Da saß er, schräg gegenüber von mir, unterhielt sich mit Harry und lachte gut gelaunt. „Ey Seamus, hörst du mir eigentlich zu?“ Dean stieß mich an und zeigte auf das Schulbuch, das vor ihm lag. „Bitte, ich hab keine Lust mich noch beim Abendessen mit Zaubertränke zu beschäftigen.“, maulte ich und stocherte lustlos in meinem Essen. „Stimmt, du starrst ja lieber Ron an.“, flüsterte mein bester Freund und grinste, als ich ihn fassungslos und erschrocken ansah. „Seamus, es ist offensichtlich.“, beantworte er meine stumme Frage schlicht und aß weiter, während er in seinem Buch blätterte. Woher konnte er das wissen? Ich war immer vorsichtig gewesen! Ob andere es auch mit bekommen hatten? Aber Dean war auch mein bester Freund, wir schliefen in einem Zimmer, möglicherweise redete ich auch einfach im Schlaf, das tat ich häufig. „Sag mal Seamus, hast du die Hausaufgaben für Verwandlung verstanden? Wenn wir noch einmal Hermine fragen, ob sie Harry und mir hilft, wird sie uns nur wieder einen laaaangen Vortrag übers Lernen und Aufpassen halten.“, rief Ron zu mir herüber. Eine leichte Röte zierte mein Gesicht. „Klar, ich bin schon fertig damit, ich kann euch helfen, wenn ihr wollt.“, bot ich an, wenn ich schon einmal die Gelegenheit bekam, Zeit mit Ron zu verbringen, auch wenn ich mir nicht gerade größere Chancen ausrechnete, wollte ich sie trotzdem nutzen.
„Der Trick dabei ist, den Zauberstab locker in der Hand zu halten und die Bewegungen weich zu führen, nicht ruckartig.“, erklärte ich Ron und Harry, die mir in ihrem Zimmer gegenüberstanden und mich verzweifelt ansahen. Ron schwang seinen Arm, bewegte ihn viel zu schnell und nicht so, wie er es hätte tun sollen, Harry stellte sich auch nicht gerade besser an. „Mensch Jungs.“ Verzweifelt sah ich sie an. „So schwer ist das gar nicht. Warte, ich helf euch.“ Ich stellte mich hinter Harry, packte sein Handgelenk und führte es langsam, machte die Bewegung, die er tun musste, um ein Blatt Papier in ein schönes Tier zu falten. Bei den beiden waren bisher nur unansehnliche, zusammen geknautschte Kugeln heraus gekommen. „So und jetzt allein, locker, geschmeidig.“, wies ich Harry an und tatsächlich ähnelte sein Versuch mehr einem Tier, als zuvor. „Klasse Seamus, ich wusste, du kannst uns helfen.“ Ich stellte mich hinter Ron, spürte, wie nah ich ihm war, konnte ihn riechen. Zitternd ergriff ich auch sein Handgelenk, führte die Bewegung aus. „Du kannst das.“, ermutigte ich ihn und sein Arm bewegte sich ruhig, gleichmäßig und vor allem richtig, sein Blatt Papier wurde zu einem Schwan. „Toll, du bist ja noch besser als ich.“, freute Harry sich und klopfte Ron auf die Schulter. „Gut gemacht.“, fügte ich schlicht hinzu und Ron bedankte sich. „Hermine wird sich wundern, wenn sie sieht, was wir doch alles so können.“, vermutete er und wir lachten. „Ich werd dann mal gehen, bis morgen.“, verabschiedete ich mich und lief leichtfüßig ein Stockwerk nach oben, Dean saß bereits in T-Shirt und Boxershorts auf seinem Bett. „Warum so gute Laune?“, erkundigte er sich, als ich dumm vor mich hin grinsend meinen Umhang über den Stuhl hängte, der vor meinem Schreibtisch stand und die Krawatte öffnete. „Ich war bei Ron und Harry, Verwandlung üben.“, gab ich Auskunft, schlüpfte aus den Rest meiner Klamotten und kletterte in Boxershorts unter meine Bettdecke, errötete dabei leicht, als Dean mich wissend angrinste. „Sag mal, wie lange weißt du es schon? Oder glaubst es zu wissen?“ Er legte das Buch beiseite, in dem er grade las und sah mich verständnisvoll an. „Du starrst jede freie Minute diesen Kerl an, lächelst dumm vor dich hin, hörst mir nicht zu, isst kaum noch, ich kann eins und eins zusammen zählen. Außerdem redest du im Schlaf.“ Dean grinste und ich zog mir die Decke über den Kopf. Ich wusste es! Man, war das peinlich. „Hey, ist doch nicht schlimm.“ Vorsichtig zog Dean mir die Decke von meinem hochroten Gesicht. „Aber jetzt, wo ich weiß, dass du auf rothaarige Typen stehst, kann ich dir ja was erzählen. Erinnerst du dich noch daran, als wir im Winter Silvester bei mir zu Hause gefeiert haben?“ Klar, konnte ich mich erinnern, so lange war das ja noch nicht her gewesen, der Frühling zeigte gerade erst seine ersten Vorboten. „Jenna heißt eigentlich Jason.“, beichtete Dean. Bitte was? Jenna war, laut Deans Erzählungen, als wir bei ihm gewesen waren, ein Mädchen aus der Nachbarschaft gewesen, dass er zufällig beim Joggen getroffen hatte, als ich keine Lust hatte, bei der Eiseskälte nach draußen zu gehen und er alleine gelaufen war. Zwischen den beiden war wohl so was wie eine kleine Romanze gelaufen, aber Dean hatte sie, als wir zurück gefahren waren, nie mehr erwähnt. „Du willst mir jetzt nicht sagen, dass du schwul bist, oder?“ Fassungslos starrte ich ihn an. „Nennen wir es sexuell unentschlossen und experimentierfreudig.“ Dean lachte und ich schloss mich an, dann wurde er wieder ernst. „Ich wusste nur nicht, was du sagen würdest, wenn ich dir davon erzählt hätte.“, gab er zu. „Komm schon, ich bin dein bester Freund! Aber es wäre mir scheiß egal gewesen und wenn es dich tröstet, ich hab dir nichts von Ron erzählt, weil ich das Gleiche gedacht habe.“ Wir sahen uns an und lachten wieder, darüber, wie dumm wir doch gewesen waren.
