Krisztina Nemeth
Healing Voice
Die heilenden Klaenge des medialen Gesangs
Vorwort von Dr. Masaru Emoto
Originell Titel
Il suono guaritore del canto medianico
© 2014 Verdechiaro Edizioni
Via Montecchio, 29 42031 Baiso (Reggio Emilia) Italy
ISBN 978-88-6623-221-6
Printed in San Martino (San Martino in Rio, RE)
All rights reserved.
Flash
Einleitung
Vorwort von Dr. Masaru Emoto
Prolog
Was geschieht?
Ungarn
Die Musik wächst in mir
Eine kleine Hilfe
Die Universitaet
Die Offenbarung
Die ersten Erfolge
Die ersten “Uebungen”
Landwechsel
Der mediale Gesang
Fuessen
Die Stille ist Klang
Die Ankunft in Triest und die harte Wahrheit über die Technik des Belcanto
Wozu bin ich auf dieser Welt?
Der weg zu mir. Werde ich nie mehr singen?
Daniele Gullà: Ist das Unsichtbare sichtbar? Experimente waehrend Healing Voice.
Was ist geistiges Heilen und warum ist die Stimme so mächtig?
Uebungen fuer dich
Zeugnisse
Epilog
Flash 2
Die Autorin
Bibliographie
Es ist drei Uhr nachts. Ich erwache auf einen Schlag und spüre einen starken Schmerz in der Brust.
Ich versuche wieder einzuschlafen und im Halbschlaf sehe und erlebe ich eine Szene:
Ich stehe vor einer Freundin und singe für sie. Wir sind nicht allein, bei uns ist ein anderer Heiler.
Eine aussergewöhnliche Kraft durchdringt meinen Körper und drängt mich fortzufahren.
Ich singe weiter, aber der Schmerz, den ich von ihr her spüre, ist sehr stark, die Tränen laufen mir über das Gesicht. Ich sehe Fäden aus Farbe aus ihrem Körper austreten und verspüre eine unglaubliche Liebe. Dank den anwesenden Energien, zusammen mit dem anderen Heiler, fahren wir fort damit, ihr zu helfen.
Die Szene verschwindet abrupt. Ich steige aus dem Bett und bin mir bewusst, dass es sich nicht um einen Traum gehandelt hat und natürlich bin ich ziemlich verstört, auch, weil ich weiss, dass sie Krebs hat.
Sofort setze ich mich an den Computer, schreibe ihr eine E-Mail und schildere ihr genau die eben erlebte Erfahrung, in der sie die Hauptrolle spielte.
Nach einigen Tagen erreicht mich ihre Antwort:
„Liebe Krisztina, ich möchte dir eine feste Umarmung schicken. Im Moment höre ich deiner wunderbaren Stimme zu und es fühlt sich an, als ob ich mich auflösen würde, ich fühle mich fabelhaft! Ich habe gelesen, dass du mich „geträumt“ hast und zufälligerweise war es genau die Nacht, in der ich in der physischen und realen Welt die Behandlung bei Kiara Windrider gemacht habe, daher waren die Energien sehr frei und sind weit gereist. Ich danke dir unendlich dafür, dass du für mich gesungen hast! Ich bin sicher, dass ich auf der feinstofflichen Ebene von meinem Problem geheilt bin. Morgen habe ich den Eingriff und ich hoffe so sehr, dass da nichts mehr sein wird zum Eingreifen, weil ich mir wünsche, auch auf der körperlichen Ebene geheilt zu sein! So oder so bin ich es schon! Danke, danke von ganzem Herzen. Ich hab dich lieb.“
Dieses Buch erscheint wie eine Autobiographie, die sich während des Niederschreibens meiner Ansicht nach zu einer Hilfe entwickelt hat, um die Wichtigkeit des Klanges und der kommunikativen und intuitiven Verbindung mit der geistigen Welt zu verstehen. Die verwendeten Namen sind nicht real, aber die Personen schon. Zum Schutze der Privatsphäre werden meine Erlebnisse mit ihnen nur und ausschliesslich an meine Erinnerungen und Gefühle gebunden sein. Falls jemand sich während des Lesens wiedererkennen sollte, sei er sich dessen bewusst, dass dieses Skript auf meinem persönlichen Fühlen basiert, frei von jeglicher Art von Wertung.
