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Süßer die Glocken

249 Rache ist süß

Artur Tangier ermittelt nach dem Mord an einem Mädchen, Lisa Eel hilft ihm, sie ist Profiler, John Bardem, sein Kollege torpediert ihn, zusammen mit Polizeichef Roux, es scheint, dass der Ku-Klux-Klan mit dem Fall zu tun hat. Jim Cody, der Klan Boss, schießt zurück, durch seine Verbindung mit Roux und John Bardem. Die Sache ist für Artur Tangier schwierig, er ist Junggeselle, der bei seiner Mutter lebt. Die Leute in Celine sind nervös, aufgehetzt durch den Prediger Curt de Lyon, sie fordern Rache, Louis Bardamu wird verdächtigt, der behindert ist und im Laden von Bill arbeitet, John Bardem hängt ihm was an, indem er den Slip des Mädchens bei Louis „findet“. Artur gilt nun auf dem Revier als Außenseiter, er kündigt, ermittelt aber weiter. Andere kommen in Verdacht: Bill Pynchon, Anton Chigurh, und Isaac, beide Einsiedler, die in den Sümpfen leben. Louis wird entlassen, die Religiösen unter Führung von Curt de Lyon wollen ihn lynchen.

Bio:

Studium der Philosophie Chef und Manager auf Kreuzfahrt Schiffen, Maler, Musiker, Autor

Krimi Zielgruppe Frauen und Männer Lesungen mit Weinproben oder Cocktails Finger Food

„Wir sehen die Dinge nicht, wie sie sind. Wir sehen sie so, wie wir sind.“
―Anaïs Nin befreundet mit Henry Miller
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1

Die Stadt, Celine, lag am Ufer des Mississippi, eine Kirche, ein 7 Eleven, eine Tankstelle, ein Frisör, ein Waschsalon, den „Cuba Pub“ und Bills Eisenwaren und Lebensmittel Laden, ein China Restaurant „Dragon“, „Mom’s Place“, ein Büffet Restaurant, alles lag auf der Hauptstraße, Main Street, in die Schule fuhren die Kinder zwanzig Kilometer im gelben Schul Bus, Detektiv Artur Tangier nahm ein Stück Prime Rib, setzte sich in die Ecke, er wohnte hier, bei seiner Mutter, der ewige Junggeselle, wie stets, die Tupper Schüssel, die Reste für Alice, die Nachbarin, die im Rollstuhl saß, am Fenster des Wohnzimmers, von wo sie die Straße und den Waldrand sah.

Artur stieg in seinen Ford Mustang, hielt bei Bill, kaufte Köder und Haken. Louis Bardamu half mit der Tüte, trug sie zum Auto, etwas zurückgeblieben, war er auch Messdiener, hier wohnten viele, deren Vorfahren von Franzosen abstammten, ich gab ihm zwei Dollar, er hopste und lächelte. Und was läuft, Louis? Kirche, Essen, Laden, eine Galeere. Ein Schiff, das ewig schaukelt und ich rudere, wie verrückt. Artur stieg ein, fuhr weiter.

