Cover

Es ist der letzte Tag der Sommerferien. Morgen beginnt für mich ein neues Leben. Ich gehöre endlich zur Oberstufe, nie wieder rumgeschupst werden und endlich sagen können was ich will. So stell ich es mir vor. Ich muss morgen perfekt aussehen, damit werde ich bei allen gleich ganz anders ankommen, ganz neu. Eine neue Payten wie sie keiner kennt. Ich betrachte mich im Spiegel, binde meine langen Braunen Haare zu einem Zopf, nehme das Haargummi wieder raus und so geht das etwa 15 Minuten. Mal etwas höher als normal, mal etwas schräg oder doch eher offen? Das ganze mit meinem Aussehen mache ich natürlich nicht nur weil morgen für mich ein neues Leben beginnt, nein, wir bekommen einen neuen Schüler. Er soll total süß und der Traum jedes Mädchens sein. Er heißt Damian, Damian Smith. Ich bin schon gespannt wie er so ist.
„Payten, es ist schon halb elf, geh bitte schlafen!“ Ruft meine Mum aus dem Wohnzimmer. „Klar sofort.“
Meine Mum ist die beste auf der ganzen Welt. Sie hat mich und meine kleine Schwester Kady allein groß gezogen. Wir verstehen uns super. Mein Erzeuger ist kurz nach der Geburt meiner Schwester abgehauen. Ich hab ihn nie richtig kennen gelernt. Aus Erzählungen von meiner Mum weis ich das er als Offizier oder so gearbeitet haben soll. Es hat mich nie wirklich interessiert. Wieso sollte ich mir auch über jemanden Gedanken machen, der sich nicht für mich interessiert?
Meine Mutter findet es erschreckend das ich so denke, ich nenne das fair. Sie meint immer ich bin viel zu hart. Ich soll doch nicht so reden, schließlich ist es mein Vater. Vater, ich mag es nicht ihn so zu nennen, ich nennen ihn einfach nur den Erzeuger. Schließlich war er mir ja nie ein Vater. Naja…
Ich werde langsam müde. Ich kuschle mich in mein Bett und freu mich schon auf morgen. Ich stelle mir vor wie es wohl sein würde, wenn ich Damian total gefalle, wie er mich vor der ganzen Schule fragt ob ich mit ihm gehen will und mir sagt, ich bin das hübscheste und süßeste Mädchen der ganzen Schule, ach was der ganzen Welt.Mir leibt aber nicht viel zeit darüber nachzudenken, denn nach kürzester Zeit, bin ich eingeschlafen. Ich hatte einen seltsamen Traum.
Ein Junge kam darin vor, ich konnte sein Gesicht nicht erkennen. Er erzählte mir etwas über sich und seine Familie und plötzlich riss er mich zu Boden und meinte in einer angespannten schon fast drohender Stimme, ich dürfte keinem sagen das er hier war, ich wüsste genau warum.
Im nächsten Moment war er verschwunden aber ich wusste dass er, irgendwie, noch da ist, ich konnte ihn spüren.
Meine beste Freundin Natascha stand auf einmal vor mir und schaute mich mit weit aufgerissen Augen an. Ich fragte sie was los ist, sie zeigte mit dem Finger auf mich und schüttelte, viel zu schnell, ihren kopf. Das war ziemlich unheimlich, denn sie sah aus wie ein Zombie, der Blick und diese ruckartigen Bewegungen, gruselig.
Dann bin ich aufgewacht. Ich lies den Traum noch einmal Revue passieren, um den Sinn darin zu finden aber irgendwie gab es keinen. Etwas irritiert von diesem komischen Traum hüpfte ich aus dem bett und schlenderte ins Bad.ich gieng duschen und zog mir mein >Neue-Payten< Outfit an, das ich mir gestern zurecht gelegt hatte an.
Ich habe mich dazu entschieden mein Haar doch offen zu tragen. Sieht besser aus. Außerdem stehen die Jungs mehr drauf. Ich föhnte mir also die Haare und trug etwas Make Up auf.
Als ich zur Küche lief warteten meine Mutter und meine Schwester schon mit dem Frühstück auf mich. Es gab, wie eigentlich jeden Morgen, eine Schüssel voll mit Cornflakes. Cornflakes auf deren Packung stand: >Spookies – garantiert Zuckerfrei und für einen guten Start in den Morgen nicht weg zu denken !!!<
Mit jedem Löffel, dieser eklichen Dinger, den ich mir in den Mund schob, habe ich nur gebetet das sie drin bleiben. Zucker frei? Ja, so schmecken sie auch. Meine Mutter schwört auf dieses zeug. Sie findet es nicht gut wenn Kinder schon morgens Zucker in sich reinschaufeln. Meine Mum ist Zahnärztin, brauch ich ja nicht mehr dazu sagen. Meine Mum eben. Nachdem ich diese Tortour überstanden habe, ging ich mir noch mal die Zähne putzen. Ich hasse den Geschmack von diesen widerlichen Spookies.
