Pommes Tod-Weiß
Ein Cosy-Krimi aus dem Ruhrgebiet
von
Peter Splitt
Es wirken mit:
Inge Kowalski -Büdchenbesitzerin in der Essener Meerbruchstraße.
Lina -Inges Enkelin und Aushilfe im Büdchen
Armando Condolucci -Rechtsanwalt mit italienischen Wurzeln
Willi Matuschek -Hausmeister in der Bergbausiedlung
Bettina Schuttkowski –Anwohnerin
Oma Hertha -Anwohnerin mit Hund Susi
Walter Giesbert -Polizist bei der Kripo in Altenessen
Gutberlet -Kriminalrat
Carola Wiemer -Verwaltungsangestellte
Dominique Spilker -Nachbarin von Inge Kowalski
Marcel -Sohn von Dominique
Frank Paulsen -Juwelendieb und Freund von Bettina Schuttkowski.
Der Mann stand vor dem Fenster ihres Büdchens, rauchte eine Zigarette und schien auf sie zu warten. So kam es Inge Kowalski jedenfalls vor, als sie ihn bemerkte. In Wirklichkeit stand er wie angewurzelt da und starrte auf das kleine Schild mit den Öffnungszeiten. Inge sah, dass er sich umdrehte, spürte seinen abschätzenden Blick, während sie sich der Eingangstür näherte und den Schlüssel aus ihrer Handtasche fischte. Ihre Hände zitterten leicht. Als sie an ihm vorbei kam, nickte er und lächelte. Es war ein freundliches Lächeln, vielleicht ein wenig aufgesetzt. Seine Augen waren dunkel und sanft. Fast so sanft, wie der seichte Wind, der in diesem Moment durch sein gepflegtes, perfekt geschnittenes schwarzes Haar fuhr und es ein wenig zerzauste. Seine Hände steckten in den Taschen einer hochwertigen Lederjacke. War sie ihm vorher schon begegnet?
Sie wusste es nicht, konnte sich nicht daran erinnern. Zu ihren Stammkunden zählte er jedenfalls nicht. Dazu war er auch viel zu gut gekleidet. Normalerweise waren es die Nachbarn in der ehemaligen Bergarbeitersiedlung, die zu ihr kamen, oder Männer auf dem Weg zur Arbeit, die schnell einen Kaffee trinken, Zigaretten oder Zeitschriften kaufen wollten. Inge wandte sich von dem Mann ab, schlug einen Bogen um einen Stapel Zeitungen, den der Bote achtlos neben die Eingangstür geworfen hatte, tat noch einen Schritt nach vorn und steckte den Schlüssel in das Schloss. Dabei konnte sie förmlich spüren, wie der Mann hinter ihr sich in Bewegung setzte und näher kam. Als sie das Sicherheitsschloss entriegelt hatte, war er an ihrer Seite und hielt ihr die Tür auf. Dabei lächelte er noch immer und deutete auf den Zeitungsstapel.
„Guten Morgen. Kann ich Ihnen helfen?“
Inges blaue Augen leuchteten. „Oh ja, das wäre nett! Mein Kreuz ist leider nicht mehr dat Jüngste. Mal zwickt et hier, mal klemmt et da. Aber jammern nutzt nix, schließlich erledigt sich die Arbeit ja nicht von selbst!“
Sie lächelte, betrat dankbar nickend den Verkaufsraum, hing ihre Jacke über die Lehne eines alten Holzstuhls und schaltete die Beleuchtung ein. Der Mann kam hinter ihr her, schleppte den Stapel Zeitungen in das Büdchen und stellte das Paket schnaufend in der Nähe der Verkaufsteke ab. Dann sah er sich fasziniert um.