Er parkte vor dem Haus, ging nach nebenan, die Tür stand offen, Alice rief, ich bin hier, hast du was Gutes mitgebracht?, ja Roastbeef, die Knochen hab ich abgenagt, er gab ihr den Container, sie stellte den auf den Lesetisch, neben das Buch „Vineland“ von Thomas Pynchon, sie war früher Lehrerin, ihr Fantasie war ausgeprägt, da drüben war ein Mann, der mit einem kleine Mädchen in den Wald ging. Echt? Ja, das bilde ich mir nicht ein, hinter dem Wald war der Fluss, ich ging hinüber, schaute mich um, trabte ein paar Schritte an Buche Bäumen vorbei, eine Lichtung, nah am Wasser, da sah ich sie, ich bückte mich, sie war tot, ein Kreuz in die Stirn geritzt, darunter: Quasimodo. Irre, wahnsinnig. Er latschte zum Haus, telefonierte, die Cops brauchten zwanzig Minuten, fünf Streifenwagen kamen, der Doc und Danny Miller, der Fotograf, John Bardem, Detektiv. High, Artur. Wo liegt sie, durch den Wald, ein Reh scheute zurück, alle versammelten sich am Tatort, halt die Zuschauer zurück. Sie gafften und tratschten. Presse tauchte auf. ABC. Mit Übertragungswagen. Einer von der New York Post. Jesse Warhol. Lisa Cooper mit Mikrofon, hinter ihr der Kamermann, James McCartney, Artur kannte alle. Stopp, Lisa. Weiter geht es nicht für euch. Gib mir Infos, Mann. Ich brauch Futter. Geh Hamburger essen, witzig. Rache ist süß, sagte Assad. Finde ich den Kerl, leg ich ihn um. Das ist Lynchjustiz, raunte Alice, die im Rollstuhl herüber gefahren war. Du Humanistin, erwiderte Assad. Nur Gott übt Gerechtigkeit, sagte der Prediger Curt de Lyon. Curt, Gott ist das scheißegal, schrie Assad. Kommt, kühlt ab, ihr macht die ganze Gemeinde scharf, sagte Bill. Hast du Würmer? fragte Clichy. Jede Menge. Und neue Ruten. Anton Chigurh stellte sich dazu, Deputy, und Sheriff Tommy Lee Bell. Da hast du zu tun, Tommy, rief einer. Das ist Sache der Städter, erwiderte Bell. Noch nie ein Mord hier passiert, warf Anton ein. Willy Tangier hielt nicht, er schaute vom Pick up, fuhr weiter.

2

Vergewaltigt und erdrosselt, brummte der Doc, der Fotograf schoss Bilder mit seiner Spiegelreflex. Brutal sagte John Bardem. Artur Tanger schwieg, schaute sich um. Fußabdrücke hier, rief ein Cop. Fotografieren, Abdrücke machen, schrie Artur. Eine Spur, Boss. Und DNA, Doc? Der nahm einen Gegenstand, ein Knüppel, rammte den in die Vagina hinein. Der kam doch. Ja, ging in die Hose. Schwein. Pervers. Wir benötigen einen Profiler. Linda Eel, funken. Los. Scheiß Sadist. Ruhe im Puff.

Libellen schwirrten umher, neben der Leiche ein Ameisenhaufen, Dornenbüsche, Pusteblumen, Artur ging zum Fluss, ein Ölfilm auf den Wellen, eine Hubschrauber, eine Raffinerie, auf der anderen Seite des Gewässers, Linda Eel schubste ihn, aufwachen.

-Von was träumst du?

-Ich sah gerade eine Bisam Ratte.

-Kein Aal?

-Nö, gibt’s hier Fische?

-Viele, Katzenwels, Schwarzbarsche, Bachforellen, Biber, Hirsche, Kojoten, Waschbären, Füchse.

-Du kennst dich aus.

-Hab Biologie und Zoologie studiert, und Psychologie, Artur, wollte Wildhüter werden. Rocky Mountains.

-Kluges Mädchen. Hier gab es auch Indianer, Apalachee, Chickasaw, Cherokee, alle verschwunden, vertrieben von den Siedlern, raunte der Cop, strich über seinen Schnauzer.

Linda Eel war in ihrem Element.

-Es gab Parallelen zu den Azteken, an der Spitze der Hierarchie standen Priesterkönigen. Sie bauten Erdhügel und Pyramiden. Choctaw und Apalachee siedelten in der Mobile Bucht.

-Wenn alles so stimmt, warf Artur ein.

-Es wurden Keramiken gefunden, sagte Lisa Eel. Die Spanier waren auch hier, die Eroberer, Panifilo de Narvarez, Hernando de Soto, mit ihren Soldaten.

-Die schleppten Krankheiten ein, setzte Lisa hinzu.

-Mystisch, noch immer, sagte Artur.

-Die Rätsel werden sich nicht lösen, wie die vielen Kriminal Fälle von uns, Artur.

-Wann verschwindet unsere Kultur, fragte Artur.

-Wir entwickeln uns weiter, sagte sie. Positiv oder negativ.

Sie gingen zum Tatort. Der Sarg stand bereit, das Auto der Morque. Lisa Cooper, war eine Zecke. Nein, zu diesem Zeitpunkt gib es keine Antworten, Herrschaften, schrie Artur. Keine Überschriften mit den Worten Monster, Ungeheuer oder Bestie. Er war umringt von Pressefritzen, am Ende des Waldes. Leute, geht nachhause, schaut euch das Glücksrad an. Oder spielt Bingo.

