte entgegen und zuckte unruhig mit einem Bein. Als der Blonde kurz von mir abließ, grinste er mich teuflisch an, krabbelte zu mir hoch und küsste mich um den Verstand, was nicht schwer war, weil davon nicht mehr viel vorhanden war.
Deswegen musste ich wohl auch den Moment verpasst haben, in dem er seine Shorts gezogen hatte und wir stöhnten synchron auf, als unsere Erregungen aufeinander trafen. Niall griff zwischen uns und bearbeite gleichzeitig wieder meinen Hals. Ich lag einfach nur da und versuchte die Eindrücke zu ordnen, als das nicht gelang, ließ ich die Welle von Empfindungen einfach über mich schwappen und bewegte unruhig mein Becken, als ich merkte, dass es nicht mehr lange dauern würde.
„Nialler, ich…“, keuchte ich noch, bevor ich stöhnend kam und merkte, wie ich Niall damit mitriss. Erschöpft sackte er auf mir zusammen und bettete seinen Kopf auf meiner Brust.

„Was war das denn?“, fragte ich nach ein paar Minuten und der kleine Ire grinste mich an. „Alles Gute zum Dreimonatigen.“, lächelte er und hauchte mir einen Kuss auf die Lippen. „Scheiße, das hab ich voll vergessen.“ Ich schlug mir die Hand gegen die Stirn und machte ein zerknirschtes Gesicht. „Ich weiß.“, lachte er und knabberte schonwieder an meinem Hals. „Aber das macht nichts.“
„Gott, womit habe ich eigentlich jemanden wie dich verdient?“, fragte ich und er lächelte mich glücklich an. „Weil du ein toller, vergesslicher, liebenswürdiger, heißer Sänger mit einer grandiosen Stimme bist, der sich morgen dafür entschuldigen wird, weil er den Tag heute verpennt hat. Ich liebe dich Zayn.“, beantwortete der Blonde meine Frage, auf die ich gar keine Antwort erwartet hatte. „Ich dich auch Kleiner.“
Er rollte sich von mir herunter und positionierte sich so, dass ich mich hinter in legen und meine Arme um ihn schlingen konnte. Er verschränkte unsere Finger und seufzte, als ich mein Gesicht in seinen Nacken legte und dort kleine Küsse verteilte.
Ich musste mich wirklich dafür erkenntlich zeigen, das war ich ihm mehr als schuldig.

Larry (Harry+Louis)


Auf Wunsch von Anne. :D




Ich hatte mich von Louis wirklich in einen schwulen Strip-Club schleifen lassen. Wie dämlich war ich eigentlich? Ursprünglich waren wir nur ein bisschen feiern gewesen, schon etwas angetrunken und gut gelaunt. Meine Laune hatte sich schlagartig geändert, als Louis mich in diesen Schuppen gezogen hatte, bevor ich überhaupt gerafft hatte, was das für ein Laden war.
Mir war aber nicht klar, warum ausgerechnet Lou mich in den Laden gezogen hatte. Er wusste, dass ich bi war und mehr auf Kerle stand, aber er war doch mit Eleanor zusammen, was sollte er also in so einem Laden wollen?
Mir blieb auch nicht die Zeit zu fragen, weil er uns schon einen Platz in eine der Sitzecken aus dunkelroten Ledergarnituren organisiert hatte und sofort wieder verschwand, nachdem ich mich gesetzt hatte, um Getränke zu holen. Während ich auf ihn wartete, sah ich mich etwas um. Die Bühne war ein kreisrunder Podest in der Mitte des Clubs, in der Mitte war eine Stange angebracht, die bis zur Decke reichte und am Rand drum herum gab es noch drei weitere.
Gerade tanzte ein junger Mann, vermutlich so um die 20, mit blonden Haaren an der mittleren Stange und ich konnte nicht behaupten, dass mir das nicht gefiel, was er tat. Beeindruckt beobachtete ich ihn dabei, wie er schwungvoll an der Stange der Stange hoch sprang, sich mit den Füßen am dem glatten Metall abstützte und dann wider herunter rutschte, während er sich um die Stange drehte. Er machte ein paar laszive Tanzbewegungen, lächelte verführerisch in meine Richtung und widmete sich wieder der Stange.

„Lou? Warum sind wir hier?“, fragte ich meinen besten Freund, als er mit zwei Bieren in der Hand wieder zurück kam. So langsam machte ich mir auch Gedanken darüber, dass jemand von der Presse uns hier sehen könnte und wir für ungewollte Schlagzeilen sorgen würden.
„Gefällt dir der Anblick nicht?“, fragte der Braunhaarige grinsend und machte eine ausladende Handbewegung zur Bühne, auf der inzwischen drei Tänzer an den äußeren Stangen tanzten und von irgendwelchen Männern Geldscheine in die knappen Shorts gesteckt bekamen.
„Doch schon, aber ich frage mich, was du hier machst.“ Ich runzelte die Stirn, als er seelenruhig einen Schluck von seinem Bier nahm und den Blick schweifen ließ. Es schien ihm zugefallen mich so auf die Folter zu spannen und mich machte das Wahnsinnig.
„Lou!“ „Ganz ruhig Babycakes, nicht so ungeduldig. Vielleicht habe ich ja einfach nur mal Lust was anderes auszuprobieren.“ Meine Augen mussten in diesem Moment denen eines Rehs ähneln, das in ein Scheinwerferlicht starrte.
„Was?“, fragte ich perplex und brachte Louis damit zum Lachen. „Du hast schon richtig gehört. Wie findest du eigentlich den kleinen Braunhaarigen da, der die ganze Zeit zu uns guckt?“ Er fragte mich doch nicht gerade allen Ernstes, wie ich diesen einen Tänzer fand, nachdem er mir gesagt hatte, dass er was mit einem Kerl anfangen wollte.
„Lou, erklär mir das!“, forderte ich und drehte ihn an den Schultern zu mir. „Was ist mit Elli?“ „Wir haben uns getrennt, da lief doch die letzten Wochen nichts mehr, irgendwie war das mehr ein Zwang als eine Beziehung. Außerdem dachte ich mir, wenn dir das hier“ er machte wieder seine ausschweifende Handbewegung „gefällt, dann könnte mir das auch gefallen.“
Er drehte sich wieder um und ich saß sprachlos und mit offenem Mund da. Ich war mir nicht sicher, ob es mich schocken sollte, dass er mit Elli Schluss gemacht hatte und ich nichts davon wusste, oder aber, dass er sich plötzlich für das gleiche Geschlecht interessierte. Allerdings erhöhte das meine Chancen beachtlich.
Ich war nicht in ihn verliebt, ich war froh, dass er mein bester Freund war, aber ich war heiß auf ihn und ich konnte mir durchaus etwas á la ‚Freunde mit gewissen Vorzügen‘ vorstellen.

„Mach den Mund zu, es zieht.“, grinste Louis mich an und ich klappte den Mund zu. „Du bist wahnsinnig, weißt du das?“, grummelte ich und nahm ein Schluck von dem kühlen Getränk, in der Hoffnung, dass sich mein Hirn dadurch ebenfalls abkühlen würde.
„Sicher? Ich wette, es geht noch verrückter.“ Bevor ich antworten konnte, war er aufgesprungen und zum DJ gerannt und ich wollte gar nicht wissen, was er vor hatte, das konnte nur wieder etwas sein, auf das ich eh nie gekommen wäre. Das Gespräch war nicht lang und nachdem Lou etwas wild herum gestikuliert hatte, zuckte der DJ mit den Schultern und deutete mit dem Kopf Richtung Bühne.
Was zum Teufel tat er? Lou war mit einem Satz auf die kleine Bühne gesprungen und grinste mich an, ehe er seine Hüften schwingen ließ und mit einer Hand nach der mittigen Stange griff. Das machte er doch nicht wirklich?! Doch, er fing tatsächlich an einen Striptease hinzulegen.
Sein anzüglicher Blick streifte mich, als er sich von seinem T-Shirt befreite und es einfach neben die Bühne warf. Er wendete sich der Stange zu und ging hüftschwingend in die Knie, um dann eine wellenartige Bewegung mit seinem Körper zu machen und damit wieder in eine aufrechte Position zu kommen. Anschließend sprang er ebenfalls an der Stange hoch und rutschte daran herunter, bis er mit dem Rücken auf dem Boden lag. Elegant sprang er wieder auf die Füße.
Ich starrte ihn an. Ich hatte nun wirklich mit vielem gerechnet, aber sicher nicht damit. Mein Mund stand offen und sicherlich stand ich kurz davor zu sabbern, weil es wahnsinnig heiß aussah, wie Louis sich bewegte und langsam von seiner Jeans befreite. Wo hatte er gelernt sich so zu bewegen und zu tanzen?
Nur noch in Shorts bewegte er sich weitere fünf Minuten anzüglich auf der Bühne und legte eine kleine Show mit einem weiteren Tänzer hin und, verdammt, es sah einfach nur sexy aus. So ungern ich das auch wollte, meine Hose wurde enger bei seinem Anblick.
Durch die Scheinwerfer, die auf ihn gerichtet waren, hatten sich ein paar feine Schweißtropfen in seinem Nacken gebildet und als er mir den Rücken zuwandte, verfolgte ich mit den Augen den Weg von einem der Tropfen. In seinem Nacken beginnend, über das Schulterblatt die Wirbelsäule herunter, bis zu seinem Hintern. Langsam verstand ich auch, was die Fans so toll an eben diesem fanden.
Lou konnte locker mit den anderen Tänzern konkurrieren und das schien er zu wissen, immerhin drängte er sich bewusst in den Vordergrund. Auch die Augen vieler anderer Gäste kleben an meinen besten Freund und er schien die Aufmerksamkeit zu genießen.

„Du hast wieder mal bewiesen, dass du vollkommen geisteskrank bist.“, stellte ich fest, als Louis sich, wieder angezogen, neben mich setzte, nachdem er mit einer Verbeugung von der Bühne verschwunden war.
„Na und? Es hat dir gefallen.“, antwortete Louis und trank sein Bier aus. „Und jetzt lass uns gehen und dein Problem zu Hause beheben.“ „Louis!“ Ich wusste nicht, wie ich mich anders verteidigen sollte und starrte ihn einfach nur fassungslos an. „Ich weiß, dass du heiß auf mich bist. Weißt du Hazza, manchmal ergeben die Dinge, die du im Schlaf murmelst doch Sinn. Und wenn ich ehrlich bin, dann finde ich das ziemlich gut, ich hab auch schon von dir geträumt.“, raunte er mir ins Ohr und sandte einen Schauer über meinen Rücken.
Am liebsten wäre ich im Boden versunken, hätte Lou eine runtergehauen und ihn auf der Stelle besinnungslos geküsst. Ich tat nichts dergleichen, sondern ließ mich von Lou aus der Bar ziehen.


„Soll ich mich nochmal für dich ausziehen?“, fragte mich der Ältere grinsend, als er die Wohnungstür hinter uns geschlossen hatte. Ich brummte und zog ihn einfach hinter mir her in mein Zimmer, schloss hinter uns ab und drückte ihn gegen die Tür.
„Weißt du eigentlich wie fertig mich der Abend gemacht hat? Erst sagst du mir, dass du dich von Elli getrennt hast, dass du neuerdings auf Kerle stehst und auch noch weißt, dass ich heiß auf dich bin. Dem ganzen setzt du noch die Krone auf und sagst, dass du genau das Gleiche willst. Was für Drogen hast du genommen?“, knurrte ich und verharrte mit meinem Mund kurz vor seinen Lippen.
„Du verschwendest unnötig unsere wertvolle Zeit.“, antwortete er und küsste mich stürmisch. Eins musste man ihm lassen, küssen konnte er gut. Ich vergrub meine Hand in seinen weichen Haaren und fuhr mit der anderen unter sein Shirt, zog ungeduldig daran und unterbrach unseren Kuss, um es ihm über den Kopf zu zerren. Gierig strich ich mit meinen Händen über die freigelegte Haut meines besten Freundes.
Er schob mich zum Bett und ich landete mit dem Rücken darauf, Louis auf mir. Schnell hatte ich mein Hemd verloren und so wie er ran ging, konnte man schon fast meinen, dass er nicht zum ersten Mal mit einem Jungen schlief, aber in dem Moment war mir das verdammt egal. Spätestens als er mich von meiner Jeans und den Shorts befreite, um seine Hand um meine Erregung zu legen, schaltete mein Gehirn hab und ich ließ ihn machen.
Somit merkte ich auch nicht sofort, dass er anfing mich vorzubereiten. Als ich dann aber soweit denken konnte, angelte ich in meiner Nachttischschublade nach den benötigten Utensilien, ohne mir zu überlegen, woher Lou eigentlich so genau wusste, was er zu tun hatte.
Weil ich nicht vollkommen passiv sein wollte, drehte ich uns mit einem Ruck um und setzte mich auf ihn, küsste ihn verlangend und ließ ihn langsam in mich eindringen. Fest sah ich dabei in die Augen von Louis und als ich die Lust darin sah, bemerkte ich den leichten Schmerz beinahe gar nicht mehr.

„Hättest du dich nicht früher von Elli trennen können?“, grinste ich, nachdem ich wieder zu Atmen gekommen war und Lou lachte. „Besser spät als nie.“ „Auch wieder wahr.“ Ich reichte ihm ein Taschentuch und zog dann die Decke über uns.
„Zu was macht uns das?“, wollte mein bester Freund wissen und ich zuckte mit den Schultern. „Keine Ahnung. Freunde mit gewissen Vorzügen?“, schlug ich ihm meine Gedanken vor und er nickte grinsend. „Klingt gut.“
Ich legte mich seitlich und einen Arm über Lous Bauch. Zufrieden und befriedigt schloss ich die Augen und schlief ziemlich schnell ein.

Wer hätte auch geahnt, dass auf diese Nacht noch viele weitere folgen würden, die uns irgendwann zu einer Beziehung zusammen schweißen würden? Obwohl wir das wohl schon nach der ersten Nacht waren, auch wenn wir uns das nie richtig eingestehen wollten.

Narry again


Welcher Depp rief mich denn mitten in der Nacht an? Mürrisch griff ich nach meinem Handy, das auf meinem Nachtschrank lag und sah auf den Display. Als ich Nialls Namen sah, nahm ich den Anruf schnell entgegen, er würde mich schon nicht ohne Grund anrufen. Selbst wenn, für ihn ging ich immer an mein Handy, auch wenn er mir nur sagen wollte, dass er Hunger hatte. Ich liebte ihn einfach.

„Harry! Ich…also…ich wollte dich nicht wecken, aber…ich…“, schniefte er ins Telefon und ich setzte mich aufrecht hin. „Nialler? Alles okay?“, fragte ich besorgt. „Ich…ich hab…ich hab Angst…“ Ich hörte, dass er weinte, also sprang ich aus dem Bett und suchte mir im Dunkeln eine Jogginghose und einen Hoddie. „Ich komme vorbei ja?“ Der Blonde am anderen Ende der Leitung hatte nichts mehr gesagt und ich wusste nicht, was mit ihm los war. So aufgelöst hatte ich ihn noch nie erlebt.
„Ich…du…Schlüssel…“, stammelte er und schluchzte laut auf. „In fünf Minuten bin ich bei dir in der Wohnung und schließe mit dem Schlüssel auf, den ich habe.“, redete ich beruhigend ins Telefon, während ich in meine Schuhe schlüpfte und meinen Mantel anzog. „Dranbleiben.“, raunte er. „Ja, ich bleibe am Telefon, bis ich bei dir bin.“, versprach ich und hastete die Treppe meines Wohnhauses herunter.

Leise schloss ich die Haustür auf. „Ich komme jetzt rein.“, warnte ich den Iren und betrat den Flur, ohne meine Sachen anzulegen, rannte ich in sein Schlafzimmer. Schockiert sah ich, dass Niall eingerollt unter seiner Decke kauerte, nur ein kleiner Teil seines Kopfes guckte hervor, vermutlich, damit er nicht erstickte, er hatte die Augen fest zusammen gepresst und trotzdem liefen Tränen hervor, krampfhaft umklammerte er sein Handy.
„Niall. Hey, alles ist gut, ich bin da.“ Vorsichtig nahm ich ihm das Handy aus der Hand und legte auf, zusammen mit meinem eigenen packte ich es auf den Nachtschrank. „Was ist denn los?“ Vorsichtig hob ich die Decke ein Stück an und rutschte ins Bett, legte meine Arme um das Bündel aus Gliedmaßen, das normalerweise mein glücklicher, immer lachender Freund war.
„Dir passiert nichts, egal was ist, du kannst es mir sagen. Ich bin bei dir und beschütze dich.“, flüsterte ich ihm beruhigend ins Ohr, streichelte seinen Rücken, während Niall sich an meiner Schulter ausweinte und zitterte. Was war bloß passiert?
„Rede bitte mit mir, ich verspreche dir, dass es dann besser wird. Du machst mir Sorgen, wenn ich nicht weiß, warum du weinst und ich nichts dagegen tun kann.“ Liebevoll streichelte ich ihm über den Kopf und Niall schniefte noch einmal, dann verwandelten seine Weinkrämpfe sich in ein stilles Weinen und er zitterte nicht mehr so stark. Seine angespannte Körperhaltung hatte sich etwas gelockert, auch wenn er immer noch in Embryostellung vor mir lag.
„Ich…ich…oh Gott, Harry…du…bei hier…“, stammelte er zusammenhangslos und sah mich an, die Augen total verquollen und rot vom vielen Weinen. Sanft wischte ich ihm die Tränen aus dem Gesicht und küsste seine Nasenspitze. „Ich bleibe so lange bei dir, bis du sagst, dass ich gehen soll. Ich verlass dich nicht. Möchtest du mir nicht sagen, was los ist?“, fragte ich nochmal und streichelte weiter seine Wange.
„Ich…ich hab geträumt…und…so real…du…ich…wir…wir waren irgendwo und dann…ein Mann…er…er hat uns entführt und dann…dann musste ich….zu…zusehen wie…wie…wie…er…er hat dich…dich geschlagen und…und…Blut…Messer…langsam…er hat dich….getötet…ganz langsam…vor meinen Augen…und ich…ich konnte nicht wegsehen…egal…egal was ich versucht habe…es…es ging nicht…“, stammelte er leise und fing wieder an zu weinen. „Hey, alles wird gut. Das war nur ein Traum. Ich bin hier.“, flüsterte ich leise.
„Aber…er...du warst tot…und dann…er…er hat mich…er hat…vergewaltigt…und du…warst tot und…und überall Blut…und es tat…es tat so weh…“, schniefte der Blonde und ich drückte ihn fest an mich.
Der Traum hatte ihn ganz schön mitgenommen und ich konnte das auch verstehen. Wenn ich mir vorstellte, wie sich das anfühlen musste mit anzusehen, wie Niall langsam…Nein, daran wollte ich gar nicht denken. Sicherlich muss es furchtbar für ihn gewesen sein, wenn er Traum so realistisch war.
Er weinte weiter, aber er war nicht mehr so aufgewühlt und beruhigte sich langsam. Niall streckte seine Beine aus und ich schlang meine eigenen darum, versuchte so viel Körperkontakt mit ihm herzustellen, wie ich konnte, damit er wusste, dass er nicht allein war.
„Ich bin für dich da, immer und ich geh auch nicht weg.“, flüsterte ich immer wieder in sein Ohr, bis das Weinen abebbte und Niall sich in den Schlaf geweint hatte. Er entspannte sich etwas und ich konnte uns etwas bequemer hinlegen und die Decke über uns ziehen.
Nachdenklich beobachtete ich im Dunkeln sein Gesicht, was ein wenig vom Mondlicht beschienen wurde. Er war so wunderschön, selbst mit den verheulten Augen und ohne sein typisches Lächeln auf den Lippen. Ein paar seiner blonden Haare hingen ihm wirr in der Stirn und ich strich sie bei Seite, bevor ich meinen Kopf auf das Kissen sinken ließ und die Augen schloss.


Als ich am nächsten Morgen wach wurde, schien die Sonne und Niall schlief noch. Inzwischen lächelte er und war entspannt, nichts deutete mehr auf seinen Alptraum hin, außer den getrockneten Tränenspuren auf seinen Wangen.
Ich streckte mich ein bisschen und meine Gelenke knackten, ich versuchte Niall nicht zu wecken, was mir auch gelang. Allerdings traute ich mich auch nicht aufzustehen, ich wollte nicht, dass er sich erschreckte, wenn er allein aufwachen würde, also blieb ich liegen und wartete darauf, dass er wach wurde, obwohl ich dringend auf die Toilette musste.

