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Hi, das ist meine Geschichte.

Jede Nacht erlebte ich was mich vor vier Jahren seelisch in Stücke gerissen hatte. Damals war ich sechzehn. Sechzehn und wurde eine der am meisten gefürchteten Jägerinnen dieses Zeitalters. Die Menschheit wurde von Vampiren, Werwölfen und anderen schrecklichen Wesen bedroht.
Meine Mutter war Spanierin und sie hatte wunderschönes, langes, schwarzes Haar, welches sie immer offen trug.
Nun.Ich bin selbst unter den Jägern eine biologische Sensation gewesen. Denn mein Vater war ein Vampir. Seinen Namen kannte ich nicht. Meine Mutter hatte mir nur immer erzählt, dass sie einem hübschen und ziemlich charmantem Mann in einer Bar begegnet war. Sie wäre nie darauf gekommen, dass er ein Vampir sein könnte.
Als sie dann nach einem netten und spaßigen Abend nach Hause gehen wollte, lauerte er ihr in einer Gasse auf. Er drohte ihr damit ihre Familie zu töten wenn sie ihm nicht folgen würde. Also tat sie es. Er schleppte sie in seine Wohnung und missbrauchte sie. Meine Großeltern fanden sie dann übel zugerichtet, wie sie bewusstlos und nur in eine Decke gehüllt vor der Tür auftauchte. Wochenlang lag sie mit gebrochenen Gliedern und Prellungen im Krankenhaus. Sie war achtzehn als das alles passierte. Es passierte sehr häufig, dass Menschen von Vampiren vergewaltigt wurden und noch nie wurde einer von den Opfern schwanger. Meine Mutter machte trotzdem einen Schwangerschaftstest. Und heraus kam, dass sie ein Kind bekommen würde, welches zur hälfte Vampir sein würde.
Ach ja. Meine Mutter hieß Estelle. Und natürlich war es keine gewöhnliche Schwangerschaft. Sie war zwölf, statt neun Monate, mit mir schwanger.

Als Neugeborene war ich nicht anders als andere Babys auch. Eigentlich war ich einigermaßen normal, bis zu meinem sechzehnten Geburtstag. Nun ja. Ganz normal war ich dann doch nicht. Ich konnte nämlich Vampire und all die anderen mystischen Wesen spüren. Ich konnte die Kälte die sie umgab in meinem Geist spüren. Es war wie eine düstere Aura, die diese Wesen umgab. Das einzige was ich von meiner Mutter hatte, waren die Haare, die geschwungenen, weichen Lippen und die schöne Singstimme. Sie sagte immer meine schönen, saphirblauen Augen hatte ich von meinem Vater, genau wie die blasse Haut. Alles war für meine unnormalen Verhältnisse so ziemlich normal. Aber dann, an meinem sechzehnten Geburtstag bekam ich auf einmal Blutdurst. Ich hätte meine Mom beinahe umgebracht, so wahnsinnig war ich vor Durst gewesen. Ich konnte mich noch jetzt daran erinnern, wie süß und herb ihr Blut geschmeckt hatte. Mir kam es so vor als wär es Ambrosia. Etwas so köstliches hatte ich vorher noch nie geschmeckt. Als ich mich so weit wider unter Kontrolle hatte, dass ich mich von ihr losreißen konnte, war sie kurz vor der Bewusstlosigkeit. Und obwohl ich ihr dies angetan hatte, sah sie mich mit solch einer Liebe an, dass es mir schier das Herz zerriss. Ich fuhr sie ins Krankenhaus und hinterließ ihr eine Nachricht, dass ich zu gefährlich sei um weiterhin in ihrer Nähe sein zu können und verließ die Stadt.
Ach ja, bevor ichs vergesse. Mein Name ist Elea, was eigentlich eine Kurzform von Eleonora ist.
Also. Nachdem ich die Stadt verlassen hatte ging ich zu den Jägerinnen, welche mich sofort aufnahmen und mir zeigten wie man Kämpft. Ich lernte mit so ziemlich allen Waffen zu kämpfen. Mit Pistolen, Messern, Schwertern aller Art, Wurfäxten, und so weiter. Nach drei Jahren hartem Training und üben im kontrollieren meines Blutdurstes kehrte ich ,nach weiteren drei Jahren im erfolgreichen Jagen von Monstern, zu meiner Mom zurück.