Ich packte meine Tasche und machte mich auf den Weg. Das Wetter heute war sehr angenehm. Ich Lief an Nataschas Haus vorbei um sie, wie üblich, zur Schule abzuholen. Wir waren jetzt schon seit dem ersten Schuljahr zusammen in einer Klasse. Wir verstanden uns von Anhieb. Ich kann mir ein Leben ohne meine verrückte Natascha gar nicht mehr vorstellen. Sie ist total durchgeknallt, offen und witzig. Sie schämt sich für nichts und hat kein Problem damit auf andere Leute zuzugehen. Sie ist sehr selbstbewusst.
Sie wartet schon vor ihrem Haus auf mich. Als sie mich sieht rennt sie lautstark auf mich zu. „PAYTEEEEEN!“ rief sie. Sie sprang mir in die Arme. Ich verlor einwenig an Gleichgewicht und tapste ein paar Schritte zurück. Natascha war die Sommerferien über verreist. Das heißt ich hatte sie 6 Wochen lang nicht gesehen. Wir freuten uns tierisch uns wieder zu sehen.
Sie holte aus ihrer Tasche eine kleine, süß verpackte Schachtel heraus und gab sie mir. „Das hab’ ich gesehen und musste es einfach kaufen, ich hoffe es gefällt dir.“ Sagte sie mit einem leichten grinsen auf den Lippen. Ich öffnete die Schachtel und nahm ein silbernes, mit Muster verziertem Armband heraus.
Es war ein kleiner Anhänger daran befestigt, auf dem stand >Für immer Du und Ich<
Ich nahm sie in den Arm und bedankte mich herzlich. Als ich sie wieder los lies, streckte Sie mir ihren Arm entgegen. Sie trug dasselbe Armband. „Das ist so eine Art Symbol für unsere Freundschaft.“ Meinte sie und, nahm meine Hand und lief mit mir in Richtung Schule. Sie ist einfach die beste Freundin die man sich vorstellen kann. In der Schule angekommen trafen wir Natalie und Julia. Mit ihnen hatte ich den größten Teil meiner Sommerferien verbracht. Seit dem sie vorletztes Jahr zu uns in die Klasse gekommen sind, kann ich sie mir nicht mehr aus meinem Leben weg denken. „Hübsche Armkettchen.“ Meinte Natalie zu mir. „ Danke,“ sagte ich lächelnd und legte meinen Arm um Nataschas Schultern „dreimal dürft ihr raten von wem es ist.“ Sie lächelten kurz auf, dann fragte Julia in die Runde ob wir denn schon den Neuen gesehen hätten. „Wie denn?“ meinte Natalie „Sie sind doch eben auch erst gekommen du Dumpfbacke.“ Wir mussten lachen. Julia war immer etwas verpeilt und verstand, glaube ich, manchmal selber nicht was sie von sich gab. Natalie war eher der Streber unter uns. Das ist zwar etwas übertrieben ausgedrückt, aber sie legt eben sehr viel Wert darauf immer und überall die beste zu sein.
Ich war von uns 4 die, die nicht durch irgendwas auffiel, außer vielleicht dadurch, dass ich noch nie einen Freund hatte. Natascha, Julia und Natalie waren wahre Jungs Aufreißerinnen. Naja, sie waren ja auch Bildhübsch, welcher Junge würde da auch nein sagen?
Ich will nicht sagen dass ich hässlich bin oder das es an meinem Aussehen liegt das ich noch keinen Freund hatte, ich denke es liegt eher daran das ich einfach nicht so auffalle zwischen den anderen. Aber es ist mir auch nicht unbedingt wichtig einen Freund zu haben. Der schränkt doch nur meine Freizeit ein…tröste ich mich immer.
Es klingelt zur ersten Stunde, schnell machen wir uns auf den Weg zu unserem Klassenzimmer. Kurz bevor wir an diesem ankommen, bleiben wir alle schlagartig stehen. Ich glaube sogar jede von uns stand mit aufgerissenen Augen und offen stehendem Mund da. Vor unserem Klassenzimmer stand der wohl geilste Typ der ganzen Welt. Als wir aus unserer Starre wieder aufgewacht sind sagte Natascha, immer noch geschockt „Also Mädels, ich glaube wir können es ALLE knicken…der Typ ist so verdammt hot, da kann man nur landen wen man mit Vornahmen Megan und Nachnahmen Fox heißt!“Wir seufzten im Chor und liefen ins Klassenzimmer, zu unseren Plätzen. Unser Lehrer , Mr. McKinsey, hatte uns auseinander gesetzt, weil wir immer im unterricht gequatscht hatten. Jede von uns saß in einem Eck des Klassenzimmers. Aber für was hat man in der Schule einen Block und Stifte dabei. Nach weniger als 15 Minuten bekam ich einen Zettel, er kam von Natascha. >Er schaut dich die ganze zeit an ich glaube du gefällst ihm…Miststück xD < Ich warf einen kurzen Blick auf ihn und zu meiner Überraschung drehte er tatsächlich schnell den Kopf nach vorne. Er hatte mich wirklich beobachtet. Ich grinste zu Natascha rüber. Da er sich jetzt in den nächsten 5 Minuten bestimmt nicht noch mal zu mir drehen würde, nutzte ich die Zeit um ihn genauer unter die Lupe zu nehmen. Er hatte kurze braune Haare, die mit etwas Gel gestylt waren. Sein Profil war perfekt, fand ich. Alles passte zusammen. Als er lächelte, wie unserer Lehrer ein Witz los lies, machten sich auf seinen Wangen Grübchen sichtbar. Ich musste einfach mitlächeln. Er ist so perfekt. Ich bekam einen weiteren Zettel, diesmal von Natalie, darauf stand >Hör auf ihn so anzustarren, schon mal was davon gehört dass man Menschen auch sehen kann wenn man sie nicht direkt anschaut!? Ich glaube dass nennt man AUGENWINKEL!!