„Guten Morgen.“, begrüßte ich meinen Langschläfer zärtlich, als er endlich aufwachte und mich verschlafen anblinzelte. „Morgen.“, nuschelte er und gähnte. „Du bist noch hier.“, freute er sich und drückte sein Gesicht in meinen Hoddie, den ich noch immer trug. „Natürlich, glaubst du wirklich, ich würde einfach so gehen?“ „Nein.“, kam es gedämpft von meiner Brust und ich fuhr dem Blonden durch seine Haare.
„Also das heute Nacht…es tut mir leid.“, murmelte er und ich rückte ihn etwas von mir weg. „Ach was, dafür musst du dich doch nicht entschuldigen.“ Sanft streichelte ich seine Wange. „Aber ich hab dich wegen einem dummen Traum geweckt und du musstest mitten in der Nacht herkommen und…“ „Niall! So wie du drauf warst, war das nicht einfach nur ein dummer Traum und wer wäre ich denn, wenn ich als dein Freund nicht zu dir kommen würde, wenn du mich vollkommen aufgelöst anrufst? Ich würde immer zu dir kommen, egal wo ich gerade bin und wo du gerade bist.“, redete ich eindringlich auf ihn ein und er senkte den Blick.
„Du bist so toll. Womit hab ich dich verdient?“, fragte er leise und legte den Kopf in meine Halsbeuge. „Das könnte ich dich genauso fragen. Ich hab das Gefühl, dass ich dich jeden Tag noch ein bisschen mehr liebe, weil du so ein wundervoller Mensch bist.“ Überrascht sah Niall mich an und lächelte, seine schönen, blauen Augen strahlten.
„Ich liebe dich auch.“, hauchte er an meine Lippen und küsste mich dann zärtlich. Er hatte mich schon so oft geküsst, aber ich erschauderte trotzdem immer wieder und eine Welle aus Glück durchfloss mich. Ich zog ihn an mich und schlang meine Arme um den schlanken Körper.

„Und jetzt lass uns aufstehen und frühstücken, ich habe Hunger.“, beschloss Niall und grinste mich. „Du hast immer Hunger, mein Süßer.“, antwortete ich, stand auf und hob ihn aus dem Bett. „Du musst mich nicht tragen!“, protestierte er, aber ich ignorierte ihn einfach. „Ich werde dich bis zum Ende meines Lebens auf Händen tragen.“, säuselte ich und lachte, obwohl ich es genauso meinte.
Aber immerhin hatte der Blonde wieder gute Laune und das machte mich am glücklichsten. Das mit dem ‚für-immer‘ konnten wir auch wann anders noch besprechen.

Niam (Niall+Liam)


Gelangweilt stand ich mit einer Tasse Tee in der Hand auf der Dachterrasse von Liams und meiner Wohnung. Es dämmerte und ich konnte sehen, wie die Sonne unter ging und ihr Licht sich auf der Themse spiegelte, während unter mir der rege Straßenverkehr von London pulsierte.
Um meine Schultern lag eine Decke, Anfang März war es abends noch immer kalt draußen und ich trug nur einen von Liams Pullovern. Dieser war zwar auch warm, aber er konnte nichts ausrichten gegen den eisigen Wind und die geringen Temperaturen.

Ich konnte gar nicht sagen, wie lange ich so da stand, ich wusste nur, dass ich auf Liam gewartet hatte und mich freudig umdrehte, als dieser meinen Namen rief. „Ich bin draußen.“ Kurz darauf erschien er im Türrahmen und lächelte mich an. „Komm rein, es ist kalt draußen.“ Er machte sich immer Sorgen um mich und um meine Gesundheit, ihm zu Liebe kam ich seiner Aufforderung nach und betrat die warme Wohnung.
„Ich will nicht, dass du mir krank wirst, weil wir beide nämlich morgen Abend essen gehen werden.“, erklärte er und nahm mir die leere Tasse aus meinen kalten Händen. „Wirklich? Wo denn?“, fragte ich neugierig und folgte meinem Freund in die Küche. „Das werde ich dir nicht verraten, du wirst das noch früh genug erfahren.“ Beleidigt verschränkte ich die Arme vor der Brust und sah ihm von unten in die braunen Augen, als Liam sich dicht vor mich stellte.
„Bitte?“, versuchte ich trotzdem die Information aus ihm heraus zu bekommen und sah ihn treuherzig an. „Hör auf so süß zu sein, das macht mich schwach und das weißt du genau. Ich will dir das noch nicht sagen.“ Dann nahm er mein Gesicht zwischen seine Hände und küsste mich kurz und sanft.
„Und jetzt gehen wir dich erst einmal aufwärmen.“, bestimmte er und zog mich ins Wohnzimmer, wo wir es uns auf unserer großen Couch bequem machten. Die Decke brauchte ich nicht mehr und sie landete einfach auf dem Boden, anschließend zog Liam mich auf seinen Schoss und legte seine Arme um mich.

Eine Weile sagten wir gar nichts, bis ich das Schweigen brach. „Wir haben Post von Harry und Louis aus den Flitterwochen bekommen.“, informierte ich Liam und drehte meinen Kopf etwas, damit ich ihn ansehen konnte. „Und was schreiben sie?“, wollte er neugierig wissen und küsste meinen Hals. „Es ist wie im Paradies und am liebsten würden sie noch länger bleiben, aber sie wollen Simons gnädige Seite nicht noch mehr ausnutzen. Außerdem freuen sie sich auch darauf uns wieder zu sehen.“, fasste ich knapp den Inhalt der Postkarte zusammen und legte seufzend meinen Kopf nach hinten.
Eine Gänsehaut nach der anderen bildete sich auf meinem Körper, während Liam mit seinen Lippen noch immer meinen Hals bearbeitete, außerdem hatte sich seine Hand unter den Hoddie geschlichen.
„Ich hab dich vermisst.“, murmelte er und nahm mein Kinn zwischen seine Finger, um meinen Kopf zu drehen. Liebevoll sah er mir in die Augen. „Selbst schuld, wenn du den ganzen Tag unterwegs bist und mich nicht dabei haben willst.“ Natürlich war ich ihm deswegen nicht böse und das wusste er auch, aber trotzdem lächelte er entschuldigend.
„Ich hab dich auch vermisst.“, flüsterte ich und küsste ihn sanft. Wieder einmal war ich überwältigt von dem Gefühl seiner Lippen auf meinen und ich schloss seufzend die Augen.

„Wo bleibst du denn?“, rief ich, als ich später am Abend im Bett lag und auf Liam wartete, weil dieser noch duschen wollte. „Ich bin doch schon da.“, lachte er und seine Augen funkelten, als er sich zu mir ins Bett legte und mich in eine Umarmung zog. Ich drückte mein Gesicht an seine nackte Brust und atmete seinen Geruch, vermischt mit dem seines Duschgels, ein.


„Wenn du mir nicht sagst, wo wir hingehen, dann kann ich mich auch nicht passend anziehen.“, schmollte ich am nächsten Tag und Liam grinste liebevoll. „Ein Hemd und eine schwarze Jeans sind vollkommen okay.“ Er griff in meinen Schrank und hielt mir ein rotes Hemd hin. „Nimm das.“, beschloss er und ich verzog mich grummelnd ins Bad. Ich hatte gehofft, dass er mir doch sagen würde, wo wir hingehen würden.

Als ich mir die Haare föhnte, kam Liam ebenfalls ins Badezimmer, ich versuchte konsequent zu bleiben und ihn zu ignorieren. Mein Versuch scheiterte, sobald er mich von hinten umarmte und den Kopf auf meine Schulter legte. Ich schaltete den Föhn ab.
„Lächeln Kleiner, das steht dir viel besser.“, hauchte mein Freund mir ins Ohr und ich bekam eine Gänsehaut. „Nicht mal ignorieren kann dich.“, seufzte ich leise und lehnte mich nach hinten. „Jeder hat seine Schwachstellen. Ich kann dir ja auch nicht wiederstehen.“, lachte Liam leise und ließ mich los, um sich auszuziehen. Ich vermied es ihn anzusehen und föhnte mir weiter die Haare, während er unter die Dusche stieg.
Zum Glück bestanden die Duschwände aus Milchglas und ich sah nur noch die Umrisse des Braunhaarigen, noch länger hätte ich mich auch nicht zusammenreißen können.


Staunend stand ich vor einem der teuersten Restaurants Londons. „Weißt du noch, als wir hier waren und ich dir gesagt habe, dass ich dich liebe?“, flüsterte Liam mir ins Ohr und ich nickte. „Natürlich weiß ich das noch. Das war einer der schönsten Tage in meinem Leben, wenn nicht sogar der Schönste.“, antwortete ich leise und griff nach Liams Hand, verschränkte unsere Finger.
Zusammen betraten wir das Restaurant und wurden zu unserem Tisch gebracht, genau der, an dem wir auch gesessen hatten, als Liam mir seine Liebe gestanden hatte. Alles sah noch genauso aus wie damals und ich lächelte glücklich. Als ich mich setzen wollte, zog Liam für mich sogar den Stuhl zu Recht und setzte sich erst danach. Er war einfach perfekt.
Uns wurden Speisekarten gebracht und Liam bestellte Wein für uns. Eigentlich tranken wir kaum Wein, aber an diesem Abend und in dieser Atmosphäre passte Wein einfach. Die Karte war relativ kurz und es gab nur die teuersten Dinge, ich entschied mich für Fisch, Liam nahm ein Steak. Während wir warteten, ließen wir uns von der leisen Musik berieseln, wechselten ein paar Worte oder sahen uns verliebt an.
Irgendwann griff Liam nach meiner Hand, die auf dem Tisch lag und verschränkte unsere Finger, streichelte mit dem Daumen meinen Handrücken. Ich sah ihn an und verlor mich im dem Meer aus Schokolade, an das mich seine Augen immer erinnerten. Mein Freund räusperte sich und ließ mich los, als uns das Essen gebracht wurde und brachte mich damit wieder zurück auf den Boden der Tatsachen.

„Niall?“ Ich hatte gerade mein Besteck auf den Teller gelegt, weil ich fertig mit essen war, als Liam mich ansprach. Er sah mich nervös an und leckte sich über die Lippen. „Was ist denn?“, fragte ich lächelnd und er schluckte, bevor er anfing zu reden.
„Vor genau einem Jahr waren wir hier, vor genau einem Jahr hab ich dir gesagt, dass ich dich liebe, das du mein ein und alles bist, der wichtigste Mensch in meinem Leben. Ich war unsicher und ich hatte Angst. Angst davor, dass du mir sagen würdest, dass ich für dich immer nur ein bester Freund war und sein würde oder dass du mich abartig finden könntest. Ich zweifelte, ob ich die Zeichen wirklich richtig gedeutet hatte, aber ich wollte diese Ungewissheit endlich loswerden. Du hast mich zu einem der glücklichsten Menschen auf der ganzen Welt gemacht, als du mir gesagt hast, dass du meine Gefühle erwiderst.“
Liam machte eine kurze Pause und ich blinzelte die Tränen weg. Was er gesagt hatte rührte mich und er sprach mir damit praktisch aus der Seele. Allerdings hatte ich irgendwie vergessen, dass an diesem Tag unser Jahrestag war. Ich war so mit Liams Überraschung beschäftigt, dass ich gar nicht mehr daran gedacht hatte. Aber ich wollte erst einmal abwarten, was er noch sagen wollte. Überrascht sah ich ihn an, als er aufstand und sich vor mich stellte.
„Ich weiß, wir sind noch jung und auch erst ein Jahr zusammen, aber es erscheint mir trotzdem richtig.“ Er holte ein kleines Kästchen aus der Tasche und kniete sich vor mich. Er würde doch nicht…?
„Niall James Horan, willst du mich heiraten?“ Er nahm meine Hand und sah mich fragend an. Ich schnappte nach Luft, konnte überhaupt nicht fassen, was gerade passiert war. „Wenn du nicht willst, dann ist es auch okay, wir müssen das nicht tun, es ist auch so alles perfekt, aber…“ „Ja, ja, ja! Ja, Liam, ich will dich heiraten, ich will deinen Nachnamen, ich will dich. Ich liebe dich.“, unterbrach ich ihn, sprang auf und zog ihn auf die Füße, fiel ihm um den Hals. Jetzt liefen mir die Freudentränen über die Wangen, aber es war egal.
„Ich liebe dich auch.“, flüstere Liam. Sanft schob er mich von sich und nahm einen der Ringe aus der Schachtel, um ihn mir an den Finger zu stecken. Er war schlicht und aus Silber. Ich nahm den anderen und steckte ihn Liam an, dann küsste ich ihn zärtlich.
„Deswegen wolltest du gestern, dass ich Zuhause bleibe.“, hauchte ich an seine Lippen und er nickte. „Du bist so ein toller Mensch, ich weiß immer noch nicht, was ich sagen soll, außer, dass ich dich liebe und froh bin, dass wir heiraten werden, damit ich dich meinen Mann nennen kann, ganz offiziell.“

Nosh (Niall+Josh)



Na toll, die anderen Jungs waren einfach alle abgehauen und trafen sich mit ihren Freundinnen. Mich hatten sie einfach im Hotel zurück gelassen, nur eine Nachricht an die Tür gepinnt, damit ich mich nicht wunderte, wenn sie weg waren. Tolle Freunde, wirklich. Ich beschloss erst einmal duschen zu gehen und dann mit einem Taxi in ein Café zu fahren, um da zu frühstücken.

„Guten Morgen, wo darf ich sie hinbringen?“, fragte mich der Fahrer freundlich und ich nannte ihm die Adresse eines Cafés, das ich mir im Internet rausgesucht hatte. Der Fahrer nickte und reihe sich in den zähen Verkehr ein. In New York war es einfach immer voll, egal wann man unterwegs war. Aber zu laufen oder mit der U-Bahn zu fahren kam für mich nicht in Frage, ich wäre niemals fünf Meter weit gekommen, ohne dass mich eine Horde Fans überrannt hätte.
Ich sah gelangweilt aus dem Fenster. Überall liefen Leute herum, ich sah viele Paare, die sich verliebte Blicke zuwarfen und Händchen hielten. Deprimiert zog ich mein Handy aus der Tasche, um mir nicht weiter das ansehen zu müssen, was ich nicht haben konnte. Es war eben nicht ganz einfach, wenn man Mitglied einer bekannten Band und zusätzlich auch noch schwul war. Wenn man sich dann noch in den Drummer verliebte, war alles gelaufen.
Ich hatte angefangen viel mit Josh zu unternehmen, als die anderen Jungs alle vergeben waren. Für sie war es ja auch einfach, sie hatten alle wunderbare Freundinnen, hübsch, klug und gut, um in der Öffentlichkeit ein gutes Bild abzugeben. Ich war der kleine Ire, der sich verhielt wie ein Kind und auf seine Prinzessin wartete, von wegen. Ich wartete darauf, dass jemand kam und mich liebte, einfach so wie ich war.
Jedenfalls hatten die Jungs, vor allem Liam, immer weniger Zeit für mich und ich traf mich öfter mit Josh. Er war cool und witzig, klug und nett und ich mochte es Zeit mit ihm zu verbringen, bis ich mich irgendwann hoffnungslos in ihn verliebt hatte.

„Sir?“, riss mich der Taxifahrer aus meinen Gedanken und ich sah von meinem Handy auf. Ich hatte mir Fotos von Josh und mir angesehen. „Ja?“ Dann ging es los. Lautes Gekreische war von der Straße zu hören und um uns herum bildete sich eine Menschentraube aus Fans. Zum Glück war der Fahrer so klug gewesen schnell die Türen zu verriegeln.
„Entschuldigen sie, aber wir standen an dieser Ampel und dann waren wir umringt. Ich schätze, es wird eine Weile dauern, bis sie hier wieder weg kommen.“, meinte der Fahrer freundlich und es tat mir leid für ihn, dass er jetzt mit mir in diesem quietschgelben Auto fest saß.
Ich sah seitlich aus dem Fenster und hatte das Gefühl, dass es immer mehr und mehr Mädchen wurden, die kreischend gegen die Scheiben klopften und versuchten Fotos von mir zu machen.
„Soll ich das Radio anstellen?“ Der Fahrer, ein junger Mann mit komischem Akzent, den ich nicht zuordnen konnte, war freundlich und ich nickte. Er fummelte an den Knöpfen herum und leise Jazz-Musik erklang.
Langsam wurden mir die ganzen Mädchen unheimlich und mit Platzangst hielt man sich auch nicht gern lange in einem Auto auf, dass von hunderten Menschen umzingelt war und man genau wusste, dass man nicht raus kam.
Als mein Handy klingelte und ich Joshs Namen las, lächelte ich glücklich. „Was gibt’s?“, fragte ich und versuchte unseren Drummer zu verstehen, das Gekreische und Geschreie hatten immer noch nicht aufgehört.
„Ich wollte ich fragen, ob du mit mir frühstücken, oder besser gesagt Mittag essen gehst. Aber wo zur Hölle bist du, dass es so laut ist?“ „In einem Taxi, irgendwo in der Stadt, eingekesselt von vielen Fans?!“, antwortete ich und hörte ihn schnauben. „Wie hast du das denn schonwieder angestellt?“ „Ich weiß es nicht. Ich weiß nur, dass ich mich hier verdammt unwohl fühle. Platzangst ist ganz und gar nicht cool. Kannst du mich hier rausholen? Langsam bekomme ich Panik.“ Und die bekam ich mit jeder Minute mehr, die ich in diesem Taxi verbringen musste. Der Fahrer musterte mich mitleidig im Spiegel und warf mir ein aufmunterndes Lächeln zu.
„Klar, wo genau bist du? Ich bin so schnell es geht da.“, versprach Josh und ich atmete erleichtert aus. „Ich schick dir einen Screenshot von meinem Ortungssystem. Bis gleich.“ Ich legte auf, machte das Bild und schickte es an den Braunhaarigen.
„Kann ich irgendwas tun, damit sie sich besser fühlen?“, fragte der Taxifahrer und ich nickte. „Hör auf mich zu siezen und sag mir, wie du heißt.“, grinste ich nervös und er lachte. „Tyler.“ „Nett dich kennen zu lernen. Du hast nicht zufällig etwas zu trinken?“, fragte ich hoffungsvoll und sah ängstlich nach draußen. Ich mochte unsere Fans, wirklich, ich liebte sie, wir wären nichts ohne sie, aber in diesem Moment waren sie mir verdammt unheimlich und ich hielt sie für wahnsinnig.
Tyler reichte mir eine Wasserflasche nach hinten und lehnte sich mit dem Oberkörper gegen seine Tür, die Beine über den Fahrersitz gestreckt. „Das wird wohl dauern.“ Ich brummte und trank gierig etwas von der kühlen Flüssigkeit.
„Meinst du, du würdest mir ein Autogramm geben? Meine kleine Schwester liebt eure Musik und euch sowieso.“, fragte Tyler mich verlegen und ich nickte. „Klar, natürlich. Wie heißt sie denn?“ „Jenny.“ Er reichte mir einen Zettel und einen Stift und ich krakelte meinen Namen darauf.
„Jetzt habe ich ein tolles Geschenk für sie. Eigentlich wollte ich ihr eine Karte für euer Konzert morgen schenken, deswegen habe ich auch mit Taxi fahren angefangen, aber als ich das Geld hatte, war das Konzert ausverkauft. Wir haben nicht so viel Geld, meine Mutter hat drei Jobs und ist fast nie da, wir sind auf uns allein gestellt und ich versuche sie zu erziehen. Sie ist erst 14 und ich habe jeden Tag Angst um sie. New York ist gefährlich, gerade für junge Mädchen und ich würde es mir nie verzeihen, wenn ihr etwas passieren würde.“ Er machte eine kurze Pause. „Tut mir leid, dass ich dich mit meinen Problemen belaste.“, entschuldigte er sich auch sofort und ich neigte mich etwas nach vorn, um meine Hand mitfühlend auf seine Schulter zu legen.
„Ach was, kein Problem. Das tut mir leid. Weißt du was? Wenn Josh mich gleich abgeholt hat, besuchen wir deine Schwester. Ich bin mir sicher, dass es irgendwo noch zwei Karten für euch gibt und im Backstage-Bereich ist immer ein Platz frei.“ Mit großen Augen sah Tyler mich an.
„Das würdest du tun?“, fragte er fassungslos und ich nickte. „Natürlich. Wann trifft man denn mal so einen netten Taxifahrer?“, lachte ich und er grinste. „Danke. Wirklich, danke.“
Ich erschrak, als plötzlich jemand kräftig gegen mein Fenster klopfte, als ich mich umdrehte, sah ich Josh. „Mein Retter ist da. Gibst du mir deine Adresse? Dann bin ich in einer Stunde bei dir.“ Schnell schrieb Tyler mir seine Adresse auf und öffnete dann die Türen. „Viel Glück. Ich hoffe, du überlebst das.“, lachte er und ich riss meine Tür auf, sprang raus.
Josh hatte schon darauf gewartet, zog mich in seine Arme und zusammen hasteten wir durch die Menge, was gar nicht so einfach war. Er schubste mich auf den Beifahrersitz unseres Vans, stieg selbst ein und fuhr los, bevor sich die Mädchen wieder in unseren Weg stellen konnten.