>>Oh, Dios mío Eleonora! Pensé que habías muerto! ¿Dónde estaba usted durante los seis largos años?<<, sagte meine Mom als ich zur Tür hereinkam.
Übersetzt hieß es, >Oh mein Gott Eleonora! Ich dachte du wärst tot! Wo warst du die ganzen sechs Jahre lang?Elea

. Ihr amüsiert mich. Und es kommt selten vor dass man noch etwas amüsant fintet wenn man so lange gelebt hat wie ich.<<
>>Oh wie schön! Dann hab ich ja endlich geschafft was ich mir schon immer erträumt hatte...einen alten Vampir zu amüsieren

.<<, schnaubte ich wütend und funkelte ihn zornig an.
Anstatt mich anzufallen und mir die Kehle herauszureißen lachte er nur. Verwundert runzelte ich die Stirn. Der Typ war so überhaupt nicht einzuschätzen. Ich konnte nie wissen, was er als nächstes geplant hatte.
>>Ihr habt tatsächlich Mumm. Auch dass hab ich nicht von Euch erwartet. Es wird mir eine Freude sein Euch zu beschützen.<<, frohlockte er.
>>Was? Mich beschützen? Ich brauche niemanden der mich beschützt! Ich kann gut auf mich selber aufpassen!<<, zischte ich wütend.
>>Es mag schon sein, dass Ihr auf Euch aufpassen könnt wenn es um weniger mächtige Wesen geht. Doch der Werwolf der es auf Sie abgesehen hat ist über dreitausend Jahre alt. Er ist der älteste und mächtigste aller Werwölfe. Demnach denke ich dass ihr sehrwohl meine Hilfe benötigen werde. Und ob es Euch gefällt oder nicht ich werde Euch zur Seite stehen und euch beschützen und wenn ich mein Leben dafür geben muss dass Euch nichts geschieht.<<, sagte er entschlossen und mit strenger Stimme.
In mir tobte ein wütender Sturm der darum bat freigelassen zu werden. Aber das konnte ich nicht tun. Denn wenn ich es tat, konnte ich mich nicht mehr kontrollieren und würde brutalst töten. Einmal war das schon passiert. Vier Jahre war es her, da hatte ich mich einmal heftig mit einem Werwolf in die Haare gekriegt und ihn dann mit dein Reißzähnen in Stücke gerissen. Er wollte mich noch nicht einmal angreifen...wir hatten uns nur gezankt.
Also schluckte ich meine Wut hinunter und sah Louis zornig in die Augen.
>>Na schön. Von mir aus darfst du mich beschützen...Moment mal! Ist des vielleicht der gleiche perverse Werwolf der auch hinter meiner Mutter her ist?<<, sagte ich entsetzt.
>>Ja. Und er ist hinter deiner Mutter her weil er dich will. Und damit meine ich nicht dass er Euch töten will, sondern dass er Kinder zeugen will die zur hälfte Werwolf und zur anderen zum Teil Mensch und Vampir zugleich sind. Sein Name ist Amaris Moonlove. Und er wird dich finden wenn du nicht von hier fort gehst.<<
>>Was ist mit meiner Mutter? Er wird sie gefangennehmen wenn sie hier bleibt, nur um mich zu bekommen.<<
>>Ja, ich weis. Deshalb wird einer meiner Männer sie unter seine Fittiche nehmen und mit seinem Leben beschützen.<<
>>Wiso wollt ihr mich und meine Mutter mit dem Leben beschützen? Was ist so besonders an mir?<<, fragte ich ihn bestürzt.
>>Du bist die, die Halb Mensch, Halb Vampir ist. Vor hundert Jahren hat ein Magier deine Ankunft vorhergesagt und dass du die Seelengefährtin des ersten Vampirs des Rebellenordens sein würdest...Und der bin ich.<<, sagte er, wurde rot und setzte dann sofort wider seine gleichgültige Maske auf. Mir klappte die Kinnlade herunter. Das erklärte so einiges! Deshalb fühlte ich mich also so von ihm angezogen und wohl in seiner Nähe. Nun, jetzt war wenigstens eins der vielen Rätsel meines Lebens gelöst.
>>Ich bin also deine