Inges Büdchen war in der Tat ein Kleinod des Großstadtlebens und ein echtes Stück Heimat dazu. Wahrscheinlich bekam der Stammkunde hier ungefragt die richtige Zigarettenmarke auf den Tresen gelegt und mit einer bunten Tüte Süßigkeiten konnte man zurück in die eigene Kindheit reisen. Oder man traf sich mit Freunden zu einem kühlen Feierabend, oder Wegbier. In den Regalen standen Dosenravioli direkt neben dem Klopapier. Es gab alles für den täglichen Bedarf, ohne dass man gleich zum nächsten Supermarkt fahren musste. Süßigkeiten wie Mäusespeck, doppelte Schnüre und fiese CenterShocks gehörten zu Inges Sortiment genauso dazu, wie warme Bockwurst, Pommes Frites, Dosenfutter und Filterkaffee.
Inge hatte sich einen Kittel übergezogen und sah darin aus wie die liebenswürdige Miss Marple aus dem Ruhrgebiet, eine leicht übergewichtige Frau mit gefärbten blonden Haaren, die man einfach mögen musste.
„Was kann ich dir Gutes tun?“, fragte sie und musterte den Fremden neugierig. Der Mann war mittleren Alters, relativ klein, schlank und dunkelhaarig. Sein Äußeres war eindeutig südländisch, aber seine Sprache vollkommen akzentfrei. Verlegen blickte er auf seine Armbanduhr. Inge wusste nicht viel über Uhren, erkannte aber, dass jenes Model, welches da an seinem Handgelenk hing, einigermaßen kostspielig sein musste. Die Uhr zeigte 6:00 Uhr an.
„Ich brauche dringend einen Kaffee“, sagte der Mann. „Muckefuck oder richtigen Bohnenkaffee?“, fragte Inge. Der Mann verzog das Gesicht.
„Bloß keinen Biokaffee aus Malz“, sagte er. „Ich brauche dringend etwas Starkes. Am liebsten einen Espresso. Mein Gott, nachdem was ich heute Morgen schon alles erlebt habe…“
Inge setzte ihre „Ich weiß Bescheid Miene“ auf und wollte eigentlich hinter einer weißen Schiebetür verschwinden, die zu ihrer Miniküche führte, doch ihre Neugierde war stärker. „Was kann denn um diese Uhrzeit schon geschehen sein?“, fragte sie und sah den frühen Besucher mit großen Augen an.
„Ein Schock in der frühen Morgenstunde“, antwortete der Fremde. Stellen Sie sich vor, ich war kurz mit meinem Hund draußen, spaziere gerade am Baldeneysee vorbei und sehe, wie die Feuerwehr ein Fahrzeug aus dem Wasser zieht.“
Inge horchte auf. „Ach du liebes bisschen.“
„Da muss in der Nacht ein Unfall passiert sein. Ich bin dann kurz stehengeblieben, um mir die Sache genauer anzusehen. Das heißt so lange, bis dann so ein aufgeblasener Polizist auf mich zu kam und mich aufforderte schnell weiter zu gehen. Wegen dem musste ich einen Mega-Umweg in Kauf nehmen, um wieder zu meinem Wagen zu gelangen.“
„Aber hast du etwas erkennen können?“
Der Fremde nickte. „Ja, in dem Fahrzeug war ein Toter. Er saß noch angeschnallt auf dem Fahrersitz.“
Inge stockte der Atem. „Aber das ist ja grauenhaft“, flüsterte sie und verschwand mit einem nachdenklichen „Der Kaffee kommt sofort“ nun endgültig in die kleine Küche, welche direkt an den Verkaufsraum grenzte. Kurz darauf vernahm der Mann das ächzen und krächzen einer alten Kaffeemaschine. Inge war noch nicht wieder bei ihm, als von der Tür her eine männliche Stimme ertönte.