Am nächsten Tag im Verwandlungsunterricht konnte ich mich nicht konzentrieren und meine Gedanken drifteten immer wieder zu Ron und das Gefühl, als ich seine Hand geführt hatte, um ihm zu zeigen, wie der Zauber funktionierte. Sein Geruch hing noch immer in meiner Nase und ich glaubte, noch immer die Wärme seines Körpers zu spüren.“ Mr. Finnigan, sie sind an der Reihe.“ Ich schwang meinen Zauberstab und vermasselte es, mein Schwan hatte abgeknickte Flügel und einen krummen Schnabel. Dabei konnte ich das doch viel besser, ich war bloß zu unkonzentriert und das alles nur wegen Ron! Dieser war auch direkt nach mir dran und zauberte einen perfekten Schwan. „Super Ron.“, lobte Harry und vollführte das gleiche Kunststück, während Ron zu mir herüber sah und mich anlächelte. Mein Herz setzte für einen kurzen Moment aus, dann lief ich rot an und studierte höchst konzentriert das Pergament vor meiner Nase. „Ach komm schon, kein Grund rot zu werden.“, flüsterte Dean und ich sah ihn finster an. „Weißt du eigentlich, was ich herausgefunden habe?“, fragte er mich und ich zuckte gleichgültig mit den Schultern. Dean war ein verdammtes Klatschmaul, ich war mir nicht sicher, ob das, was er herausgefunden hatte auch der Wahrheit entsprach. „ Auch, wenn es dich offensichtlich nicht interessiert, aber ich glaube, Malfoy steht voll auf dich.“ Mit aufgerissenen Augen starrte ich ihn an, während Dean nur dumm grinste. „Willst du mich verarschen oder was?“, zischte ich und sah Neville zu, wie er sein Papier in tausend Fetzen explodieren ließ. „Ach komm schon Seamus, das würde ich nie tun!“ Entrüstet sah er mich an, ehe er weiter sprach. „Aber er starrt bei jeder Gelegenheit auf deinen kleinen, süßen Arsch.“ Jetzt blieb mir endgültig der Mund offen stehen, Dean hatte doch wohl nicht mehr alle Tassen im Schrank! „Egal, was für Experimente du gemacht hast und was für Tränke du dabei gebraut hast, du solltest aufhören sie zu nehmen, du Halluzinierst.“, schnaubte ich und brachte Dean jedes Mal mit einer Handbewegung oder einen Brummen zum Schweigen, wenn er versuchte, in der Verwandlungsstunde noch etwas zu sagen.
Mein Schicksal hasste mich, wirklich! Ich wollte an diesem Tag weder Ron, noch Malfoy oder irgendeinem anderen Menschen außer Dean über den Weg laufen, aber nein, dieser arrogante, weißblonde Kerl musste ja ein paar Meter weiter neben dem Klassenraum an einer Wand lehnen und mich angrinsen. Als ich an ihm vorbei ging, spürte ich eine leichte Berührung, erst an meinen Rücken und dann flüchtig an meinem Hintern. Was, zu Hölle sollte das bitte werden?! Ruckartig blieb ich stehen, drehte mich um und starrte Malfoy an, der noch breiter grinste. „Hast du…hast du gerade…Malfoy!“ Entrüstung traf ihn aus meinen Augen und er nickte. „Ich dachte mir, du könntest mir in Verwandlung helfen, im Gegenzug dafür würde ich dir bei Zaubertränke helfen…oder noch ganz anderen Dingen.“ Er zwinkerte mir zu, stieß sich elegant von der Mauer ab und verschwand den Gang entlang. So ein Mistkerl! Trotzdem konnte ich es mir nicht verkneifen, ihm hinterher zu sehen. Wütend stapfte ich zur Essenshalle, ließ mich auf meinem Platz zwischen Lee und Dean fallen und schaufelte Essen auf meinen Teller, in dem ich letztendlich doch nur herumstocherte. „Welche Laus ist dir denn über die Leber gelaufen?“ Mitfühlend sah Dean mich an und legte sein Buch aus der Hand. Er las in jeder freien Minute, was ich absolut unverständlich fand. „Die Laus ist blond, arrogant, fängt mit M… an und hört mit …alfoy wieder auf.“ Mein bester Freund fing an zu kichern und ließ sich zu einem „Ich hab’s dir doch gesagt.“, hinreißen, bevor mein Ellenbogen schmerzhaft seine Rippe traf. „Was hat er denn gemacht?“ Ich schnaubte. „Mich angefasst und mir ‚Nachhilfe in Zaubertränke und ganz anderen Dingen angeboten‘.“ Ich äffte Malfoys Stimme nach und Dean brach in schallendes Gelächter aus. „Tja mein Kleiner, den, den du nicht haben willst, will dich und umgekehrt.“ Toll, und was brachte mir diese äußerst kluge Aussage? Ich aß noch ein wenig, schnappte meine Tasche und verkrümelte mich in Richtung Gryffindor-Turm, leider wurde ich aber auf dem Weg aufgehalten, ein Erstklässler hielt mir ein grünes Pergament hin und verschwand.