Ich möchte mich bedanken bei den Menschen, die mitgewirkt haben am Gelingen dieses Buches: Sonia und Benedetta vom Verlag Verdechiaro, Antonio Fontana von Webradio 11.11, Franca Boso und Giorgio Benedetti. Ganz besonders bedanke ich mich bei meinem Mann für seine Hilfe, das Manuskript verständlich werden zu lassen. Zudem bedanke ich mich bei allen Menschen, die ein Teil meines Lebens waren und sind und die Teil haben an meinem Wachsen. Bei meiner Herkunftsfamilie, bei meiner Tochter, weil es keine grössere Liebe gibt für mich. Bei meinen Geistführern Nancy und Marion, der geistigen Welt und der universellen Energie.
Unser Körper ist aus Schwingungen gemacht. Der Schöpfer hat aus Schwingung die energetische Quelle aller Dinge gemacht und aus dieser hat er auch vieles anderes geformt.
Man sagt, dass unser Körper aus 60 Trillionen Zellen zusammengesetzt ist, und jede dieser Zellen hat eine unterschiedliche Schwingung, je nach dem Zweck, den sie verfolgt. Wie Sie wissen, erzeugen Schwingungen Klänge. Offensichtlich sind dies Klänge, die wir nicht hören können, trotzdem können wir sagen, dass auch alle Zellen und alle Organe Klänge aussenden.
Wenn im Körper etwas krank wird, resultiert daraus ein Ungleichgewicht und die Schwingungen im Inneren sind nicht in Harmonie. In anderen Worten könnte man sagen, dass sich, wenn es eine Voraussetzung von Nicht-Resonanz gibt, im Körper eine Fehlfunktion ausformt. Im Normalfall produziert unser Körper eine wundervolle Symphonie. Wenn sich der Schwingungsteil dieser Körpersymphonie abnutzt, entsteht im Körper eine Funktionsstörung. Um dieser abzuhelfen, stellen wir dem Körper, der sich im Ungleichgewicht befindet, die korrekte Schwingung zur Verfügung, so dass der ursprüngliche Zustand wiederhergestellt werden kann.
Seit den Ursprüngen haben wir Menschenwesen die Musik geliebt und es ist schwierig, sich unser tägliches Leben ohne diese vorzustellen.
Der Name Krisztina Nemeth ist verbunden mit dem Konzept des „Kristalls“.
Wie ich in meinem Buch Die Botschaft des Wassers bekannt gegeben habe, hängt die Form und die Schönheit der Wasserkristalle von der Qualität der Schwingungen ab. Krisztina Nemeth hat die instinktive Fähigkeit, Hado-Energie auszusenden, die die abgetrennten Schwingungen wieder verbindet.
Aus diesem Grund ist ihre Stimme zur Heilungsschwingung geworden.
Ich freue mich sehr darüber, dass Krisztina Nemeth nun ihr Buch veröffentlicht. Ich hoffe, dass viele Menschen diesen Text und die wunderschönen Schwingungen ihrer Stimme geniessen können, um die geistige und körperliche Gesundung zu erhöhen.
Ich wünsche Ihnen in Liebe und Dankbarkeit alles Gute.
Masaru Emoto
Botschafter des Wassers
Es war ein Uhr nachmittags. Ich hatte erst vor kurzem angefangen, Yoga-Lektionen zu erteilen.
An diesem Tag waren nur zwei Personen anwesend. Beide waren unterdessen auch Freundinnen geworden.
Gegen Ende der Stunde schloss ich wie immer eine Lockerungsübung an, um die Spannungen aufzulösen.
Unsere Augen waren geschlossen und ich führte die innere Bilderreise, als Eva, eine der beiden, um Hilfe rief.
„Krisztina, schau, ich weiss nicht, was mit mir geschieht“, rief sie erschrocken aus. Ich näherte mich ihr sofort, ihre Lider bewegten sich sehr schnell und es gelang ihr nicht, sie still zu halten. Sofort kam Panik auf. Ich versuchte sie zu beruhigen, aber das Zucken der Lider hörte nicht auf und ihr Körper fuhr fort zu zittern.
„Bitte, lass uns allein“, bat Eva Simona, die andere anwesende junge Frau.
Simona verliess verstört den Raum, während wir da blieben, mit den brennenden Kerzen und den Strahlen der Nachmittagssonne, die durchs Fenster drangen.
Auf ein Mal spürte ich etwas wie eine unsichtbare Kraft von aussen, die nicht meinem Willen unterlag, und die mich drängte, mich Eva zu nähern. Ich nahm ihre Hände in die meinen und begann zu singen.
Unversehens begann Eva mit mir zusammen zu singen. An einem gewissen Punkt hörte ich auf und sie fuhr noch eine Weile alleine fort, einen befreienden Gesang ausführend.