„Scheiße Niall, was war das denn?“, fragte er fassungslos, als wir vor unserem Hotel ankamen. „Ich weiß doch auch nicht, wo die auf einmal alle herkamen!“, verteidigte ich mich und lehnte mich seufzend zurück. „Wir müssen gleich weiter. Ich hab dem Fahrer Konzertkarten für ihn und seine kleine Schwester versprochen, weil sie sich das nicht leisten können und die Kleine sich das so sehr wünscht.“
„Du bist zu gut für diese Welt.“, lächelte Josh und ich wäre fast dahin geschmolzen wie ein Eis in der Sonne. „Gar nicht wahr.“, murmelte ich und versuchte nicht rot zu werden. „Wohl wahr, aber ich mag diese Seite an dir.“ Josh warf bei mir immer mit Komplimenten um sich, was mich manchmal denken ließ, dass er sich vielleicht auch in mich verliebt hatte, aber auf der anderen Seite konnte ich mir das nicht so wirklich vorstellen.


„Der steht voll auf dich!“ „Rede nicht so einen Mist.“ Ich warf mein Kissen nach Josh und traf seinen Kopf, er lachte. „Hast du nicht gesehen, wie er dich angeschmachtet hat? Ich wette er fast so ein großer Fan wie seine kleine Schwester.“, neckte der Ältere mich weiter.
Wir saßen in meinem Zimmer auf meinem Bett. Am Mittag hatten wir wirklich Tyler und seine Schwester besucht und wir würden sie am nächsten Tag auf dem Konzert wieder sehen. Die Kleine war fast ausgerastet, als ich dort auftaucht war.
„Jetzt hör auf damit, du bist doch nur eifersüchtig.“, konterte ich und hätte die Worte am liebsten wieder zurück genommen. So ein Quatsch, worauf sollte Josh schon eifersüchtig sein? „Worauf denn?“, fragte er natürlich und ich biss mir auf die Unterlippe. „Ich…also…vielleicht weil ich ihm so viel Aufmerksamkeit geschenkt habe und er heute Morgen mit mir in einem Taxi fest saß?“ Angriff war die beste Verteidigung, richtig?
Tatsächlich antwortete Josh nicht sofort und knetete verlegen seine Finger. „Vielleicht.“, antwortete er schließlich leise und sah mich an. Mein ganzer Körper kribbelte, aber am meisten flatterte es in meinem Bauch. Jetzt oder nie. Wo auch immer ich den Mut hergenommen hatte.
„Josh?“ Er sah mich an und ich holte tief Luft. „Ich…also ich…naja…“ „Was willst du sagen, Honey?“ Honey? Er nannte mich Honey? Josh lächelte wissend und neigte sich vor, damit war noch präsenter als zuvor und ich konnte ihn riechen. Er roch gut und mein Kopf war endgültig leer gefegt. Ich atmete flach und mein Herzschlag schien sich verdreifacht zu haben. „Ich…“, versuchte ich es nochmal und schloss dann die Augen, weil ich es einfach nicht über die Lippen brachte.
Überrascht quietschte ich, als Josh mich auf einmal auf die Matratze drückte und über mir kniete. „Das ist ja nicht zum Aushalten, wie süß du bist.“, flüsterte er und küsste mich dann sanft. Im ersten Moment versteifte ich mich, aber dann verschränkte ich meine Hände in seinem Nacken und zog ihn näher zu mir.
„Ich liebe dich.“, brachte ich dann nach dem Kuss hervor und er lächelte. „Hab ich mir fast gedacht. Ich liebe dich auch.“, antwortete er lächelnd und legte sich neben mich, den Kopf auf dem Arm aufgestützt, beobachtete er mich und ich wurde schonwieder rot.
„Du bist so niedlich und unwiderstehlich, wenn du rot wirst. Am liebsten würde ich jetzt über dich herfallen und dich nie wieder loslassen oder hergeben.“, hauchte er mir ins Ohr und ich bekam eine Gänsehaut. „Dann tu’s doch.“, presste ich hervor, was Josh sich natürlich nicht zweimal sagen ließ.

Nood (Niall+Food) --->Überraschungspairing


Ich liebte Essen! Ohne irgendwas Essbares in meiner Nähe war ich einfach aufgeschmissen, das ging gar nicht! Die Jungs wussten das und es war auch immer genug Essen zu Hause, oder sie brachten etwas mit. Mit Essen konnte man mich ganz einfach glücklich machen.
Ich liebte es auch mit den Jungs zu Nandos zu fahren, es war immer lustig, wenn wir etwas zusammen unternahmen und da gab es auch das beste Essen der Welt. Am liebsten würde ich bei Nandos einziehen.
Ich träumte auch oft von Essen, von Cupcakes, die so groß waren wie ich, Kuchen, Fleisch, Steak, Gummibärchen, einfach alles. Ich war auch sehr zufrieden damit, immerhin gab es nichts Besseres, als Essen.


„Ich finde, die Dinger sehen aus wie Baby-Kuchen.“ „Es ist mir egal, wie diese Cupcakes für dich aussehen, ich will die jetzt Essen, ich liebe diese Teile.“, beschwerte Harry sich, weil Louis ihn das Gebäck nicht geben wollte. „Er hat Recht, stell die Dinger jetzt endlich hin, ich will auch.“, quengelte ich ungeduldig und Louis gab nach.
„Trotzdem, ich nenne sie jetzt Babycakes. Nein, noch besser, ich nenne Harry so!“ Er lächelte freudig und der Lockenkopf verschluckte sich an seinem Bissen. Ich klopfte ihm auf dem Rücken und er fing an zu husten. „Babycakes?!“, wiederholte er und sah Louis an, der lachte. „Ja, du bist jetzt mein Babycakes!“, beschloss er und es schien ihm egal zu sein, dass Harry versuchte ihn mit Blicken zu töten.
Ich fand den Namen niedlich und er passte zu Harry. Wenn es um Cupcakes ging, dann aß er genauso gerne wie ich. Das mochte ich an Harry, dass er meine Liebe zum Essen manchmal teilte.
Weil er auch vor One Direction in einer Bäckerei gearbeitet hatte, kochte, und vor allem backte, er manchmal für uns und ich liebte seine Gerichte oder die Kuchen, die er zauberte. Darin war er einfach unschlagbar, selbst Liam konnte nicht so gut backen. Dafür konnte er besser kochen und mein bester Freund kochte oft. Ich hatte ja auch oft Hunger.

Ich saß auf einer Wiese auf einer Picknickdecke. Überall um mich herum waren Blumen in den verschiedensten Farben. Die Sonne schien und ich hielt mein Gesicht mit geschlossenen Augen in das helle Licht. Ich fühlte mich wohl. Schmetterlinge flogen um mich herum und es sah aus, als würden sie miteinander tanzen.
„Niall.“, rief jemand und ich sah mich um, aber ich konnte niemanden sehen. „Niall“, hörte ich nochmal und dann sah ich, wie jemand, oder etwas, aus dem Waldrand trat. Je näher es kam, desto deutlicher wurden die Konturen und ich konnte sehen, dass es ein Cupcake war. Ein Cupcake, der Harrys Kopf hatte. Ich lächelte, es sah niedlich aus.
„Hallo.“ Der Cupcake-Harry, lächelte und setzte sich zu mir auf die Decke. „Hey.“, antwortete ich und lächelte zurück. Er sah lecker aus, aber er war auch Harry, ich konnte ihn ja schlecht essen.
„Ich bin ein Cupcake, weil ich dich liebe, aber ich weiß, dass ich gegen Essen nie eine Chance haben werde.“, murmelte der Cupcake-Harry traurig und ich robbte neben ihn. „Ich…“, fing ich an und wusste nicht, was ich sagen sollte.
„Du musst nichts sagen.“ Der Cupcake-Harry stand auf und hielt mir seine Hand hin. „Tanz mit mir.“, forderte er und irgendwo erklang leise Musik. Ich ließ mich von ihm auf die Beine ziehen, dann nahmen wir uns an den Händen und wiegten uns im Takt der Musik.
Glücklich strahlte er mich nach dem Tanz an und verbeugte sich vor mir, was seltsam und ungelenk aussah. „Vielen Dank.“ Dann lief er davon und verschwand im Wald. Verwundert sah ich ihm nach.



Was zum Teufel? Verwirrt richtete ich mich in meinem Bett auf. Was für einen Schwachsinn hatte ich denn da geträumt? Harry als Cupcake, der mich liebte? Das brachte mich zum Nachdenken. Wollte ich, dass er mich liebte und träumte ich deswegen so etwas? Liebte ich ihn? Ich mochte Harry schon sehr gern, aber ich hatte nie weiter darüber nachgedacht.
Die ersten Sonnenstrahlen fielen durch mein Fenster und ich ließ den Blick durch mein Zimmer schweifen. An meinem Nachttisch blieb ich hängen. Darauf stand ein Cupcake mit rotem Zuckerguss und daneben lag ein kleiner Brief.

Guten Morgen, Kleiner.
Die hab ich gestern noch gemacht, ich dachte, du möchtest sie vielleicht als erster probieren?
Harry



Wie nett von ihm! Mein Wecker zeigte mir an, dass es gerade mal sieben Uhr war, aber ich nahm mir das Gebäckstück und biss hinein. Verdammt, war das gut! So konnte jeder Morgen beginnen.

Und das taten sie auch. Die ganze Woche lang hatte ich jeden Morgen einen anderen Cupcake an meinem Bett stehen. Ich traute mich nicht Harry darauf anzusprechen, ich wusste nicht, was ich sagen sollte. Er erwähnte auch nichts, aber ich wusste, dass er jeden Morgen mein glückliches Grinsen zur Kenntnis nahm und die richtigen Schlüsse zog.
Harrys kleine Briefchen sammelte ich in einer Schachtel, weil ich sie so süß fand und ich dachte auch nicht mehr den ganzen Tag ans Essen, dafür dachte ich umso mehr an den Lockenkopf und ich wusste nicht, was ich besser finden sollte.
Ich war der Meinung, dass der Traum mir die Augen geöffnet hatte und dass ich in Harry verliebt war, soviel konnte ich mir eingestehen. Aber ich glaube nicht, dass er mich liebte, ich konnte es mir jedenfalls nicht vorstellen. Die kleinen Cupcakes jeden Morgen sprachen aber eigentlich eine andere Sprache und ich war verwirrt.


„Babycakes!“ „Nenn mich nicht so!“, murrte Harry und Louis wuschelte ihm durch die Haare. Genau, er sollte ihn nicht so nennen, Harry war mein Babycake, auch, wenn er das noch nicht wusste. Manchmal war ich ein bisschen neidisch auf Louis, weil er so viel mit Harry kuschelte und auch viel Zeit mit ihm verbrachte, aber sie waren ja auch beste Freunde.
Meine Laune an dem Tag war auch nicht so grandios, immerhin hatte am Morgen kein Cupcake auf meinem Nachttisch gestanden und ich wusste nicht warum. Fragen wollte ich aber auch nicht.

„Ja?“ Meine Tür ging auf und Harry kam herein, in der Hand hielt er einen Teller, auf dem sich mehrere Cupcakes stapelten. Ich machte große Augen. „Ich wusste, dass es dir gefallen würde, wenn ich dir die vorbei bringe.“, lachte der Größere und stellte den Teller auf meinen Nachttisch, bevor er sich auf mein Bett setzte.
„Haben dir die morgendlichen Grüße gefallen?“, fragte er mich leise und ich nickte. „Ich fand sie toll. Dankeschön.“ „Freut mich.“ Wir schwiegen eine Weile und ich aß gedankenverloren das Gebäck, das Harry mir gebracht hatte.

„Warum ich eigentlich hier bin…also…ich wollte dir was sagen?“, stammelte mein Besucher irgendwann und ich sah ihn neugierig in die Augen. Ich hoffte, dass er meine Gefühle wirklich erwidern würde und in meinem Bauch kribbelte es vor Aufregung.
„Was denn?“, hauchte ich, meine Stimme hätte wohl versagt, wenn ich lauter geredet hätte. Nervös knetete Harry seine Hände und strich abwesend über die Bettdecke. „Hast du dich mal gefragt, warum ich dir jeden Morgen einen davon gebracht habe?“ Er machte eine Handbewegung zu dem Teller und ich nickte. „Ich…ich…ich glaube, ich hab mich in dich verliebt. Nein, ich weiß es. Ich bin in dich verliebt.“
Erwartungsvoll sah er mich an und meine Augen weiteten sich. „Du…wirklich?“, fragte ich überrascht und glücklich zugleich und er nickte zögerlich. „Ich will nicht, dass das unsere Freundschaft gefährdet oder so, ich wollte nur, dass du das weißt.“ Er wollte aufstehen, aber ich hielt ihn fest, er fiel zurück auf das Bett, direkt auf mich drauf.
„Bleib doch noch ein bisschen.“, flüsterte ich und küsste ihn dann sanft. Es fühlte sich toll und richtig an, das Kribbeln wurde fast unerträglich und seine Locken schienen nur darauf zu warten, dass ich meine Hände hindurch fahren ließ. Unsere Lippen harmonierten perfekt miteinander.
„Ich bin auch in dich verliebt.“, gestand ich und er lächelte. „Hättest du das nicht gleich sagen können?“, kicherte er und streichelte meine Wange. „Ich musste erst verarbeiten was du gesagt hast.“, verteidigte ich mich. „Obwohl ich es schon mal gehört habe.“, fügte ich nuschelnd hinzu. „Was?“, fragte mein Freund perplex nach und ich wurde rot. Ich konnte ihm doch nicht von dem Traum erzählen!
„Sag schon.“, forderte er mich auf und ich schüttelte den Kopf. „Bitte?“ Er machte große Augen und zog einen Schmollmund, damit war er unwiderstehlich und brachte mich wirklich dazu, ihm den Traum zu erzählen.
„Wirklich?! Gott, wie süß ist das denn?“, kicherte Harry und ich drehte mit rotem Gesicht meinen Kopf zur Seite. „Du bist niedlich, weißt du das eigentlich?“, flüsterte er nah an meinem Ohr und küsste mich dann zärtlich.
„Und du bist ein Babycake.“, neckte ich ihn, weil ich wusste, dass er es nicht mochte so genannt zu werden. „Wenn du das sagst, dann gefällt mir das sogar.“ Ich streckte ihm die Zunge raus und zog ihn dann zu einem weiteren Kuss heran.
Harry war viel besser als jedes Essen auf der ganzen Welt.

Lilo (Liam+Louis)


Ich sah mich suchend in dem Club um, in dem wir heute alle zusammen feiern waren. Wo zum Teufel steckte Louis? Niall tanzte gerade mit Harry und Zayn war draußen und rauchte, aber Louis konnte ich nirgendwo sehen.
Ich machte mich auf den Weg zu den Toiletten, um den Bandältesten dort zu suchen und fand ihn tatsächlich in dem Gang, der zur Herrentoilette führte. Er saß auf dem Boden und hatte sich gegen die Wand gelehnt.
„Lou? Louis? Alles okay?“ Ich kniete mich neben ihn und berührte vorsichtig seine Schulter, ruckartig drehte er den Kopf zu mir und grinste. Er war betrunken, seine Pupillen stark geweitet und von ihm ging eine leichte Alkoholfahne aus.
„Allss ssuper.“, lallte er und drückte sich an mir ab, um aufzustehen, im nächsten Moment hätte er fast wieder Bekanntschaft mit dem Boden gemacht, wenn er sich nicht an der Wand festgehalten hätte. Schnell sprang ich auf und legte einen Arm um seine Schultern.
„Wollen wir nach Hause gehen?“ „Nää. Leeyum, tanzt duu mi mir?“ Er wartete meine Antwort gar nicht ab und zog mich hinter sich her. Ich versuchte gar nicht erst den torkelnden Braunhaarigen aufzuhalten, er hätte sowieso nicht nachgegeben. Außerdem fand ich Tanzen gar nicht so schlecht.

Er legte auch gleich seine Arme um meinen Nacken, als wir auf der Tanzfläche ankamen und ich packte ihn an den Hüften, damit er mir nicht umkippte, während er sich zur Musik bewegte. Louis legte seinen Kopf auf meine Schulter und schloss die Augen. Er sah niedlich aus, so unschuldig, weil man in dem Moment auch überhaupt nicht bemerkte, dass er total voll war.
„Sollten wir nicht doch besser nach Hause fahren?“, fragte ich nach und mein Tanzpartner hob den Kopf und sah mich an. „Mhm…na schön.“, brummte er und ich seufzte erleichtert. Jetzt bestand nicht mehr die Gefahr, dass er noch mehr trank oder irgendeinen Mist machte.
Ich zog ihn mit zur Bar, wo Harry und Niall standen, der Blonde kicherte ununterbrochen und himmelte unseren Lockenkopf aus seinen blauen Augen an.
„Jungs, ich bring den Chaoten hier nach Hause. Wir sehen uns später. Oder morgen.“, informierte ich die beiden und legte meinen Arm um Louis Taille, um ihn nach draußen zu bringen.
Gegenüber des Clubs war ein Taxistand und ich schob Lou mit sanfter Gewalt auf den Rücksitz eines der Taxis, bevor ich selbst das Auto umrundete und mich neben ihn setzte. Ich nannte dem Fahrer die Adresse und als er losfuhr, ließ Louis sich zur Seite fallen und legte den Kopf in meinen Schoß.
„Mir’s schwindelig.“, murmelte er und ich strich ihm ein paar Haare aus dem Gesicht. „Das geht gleich vorbei, es ist nicht mehr weit bis nach Hause und dann kannst du ins Bett gehen.“, versprach ich und Lou schloss die Augen.