3

Zuhause tischte Betty Schinken Makkaroni auf und Limonade. ABC im TV, Linda vor der Kamera, spricht ins Mikro. Artur schaltete aus. Jetzt wird mit Dreck gespritzt, sagte er. Das arme Mädchen, murrte Betty, Dauerwelle, blaues Haar. In der Kirche findet eine Tombola statt. Ich geh zum „Cuba Pub“. Trink nicht so viel. Und Jackie & Coke, das ist nicht gut für deine Diabetes. Nichts ist gut, sagte Artur. Ich glaube ans Gute, raunte Betty.

Ein beschissener Tag, er ging los. Carlos stand hinter der Theke, der in Havanna aufgewachsen war. Heute gibt es Spanferkel, Artur. Gut, nehme ich. Eine Rentner Portion. In so einer kleinen Stadt beobachteten einen die Leute. Sie wissen alles, hinter den Rollläden passierte der tägliche Wahn, der unvorstellbar war. Beziehungskrieg. Streit wegen Kleinigkeiten, die im Mord enden konnten. Häufig Stress, Schläge, Fausthiebe, Fußtritte, Totschlag, mit Gegenständen. Hammer, Vasen, Messer. Und jeder hatte hier eine Knarre. Tod Made in USA.

Die Menschen, mit ihren Extremen.

An einem Tisch saßen College Kids. Andere spielten Darts.

Das Foto von Che an der Wand, im olivgrünen Kampfanzug. Er, ne Zigarre an den Lippen. Der hatte Weiber nach der Revolution, sagte Carlos, als er Arturs schweifenden Blick wahrnahm. Sex und Blut. Ficken und töten. Dante war ein geiler Bock.

Musste hier ein China Restaurant eröffnen. Clichy war besser. Der ist ein guter Koch.

Clichy kam aus der Küche, weiße Jacke, Kochmütze. Schwarze Hose. Mach mal eine gescheite Gombo. Eintopf wie früher bei den Franzosen. Für jeden ein Huhn, war die Devise des Königs. Henri der Vierte. Potage Claire au Poulet. Ich habe das Buch von Escoffier.

Spanferkel, bitte sehr, Mister Tangier. Kochte Mutti nichts? Die Makkaroni schmeckten beschissen. Diese Aufläufe von ihr, echt beschissen. Du musst heiraten, Artur. Na und, Guys, um mich dann scheiden zu lassen. Als Junggeselle sparst du einen Haufen Geld. Im Fernseher Hockey Edmonton gegen Vancouver. Wayne Gretzky. Der Superstar.

Anton Chigurh sauste herein, mit Biberfell Mütze, die er an den Hake der Garderobe hing, unrasiert, dünnes Haar auf dem Kopf, Denkerstirn,

-Naja, da hast du einen Fall, den zu lösen, Artur, ist wie eine Nuss zu knacken, in deiner Haut will ich nicht stecken

Er bestellte ein Guinness, das lass mal meine Sorge sein, Clichy zapfte, stellte das Bier vor Anton ab, Clichy fragte.

-Wie viel Biber hast du gefangen?

-Mühselig, knurrte Anton, wenn du mich fragst, Artur, den muss man an einem Baum aufknüpfen.

-das ist Sache der Justiz, wir hatten kein Lynchen hier, sagte Artur.

-Weil es hier nicht so viel Nigger gibt, Mann. Das sind die Probleme, im Cajun Land, die Farbigen, und die Arbeitsscheuen, die hungrigen Bauern, deren Ernte mies ist, die Öl Arbeiter, im Arbeitslager, auf der Plattform, im Golf von Mexiko.

-Die machen Kohle, warf Clichy ein.

-Die sind kaputt, 12 Stunden am Tag, monatelang auf Duty, die Alte geht fremd, die Kinder stehlen, in Läden, da vaterlos, das ist die kriminelle Schlangengrube, der Sumpf, die Galeere, in Ketten, wo alle rudern, immer wieder rudern & rudern, Buddy.

Carlos lachte, du alter Pessimist. Typisch Redneck. Ex und hopp, zur Mitte, zur Titte, zum Sack, Zack, Zack.

-Leck mich, Fidel. Noch ein Bier, du Kommunist.

-Das ist ein Klischee, Bruder.

-Du bist rot, dunkelrot, Hammer & Sichel, Hombre.

-Si, Klaro.