< Ich merkte wie ich rot anlief. Sofort steckte ich meine Nase in mein Buch und hoffte er hatte mich nicht wirklich aus dem Augenwinkel aus gesehen. Nach 45 Minuten klingelte es zur ersten großen Pause. Ich sprang auf und lief schnell aus dem Klassenzimmer.
Die Mädels liefen mir hinterher. Als wir außer Seh- und Hörweite waren warf ich meinen Kopf in den Nacken. „Oh man, so etwas peinliches kann natürlich nur mir passieren!“ Die anderen drei lachten. „Vielleicht hat er es ja nicht gesehen, ich denke nicht dass er dich jetzt so toll findet, dass er dich sogar aus dem Augenwinkel beobachtet!“ Sagte Julia, in einem, leicht genervtem Ton. „Danke!?“ Gab ich tonlos zurück.
Ich vergaß zu erwähnen das, dass Natalie nicht immer nur die beste sein wollte sondern dass sie es auch nicht ausstehen konnte wenn andere das bekamen was Sie wollte.
Wir saßen, auf dem Schulhof, an unserem Stammplatz und Quatschten über den neusten Tratsch, als Natascha mir auf den Arm tippt und eine Kopf Bewegung rüber auf die andere Seite des Schulhofs macht. „Er beobachtet dich schon wieder.“ Flüsterte sie mir zu damit Natalie nicht noch mehr durchdrehte. Unsere Blicke trafen sich für einen Bruchteil einer Sekunde, dann drehte ich schnell den Kopf weg. Doch ich konnte es nicht lassen mich noch einmal umzudrehen. Zu meiner Überraschung hatte er den Blick jedoch nicht von mir abgewandt und so schauten wir uns wieder in die Augen. Ich drehte mich nicht weg sonder hielt seinem Blick stand. Er lächelte mich mit seinem perfekten Grübchen Lächeln an und lief in unsere Richtung. Ich musste total bescheuert ausgesehen haben. Denn ich fuhr herum, meine Augen soweit aufgerissen das sie eigentlich hätten raus fallen müssen und wisperte „Er kommt!“ „Wer kommt?“ Fragten die anderen verwirrt, doch bevor ich antworten konnte, sagte eine unvergleichlich süße Stimme „Hey wie geht’s?“ Ich drehte mich langsam um, lächelte ihn unsicher und etwas hilflos an und sagte „Gut.“ Er wartete auf ein >Und dir?<. Es folgte eine peinliche Pause, bis er schließlich sagte „Okay…erm das ist gut denke ich? Wir sehen uns dann drinnen…“
Er drehte sich um und ging rein. Ich ließ meinen Kopf in die Hände fallen. Wie kann man nur so doof sein? Jetzt findet er mich bestimmt nicht mehr so toll, dachte ich mir. Falls er das vorher überhaupt getan hatte. Die restliche Schulzeit, vermied ich es ihn anzuschauen. Auf dem Heimweg ging ich noch an einem kleinen Musikladen vorbei, denn es gab eine Neue Platte von Dilayla Star, die ich unbedingthaben musste. Der Laden Besitzer, Luis, war ein alter Bekannter meiner Mutter, deswegen bekam ich auf alles Prozente. Er war ein kleiner Mann mit Brille und total crazy gestylt. Ich mochte ihn.
„Hey little P,“ so nannte er mich immer „was steht an?“
„Hey Luis, nichts, ich wollte mir nur die neue von D. Star kaufen“
„Hab ich mir schon gedacht, du hast einen guten Musik Geschmack für eine 16 jährige.“ Sagte er lächelnd.
„Das finde ich auch.“ Sagte eine andere Stimme. Das darf doch nicht wahr sein, verfolgt er mich etwa, dachte ich mir. Ich drehte mich um und da stand er. Damian. Ich nahm mir vor diesmal etwas mehr zu reden als in der Schule. „Danke.“ Sagte ich in einem leichten lächeln. Los lass dir was einfallen Payten. „Erm.. was hörst du so für Musik? Damian, richtig?“ Natürlich wusste ich dass er so heißt, aber ich wollte nicht so rüber kommen als hätte ich mich extra darüber informiert wie er heißt.
„Ja richtig, ich höre von allem ein wenig aber D. Star hat es mir richtig angetan. Ich finde ihre Texte sind so…“
