Mein Herz
Ich habe mein Herz gesehen.
Es hustet.
Würgt.
Und keucht.
Der Schmerz brennt sich tief hinein.
Es klopft schnell.
Hoffnungsvoll.
Ich schaue mein Herz an.
Es liegt im Staub, schreit nach mir.
Meine Augen sind leer.
Doch mein Herz kreischt.
Ich habe keine Verbände mehr um es zu flicken.
<<Ich hasse dich, Herz>>,
flüstere ich und falle auf die Knie.
Der Boden ist hart, mein Herz beschimpft mich.
Spuckt Blut.
Spuckt mir vor die Füße.
Ich lüge es an, sage, ich hasse es.
Ich liebe mein Herz.
Doch ich will es nicht aufheben.
Meine Hände schließen sich darum.
Ich trage es wie ein Kind, wiege es.
Die vertraute Fremde schaut mich im Spiegel an.
Schweigt.
Ich ramme meine Faust in den Spiegel.
Nehme eine Scherbe.
Und schneide meine Brust auf.
Mein Herz verlangt nach mir.
Ich setze es wieder ein.
<<Ich lasse nicht zu, dass jemand nach dir tritt>>,
sage ich und grinse mich in der Spiegelscherbe an.
Ich bin wieder ich.
Denn ich habe mein Herz
gesehen.
Alles oder Nichts
Es pocht.
Pocht in meinem Hinterkopf, erdrückt mich mit seiner gesamten Macht, bis ich auf die Knie falle und schreie.
Ich fühle es, schmecke die salzigen Tränen auf meiner Lippe, trinke sie, diese Tränen.
Sie sind aus Wut gemacht, aus Staub.
Staub unausgesprochener Worte, Warte die sich auf meine Zunge legen und doch nie den Weg nach draußen finden.
Das pochen ist doch nicht Wut,
es ist Angst.
Ja, Angst...
Vor allem und doch vor dem Nichts, vor dem Anderen, vor dem Schmerz.
Angst davor andere zu verletzen.
Es pocht immernoch.
Was ist, wenn es sich verändert, das eine ungeschriebene, und doch schreibbare Wort?
Das Wort ist mächtig, berührt mich, tief.
Eine Hand streckt es nach mir aus, zielt auf mein Herz.
L I E B E.
Fünf Buchstaben, die die Welt überbrücken.
Ich will schreien, nur schreien, bis meine Stimme die Grenze zur Heiserkeit überschreitet, bis ich mich an diesem Schrei verschlucke und würge.
Alles.
Oder Nichts.
Meine Augen sind scheinbar leer.
Ich tue so, als fühle ich nichts, bis mein Herz mich erdrückt.
Nur die Tränen.
Schutz.
Es tut mir leid.
Konversation mit dem Stern.
<<Was ist Liebe?>>,fragte mich ein kleiner Stern.
Ich lächelte und schaute ihn an.Wartete.
<<Was ist Liebe?>>,wiederholte der Stern,voller Sehnsucht.
Ich atmete aus, atmete ein,bis seine Sehnsucht mein Herz mit Flammen füllte.
Doch der Stern,dem ich nie geantwortet hatte,fiel eines Tages vom Himmel.
Fiel tief.
Und ich streckte meine Hand ausund fing ihn auf.
<<Das ist Liebe>>,sagte ich zu ihm.
Texte: Copyright liegt ganz bei mir, Calin.
Tag der Veröffentlichung: 17.01.2011
Alle Rechte vorbehalten
Widmung:
Für die Welt.