Seelengefährtin, ja? Hab ich das richtig verstanden? Oder denkst

du nur dass ich deine Seelengefährtin bin?<<, fragte ich immer noch geschockt von der seltsamen Neuigkeit.
>>Ich bin mir sicher dass du es bist. Ich wusste es sofort als ich dir heute abend zum ersten Mal in die Augen sah. Jahre lang spürte ich nur Groll und Zorn in mir. Bis jetzt. Jetzt spüre ich Liebe und endlich wieder Wärme. Ich habe diese seit meiner Verwandlung nicht mehr gespürt.<<, sagte er sanft und strich mir zaghaft über die Wange.
>>Aber du kennst mich doch gar nicht. Und ich kenne dich nicht. Wir wissen nichts voneinander.<<, murmelte ich.
>>Wir werden uns besser kennenlernen. Und nun...pack deine Sachen. Bei Morgengrauen reisen wir ab.<<, sagte er bestimmt.
Das war ein klarer Befehl gewesen. Ich hasste es wenn man mir etwas vorschrieb. Darüber würde ich mit ihm reden müssen, er war es wohl gewöhnt, dass alle nach seiner Pfeife tanzten. Aber nicht mit mir! Es mochte zwar stimmen dass wir Seelengefähren waren, und wenn ich ihm in die Augen sah und die unerklärliche Liebe spürte wusste ich es, doch deswegen war er nie und nimmer mein Herr.
>>Meine Sachen sind noch gepackt. Ich bin noch gar nicht dazu gekommen sie überhaupt auszupacken, da du ja kurz nachdem ich angekommen bin hier aufgekreuzt bist.<<, sagte ich und funkelte ihn an.
>>Was ist denn? Ist es denn so unerklärlich für dich dass ich meine wahre Liebe bei mir in Sicherheit wiegen möchte?<<, fragte er verwundert.
>>Das ist es nicht. Die Tatsache dass du denkst du könntest mir etwas vorschreiben, als wär ich einer deiner Männer oder Bediensteten, dass ist es was mich so sauer macht. Es mag zwar sein dass du das mit deinen Leuten und so machen kannst, aber nicht...mit...mir!<<, knurrte ich wütend.
>>Das können wir auch noch besprechen wenn du in Sicherheit bist. Jetzt verabschiede dich erst einmal von deiner Mutter und ruh dich etwas aus, damit du morgen fit bist. Ich bitte dich darum.<<, sagte er beschwichtigend.
>>Klingt schon besser. Ist wenigstens kein richtiger Befehl mehr. Wo wohnen wir dann eigentlich?<<, fragte ich ihn neugierig.
>>Ich habe einen Wohnsitz in New York, Manhattan, Seattle, Madrid, Paris, London und noch in anderen kleineren Städten auf dem Globus verteilt. Du darfst entscheiden wo wir die nächste Zeit verbringen werden.<<, zählte er auf.
>>Hmmm. Dann würde ich gerne in New York wohnen, denn da ist ein Sitz von den Jägerinnen. Und eine meiner besten Freundinnen, sie ist auch eine Jägerin, wurde gerade dorthin versetzt. Ihr Name ist Daylina, sie ist mit einem Magier namens Gerret zusammen. Sie sind jetzt seit fünf Jahren verheiratet.<<, sagte ich grinsend und dachte an die chaotischen Seiten meiner Freundin. Wir waren zusammen immer die kindischten unter den Jägerinnen und auch die, die am meisten Ärger machten und in große Schwierigkeiten gerieten.
>>Nun gut. Wenn es dein Wunsch ist, gehen wir dort hin.<<, murmelte er.
>>Danke.<<, sagte ich liebevoll und küsste ihn zögerlich auf die Wange.
Mit etwas geröteten Wangen rannte ich die Treppenstufen hinauf und ging ins Schlafzimmer meiner Mutter um mich zu verabschieden.