„Gefühlvoll, mitreißend und passen immer, egal was für eine Stimmung man hat?“ Viel ich ihm ins Wort. „Ja genau“ Lachte er. Ich schmolz dahin. Sein Lachen war das wohl schönste was ich je gehört habe. „Du scheinst ja ein richtiger Fan von ihr zu sein, Payten“
Er wusste meinen Namen? Yes!
„In der Tat das bin ich wirklich, ich habe jede Single, jedes Album sogar jede Special Edition ihrer Alben habe ich und…“ ich hielt inne und schaute ihn dann entschuldigend an „…wow, du musst jetzt denken das ich der totale Freak bin!“ ER lachte wieder. „Nein eigentlich finde ich dich total süß.“ Ich lief sofort rot an. Ich ging zu Kasse um meine Cd zu bezahlen. “Ich bekomme von dir 5 Euro.“ Sagte Luis und zwinkerte mir zu. Ich lächelte, legte die 5 Euro auf ten Tresen und verabschiedete mich. Damian war nicht mehr im Laden. Ich erschrak ein wenig, als ich aus dem Laden raus kam, denn Damian hatte dort auf mich gewartet.
„Hast du schon etwas vor, also jetzt?“ Fragte er mich. “Nein , eigentlich nicht. Was willst du denn machen?“
„Ich dachte vielleicht hast du ja lust ein Eis essen zu gehen oder so!?“
„Ja klar gerne, aber ich würde vorher gerne noch meine Sachen zuhause ablegen.“
Er begleitete mich nachhause und wartete dann vor meinem Haus. Ich rannte schnell ins Bad und legte mir noch mal Make Up auf und kämmte mir noch mal die Haare. Ich glaub’s ja nicht ich gehe mit Ihm aus.
Ich ging wieder raus „Wir können los“ lächelte ich ihm zu. In der Eisdiele angekommen, bestellte ich mir einen großen Fruchtbecher. Er nahm einen >Super-Schoki<.
Wir redeten über Gott und die Welt. Es war als würden wir uns Ewigkeiten kennen. Als ich ihn auf seine Familie ansprach wurde er irgendwie komisch. Das süße grinsen das er die ganze zeit trug, verschwand sofort. Er sagte steif „ Ich bin nicht hier, um mit dir über meine Familie zu reden!“ Ich lies das Thema einfach fallen. Ich versuchte irgendwie abzulenken, also frage ich ihn ob ihm sein Eis schmeckt aber er zuckte nur mit den Schultern. Toll, dachte ich, jetzt ist er bestimmt von mir genervt. Wir aßen unser Eis und keiner sagte ein Wort, bis er plötzlich sagte „Tut mir leid, ich wollte nicht so gemein sein, es ist nur, ich rede nicht gerne über meine…“ er hielt inne „…meine Familie.“
„Ist schon okay“ gab ich ihm als Antwort.
Wir zahlten und gingen. Wir spazierten einwenig in der Stadt herum. Er war wirklich der tollste Junge, dem ich jemals begegnet bin. Ich bemerkte erst jetzt wir groß er eigentlich war und was für schöne Augen er hatte. Grau mit einem leichten Grünstich darin. Faszinierend.Als wir da so spazierten, fragte ich ihn warum er gerade mich angesprochen hatte und nicht eine von den anderen. Er konnte es mir nicht wirklich erklären er meinte irgendwas von wegen sein Gefühl hat ihn eben zu mir gebracht.
Plötzlich blieb er stehen. Ich drehte mich um und fragte ihn was los it.
„ Da vorne steht meine Ex, können wir bitte woanders lang laufen?“ Ich schaute nach vorn, dort stand ein Mädchen mit langen Blonden Haaren, die glatt nach unten vielen. Sie war bildhübsch. „klar sagte ich drehte um und lief mit ihm wieder zurück. Er schien ziemlich angespannt auf einmal. „Verstehst du dich nicht mehr mit ihr? Wie heißt sie eigentlich?“ Fragte ich ihn.
„Sie heißt Daria und nein ich verstehe mich nicht mehr mit ihr. Wir sind nicht gerade im guten auseinander gegangen.“-„Achso…“
„ Ja, sie hat etwas von mir erwartet, dass ich einfach nicht tun konnte und sie wollte es einfach nicht verstehen. Obwohl ich gesagt habe es würde wahrscheinlich ihr Leben…Ach egal, ich will nicht weiter darüber reden.“
Ich hielt es für angebracht einfach zu schweigen und ihm den Vortritt zu lassen ein neues Gesprächsthema anzufangen. Blöde Idee denn jetzt redeten wir nicht mehr. Ich warf einen Blick auf meine Uhr. Was? Es war schon nach 19 Uhr.
„ich denke ich hau dann mal ab , es ist schon 19 Uhr vorbei.“ Sagte ich. „Ich bring dich noch nachhause.“
Auf dem Heimweg, fragte er mich ob es mir etwas ausmachen würde, wenn er sich morgen in der Schule neben mich setzen würde. Ich sagte natürlich Nein. Von mir aus könntest du dich mir auch auf den Rücken binden, dachte ich, Hauptsache du bist bei mir.
Wir sind an meinem Haus angekommen. Er nahm mich in den Arm und sagte „bis morgen dann, bye. “Er drehet sich um und ging. - „B-Bye…“