Carlos reichte das Bier. Artur zahlte, er hatte genug, er fuhr in die Stadt. Diese dumpfen Sprüche, der lebt hinter dem Mond, stimmte, im Wald, in einer kleinen Holzhütte, ein Waldschrat, ein Einzelgänger, heute brachte der Fellhandel wenig, früher war das Gebiet um den Mississippi führend, als noch Indianer anwesend waren, die Cherokee wurden vertrieben, nach Oklahoma.

4

Nola, im Büro, Artur Tangier war satt, vom Spanferkel, John Bardem brachte Donuts und Kaffee, na, was geht, Artur? Das frage ich dich, du Spürnase. Die Saints verloren. Gegen wen? Greenbay Packers. Sie griffen zu, süße Beignets, kalt, mit Zuckerguss. Maxwell? John nickte. Und eine Spur? Nö, die Presse beschissen. Die Yellow Press. New York Post. Was ist mit den Abdrücken? Kampfstiefel. Walter kocht heute Sauerkraut und Rippchen. Geil. Viel Senf. Wein im Kraut, Riesling, Zwiebel. Das „Rotkäppchen“ läuft, der Rotlicht Bezirk auch, schau die Liste durch von Serien Täter in der Gegend, die wo junge Mädels bevorzugen. Tue ich. Was ist mit DNA. Nichts. Das war Pech. Und wie läuft es in der Gemeinde? Einer faselte von Lynch Justiz. Blödmann. John checkte die Dokumente, die er aus dem Archiv geholt hatte. Er war fleißig. Artur mochte den Papierkram nicht. Er war Instinkt Bulle. Er ging zum Café du Mondu, trank einen Kaffee, fuhr zurück, in sein ruhiges Städtchen, nachdem er John angerufen hatte. Er parkte an der Zapfstelle der Tankstelle.

Tommy Lee Bell, Sheriff, kam aus dem Tank Kiosk. Assad lag in der Halle unter einem Auto.

-Der Fallensteller ist nicht ganz dicht, sagte Bell.

-Warum?

-Naja, er sagte, er kenne den Mörder.

-Ach, der redet viel, wenn der Tag lang ist. Popcorn?

Er hielt Artur der Tüte hin.

-Früher gab es hier ein Kino. Und ein Holz Fabrik und Sägewerk.

-Tote Hose. Alte Zeiten, Artur, nun ist kein Platz mehr für uns.

-Der Tod schaut uns in die Augen.

-Naja, der kann warten.

-Und wie stehen die Aktien?

-Keine treffsichere Spur.

-Ein Puzzle.

Er klopfte Tangier auf die Schulter, stieg in seinen Ford.

Die Polizei dein Freund & Helfer, we serve for you. Protec you.

Artur tankte, voll, Ginny hielt, sie stammte von Cherokee ab, sie war mit Artur in der Schule, einst im Mai.

-High, wann kommst du vorbei zum Grillen?

-Mittwoch. Gegen achtzehn Uhr.

-Okay, geht. Du warst lange nicht in der Kirche.

-Der Job frisst mich auf.

-Du musst den Kerl finden.

-Das wird eine Zeit dauern.

-Das war einer von Celine.

-Könnte sein, aber wer?

-Da gibt es viele Wahnsinnige. Der Louis, der bei Bill arbeitet.

-Der hat eine Delle im Kopf, stimmt, so einer wird vorschnell verdächtigt.

-In der Kirche wurde darüber diskutiert, und sein Name fiel oft, Artur.

-Der ist gutmütig. Okay, bis Mittwoch.

Artur kletterte in seine Karre, fuhr zum Wald, ging zur Hütte von Anton Chigurh. Blieb in Entfernung stehen. Er war nicht zu sehen, Artur Tangier betrat den Schuppen, wildes Durcheinander, auf dem Sofa Magazine, Pornos, ziemlich jung, dachte er. Er ging hinaus, vor ihm stand Anton, mit Gewehr. Hände hoch, Meister. Wenn jemand mein Grundstück betritt, kann ich ihn abknallen.

-Ach, du bist es Artur.

Er nahm das Schieß Gerät runter, eine Schrottflinte, abgesägt.

-Was suchst du hier?

-Well, du musst aufs Revier kommen.

-Wegen was?

-Eine Vernehmung.

-Spinnt ihr.