„Morgen Inge, bist Du hinten in deinem Kabuff? Bitte mach` mir schnell ´nen Kaffee und ´nen Mettbrötchen mit ordentlich Zwiebeln oben drauf?“
Inge steckte ihren Kopf durch die Schiebetür und lachte. „Ach du bist dat, Willi. Schon so früh auf, heute? Kaffee ist in der Mache und dein Brötchen kommt sofort.“
Ihr blond gebleichter Haarschopf und das rosige Gesicht verschwanden wieder hinter der Tür, während sich die beiden so unterschiedlichen frühen Kunden im Verkaufsraum verstohlene Blicke zuwarfen. Der eine war Willi Matuschek, ein untersetzter Mann mit Bauchansatz und Hornbrille, in einem verwaschenen Blaumann, aus dessen Brusttasche Notizblock und eine Anzahl glitzernder Kugelschreiber hervor lugten. Er sah aus, wie der typische Hausmeister Krause persönlich oder auch wie ein Mann, der in seinem Revier für Ordnung sorgte, die Witterung aufnahm, herumschnüffelte und über alles und jeden Bescheid wusste. Der andere war kein geringerer als Armando Condolucci, seines Zeichens Anwalt, den die Anwaltskammer im Zuge eines Strafverfahrens nach Altenessen beordert hatte. Zugegebenermaßen, so richtig glücklich über seinen neuen Auftrag war Armando nicht wirklich. Er mochte die nördlichen Stadtteile von Essen nicht besonders, sondern hielt sich viel lieber im Süden auf. Dort, wo seine Wohnung lag und seine Eltern seit mehr als dreißig Jahren ein Eiscafé betrieben.
„Du bist wohl nicht von hier, wat?“, fragte Matuschek.
„Wie man´s nimmt. Meine Eltern stammen aus Italien“, antwortete Armando Condolucci gelassen. Seine Antwort hatte es in sich. Willi Matuschek rückte seine Hornbrille zurecht und begutachtete den Fremden noch intensiver, schließlich kam ihm ein waschechter Italiener schon von Hause aus verdächtig vor, denn so einer konnte eigentlich nur etwas mit der Mafia zu tun haben.
„Du sprichst aber sehr gut Deutsch“, bemerkte Matuschek zaghaft.
„Weil ich in Deutschland geboren und zweisprachig aufgewachsen bin“, erklärte Armando.
„Verstehe. Und jetzt bist du zu Besuch hier?“
Armando grinste verschmitzt. „Nein, ich habe einen Job zu erledigen.“
Das wirkte noch mehr. Matuschek dachte automatisch an Berufskiller und Auftragsmörder. Hier musste man mit Bedacht vorgehen.
„Ah, noch ein italienischer Eisverkäufer?“, fragte er vorsichtig.
„Nein! Weder Eisverkäufer noch Pizzabäcker. Ich bin Anwalt, verstehen Sie!“
Diese Aussage beeindruckte Matuschek so sehr, dass er sich nicht mehr getraute weiter nachzufragen. Zum Glück brachte Inge den Kaffee an den Stehtisch und erlöste ihn aus der peinlichen Situation. Dabei blickte sie den kleinen Italiener mit einem gewissen Respekt an.
„Hab ich da gerade richtig gehört? Du bist Anwalt?“, fragte sie beeindruckt. Armando nippte an dem Kaffeebecher. Seine Mimik strahlte Zufriedenheit aus. Anscheinend entsprach das Gebräu ganz seiner Vorstellung, obwohl es kein richtiger Espresso war.
„Das ist korrekt. Ich habe ein Mandat übernommen und soll mich bei der Polizeiinspektion in Altenessen melden.“
„Oh, die kenne ich“, erwiderte Inge begeistert. „Die Wache liegt nur einen Katzensprung von hier entfernt. Bist Du der neue Mitarbeiter der Kriminalpolizei?“
„Ich bin Anwalt, gnädige Frau.“
Inge lachte laut auf. So edel war sie noch niemals betitelt worden. Dann besann sie sich wieder auf das Gespräch.
„Wie? Ach so, stimmt ja. Aber das ist ja auch ganz egal. Jeden Falls wird es langsam Zeit, dass die Beamten dort Verstärkung bekommen. Einen von der Truppe kenne ich gut. Er heißt Walter Giesbert. Der arme Kerl weiß schon gar nicht mehr wo oben und unten ist vor lauter Arbeit. Hier bei uns nehmen Diebstähle und Einbrüche stetig zu. Grüß ihn Mal schön von mir, wenn Du ihn siehst. Übrigens bei mir warnse auch schon drin. Haben mir das ganze Büdchen verwüstet, die Kerle. Aber seitdem habe ich aufgerüstet. Siehste die Überwachungskamera da hinten?“
Sie deutete in eine Richtung oberhalb des Kühlschranks im hinteren Teil des Raumes. Armandos Blick folgte ihrem Zeigefinger und erfasste ein kleines rundes Objekt, welches unmittelbar unter der Decke hing. Er nickte wohlwollend.