Als wir ankamen, war der Ältere eingeschlafen, also bezahlte ich den Taxifahrer und hob Louis dann vorsichtig aus dem Auto. Irgendwie schaffte ich es erst die Haustür aufzuschließen, mit Lou in den Fahrstuhl zu steigen und schließlich die Wohnungstür aufzuschließen. Schnell trug ich ihn in sein Zimmer, ich hatte das Gefühl, dass er mit jedem Meter schwerer wurde.
„Wo bin isch?“, nuschelte Louis, als ich ihm gerade die Schuhe auszog. „Zuhause.“, antwortete ich und er stöhnte auf, als er sich aufrichtete. „Bleib liegen, ich hol dir Wasser.“, wies ich ihn an und verließ kurz das Zimmer, um eine Flasche Wasser aus der Küche zu holen.
Als ich wieder kam, lag Louis fast vollständig ausgezogen auf dem Bett, er trug nur noch seine, wie sollte es anders sein, gestreiften Boxershorts. Louis hatte viele gestreifte Kleidungsstücke und bei diesem Gedanken tauchte unwillkürlich das Wort ‚Zebra‘ in meinen Gedanken auf und ich fing an zu grinsen.
„Wasss ischt so luschtig?“, murrte Louis, sein Arm lag halb über seinen Augen und er stöhnte wieder gequält auf, als er sich wieder aufrichten wollte. „Ich hab doch gesagt, dass du liegen bleiben sollst.“ Mit sanfter Gewalt drückte ich ihn zurück in die Kissen. „Mir’s schlescht.“ „Selbst schuld, wenn du dich so volllaufen lässt.“, tadelte ich ihn und drehte die Wasserflasche auf. „Trink was, ich geh dir einen Eimer holen.“

Nachdem ich ihm einen Eimer ans Bett gestellt und die Fenster geöffnet hatte, wollte ich das Zimmer verlassen. „Liam?!“ Ich drehte mich im Türrahmen um, meine Hand schwebte noch über dem Lichtschalter. „Was denn?“ „Kannscht du hierbleiben?“, bat er und ich drehte wieder um, knipste seine Nachttischlampe an und schaltete dann die Deckenlampe aus.
„Klar. Ich warte, bis du eingeschlafen bist.“ Ich setzte mich auf seine Bettkante und er musterte mich mit großen Augen. „Leg disch hin.“, forderte er und zog mich am Arm neben sich. „Na schön, aber warte einen Moment.“ Ich schlüpfte aus meiner Jeans und legte mich wieder neben den Braunhaarigen, auch wenn mich das wahnsinnig nervös machte.
„Danke.“, brummte er, als er sein Gesicht in meinem Shirt vergrub und seine Arme um mich schlang. Ich fuhr mit der Hand in seine Haare und kraulte sanft seine Kopfhaut, Louis seufzte leise.
„Leeyum?“ „Ja?“ Er sah mich aus seinen blau-grün-grauen Augen an und lächelte dann. „Isch mag disch.“, lallte er und ich lächelte zurück. „Ich dich auch.“ „Nein, du verschtescht nischt. Isch mag disch so anders. So wie Niall Harry mag.“ Ich schluckte und meine Hand fand wie von selbst den Weg auf seine Wange. „Du bist betrunken, Louis.“, murmelte ich traurig. „Schlaf jetzt.“
Ich schloss seufzend die Augen und legte mich bequemer hin, als Louis mich plötzlich küsste. Gierig presste er seine Lippen auf meine und mein Herz begann sofort dreimal so schnell zu schlagen, als es eigentlich gesund für mich war. Dieser Kuss steigerte meine Verliebtheit nochmal in unermessliche Höhen und ich löste mich ruckartig von dem Braunhaarigen. Das ging nicht.
„Aber…“ „Louis, du bist betrunken, du weißt nicht, was du tust.“, flüsterte ich ihm zu und schloss die Augen, weil ich es nicht ertragen konnte, wie er mich ansah. „Du wirst dich morgen sowieso nicht dran erinnern.“, redete ich einfach weiter und hoffte, dass er einfach einschlafen würde. Tat er natürlich nicht, wäre ja auch zu schön gewesen.
„Aber Leeyum! Isch bin wirklisch in disch verliebt.“ „Lou, bitte, das tut weh, hör auf.“, bat ich ihn leise und eine Träne rollte unter meinen geschlossenen Augen hervor. Eine Hand wischte sie weg und ich riss mich los, stand hastig auf. „Ich kann nicht.“, entschuldigte ich mich und hastete aus Louis Zimmer in mein eigenes.
Ich warf mich auf mein Bett und fing einfach an zu heulen. Es tat so weh zu wissen, dass der Mensch, den man liebte, einem ein Liebesgeständnis machte, aber so betrunken war, um es hinterher zu bereuen oder es sogar vergessen hatte.


Verschlafen drehte ich mich auf die andere Seite und als ich einen Arm aussteckte, um nach meinem Handy zu angeln, traf ich etwas. Oder besser gesagt jemanden. Ich blinzelte und sah direkt in Louis Gesicht, er lächelte mich an.
„Morgen.“ Ich brummte irgendwas als Antwort und schloss wieder die Augen. Ich wollte nicht an den Abend davor denken. Louis schien aber andere Pläne zu haben, er legte sich einfach neben mich und streichelte meine Wange. Die Berührung war zu schön, um sie nicht zu zulassen.
„Liam, ich weiß noch alles. Glaub ich. Zumindest das Wichtigste.“ Überrascht öffnete ich die Augen und beobachtete Louis, wie er konzentriert in mein Gesicht sah, als würde er dort etwas suchen. Sanft fuhr er mit den Fingern meine Konturen nach.
„Oh.“ Das war alles, was ich dazu sagen konnte, aber ich spürte, wie ich leicht rot wurde. Er grinste und fuhr sich durch die zerwühlten Haare. „Ehrlich gesagt geht es mir auch ziemlich beschissen, aber ich möchte das jetzt mit dir klären.“ Er lachte und ich stimmte mit ein, bevor ich wieder ernst wurde. Bestimmt wollte er mir sagen, dass er seine Worte am Vorabend nicht so gemeint hatte und dass es ihm Leid tat.
„Danke erstmal, dass du mich nach Hause gebracht und wohl auch in die Wohnung getragen hast. Nett von dir, mir einen Eimer zu holen, auch wenn ich ihn nicht gebraucht habe.“ Er grinste schonwieder, aber mir war gar nicht nach Lachen zu Mute.
„Was ich zu dir gesagt habe…ehrlich gesagt, meinte ich das alles ernst. Ich mag dich wirklich Liam und ich hatte eigentlich gehofft, dass du mich einfach in deinen Armen halten würdest und wir zusammen einschlafen würden. Ich war einfach zu betrunken, um meine Klappe zu halten, aber ich hätte es dir eh irgendwann gesagt, weil ich es ohne dich nicht länger ausgehalten hätte. Wenn…wenn du nicht so fühlst, dann ist das okay, ich wollte nur, dass du das weißt. Ich kann mich ehrlich gesagt nicht mehr daran erinnern, was du gesagt hast und warum du gegangen bist.“ Mir klappte die Kinnlade herunter und ich starrte ihn mit offenem Mund an. Hatte er das wirklich gesagt?
„Liam? Kannst…kannst du bitte antworten?“, bat Louis leise und griff nach meiner Hand. „Ich…ich hab gedacht, dass du das alles nur gesagt hast, weil…weil du betrunken warst und ich wollte nicht, dass du dann irgendwas bereuen würdest und…naja, es tat weh. Ich liebe dich Louis und aus deinem Mund zu hören, dass du in mich verliebst bist, mit dem Gedanken, dass du es wohlmöglich nicht ernst meinst, das ist echt scheiße.“, flüsterte ich und drückte mein Gesicht in mein Kissen.
Ich hörte Louis leise jubeln und spürte dann, wie er an mich heran rückte und mich umarmte. „Ich darf da jetzt rein interpretieren, dass ich dich küssen darf, wenn ich das möchte? Und das wir jetzt zusammen sind und ich die ganze Zeit mit dir kuscheln kann?“, hauchte er mir ins Ohr und ich drehte meinen Kopf, um ihn anzusehen.
„Genau das darfst du.“ Schon hatte ich seine Lippen auf meinem Mund und eine freche Zunge bat schüchtern um Einlass. Ich vergrub meine Hand in Louis Haaren und legte die andere auf seine Hüfte, während ich aufseufzte, als unsere Zungen uns trafen.

Ziam (Liam+Zayn)

Ich saß in der Küche am Frühstückstisch und sah gerade ein braunhaariges Mädchen durch den Flur zur Haustür eilen. Kurz darauf fiel diese in Schloss und ein verschlafender Zayn betrat die Küche. Nur mit Mühe zwang ich meine Augen wieder auf die Zeitung vor mir. Warum musste Zayn auch so verdammt heiß sein?
„Morgen.“, brummte er mit einer sexy, kratzigen Stimme und stellte seine Kaffeetasse auf den Tisch, bevor er sich auf einen Stuhl setzte. „Morgen. Tablette?“, fragte ich und er nickte.
Jeden Samstagmorgen dasselbe. Zayn kam irgendwann nachts nach Hause, im Schlepptau hatte er immer, wirklich immer, ein braunhaariges Mädchen mit braunen Augen, das fast so groß war wie er selbst. Am nächsten Morgen verließ sie die Wohnung, Zayn kam in die Küche, wo ich auf ihn wartete. Er nahm sich Kaffee und ich brachte ihm eine Tablette gegen die Kopfschmerzen.
Mit diesem Ritual fügte ich mir zwar selbst seit Wochen Schmerzen zu, aber ich war froh über jede Minute, die ich mit Zayn verbringen konnte. Ich hatte mich einfach hoffnungslos in ihn verliebt und egal wie oft Niall versuchte mir zu erklären, dass ich mir nicht so große Hoffnungen machen sollte, es wurde einfach nicht besser.
Zayn war das komplette Gegenteil von mir und vermutlich fand ich ihn deswegen so anziehend. Er wirkte so unnahbar, er war heiß, sexy, verführerisch, ein Rebell. Auch wenn ich es nicht gut fand, wenn er rauchte, konnte ich den Blick trotzdem nicht von ihm wenden, weil es einfach nur wahnsinnig gut aussah, wenn er an der Zigarette zog und anschließend den Rauch aus seinen Lungen pustete.


„Liam, das hat doch alles keinen Sinn.“ Vorwurfsvoll sah Niall mich an und seufzte. „Ich weiß, aber was soll ich denn machen? Ich liebe ihn wirklich und ich weiß nicht, was ich dagegen tun soll. Es verletzt mich, wenn ich weiß, dass er ständig ein anderes Mädchen bei sich hat und ich will das doch alles nicht, aber ich liebe ihn.“
„Ich weiß, ich weiß. Was wäre, wenn wir einfach mal wieder ein bisschen feiern gehen, vielleicht findest du ja…“ „Ich will mich nicht von ihm ablenken, das kann ich auch gar nicht.“, unterbrach ich den Blonden und er zuckte mit den Schultern. „Dann weiß ich auch nicht weiter. Oder du sagst ihm endlich, was Sache ist.“, schlug er trocken vor und ließ sich auf mein Bett plumpsen.
„Bist du wahnsinnig? Ich kann ja wohl schlecht einfach in sein Zimmer spazieren und sagen ‚Hey Zayn. Ich wollte dir nur sagen, dass ich dich liebe. Ich geh dann mal wieder. ‘, das geht nicht!“ Niall hob abwehrend die Hände. „So meinte ich das auch gar nicht. Was wäre, wenn du einfach mal ruhig mit ihm redest?“ Ich schüttelte den Kopf und wollte gerade antworten, als Harry in mein Zimmer geplatzt kam.
„Louis und ich haben überlegt, dass wir heute ja mal wieder alle zusammen weggehen können, habt ihr Lust?“, fragte er und Niall sah mich erwartungsvoll an. „Weiß nicht.“ Ich zuckte mit den Schultern und ernte dafür einen Stoß in die Rippen. „Komm schon Liam, wer passt sonst darauf auf, dass wir nicht zu viel trinken?“, grinste Harry und ich lächelte.
„Na schön, aber nur deswegen.“, gab ich mich geschlagen und der Jüngere hüpfte aufgeregt davon.

 
„Zayn, jetzt beeil dich oder wir gehen ohne dich!“, schrie Louis quer durch die ganze Wohnung. „Ich bin ja schon da.“, grummelte der Gerufene und wir machten uns auf den Weg.
Zayn sah gut aus, wie immer. Sogar mehr als gut. Seine Jeans waren eigentlich schon verboten eng und ich konnte nicht anders, als ihm mehr oder weniger dezent auf den Hintern zu starren, als ich mit Niall hinter ihm her ging. Natürlich bemerkte mein bester Freund das und sah mich grinsend an.
„Nicht sabbern.“, flüsterte er mir zu und ich wandte den Blick ab. Unter der Lederjacke trug er ein weißes T-Shirt, was beim Gehen manchmal etwas hochrutschte und einen Blick auf seine gebräunte Haut freigab.

 
„Zayns Eroberungen erinnern mich immer ein bisschen an dich.“, meinte Louis und ich sah in perplex an. Harry und Niall hatten wir irgendwo verloren, die beiden waren schon gut angetrunken und ich wollte gar nicht wissen, was sie veranstalteten. Zayn tanzte mit einem Mädchen, das, wie sollte es anders sein, braune Haare und Augen hatte.
Gut, meine Haare waren auch braun und ich hatte auch braune Augen, aber auf wie viel Prozent der Bevölkerung traf das noch zu? Wenn das eben der Typ war, auf den er stand, dann war das eben so. Ich versuchte nicht zu viel in Louis Worte rein zu interpretieren, aber ich ertappte mich dabei, wie ich überlegte, ob er sich mit den ganzen Mädchen wohlmöglich nur ablenken wollte. Von mir. Schnell schüttelte ich den Kopf, so ein Blödsinn.
„Nur weil ich die gleiche Haar- und Augenfarbe habe.“, antwortete ich Louis also und er grinste mich an. „Komisch, dass er nur noch solche Mädchen mit nach Hause bringt, findest du nicht?“ „Nein, finde ich nicht.“, antwortete ich knapp und winkte den Barkeeper heran. Ich brauchte Alkohol.


„Kommst du ein bisschen mit raus?“ Den ganzen Abend saß ich an der Bar und beobachtete Zayn, der mich nun fragte, ob ich mit ihm nach draußen kam. „Klar.“ Wir holten unsere Jacken und verließen den Club. Vor der Tür zündete der Halbpakistani sich eine Zigarette an und ich musterte ihn bewundernd.
„Gehen wir ein Stück?“ Ich nickte und wir liefen schweigend die Straße entlang. Gelegentlich zog Zayn an seiner Zigarette und die Spitze glühte hellorange auf, neben uns auf der Straße rauschten ein paar Autos vorbei.
Irgendwann kamen wir in einem Park an und erst da wurde mir bewusst, wie weit wir schon gelaufen waren. Da Zayn offensichtlich nicht daran dachte, wieder zurück zu gehen, lief ich weiter neben ihm her. Zielsicher steuerte er eine Bank an und wir setzten uns auf diese. Die Füße auf die Sitzfläche gestützt und auf der Lehne sitzend, saßen wir da und starrten in die Dunkelheit.
„Liam?“
„Ja?“
„Hast du mal etwas getan, was du bereut hast? Also ich meine so richtig? Etwas, bei dem du von Anfang an wusstest, dass es eine verdammt beschissene Idee ist, aber du hast es trotzdem getan?“
Was hatte er denn angestellt? Aber ich wusste, was er meinte. Meine Verliebtheit in ihn war wohl ähnlich, zumindest wusste ich von Anfang an, dass das alles hoffnungslos war. Trotzdem klammerte ich mich an irgendeinen kleinen Funken Hoffnung, dass er sich doch in mich verlieben konnte, wo auch immer ich diesen Funken hernahm.
„Ich glaube ja.“
„Hast du dich dabei auch so mies gefühlt?“
„Nein, eher nicht. Ich wusste, oder eher weiß, dass es die schlechteste Idee ist, die ich jemals hatte, aber ich bereue es nicht. Nicht wirklich jedenfalls.“
Überrascht sah er zu mir und ich lächelte schief.
„Naja, wenn man dabei auch nur ein kleines Bisschen glücklich ist, dann ist es das wert, denke ich.“
Ich war zwar nicht superglücklich, aber manchmal, wenn Zayn mich ansah oder mich anlächelte, mich umarmte, dann war ich glücklich und das zählte.
„Und wenn man dabei nicht glücklich ist?“
„Dann solltest du darüber nachdenken, warum du tust was du tust und ob du so weiter machen willst.“
Er antwortete nicht und wir schwiegen eine Weile. Ich konnte mir in dem Moment nichts Besseres vorstellen, als neben Zayn auf der Bank zu sitzen und einfach nur zu schweigen.

 
„Louis hat gesagt, deine Eroberungen erinnern ihn an mich.“, rutschte es mir irgendwann heraus, bevor ich darüber nachgedacht hatte, was ich da sagte. Aus dem Augenwinkel nahm ich wahr, dass Zayn zusammenzuckte. „Mhm.“, brummte er und zündete sich eine neue Zigarette an.
„Liegt vielleicht daran, dass sie mich auch an dich erinnern.“ „Bitte was?“ Zayn hatte so leise gesprochen, dass ich mir nicht sicher war, ob ich das richtig verstanden hatte. „Hast mich schon richtig verstanden.“ Ich wusste nicht, was ich antworten sollte und wir schwiegen wieder. Warum? Warum sollte er sich Mädchen suchen, die ihn an mich erinnerten? Ich verstand ihn nicht. 


„Findest du das schlimm?“ Ich sah zu Zayn, der mich fragend musterte. „Ich weiß nicht. Warum?“
„Was warum?“
„Warum machst du Mädchen an, die dich an mich erinnern?“
Er schwieg und kaute auf seiner Unterlippe, das tat er immer, wenn er nervös war.
„Ablenkung.“, brummte er und schnipste seine Zigarette in eine Pfütze. Ruckartig drehte ich den Kopf zu ihm. Ablenkung?!
„Scheiße Liam! Merkst du eigentlich, was du mit mir machst? Ich halte das doch nie lange in deiner Gegenwart aus! Jedes Mal kämpfe ich den Drang nieder dich einfach besinnungslos zu küssen oder dich in meine Arme zu ziehen. Du hast mir vollkommen den Kopf verdreht, so was hab ich noch nie gefühlt und es macht mir eine Scheiß-Angst, dass ich auf einmal in einen meiner besten Freunde verliebt bin! Weißt du eigentlich, was das für ein Gefühl ist, wenn du immer so lieb und nett zu mir bist und dich jeden Samstagmorgen um mich kümmerst, nachdem ich ein Mädchen aufgerissen habe, um dich zu vergessen? Ein verdammt beschissenes Gefühl ist das und es nagt an mir. Ich labere hier grade voll den Müll und mache mich zum Deppen, aber scheiße, ich liebe dich und ich kann nicht ohne dich.“, schrie er verzweifelt und lehnte sich schwungvoll vor, um seine Lippen auf meine zu pressen.
Ich hatte seinem Vortrag mit großen Augen zugehört und erwiderte den Kuss heftig. So heftig, dass wir rückwärts von der Lehne der Bank fielen und im Dreck landeten. Wir sahen uns an und einen kurzen Moment sagte keiner was, dann fingen wir an zu lachen und irgendwann liefen mir Tränen über die Wangen.
„Scheiße, was war das denn?“, fluchte Zayn sah mich an. „Ein Gefühlsausbruch.“, kicherte ich und legte eine Hand auf seine Wange. „Ich fand es schön, was du gesagt hast.“, gab ich zu und lächelte glücklich. „Ja?“ „Natürlich du Dummkopf, sonst würde ich jetzt nicht mit dir hier liegen. Ich liebe dich.“, sagte ich sanft. „Darauf hatte ich gehofft.“ Zayn grinste schief und beugte sich vor, um mich nochmal zu küssen, als mein Handy klingelte. Genervt zog ich es aus meiner Hosentasche, wir lagen noch immer auf dem Boden.
„Ja?“
„WO ZUR HÖLLE BIST DU?!“, brüllte Niall mir ins Ohr und ich grinste.
„In irgendeinem Park.“
„Toll, was machst du da? Und weißt du, wo Zayn ist, wir wollen gehen.“
„Der ist auch hier.“
Ich hörte, wie Niall am anderen Ende der Leitung nach Luft schnappte und ich kicherte.
„Dann sehen wir uns…später? Oder morgen?“ Ich musste mir förmlich sein Grinsen bei den Worten vorstellen.
„Wahrscheinlich.“ Ich legte einfach und sah Zayn an.
„Die Jungs suchen uns und jetzt gehen sie nach Hause.“, informierte ich ihn.
„Das sollten wir wohl auch tun.“, meinte er trocken und richtete sich etwas auf.
„Ich hätte kein Problem hier liegen zu bleiben, solange du bei mir bist.“ Zayn lächelte mich liebevoll an und hauchte mir einen Kuss auf den Mund.
„Mein Bett ist aber viel bequemer.“, grinste er, stand auf und zog mich hoch, sodass ich in seine Arme stolperte.
„Wahrscheinlich hast du Recht.“, antwortete ich lachend. Wir klopften uns den Dreck von den Klamotten und liefen zurück zu nächsten Straße, um ein Taxi zu suchen. Das würde eine lange Nacht werden.

Heart Attack

Wie ich es hasste, Niall dabei zuzusehen, wie er aufgedreht und verschwitzt über die Bühne hüpfte und ich ihn nicht berühren durfte. Zumindest nicht so, wie ich es gern hätte. Wir hatten einen Deal mit Simon, unsere Beziehung war okay und wir durften uns auch in der Öffentlichkeit zeigen, aber keine Küsse oder ähnliches auf der Bühne.
Schade, dass mich der Ire nur ausgerechnet da besonders anmachte. Die Bühnenoutfits waren nun mal dazu da, um unsere Fans kurz vor einen Ohnmachtsanfall zu bringen, dummerweise ging es mir dabei auch nicht anders. Ich fand ja, dass ihm schwarze Hosen gut standen und sie saßen so verdammt tief auf seinen schmalen Hüften, dass ich immer und immer wieder den Blick auf seine Haut werfen konnte, wenn er die Arme hob und das rote T-Shirt hochrutschte. Die Jeansjacke mit den Lederärmeln fand ich auch toll, allein schon, weil Niall sie trug. Ich war ihm hoffnungslos verfallen und das wusste er. Deswegen machte er sich auch einen Spaß daraus, mir immer mal wieder anzügliche Blicke zuzuwerfen, mir zuzuzwinkern oder mir Dinge ins Ohr zu flüstern, die mich nach Luft schnappen ließen.
Ich hatte immer gedacht, Niall wäre schüchtern. Irrtum, eindeutig. Dieser Junge war alles, aber nicht schüchtern. Zumindest nicht, wenn wir alleine waren. Er hatte es sich zur Aufgabe gemacht, seine Technik, mich in den Wahnsinn zu treiben zu perfektionieren und er war auf einem sehr, sehr guten Weg dahin. Doof, dass mir das auch noch gefiel.