Am nächsten Morgen fuhren wir pünktlich bei Sonnenaufgang los. Auf dem Weg nach New York wechselten wir kein Wort. Ich war tief in Gedanken versunken und freute mich schon auf das wiedersehen mit meiner Freundin, die ich jetzt schon seit einem Jahr nicht mehr gesehen hatte. Nach einigen Stunden fiel ich in einen unruhigen Schlaf. Nach gefühlten Minuten wurde ich sanft wachgerüttelt.
>>Wir sin da. Es ist zwar etwas bescheiden aber ich denke es wird dir dennoch gefallen.<<, sagte Louis sanft.
Was er als bescheiden beschrieb war eine riesige Monstervilla mit Pool, einem riesigen Garten und einer modernen Scheune, die als Stall für die Pferde genutzt wurde. Von innen sah das ganze noch größer aus. Alles war modern mit einem Hauch von 18. Jahrhundert eingerichtet. In mein Schlafgemach

wurde ich von einem seiner Butler gebracht. Von einem Butler! Ich hatte zwar geahnt, dass Louis in seinem langen Leben viel Geld zusammengebracht hatte...aber so viel?
Für den Abend hatte ich mir vorgenommen in die gigantische Bibliothek zu gehen, die gleich rechts den Flur entlang von meinem Zimmer war. Louis hatte mir erzählt, dass dort Tagebücher von den berühmtesten Jägerinnen waren, die die Welt in den letzten fünfhundert Jahren gesehen hatte. Von ihnen würde ich lernen können.

Die Bibleothek war ein großer, runder Raum mit Goldferzierungen überall. Die Bücherregale gingen bis nach oben zur Decke, und die war mindestens zwanzig Meter über mir. Die Bibleothek hatte so gar eine Bibliothekarin. Und zwar so eine, wie man sichs vorstellt, Eine ältere Dame mit Brille und total veralteten Klamotten, die sich während dem lesen immer wider die Brille, gedankenverloren und ohne es überhaupt zu bemerken, hoch schiebt.
Stunden lang stöberte ich in den abertausend Büchern und konnte mich erst losreißen als ich Louis hinter mir spürte.
>>Und, gefällt es dir hier? Findest du die Lektüren fesselnd?<<, fragte er mit höflicher neugier.
>>Ja und wie. Es ist einfach total aufregend, was diese Jägerinnen alles durchgemacht, und wie sie es bewältigt haben. Oh, und nicht nur die sind toll, eigentlich sind alle Bücher hier richtige Süchtigmacher.<<, sagte ich grinsend.
>>Es freut mich sehr dass dir die Bücher so gefallen. Und wie viele hast du in den letzten Stunden gelesen, wenn ich fragen darf?<<
>>Klar darfst du. Hmmm...ich glaub es waren so um die zwanzig Bücher, die mitgezählt bei denen ich nur durchgeblättert habe, was auf die meisten zutrifft.<<
Louis fing an zu lachen, ich stimmte nach einer Weile ein.