„Mein Angebot steht noch, Seamus. 19 Uhr in der Bibliothek.“ Dieser Arsch konnte mich kreuzweise, als ob ich mich mit ihm treffen würde! Wütend warf ich das Pergament quer durch Dean und mein Zimmer, saß auf meinem Bett und hätte die ganze Welt verfluchen können, zu allem Übel klopfte es dann auch noch an der Tür. „Ja.“, brummte ich und Ron trat ein. So sehr ich ihn sonst immer sehen wollte, heute hatte er mir nicht gerade gefehlt. „Stör ich dich?“ „Nein, komm rein.“ Ganz toll Seamus, wirklich wunderbar, du hättest ihn so einfach wieder loswerden können, aber nein, du musstest ihn ja herein bitten. Ich hätte mich selbst ohrfeigen können, stattdessen starrte ich Ron an, der sich interessiert in unserem Zimmer umsah und das große Fußball-Plakat über Deans Bett musterte. „Frag nicht, es ist kompliziert.“, erklärte ich und Ron setzte sich grinsend auf meinen Schreibtisch. Dean war ein Fußball-Fan, er liebe diesen Sport abgöttisch, was weder ich noch irgendjemand anders, den ich kannte, verstand, trotzdem kickten wir ab und an zusammen auf der großen Wiese vor dem Schloss, weil es ihn verdammt glücklich machte, wenn er mal etwas anderes als Quidditch spielen konnte und ich musste zugeben, dass es doch irgendwie unterhaltsam war.
Ron war nicht einmal besonders hübsch, wenn ich ehrlich war, aber irgendwie mochte ich seine roten Haare und die blauen Augen, er hatte eine unglaubliche Figur, es sah fantastisch aus, wenn er Quidditch spielte und war die Liebenswürdigkeit in Person…zurück zum Thema. „Was kann ich für dich tun?“, erkundigte ich mich, er würde ja wohl nicht ohne Grund hier auftauchen. „Ich soll dir ne merkwürdige Nachricht von Malfoy überbringen. Er sagt, er wartet, aber nicht ewig. Verstehst du das?“, stirnrunzelnd sah er mich an. Warum ausgerechnet Ron?! Soviel zu meiner guten Beziehung zu meinem Schicksal…“Keine Ahnung, was weiß ich, was der von mir will.“, log ich und Rons Miene veränderte sich, zumindest glaubte ich das. Hatte er, während er gesprochen hatte, noch leicht besorgt und nachdenklich gewirkt, so schien er jetzt erleichtert. Vielleicht bildete ich mir das auch einfach nur ein, pures Wunschdenken. Eine Stille breitete sich aus. „Ähm, na gut, dann gehe ich mal wieder.“ Ron sprang vom Tisch und ging nach draußen auf dem Flur, nachdem er mich leicht angelächelte hatte und mein Herz machte einen kleinen Sprung. Ich würde nicht zu Malfoy gehen, ganz sicher nicht.
Um kurz vor sieben schritt ich den Gang zur Bibliothek entlang. Nein, ich wollte nicht zu Malfoy, ich wollte nur ein Buch zurück bringen, wirklich. Ach Scheiße verdammt, ich wollte sehen, ob er wirklich da sein würde und er saß wirklich an einem der Tische, brütete über einem Buch. Seine blonden Haarsträhnen fielen in sein Gesicht und als die Tür quietschte und ich eintrat, schaute er auf und grinste. „Seamus, du bist gekommen. Dabei dachte ich, du würdest ablehnen.“ „vergiss es, Malfoy, ich will nur ein Buch zurück bringen.“, versuchte ich mich raus zu reden, aber das Grinsen wurde nur noch breiter und er musterte mich wissend. Ich gab das Buch zurück, als er plötzlich dicht vor mir stand, als ich mich umdrehte, um zur Tür zu gehen. „Lass uns doch einen kleinen Spaziergang machen.“ Er hackte mich unter, mir blieb keine Zeit zum Protestieren, erst, als er mich draußen auf den Hof zog. „Wir haben März und ich hab nur einen Pullover an.“, stellte ich fest, aber Malfoy zog mich weiter. „Macht nichts, dir wird noch heiß genug werden.“, deutete er an, dieses verdammt Grinsen noch immer im Gesicht. Notiz an mich selbst: Nie wieder auf Malfoy hören oder tun, was er sagt. Ich war so ein verdammter Idiot.