-Reine Routine, wir vernehmen auch andere. Wir suchen nach Zeugen.

-Gut, wann?

-Übermorgen zehn Uhr, French Quarter. In meinem Büro.

-Okay, ich werde kommen. Hast du den weißen Hirsch gesehen.

-Nein, ist das nicht eine Fata Morgana?

-Ich habe ihn gesehen, schon dreimal, leibhaftig.

-Na, dann viel Spaß.

Der Detektiv machte sich auf die Socken, am Waldrand stieg er in sein Auto, fuhr nachhause. Der Beruf war anstrengend und die Menschen liebten einen nicht. Sie nannten einen Pig. Wo die Liebe hinfällt.

Anton Chigurh öffnete eine Dose. Weiße Bohnen Suppe. Er löffelte die kalt, sein Schäferhund „Tom Dooley“ bekam den Rest, er schulterte sein Gewehr, trabte durch den Wald, am Fluss checkte er Fallen. Ein Biber zitterte, gefangen. Er nahm das Tier raus, nahm es aus, zog das Fell ab. Ein Treffer. Der Hund verschlang das Fleisch, mit Haut und Haar.

Die Kinder waren grausam, sie hänselten Louis Bardamu, Du Teufel, sangen sie, du den Engel nicht liebst, das tote Mädchen in deiner Seele, auf Ewig, komm runter von deinem fliegenden Teppich, du Monster, der Hölle, der Henker steht breit, lass das Töten sein. Sie tanzten um ihn herum, auf dem Spielplatz, Louis ließ es geschehen, bis eine Mutter eingriff und ihm aus der Klemme half.

Bill beobachtete vom Laden aus die Sache, er rannte über die Straße. Was soll das? Die Kinder haben ein gutes Gefühl. Na und, Artur ermittelt, er wird den Mörder schon finden. Lasst Louis in Ruhe. Er nahm ihn mit, zurück zum Laden.

5

Pierre Granate, ein Narco, kauft im Seven Eleven ein, ein kleiner Laden, etwas außerhalb von Celine, an der Auffahrt zur Interstate, Jim Beam, Gin, Tonic Wasser, Coke, Zigaretten, Camel, ohne Filter, er zahlte, wackelte zu seinem roten Camaro, brauste davon, in Celine parkte er vor dem Pub, nach zehn Minuten kam Anton Chigurh, setzte sich zu dem Wagen, er gab dem Fahrer eine Packung Kokain, der Bulle war bei mir, Artur Tangier, und hat er was gefunden? , nein, das Versteck ist eine Höhle im Wald, Frog Leg, gut, hier ist dein Geld, Dollars tauschten den Besitzer, Anton stieg aus, Granate fuhr zurück in die Großstadt, Big Easy, der Waldläufer ging in das Lokal, er stellte sich neben Artur Tangier, warf ein Bündel Green Backs auf den Tresen, eine Lokalrunde, Linda Eel lächelte.

-Na, Lady, wie wär’s mit uns?

-Heute nicht, Sir. Bin beruflich hier, nicht zum Amüsement.

-Bulle?

-Nein, Psychologin.

Im TV lief ein Eishockey Spiel Edmonton gegen Vancouver, ein schnelles rasantes Spiel, und dies auf zwei Kufen.

Carlos verteilte die Runde, der „Cuba Pub“ war voll. Tequila war der Drink des Teufels. Der Waldschratt erhob das Glas. Cheers, Gemeinde, der Pfarrer säuft. Prosit, Anton. Artur schüttelte sich.

-Hast du so viele Biber gefangen, dass du mit der Knete rumwerfen kannst?

-Nö, ein Nebenerwerb. Der fette Kohle bringt, Detektiv.

-Drogen? fragte Lind, süffisant lächelnd.

Er zuckte, kniff die Augen zusammen.

-Mensch, ein guter Witz, Madame. Echt gut. Ich war in Nam, hab kein Dope genommen. Hier schaue die Hand an, mir fehlen zwei Finger. Scheiß Charlie. Diese Affen.

-Gibt Schlimmeres.

-Was

-Kleine Mädchen vergewaltigen.

Er schluckte, kicherte.

Linda und Artur setzten sich, da ein Tisch frei wurde.

-Der hat Dreck am Stecken.

-Ich stand auf dem Parkplatz, habe mir die Nummer notiert. Ein Camaro.