Einige Stunden später saßen wir im Wohnzimmer, sahen uns irgendeinen seltsamen Horrorfilm an und tranken Blut aus Weingläsern. Vorher hatte ich so was nie gemacht, und da dachte ich immer dass Vampire nur in Büchern und Filmen Blut aus Weingläsern trinken. Und jetzt tat ich es selber!
Louis hatte den Arm um meine Schultern gelegt und saß lässig neben mir. Immer wider musste ich ihn ansehen, vor allem seine geschmeidigen Lippen, welche einen gerade dazu verführten, sie küssen zu wollen. Ein paar mal erwiderte er meinen Blick und hatte dabei ein wissendes Grinsen im Gesicht. Er wusste haargenau

welche Wirkung er auf mich hatte.
Einige Stunden verbrachten damit uns gegenseitig auch noch die dümmsten Fragen zu stellen die uns einfielen, dadurch lernten wir uns viel besser kennen.
Irgendwann beugte er sich blitzschnell zu mir herunter und küsste mich kurz aber sanft. Dann löste er sich wider von mir und wich zurück um mich ganz genau zu mustern und meine Gedanken zu erahnen. Er befürchtete wohl, seinem Gesichtsausdruck nach, dass ich ihm wütend eine scheuern und dann davonstürmen würde. Doch ich tat genau das Gegenteil, ich zog ihn an mich und küsste ihn leidenschaftlich. Zärtlich erforschte er jeden Winkel meines Mundes, so als wollte er sich alles ganz genau einprägen. Unsere Zungen lieferten sich ein heftiges Duell während ich ihn noch näher an mich zog. Er gab ein sehliges Stöhnen von sich und begann zögerlich mich zu streicheln. Mit einem breiten Grinsen im Gesicht und leuchtenden Augen hob er mich hoch und trug mich nach oben in mein Schlafzimmer wo wir eine schöne und lange

Nacht verbrachten.

Die Monate vergingen wie im Flug. Und schon nach kurzer Zeit bemerkte ich wie tief unsere Liebe wirklich ging. Er trainierte täglich mit mir, damit ich im kämpfen besser wurde. Nach ein paar Wochen konnte ich ihn sogar schon besiegen, was er für ziemlich erstaunlich fand. Weitere Wochen vergingen und wir kamen uns jeden Tag näher, bald vertrauten wir uns blind, erzählten uns einfach alles. Ich wusste alles über ihn, so wie er über mich.
Dann eines Nachts, als wir schon geschlafen hatten, klopfte es plötzlich an der Tür.
>>Herein.<<, sagte Louis.
Es war sein bester Freund und Kämpfer, Brad.
>>Was ist los Brad? Ist etwas passiert?<<, fragte Louis ihn, sofort alamiert von seinem Gesichtsausdruck.
>>Amaris Moonlove, der Werwolf belagert uns mit seiner kleinen Armee von Hunden.<<, sagte Alec bitter.
>>Der miese kleine Wichser traut sich das echt? Wie bescheuert und blöd kann man eigentlich sein?<<, zischte ich wütend, dass die schönen Wochen jetzt vorbei sein würden.
>>Nun gut. Wenn er meint sich mit uns messen zu können, werde ich mal ein Wörtchen mit ihm reden.<<, sagte Louis bestimmt, stieg aus dem Bett und zog sich an.
>>Ich komme mit.<<, teilte ich ihm mit uns sah ihm streng in die Augen, als er gerade wiedersprechen wollte. Dann zuckte er einfach mit den Schultern, zog den Vorhang beiseite und ging auf den Balkon, auf welchem man zum Eingangstor sehen konnte und die, die davor standen ihn sehen konnten. Ich folgte ihm.
Zu dritt gingen wir auf den riesigen Balkon und blickten auf die Ansammlung von Wölfen. Einer von ihnen verwandelte sich. Anstelle des riesigen Wolfes, stand nun ein junger Mann mit schwarzen Augen und langen, struppigen Haaren. Er bleckte die Zähne und schmachtete Louis an.
Verwirrt flüsterte ich Louis zu, >>Ist der böse Werwolf etwa schwul?<<
Louis grinste mich vielsagend an und ich brach in lautes Gelächter aus. >Ein schwuler Werwolfanführer!Rutsche=