Sie verstummte und ich nahm den Gesang wieder auf, als ob ich eine undefinierbare Art von Ritual abschliessen wollte. Langsam wurde es ruhig und alles kehrte zur Normalität zurück.Stille erfüllte das Zimmer. Eva sah mich an und lächelte.
„Aber was geschieht da mit mir? Woher kommt diese Stimme? Ich kann nicht singen!“
„Ich weiss es nicht“, antwortete ich. „ Vielleicht bist du ein Medium?“
In den darauffolgenden Tagen rief mich Eva oft an und machte häufige Besuche. Jederzeit und überall konnte sie in diesen Trance-Zustand geraten, den sie in der Yogastunde erfahren hatte. Es gelang ihr nicht, die Bewegungen der Augen und des Körpers zu kontrollieren ohne die Hilfe meines seltsamen Gesanges, der aus spontanen Klängen und Melodien gemacht war, aus anscheinend sinnlosen Worten. An einem Dienstag gegen Mittag erreichte mich ein Anruf von ihr, mit einer Stimme, durch die die Panik schimmerte.
„Krisztina, ich bin bei der Arbeit und es geschieht schon wieder! Was soll ich machen?“
„Vor allem beruhige dich!“, antwortete ich. „Versuche tief zu atmen und komm so schnell als möglich zu mir.“
Kurz darauf machte Eva eine Mittagspause und eilte zu mir.
Ganz aufgewühlt kam sie bei mir an und fragte:
„Gehen wir?“
Sie meinte den Raum, in dem ich meine Tätigkeit ausübte.
Dort angekommen, fingen ihre Lider wieder an, wie verrückt zu zucken, und ihr Körper vibrierte. Der Mund öffnete sich und entsandte ein klägliches Geräusch, das sich nach kurzem in Phoneme umwandelte. Ich schaute sie an und verspürte von neuem diesen unwiderstehlichen und unbekannten Drang zu singen. Als Eva meinen „Gesang“ hörte, liess ihr Anfall nach und sie beruhigte sich.
Nach etwa zehn Minuten hatte sich die Situation normalisiert und erlaubte uns zu sprechen und uns mit dem Geschehenen auseinanderzusetzen.
Eva fürchtete sich sehr vor all dem, was als unsichtbar bezeichnet wird. Sie dachte, dass etwas Schlimmes, Negatives von ihr Besitz ergreifen wolle. Ich war innerlich fest überzeugt davon, dass da, wo Licht ist, sich nichts Böses einschleichen kann, und ich sagte ihr das auch. Sie hörte mir zu, aber ich wusste nicht, wie weit sie meinen Worten Glauben schenkte.
In diesem Moment ahnte ich, dass der Rat einer kompetenten Person aus Fleisch und Blut eine grundlegende Hilfe sein könnte.
„Hör mal, suchen wir doch ein Medium und fragen dort, was da mit dir geschieht. In Ordnung?“ Sie war einverstanden.
Ein Bekannter von mir war Mitglied einer Vereinigung, in der Medien mitarbeiteten und er empfahl mir eines. Ohne zu zögern beschlossen wir, dieses zu kontaktieren.
Ich rief an und erzählte, was mit Eva alles geschehen war.
Wir vereinbarten einen Termin in zwei Tagen.
Meine Freundin und ich trafen uns vor dem Sitz des betreffenden Vereins, traten schweigend ein und waren voller Erwartungen, Neugier und ziemlich aufgeregt.
Ich wurde in Ungarn geboren im Jahr 1974.
In meiner Ursprungsfamilie wurden Kunst und Musik von meiner Mutter vertreten. Mein Grossvater war Militärpilot gewesen und hatte eine Leidenschaft für die Operette gehabt. Er organisierte oft Vorstellungen in seinem Heimatort.
Meine Mutter spielte Akkordeon und bei unseren Familienfesten sangen und tanzten wir alle mit ihr und ihrer Musik zusammen. Auch mein Vater sang gern und hatte eine schöne Stimme. Beide Eltern liebten sowohl traditionelle als auch moderne Musik und kannten alle Neuheiten der Epoche.
Sicher war dies eines der Motive, weshalb es ihnen gelungen ist, mir dieses Gefühl von Freiheit zu vermitteln, welches mir auch heute noch durch den Gesang und die Musik geschenkt wird.