„Mit dem Ding und mit meinem Handy kann ich von überall mit verfolgen, was sich hier im Büdchen tut“, erklärte Inge nicht ohne Stolz. Armando Condolucci und Willi Matuschek tranken ihren Kaffee, wobei der Hausmeister herzhaft in das Mettbrötchen biss, welches Inge für ihn zubereitet hatte. „Ja, ja, unsere digitale Inge…immer auf dem neusten Stand“, sagte er kauend. Inge sah ihn an und lachte. „Klar, alt werden kann ich auch noch später. So lange meine grauen Gehirnzellen noch funktionieren, nehme ich alles mit, was ich kriegen kann. Schließlich habe ich in meiner Lina eine meisterhafte Lehrerin.“
„Ihre Tochter?“, fragte Armando nach.
„Nee, Lina ist meine Enkelin“, erwiderte Inge. „Sie ist zweiundzwanzig und möchte ein großer Youtube Star werden. Aber bis es so weit ist, hilft sie manchmal bei mir aus. Drei Mal die Woche gönne ich mir den Luxus nachmittags freizunehmen. Und dann springt Lina für mich ein. Eigentlich wollte ich den Laden schon längst aufgeben, aber meine bescheidene Rente ist zum Sterben zu viel und zum Leben zu wenig.“
Matuschek unterbrach sein Schmatzen. „Dat kannste knicken Inge! Dein Büdchen gehört zu unserem Viertel, wie der Grugapark zu Essen.“
Armando nickte zustimmend. „Leider sind solche Büdchen selten geworden. Bei uns im Süden sind sie fast schon ausgestorben.“
Matuschek putzte sich mit seinen Händen den Mund ab und knallte die Kaffeetasse auf den Tresen. „Tja, die alten Zeiten kommen nie wieder. Gibst du mir noch ne Bild, Inge? Ich muss los! Die Arbeit ruft. Schließlich stellen sich die verdammten Mülltonnen nicht von alleine an die Straße.“
Inge rollte die Zeitung zusammen und schlug sie ihm sanft auf den Kopf. „Hier, Du Schlawiner und raus mit Dir! Frohes schaffen, bis nachher.“
Willi legte ein paar Münzen auf die Theke, wandte sich zum gehen, blieb allerdings noch kurz vor dem kleinen Anwalt stehen.
„Hat mich sehr gefreut dich kennenzulernen, au revoir.“
„Wie bitte?“ Armando lachte über das ganze Gesicht. Der Hausmeister verwechselte ihn doch glatt mit einem Franzosen.
„In Italien heißt das Arrividerci, also Tschüss“, antwortete er lachend.
Matuschek machte ein verdutztes Gesicht und verließ das Büdchen. Inge und Armando sahen ihm nach, wie er langsam von dannen zog.
„Der gute Willi ist noch ein echtes Urgestein aus unserer Straße“, sagte Inge. „Er ist immer da, wenn man ihn braucht. Leider ist er nur ein bisschen zu wiesnäsig.“
Armando nickte grinsend, gab dazu aber keinen weiteren Kommentar ab. Stattdessen nahm er einen letzten Schluck aus seinem Becher.
„Was bin ich Ihnen schuldig?“, fragte er.
„Wenn du morgen wiederkommst, dann ist der erste Kaffee gratis“, erwiderte Inge. Armando bedankte sich lächelnd und wandte sich zum gehen.
„War nett mit Ihnen zu plaudern. Ich komme ganz bestimmt wieder.“
Inge strahlte ihn an und zwinkerte mit den Augen. „Das will ich doch wohl hoffen! Übrigens sagen wir hier im Büdchen alle Du zu einander.“
Armando lächelte noch immer. „Einverstanden Inge, auf Wiedersehen!“
Er öffnete die Tür und trat hinaus auf den Gehweg. Draußen ging langsam die Sonne auf und er spürte, dass die Menschen in dieser Gegend doch gar nicht so übel waren.