<<, fragte ich ihn abermals ungläubig.
>>Nur weil ich ein alter Vampir bin, heißt das nicht, dass ich nicht auch ein wenig Humor haben kann. Und außerdem amüsiert es mich, wenn ich Wölfen vom Berg runterkullern sehe. Sie werden keineswegs verletzt, sie landen nur in einer riesigen Schlammgrube.<<, sagte er breit grinsend und brach in lautes Gelächter aus. Er benahm sich schon seltsam für sein Alter. Louis war so anders, als alle anderen Vampire denen ich begegnet war. Und genau diese Eigenschaften liebte ich am meisten an ihm.
>>Nun, lass uns wieder hineingehen.<<, sagte Louis gerade, als einer seiner Untergebenen, mit einem Handy in der Hand auf uns zugerannt kam.
>>Und was ist nun schon wieder?<<, fragte Louis.
>>Ein Anruf von Amaris, mein Herr.<<
Stirnrunzelnd nahm er das Handy entgegen.
>>Ja?...Natürlich, wie konnte ich das nur vergessen, Amaris. Die Prophezeiung, die du dir einbildest einmal von einem Priester der Magie gehört zu haben. Ja, klar. Als ob ich sie dir überlassen würde, du feiger Hund. Nicht gleich eingeschnappt sein, mein Freund. Nein ich gebe mich nicht geschlagen....Nun, dass muss sie selber entscheiden. In Ordnung, der fairness wegen und unserer Gesetze...Elea, Liebes. Amaris möchte mit dir sprechen.<<, wandte er sich schließlich an mich.
Ich nickte und er gab mir das Handy.
>>Hallo, Amaris.<<, begrüßte ich ihn.
>>Guten Tag, mein junges Halbblut. Ich wollte dir nur sagen, dass wir deine Mutter entführt und den Freund von Louis, der sie beschützte getötet haben. Wir werden sie töten, wenn du dich nicht in einem fairen Duell mit meinem Bruder misst, der dich bekommen soll. Erst dann werden deine Mutter und du frei sein, falls ihr gewinnt.<<, sagte Amaris.
Mir stockte der Atem. Meine Mutter! Sie haben meine Mutter gefangen genommen! Ich legte eine Hand aufs Handy und flüsterte leise zu Louis,
>>Er sagt er hätte meine Mutter gefangen genommen und deinen Freund getötet. Undd dass sie auch meine Mom töten werden, wenn ich nicht in einem Duell gegen seinen Bruder antrete.<<
Er starrte mich geschockt an und ergriff sein eigenes Handy. Er wählte hektisch eine Nummer und murmelte ein paar Worte in einer fremden Sprache, mit irgendjemanden, den er Ricardo nannte. Nachdem er aufgelegt hatte, sah er mich traurig an und strich mir sanft über die Wange.
>>Es stimmt. Einer meiner engsten Freunde hat gerade eben die Leiche meines Freundes gefunden. Ich denke, wenn du deine Mutter retten willst, wirst du das Duell gewinnen müssen. Wenn du verlierst, gehörst du den Wölfen. So lautet unser Gesetz.<<, nuschelte er mir leise ins Ohr. Mein Herz verkrampfte sich schmerzhaft und nur mit größter Überwindung bekam ich die nächsten Wörter zischend heraus.
>>In Ordnund, Arschgesicht. Ich werde gegen deinen Bruder antreten...Und ich werde gewinnen, verlass dich drauf.<<
Als er sich verabschiedete klang er schon nicht mehr so sicher wie gerade eben aber nun, da es beschlossen war, konnte er keinen Rückzieher mehr machen. Ich war mit den Gesetzten der magischen Wesen äußerst genau vertraut. Immerhin ist dies das Grundwissen eines jeden Jägers.

