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Editorial

Namibia fesselt durch seine unbeschreibliche Vielfalt. Zunächst taucht man ein in die quirlige Hektik der Hauptstadt Windhoek und fühlt sich versetzt in eine moderne europäische oder amerikanische Stadt. Kaum aber hat man Windhoek verlassen, bietet sich das Land in seiner grandiosen Weite. Man wird gepackt vom Gefühl der Einsamkeit, gepaart mit der Erkenntnis, wie klein und unbedeutend wir Menschen doch sind. In manchen Gegenden Namibias fühlt man sich, als wäre man Augenzeuge der ersten zu Stein gewordenen Momente nach Entstehung unseres Planeten. 

Zu unserem ersten Namibia-Besuch brechen wir auf im Januar. Die ersten Erfahrungen, was es heißt, in der Wüste unterwegs zu sein, machen wir auf unserer Autotour in den Süden. Ein wenig Unternehmungsgeist gehört wohl schon dazu, sich in den privaten Pkw zu setzen (ohne im Konvoi zu fahren) und die Zivilisation hinter sich zu lassen. Entlang der Wüste, der Kalahari, auf einer zunächst asphaltierten Straße, deren Breite einer durchschnittlichen Landstraße bei uns entspricht. Jeder entgegenkommende oder zu überholende Lkw wird mit einem innerlichen Stoßgebet begleitet. Die Pkw‘s, denen man unterwegs begegnet, sind im allgemeinen verkehrstauglich und - solange man bei Tageslicht unterwegs ist - schon von weitem zu sehen. Obwohl die flirrende Hitze über dem Asphalt wie eine Fata Morgana Visionen hervorrufen kann. Oder man befindet sich im bergigen Gelände und kann buchstäblich nicht sehen, was sich hinter der nächsten Kuppe oder hinter dem nächsten Berg verbirgt. Sieht man einen Wagen auf der Straße oder neben der Strecke stehen, nähert man sich mit der nötigen Vorsicht und Skepsis. Oft genügt ein Handzeichen des Fahrers und man weiß, man kann die Fahrt fortsetzen. Hilfe wird in diesem Fall nicht benötigt.

Aber es kann auch mal anders sein, mehr dazu wird später berichtet (siehe Buch 3: "Fish River Canyon" und Buch 5 "Versteinerte Dünen und das Sossusvlei").

Es hatte uns zahlreiche Nächte Vorarbeit und Planung über das Internet gekostet, die Übernachtungsmöglichkeiten bzw. Lodges auszusuchen und zu kontaktieren. Der Kontakt über Internet ist anzuraten, da manche Adressen nicht mehr aktuell oder außerhalb der Saison möglicherweise geschlossen sind. Von unterwegs unbedingt nochmal Kontakt mit der Pension oder Lodge aufnehmen, um sein Ankunftsdatum zu präzisieren!

Landkarten wurden gewälzt, wobei wir später erkennen müssen, dass diese nicht unbedingt zuverlässig sind. So geschah es auf unserer Irrfahrt bei den Uranminen von Trekkopje - siehe Buch 6 "Mondlandschaft und Spitzkoppe". Streckenwahl und Etappenlänge sind zu überlegen, vor allem in bezug auf die Notwendigkeit, Treibstoff zu tanken. Essens- und Getränkevorräte sind evtl. aufzustocken, das Eis für die Kühlbox, das dahinschmilzt wie Butter in der Sonne, ist nachzukaufen.

Es empfiehlt sich, jeweils nur Tagesetappen anzugehen, um vor Einbruch der Dunkelheit das Etappenziel erreicht zu haben. Man muß wissen, bei Überlandfahrten fehlt jegliche Beleuchtung. Nichts, außer den Sternen am Firmament oder der fahle Schein des Mondes. Die eigenen Scheinwerfer sind das einzige Licht, wenn man nachts unterwegs sein sollte, wovon meiner Erfahrung nach dringend abzuraten ist. Dazu kommt die Undefinierbarkeit des Fahrbahnrandes, vor allem, wenn man auf den berühmt-berüchtigten Gravel Roads unterwegs ist. Es kann schon mal vorkommen, dass ein Autofahrer entgegenkommt, der seine Scheinwerfer nicht eingeschaltet hat. Und - nicht zu vergessen und nicht zu unterschätzen - die Tiere in freier Wildbahn.

Auch in der Wüste können die Unwägbarkeiten des Wetters zuschlagen und eine geplante Strecke unpassierbar machen. Doch dazu später mehr...

 

Impressum

Verlag: BookRix GmbH & Co. KG

Texte: ©all rights reserved by Ursula Irma Scholz
Bildmaterialien: ©all rights reserved by Ursula Irma Scholz
Cover: ©all rights reserved by Ursula Irma Scholz
Tag der Veröffentlichung: 24.01.2013
ISBN: 978-3-7309-0858-7

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