Es war einmal ein König, der hatte drei Söhne. Und als sie zu Jünglingen heranwuchsen, begann er sich Gedanken zu machen, wer von ihnen eines Tages sein Nachfolger werden sollte. Da rief er sie schließlich zu sich und sprach: „Nun seid ihr im Palast aufgewachsen, habt bei meinen Beratern, Jägern und Rittern so manches gelernt, und doch seid ihr noch nicht bereit, einst selbst zu regieren. Denn eines können euch auch die besten Lehrer nicht vermitteln: das Leben selbst. Und weil sie alle mir untertan sind, tragen sie auch nicht das Gewicht meiner Macht. So konnten sie euch diese ebenfalls nicht vermitteln. Ihr seid Prinzen, und all meine Lehren habe ich euch im Laufe der Jahre schon gegeben. Doch König zu sein bedeutet mehr, als gekrönt zu werden und zu repräsentieren. Nur einen von euch kann ich als Nachfolger bestimmen, und noch bin ich mir unschlüssig. Daher sollt ihr drei nun für ein Jahr ausziehen in die Welt und dort eigenständig an Macht kommen, jeder auf seine Weise. So werdet ihr mir den Widrigkeiten und Risiken vertraut, welche sie mit sich bringt. Und ich werde euch hernach an euren Leistungen bemessen können.“
Die Prinzen hatten schon geahnt, dass sie ohne eine Prüfung ihrer Fähigkeiten nicht an die Krone kommen würden, und so zogen sie los, um ihr Glück zu machen.
Der älteste Sohn, der auch der größte und stärkste der drei war, ging zum obersten General der Armee und sagte: „Ein König stützt seine Macht auf die Schlagkraft seiner Armee, um das Land zu schützen und notfalls die Gesetze hart durchsetzen zu können. Nimm mich in die Armee auf, gib mir Verantwortung und ich zeige dir, dass ich binnen eines Jahres ein ordentliches Kommando über die Soldaten führe, die du mir anvertrautest. Ich werde ein wackerer Streiter und guter Anführer sein.“
Der General, der den Prinzen schon von früher kannte und wusste, dass er bei verschiedenen Rittern gelernt hatte, gab ihm diese Gelegenheit gern. Und sollte jener letztlich König werden, so wäre ein nahes Verhältnis zwischen König und Offizieren eine vorteilhafte Verbindung, meinte er und schlug ein.
Der zweite Sohn ging in die Unterstadt, in deren Gassen er sich gut auskannte, und gelangte zu einem Manne, der als reicher Händler bekannt war. Zu ihm sagte er: „Ein König stützt seine Macht auf den Einfluss, den er hat – und das muss nicht immer der Einfluss sein, der durch das Gesetz bewirkt wird. Nein, er muss alle Schliche kennen, taktieren, die Schwächen des Gegners erkennen und nutzen können, und sein langer Arm muss stets den richtigen Druck ausüben können, der zum Ergebnis führt: nicht zu viel, nicht zu wenig. Ich weiß, Ihr seid der heimliche König der Hauptstadt, der König der Heimlichkeiten. Nehmt mich in Eure Organisation auf, und ich werde mich binnen eines Jahres zu einer angemessen hohen Position hinaufarbeiten. Und sollte ich König werden… nun, Ihr wisst am besten, was Freunde in hohen Positionen wert sind.“
Der angebliche Händler, der sein Geld mit Glücksspiel sowie der Vermietung von Kutschen und Konkubinen gemacht hatte, nickte nur wissend und gab dem Prinzen sogleich einen soliden Posten bei der Verwaltung von Spielbetrieben und der Geldrückführung im Schuldenbereich.
Der jüngste Sohn aber wollte überhaupt nicht König werden. Außerdem schien ihm, dass sein ältester Bruder durch seinen Einsatz und sein anderer Bruder wegen seines Ehrgeizes ohnehin viel wahrscheinlichere Kandidaten für seinen Vater waren. Stattdessen interessierte ihn der Umstand, dass trotz der weisen Regentschaft des Vaters immer wieder Bittsteller ankamen, immer wieder Streitigkeiten geschlichtet und Verbrechen gerichtet werden mussten. Es schien trotz aller Mühen somit nicht alles zum Besten zu stehen.
So ging er auf den großen Marktplatz und sah sich das Treiben dort genau an. Er hörte den Verkaufsverhandlungen, dem alltäglichen Geschwätz und dem Gemurmel der Menge zu. So erfuhr er zunächst einiges über die Nöte der Händler: dass sie nicht immer rechtzeitig Nachschub erhielten, weil bisweilen Händlerkarawanen überfallen wurden und dass manche Kunden mit falschen Münzen betrogen. Die Kunden wiederum beklagten die hohen Preise der Waren und waren in ständiger Sorge vor Taschendieben.