Wir gingen dicht an der Mauer entlang und nach ein paar hundert Metern fror ich wirklich. Es war total kalt draußen! Wir schwiegen, seitdem wir das Eingangstor verlassen hatten und Malfoy mich an dem alten Gemäuer entlang führte, es war schon dunkel draußen, nur das Licht aus den Räumen und der schwache Mond erhellten unseren Weg. Mein Zittern verriet mich und ehe ich mich versah, lehnte mein Rücken an der kalten Mauer, Malfoy stand dicht vor mir, die Hände links und rechts von mir abgestützt. „Frierst du etwa?“, hauchte er in mein Ohr und durch die Wärme, die sein Atmen mit sich brachte, lief mir ein wohliger Schauer über den Rücken, beschämt, mit roten Wangen, senkte ich den Kopf. „Sind deine Wangen rot von der Kälte oder wegen mir?“, erkundigte Malfoy sich spöttisch, als er auf seine erste Frage keine Antwort bekam. Ich sollte nicht hier sein. „Ich…“, begann ich, wurde aber unterbrochen. „Das steht dir.“, wieder so dicht an meinem Ohr und langsam wurde mir wirklich warm und wenn ich ehrlich war, lag das nicht nur daran, dass Malfoys Körperwärme auf mich abstrahlte, sondern eher an diesem Kerl, er musste aber auch so verboten gut aussehen!
Warme Lippen senkten sich auf das bisschen Hals, das nicht unter meinem Pullover verborgen war und verteilten leichte Küsse darauf. Los Seamus, wehr dich! Ja, von wegen, ich neigte meinen Kopf zur Seite, um Malfoy mehr Platz zu geben und seufzte leise. „Gefällt’s dir?“, nuschelte Malfoy an meinem Hals und knabberte leicht an der empfindlichen Haut. Ich brummte zustimmend und fühlte, wie sich zwei Hände auf meine Hüften legten, sein Gesicht war meinem sehr nah, unsere Lippen berührten sich fast. „Ist dir jetzt warm genug?“, fragte er grinsend und fuhr mit einer Hand unter meinen Pullover. Was sollte ich sagen? Einerseits wollte ich, dass er weiter machte, andererseits, war er Malfoy. Ich entschied mich dafür, dass es eh egal war, angefangen hatte wir schon, dann konnten wir auch genauso gut weiter machen, also vergrub ich meine Hand in Dracos Nacken und zog ihn zu mir herunter, um ihn zu Küssen. Und das konnte er verdammt gut! Seine Hände wanderten auf meinen Hintern, zogen mich dichter an ihn, nachdem der Kuss nach den ersten, zarten Berührungen leidenschaftlich und stürmisch geworden war. Für einen kurzen Moment dachte ich an Ron, wie es wäre, mit ihm hier zu stehen, aber ich wusste, ich würde mir damit falsche Hoffnungen machen und genoss einfach das Gefühl der Aufmerksamkeit eines Jungen und wenn es Malfoy war, ich war auch nur ein Junge, 16 Jahre alt und verdammt hormongesteuert. Wenn ich ehrlich war, keiner, auch ich nicht, würde Malfoy von der Bettkante stoßen, wenn er schon da saß, dieser blonde, wenn auch arrogante Junge sah einfach so gut aus, dass ich mich manchmal fragte, ob er dafür irgendwelche Tränke schluckte.
„Meinst du nicht, wir sollten das hier an einem anderen Ort weiter führen?“, fragte Malfoy mich mit tiefer, verführerischer Stimme. „Blaise vergnügt sich vermutlich grad mit Justin Finch-Fletchley, ansonsten überlässt er uns das Zimmer auch bestimmt so.“, redete er weiter und die Aussicht, mit Malfoy gewisse Aktivitäten ins Bett zu verlagern, klangen verlockend, also nickte ich und er zog mich an der Hand zurück zum Tor, während ich meine Sachen einigermaßen zurecht rückte und mich fragte, ob jetzt alle in diesem Schloss am Rad drehten und plötzlich schwul wurden. Oder sexuell unentschlossen, wie Dean es nannte, aber eigentlich war es mir egal, das Blut, das ich zum Denken brauchte befand sich längst nicht mehr dort, wo es sein sollte. Ich sagte ja schon, hormongesteuert.
Das Zimmer war tatsächlich leer und Draco schloss die Tür, murmelte einen Stille-Zauber und schob mich, anzüglich grinsend, zu seinem Himmelbett mit den grünen Vorhängen, bis ich mit den Kniekehlen gegen die Kante stieß und auf dem Rücken lag. Langsam und geschmeidig, wie ein Raubtier, das ich als Gryffindor hätte sein müssen, bewegte er sich auf mich zu und beugte sich über mich, dabei schob er meinen Pullover leicht nach oben und bekam freie Sicht auf meinen flachen Bauch.