Ich zeigte mich freudig tanzend und singend. Ich bin meinen Eltern dankbar für die Wahl, die sie in meinem Interesse getroffen haben. Als ich sechs Jahre alt war, meldeten sie mich für eine Grundschule an, in der eine experimentelle Klasse eingerichtet worden war mit der Richtung Musik. Um dort eintreten zu können, musste eine Prüfung abgelegt werden, die ich bestand.
Während der ersten vier Jahre hatten wir eine sehr gebildete und gut vorbereitete Lehrerin; das einzige Problem entstand dann, wenn wir Schüler ihrem Unterricht nicht die gebührende Aufmerksamkeit schenkten. In diesem Fall warf sie ihre Stimmgabel nach uns, der wir auszuweichen versuchten.
In jener Zeit war alles anders. In Ungarn verlangten die Schulen von den Studierenden grosse Disziplin, vielleicht auch zu grosse. Wir trugen dunkelblaue Schürzen, mussten alle gleich sein.
Ich, die ich nur ein Kind war, achtete nicht sehr auf diese Dinge. Wir lebten den Realsozialismus. Die Militärpräsenz war sehr stark in unserer Stadt, da Nagykanizsa an der Grenze zu Jugoslawien lag.
Meine Mutter arbeitete als Direktorin und Lehrerin in einem Kindergarten. Mein Vater dagegen war Unternehmer geworden. Zu dieser Zeit war er der Erste, der eine Import- Export- Firma für Holzgrosshandel in der Stadt gründete. Diese Tatsache ermöglichte uns häufige Reisen ins Ausland. In den Ländern des Ostens war es nicht erlaubt, jedes Jahr im Westen Ferien zu machen. Um die Länder jenseits des Eisernen Vorhangs besuchen zu können, mussten wir einen Einladungsbrief von einer Person vorweisen, die in jenem Land wohnte, in welches wir reisen wollten.
Dank der Kontakte, die mein Vater von seiner Arbeit her hatte, gelang es uns, Sommerferien in Österreich, Deutschland, Italien, der Schweiz und Frankreich zu verbringen.
Für mich und meinen Bruder waren diese Ferien zauberhaft.Kaum hatten wir die strengen Kontrollen an der Grenze zu Österreich hinter uns, ich weiss nicht weshalb, war die Luft ganz anders.
Meine Mutter sagte immer:“ Hier ist sogar das Gras grüner.“
Und es war wirklich so. Ganz zu schweigen von den Geschäften, die immer voll waren von besten, buntesten und schönsten Sachen.
Um in Ungarn beispielsweise Bananen oder Orangen zu kaufen, musste man sich bei einer langen Menschenschlange anstellen, natürlich ohne die Gewissheit zu haben, dass diese Köstlichkeiten auch noch verfügbar waren, bis man dran kam.
Während dieser Reisen liessen es uns unsere Eltern nie an etwas fehlen. Wir wohnten in Hotels und fast alle unsere Wünsche wurden erfüllt. Ich erinnere mich daran, wie wir einmal in ein riesiges Warenhaus eintraten, das vier oder fünf Stockwerke besass. In der Spielzeugabteilung angekommen wollte ich einfach alles haben, von Barbie-Puppen mit Kleidern und Zubehör bis zu all den anderen weniger wichtigen Dingen. Ich fühlte mich wie im Paradies und ich hatte nicht die Absicht, die Spielzeugabteilung ohne all die Spielsachen zu verlassen, die ich wollte. Die Nerven meiner Eltern wurden auf eine harte Probe gestellt, da ich ein solches Theater veranstaltete, dass ich mich heute noch daran erinnere.
Von all den besuchten Ländern war Italien das von meinen Eltern bevorzugte: Aus diesem Grund beendeten wir unsere Ferien immer am Meer und genossen die Melodie und die Klänge dieser melodischen, uns fremden Sprache.
Und so beschloss ich genau während einer dieser Ferien, Italienisch zu lernen.
Mit sieben Jahren begann ich, parallel zum normalen Schulalltag, in der Musikschule in unserer Stadt
Klavierunterricht zu nehmen. Die Unterrichtsmethoden meiner ersten Lehrerin waren eher hart. Zu Hause hatte ich ein russisches Klavier mit einem etwas „verstopften“ Klang, auf dem ich übte, um mich zu verbessern. Im Alter von 10-11 Jahren spielte ich schon recht gut und entdeckte, dass ich auch alles improvisieren konnte, was ich wollte. Da gab es ein spezielles Lied, das mir auch heute noch in den Sinn kommt, wenn ich am Klavier sitze. Immer wieder dachte ich:“ Dies könnte eine Filmmusik sein“.