Der Prinz redete mit manchen Händlern über die Preise und erfuhr, dass es natürlich an den Ausfällen durch die Überfälle läge und generell an den hohen Steuern für Gewerbetreibende. All dies notierte er sich, und am Abend half er den Händlern beim Abbau ihrer Stände.
Am nächsten Tag ging er durch die Gassen und sprach mit den Bettlern, wobei er jedem davon zwei Kupferstücke in die Schale warf.
„Weshalb bettelst du?“ war eine seine ersten Fragen.
Die Bettler, gewohnt, als faules oder dummes Pack betrachtet zu werden, waren zuerst widerwillig, Auskunft zu geben, aber der Prinz fragte so höflich, dass man nicht vermeinen konnte, er mache sich über sie lustig. So erfuhr er mit der Zeit manches schwere Schicksal – über jene, die durch Krankheit, Schulden, Leid, Schwächen und Intrigen in diese Lage geraten waren. Er fand Veteranen des Militärs vor, die in den südlichen Grenzkriegen schwer verletzt worden waren und für keine ordentliche Arbeit mehr taugten. Es gab Männer, die ihr Vermögen und ihr Heim durch Schicksalsschläge oder Spielsucht verloren hatten und nun keinen Fuß mehr fassen konnten, da man ihnen nicht traute, und natürlich waren auch entlassene Strafgefangene dabei, die ohnehin niemand mehr einstellen wollte.
Wie die meisten Wohlhabenden schien ihm ein Ausweg zu sein, dass zumindest diejenigen, die gesund genug zum Arbeiten waren, dies angingen, aber ein alter Bettler, der nur noch mit Hilfe eines Stockes gehen konnte, krächzte: „Ein Herr wie Ihr kann dies leicht sagen, denn Ihr seht gesund, respektabel und vertrauenswürdig aus. Seht aber uns an! Meint Ihr, wir würden aus freien Stücken um Almosen betteln? Wir tun dies, weil es keinen anderen Weg für uns gibt. Danke für Eure Anteilnahme und Euer Kupfer, aber so einfach ist es nicht.“
Der junge Prinz bedankte sich, machte sich weitere Notizen und versprach, wiederzukommen. Zunächst ging er jedoch in einen Laden für gebrauchte Kleidung und suchte sich dort eine alte verschlissene Robe heraus, die wohl mal einem Wanderprediger gehört haben musste, jetzt aber recht fadenscheinig und verwaschen aussah. In dieser Nacht wechselte er die Kleidung und beschloss, keinen Barbier mehr aufzusuchen, bis die Sache geklärt war. In einem Wäldchen beschaffte er sich zudem einen Stecken, der als Wanderstab tauglich war.
So ging er schließlich wieder zum Markt, als dieser eröffnete, und wandte sich an die Händler, die ihn durchaus wiedererkannten. Angesprochen auf seinen Aufzug, meinte der junge Mann nur, er habe Erleuchtung gefunden, und kam dann auf das eigentliche Thema zu sprechen.
„Euch Händler treibt die Sorge vor Unehrlichkeit der Kundschaft an, seien es falsche Münzen oder Diebstähle der ausgelegten Ware. Die Kunden sorgen sich ebenso um ihre Sicherheit und finden eure Preise zu hoch – die ja nur so hoch sind, weil ihr Falschgeld und Diebstähle kompensieren müsst. Es wäre also für alle besser, wenn es Personen gäbe, die euch bei der Prüfung des Geldes und beim Bewachen der Stände behilflich sind. Mehr aufmerksame Augen führten gleichzeitig dazu, dass Taschendiebe es deutlich schwerer haben.“
„Das mag sein“, räumten die Händler ein, „aber neues Personal führt ja ebenfalls zu Mehrkosten, die dann wieder auf die Ware umgelegt müssten, und unterm Strich würde alles sogar teurer werden.“
„Nicht wenn das Personal sehr günstig ist“, meinte der berobte Prinz lächelnd, „ihr müsst ihm nur mehr als ein Almosen geben. Seht euch nur die zahlreichen Stände mit Früchten, Brot und Fleischspiessen an! Einen Teil der Ware werft ihr ohnehin am Ende des Tages fort. Davon könntet ihr die Leute leicht mit mehreren Mahlzeiten am Tag versorgen, ohne dass es euch auch nur ein Kupfer kostet, und wenn ihr alle zusammenlegt, dann ist der Anteil des Einzelnen äußerst gering. Als Gegenleistung erhaltet ihr nur noch gültiges Geld, es kommt keine Ware weg, und eure Kunden können sich sicherer fühlen – und besuchen den Markt dann lieber, das heißt länger und öfter. Ihr könntet sogar die Preise etwas senken, was noch mehr Kunden zum Kauf verleitet. Jeder gewinnt!“