„Ohne den hier, gefällst du mir eindeutig besser.“, stellte er fest, nachdem er mir den störenden Stoff endgültig ausgezogen hatte und mich musterte, was mir eine leichte Röte ins Gesicht trieb, ich kam mir vor wie ein Zootier, so wie Draco mich anstarrte, wie eine Schlange die Maus, die sie gleich fressen wollte. Der Teil mit der Schlange stimmte ja zumindest. „Weißt du, Seamus, ich verstehe nicht, wie ein so wunderschöner Junge wie du, sich an Weasley verschwenden will.“ Ich brauchte eine Weile, bis die Worte zu mir durch drangen, da Malfoy seine Hände losgeschickt hatte, um jeden Fetzen meiner Haut zu erkunden, aber als ich es endlich gerafft hatte, glotze ich ihn fassungslos an. „Was…was hast du gerade gesagt? Du…wie…ich meine…“ Woher bei meinem Zauberstab wusste er das? Er konnte, durfte das gar nicht wissen, das war vollkommen unmöglich! Außerdem lenkten mich seine Hände zu sehr ab, um mich konzentrieren zu können! „Ach Seamus, Sweety, ich bin ein sehr genauer Beobachter und wenn mir etwas gefällt, dann bin ich noch etwas genauer und bemerke Dinge, die sonst gut im Verborgenen liegen. Aber genug mit den Plaudereien, ich würde mich gerne dem widmen, was da vor mir liegt und zum Anbeißen gut aussieht.“ Dieser Junge wusste einfach, wie man mit Worten umging und welche Knöpfe man bei mir drücken musste, damit ich wohlig unter seinen Händen seufzte, die meinen Brustwarzen jetzt besonders viel Aufmerksamkeit senkten und schließlich gesellte sich noch eine freche Zunge hinzu und die Zweifel über das, was ich hier tat, waren wie weggeblasen und Ron existierte nur noch in meinem Hinterkopf, als Draco die Redewendung in die Tat umsetzte und ich feststellen durfte, dass sein Mund und seine Zunge nicht nur mit Worten sehr geschickt waren. Ich stöhnte leise und wollte mein Becken vorschieben, aber Malfoy hielt es mit festem Griff auf der weichen Matratze, er bestimmte und kontrollierte, das machte er damit deutlich und ich fügte mich. Woher zum Teufel hatte Malfoy gelernt, seinen Mund so einzusetzen, anstatt damit Reden zu schwingen und anderen süße, teuflische Worte ins Ohr zu flüstern? Meine Hände hatte ich fest in seinen Haaren vergraben, mein Fuß zuckte unruhig und ich keuchte und atmete abgehackt. „Malfoy, ich…“, brachte ich noch irgendwie hervor, bevor seine Zunge ein letztes Mal meine empfindliche Spitze traf und mich ein Orgasmus überrollte. Nach ein paar Augenblicken öffnete ich keuchend meine geschlossenen Augen beobachtete Malfoy fasziniert dabei, wie seine Faust schnell und irgendwie elegant über seine Erektion flog, dann stellte ich fest, dass er offenbar alles fleißig geschluckt hatte und kurz darauf, hörte ich Draco leise Stöhnen, dann etwas lauter, den Blick starr auf mich gerichtet, ein leichtes Lächeln auf den Lippen, wie ich es noch nie bei ihm gesehen hatte. Ich kannte nur das höhnische, amüsierte Grinsen und seinen emotionslosen Ausdruck. Erschöpft ließ Malfoy sich neben mich fallen, seine nackte Brust hob und senkte sie, ich konnte sehen, wie makellos seine Haut war, auch wenn ich mich gerade fragte, wann genau er sein Hemd ausgezogen hatte, ich konnte mich beim besten Willen nicht erinnern. Möglicherweise hatte er es auch weg gezaubert. Draco beugte sich über mich, immer noch dieses leichte Lächeln auf den Lippen. „Hat’s dir gefallen, Sweety?“ Mir nicht klar, ob ich es gut finden sollte, wenn er mich so nannte. „Nenn mich nicht so. Ich bin nicht süß.“ Die Worte klangen nicht halb so bestimmend, wie sie es sollten. Aber ich fand mich wirklich nicht süß, allgemein waren Kerle nicht süß…sie sahen höchstens gut aus und waren heiß, so wie das Exemplar, das neben mir lag und wieder grinste. „Und ob du das bist, vor allem jetzt, wenn du wieder ein bisschen rot wirst.“, neckte er mich, dann senkte er seine Lippen auf meinen Hals und ich wollte und konnte mich nicht weiter über diesen Namen aufregen. Es wunderte mich, dass er mich nicht gleich aus seinem Bett geworfen hatte, Malfoy hatte den gewissen Ruf, Mädchen einmal zu benutzen und sie dann fallen zu lassen wie ein Stück zu heiße Kürbispastete. Bisher hatte ich jedoch noch nichts davon gehört, dass Malfoy sich ebenfalls mit Jungs vergnügte, aber das schien auf Hogwarts aber doch irgendwie normal zu sein zumindest kam es nicht gerade selten vor, wenn ich jetzt mal darüber nachdachte. Ich schnurrte fast unter den Berührungen, als Malfoy einfach nicht die Finger, beziehungsweise seinen Mund, von meinem Hals lassen konnte. Eine Glocke läutete, die Ausgangssperre würde gleich beginnen, ich musste los. „Ähm…danke. Aber ich geh dann wohl besser.“ Ich hangelte nach meinem Pullover, zog ihn über und Malfoy seufzte enttäuscht. „Der Anblick war doch gerade so schön. Du kannst auch gerne bleiben, wenn du willst.“, bot er mir mit einem bedeutenden Lächeln an, aber ich schüttelte den Kopf, zog meine Jeans an und drehte mich noch einmal zum Bett, Draco lag geradezu einladend darauf, die dünne Bettdecke verhüllte gerade das Notwenigste und ich schluckte, nahm meinen Mut zusammen und wollte noch einmal von den weichen Lippen kosten.