In der Grundschule habe ich an meinem ersten Gesangswettbewerb teilgenommen, der dem Thema Volksmusik gewidmet war. Aber das Lied, das ich singen wollte, war von der Lehrerin schon einem anderen Mädchen zugeteilt worden. Ich verstand nicht, wieso das geschehen konnte, und empfand einen bitteren Geschmack im Mund. Ich wollte es so gerne selber singen. Es war ein sehr trauriges Lied, das von Seeleuten und ihrer verlorenen Liebe erzählte. Es gefiel mir enorm.
Ich gab mein Bestes, um mein Talent zu beweisen und in kürzester Zeit wurde ich „die offizielle Sängerin“ der Schule. Mit vierzehn Jahren, als ich die obligatorische Schulpflicht hinter mir hatte, gründete ich mit einigen Kameraden zusammen aus Dankbarkeit den Lehrern und der Schule gegenüber eine Gruppe, in der ich die Sängerin war. Ich sang ein Lied der berühmten ungarischen Sängerin Maté Peter mit dem Titel: Ich geh fort, ich geh fort und mache meinen Weg...
Das war das erste Mal, dass ich Menschen weinen sah, als sie meiner Stimme lauschten.
Mittlerweile wurde die Musikschule mein zweites Zuhause. Ich fuhr fort, Klavier spielen zu lernen und wechselte in der Zwischenzeit auch die Lehrerin. Meine zweite Lehrerin war eine, die mich wirklich verstand, und die sich der Leichtigkeit bewusst war, mit der ich sowohl mit der Stimme als auch auf dem Klavier Melodien improvisierte. Sie ermutigte mich zu singen, was ich fühlte. Ich brachte ihr meine Kompositionen und sie hörte aufmerksam zu.
Sie war es, die mich mit 14 Jahren einer Lehrerin für klassischen Gesang vorstellte. Zu jener Zeit wusste ich nicht einmal, was das war.
Die Lehrerin Zsuzsanna, so hiess sie, hörte mich an und entschied, dass ich trotz meiner jungen Jahre bei ihr Unterricht nehmen konnte. Sie war so erfahren und qualifiziert, dass alle Gesangsanwärter meiner Stadt bei ihr lernen wollten.
Im Verlauf von drei Jahren machte ich unter ihrer Führung bemerkenswerte Fortschritte.
Mit 17 Jahren, während ich das klassische Gymnasium besuchte, nahm ich an einem nationalen Gesangswettbewerb teil, in dem ich den ersten Preis gewann und eitel und stolz wurde auf meine Schule und meine Stadt.
Durch meine Erinnerungen an jene Zeit schimmert immer mein grösster Wunsch, speziell jene Lieder zu interpretieren, die starke Gefühle in mir auslösen.
In der Folge nahm ich an einem anderen nationalen Wettbewerb teil, bei dem es mir erlaubt war, mehr als ein Musikstück nach eigener Wahl zu interpretieren, und auch von verschiedenen Arten. Ich trat mit zwei sehr verschiedenen Präsentationen auf. Die erste – es handelte sich um klassischen Gesang – war die Arie der Lauretta aus der Oper Gianni Schicchi von Giacomo Puccini.
Für die zweite Präsentation wählte ich aber ein Stück der Figur der Eponine aus Les Misérables von Claude-Michel Schoenberg. Ich überstand die erste Phase des Wettbewerbs und die Jury empfahl mir wärmstens, auch in der folgenden Phase ein klassisches Stück vorzutragen. Als der Moment aber gekommen war, präsentierte ich mich mit dem Musical-Stück. Nachdem ich meinen
Verlag: BookRix GmbH & Co. KG
Texte: Krisztina Nemeth
Bildmaterialien: Krisztina Nemeth
Lektorat: Erika Wellauer Winkler
Übersetzung: Erika Wellauer Winkler
Tag der Veröffentlichung: 23.02.2016
ISBN: 978-3-7396-3903-1
Alle Rechte vorbehalten
Widmung:
"Unser Körper ist aus Schwingungen gemacht. Der Schöpfer hat aus Schwingung die energetische Quelle aller Dinge gemacht und aus dieser hat er auch vieles anderes geformt. Man sagt, dass unser Körper aus 60 Trillionen Zellen zusammengesetzt ist, und jede dieser Zellen hat eine unterschiedliche Schwingung, je nach dem Zweck, den sie verfolgt. Wie Sie wissen, erzeugen Schwingungen Klänge. Offensichtlich sind dies Klänge, die wir nicht hören können, trotzdem können wir sagen, dass auch alle Zellen und alle Organe Klänge aussenden."