Kapitel 2

Es sind jetzt schon 4 Wochen vergangen und Damian und ich haben jeden Tag miteinander verbracht. Ich will jede Sekunde mit ihm verbringen.Beim ihm fühl ich mich so…anderst. Ich hoffe er empfindet das selbe auch für mich, denn sonst könnte es heute peinlich für mich werden. Wir gehen nämlich ins Kino und ich will heute den ersten Schritt machen. Ich will ihn Küssen.
Er wird gegen 20 Uhr kommen und mich abholen.
Es klingelt an der Tür. Es fängt auf einmal an mich zu frösteln. Meine Mutter öffnet die Tür lässt ihn rein. Jetzt schwindet das Gefühl der Kälte wieder. Komisch.
„Hallo Damian, du weist ja wo ihr Zimmer ist.“ Lächelte sie ihm zu.
Ich war gerade dabei noch mal alles zu überprüfen, als ich merkte, dass ich beobachtet wurde. Damian stand in der Tür und musterte mich eindringlich. Ich konnte seinen Blick auf mir spüren. Ich überkam plötzlich dieser Drang ihn zu küssen, ich drehte mich um und fragte ihn wie ich aussehe. Er kam langsam auf mich zu und dieses Gefühl wurde immer stärker. Er legte seine Hände auf meine Talje und schaute mir tief in die Augen. Leise flüsterte er „Egal welches Wort ich mir auch aussuchen würde, keines würde auch nur annähernd beschreiben wie toll du gerade Aussiehst.“ Ich spürte seinen heißen Atmen auf meinen Lippen.
Ich konnte mein Blick nicht mehr von seinen Ablassen. Sie waren so vollkommen. Ich legte meinen Kopf etwas auf die Seite und lies meine Lippen seinen immer näher kommen. Ich schloss die Augen, als unsere Lippen sich berührten.
Er streichelte mit seiner Zunge leicht meine Unterlippe. Er fuhr mit seiner Hand unter mein Haar und umfasste meinen Nacken. Es lies dabei nicht von meinen Lippen ab. Als sich unsere Lippen wieder lösten verharrten wir einige Sekunden in dieser Position. Ich empfand eine Art Erleichterung aber ich wusste nicht warum. „Das, war unglaublich!“ flüsterte ich, mit geschlossenen Augen, gegen seinen Mund. Er lies seine Hand, die immer noch an meinem Nacken lag, sanft entlang meines Halses und über meine Schulter wandern, bis er sie schließlich wieder auf meine Talje legte.
„Ich denke wir sollten los meine Rose.“ Sagte er mit schwacher Stimme, auch er hatte die Augen noch geschlossen. Ich glaube dieser Kuss hat nicht nur mich aus den Socken gehauen…
Wir machten uns also auf den Weg. „Komm nicht zu spät zurück Payten.“ Rief meine Mum mir nach.
Wir liefen Hand in Hand zum Kino, es war ziemlich frisch draußen und er fröstelte mich wieder ein wenig.
„Ich bin froh dass ich dich endlich gefunden habe meine Rose.“ Ich lächelte und lehnte meinen Kopf gegen seinen Arm, ich kam nicht bis zur Schulter.
Den Film hatten wir kaum mitbekommen, wir waren viel zu sehr damit beschäftigt andere dinge zu tun. Dafür das ich noch nie einen Freund hatte, scheint es mir so als hätte ich beim ersten mal gleich nach dem richtigen gegriffen. Ich habe den Eindruck, als könnte ich spüren was er spürt. Als wäre er mir so unglaublich nah, das er näher gar nicht mehr geht. Es ist unbeschreiblich. Wenn ich ohne ihn bin fühle ich mich so lustlos und träge. Als würde mir ohne seine Anwesenheit etwas fehlen.
Er brachte mich nachhause. Als wir vor meiner Tür standen, strich er mich eine Strähne aus dem Gesicht und bedankte sich für den schönen Abend. Mir wurde schon ganz komisch wenn ich daran dachte, dass er gleich gehen würde. Panisch presste ich meine Lippen auf seine. „Bitte geh’ noch nicht“ flehte ich ihn an. „ich bleibe solange du willst meine Rose.“ Meine Mutter und meine Schwester schliefen schon. Leise gingen wir in mein Zimmer. Er legte seine Jacke ab und machte es sich auf meinem Bett gemütlich. Ich schlüpfte geschwind in mein Schlafanzug und kuschelte mich an ihn.Er nahm mich in den arm und streichelte mir über die Schulter. Ich dachte darüber nach was seine Ex Freundin, Daria, wohl von ihm verlangt haben könnte, dass so schlimm war dass es Ihr leben beeinflusste?

„Damian?“

„Hmm?“

„Was hat Daria von dir verlangt?“

„Das ist eine lange Geschichte meine süße, ich erzähl es dir ein andermal okay?“

„Okay…“

Er schloss die Augen und ich lauschte seiner gleichmäßigen Atmung. Ich dachte noch sehr lange über Daria nach. Wie kam es dass ich sie noch nie in unsere Nachtbarschaft gesehen hatte? Es war ein kleines Dorf in dem ich lebte. Ich kannte jeden, oder habe ihn zumindest schon mal gesehen. War sie neu hergezogen? Naja wie auch immer.
Ich wurde müde und kuschelte mich an Damian, der schon längst schlief. Auf einmal wurde ich von Gefühlen der Angst überwältigt. Ich fuhr hoch und schnappte nach Luft, im selben Moment zuckte Damian neben mir zusammen und schrie „ lasst sie in ruhe! Was habt ihr vor…“ er beruhigte sich und fügte in einem leichten genuschel hinzu „…sag niemandem das ich ier war, du weist warum kleine Rose“
Das erdrückende Gefühl der Angst verlies mich wieder. Es hatte mich so überwältigt, dass mir die Tränen in die Augen schossen und eien nach der anderen über mein Gesicht lief.
Was war das? Wessen Gefühle waren das, die meinen Körper durchfuhren? Etwas seine? Nein das ist unmöglich…
Ich wischte mir die Tränen aus dem Gesicht und ging schlafen.

