Mitwirkende: Ramses, Deutsche Dogge
Berti, Herrchen von Ramses
Jacky, Jack-Russel
Boppy, Pudeldame
Wilhelmine, Frauchen von Jacky und Boppy
Karl, eine Krähe
Mitziund Josi, ein Spatzenpaar
Des weiteren einige wichtige und unwichtige Personen
Der Erzähler und ein Kater, sehr bunt
" Na, das hätten wir ja mal wieder", sagte Doktor Willie, und zog nun auch die letzte Nadel aus dem Hintern, "und jetzt sieh zu, dass du nich gleich wieder bei mir auf der Matte stehst"-"Gott bewahre!"Ramses schüttelte sich demonstrativ. "Bin heilfroh, wenn ich hier wieder draussen bin!" und mit einem Satz sprang er über den Behandlungstisch, wobei einige Instrumente mit lautem Geklirr zu Boden fielen. Berti war entsetzt und versuchte, die Leine festzuhalten, was ihm aber leider nich ganz gelang." Nee, nee,so nich! " Ramses setzte seine Flucht fort, und seine Hinterbeine verhedderten sich bei jedem Satz mehr und mehr mit der Leine.
KABUMMMMS! Der Op-Tisch krachte gegen die Wand, die Tür flog auf und Ramses mitten in den Wartesaal, genau in Frau Kanzelmeiers Katzentransporter.
Das Türchen sauste durch die Luft, und eine panischet Mieze, rot-weiss-schwarz gemustert, raste mit lautem Gemaunze und entsetzt gesträubtem Fell quer durch den Wartesaal. Boppy und Jacky, die sonst die Ruhe selbst waren, bekamen je einen Krallenhieb, und das war natürlich zu viel des Guten."Auf sie,mit Gebrüll", Quietschte Boppy in ihrer höchsten Stimmlage, und das ist bei Zwergpudeln bekanntlich sehr durchdringend, mindestens dreigestrichenes "C" oder so, auf jeden Fall ein Ton, der einen Nomalsterblichen fast in die Ohnmacht treibt.
Beide, Pudel und Jack-Russel-Terrier sprangen hoch, prallten mit den Köpfen gegeneinander und jeder bemühte sich, der erste zu sein, der den Riesenhund erwischte. Das Geheul war ohrenbetäubend und Ramses, der wie alle Deutschen Doggen von Natur aus gemütlich und friedlich war, schnappte in der Luft herum, krampfhaft bemüht, keinen der Kleinen zu beissen.
Berti hing an der Leine, keuchend und mit letzter Kraft versuchte er, Ordnung in dieses Chaos zu bringen.
Dies wäre ihm auch fast geglückt, wenn nicht, ja wenn nicht Frau Kanzelmeiers Kater die Frechheit besessen hätte, und nun mit aller Gewalt fauchend und geifernd auf den Rücken der Dogge gesprungen wäre, und dem armen Ramses, der ja nun schon von Doktor Willi`s Spritzen gequält war, seine scharfen Krallen in die Flanken geschlagen hätte.
Dies war nun zu viel für die Geduld von Ramses. Er warf sich herum, und mit einem Happs packte er den Kater und warf ihn mit Schwung direkt auf Frau Kanzelmeiers Schoss, und dann raste er mit seinem Herrchen im Gefolge, durch die halboffene Eingangstür, raus in den Flur. Dort flog Annette, die nette Arzthelferin, die eben im Begriff war, ein Tablett mit verschiedenen Medsikamenten in den Behandlungsraum zu bringen, an die Wand und verteilte die Medikamente quer über den Flur bis hinunter über das Treppenhaus, die Verbandspäckchen flogen bis raus auf die Wiese vor dem Haus.
Jacky und Boppy munter hinterher und Frau Kanzelmeier kämpfte mit Geschrei und undefinierbaren Beruhigungsworten, wie" muschimuschibravundruhig" und solches Zeug, das nicht mal sie selbst verstand.
Auf einem Baum in der Mitte der Wiese, die sich vor dem Tierarzthaus erstreckte, sass Karlchen, eine Krähe, und betrachtete sich das alles mit zugezwinkertem linken Auge und gesträubten Rückenfedern. "Da schlag doch......" und er riss nun auch das zweite Auge ganz weit auf, um nichts, aber auch gar nichts von dem Durcheinander zu versäumen.
Das Spatzenpaar, welches einen Busch weiter Platz genommen hatte, plusterte entsetzt die Fedrn und Josi, der Ehemann, raunte: "Sei endlich still,hör doch mal, was da so abgeht. Du kannst deinen Schnabel wirklich nie halten." Mitzi, seine Frau, schüttelte empört die Flügel und schrie erbost:"Da,schau doch, so führt ihr euch doch uch immer auf, du und deine Saufkumpane!" Josi prustete beleidigt, sagte aber nichts, er wusste schon, warum.
Inzwischen hatte es Berti endlich geschafft, sich aus den Umschlingungen seiner Hundeleine zu lösen und konnte nun endlich den Ramses im Zaum halten. Grosse Schnauferei hier und dort, und mit Juppi-du und hallo sausten nun Jacky und Boppy durchs Gras. Karlchen die Krähe hüpfte auf ihrem Ast auf und ab, und die Spatzen zwitscherten und kicherten, und konnten ihre Schadenfreude kaum verbergen.
Endlich beruhigte sich auch der Ramses, schnaufte noch ein wenig, und setzte sich dann demonstrativ mit einem gewaltigen Plumps auf sein gewaltiges Hinterteil.
Doktor Willie, die verbogene Spritze in der Hand, kam nun auch vor das Haus. "Dachte schon, dass ich euch alle narkotisieren muss" sagte er schmunzelnd, und war sichtlich froh, das sich das Tohuwabohu aufgelöst hat.
"Siest du, siehst du", kreischte Frau Sperling,"So brav solltest du auch mal sein!"- und hatte doch vor einer Minute was anderes gesagt.
Herr Josi Sperling plusterte sein Gefieder vor Erstaunen, und dachte ich sein Teil.Auch die Krähe machte das eine Auge wieder zu, denn das war genug, um genug zu sehen.
Die bunte Katze der Frau Kanzelmeier hatte in einiger Entfernung ihre panische Flucht aufgegeben, und schlich nun mit angelegten Ohren langsam wider näher, sah sodann ihr Transportkörbchen, und rettete sich mit einem Riesensatz da hinein, zur allergrössten Freude von Frau Kanzelmeier, die nun sofort das Türchen dieses Behälnisses schloss, und selig lächelnd
dieses samt bunter Katze an ihr voluminöses Herz drückte.
Ich fü meinen Teil, blieb ruhig sitzen, und wartete weiter drauf, aufgerufen zu werden. Ich warte immer noch,
Tag der Veröffentlichung: 15.07.2010
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