„Euer Orden ist ja ganz schön gewitzt“, sagte darauf ein Händler aus dem Nachbarort, der den Prinzen nicht kannte, „aber wo wollt ihr diese günstigen Leute herholen?“
„Das lasst nur meine Sorge sein“, erwiderte der frischgebackene Ordensbruder, „ihr müsst ihnen nur eine Unterkunft bieten. Vielleicht ein leerstehendes Lagerhaus für den Anfang, eine große Scheune oder Ähnliches.“
Da berieten sich die Händler, bis einer vortrat und sagte: „Ich habe tatsächlich letztes Jahr ein zweites Lagerhaus gekauft, das ich eigentlich für den Ausbau meines Sortiments nutzen wollte. Es war günstig, weil es alt und das Dach undicht ist, und ich habe es noch nicht genutzt, weil mich durch die Überfälle so wenig an neuen Waren erreicht hat, dass ich noch alles im alten Haus lagern kann.“
„Dann stellt doch dieses Haus euren neuen Angestellten bereit, und das mit dem Dach nehmen wir schon in die Hand. Ihr könnt von den anderen Händlern, welche die Leute nicht verpflegen, einen Obulus als ausgleichende Miete verlangen, weil Ihr es ja nun nicht als Lager nutzen könnt. Aber wenn alle zusammenlegen – und wir haben hier am Markt ja über hundert Stände – dann wird niemand unangemessen belastet.“
„Wohlan“, sprach der Händler, „so wollen wir es halten, aber eure Leute sollen sich natürlich zunächst in der Sache beweisen.“
„Selbstverständlich.“
„Und wollt Ihr mir nun noch Euren Namen und den Eures Ordens verraten?“
Einige der Händler kicherten im Hintergrund, aber der Prinz lächelte gutmütig und meinte: „Ich bin Pr… Bruder Nimu vom Orden vom Besseren Leben“.
Damit ging er davon. Natürlich suchte er nun die Bettler auf, und zwar als erstes den alten Mann mit dem Gehstock.
„Oho, nun seht Ihr ja schon eher wie einer von uns aus“, meinte dieser mit einem verwunderten Lächeln.
„Und ihr alle könnt schon morgen wieder zur Gesellschaft gehören – jedenfalls die, die das möchten“, gab der junge Mann zurück.
„Wie das?“
Da erzählte er von seinem Plan. Der Alte rief einige andere Bettler herbei, berichtete ihnen davon – und sagte dazu, dass sich hier durchaus eine Gelegenheit böte, wie man sie so schnell nicht wieder erhalten würde, alles durch den Einfallsreichtum ihres neuen Freundes. Manche waren skeptisch, einige fühlten sich der Aufgabe nicht gewachsen, aber letztlich waren genug dabei, die es versuchen wollten. Ein ordentliches Dach über dem Kopf und frische Mahlzeiten – das war schon etwas.
„Aber eines gilt es zu beachten“, sagte der Ordensbruder warnend, „ihr müsst gegenüber den Händlern redlich sein und nicht etwa selbst lange Finger machen. Wenn nur einer von euch gierig wird, dann scheitert alles, und ihr landet alle wieder hier draußen.“
„Das haben wir schon verstanden, Meister“, brummte ein Veteran.
„Ah, und noch eines: ihr seid nun die Gehilfen der Händler und solltet vor ihnen und den Kunden einen guten Eindruck machen. Wascht euch am Brunnen und kauft euch neue… also, gebrauchte Kleidung. Diese Robe hier habe ich zum Beispiel aus dem Laden in der Eisengasse. Hier ist genug Geld, damit ihr euch auch entsprechend einkleiden könnt. Ihr sollt ja künftig nicht mehr gekleidet sein, um Mitleid zu erregen, sondern um euren guten Willen und …“ Er lächelte spitzbübisch, während er ein paar Silbermünzen hinlegte. „… die Ernsthaftigkeit des Ordens zu vertreten.“
„Des Ordens, Meister?“ fragte ein Einarmiger.
„Ja, des Ordens vom Besseren Leben. Ich finde, das ist ein guter Name. Jeder strebt doch danach, also wird kaum jemand etwas dagegen einzuwenden haben.“
„Das lässt sich hören“, versetzte der Alte.
„Sehr gut. Dann los. Ich werde morgen mal vorbeischauen und sehen, wie ihr zurechtkommt.“
Damit verabschiedete er sich.
Aber wie wunderte er sich, als er am nächsten Tag zum Markt kam! Da saßen die Gehilfen brav an den Ständen, allesamt in Roben gekleidet!
Er ging auf den nächsten zu. Es war der ältere vernarbte Kriegsveteran.