Als ich den Gemeinschaftraum betrat, begann gerade die Ausgangssperre, ein paar Schüler drehten sich zu mir um, aber ich schenkte den Blicken keine Bedeutung, man sah immer zum Portrait, wenn jemand hindurch kam, allerdings wandten sie ihre Augen nicht gleich wieder ab, ein paar fingen an zu Tuscheln, trotzdem ging ich unbeirrt weiter, steuerte mein Schlafzimmer an, ich war hundemüde. „Seamus, sag mal…was zur Hölle?!“ Dean starrte mich an, sein Mund stand offen, dann brach er in schallendes Gelächter aus, als er sah, wie ich ihn verdutzt anblinzelte, weil ich keine Ahnung hatte, was an meinem Anblick so seltsam war. „Spiegel.“, japste Dean und ich trottete ins Bad, um seinen Tipp zu befolgen. Der Kragen meines Pullovers war verrutscht und gab so eine wunderbare Aussicht auf einen dicken, roten Fleck an meinem Hals. Die Tatsache, dass ich einen Knutschfleck hatte war ja gar nicht mal das Schlimmste, aber Malfoy, dieser Arsch, hatte ihn verzaubert, seine Initialen schimmerten silbrig auf der roten Haut und ich hätte austraten können! Wie konnte er es wagen, mich zu verhexen? Allen zu zeigen, bei wem ich gewesen war? Was würde Ron nur von mir denken? Oh man, ich war so ein verdammter Idiot, falls ich das noch nicht gesagt haben sollte. Dean schien sich beruhigt zu haben, zumindest hörte ich sein Gelächter nicht mehr und trottete zurück in den Schlafraum, zog mich bis auf meiner Boxershorts aus und verkroch mich wieder einmal vor dem Rest der Welt. Den Knutschfleck versuchte ich gar nicht erst mit einem Zauber verschwinden zu lassen, wer weiß, was für Unfälle das verursacht hätte.
„Ach komm schon Seamus, jetzt schmoll nicht.“ Dean hatte sich im Schneidersitz ans Fußende meines Bettes gesetzt. „Ich hab mich schon gefragt, wo du bist. Aber bei Malfoy, ich fasse es nicht, dass du dich wirklich dazu hast hinreißen lassen. Okay, er sieht ja wirklich ziemlich gut aus, seine Augen und dieser verdammt sexy Arsch. Und ich will alles wissen, war’s gut? Also ich könnte mir vorstellen…“ Mein Kissen traf sein Gesicht. „Halt die Klappe Dean, du bist ein Klatschmaul und ich werde dir ganz sicher keine Einzelheiten auf die Nase binden, das kannst du alles schön selbst heraus finden.“, schnauzte ich und Dean schenkte mir einen Hundeblick. Oh, bitte nicht, damit kriegte er mich immer rum. „Dean!“, protestierte ich und steckte meinen Kopf unter die Decke. „Komm schon, Kleiner.“, bettelte er weiter und ich schlug mit einem Ruck die Decke weg und setzte mich auf. „Ist ja gut, du gibst ja eh keine Ruhe. Und wehe du plapperst das weiter, an geht dein heiliges Poster vor deinen Augen in Flammen auf!“, drohte ich und wusste, dass Dean bei dieser Aussicht die Klappe halten würde, sein Poster war ihm heilig und er musterte es besorgt. Dean hörte mir ruhig zu, auch wenn sein Grinsen immer breiter wurde und als ich endete, lachte er schonwieder. „Du bist doch…also Seamus das hätte ich dir wirklich nicht zugetraut.“, gab mein bester Freund zu und ich erdolchte ihn mit meinen Blicken. „Schön, dass du mich für einen verklemmten was-weiß-ich-was hältst.“, schnaubte ich, nahm mein Kissen und legte mich demonstrativ wieder richtig hin. „War doch nicht so gemeint, aber Malfoy! Wow, wirklich, ich wünschte…“ „Wag es ja nicht, mir deine Gedanken mit zu teilen, in diesem Fall verzichte ich gerne darauf.“, unterbrach ich Dean, der ungerührt weitersprach. „…ich hätte das erlebt. Vielleicht würde sich ja irgendwann mal eine Möglichkeit ergeben, er ist ja schon ein ziemlicher Hottie und…“ an diesem Punkt zog ich mir das Kissen über den Kopf und versuchte, Dean zu überhören, ich wollte nicht weiter über Malfoy nachdenken und über das, was er da mit mir angestellt hatte, tortzdem tauchte er auch in meinem Träumen auf und ich erwachte an nächsten Morgen mit einer ausgewachsenden Morgenlatte, Dean lachte sie halb tot. „Ist ja nicht so, dass dir das noch nie passiert ist.“, grummelte ich und schlurfte ins Bad. Der Kuntschfleck war nach wie vor da und es schien mir, als würden Dracos Initialen nur noch mehr leuchten.
„Sag mal Seamus, ist dir nicht warm mit dem Schal? Würdest du ihn nicht lieber abnehmen?“ Nach seinen Worten gab ich Lee einen Schubs und er landete unsanft auf seinem Hintern auf dem Boden. Ron starrte während dem Frühstück und auch in den ersten Unterrichtsstunden mürrisch vor sich hin und keiner wusste so wirklich, woran das lag, auch ich zerbrach mir den Kopf, wollte ich wieder Lachen sehen, aber ich kam zu keinem Ergebnis.