Noch zwei Songs. Als die ersten Akkorde von Heart Attack erklangen, starb ich innerlich tausend Tode. Ich riss mich zusammen und fing an mein Solo zu singen. Auch wenn Niall irgendwo anders als in meiner Nähe, auf der Bühne herum turnte, war mir seine Anwesenheit noch bewusster als bei jedem Liebeslied, was wir sangen. Was etwa 80% unserer Songs ausmachte.
Das Problem war einfach der Refrain, den ich einleitete, mit einem halben Satz, den Niall beendete, mit einem einfachen „Ow.“. Ein simples Wort, nicht mal ein Wort, eher ein Ausruf und genau das machte mich fertig. Jedes Mal, wenn er das machte, warf er den Kopf zurück und sah dabei einfach nur anbetungswürdig aus. Außerdem regte dieses verdammte Geräusch mein Kopfkino noch mehr an und ich hatte so schon meine Probleme das während eines ganzen Konzertes unter Kontrolle zu halten. 

 


„Musst du mich immer so in den Wahnsinn treiben? Weißt du eigentlich, wie fertig du mich machst, wenn du geschlagene zwei Stunden vor mir rumrennst, einen sexy Tanzmove nach dem anderen machst und mir dabei scheinheilig zulächelst?“, keuchte ich. Ich hatte das blonde Biest direkt nach unserem Abgang hinter mir her in eine leere Garderobe geschleift und Niall an die Wand gedrückt.
„Also zu deiner ersten Frage, ja, muss ich, du weißt, ich liebe das und du liebst es mindestens genauso. Zu deiner zweiten Frage, ja, das weiß ich auch und ich genieße es, weil ich genau weiß, was in deinem hübschen Köpfchen dabei angeht.“, antwortete er ruhig und lächelte mich zuckersüß an.
Energisch drückte ich meine Lippen auf seine und ließ meine Zunge ungeduldig über seine Unterlippe fahren. Sofort bekam ich den gewünschten Einlass gewährt und unsere Zungen fochten einen heißen Kampf aus. Meine angestaute Lust der letzten zwei Stunden entlud sich darin und als wir uns schwer atmend voneinander lösten, schimmerten Nialls Augen.
„Da kann es jemand gar nicht mehr erwarten, was?“, neckte er mich und ich gab ein Knurren von mir, bevor ich anfing seinen Hals, mehr oder weniger sanft, mit Küssen und vor allem Bissen zu übersäen.
„Nein, nein, nicht hier, da musst du dich schon gedulden, bis wir wieder zu Hause sind.“ Bestimmt schob Niall mich von sich und ich sah ihn enttäuscht an. „Du willst mich doch jetzt nicht auf halber Strecke einfach so liegen lassen?!“ Er kicherte, nahm meine Hand und zog mich aus der Garderobe. „Doch, genau das habe ich vor.“ Dass ich ein mehr oder minder großes Problem in meinen engen Jeans hatte und das somit unübersehbar war, schien ihn nicht weiter zu interessieren und ich fügte mich meinem Schicksal.

 
„Das wirst du mir so was von büßen! Hast du die Blicke der anderen gesehen und ihre grinsenden Gesichter? Musstest du mich wirklich so aus dem Raum schleifen? Niall James Horan, womit habe ich das verdient?“, seufzte ich theatralisch, als wir uns endlich in der Wohnung in mein Zimmer verkrümelt hatten. Jetzt lag er auf dem Bett unter mir und sah mich schonwieder so süß und treuherzig an.
„Ach komm schon, so schlimm war das nicht. Ich wollte nur nicht Simons Nerven noch weiter strapazieren und ihn länger warten lassen. Du weißt doch, dass ich dir nichts Böses will.“ Er sagte das mit einer Stimme, die klang wie die eines Kindes, das man beim Kekse Klauen erwischt hatte. Dazu schob er die Unterlippe noch ein bisschen vor und machte große Augen.
„Warum musst du nur so niedlich sein? Und warum bist du sonst so ein kleines Biest?“, fragte ich und erwartete auch keine Antwort, weil Niall sowieso nur vor sich hin grinste.
„Harry.“, säuselte er mir ins Ohr und klang nun gar nicht mehr nach einem kleinen Kind. Diese Stimme, ein bisschen dunkel vor Lust, haute mich um und mir entfloh ein Keuchen. „Allein meine Stimme macht dich an?“, stellte er natürlich auch gleich belustigt fest und ich drückte mein Gesicht in seine Halsbeuge, um nicht darauf eingehen zu müssen.
„Ow.“, machte er und drückte im gleichen Moment seine Hüfte gegen meine. Dieses Mal konnte ich nicht leugnen, wie sehr das mein Blut zum Kochen brachte, weil ich laut aufstöhnte.
„Ich hasse dich.“, knurrte ich, bevor ich ihm das Shirt über den Kopf zog und mich gierig auf die makellose Haut stürzte. Der Blonde ließ seine Hände in meine Haare gleiten und zog leicht daran, was mich nur noch mehr anspornte.
Als ich meine Zunge in seinen Bauchnabel stupste, stöhnte er auf und drückte mir sein Becken entgegen. „Ist da jemand ungeduldig?“, fragte ich und grinste zu ihm nach oben. Er leckte sich über die Unterlippe und biss anschießend darauf. „Du kannst es doch selbst kaum noch erwarten.“, gab er trocken und ziemlich gefasst zurück und ich beschloss, ihn ein bisschen aus der Fassung zu bringen.
Schnell hatte ich ihn von Hose und Shorts befreit und stellte zufrieden fest, dass er nicht mehr ganz so gefasst war, als ich meine Lippen über seine Erregung gleiten ließ. Stöhnend krallte er sich mit einer Hand ins Laken und stieß immer wieder mit seiner Hüfte nach vorn.

 
„Du kannst doch jet…“ Ich unterbrach ihn einfach und presste unsere Lippen zu einem heißen Kuss zusammen, während ich mir die Hose von den Beinen strampelte und eine Hand an seinem Hintern verschwinden ließ, um ihn vorzubereiten.

 
„Jetzt mach!“, forderte er, als ich langsam in ihn eindrang und er schob mir einfach sein Becken entgegen. „Fuck!“, keuchte ich auf, bei der plötzlichen Enge und er grinste zufrieden. „Geht doch.“
Mein eigentlicher Plan war, ihn mit langsamen Stößen eine Weile hinzuhalten und auch mal ein bisschen leiden zu lassen, allerdings konnte ich mich nicht beherrschen und fand ziemlich schnell einen schnellen Rhythmus. Jedes Mal, wenn ich seinen empfindlichen Punkt traf, stöhnte er auf und gab Laute von sich, die mich sehr an sein „Ow“ erinnerten. Das machte er doch mit Absicht!
Viel zu schnell für meinen Geschmack war es vorbei und ich sackte auf Niall zusammen. Vollkommen fertig rollte ich mich von ihm herunter und wischte mir eine verirrte Haarsträhne aus dem Gesicht.
„Du kannst mich einfach nicht hinhalten, weil du es selbst kaum aushältst.“, kicherte Niall und legte seinen Kopf auf meine Brust. „Bin ich so durchschaubar?“ „Bist du, aber das macht nichts. Ich liebe doch trotzdem.“ Obwohl Niall dabei grinste, wusste ich, dass seine Worte ernst gemeint waren und lächelte.
„Ich liebe dich auch. Auch, wenn du ein kleines Biest bist.“, antwortete ich und küsste ihn sanft.

Zouis

Schon zum zehnten Mal versuchte ich Zayn zu erreichen, aber er ging einfach nicht an sein Handy. Ich wusste auch nicht wo er war oder was er gerade machte, es war, als wäre er vom Erdboden verschluckt worden. Liam war mit Danielle in die Karibik geflogen, weil wir im Moment frei hatten und ich hatte Harry und Niall endlich dazu bringen können sich auf ein Date zu treffen. Die beiden schlichen schon ewig um einander rum und keiner traute sich den ersten Schritt zu machen. Ich hatte den beiden Karten für einen Horrorfilm in die Hände gedrückt und sie verscheucht. Nicht nur, weil ich wollte, dass aus den beiden endlich was wurde, sondern auch, weil ich mir einen schönen Abend mit Zayn machen wollte. Doof, dass er nicht da war und ich keine Ahnung hatte, wo er steckte.

Das war in letzter Zeit häufiger so. Manchmal war ich bis spät in die Nacht wach, weil er noch nicht wieder zu Hause war und keiner wusste, wo er sich aufhielt. Wenn er kam, dann war er betrunken oder hatte schlechte Laune oder redete gar nicht mit mir. Zayn hatte sogar wieder mit dem Rauchen angefangen, obwohl er es sich mir zu Liebe abgewöhnt hatte.

Er wollte mir nicht sagen, was mit ihm los war und ich wusste es nicht, verstand ihn nicht. Aber ich liebte ihn und deswegen nahm ich es hin. Was blieb mir denn auch anderes übrig? Ich hoffte immer noch, dass dieses Verhalten bald ein Ende hatte.

 

Das Essen, das ich für uns gekocht hatte, war kalt. Ich kochte selten, weil ich es nicht konnte und wollte ihm eine Freude machen. Sogar Kerzen hatte ich aufgestellt, die fast vollständig herunter gebrannt waren, als ich sie auspustete. Im Wohnzimmer lag schon der Film im Player, wir hatten es uns nur bequem machen und den Fernseher einschalten müssen.

Ich stellte die Teller in die Küche und deckte sie ab, vielleicht würden Niall und Harry noch etwas essen wollen, wenn sie wieder da waren. Dann räumte ich den Tisch auf und ging in das Zimmer, dass ich mir mit Zayn teilte. Ursprünglich war es seins gewesen, aber jetzt wohnten wir beide darin und ich hatte mein Zimmer eine Weile nicht mehr benutzt. Kurz überlegte ich, ob ich einfach eine Nacht dort schlafen sollte, um Zayn spüren zu lassen, wie sehr er mich verletzte. Schnell verwarf ich den Gedanken wieder. Ich musste unbedingt mitbekommen, wann er nach Hause kam und eigentlich konnte ich auch nur neben ihm einschlafen.

 

Bis Zayn kam, dämmerte ich zwischen wach sein und schlafen und schlug sofort die Augen auf, als er ins Zimmer kam. Er torkelte, er war betrunken und roch nach Rauch. Sofort fing ich an zu husten.

„Zayn, kannst du bitte das Fenster auf machen?“, bat ich leise, als er sich von seinem Hemd befreite. „Mach’s doch selbst, wenn du das unbedingt willst.“, gab er zurück und legte sich ins Bett. Seufzend stand ich auf und öffnete das Fenster.

Als ich mich wieder zu ihm legte, schlief Zayn schon fast und ich wollte mich an ihn kuscheln. Schon fast grob schob er mich weg und drehte mir den Rücken zu. „Ich will nicht.“, brummte er, als ich meine Arme von hinten um ihn legte, also ließ ich ihn los, drehte mich um, während leise die ersten Tränen über meine Wange liefen.

Was war nur los mit ihm? Liebte er mich nicht mehr? Dann sollte er das sagen, aber so ging ich kaputt und er hatte doch auch nichts davon. Irgendwann hatte ich mich in den Schlaf gegrübelt und geweint.

 

„Aufwachen.“, murmelte ich Zayn am nächsten Morgen uns Ohr und er vergrub grummelnd das Gesicht im Kissen. So kannte ich ihn nicht anders und lächelte. Immerhin die Tatsache, dass er ein Morgenmuffel war, hatte sich nicht geändert.

„Liam hat Frühstück gemacht und heute ist tolles Wetter, wir könnten vielleicht was unternehmen.“ „Lass mich in Ruhe Louis.“, pampte er mich an und zog sich die Decke über den Kopf. Er nannte mich nie bei meinem vollen Namen.

Bedröppelt ging ich in die Küche zu den anderen und setzte mich an meinen Platz. „Wo ist Zayn?“, wollte Harry wissen, der neben Niall saß und seine Hand hielt. Immerhin hatte mein Plan geklappt und die beiden waren zusammen. „Glückwunsch ihr beiden. Zayn will nicht aufstehen.“, antwortete ich leise und rang mir ein Lächeln ab. Ich freute mich wirklich, aber ich war nicht in der Lage, das auch auszudrücken.

„Alles okay?“, hackte Liam nach und ich schüttelte den Kopf. „Nein, aber ich will nicht darüber reden.“ Ich nahm mir das Brötchen, dass ich mir mit Käse gelegt hatte und ging in mein Zimmer.

Da sah noch immer alles so aus, wie vor den drei Monaten. Drei Monate waren Zayn und ich schon zusammen und es sollte schon wieder alles vorbei sein? Ich legte mein Brötchen auf die Fensterbank und kramte Bettzeug aus dem Schrank, damit bezog ich mein Bett. Darauf machte ich es mir bequem, aß lustlos mein Frühstück und überlegte, was ich am besten zu Zayn sagen sollte.

 

 

„Zayn?“ Ich betrat das Zimmer, er saß auf dem Bett, nur in Boxershorts, die Haare sexy verwuschelt, mit seinem Schlafzimmerblick. Ich schluckte und konzentrierte mich wieder auf das Wesentliche. „Was?“ Seine Stimme war noch ganz kratzig.

„Ich muss mit dir reden.“ Ich setzte mich im Schneidersitz ans Kopfende des Bettes und sah ihn ernst an, Zayns Gesichtsausdruck wirkte eher gelangweilt. „Ich weiß nicht, was mit dir los ist. Du bist kalt und abweisend zu mir. Wann hast du mich das letzte Mal geküsst? Ich meine so richtig, wirklich ernst gemeint, mit Gefühl. Ich kann mich nicht erinnern und du wahrscheinlich auch nicht. Du rauchst wieder, du bist weg und ich weiß nicht wo du bist und ich mache mir Sorgen um dich. Du machst dich kaputt und mich kaputt. Außerdem hast du es geschafft unsere Beziehung zu zerstören. Ich will nicht mehr Zayn, ich will nicht und ich kann nicht. Für mich gibt es kein uns mehr.“, erklärte ich ruhig und der Halbpakistani sah mich mit großen Augen an.

„Louis…“ „Nichts da Louis. Lass es einfach gut sein.“ Dann stand ich auf und flüchtete aus dem Raum, rüber in mein eigenes Zimmer, schloss ab und warf mich auf das Bett. Dort heulte ich hemmungslos in mein Kissen, bis mein Körper keine Tränen mehr produzieren konnte.

Ich liebte ihn immer noch, aber ich konnte nicht mehr und vielleicht würde ihm so ja auch klar werden, was er falsch gemacht hatte. Vielleicht würde ja alles besser werden.

 

„Louis, wenn du nicht sofort aufmachst, dann…“ „Dann was? Verschwinde endlich Zayn, ich will dich verdammt nochmal nicht sehen. Sonst bist du doch auch nicht da, also geh endlich und lass mich allein.“, brüllte ich und warf ein Kissen gegen die Tür und stellte mir vor, wie es in sein Gesicht flog. „Bitte Louis.“ „NEIN!“ Leise entfernten sich seine Schritte und ich fing wieder an zu weinen. Ich hatte gehofft, dass er mehr kämpfen würde. Er hatte uns aufgeben, genau wie ich. Gab es noch eine Chance?

 

Bis zum Abend verließ ich das Zimmer genau einmal, um in die Küche zu gehen, mir eine Flasche Wasser zu holen und dann noch kurz im Bad zu verschwinden. Dann schloss ich mich wieder ein. Harry versuchte mit mir zu reden, aber ich wollte nicht reden, ich wollte nur allein sein. Liam wollte mir etwas vom Mittagessen bringen, aber ich lehnte ab. Ich hatte keinen Hunger, ich spürte gar nichts, außer eine innere Leere und den Schmerz, weil ich wusste, dass alles vorbei war.

 

„Lou, bitte, lass mich rein. Bitte.“, flehte Niall am Abend und ihn ließ ich tatsächlich rein. Er sah mich an und nahm mich einfach in den Arm, als er meine rotgeweinten Augen sah.

„Pscht.“, flüsterte er, als ich wieder anfing zu weinen. „Ist ja gut. Möchtest du mir sagen, was los ist? Zayn wollte es uns nicht sagen und ist einfach verschwunden.“ Als er Zayns Namen erwähnte, schlurzte ich auf und Niall streichelte mir über den Rücken.

Sanft schob er mich zum Bett und drückte mich darauf. Ich lehnte mit dem Rücken an dem Kopfteil und der Blonde zog mir die Decke über die Beine. „Ich mache uns jetzt Tee und dann reden wir, okay?“ Nachdem ich schwach genickt hatte, ging er.

Fünf Minuten später stand er mit zwei dampfenden Tassen vor mir und stellte sie auf meinen Nachtisch. „Danke.“, krächzte ich, meine Stimme klang vom Weinen ganz komisch. Im Schneidersitz setzte Niall sich neben mich und musterte mich besorgt.

„Harry macht sich Sorgen, soll ich dir sagen, aber er ist froh, dass du mich reingelassen hast.“ „Er ist nicht sauer?“, fragte ich und Niall schüttelte den Kopf. „Auch wenn eigentlich er dein bester Freund ist, ist er nicht enttäuscht, weil du mich anstatt ihn reingelassen hast. Er sagt, dass ich mich eh viel besser mit Gefühlskram auskenne und wenn es dir besser geht, dann ist ihm alles recht.“ „Mein Haz.“ Niall lachte leise. „Den du jetzt mit mir teilen musst. Danke nochmal für die Karten.“ Er grinste leicht und ein Rotschimmer zierte seine Wangen. „Gerne.“

„Aber jetzt erzähl mal, was los ist.“, forderte Niall mich auf und ich nippte an meinem Tee.

Stockend erzählte ich dem Iren alles. Dass Zayn sich distanzierte, wieder rauchte und oft spät und betrunken nach Hause kam. Dass ich nicht mehr wusste, was ich tun sollte und total verzweifelt war. Dass Zayn mir nicht sagte, was los war. Dass ich Schluss gemacht hatte, aber ihn immer noch liebte.

Dass ich mir nichts mehr wünschte, als den alten Zayn, der mich liebevoll in den Arm nahm, mir sanfte Küsse auf die Haare hauchte, der mich abends in seine Arme zog und die ganze Nacht nicht losließ. Den Zayn, der morgens total muffelig war und mich trotzdem anlächelte, der manchmal für mich sang, nur für mich allein, Songs, die niemand anders kannte. Den Zayn, den ich liebte und der auch mich liebte.

 

„Ich weiß nicht, was mit Zayn los ist, ich weiß nur, dass er ein ziemlich großes Problem haben muss, wenn er sich so verhält. Ich weiß noch, bevor ihr zusammen gekommen seid, da hat er mit mir geredet und auch danach hat er immer, wenn er über dich redet, einen Glanz in seinen Augen. Er liebt dich wirklich Louis, glaub mir. Wenn du möchtest, dann rede ich ihm.“ Niall nahm mich in den Arm, als wir wieder Tränen über die Wangen liefen. Ich fragte mich, wo die her kamen, ich dachte, ich wäre nicht mehr in der Lage überhaupt noch welche zu produzieren.

„Es wäre toll, wenn du das machen würdest.“, schniefte ich. Niall zog mich in eine Position, in der ich meinen Kopf in seinen Schoß legen konnte. Sanft kraulte er mir durch die Haare. Auf einmal war ich unglaublich müde, obwohl ich den ganzen Tag nichts gemacht hatte.

„Natürlich tu ich das. Schlaf ein bisschen.“, flüsterte der Blonde und unter seinen Streicheleinheiten glitt ich langsam ins Reich der Träume.

 

 

Der nächste Tag kam, Zayn war immer noch weg. Irgendwann war wieder Abend, Zayn war immer noch nicht wieder da. Ich gab die Hoffnung auf, dass er wiederkommen würde und verkrümelte mich in meinem Zimmer.

Niall brachte mir wieder Tee, erzählte mir, dass er mit Zayn telefoniert hatte. Mehr wollte er mir nicht verraten. Er redete so lange über irgendwelche belanglosen Dinge, bis ich davon einschlief.