„Ihr solltet euch Kleidung kaufen, ja, aber doch irgendwelche Sachen, die euch gefallen und passen. Von Roben habe ich nichts gesagt.“
Der Veteran grinste. „Aber Meister! Wir sind entsprechend gekleidet, wie Ihr es gesagt habt, und wir vertreten den Orden. Nebenbei war gerade ein Posten Roben günstig vorhanden, weil die Armee letztens im Süden irgendeinen Kult besiegt hat. Keine Sorge, mir wurde versichert, es sei Kriegsbeute, nicht die Kleidung der Toten.“
„Hm. Nun gut.“ Der Ordensmeister zuckte mit den Schultern. „Dann macht mal weiter.“
Dann ging er von Stand zu Stand, sprach mit den neuen Gehilfen und schließlich mit den Händlern, und beobachtete die Abläufe. Am Abend trat der Händler, dem das Lagerhaus gehörte, auf ihn zu.
„Meiner treu, ich wusste am Anfang ja nicht recht, was ich davon zu halten hatte, aber eure Brüder haben heute einige Diebstähle verhindert und sich schon dadurch Mahlzeit und Unterkunft verdient. Aber mehr noch: euer Abt hat einen Rechenfehler meines Assistenten entdeckt, der zu meinen Lasten gegangen wäre, und der Ordenskämpfer hat einen Taschendieb geschnappt. Wie kann ich Euch das vergelten, Meister?“
Der Ordensbruder, der sich erst allmählich in sein Amt hineinfand, runzelte die Stirn. „Mein Abt?“
Der Händler nickte. „Ja, der älteste Eurer Brüder, der mit dem Stock.“
„Ach, natürlich … wir verwenden unsere Titel nicht so oft.“
„Das habe ich mitbekommen. Die meisten nennen Euch aber dennoch Meister.“
„Das steht ihnen frei. Und wen meintet Ihr mit dem Ordenskämpfer?“
„Oh, den Mann mit den Narben. Er hat sicher oft für Eure Sache gestritten.“
„Tja, manchmal muss man sich vehement für das bessere Leben einsetzen … oder auch nur das Überleben. Um aber auf Eure Frage zurückzukommen – wie wäre es, wenn Ihr etwas Baumaterial und Werkzeug zur Lagerhalle schaffen lassen würdet, damit ich das Dach reparieren kann? Auf diese Weise bleibt Euer Eigentum ja auch länger in Ordnung.“
Der Händler nickte. „Und schon wieder ist das eine Situation, in der jeder gewinnt! Erstaunlich! Umso mehr, dass Ihr als Ordensmeister dies selbst übernehmt!“
Der junge Mann nickte. „Wenn man ein besseres Leben will, dann muss man schon selbst anpacken, das ist das Motto unseres Ordens.“
„Gut, ich werde alles in die Wege leiten.“
Und an diesem Abend schliefen die Brüder des Ordens vom Besseren Leben seit langem wieder satt und an einem sicheren Ort. Einer sprach am nächsten Morgen sogar ein Gebet an die Götter, in welchem er den Ordensmeister pries.
Dieser war aber schon unterwegs wegen einer neuen Idee. Er sprach mit einigen Leuten von der Stadtwache, warum trotz deren tüchtiger Kämpfer immer wieder Handelswagen ausgeraubt werden konnten. Die Antwort war einfach: die Stadtwache war außerhalb der Stadt nicht zuständig, und daher mussten sich die Händler selbst um ihren Schutz auf den Straßen im Lande kümmern. Manche heuerten Söldner an, andere konnten sich das nicht leisten oder befürchteten, jene würden selbst schließlich die Waren an sich bringen.
Eine schwierige Lage, aber inzwischen hatte der junge Mann Gefallen an der ganzen Ordenssache gefunden und wollte wissen, was er noch bewirken konnte. So ging er danach zu einem der Richter, der für die üblichen Fälle zuständig war, denn der König beschäftigte sich natürlich nur mit Fällen des Hochadels oder sonst außergewöhnlicher Tragweite.
Der Richter war erstaunt, einen jungen Ordensbruder vor sich zu haben, der sich für Verbrechensbekämpfung interessierte, denn die anderen Orden, die er kannte, beschäftigten sich vielmehr mit Grundstücken oder versuchten, Sachverhalte durch Kirchenrechte zu regeln anstatt durch das allgemeine Gesetzbuch.
„Es geht mir also um die Art der Ahndung von Vergehen“, führte der Ordensmeister aus, „es gibt eine Menge an Gefangenen, die nicht wegen bösartiger Verbrechen hinter Gittern sitzen, sondern als Folge eines Standardverfahrens. Personen etwa, die im Schuldturm sitzen, weil sie nicht bezahlen konnten. Personen, die Essen gestohlen haben, um satt zu werden, nicht um andere zu schädigen. Und so weiter. Ihr als erfahrener Richter kennt sehr gut den Unterschied zwischen echten Verbrechern und jenen, die in einer Zwangslage sind.“
„Das königliche Gesetz ist für alle gleich“, erklärte der Richter.