„ Hey kleine Rose, steh auf.“ Hauchte Damian mir, mit seiner unvergleichlichen Stimme ins Ohr. Ich war von jetzt auf nachher hell wach. Was für mich ziemlich ungewöhnlich war, da ich eigentlich ein Morgenmuffel bin. Ich sag doch Damian verändert mich. Ich sagte ihm das ich kurz duschen gehe und dann mit ihm reden möchte.
„Was immer du willst“ sagte er, gab mir einen Kuss auf die Wange und legte sich zurück. Als ich unter der Dusche stand fieng ich an mich unwohl zu fühlen, als würde mich etwas bedrücken. Ich stellte das Wasser ab, sprang aus der Dusche, zog meinen Bademantel an und lief in mein Zimmer.
„Was bedrückt dich?“ Fragte ich ihn. Verdutzt schaute er mich an. „ Was meinst du?“

Ich striff mir meine Nassen Haare zurück, atmete tief durch und setzte mich neben ihn aufs bett.
„Was ist los meine kleine Rose?“ Fragte er besorgt.

„Ich weis es nicht- seit unserem Kuss gestern Abend ist es als könnte ich fühlen was du fühlst. Es ist so als ob, das hört sich verrückt an, aber als ob ich mit dir auf irgend eine Art verbunden wäre, als wären wir Eins…!“

„Das ist doch…“

„Ja ich weis! Aber als du mich gestern geküsst hast, davor habe ich gefühlt, dass du es tun wolltest. Oder als du deinen Albtraum hattest, konnte ich Deine Angst spüren!“

„Woher weis du von meinem Traum?“

Ich musste kurz lächeln. „Du hast geschriehen wie am Spieß.“ Er lächelte.

„Über was hast du gerade nachgedacht, als ich unter der Dusch war?“ Nach kurzem schweigen sagte er „Das kann ich dir nicht erzählen. Ich will dich nicht verlieren, verstehst du?“ Ich kuschelte mich in seine Arme und legte meinen Kopf auf seine Brust.“ Wenn du soweit bist darüber zu reden, lass mich es bitte wissen was mit mir los ist.“
Ich stand auf und ging wieder unter die Dusche. Ich versuchte dieses bedrückende Gefühl nicht weiter zu beachten, dass mich wieder Überkam, als ich mein Zimmer verließ.
Ich machte mich fertig und setzte mich wieder zu ihm aufs Bett. Es herrschte eine unangenehme Stimmung. Ich konnte wirklich spüren wie ihn das Problem, dass ihn belastete, innerlich zerstörte.
„sag mir jetzt verdammt noch mal was los ist Damian!“ Platzte es aus mir heraus. Ich war etwas darüber verwundert, so etwas aus meinem Mund zu hören, aber es schien zu helfen, denn er fing an zureden.
„Es ist kompliziert, äußerst kompliziert…ich weis nicht wie ich anfangen soll…ich bin nicht wie andere Jungs“ erzähl mir was, das ich noch nicht weiß, dachte ich mir „und du bist nicht wie andere Mädchen. Du sagst es fühlt sich so an als könntest du fühlen was ich fühle? So ist es auch Payten!“ Ich wusste nicht was ich dazu sagen sollte, ich konnte es irgendwie nicht ganz verstehen.
„Man bezeichnet“ fuhr er fort „uns als Gatherer. Wenn wir uns in jemanden verlieben verflechten sich die Gefühle des einen, mit denen seines Partners. Mann fühlt also was der andere fühlt“

„Wenn du also nicht fühlst was ich fühle, heißt das dann, dass…“

„Ich kann alles fühlen meine kleine Rose, schon seit dem ersten Tag fühl eich alles was du fühlst.“ Gab er mir als Antwort auf meine unausgesprochene Befürchtung. Ich lies mich in seine Arme sinken und hob mich an ihm fest. Er nahm mein Gesicht in seine Hände und Küsste mich zärtlich. Als ich merkte dass er sich von meinen Lippen lösen wollte, presste ich meine drängend auf seine. Ich kostet mit meiner Zunge von seinem Geschmack. Aus Zärtlichkeit wurde Leidenschaft. Ich umklammerte seinen Hals und drängte meinen Körper an seinen. Ich weis nicht was mit mir los war. Mich überkam auf einmal dieses Gefühl…Ich wollte ihn!
Er legte mir seine Hände auf die Hüfte und schob mich sanft von ihm weg. Es sah ziemlich amüsiert aus.
„Du darfst dich nicht so von >deinen< Gefühlen überwältigen lassen, kleine Rose.“
Ich verstand zuerst nicht warum er das Wort >deine< so betonte, bis mir klar wurde, dass das seien Gefühle waren die mich dazu gebracht hatten. Ich musste lachen, er stimmte in mein Lachen mit ein.
„Wie machst du das, dass du deine und meine Gefühle trennen oder zurück halten kannst?“ Fragte ich neugierig. „Übung macht den Meister.“ Er zwinkerte mir zu. „Du hast mir immer noch nicht erzählt warum du und Daria, warum ihr euch getrennt habt. Ist sie auch ein Gatherer?“