Heute abend würde es so weit sein. Deshalb fuhren wir gleich am frühen Morgen los um meine Freundin zu besuchen.
>>Daylina!<<, flüsterte ich überglücklich, meine beste Freundin nach so langer Zeit wieder zu sehen.
>>Elea! Schön dich wiederzusehen.<<, flüsterte sie mir zu und wir fielen uns in die Arme.
>>Wie geht es dir?<<, fragte ich sie, als wir im Wohnzimmer angekommen waren.
>>Ganz gut. Und dir? Was ist in den letzten Monaten alles passiert?<<, fragte sie mich neugierig.

Und so erzählte ich ihr alles. Von dem Zeitpunkt an, an dem ich Louis das erst mal getroffen hatte. Nachdem ich mit dem erzählen fertig war, starrte mich Daylina geschockt an.
>>Ein schwuler

Werwolf ist hinter dir her? Du willst mich doch verarschen oder?<<, ungläubig starrte sie mich an.
>>Es ist kein Witz, ehrlich. Ich wünschte mir, dass es so wäre. Heute abend muss in einem Duell mit einem Werwolf um das Leben meiner Mutter kämpfen, und meinem. Glaub mir, ich wäre echt froh, wenn diese Hündchen mich in Ruhe ließen.<<, sagte ich grinsend.
Lousi unterhielt sich währenddessen mit dem Mann von Daylina.