„Jedoch habt Ihr beim Urteil einen Ermessensspielraum. Wie wäre es, wenn Ihr jene, die sich zwar auf dem Papier, nicht aber im Herzen schuldig gemacht haben, zu einer allgemeinen Arbeit verurteilen würdet? Einer Arbeit, die gemeinnützig ist und der Stadt dient? Es gibt eine Menge Dinge, die getan werden müssten.“
„Das mag sein, aber ich kann vergangene Urteile nicht ändern“, erwiderte der Richter.
„Doch könnt Ihr bei künftigen Urteilen diesen Maßstab anlegen. Und wenn jemand lieber in eine Zelle möchte, dann bleibt alles beim Alten. Ihr würdet also nur eine Alternative anbieten, die dem Gemeinwohl dient. Und ist das allgemeine Wohl nicht das Ziel aller Gesetze?“
„Das ist geschickt argumentiert“, räumte der Richter ein, „seit Ihr etwa ein verkappter Justikar?“
„Ich bin nur ein bescheidener Ordensbruder eines recht neuen Ordens“, antwortete der junge Mann.
„Ist es jener vom Besseren Leben? Meine Frau war gestern auf dem Markt und erzählte mir, dass ihr die Händler unterstützt, die Plätze sicherer zu machen.“
„Richtig. Und künftig möchte ich auch etwas für die Warenwege tun. Aber da dies gefährlich werden kann, ist es kein Fall für die gemeinnützige Arbeit, von der ich sprach.“
„Da habt Ihr sicher recht. Nun, ich werde über Euren Vorschlag nachdenken.“
„Für ein besseres Leben!“ sagte der Ordensmeister grüßend und verließ die Amtsstube des Richters.
Am Nachmittag wurden Bretter, Nägel und Werkzeug zum Lagerhaus geliefert. Gleich machte er sich daran, alles auszumessen und zu berechnen, welche Bretter am besten wo angebracht werden sollten. Dann sägte und hämmerte er, bis es dämmerte. Als die Ordensbrüder vom Marktplatz zurückkehrten, fanden sie das Dach geflickt vor und lobten ihren Ordensmeister umso mehr.
Einer von ihnen berichtete dabei, dass nun auch Händler von anderen Marktplätzen der Stadt sie angesprochen hätten, weil sie ebensolche Hilfe wollten.
„Das ist erfreulich und zeigt, wie gut ihr euch verhalten habt“, meinte der Meister, „wenn ihr also noch andere Bettler kennt, die keine Bettler mehr sein wollen, so empfehlt ihnen diese Möglichkeit und lasst sie dazukommen. Aber nur, wenn sie sich gleich euch an die Regeln halten. Es darf keinen Platz für Gier oder Selbstsucht geben.“
Die anderen versprachen, dem zu folgen, denn in den letzten Tagen war es ihnen so gut gegangen wie lange nicht mehr.
Der Meister aber wanderte eine Woche lang durch die Stadt, sprach mit weiteren Leuten und machte sich Notizen, wie es seine Art war. Schließlich besuchte er den Hauptmann der Stadtwache.
„Fasst euch kurz, ich habe wenig Zeit“, meinte dieser, „und was mischt Ihr Euch überhaupt in die Sicherheit der Stadt ein? Glaubt Ihr, die Wachen kämen ihren Pflichten nicht nach?“
Der Ordensmeister blieb gelassen. „Der Orden vom Besseren Leben ist keine Konkurrenz zu Euren tüchtigen Leuten. Nur können diese nicht überall sein. Ich bin sicher, Ihr habt meist größere Dinge zu verfolgen als kleine Taschendiebe, nicht wahr?“
„Worauf Ihr Euch verlassen könnt!“
„So nehmt unser Werk als hilfreiche Ergänzung an. Es wird von den Händlern finanziert und belastet damit weder die Stadtkasse noch den König. Auch sind wir umgänglicher als Söldner.“
„Das stimmt wohl“, musste der Hauptmann zugeben.
„Dennoch wende ich mich an Euch, weil es eine Sache gibt, bei der nur Eure Leute die Kompetenz haben, sie zu bewältigen: die Überfälle auf die Händlerkutschen auf den Landesstraßen.“
„Da habt Ihr den springenden Punkt schon genannt: Landesstraßen. Um solche kümmern sich die Ritter oder die Soldaten des Königs. Meine Leute sind schon hier genug im Einsatz.“
„Lasst mich dennoch meine Idee schildern. Ihr werdet sehen, jeder gewinnt dabei.“
Der Hauptmann blickte skeptisch drein. „Ich habe zwar vernommen, dass dies ein geflügelter Spruch bei Euch sein soll, aber es wird schon einen Haken geben.“
„Vielleicht. Vielleicht auch nicht. Also: eure Leute kennen die Händler und umgekehrt. Und ich schätze, abgesehen von ein paar notwendigen Kontrollen habt ihr ein gutes Verhältnis. Sollte die Dankbarkeit der Händler in dem Fall, dass die Räuberplage beseitigt wird, nicht lieber der Stadtwache gelten als irgendeinem fernen Ritter?“
„Gewiss wäre das besser, doch wir können ja hier nicht einfach weg. Es gibt Dienstpläne und so weiter …“.