 

 

Sonnenstrahlen kitzelten mein Gesicht und ich blinzelte. Mein Wecker zeigte, dass niemand mich wecken wollte, immerhin war es schon fast zwölf Uhr und normalerweise waren wir da schon alle wach.

Als ich mich aufrichtete, zuckte ich erschrocken zusammen. Zayn saß vor meinem Schrank und hatte sich dagegen gelehnt. Er sah fertig aus, dunkle Ringe lagen unter seinen Augen, feine Bartstoppeln bedeckten sein Kinn. Er wirkte müde und erschöpft.

„Was…“ „Bevor du was sagst, lass mich dir was vorsingen.“, unterbrach er mich bittend. Vorsichtig nickte ich und Zayn räusperte sich.

 

When I look into your eyes  It's like watching the night sky  Or a beautiful sunrise  There's so much they hold  And just like them old stars  I see that you've come so far  To be right where you are  How old is your soul?

I won't give up on us  Even if the skies get rough  I'm giving you all my love  I'm still looking up

And when you're needing your space  To do some navigating  I'll be here patiently waiting  To see what you find

'Cause even the stars they burn  Some even fall to the earth  We've got a lot to learn  God knows we're worth it  No, I won't give up

I don't wanna be someone who walks away so easily  I'm here to stay and make the difference that I can make  Our differences they do a lot to teach us how to use  The tools and gifts we got yeah, we got a lot at stake  And in the end, you're still my friend at least we did intend  For us to work we didn't break, we didn't burn  We had to learn how to bend without the world caving in  I had to learn what I've got, and what I'm not  And who I am 

I won't give up on us  Even if the skies get rough  I'm giving you all my love  I'm still looking up  Still looking up.

I won't give up on us (no I'm not giving up)  God knows I'm tough enough (I am tough, I am loved)  We've got a lot to learn (we're alive, we are loved)  God knows we're worth it (and we're worth it)

I won't give up on us  Even if the skies get rough  I'm giving you all my love  I'm still looking up

(Jason Mraz – I won’t give up)

 

Ich liebte seine Stimme und er sang mit so viel Gefühl, dass ich unwillkürlich anfing zu weinen, stumm und leise, während ich dem Text lauschte.

„Louis, es tut mir so leid. So sehr. Ich liebe dich, ich liebe dich mehr als mein eigenes Leben und ich wollte immer nur, dass du glücklich bist. Ich will nicht alles wegschmeißen, was wir hatten und was wir wieder haben können, ich will darum kämpfen. Wenn du mich lässt, dann erkläre ich dir alles.“ Er kniete sich sogar vor das Bett. Ich war unfähig zu antworten und Zayn fuhr einfach fort.

„Jeden Tag, jeden verdammten Tag, habe ich tausende Nachrichten bekommen. Ich sollte dich in Ruhe lassen. Sollte mich von dir trennen. Ich sei nicht gut genug für dich. Ich würde dich verletzen. Ich hätte dich nicht verdient. Jeden Tag musste ich das lesen und irgendwann habe ich es geglaubt. Ich konnte nicht mit dir darüber reden, ich war zu stolz und ich wollte nicht, dass du dir Sorgen machst. Aber ich konnte dir auch nicht ins Gesicht sagen, dass wir uns trennen mussten. Ich hab gedacht, wenn ich versuche dich zu vergraulen, dann würdest du mich nicht mehr lieben und würdest unsere Beziehung beenden. Aber als du es dann getan hast, ich dachte, ich würde sterben. Mein Herz fühlte sich so an, als wäre es total zerfetzt. Egal wie kitschig das klingt, aber es ist so. Wenn du Zeit brauchst, um darüber nachzudenken, dann ist das okay. Vielleicht kannst du mir auch nicht verzeihen. Ich möchte nur, dass du weißt, dass ich dich geliebt habe, die immer noch liebe und es immer tun werde.“

Mein Mund klappte auf und wieder zu und ich brachte keinen Ton hervor. „Zayn…“, hauchte ich, zu mehr war meine Stimme nicht in der Lage. „Ich…ich…bitte.“ Ich streckte einfach eine Hand aus und Zayn ergriff sie. Ich zog ihn auf mich zu und presste meine Lippen auf seine.

So ein vertrautes Gefühl und es war so berauschend und nichts hätte mich in diesem Moment glücklicher machen können.

„Ziehst du wieder mit rüber in unser Zimmer?“, wisperte der Dunkelhaarige an meine Lippen und ich lächelte. „Nichts lieber als das. Aber versprich mir bitte, dass du in Zukunft mit mir über  deine Probleme redest, ja? Ich liebe dich und ich will auch, dass du glücklich bist.“ Ich lehnte meine Stirn gegen seine und sah ihn an.

„Versprochen.“

Dead - Larry

Der Tag hatte angefangen wie jeder andere auch. Ich war wie immer zuerst wach gewesen und verließ fröhlich pfeifend die Wohnung, die Louis und ich uns teilten, um Brötchen zu holen.
Als ich wieder kam, war es immer noch total still. Im Wohnzimmer, in der Küche und auch im Bad konnte ich ihn nicht finden. Vielleicht schlief er noch. Leise klopfte ich an seine Tür und wartete, aber auch nach dem dritten Mal bekam ich keine Antwort, also ging ich einfach hinein.
Louis lag auf dem Rücken, die Augen geschlossen, blass. Auf seiner Brust ein Briefumschlag mit meinem Namen drauf. Mich beschlich eine böse Ahnung und ich rüttelte verzweifelt an seiner Schulter und rief immer und immer wieder seinen Namen. Keine Reaktion. Ich fühlte seinen Puls, aber ich konnte keinen finden.
Mit Tränen in den Augen nahm ich den Brief und öffnete ihn mit zitternden Fingern.

 

Lieber Harry,
Wenn du das hier liest, dann bin ich tot und es gibt keine Chance auf eine Rettung. Ich habe es letzte Nacht getan mit den Schlaftabletten, die ich wegen meinen Schlafstörungen nehmen sollte.
Ich konnte nicht mehr. Die Hates, weil ich mich geoutet hatte, die Kritik und die Gerüchte in den Medien und die unerwiderte Liebe, die mich schon seit Jahren fertig machte.
Ich werde mir jetzt von einem anderen Ort aus ansehen, wie ihr die Massen von Fans begeistert. Denn du und die Jungs, bitte versprecht mir, dass ihr weiterhin Musik macht. Dass ihr unseren Traum weiter lebt und dass ihr immer zusammen bleibt.
Ich liebe euch, bitte vergesst mich nicht, das wäre mein einziger Wunsch.

Louis.

 

Ich brach auf dem Bett neben Louis zusammen und vergrub mein Gesicht in seinem Shirt. Er hatte uns verlassen, hatte das alles nicht mehr ausgehalten und ich war nicht für ihn da gewesen.
Nie wieder würde ich ihn singen hören, lachen, scherzen. Nie wieder sehen wie er lächelte, wie er rote Hosen trug, sich durch die Haare fuhr oder mir zuzwinkerte.
Vorsichtig nahm ich seine Hand in meine. Sie war eiskalt, genau wie seine Wangen. Dafür hatte er ein kleines Lächeln auf den Lippen und sah unglaublich friedlich aus. Eine Weile blieb ich so liegen, ließ den Tränen freien Lauf und schmiegte mich an Louis.
Ich hatte ihn geliebt, wirklich geliebt, wie noch nie jemanden zuvor. Er war die wichtigste Person in meinem Leben gewesen. Niemals hätte ich gedacht, dass Liebe so stark sein konnte. Jetzt war einfach weg.
„Warum tust du mir das an? Du Mistkerl, du verdammter Mistkerl! Du kannst mich nicht einfach allein lassen! Wie soll ich ohne dich weiter machen, wie sollen wir ohne dich weiter machen? Es geht nicht!“, schrie ich verzweifelt und wurde auf einen Schlag ganz ruhig. Ich konnte nicht ohne Louis.
Diese Erkenntnis traf mich und es gab nur einen logischen Weg, den ich gehen musste. Ich musste Louis folgen. Erleichtert, weil ich eine Lösung gefunden hatte, tapste ich ins Badezimmer und fand dort auch das, was ich suchte. Eine zweite Packung dieser Schlaftabletten. Ich füllte meinen Zahnputzbecher mit Wasser.
Damit ging ich zurück ins Schlafzimmer und legte mich neben Louis. Langsam drückte ich Tabletten aus der Packung. Sie waren weiß, klein und so unscheinbar und doch konnten sie so viel bewirken.
Ich schluckte den ganzen Inhalt der Packung und legte mich hin, drehte den Kopf zu Louis und nahm seine Hand in meine. „Gleich bin ich bei dir.“, flüsterte ich und es tanzten kleine schwarze und weiße Punkte vor meinen Augen, ich wurde immer schläfriger.
„Ich liebe dich.“ Überrascht riss ich noch einmal die Augen auf, als sie mir immer und immer wieder zufielen. Louis hatte die Augen geöffnet und sah mich lächelnd an. „Gleich sehen wir uns wieder.“, flüsterte er mir zu und ich nickte.
Meine Sinne mussten schon vollkommen verwirrt sein, weil Louis mit mir sprach, aber es tat so gut gemeinsam mit ihm in den Tod zu gehen. „Ich liebe dich auch Louis. Schon immer.“, wisperte ich und meine Augen fielen endgültig zu. Ich fühlte mich ganz leicht, als würde ich meine Seele sich aus meinem Körper lösen. Dann war alles schwarz.

 

 

„Harry!“ Erschrocken schlug ich die Augen auf und blickte in Louis blaue Augen. „Was ‘n?“, nuschelte ich und rieb mir über die Augen. Dann fiel mir ein Traum wieder ein und ich zog Lou zu einer Umarmung auf mein Bett.
„Du lebst, scheiße man, du lebst noch.“, schluchzte ich und weinte an seinem Hals. Ich klammerte mich förmlich an ihn und Louis strich mir immer wieder über den Rücken. „Natürlich lebe ich, warum sollte ich das denn nicht? Hast du schlecht geträumt?“, wisperte er, ich löste mich von ihm und nickte.
„Alles ist gut, lebe ja noch, wie du siehst.“ Vorsichtig nahm er mein Gesicht in seine Hände und sah mich an. „Du…du…du bist einfach…einfach gegangen…Selbstmord.“, schniefte ich und Louis zog mich wieder in seine Arme.
„Ich würde dich niemals verlassen. Außerdem habe ich doch ein wunderbares Leben, ich habe dich und die Jungs und ich bin glücklich.“, redete Louis auf mich ein und wiegte mich in seinen Armen hin und her.
„Ich liebe dich doch.“, fügte er noch hinzu, flüsterte mir diese Worte leise in mein Ohr und zauberte mir trotz der Tränen ein Lächeln auf die Lippen. „Ich liebe dich auch.“, antwortete ich und löste mich aus Louis Umarmung, damit ich ihm einen Kuss auf die Lippen hauchen konnte.

Dirty Larry

Ich warne vor...wenn ihr noch nicht 16 seid, solltet ihr es vielleicht nicht lesen, aber es bleibt euch am Ende selbst überlassen :)
Das Lied: http://www.youtube.com/watch?v=i7P6ut6HPR8

 

„Jetzt komm schon, ich hab eine Überraschung für dich.“, bat Louis und ich seufzte ergeben. „Dann mach halt.“, grummelte ich und schon hatte er mir einen Schal umgebunden, damit ich auch bloß nicht sah, was er vorhatte.

Ich kannte Louis schon drei Jahre, knapp zwei davon waren wir ein Paar und wenn Louis eine Überraschung plante, dann musste ich mich meistens auf etwas gefasst machen. Er führte mich also durch den Flur unserer Wohnung und an Hand des Weges erkannte ich, dass wir im Schlafzimmer angekommen waren.

Ergeben ließ ich mich auf das Bett drücken, bis ich mit dem Rücken etwa in der Mitte liegen musste. Das Bett wackelte und dann spürte ich Louis über mir.

„Wenn ich aufhören soll, sag Cat.“, raunte er mir mit tiefer, Lust verhangener Stimme ins Ohr und saugte leicht an meinem Hals, bis sich dort ein kleines Mal abzeichnen musste und ich leise stöhnte. Seine Worte drangen gar nicht bis in mein Gehirn durch. Dann machte es plötzlich ‚klick‘.

Plötzlich, ich konnte gar nicht so schnell reagieren, hatte sich etwas um mein Handgelenk geschlossen, etwas klirrte an den metallenen Gitterstäben unseres Bettes und es schloss sich etwas um mein anderes Handgelenk. Handschellen.

„Lou, was…“ „Ah, ah, ah. Nicht reden.“, unterbrach Louis mich und nahm mir den Schal ab.

„Ich hab Einiges vor heute.“, grinste er und schon hatte sich etwas anderes über meine Augen gelegt, eine Art Schlafmaske, die hinter meinem Kopf mit einem Gummiband befestigt war.

Louis Hände strichen über meine Brust, wanderten nach unten und schoben dann mein Shirt nach oben bis über meinen Kopf. Auf meinen Armen blieb es liegen, da er es mir auf Grund der Handschellen nicht vollständig ausziehen konnte.

„Ich bin gleich wieder da.“, raunte Louis und schon war er verschwunden. Frustriert seufzte ich auf. Das war ja klar, dass Louis wieder irgendwas plante, was mich in eine seltsame Lage brachte.

Aber ich hatte nicht viel Zeit um darüber nachzudenken, denn ohne Vorwarnung lagen Louis heiße Lippen auf meiner Brust und ich keuchte erschrocken. Er bedeckte meinen gesamten Oberkörper mit Küssen und leichten Bissen, gab sich besonders viel Mühe bei meinen Brustwarzen und brachte mich um meinen Verstand.

„Lou…“, stöhnte ich und zerrte an den Handschellen. Ich wollte ihn berühren, durch seine Haare fahren und mich in seinen Rücken krallen. Die feinen Schweißperlen auf seiner gleichmäßig braunen Haut fühlen, spüren, wie er erschauderte. Aber er ließ mich. Stattdessen ließ er sogar von mir ab und ich hörte, wie er aufstand.

„Bereit für eine kleine Show?“, raunte er mir ins Ohr und bevor ich antworten konnte, hatte Louis mir den Sichtschutz wieder abgenommen und ich blinzelte ein paar Mal.

Louis hatte sich umgezogen. Seine Beine steckten in schwarzen Cordhosen, daran waren ein Paar rote Hosenträger befestigt. Sein Oberkörper wurde von einem weißen Hemd bedeckt und die Hosenträger hatte er über seine Schultern gezogen.

Eine ebenfalls rote Krawatte vervollständigte sein Outfit, inklusive weißer TOMs, die an seinen Füßen steckten.

Mit der Fernbedienung in seiner Hand aktivierte er die Musikanlange in unserem Schlafzimmer und es erklang ‚Pony‘ von Ginuwine.

Meine Erektion schmerzte in meiner engen Jeans und Louis schien nicht besonders gewillt in den nächsten Minuten etwas daran zu ändern. Allerdings hatte ich auch nicht mehr viel Zeit um darüber nachzudenken, denn schon bewegte Louis sich so sexy, wie ich es lang nicht mehr gesehen hatte.

Er wusste sehr wohl, dass er sehr gut tanzen konnte und er wusste auch, wie sehr es mich anmachte, wenn er es tat. Er wusste auch, dass sein Hüftschwung mich um den Verstand brachte, dass ich total darauf stand, wenn er sich langsam die Hosenträger von den Schultern streifte. Quälend langsam tat er dies und sah mir fest in die Augen, auf den Lippen ein kleines, gemeines, aber auch wahnsinnig verführerisches Lächeln.

Als er sich von den Hosenträgern befreit hatte, lockerte er seine Krawatte und ich rüttelte an den Fesseln, die mich hinderten aufzuspringen und Louis an eben diesem Stück Stoff auf das Bett zu ziehen.

Stattdessen konnte ich nur zusehen, wie er sie langsam zu Boden warf und sich dann den Knöpfen an seinem Hemd widmete.

„Louis.“, jammerte ich und stieß mit der Hüfte nach oben, als er sich lasziv über die Lippen leckte und mir zu zwinkerte.

„Geduld Haz, Geduld.“, raunte er, drehte sich um und entblößte mir seinen trainierten Rücken. Die goldene Haut spannte sich über feste Muskeln, die Louis spielen ließ und die karge Beleuchtung des Raumes warf tiefe Schatten, die ihn in ein erotisches Spiel aus Licht und Dunkelheit tauchten.

Das Lied machte mich verrückt. Schon oft hatte er dazu für mich getanzt, dabei hatte ich aber immer auf einem Stuhl gesessen und konnte ihn spätestens dann berühren, wenn er sich auf meinem Schoß nieder gelassen hatte. Noch nie war ich gefangen und ihm ausgeliefert gewesen. Aber es gefiel mir.

Das Hemd lag achtlos am Boden und Louis schlanke Finger öffneten die Knöpfe seiner Hose, die ohne den Halt der roten Träger einfach zu Boden glitt. Schon stand er nur noch in roten Calvin Klein vor mir und grinste.

Langsam kam er auf mich zu, schwang ein Bein über meine Mitte und setzte sich auf mich. Keuchend bog ich mich ihm entgegen und versuchte nur ein wenig Reibung zu erzeugen, aber er richtete sich etwas auf und beugte sich vor, entzog sich mir und meinem Versuch mir ein bisschen Erleichterung zu verschaffen.

„Louis, bitte.“, wisperte ich mit rauer Stimme und er grinste mich weiter an. „Ich werde dafür sorgen, dass du diese Nacht niemals vergessen wirst, dass du dich an jede Sekunde erinnerst, jede Berührung und jeden Kuss. Ich werde dich zum Schreien bringen und dich Sterne sehen lassen. Du wirst wollen, dass es endlich vorbei ist und du wirst wollen, dass es niemals aufhört. Du wirst gefangen sein in Lust, süßem Schmerz und Eindrücken, die auf die einstürzen und deine Sinne vernebeln.“, flüsterte mir ins Ohr. Versprach mir den Himmel und gleichzeitig die Hölle auf Erden. Und ich wollte es so sehr.

„Louis!“, stöhnte ich, als seine Hand sich auf einmal in meinem Schritt befand und meine mehr als schmerzende Erregung durch den Stoff meiner Jeans noch mehr anschwellen ließ.

Er nahm mir mein Sehvermögen erneut und stand wieder auf. „Bereit für deine nächste Überraschung?“, fragte er und auch wenn ich nicht heftig genickt hätte, hätte er es trotzdem getan. Aber zunächst befreite er mich, zu meiner Erleichterung, von meiner Jeans und meinen Boxershorts. Ich lag vollkommen nackt vor ihm und hatte nicht mal die Möglichkeit ihn zu sehen. Frustriert stöhnte ich.

„Das könnte jetzt ein kleiner Schock sein.“, wisperte Louis in mein Ohr und im nächsten Moment spürte ich nur etwas Kaltes an meinem Hals und zog scharf die Luft ein.

„Scheiße Louis!“, keuchte ich, während das kalte etwas über meinen Hals wanderte, weiter meine Brust herunter und dabei eine feuchte Spur hinterließ. Es konnte nur ein Eiswürfel an und ein Zucken fuhr durch meinen Körper direkt in dessen Zentrum. Oh mein Gott.

„Ich dachte, du magst Eiswürfel, Haz.“, lachte Louis und ein zweiter Würfel gesellte sich zu dem ersten. Louis ließ sie auf meiner Brust hin und her gleiten und der Kontrast zu meiner erhitzten Haut war unglaublich. Unglaublich erotisch.

Stöhnend bäumte ich mich auf, als Lou die Eiswürfel über meine Brustwarzen bewegte. Anschließend fuhr seine warme Zunge darüber und leckte das kalte Wasser von mir. Ich befand mich irgendwo zwischen der Eiseskälte und der unglaublichen Hitze, die von mir und Louis aus ging und ich wusste nicht, was von beiden ich besser finden sollte.

Neues Eis wurde auf meinen Körper gelegt und wanderte nach unten. Über meine Hüftknochen zu meinen Lenden und über meine Oberschenkel.

Das Eis an den Innenseiten meiner Schenkel ließ mich erschaudern und ich bekam eine Gänsehaut, die sich auf meinem ganzen Körper ausbreitete. Louis vermied es meine pikante Zone auch nur zu berühren und ich verfluchte ihn innerlich. Ich traute meiner Stimme nicht mehr, ich wusste nicht, ob ich überhaupt noch fähig war ein Wort aus meiner Kehle zu bekommen.