Einige Stunden später fuhren wir wieder nach Hause. Dort, auf der Wiese vor dem riesenhaften Haus, in dem ich die letzten paar Monate gelebt hatte, würde das Duell stattfinden. Louis steckte mich in meine Kampfkleidung und schnallte mir ein Dutzend verschiedene Waffen an meinen Körper. Lange Messer, kürzere Messer, Wurfmesser, und ein oder zwei Pistolen. Alles aus Silber, versteht sich. Nun war ich bereit.
Nach einer weiteren Stunde erschienen die Werwölfe. Als ich bemerkte, wie schnell mein Herz schlug, atmete ich ein paar mal tief durch um mich zu beruhigen.
Ich würde diesen Kampf schon gewinnen, so wie viele davor auch. Der Bruder, von dem Amaris gesprochen hatte, war mindestens zwei Meter groß und bestand nur aus Muskeln. Er brachte wohl über hundert Kilogramm auf die Waage. Böse grinsen starrte er mich an. Woran er dachte, war in seinem Blick überdeutlich zu lesen. So ein Schwein! Ich schnappte mir zwei meiner Messer und stellte mich kampfbereit in die Mitte der Wiese. Er stellte sich mir gegenüber. Um uns herum hatte sich ein riesiges Publikum aus Werwölfen und Vampiren versammelt, die uns gebannt anstarrten. Vor allem mich, das legendäre Halbblut.
>>Ich werde nun die offiziellen Regeln dieses Duells verkünden. Alles ist erlaubt. Nur eine bestimmte Regel gibt es: Ihr dürft euch gegenseitig nicht töten. Höchstens so schlimm verletzten, dass man noch geheilt werden kann. Verstanden?...Dann LOS!<<, brüllte der Gesetzeshüter der Vampire.
Langsam umkreisten wir uns. Ich wartete dass er angriff und er wartete darauf, dass ich angriff. Wir umkreisten uns weiter. Dann bemerkte ich ein leichtes zucken im rechten Bein von Chris, so hieß er nämlich. Ich wirbelte zur Seite, als er mit scharfen Krallen nach mir schnappte. Er ließ sich davon nicht beirren und schlug nach mir. Gerade noch rechtzeitig ließ ich mich fallen und vollführte eine gekonnte Rückwärtsrolle. Doch leider kam ich zu langsam wieder hoch und er verpasste mir einen heftigen Tritt gegen die Rippen, sodass ich mehrere Meter weit flog und einige Rippen brechen hörte. Trotz der Schmerzen rappelte ich mich wieder auf und spuckte das Blut aus, dass sich in meinem Mund gesammelt hatte. Mir war egal, wie undamenhaft es aussah. Als Chris näherkam, warf ich eins meiner Messer, welches sich tief in seine Brust bohrte, direkt über dem Herzen. Er tat unbeeindruckt und riss es sich aus seinem Fleisch. Dann verwandelte er sich. Ich nutzte die Gelegenheit und sprang. Ich stieß mich an seinem Kopf ab und schlug einen Salto über ihn hinweg. Während er versuchte seine Kopfschmerzen loszuwerden, umkreiste ich ihn schon wieder. Meine Rippen schmerzten schrecklich und bei jeder Bewegung schossen Schmerzwellen durch meinen Körper. Als er sich wieder erholt hatte sprang er auf mich zu und wieder war ich zu langsam und er riss mir mit seinen Krallen den Rücken auf. Gequält schrie ich auf. Dann zog ich blitzschnell eine der Pistolen und feuerte eine ganze Salve auf ihn ab. Jede Kugel traf sein Ziel. Dennoch war er noch immer nicht geschwächt. Wieder sprang er auf mich zu. Dieses mal konnte ich mich schnell genug unter ihm ducken und rammte ihm mein anderes Messer so tief in den Magen, dass es an der anderen Seite wieder hervorschaute. Da brach der ach so starke Wolf jaulend in sich zusammen und blieb reglos liegen. Ich hatte gewonnen! Durch den hohen Blutverlust schwankte ich leicht. Irgendjemand fing mich auf und hielt mir eine Flasche mit zwei Litern Blut hin. Ich ergriff sie und trank sie völlig leer. Das vertraute Kribbeln setzte ein als meine Wunden sich schlossen. Ich sah auf und blickte in die sorgenvollen aber auch glücklichen Augen von Louis.
>>Jetzt ist alles überstanden.<<, sagte er nur. Aber das war genug. Meine Mutter und ich waren frei. Sie war schon in Louis und meinem Haus. Ich konnte sie deutlich hören. Jetzt würde alles gut werden. Während die Vampirbullen, mir fällt wirklich kein besserer Ausdruck für sie ein, Amaris und sein Rudel wegschleppten, die allesamt wild fluchten, gingen wir ins Haus.
Von jetzt an würde alles anders werden.

Ein halbes Jahr später hatten wir geheiratet. Meine Mom wohnte jetzt bei uns und ich war froh darüber. Louis war nun auch ein Jäger geworden und so machten wir geimeinsam Jagd auf die Monster der Nacht. Ich weiß, dass wir niemals normal leben könnten aber das war mir gleich. Ich wollte es gar nicht anders. Ich liebte Louis. Für ihn würde ich sterben. Bald darauf war unter allen Untoten bekannt, dass nun auch einer der Ihren Jagd auf sie machte und die Gerüchte über die Jägerin, die zur Hälfte Vampir war, häuften sich. Andauernd wurden Auftragskiller auf uns angesetzt. Aber ich würde mein jetztiges Leben um keinen Preis aufgeben. Und außerdem...was wäre das Leben schon ohne ein paar nervenaufreibende Herausforderungen? Ich weiß es kling verrückt, aber ich empfinde es so. Wens stört, der kann sich ruhig bei mir beschweren. Aber glaubt nicht, dass ich auf irgendwelche Ratschläge zu einem einfacheren und sicheren Leben hören würde. Ich liebe das Abenteuer. Auch wenn ich dabei öfter verletzt werde.
Danke, dass ihr meine kleine Geschichte mit mir zusammen erlebt habt. Das wichtigste für mich ist nun Louis und das was er mir täglich schenkt...

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Tag der Veröffentlichung: 11.10.2011

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