„Und es gibt einen freien Tag im Monat. Das habe ich inzwischen erfahren.“
Der Hauptmann runzelte die Stirn. „Ihr seid ein harter Orden, wenn ihr meinen Leuten ihren einzigen freien Tag abspenstig machen wollt. Und es ist ja nicht für alle derselbe Tag.“
„Natürlich nicht. Wenn aber nur ein Bruchteil Eurer Leute – auf freiwilliger Basis – mit mir auszieht und den Banditen eine Falle stellt, dann ist das Problem ein für alle Mal gelöst. Und im Erfolgsfall geben euch die Händler einen einmaligen Einkaufsrabatt. Denkt an die Töpfe der Ehefrauen, die Spielzeuge der Kinder. Und natürlich den Ruf der Wache im Volk.“
„Ich verstehe. Aber was macht Euch so sicher, dass die Mausfalle an dem bewussten Tag tatsächlich eine Maus anlocken wird? Mehr als einen Tag kann ich Euch wirklich nicht bieten.“
Der Meister lächelte. „Man muss den richtigen Käse in die Falle stecken. Gebt mir einige Wochen Vorbereitungszeit, und dann können wir zuschlagen, genau am ersten Tag des kommenden Monats.“
Der Hauptmann nickte. „Hm. Ich rede mal mit meinen Leuten. Vielleicht gehen einige darauf ein, für einen guten Rabatt – aber gut muss er schon sein! - einen Extratag Arbeit hinzulegen.“
„Sehr gut. Ich kümmere mich um den Käse und den Rabatt.“
Damit waren sie sich einig, und der Meister suchte alsbald die Händler auf. Diese waren so froh, dass sich überhaupt etwas in der Sache tat, dass sie bereit waren, den wackeren Wachleuten, die sie von den Räubern befreiten, die gewünschte Ware zum halben Preis zu überlassen, allerdings nur in haushaltsüblichen Mengen. Dies teilte der Meister am Folgetag dem Hauptmann mit, damit dieser ein handfestes Argument für die Wachleute hatte. Dann schrieb er einige Briefe, in welchen es um eine besonders wertvolle Ladung ging, die zum nächsten Ersten des Monats heimlich nach Randbrück transportiert werden sollte. Diese Briefe verteilte er an all jene Händler, die in den nächsten Wochen in andere Städte lieferten, vor allem zu jener Nachbarstadt. Zwischen ihr und der Hauptstadt lag ein großer Wald, und hier hatten die meisten Überfälle stattgefunden. Sie sollten den Brief jeweils zur Ladung stecken.
Die weiteren Wochen festigten den Ruf des Ordens als Gruppe von Personen, die redliche Helfer der Händler waren. Tatsächlich war die Anzahl der Diebstähle auf den Märkten deutlich zurückgegangen. Doch in einer Nacht erschien plötzlich eine vermummte Gestalt beim Ordensmeister.
„Ich habe eine Botschaft vom wahren König der Stadt für dich“, sagte sie mit bedrohlichem Unterton, „haltet euch aus den Abläufen auf den Märkten heraus, sonst wird es euch schlecht ergehen!“
Der Meister setzte sich in seinem Bette auf. „Oh, diese Stimme kenne ich doch. Bist du es, Bruder?“
Der Vermummte schrak zurück, doch schon war der Meister aufgestanden und hatte dessen Kapuze heruntergezogen.
„Ein unnötig dramatischer Besuch“, meinte er.
„Ich wusste doch nicht, dass du es bist“, gab der mittlere Bruder zurück, „es hieß nur, ich solle den Anführer des Ordens ein wenig erschrecken.“
„Aber warum?“
„Die Gilde der Diebe hat sich beschwert, dass ihre Einkünfte zurückgegangen sind, seitdem der Orden da ist.“
„Und du arbeitest für Diebe?“
Der ältere Bruder schüttelte den Kopf. „Nein, für einen angesehenen Händler, durch den ich auch schon einiges an Einfluss gewonnen habe. Durch die heutige Aktion wollte ich das Wohlwollen weiterer Gilden gewinnen.“
„Du hast eine originelle Methode, an Macht zu gelangen“, meinte der Meister trocken.