Als auch das Eis an meinen Beinen und an meinen Lenden geschmolzen war und Louis den Weg mit seiner Zunge verfolgt hatte, spürte ich für einen kurzen Moment nichts auf meiner Haut.

„Sag mir, was du willst.“, raunte mir Louis ins Ohr und ich atmete tief ein, weil seine Hand wieder über meinen Körper wanderte und mich unruhig werden ließ.

„Louis, ich…bitte…“, stammelte ich, nicht in der Lage auch nur einen vernünftigen Satz hervor zu bringen.

„Sag es mir Harry.“, forderte Louis erneut und ich war mir sicher, dass ihm längst Teufelshörner gewachsen sein mussten. „Lass mich…lass mich dich…spüren.“, keuchte ich und der warme Atmen an meinem Ohr verschwand. Stattdessen spürte ich ihn wenige Sekunden später an einer ganz anderen Stelle und ein Stöhnen bahnte sich seinen Weg aus meinem Mund heraus.

„Ist es das, was du willst?“, fragte Louis und ich hörte das Grinsen in seiner Stimme. Er genoss es mich so zu sehen. Aber ich konnte auch hören, dass er seine Stimme nur gerade so unter Kontrolle hatte. Es machte ihn an, dass er mit mir machen konnte, was er wollte. Dass er die völlige Kontrolle über mich hatte. Er wollte das alles genauso sehr wie ich.

„Oh Gott, Louis! Bitte! Bitte tu was!“, flehte ich und bäumte mich wieder auf, als Louis Hand sich um meine Erregung legte und sein Mund direkt folgte. Meine Faust schloss sich um eines der Gitterstäbe an Kopfende des Bettes und ich wandte mich unter Louis, während er mich immer näher an den Rand der Erlösung brachte.

„Louis…“ Stöhnend zog ich seinen Namen in die Länge und zuckte mit der Hüfte nach vorn, als er schließlich von mir abließ. Frustriert und, im wahrsten Sinne des Wortes, unbefriedigt ließ ich mich wieder auf die Matratze fallen.

„Lou, ich…Hmpf.“ Mit einem hungrigen Kuss verschloss er meine Lippen und seine Hände verschwanden in meinen Haaren. Spielerisch zog er daran und rieb seine Erregung gegen meine. Seine Shorts hatte er scheinbar ausgezogen.

„Bereit den Höhepunkt deines Lebens zu erleben?“, wisperte Louis und streifte mir ein Kondom über. Ich konnte nur nickten. Mit einem Ruck befreite er mich von der Augenbinde und ließ sich gleichzeitig auf meiner Erektion nieder. Stöhnend stieß ich meine Hüfte nach oben, konnte keine Rücksicht mehr darauf nehmen, ob es Louis eventuell weg tun könnte. Er stöhnte ebenfalls und warf den Kopf in den Nacken.

Sein Körper war mit einer feinen Schweißschicht bedeckt und glänzte ein wenig, seine Muskeln bewegten sich unter der makellosen Haut, als er sich auf mir bewegte. Ich konnte nicht mehr tun, als an den Handschellen zu zerren und mir zu wünschen Louis endlich zu berühren und mich stöhnend hin und her zu winden.

Louis raubte mir meine letzten Sinne, ich bekam einen Tunnelblick, der direkt auf Louis gerichtet war, auf sein hübsches Gesicht, vor Lust verzerrt. Seine Lippen waren leicht geöffnet und seine Zunge fuhr immer wieder darüber. Seine Wangen waren rot von der Anstrengung und seine Haare fielen ihm in die Stirn. Er war einfach unglaublich heiß.

Ich hörte nur noch das Geräusch wenn Haut auf Haut traf, Louis und mein Keuchen und Stöhnen und das leise Knarren des Bettes, ich roch den Duft von Louis, gemischt mit Schweiß. Nur fühlen konnte ich nichts aus das Metall, an dem ich fest gemacht war.

„Louis! Ich…ich komme. Scheiße Lou!“, stöhnte ich und stieß mit der Hüfte ein letztes Mal nach oben, während ich Louis Namen schrie. Er kippte nach vorn, als er kam und stöhnte laut. Ein paar Mal zuckte meine Hüfte, dann rollte Lou sich bei Seite und lag schwer atmend neben mir.

„Fuck…Lou, das war der beste Sex, den wir seit Wochen hatten.“, keuchte ich und drehte mein Gesicht zu ihm, er grinste und strich sich eine verschwitzte Strähne aus dem Gesicht.

„Da hast du Recht. War ne gute Idee von mir.“, lachte er und küsste meine Nasenspitze.

„Ich liebe dich.“, wisperte er und ich lächelte. „Und ich liebe dich. Deswegen wäre ich dir auch sehr verbunden, wenn du mich endlich los machen würdest und ich dich endlich wieder anfassen kann.“, grinste ich und Louis sprang auf.

„Wo hab ich nur…“ Vor sich hin murmelnd rannte er im Zimmer herum und ich sah ihm dabei zu. „Sag nicht, du weißt nicht mehr, wo die Schüssel sind.“, knurrte ich und er sah mich entschuldigend an. „Dann sag ich es halt nicht.“, grummelte er und hob seine Hose hoch, um in der Tasche zu suchen.

„Louis!“, maulte ich vorwurfsvoll und er drehte sich grinsend zu mir. „War nur ein Spaß.“, lachte er, ging zum Nachttisch und fischte zwei kleine Schlüssel heraus. „Du bist ein Idiot.“, grummelte ich und rieb mir meine Handgelenke, nachdem er die Fesseln gelöst hatte. Feine, rote Striemen waren auf meiner Haut zu sehen, aber das war es echt wert gewesen.

„Du liebst mich trotzdem.“, meinte Louis und legte sich auf mich. Zufrieden seufzend vergrub ich meine Hände in seinen weichen Haaren und zog seinen Kopf zu einem Kuss heran.

„Das stimmt. Ich hätte nichts dagegen, das noch einmal zu wiederholen.“, murmelte ich an seine Lippen, auf denen ein triumphierendes Lächeln erschien. „Es hat dir gefallen.“, stellte er grinsend fest und ich streckte ihm die Zunge heraus.

„Meinst du wirklich, ich wäre so abgegangen, wenn nicht?“, fragte ich und er schüttelte den Kopf. „Aber jetzt bin ich müde.“, gähnte ich und vergrub mein Gesicht in Louis Halsbeuge.

„Lass uns schlafen. Bis Morgen, Haz.“, flüsterte er mir ins Ohr. „Mhm, Nacht Boo.“, brummte ich noch, bevor ich mit Louis in meinen Armen in eine Traumwelt abdriftete.

Larry - ernst

„Louis, es tut mir so unendlich leid.“, wisperte seine Mum und nahm den Doncaster in die Arme. „Ich weiß Mum, ich weiß.“, antwortete er und drückte sie. Harry stand am anderen Ende des Raumes am Fenster und sah nach draußen auf die große Menge Fans.

„Louis, ich kann das nicht.“ Harry flüsterte, seine Stimme klang gebrochen und als wäre er den Tränen nahe. „Ich schaff das nicht.“, fuhr er fort und schluchzte, als Louis seine Arme von hinten um den Größeren legte. „Wir müssen. Wir haben doch gar keine andere Wahl.“

Die Fans vor dem Fenster wurden immer lauter und spalteten sich in zwei Gruppen. Fast alle hielten ein Plakat hoch und Harry wandte den Blick ab. Er ertrug das alles nicht.

Es war der Tag von Louis und Eleanors Heirat. Einer Heirat, die das Management organisiert hatte, um endlich alle Larry-Gerüchte zu beseitigen. Nachdem Paul versehentlich die Gerüchte bestätigt hatte, ohne dass er wusste, dass alles auf Ton aufgenommen wurde.

Man wollte ihn feuern, aber die Jungs hatten sich für ihn eingesetzt. Jetzt mussten Louis und Eleanor heiraten. Seit dieser Nachricht war Harry nur noch ein Schatten seiner selbst und er sah furchtbar aus.

Die Fans waren ausgerastet. Im Internet tobte ein Krieg zwischen den Elounor-Shippern und den Larry-Shippern. Bei den Konzerten wurden den Mädchen die Larry Plakate abgenommen, während die Elounor Plakate durchgelassen wurden.

Man konnte sogar Einladungen zur Hochzeit gewinnen und das Management war auf irgendeine illegale Art und Weise sicher gegangen, dass kein Larry-Shipper eine Karte gewann.

Das ganze Event sollte ein riesiges Medienspektakel werden. Mehrere Fotografen, Moderatoren und jede Menge Fernsehkameras waren da und übertrugen alles live.

Für Louis und Harry war es der schrecklichste Tag in ihrem Leben und auch Eleanor wäre am liebsten davon gerannt. Aber sie hatte einen Vertrag und Verpflichtungen und außerdem saß ihr Vater ihr im Nacken.

Seit ein paar Wochen hatte sie einen Freund, dem sie alles mit der Larry Sache und ihr als Fake-Freundin für Louis anvertraut hatte. Sie war glücklich. Aber keinem gönnte das Management auch nur ein bisschen Glück.

                                                                                                                      

Niall, Liam und Zayn betraten den Raum, in dem Louis, Harry und Louis Mum sich aufhielten. Das Haus und das Grundstück waren extra gemietet worden.

„Wie geht es euch?“, fragte Niall leise Harry wischte sich die Tränen aus dem Gesicht. „Wie soll es uns denn gehen?“, fragte er zurück und Niall zuckte mit den Schultern.

„Es geht gleich los. Wir wollten nur kurz nach euch sehen. Wir setzen uns schon mal hin.“, murmelte Liam und die drei verließen den Raum wieder. „Ich sollte mich auch setzen.“, meinte Harry und sah Louis traurig an.

„Du schaffst das.“, versprach Louis und drückte Harrys Hand. „Was bleibt mir übrig.“, nuschelte der Lockenkopf und verschwand. Traurig sah Louis ihm hinterher.

„Komm schon, Schatz.“, forderte seine Mutter ihn auf und Louis drehte sich zu ihr. „Jaja…“, brummte er und sie machten sich auf den Weg.

 

Draußen vor dem großen Zaun fingen die Directioner laut stark an zu streiten, Louis hörte es, als er mit seiner Mum auf den Weg zum Altar war. Einer der Fans schien ein Megafon zu haben.

„Ihr wisst doch genau, dass ihr im Unrecht seid! Ihr macht uns fertig und wünscht euch, dass wir sterben, dabei setzen wir uns bloß für die Wahrheit ein! Wir wollen euch nur zeigen, dass ihr falsch liegt. Wir wollen, dass Louis und Harry glücklich sind und das dieses scheiß Management endlich versteht, dass sie die beiden nicht einsperren können, so wie es ihnen passt!“, rief ein Mädchen und ihre Stimme schallte über den ganzen Garten. Louis hörte das Gemurmel der Gäste und der Fans vor den Toren.

„So ein Schwachsinn. Louis und Harry sind nicht schwul!“, antwortete ein anderer Fan und Louis ließ den Kopf hängen. Ihre Fans würden sich wohl ewig bekriegen.

Bei den Gästen gab es viel Gemurmel und die Mädels, die eine Karte ergattert hatten, grinsten breit in den letzten Reihen.

Louis Mutter brachte ihn nach vorn und er stand vor dem Standesbeamten, zwang sich ein Lächeln auf die Lippen, immerhin wurde alles live übertragen.

Dann wurde El von ihrem Dad nach vorne geführt. Ihr hübsches Gesicht war hinter einem Schleier verborgen, aber Louis wusste, dass sie kurz davor war zu weinen. Trotzdem sah sie wunderschön aus. Aber sie war nicht die Person, die Lou wollte.

Er wollte den Lockenkopf, der in der ersten Reihe saß und auf seine Hände sah. Der total geknickt war und nicht mehr wusste, was er tun sollte, weil sein Leben von ein paar homophoben Idioten bestimmt wurde.

Jemand räusperte sich und Louis erkannte, dass Eleanor neben ihm angekommen war. Er schenkte ihr ein trauriges Lächeln und hielt ihr dem Arm hin, damit sie sich einhaken konnte.

Der Standesbeamte wollte gerade zu seiner Rede ansetzen, als jemand „Stopp!“ rief. Louis drehte sich um und erkannte, dass Paul aufgestanden war und nach vorn kam. Alle Kameras waren auf ihn gerichtet.

„Liebe Gäste, es tut mir leid, dass ich hier an diesem Punkt stören muss, aber ich kann diese Hochzeit nicht mit meinem Gewissen vereinbaren.

Wie einige sicherlich bemerkt haben, wäre ich beinahe meinen Job losgeworden, weil ich versehentlich ein Geheimnis weiter gegeben habe, dass für immer eines bleiben sollte. Diese Hochzeit sollte alle davon überzeugen, dass Louis und Eleanor ein Traumpaar sind und für immer zusammen gehören.

Larry ist keine Lüge.

Ich begleite diese fünf Jungs seit Beginn ihrer Karriere, sie sind wie meine eigenen Söhne. Ich wollte sie immer vor den schlimmsten Unglücken bewahren und für sie da sein, wenn niemand sonst es ein konnte.

Für Harry und Louis sind die letzten Jahre die härtesten ihres Lebens gewesen und das heute wird wohl der schlimmste Tag werden, den sie beide erlebt haben.

Das Management hat beschlossen, dass sie nicht zusammen sein dürfen. Sie haben es beschlossen und die Jungs haben zu tun, was beschlossen wird, sonst setzen sie alles aufs Spiel, was sie sich aufgebaut und erträumt haben.

Ich weiß nicht wie viele Tränen Zayn, Liam, Niall und ich schon getrocknet haben. Wie viele Nächte wir im Tourbus verbracht haben und uns die Worte fehlten für die neuen Schikanen, die von ganz oben kamen.

Ich weiß nicht, wie oft ich meinen Job riskiert habe, um diese Arschgeigen zu überzeugen, dass es nichts bringt all das zu verheimlichen.

Jetzt stehe ich hier vor der halben Welt und ich hab nur ein paar Bitten.

Akzeptiert, dass man Liebe nicht steuern und nicht erzwingen kann. Ich habe nie eine Liebe gesehen, die schöner, stärker oder wundervoller war. Nie hab ich zwei Menschen gesehen, die so stark waren und alles auf sich genommen haben, nur um zusammen sein zu können.

Als ich die fünf kennen gelernt habe, waren sie jung, verrückt und albern. Sie haben viel von dieser positiven Energie verloren und schaut euch Harry an. Er ist ein Wrack. Die Jungs können alle nicht mehr. Davon abgesehen, dass sie viel Arbeit haben, müssen sie die Schikane der Manager ertragen. Es sind nicht nur Harry und Louis. Auch Zayn, Liam und Niall haben es nicht leicht.

Manchmal würde ich die Jungs gern in ein Flugzeug verfrachten und mit ihnen irgendwo hinfliegen, wo niemand sie findet. Wo sie sich entspannen können, sie selbst sein können und glücklich sein können.

Ich mag Eleanor. Sie ist ein herzensguter Mensch und sie tut mir genauso leid. Dieser Vertrag hat ihr Privatleben praktisch zerstört und ichverstehe nicht, wie ihr Vater ihr das antun kann.

Ich wünsche ihr von Herzen alles Gute. Ich will, dass sie glücklich wird, genauso, wie die Jungs glücklich werden sollen.

Wenn jetzt auch nur noch ein Mensch glaubt, dass diese Hochzeit der richtige Weg ist, dann würde ich diesen Menschen bitten jetzt zu sprechen. Und alle Fans da draußen, die immer an Larry geglaubt haben, bitte unterstützt die beiden.

Und alle Fans, die immer dagegen waren und nie daran geglaubt haben. Akzeptiert es. Wahrscheinlich habe ich damit irgendwas Großes ausgelöst und meinen Job verloren.

Aber ich würde alles für diese fünf Chaoten tun. Sie sind keine Maschinen und auch keine Marionetten, die man kontrollieren kann.“

Paul sah in die Runde und wischte sich eine Träne aus dem Augenwinkel. Louis stand mit aufgeklapptem Mund vor ihm, die Fans vor dem Tor kreischten laut. Harry weinte still, Eleanor hatte ihren Schleier aus ihrem Gesicht genommen und lächelte dankbar.

Zayn, Liam und Niall sahen glücklich aus und Harrys und Louis Mütter weinten. Die Manager, die anwesend waren, sahen fuchsteufelswild aus und die Presse schien froh über diese Sensation.

Aber keiner sprach sich noch für die Hochzeit aus.

Die Jungs und auch Paul wurden von der Presse bestürmt, aber Paul brachte die Jungs nur schnell in das Haus und sperrte die Medien aus.

„Das…Paul…ich…ich weiß nicht, was ich sagen soll.“, stammelte Louis und fiel ihm um den Hals. Harry folgte und schon hielten sie sich alle in den Armen.

„Ist ja gut Jungs.“, lachte Paul und lächelte zufrieden. „Ich hab das gern gemacht. Es wurde Zeit. Ich kann doch nicht zulassen, drei mir wichtige Menschen total unglücklich werden zu lassen.“, meinte er und Louis zog Harry in eine feste Umarmung.

„Wir sind frei. Wir sind frei und wir können tun, was wir wollen. Harry, wir haben es geschafft. Wir sind frei.“, murmelte Louis und vergrub sein Gesicht in Harrys Halsbeuge. Glückliche Tränen liefen über seine Wangen.

„Ich weiß, Lou. Ich liebe dich Boo. Ich liebe dich so sehr. Wir sind endlich frei.“, antwortete Harry und presste seinen Freund an sich. Er war so glücklich.

Marcel & Niall (Narcel?)

Gespannt betraten wir den Konferenzraum, in dem wir mit ein paar Firmenchefs unser neues Musikvideo besprechen wollten. Wir hatten wirklich große Erwartungen, immerhin waren wir auf dem Höhepunkt unserer Karriere und die Fans erwarteten ebenfalls etwas ganz Besonders.

Nach einigem Vorgeplänkel und der Feststellung, dass einer der beiden Anzugträger vor uns nicht wusste, dass Zayn nicht Zack hieß, trat ein Junge in dem Raum. Unter dem Arm hatte er ein paar Plakatrollen und er trug eine Staffelei mit sich. Er sah aus wie der klassische Nerd. Das konnte ja was werden.

„Hallo, ich bin Marcel. Ich bin ein grooooßer Fan von euch.“ Er grinste uns breit an und ich sah aus dem Augenwinkel, wie Liam seine Augenbraue skeptisch hob.

Marcel rollte das erste Poster auseinander und klemmte es an die Staffelei. Es zeigte uns alle in komplett weißen Outfits. Es sah grauenhaft aus.

Zayn lehnte den Vorschlag ab, genauso wie wir alle die nächsten Vorschläge ablehnten. Marcel wurde von Bild zu Bild, das wir ablehnten nervöser und sackte immer mehr in sich zusammen.

Nachdem er uns seine fünf Vorschläge gezeigt hatte, entschuldigte er sich stotternd und verschwand in dem Raum, aus dem er auch gekommen war. Irgendwie tat er mir leid, er war sogar so nervös, dass er seine Entwürfe wieder fallen ließ und alles einsammeln musste, bevor er endgültig verschwunden war. Die anderen Jungs grinsten alle breit und die beiden Anzugträger räusperten sich.

„Es tut uns leid, dass euch die Entwürfe nicht gefallen haben.“, sagte einer der beiden und Zayn lachte auf. „Was haben sie denn erwartet?“ „Genau, bei so einen Nerd konnte es doch nur schief gehen.“, lachte auch Harry und ich schüttelte den Kopf.

„Seid nicht so mies.“, zischte ich und stand von dem Sofa auf. „Er tut mir echt leid.“ „Ach komm schon Niall, das ist nicht dein Ernst.“, meinte Louis und ich schnaubte. „Ihr seid unsensible Klötze.“ Liam war der Einzige, der nichts sagte und das enttäuschte mich. Er wusste doch, wie es war, wenn andere sich über einen lustig machten.

Ich war auch nicht begeistert von diesem Marcel und ich hatte auch so meine Vorurteile gehabt, aber ich machte ihn nicht fertig. Ich konnte wetten, dass er die Jungs gehört hatte.

Ich ging auf die Tür zu, hinter der er verschwunden war und ich spürte die Blicke der anderen in meinem Rücken. „Wo willst du hin?“, fragte Harry und ich drehte mich um.