Nach dem Mittagessen fing Draco mich vor der großen Flügeltür ab. „Hallo Sweety, ich hatte noch gar keine Gelegenheit heute, um dich zu sehen.“, säuselte Malfoy in mein Ohr und stupste leicht mein Ohrläppchen mit der Zunge an und mir wurde wieder bewusst, was er damit noch so alles konnte. „Du…Mistkerl! Mach sofort dieses, dieses Ding an meinem Hals weg.“, forderte ich, als er seine Hände auf meine Hüften legte und mich an sich zog, mitten in der Eingangshalle! „Gefällt es dir nicht?“, fragte Malfoy enttäuscht und imitierte beinahe perfekt Deans Hundeblick. „Nicht, wenn dann jeder weiß was ich mit wem gemacht habe!“, schimpfte ich weiter und versuchte, mich aus Malfoys Händen zu winden. „Ach komm schon, Sweety, oder glaubst du, dein Ron hätte etwas dagegen?“ Langsam wurde mir das echt zu viel, sicherlich war es gut gewesen mit Draco und ja, er konnte ziemlich verführerisch sein, aber das war kein Grund mich zu brandmarken und ich hatte auch nicht vor, mich weiter mit diesem arroganten Slytherin abzugeben. „Jetzt lass mich los, mach den Fleck weg, oder zumindest deine Initialen und dann lass mich in Ruhe.“, forderte ich, aber Malfoy zog mich nur noch dichter an sich, ich kochte vor Wut. „Dein dummer Ron wird das gar nicht mitbekommen und es nie erfahren, wenn ihr euch doch irgendwann mal näher kommen solltet.“ „Malfoy, lass mich los verdammt nochmal!“ Er senkte seine Lippen auf meine, so schnell konnte ich gar nicht reagieren, schon hatte sich seine Zunge in meinem Mund geschlichen. „Der dumme Ron würde Seamus jetzt gerne helfen.“ Verzweifelt versuchte ich, Malfoy irgendwie von mir weg zu drücken, aber er war größer und stärker, ich hatte keine Chance, bis Ron hinter mir stand und mit einem festen Griff Malfoys Hände von meinen Hüften löste. „Lass ihn in Ruhe, Malfoy, versteh endlich mal, dass du nicht so unwiderstehlich bist, wie du immer glaubst.“, zischte Ron und legte beschützend einen Arm um meine Taille. „Was mischt du dich da ein, Weasley? Es ist nicht deine Angelegenheit.“, blaffte Malfoy und funkelte wütend mit den Augen. „Komm.“, flüsterte Ron mir zu und zog mich in Richtung der Treppen, die uns zum Gryffindor-Turm führen würden. „Ihr könnt mich nicht einfach stehen lassen!“, protestierte Malfoy, aber Ron zog mich unbeirrt weiter, neben einer kleinen und dunklen Nische blieb er stehen, dann zog er mich vorsichtig zwischen die schützenden Steinwände. Nervös kaute ich auf meiner Unterlippe, wusste nicht was ich sagen sollte und was Ron alles gehört hatte. Vermutlich zu viel. Jetzt wusste er es. „Also wusstest du doch, was Malfoy meinte, als ich dir seine Nachricht überbracht habe.“ Rons Stimme war klar aber leise, ich hörte einen leichten Vorwurf darin und, wenn mich nicht alles täuschte, sogar etwas Eifersucht. Aber worauf? Ich beschloss mich auf dünnes Eis zu wagen, zu verlieren hatte ich eh nichts. Mein Herz klopfte schneller, mein Puls beschleunigte sich und meine Kehle fühlte sich staubtrocken an und das alles nur, weil wir dicht beieinander standen, uns leicht berührten, kaum zu spüren, aber die Berührungen waren trotzdem da. „Das klingt als…als wärst du eifersüchtig oder so.“ Jetzt war es raus und Ron atmete einmal tief ein. „Was wäre, wenn das die Wahrheit ist?“ Fassungslos starrte ich Ron an, so gut das in der Dunkelheit möglich war. „Was?“, fragte ich perplex nach und Ron senkte den Kopf. „Ach nichts, vergiss es. Ich dachte, weil Malfoy gesagt hat…egal.“ Er wollte gehen, hatte die Schultern resigniert gesenkt, aber ich hielt Ron am Handgelenk fest. Eine wohlige Wäre breitete sich aus, wanderte durch meinen Arm und sammelte sich in meinem Bauch, viele, viele Elfen schienen darin zu tanzen. „Geh nicht.“, bat ich und griff nach Rons zweiter Hand, hielt sie fest und er blieb, stand dicht bei mir in der dunklen Ecke, geschützt vor den Blicken anderer Leute. „Malfoy hat die Wahrheit gesagt, bevor du mir geholfen hast, also nicht, dass du dumm bist sondern, also…“ „Hör auf zu reden, ich weiß was du meinst.“, unterbrach Ron mich, sprach leise und sanft. Wir sahen uns an, ich weiß nicht wie lange, aber ich war zu keiner Bewegung fähig, bis Ron seine Hand auf meine Wange legte, mit dem Daumen über meine Lippen strich und schließlich seine eigenen ganz langsam und vorsichtig darauf legte. Alleine von dieser minimalen Berührung, die kaum zu spüren war, explodierte in mir ein Feuerwerk und als Ron begann, seine Lippen leicht zu bewegen, mit seiner Zunge meine Lippen entlang glitt, musste ich mich halt suchend an ihn klammern, sonst hätten meine Beine mich nicht weiter tragen können. Wie ein Ertrinkender schlag ich meine Arme um seinen Nacken, gewährte seiner Zunge Einlass und ließ mich an die Wand hinter mir drücken, während ich versuchte, den Gefühlsausbruch in meinem Inneren zu kontrollieren, was mir schrecklich misslang, aber es war egal. Ich küsste Ron! Nein, er hatte mich geküsst! Wie auch immer, aber es war, als würde man endlich von der verbotenen Frucht kosten dürfen, die man die ganze Zeit angestarrt hatte, aber nicht berühren durfte. Japsend lösten wir uns, meine Wangen waren gerötet und ich grinste wie ein dummer Trottel vor mich hin, Ron sah nicht besser aus. „Lass uns…in den Turm gehen.“, schlug ich vor und trat aus der Nische heraus auf den Flur.