„Sie ist nichts gegen deine. Ich wäre nie auf die Idee gekommen, einen Orden zu gründen.“
„Ich auch nicht. Es hat sich so ergeben, und nach Macht suche ich auch gar nicht.“
„Trotzdem hast du einen gewissen Einfluss.“
Der Meister winkte ab. „Ich habe nur ein paar Dinge organisiert, das ist alles. Das hätte jeder tun können.“
„Aber wenn du gar keine Macht willst – warum machst du dann das alles?“
„Am Anfang habe ich nur eine Alternative für mich gesucht, wie ich das Jahr sinnvoll verbringen könnte. Vater wird ohnehin einen von euch als Nachfolger auswählen. Aber jetzt macht es mir Spaß und ich konnte wirklich ein wenig Gutes tun.“
„Na dann noch viel Erfolg. Gegen einen Bruder werde ich nichts unternehmen, keine Sorge. Und die sonstigen Gilden auch nicht, dafür sorge ich schon.“
Sie reichten sich die Hand, dann stahl sich der Vermummte wieder flink davon, denn das konnte er.
So rückte der Tag näher, an dem die Falle zuschnappen sollte. Ein Händler stellte seine Kutsche zur Verfügung, und der Ordensmeister setzte sich auf den Kutschbock und fuhr sie nach Randbrück. Als er schon den halben Tag gefahren und sich mitten im Wald befand, sprangen plötzlich ein Dutzend Räuber hinter Bäumen und Sträuchern hervor, während hinter ihnen ein Baum die Straße blockierte. Der Meister hielt die Kutsche an.
„Ihr wollt dem Orden eine Spende geben?“ fragte er. „Wie großzügig von euch.“
Der Anführer der Räuber trat vor. „Nein, du wirst uns etwas geben, nämlich deine ganze Ladung.“ Er zog seinen Säbel und ging auf die Kutsche zu.
„Ihr habt mich überzeugt“, meinte der Ordensbruder. „Lasst mich die Tür aufschließen.“
Er führte den Räuber zur rechten Kutschentür und zog einen alten großen Schlüssel hervor.
„Da, seht Ihr es?“ fragte er.
„Was soll ich denn sehen? Schließt endlich auf!“
„Wenn Ihr es nicht seht, müsst Ihr es spüren.“ Mit diesen Worten stieß er den Anführer gegen Tür und packte dessen Säbel. Das Krachen war das Zeichen – die Tür sprang auf und neun Stadtwachen stürmten heraus, griffen die verdutzten Räuber an. Der Meister entwand dem Anführer den Säbel und streckte ihn damit nieder.
„Ich habe nie behauptet, dass wir ein gewaltfreier Orden seien“, sagte er zu ihm. Dann schloss er sich den Wachen an, um ihnen zu helfen. Die Überraschung hatte gewirkt: es war ein harter, aber kurzer Kampf. Zwar gab es Verletzungen auf beiden Seiten, aber keine schwerwiegenden, und einer der Wachen war als Feldscher ausgebildet und hatte entsprechendes Verbandsmaterial dabei. So konnten alle Räuber gefasst werden. Der Anführer hatte eine ordentliche Beule am Kopf und verriet den Wachen ihren Unterschlupf, nachdem sie ihm dafür eine Strafmilderung in Aussicht gestellt hatten.
Die Rückkehr zur Hauptstadt wäre recht langwierig verlaufen, wären sie dabei nicht auf einen Händlerzug getroffen, der Söldner dabeihatte und nur zu gern bei der Bewachung der Gefangenen mithalf. Die Räuber wurden letztlich allesamt ins Gefängnis geworfen, und der Meister kehrte zum Ordenshaus zurück, an dem jemand aus einem überzähligen Brett ein schönes Schild mit dem Ordensnamen angefertigt hatte.
Der Erfolg der Mission sprach sich schnell herum, schließlich wurde auf den Marktplätzen viel geredet, und das gab wiederum beim Richter den Ausschlag, die Idee des Meisters zu versuchen. Die Stadtwache strich großes Lob ein, abgesehen von einem irritierten Ritter, der von der Angelegenheit aber erst viel später erfuhr, da er anderweitig zu tun hatte. Und die Angehörigen der neun Gardisten kauften ein, was das Zeug hielt, denn 50 Prozent auf alles (außer Tierfutter) war schon sehr ordentlich.
Der Orden vom Besseren Leben gewann immer weitere Anhänger. Auch manche Leute, die nie zuvor gebettelt hatten, wollten mitmachen. Da immer mehr Händler unterstützt wurden, konnte man inzwischen sogar ein wenig Geld als Vergütung verlangen, das in die Verbesserung des Lagerhauses gesteckt wurde, und einige Monate später war der Ruf des Ordens weiter gedrungen und angesehener als bei manchen religiösen Orden – was diese ziemlich verdross, aber das ist eine andere Geschichte.
Es kam schließlich der Tag, an welchem das Jahr um war und die drei Brüder wieder vor den Vater traten, so wie er es gewünscht hatte. Der älteste Sohn war inzwischen zum Stabshauptmann aufgestiegen. Er hatte sich im Süden bei zahlreichen Scharmützeln bewiesen und war ein sehr angesehener Offizier, dem über hundertfünfzig Soldaten unterstellt waren.