„Nein,“ sagte er, nun wieder in einem ernsten Tonfall „sie ist ein Donor.“ Er schwieg. Ich traute mich nicht weiter nachzufragen, da sagte er „Du brauchst keine Angst haben mich irgendetwas zu fragen kleine Rose.“
Verdammt er konnte ja spüren was ich empfand. Okay jetzt ist es raus, also fragte ich ihn.
„Was ist ein Donor und was wäre passiert wenn ihr zusammen geblieben wärt?“

„Ein Donor besitz ähnliche…Kräfte, sag ich jetzt mal, wie ein Gatherer nur mit dem Unterschied, dass wir unsere Gefühle austauschen und ein Donor kann nur Gefühle geben aber keine Annehmen. Donors sind sehr selten, da man sie eigentlich nur benutzt um Gatherern, die ihren Partner verloren haben, die nötige Energie wieder zu geben. Doch das wussten wir nicht. Ich dachte sie sei eine von uns. Doch nach einiger Zeit viel mir auf, dass sie nicht auf meine Gefühle reagierte und zu dem immer schwächer wurde. Ich erzählte einem Bekannten davon und er klärte mich auf. Er sagte ich müsse sie sofort verlassen, bevor ich ihr jägliche Energie entzog und sie starb… Sie sagte, es wäre ihr egal ob sie sterben würde, solange ich bei ihrem letzten Atemzug ihre Hand halte.“
Die lezten Worte brachte er nur schwer raus.


Den restlichen Tag verbrachten wir auf meinem Zimmer, er erzählte mir noch ein paar Geschichten über „Unsere Art“. Es war schon merkwürdig, an einem Tag bin ich noch die ganz normale Payten, die durch nichts auffällt und plötzlich erfahre ich, dass ich nie war wie alle anderen. Doch irgendwie erschrak es mich nicht als er es mir erzählte ich wusste dass ich anders bin. Auf jeden fall wusste ich jetzt was mit mir los war. Ich hoffe nur ich bekomme das so schnell hin wie Damian , dass ich mich nicht die ganez zeit von seinen Gefühlen überrumpeln lasse. Mit der Zeit werde ich das schon lernen.

Als Damian gestern Abend nachhause gegangen ist, viel es mir nicht so schwer ihn gehen zu lassen, da ich jetzt weiß das er mir gehört, dass wir uns lieben und es hoffentlich für immer so bleibt. Schon eigenartig wie ein Monat mein Leben verändert hat, wie Er mein Leben verändert hat. Ich will niewieder von ihm getrennt sein. Es ist als kennen wir uns schon ewig, als wären wir für einander bestimmt gewesen, als hätte mein Leben jetzt einen Sinn bekommen…durch ihn.
Natascha konnte es nicht glauben als ich ihr erzählt habe, dass ich jetzt fest mit ihm zusammen bin. Ihr wären fast die Augen aus dem Kopf gefallen. Ich würde ihr so gerne von meinem neuen ich erzählen, aber Damian hatte geimeint ich darf es keinem sagen. Den Grund weiß ich nicht, aber ich höre lieber auf ihn.
Ich hoffe es rutscht mir nicht raus.
Natascha und ich hatten schon letzte Woche ausgemacht, dass wir uns heute treffen. Seitdem ich mit Damian liiert bin, habe ich wenig zeit mit ihr verbracht. Ich habe mich schon richtig auf heuet gefreut.

„Erzähl mir jede Einzelheit, ich will alles wissen,“ forderte sie „kann er gut küssen, habt ihr schon mehr gemacht als nur geknutscht?? ERZÄHL MIR ALLES!“