„Warte mal, dein Fleck, er verändert sich.“, rief Ron überrascht und starrte auf meinen Hals, ich wartete darauf, dass er mir sagen würde, was passierte, aber er klappte nur den Mund auf und zu. Etwas weiter den Gang hinunter gab es eine Jungentoilette und genau die steuerte ich an, was ich im Spiegel sah, verschlug mir die Sprache, die silbrigen Buchstaben von Malfoy waren verschwunden, der Fleck schimmerte hellrot und es prangten neue, dunkelrote Initialen darauf. RW. „Wow.“, flüsterte ich und Ron stand hinter mir, sah mir durch den Spiegel in die Augen, seine eigenen leuchteten, er umarmte mich von hinten und legte sein Kinn auf meine Schulter. Leicht drehte ich meinen Kopf in seine Richtung, stahl mir einen süßen Kuss von seinen Lippen und wir verließen die Toiletten, Händchen haltet schlenderten wir zum Turm, wurden angestarrt, aber es war mir egal.
Hermine rastete beinahe aus, so sehr freute sie sich und wollte direkt herausfinden, welcher Zauber da auf meinem Hals gelandet war, aber sie wusste nicht ,wie sie dies bewerkstelligen sollte, also machte sie sich auf den Weg in die Bibliothek, um jede Menge Bücher nach dem passenden Zauber zu wälzen. Harry war nicht da, wir verbrachten den restlichen Tag und Abend in Rons Bett und Harry entschuldigte sich mit hochrotem Kopf, als er nichts ahnend zur Tür herein kam und Ron und mich in eindeutigen Posen auf dem Bett vor fand. Auch ich hatte eine geschickte Zunge…
Beim Frühstück am nächsten Morgen wurden wir erneut von allen Seiten beäugt, uns wurde gratuliert und ich war einfach nur glücklich, neben Ron zu sitzen, seine Hand zu halten und ignorierte sogar Deans Blick, der mir sagte, dass er noch ein Hühnchen mit mir zu rupfen hatte, da ich noch nicht mit ihm gesprochen hatte. „Kann ich kurz mit dir reden?“ Dracos Stimme erklang hinter mir und Ron legte besitzergreifend einen Arm um mich. „Schon okay, ich bin gleich wieder da.“, versprach ich meinen Freund, wie das klang…mein Freund. Dann verließ ich mit Malfoy den Speisesaal. „Hör zu, also es tut mir leid, ich war rücksichtslos und ich habe…naja, Ablenkung gesucht, also versteh mich nicht falsch, ich hab dich nicht benutzt aber es war nicht…ach Scheiße verdammt.“, plapperte Malfoy ohne Sinn und Verstand, lief rot an und senkte den Kopf. „Vergiss es einfach und sieh zu, dass du keine Ablenkung mehr brauchst.“, kommentierte ich trocken, auch wenn er mir ein kleines bisschen leid tat. Aber wirklich nur ein Bisschen. Harry kam die Treppe herunter, Malfoys Blick fiel auf ihn und er wurde noch roter und verlegender als zuvor, als Harry seinen Blick erwiderte. Wissend lächelte ich, aber langsam kam ich mir wirklich so vor, als ginge hier ein Virus rum, der alle Jungs auf einmal auf Kerle stehen ließ. „Ich hoffe, der Knutschfleck gefällt dir jetzt besser.“ Ungläubig sah ich ihn an. „Du warst das? Wow, ähm…danke?!“, stotterte ich und Malfoy grinste wieder sein typisches Lächeln. „Einmaliges Angebot als Dankeschön: Ich red mit Harry gucke mal, wie der stand so bei ihm aussieht.“ Mit fassungslosem Gesichtsausdruck ließ ich Draco stehen, der zu keiner Regung mehr fähig war, er schien nicht erwartet zu haben, dass er so einfach zu durchschauen war. „Auch ich kann beobachten.“, rief ich noch, bevor ich wieder im Speisesaal verschwand und neben meinem Liebsten Platz nahm. „Was wollte er?“, fragte Ron misstrauisch nach, aber ich winkte ab. „Erzähl ich dir später, längere Geschichte. Ich muss eh was mit dir besprechen. Wenn wir alleine sind.“, flüsterte ich und grinste vielsagend. Ja, ich wollte mein Versprechen einlösen und würde Draco helfen. Innerlich glaubte ich, dass er doch ein guter Mensch war, auch, wenn er es nicht besonders zeigte. Ich biss in mein Toast und nahm am Rande war, wie Harry Draco einen verstohlenen Blick zuwarf, als dieser den Speisesaal betrat. Das dürfte ja noch interessant werden, aber erst einmal genoss ich einfach die wunderbaren Tage, die mit Ron vor mir lagen und auch so schnell nicht enden sollten.
Texte: Idee dieses Textes bei mir, Figuren, Orte, alles Bekannte aus den Harry Potter Romanen bei JKR
Bildmaterialien: http://www.testedich.de/quiz30/picture/pic_1324388673_1.jpg Bearbeitung bei mir
Tag der Veröffentlichung: 22.08.2012
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Widmung:
Honey+ich+Gespräche über Harry Potter Fan Fictions--> Vermutlich würde es einige meiner Storys gar nicht geben. :)