Der mittlere Sohn hatte Verbindungen zu den Reichen und Adligen geknüpft; manche hatte er gar in der Hand. Seine Untergebenen fürchteten seine Schlagkraft und achteten seine Schliche. Er war der Drahtzieher von mancherlei Dingen und konnte, wenn man die Hilfe einiger Gilden hinzurechnete, auf über dreihundert Personen zurückgreifen, die sich für ihn eingesetzt hätten.
Der jüngste Sohn aber hatte keine Zahlen vorzulegen. „Ich weiß nicht, wie viele Mitglieder der Orden hat, vielleicht sind es inzwischen hundert. Ich habe nie eine Anweisung gegeben außer der, nicht gierig zu sein. Und ich habe keinen Besitz angesammelt außer dieser alten Robe.“
Da lachte der König und sprach: „Ich habe euch alle drei anscheinend falsch erzogen, und lebte eure Mutter noch, würde sie mir wohl zustimmen. Zwei von euch haben ihren Weg durch und mit Organisationen gefunden, in denen sie aufgestiegen sind, aber natürlich unter den Maßgaben und Vorzeichen dieser Einrichtungen. Es ist wichtig für einen König, edel und mutig zu sein, aber der Kampf ist eben nicht alles. Die meisten Herausforderungen liegen nicht auf dem Schlachtfeld, sondern in der Diplomatie und dem Recht.
Es ist auch wichtig, gewieft und schlau zu sein, gute Verbindungen zu haben, aber der Unterwelt so großen Raum einzuräumen und einen Kasten voll Erpressungsmaterial zu haben, ist nicht die Basis eines seriösen Königs, der Achtung verdienen soll. Du hast es gut gemeint, aber übertrieben, Junge.
Und was mache ich mit dir? Du hast all diese Punkte vereint, dazu dem Volk gedient, aber du willst weder Macht noch Krone. Ja, ich weiß all das nun, denn ich habe das Jahr nicht untätig hier gesessen, sondern eure Taten beobachtet und mir davon berichten lassen. Obendrein hast du das Selbstbewusstsein, in dieser lumpigen Robe vor mich zu treten, als würde dir der Orden mit dem denkwürdigen Namen wirklich etwas bedeuten. Und ich glaube dir, dass das so ist. Aber du hast nicht nur einen Orden gegründet und den Verachteten eine neue Chance gegeben, sondern eine Bewegung geschaffen, welche die Vision eines besseren Lebens vor sich herträgt. Deine Sprüche „Für ein besseres Leben!“, „Jeder gewinnt“ und „Man muss schon selbst anpacken“ sind Redewendungen geworden, nicht nur in der Hauptstadt. Kurz: du hast dich schon wie ein König verhalten, ohne einer zu sein. Für diese Leistung – oder Frechheit, wie man es nun betrachtet – kann es nur eine Konsequenz geben: du wirst das nach meinem Tode für immer machen müssen. Und deine Brüder sollen dir als Berater zur Seite stehen. Es gibt nämlich Zeiten, in denen deren Wege notwendig sein mögen. Aber folge hauptsächlich deinem eigenen eingeschlagen Weg. So ist meine Entscheidung.“
„Aber was ist mit dem Orden? Ich möchte ihn nicht im Stich lassen!“
„Das verstehe ich. Aber bist du erst König, wird jeder Bürger sozusagen Teil deines Ordens sein, und du wirst dich um sie so gut kümmern wie du es bis jetzt für wenige getan hast. Doch was heißt wenige – meinen Berichten nach haben deine Taten weite Kreise gezogen. Du hast obendrein die Rechtsprechung und die Exekutive verändert, nur die Gesetzgebung fehlt noch, und die gebe ich dir dann am Schluss in die Hand.“
Der junge Prinz lächelte. „Ich hoffe, dass Ihr noch lange Zeit bei guter Gesundheit bleiben werdet, Vater.“
Der König nickte. „Ich auch, doch weiß ich das Land nun in guten Händen. Und nun geht – ich kann mir vorstellen, das ist für euch alle kein einfaches Jahr gewesen. Doch seid ihr nun zu Männern herangewachsen. Geht feiern oder geht beten, wie es euch beliebt.“
Damit verließen die drei den Thronsaal. Doch der König lehnte sich zurück, blickte zur Decke und atmete tief aus.
„Der Orden vom Besseren Leben“, murmelte er, „warum bloß ist mir das nicht eingefallen? Was für eine simple und klare Leitschnur!“
Und er machte sich eine Menge Notizen für den kommenden Tag.
Cover: Pixabay License. Free for commercial use. No attribution required
Tag der Veröffentlichung: 30.06.2022
Alle Rechte vorbehalten
Widmung:
Ein Beitrag zum Juni-Wettbewerb 2022 der Anthologie-Gruppe (Platz 1). DIe Vorgabe lautete: „Willst du den wahren Charakter eines Menschen erkennen, so gib ihm Macht.“ (Abraham Lincoln)