„Ja, is’ ja okay.“ Lachte ich, sie musste selber lachen. Ich muss immer noch mehr lachen, wenn sie anfängt zu lachen, denn sie lacht sehr laut und aus voller Kehle, sie schreit eigentlich mehr. Ach, das kann man nicht beschreiben ist urkomisch.
Nachdem wir ausgelacht hatten fing ich an zu erzählen. „Aaaalso…wir haben natürlich noch nicht mehr gemacht als geknutscht, was denkst du denn von mir, ich meine so lange sind wir noch nicht zusammen und außerdem will ich es auch eigentlich gar nicht…naja ob er küssen kann…lass es mich so beschreiben, ich will ja nicht übertreiben aber ich glaube, er ist der Guru des Küssens. Es ist uuunglaublich!“ ich träumte einen Augenblick von seinen Lippen und von unserem ersten Kuss, bis Natascha mich mit weiten Fragen durchlöcherte.
„Was denkst du was ihm, an dir, am besten gefällt?“
Ich dachte kurz darüber nach…hmm das weiß ich gar nicht. Gefällt ihm überhaupt was an mir? Wenn ich mich so mit Natascha vergleiche bin ich eigentlich ziemlich uninteressant, mit meinen braunen Haaren, meiner durchschnittlichen Größe und meinem aller Welt’s Gesicht. Das einzigste was vielleicht interessant ist, sind meine Blauen Augen. Natascha hingegen hat kurzes blondes Haar mit unterschiedlich blonden Stränchen und Ihr Gesicht ist wunderschön. Sie hat schwarze Augenbrauen, die sie zu einer schmalen Form gezupft hat, dadurch kommen ihre leuchtenden grünen Augen zur Geltung. Sie hat eine stupsige Nase und einen schmalen Mund, der mit einem kleinen Muttermal, rechts über der Oberlippe geschmückt is. Dazu ist sie noch groß und schlank aber trotzdem Kurvenreich. Manchmal ist die Schönheit, auf die einzelnen Personen, schon gemein verteilt.
„Ich weiß nicht, muss ich ihn mal fragen.“ Antwortete ich schließlich. Wir saßen an unserem See, er war gerade um die Ecke von Nataschas Haus. Dort trafen wir uns öfters, es war ruhig und schön gelegen. Die Abend Sonne schien auf den See und es sah aus als wäre er mit Diamanten gefüllt. Eine traumhafte Aussicht. Ich muss Damian mal mit hierherbringen.
Wir saßen da und beobachteten die Diamanten, die sich durch den Wind bewegten. „Ich hätte auch gerne einen Freund, manchmal, wenn mir alles zu viel wird, jemand zu dem ich flüchten und mich wohlfühlen kann, weist du was ich meine?“ fragte sie mich mit trauriger Stimme. „ Ich weis auch nicht, aber irgendwie fühle ich mich so alleine. Meine Mum, du kennst sie ja, interessiert sich mehr für Materielle Dinge die glitzern,“ sie gab ein melankolisches lachen von sich „und mein Dad, naja den sehe ich auch nur in den Sommerferien, weil er ja so viel Arbeiten muss! Alle denken mir geht es ja ach so toll und ich bin ja immer so lustig, aber keiner weiß oder interessiert sich dafür wie scheiße es mir eigentlich geht!“

„Doch ich interessiere mich dafür!“ Wante ich ein. Sie lächelte ein schiefes lächeln.

„Ja, das hast du mal, aber ist ja nicht so als hättest du keinen guten Grund um mich sitzen zu lassen…“ gab sie sarkastischzurück. Ich sah sie entschuldigend an, sie blickte noch immer auf den See. Ich sah wie sich ihre Augen mit Tränen füllten, sofort taten meine dasselbe. Ich hatte Natascha noch nie weinen sehen, sie war immer die lustige und die starke gewesen…naja zumindest hatte es den Anschein. Ich wusste nicht dass ich ihr soviel bedeute, dass ich die Person bin zu der sie flüchten und sich wohlfühlen kann. Ich fühlte mich total scheiße. Den sie hat recht, wir kennen uns schon ewig und ich lasse sie wegen einem Jungen sitzen.

„ Es tut mir leid Natascha,“ schnupfte ich „ ich wusste nicht wie…was du durch…es tut mir leid…“

Sie sank in meine Arme, erschöpft und erleichtert, lies sie sich fallen und heulte drauf los. Erst jetzt wurde mir bewusst wie tief unsere Freundschaft geht, wie sehr wir einander vertrauen und wie wichtig wir uns auf so vielen verschiedenen Ebenen sind. Wie wichtig ich Ihr bin. Ich lies sie weinen, sagte kein Wort, bis sie sich von mir löste und mich mit ihren verheulten und von schminke verschmierten Augen entschuldigend ansah. „Ich hab dich total zu gerotzt.“ meinte sie und fing an zu lachen, ich musste einfach mit lachen.

„Danke.“ Wisperte sie.

Für was, das war ja wohl das mindeste…“

„Ich bin so froh dich wieder z uhaben Payten…ich hätte niemand lieber zugerotzt.“

„DAS, glaub ich dir sofort!“ lachte ich.

Wir machten uns auf den Heimweg, denn die Sonne ging unter und die Schnacken fingen an uns zu attackieren. Zum Abschied drückte ich sie fest und versprach ihr dass ich so etwas nie mehr machen werde.
Als ich zuhause ankam, war es schon dunkel. Ich schloss die Tür auf und lief ins Wohnzimmer. Meine Mutter saß auf der Couch und schaute Fern.

„Hey Fremde.“ Grüßte sie mich.

„Hey, was schaust du?“

„Die schöne und das Biest, ich war vorhin mit Kady in der Videothek, aber sie ist schon eingeschlafen.“ Sie schaute neben sich, erst jetzt sah ich dass meine kleine Schwester zusammengewickelt neben meiner Mutter, unter einer Decke lag. Ich setzte mich neben sie aufs Sofa und kuschelte mich an ihre Seite.

„Ich liebe dich Mum.“

„Ich dich auch mein Schatz.“

10 Minuten war ich eingeschlafen.


Kapitel 3


Impressum

Tag der Veröffentlichung: 21.06.2010

Alle Rechte vorbehalten

Nächste Seite
Seite 1 /