Gutgelaunt ging er zu seinem Wagen, den er auf einem Behindertenparkplatz abgestellt hatte und fuhr in Richtung Zauberwald. Die Strecke bis zur Polizeiwache hatte er in seinem Kopf gespeichert. Zauberwald klang spannend und irgendwie mythisch, war es aber nicht. Es gab einen Verein für Deutsche Schäferhunde und im weiteren Verlauf die Essener Jugendfarm, das war alles. Danach kamen die Bischoffstraße und der Nordfriedhof von Altenessen, wo man den Weg zur Wache abkürzen konnte. Armando beobachtete den morgendlichen Berufsverkehr, der langsam ins Rollen kam und entschied sich dafür den Wagen stehen zu lassen. Nachdem er die Grünanlage durchquert und die daran anschließende Wilhelm-Nieswandt Allee überquert hatte, stand er plötzlich vor dem Marienhospital. Das Gebäude der Polizeiinspektion 3, wo er sich melden sollte, lag schräg gegenüber auf der anderen Straßenseite. Er wollte gerade die Hospitalstraße in Richtung Mallinckrodtplatz überqueren, als ihm von einem herannahenden PKW quasi der Weg abgeschnitten wurde. Der Fahrer hatte das Seitenfenster geöffnet, aus dem Inneren des Fahrzeugs drangen laute Gitarrenriffs von ZZ-Top nach draußen auf die Straße. Ein Gesicht, welches beinahe von zwei übergroßen, gespiegelten Brillengläsern verdeckt wurde, grinste ihn an, ehe der Wagen an ihm vorbeizog und auf den Parkplatz der Polizeiwache fuhr.
„Himmel!“, fluchte Armando laut, ehe er weiterging und das Polizeigelände betrat. Der aufgemotzte Opel Calibra parkte auf dem Mitarbeiterparkplatz. Armando blieb stehen und begutachtete die PS-Schleuder aus einer kurzen Entfernung. Der Wagen hatte eine feuerrote Lackierung, war offensichtlich tiefer gelegt worden und besaß wuchtige Heck und Frontspoiler. Armando schüttelte den Kopf und flüsterte das Wort „Schowie“, als er sah, wie ein Mann im wahrsten Sinne des Wortes aus dem Wagen gekrochen kam. Er war Ende vierzig, kahlköpfig und groß, nahm eine leichtgebückte Haltung ein, reckte und streckte sich langsam, legte die Brille ab und schenkte Armando ein fettes Grinsen.
„Ja, ja, ich weiß schon. Tut mir leid Kollege. Wird nie wieder vorkommen!“
Armando konnte kaum glauben, was er da zu hören bekam. Wie war der denn drauf? Er besann sich auf seine Herkunft und antwortete Jargon gemäß: „Noch so ein Spruch dann Kiefernbruch!“
Zack..., das saß! Der Mund des Glatzkopfes verwandelte sich zu einem Strich. Armando nahm dies mit Genugtuung zur Kenntnis und drehte sich um. Das Thema war für ihn durch. Er ließ den Mann stehen und ging schnellen Schrittes auf den Eingang zu. Der war bereits gut besucht. Genau vor der Zentrale stand ein grauhaariger Mann und flirtete ganz unverhohlen mit der Verwaltungsangestellten. Nach dem Schild, welches an der Glasscheibe klebte zu urteilen, hieß die Dame Carola Wiemer, war etwa Anfang fünfzig und ein wenig overstyled, wie Armando fand, als er sich dem Empfang näherte. Overstyled war sogar noch ein wenig milde ausgedrückt. In Wirklichkeit schien sie heute Morgen in einen Farbtopf aus Schminke gefallen zu sein und selbst eine Tonne Haarspray vermochte ihrer
Verlag: BookRix GmbH & Co. KG
Tag der Veröffentlichung: 24.03.2020
ISBN: 978-3-7487-3307-2
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