„Das was ihr angerichtet habt wieder gerade biegen.“, schnaubte ich und öffnete die Tür. Dahinter erschien ein Raum, der aussah wie ein weiteres Büro. Ich schloss die Tür geräuschvoll, aber Marcel sah nicht auf. Er saß am Tisch und hatte den Kopf in den Armen vergraben, die auf der Tischplatte lagen.

„Hey.“, meinte ich und er sah mich schließlich doch an, mit weit aufgerissenen Augen und erstauntem Gesichtsausdruck. „Mach den Mund zu, es zieht.“, lachte ich und er klappte seinen Mund wieder zu.

„I-Ich…es tut mir leid, also das euch meine Entwürfe nicht gefallen haben. Ich wollte doch nur alles richtig machen und zeigen, was ich kann und ich bin ein totaler Fan von euch und ich wollte euch beeindrucken und es war mir so wichtig, dass es euch gefällt und ich hab es total versaut und ihr lacht bestimmt über mich, so wie es immer alle getan haben und…“ „Marcel.“ „…ich hab es ja auch eigentlich gar nicht anders verdient, weil ich immer nur Mist produziere und eigentlich…“ „Marcel!“, rief ich dieses Mal lauter und er hielt tatsächlich den Mund.

„Das stimmt doch gar nicht, was du alles sagst. Vielleicht hast du mit den Entwürfen etwas danebengelegen, aber deswegen reißt dir niemand den Kopf ab, du bist auch kein schlechter Mensch und man sollte auch nicht über dich lachen.“, meinte ich und sah mich wieder ungläubig an.

„Meinst du das gerade ernst?“, fragte er und ich nickte grinsend. „Natürlich.“ „Wow…ich kann sowieso kaum fassen, dass du mit mir sprichst. Alle haben mich ausgelacht, weil ich ein Fan von euch bin und auch weil ich schwul bin und sie haben immer gesagt, dass ich mich ja von euch…oh was sag ich eigentlich?“, fluchte Marcel und vergrub den Kopf wieder zwischen seinen Armen. Ich lachte und setzte mich auf seinen Schreibtisch.

„Du bist echt süß, weißt du das?“, fragte ich und er hob ruckartig den Kopf. „Bitte was?“, hackte er mit hoher Stimme nach und ich konnte nur grinsen. „Du hast mich schon richtig verstanden.“, antwortete ich und stützte mich auf meinen Oberschenkeln ab, damit ich mich ein bisschen nach vorn lehnen konnte.

„Was hältst du davon, wenn du mit mir ausgehst?“ Wieder sah Marcel mich geschockt an. Das schien zum Dauerzustand zu werden und ich grinste. „M-Meinst du das…ernst?“

„Du solltest mehr Selbstbewusstsein entwickeln, aber ja, ich meine das Ernst. Wenn du mir sagst, wo du wohnst, dann hole ich dich morgen ab.“ Kaum hatte ich fertig gesprochen, hatte er einen Zettel und einen Stift in der Hand und schrieb mir seine Adresse und seine Handynummer auf.

 

 

„Na du?“, fragte ich, als Marcel die Beifahrertür öffnete und einstieg. „Hallo.“, begrüßte er mich schüchtern und schnallte sich an. „Ich…Ich hätte nicht gedacht, dass du wirklich kommst.“, murmelte er und sah auf seine Hände.

„Tja, falsch gedacht.“, grinste ich und startete den Motor. Marcel trug eine schwarze Cordhose und ein hellblaues Hemd unter einem schwarzen Jackett. Vielleicht nicht das modernste und modischste, aber ich fand es niedlich.

Ich parkte vor einem italienischen Restaurant und nannte am Eingang meinen Namen. Staunend sah Marcel sich um, während wir zu einem Tisch im hinteren Teil geführt wurden. Der Kellner zündete die drei Kerzen auf dem Tisch an und ließ uns dann allein.

„Wow, es ist echt schön hier.“, staunte Marcel und lächelte mich schüchtern an. „Freut mich, dass es dir hier gefällt.“ Der Kellner kam zurück und bot uns Wein an, aber ich lehnte ab, ich musste ja noch fahren und Marcel wollte auch nicht, also brachte er uns Wasser.

„Trinkst du keinen Alkohol?“, fragte ich, als wir in den Speisekarten blättern. „Doch, aber eher selten und ich vertrage ihn nicht und es ist ja nicht fair, wenn ich trinken darf und du nicht.“, antwortete er und ich lächelte ihn an. „Das ist nett von dir.“

 

„Das war ein schöner Abend.“, meinte ich, als ich mit dem Auto vor dem Haus hielt, in dem Marcel wohnte. „Ja, fand ich auch.“, stimmte er mir zu und sah wieder auf seine Hände, die er in seinem Schoß gefaltet hatte.

„Willst du…willst du vielleicht noch mit mir nach oben kommen?“, fragte er mich schließlich und mir war klar, dass er dafür wirklich viel Mut aufbringen musste.

„Gerne doch.“ Wir stiegen aus und mit zitternden Fingern versuchte Marcel die Haustür aufzuschließen. Schließlich nahm ich ihm die Schlüssel aus der Hand und öffnete die Tür. Peinlich berührt senkte er den Kopf und trat ein.

Im Fahrstuhl sprachen wir kaum und als wir seine Wohnung betraten, bot Marcel mir etwas zu trinken an. Bevor er verschwand, hielt ihn am Handgelenk fest.

„Warte mal. Hör auf so nervös zu sein.“, bat ich ihn und er sah mich an. Er war etwas größer als ich, aber er stand mit hängenden Schultern vor mir und deswegen waren wir fast auf Augenhöhe.

„Es gibt keine Grund dazu.“, flüsterte ich und ließ meine Hand in seinen Haaren verschwinden, bevor ich seinen Kopf zu mir herunter zog und meine Lippen auf seine presste.

Marcel versteifte sich einen Moment und küsste mich dann zurück. Etwas ungeschickt vielleicht, aber auch das fand ich süß. Irgendwie unschuldig und unerfahren. Einfach süß.

„Niall…“ Schwer atmend und mit glänzenden Augen sah er mich an. „Ich mag dich, okay?“, wisperte ich und strich über seine Wange. „Und ja, ich würde gern etwas trinken und mich mit dir unterhalten.“, grinste ich und Marcel kicherte.

„Dann hol ich was und wir setzen uns ins Wohnzimmer?“, fragte er und ich nickte. „Natürlich.“ Schnell hauchte ich ihm noch einen Kuss auf die Lippen und ging dann schon mal vor ins Wohnzimmer.

Genau so hatte ich mir den Abend vorgestellt.

Dirty Niam

Nich für unter 16-Jährige geeignet !

 

„Happy Birthday, Darling.“, flüsterte Liam mir ins Ohr und ich streckte mich gähnend. „Morgen.“, grummelte ich und schlug die Augen auf. Vor mir tauchte das Gesicht des schönsten Menschen dieser Welt auf. Ein breites Lächeln strahlte mir entgegen und ich musste ebenfalls lächeln.

Liam beugte sich vor und gab mir einen kurzen Kuss. Schon roch ich den Geruch von Rührei und Speck und anderen leckeren Sachen und nur wenige Sekunden später saß Liam mit einem Tablett neben mir und ich strahlte ihn an.

„Du bist der beste Freund der Welt.“, meinte ich und machte mich über das Frühstück her. Liam sah mir lächelnd dabei zu und holte ein Paket hervor. Es war ein quadratischer Karton, eingepackt in schwarzes Papier mit weißen Punkten, außerdem war eine rote Schleife darum gewickelt.

„Oh Liam, ich hab doch gesagt, du sollst mir nichts schenken!“, meinte ich und legte meine Hand an seine Wange, damit ich ihn küssen konnte. Seine feinen Bartstoppeln kratzten an meiner Handfläche und ich grinste. Er hatte sich verändert, er war jetzt mein persönlicher Badboy.

„Und du weißt, dass ich darauf nicht hören will. Außerdem ist es auch irgendwie ein Geschenk für uns Beide. Also mach auf.“, forderte er mich auf und ich löste die rote Schleife, dann nahm ich den Deckel der Schachtel ab. Der Inhalt verschlug mir für einen Moment die Sprache.

Als erstes zog ich ein Paar Handschellen heraus, das mit schwarzem Leder gepolstert war. Dann einen Ledergriff mit Lederstreifen, eine Peitsche. Eine Art Schlafmaske, die man jemandem über die Augen legen konnte. Drei lange, weiße Kerzen und ein Feuerzeug und zu guter Letzt noch mehrere schwarze Klammern.

Mit offenem Mund sah ich meinen Freund an. Sein Gesicht hatte einen etwas unsicheren Ausdruck angenommen.

„Ich hab gehört wie du dich letztens mit Harry über sein und Louis…naja…Sexleben unterhalten hast und was er dir so erzählt hat und wie du dann gesagt hast, dass du es interessant findest. Ich dachte, wir könnten vielleicht ein bisschen experimentieren, also wenn das für dich okay ist. Ich finde es irgendwie spannend.“, erklärte er und ich drehte die Handschellen in meinen Händen.

„Ich find es gut. Aber nur, wenn…naja wenn…wenn ich passiv sein kann.“, stammelte ich und sah ihn unsicher an. „Das…wäre mir auch lieber.“, gab er zu und lehnte sich vor und küsste mich nochmal.

„Vielleicht können wir uns einen Tag zu zweit machen und dann sehen was kommt. Aber erst einmal solltest du noch dein Frühstück aufessen, bevor er kalt wird.“, grinste er und ich grinste zurück.

 

Den ganzen Tag riefen irgendwelche Leute an und gratulierten mir und auch die Jungs wollten vorbei kommen. Ich erklärte ihnen, dass mein Geburtstag ein Liam-Niall Tag war und sie nahmen Rücksicht. Wir hatten nicht oft frei und deswegen wollten sie uns den Tag allein auch gönnen. Außerdem wollte ich ein paar Tage nach meinem Geburtstag eine Party veranstalten und dann wollte auch meine Familie aus Irland kommen.

Da wir also den Tag für uns hatten, lagen wir zusammen auf der Couch und sagen Fernsehen, bis es Zeit fürs Mittagessen wurde. Liam verbot mir ihm zu helfen und allein bereitete er ein Essen vor, was einfach nur göttlich war.

Es gab einen Nudelauflauf, den Liam mal kreiert hatte, als wir kaum noch Essen im Haus hatten und es war meiner Meinung nach der beste Nudelauflauf auf der ganzen Welt. Zum Nachtisch gab es Schokopudding mit Vanillesoße.

 

Als wir am Abend auf der Couch lagen, konnte Liam die Finger nicht von mir lassen und mir fiel es ebenso schwer. Irgendwann kniete er schwer atmend über mir und grinste mich an.

Mir war warm und ich spürte, wie rot meine Wangen sein mussten und sicherlich waren meine Haare total zerzaust, weil Liam es mochte seine Hände darin zu vergraben. Während ich so darüber nachdachte, zog mein Freund die Maske aus seiner Hosentasche und legte sie mir über die Augen.

„Bereit für ein kleines Spiel? Bereit für etwas, was du nie vergessen wirst? Was du immer wieder wollen wirst? Bereit für Berührungen, die dich wie ein Feuer durchzucken werden und dir einen Schauer über den Rücken jagen, wie nur eiskaltes Wasser es kann? Bist du bereit dich von mir in eine Welt entführen zu lassen, die neu für dich ist und dich überwältigen wird?“

Ich erschauderte und Liam half mir mich aufzusetzen. Das Blut rauschte ich meinen Ohren und meine Hose wurde etwas enger. Ich war sowieso schon angeheizt von Liams und meiner Knutscherei und Liams Worte hatten nur noch mehr dazu beigetragen.

Ich ließ mich von ihm ins Schlafzimmer führen. Langsam zog er mir mein Shirt über den Kopf und dann fiel meine Hose zu Boden. Vorsichtig, um nicht zu stolpern, trat ich aus den Hosenbeinen heraus und Liam befreite mich noch von meinen Shorts.

Ich stand also nackt vor ihm, während ich mir sicher war, dass Liam noch seine kompletten Sachen trug. Unsicher trat ich von einem Fuß auf den anderen, aber Liam ließ mir nicht länger Zeit um darüber nachzudenken und führte mich zu unserem Bett.

„Letzte Chance dich mir zu entziehen.“, wisperte Liam mir ins Ohr. „Mach.“, forderte ich ihn auf und schon berührte das kühle Leder meine erhitzten Handgelenke und ich war am Kopfende des Bettes gefangen.

Ich hörte Liam herum kramen und dann senkte sich die Matratze neben mir. Dreimal hörte ich das Geräusch eines Feuerzeuges und es begann im Schlafzimmer nach Wachs zu riechen.

Liam kniete sich über mich und begann meinen Hals zu küssen, während seine Hände an meinem Oberkörper auf und ab wanderten und ab und an meine Burstwarzen berührten oder federleicht über meinen Bauch strichen.

Immer wenn er die Haut an meiner Hüfte sanft streichelte, musste ich grinsen, weil es kitzelte, gleichzeitig entwich mir immer und immer wieder ein Stöhnen, weil seine Lippen immer noch meinen Hals bearbeiteten.

Irgendwann ließ er von mir ab und Liams Hände glitten meine Brust auf und ab und blieben dann auf meinem Bauch liegen. Sanft malte er kleine Kreise mit seinen Fingern und beugte sich vor, bis ich seine Lippen über meinen schweben fühlte.

„Bereit für den heißen Teil?“, fragte er und ich hörte genau, dass er grinste. Schnell hob ich meinen Kopf etwas, um einen Kuss zu ergattern, aber Liam entzog sich mir sofort und machte ein missbilligendes Geräusch.

„Ah, ah, ah. Ich entscheide. Scheint, als müsste ich dir das noch beibringen.“, meinte er und mit diesen Worten landete der erste Tropfen Wachs oberhalb meines Bauchnabels.

Zischend zog ich die Luft ein. „Fuck!“, fluchte ich biss mir auf die Unterlippe, meine Hand legte sich um einen der Gitterstäbe, an denen ich fest gemacht war.

„Geflucht wird auch nicht.“, bestimmte Liam und ein weiterer Tropfen traf mich. Es war zwar schmerzhaft, aber irgendwie war es ein süßer Schmerz, der mir mein Blut direkt in meine Körpermitte schickte.

Ich biss mir auf die Unterlippe, als Liam mit dem Wachs eine Spur zog, die sich immer weiter meinen Brustwarzen näherte. Ich bewegte mich etwas hin und her, aber das half auch nicht, um dem heißen Wachs auszuweichen. Stattdessen landete genau auf einer meiner Brustwarzen und ich zog scharf die Luft ein und ein Stöhnen entfloh meiner Kehle, als der Wachs langsam abkühlte.

„Wenn du dich nicht so bewegen würdest, dann wäre das auch nicht passiert.“, meinte Liam trocken und wanderte mit dem Wachs wieder nach unten, bis er meinen Bauchnabel erreicht hatte und auch dort ein Tropfen gelandet war.

Aber Liam war noch längst nicht fertig. Weiter ging es mein rechtes Bein entlang bis zu meinem Knöchel und wieder zurück, damit er die gleiche Prozedur auch an meinem anderen Bein durchführen konnte.

Er ließ außerdem auch Wachs auf die Innenseiten meiner Oberschenkel tropfen, was nur noch mehr Blut in meine Körpermitte rauschen ließ. Selbst das Gefühl des getrockneten Wachs auf meiner Haut machte mich wahnsinnig.

Liam näherte sich mit dem Wachs gefährlich nah meiner Erregung und schließlich traf er sie auch. „Ah fuck!“, stöhnte ich bäumte mich, so gut es eben ging, auf und kniff meine Augen zusammen, auch wenn ich sowieso nichts sehen konnte.

„Du hast so schön durchgehalten und jetzt brichst du wieder die Regeln. Scheint, als müsste ich dich dafür bestrafen.“ Liams Stimme war rau und tiefer als sonst und sie jagte mir einen Schauer über den Rücken.

Liam stand auf und ich versuchte meine Atmung unter Kontrolle zu bekommen, die sich ungewollt beschleunigt hatte. Meine Erregung fing langsam aber sich an zu schmerzen und ich hoffte, dass Liam nicht mehr allzu lange mit dem Vorspiel aufhalten würde.

Völlig unerwartet traf etwas meinen Bauch und ich stieß einen kleinen Schrei aus. Meine Haut brannte etwas an der Stelle, an der ich getroffen wurde und ich konnte mir denken, dass Liam mich mit der Peitsche geschlagen haben musste.

„Wenn du bei zehn Schlägen keinen Laut von dir gibst, erwartet dich vielleicht eine kleine Belohnung.“, raunte Liam und ich machte mich auf weitere Schläge gefasst.

Der erste traf meine Brust und der zweite ebenfalls. Dann musste mein Bauch wieder daran glauben und dann erst mein linkes und dann mein rechtes Bein. Die Hälfte hatte ich also schon überstanden und langsam aber sicher fing ich an den Schmerz zu genießen.

Bei dem letzten Schlag hätte ich meine Beherrschung fast verloren, weil Liam direkt auf meinen Unterleib gezielt hatte und ein tiefes Stöhnen sich in meiner Kehle breit machte. Fest presste ich meine Lippen aufeinander und Liam drückte mir einen Kuss darauf.

„Gut gemacht Kleiner. Damit hast du dir wohl deine Belohnung verdient.“, nuschelte er an meine Lippen und kaum eine Sekunde später schlossen sich die seinen um meine Erregung und ich bäumte mich in meiner Fesselung auf.

„Liam!“, keuchte ich und wollte meine Hüfte nach oben stoßen, aber drückte mich wieder auf die Matratze zurück.

„Liam, bitte ich…“, flehte ich und genau in dem Moment ließ er von mir. Kurz bevor ich kam. Frustriert schnaubte ich und schnappte nach Luft.

„Was willst du Niall? Willst du Erlösung? Oder willst du weiter auf der Wolke zwischen Erlösung und Verlangen schweben?“, fragte er mit tiefer Stimme und ich zerrte an meinen Fesseln.

„Gott Liam! Bitte, bitte mach endlich! Tu irgendwas!“, bettelte ich und Liam lachte leise. „Was willst du?“, fragte er und ich stöhnte, als sein Daumen über meine empfindliche Spitze glitt.

„Scheiße Liam!“ „Sag mir was du willst.“, forderte er und glitt mit seinen Fingern federleicht meiner Erregung entlang. „Sag es!“

„Man Liam. Fick mich einfach!“, stöhnte ich und er nahm seine Hand von mir. „Es ist mir ein Vergnügen.“, antwortete er und hob meine Beine etwas an.

Er bereitete mich nicht vor, aber das war auch nicht notwendig, zwar schmerzte es etwas, aber der Schmerz war süß und trieb mich nur noch mehr in Ektase.

Schnell erhöhte Liam sein Tempo und traf den empfindlichen Punkt in mir, brachte mich zum Schreien und Keuchen, zum Stöhnen und sogar zum wimmern, weil er gar nicht daran dachte mich anzufassen und ich selbst konnte nicht.

„Liam bitte, berühr mich…“ presste ich hervor und er riss mir die Maske von den Augen, dann schüttelte er den Kopf und grinste mich an.

„Du wirst allein davon kommen müssen.“, erklärte er und stieß heftiger zu, ich wimmerte und stöhnte, wusste nicht mehr wo oben und unten war und presste die Augen fest zusammen.

„Los Niall, ich weiß, du kannst das.“, raunte Liam und es gab mir den Rest, als er das kleine Nervenbündel traf.

Ich schrie Liams Namen und riss ihn mit, während ich einen Höhepunkt erlebte, wie ich ihn noch nie gehabt hatte.

Nur langsam kam ich wieder davon runter ich bemerkte gar nicht, wie Liam meine Hände wieder frei ließ, erst als er mich in seine Arme zog, stellte ich fest, dass ich mich wieder frei bewegen konnte.

„Unglaublich.“, murmelte ich und schloss die Augen. An meinem Körper klebten noch Reste des Wachses, aber ich wollte nur noch schlafen.

„Du warst unglaublich Niall. Unglaublich sexy und begehrenswert. Ich liebe dich, mein Kleiner.“, flüsterte Liam, führsorglich wie immer und ich kicherte leise.

„Ich lieb dich auch, Großer.“, schaffte ich noch zu sagen, bevor ich in meiner Traumwelt verschwand.

Impressum

Texte: Alle Rechte liegen bei mir.
Bildmaterialien: http://photo.parismatch.com/media/photos2/3.-photos-culture/musique/one-direction/5234793-1-fre-FR/One-Direction.jpg
Tag der Veröffentlichung: 24.02.2013

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