-Zuhälter Auto.

-Ich traue dem nicht.

-Unrasiert, fern der Heimat.

-Wohnt er hier?

-Im Wald in der Nähe des Flusses. Ein komischer Kauz.

-Cheers.

Sie erhoben die Gläser, tranken einen Schluck. An einem Tisch spielten sie Schach. Die halbe Kirchengemeinde war da. Raucher

Kneipe, dicke Luft. Die beiden trennten sich, sie fuhr zurück, er nachhause. Morgen wird ein neuer Tag sein, keine neuen Erkenntnisse.

Am nächsten Tag im Büro. John Bardem war schon da, als Artur die gute Stube betrat. Er gab John die Autonummer, stellte den Kaffee auf dem Schreibtisch ab.

-Wir sollten Anton Chigurh überwachen.

-Aufwendig, ob das genehmigt wird, ohne Hinweise.

-Vincent Morel.

-Der ist Privat- Detektiv, Artur. Das kostet.

-Ich stelle einen Antrag.

Er gab einen Vordruck in die Schreibmaschine, füllte den aus, ging zu Roux, der wetterte.

-Einer von euch kann das tun. Das ist eine irre Idee.

-Vincent kennt sich in den Sümpfen aus und war früher bei uns, Chief.

-Gut, bring mir den Kostenvorschlag.

Er unterschrieb den Wisch, gab ihn Artur, der rief Morel von seinem Schreibtisch an. Eine halbe Stunde, und ich bin im Cafe du Mondu. Artur ging los, er brauchte frische Luft.

Vincent war pünktlich, setzte sich. Er trug einen GI Parka, hatte einen Seehundsbart und langes blondes Haar, stechende glitzernde blaue Augen.

-Und was gibt es zu vermelden?

-Eine Überwachung. Anton Chigurh, lebt im Wald. Fallensteller.

-Hat es Roux genehmigt.

Artur gab ihm den Wisch.

-Ich zeige dir sein Lager.

-Okay, ich nehme den Auftrag an.

Sie fuhren raus, parkten am Wald. Vincent stieg aus seinem Zweiten Weltkrieg Jeep. Sie trabten durch Gebüsch, über Sumpf, Morast, in den Wald. Durch Buchen Haine, Eichen, Ahornbäume, Birken. Am Flussufer ein Krokodil, das Anton schlachtete. Sie blieben entfernt stehen. Okay, ich fange morgen an. Geht klar. Sie gingen zurück, zu den Autos. Vincent fuhr nach Baton Rouge. Artur fuhr zurück nach New Orleans, Büro Arbeit, ungeliebt. Akten herum schieben.

-Billy Pynchon tötete drei Frauen, er ist immer noch flüchtig.

-Der wohnte hier, nehm ich an.

-Ja, im Lower Nine Ward Viertel.

-Ist er ein Farbiger?

-Mulatte. Kreole.

-Zeig mal das Foto.

John gab Artur die Aufnahme.

-Jetzt erinnere mich. Ich fahr mal rüber.

Er nahm den Sakko, ohne den anzuziehen, latschte zum Auto. Er schaute in den Rückspiegel, blickte in sein schmales Gesicht, die schwarze Haare, ein Facon Schnitt, dunkle melancholische Augen, feucht, da er Probleme mit den Augen hatte. Er benützte seine Brille selten. Der Krawattenknoten saß perfekt. Er strich über seinen Oberlippen Bart, griff zur Knarre. Alles unter Kontrolle, Amigo.

Kinder bewarfen ihn mit Dosen und Steinen. Brut, die hassen Polizisten. Das Grundstück 47. Das Haus, unbewohnt. Typen kamen raus. Sah aus, wie ein Crack Haus, abgefuckte Männer. Sie zeigten ihm den Stinkefinger.

Einer überquerte die Straße.

-Mann, verschwinde, das ist unser Viertel. No Trespassing, Man.

-Kennst du Billy Pynchon?

-Der wohnt nicht mehr hier, Bro.

-Und wo steckt er jetzt?

-Im Cajun Gebiet, der jagt Krokodile, der ist verrückt. Der dreht leicht durch, Uncle Sam. Hau ab jetzt. Ich weiß nicht, wie lange meine Jungs stillhalten, Pig.

Artur legte den Gang rein, gab Gas, nachdem er die Scheibe runter gekurbelt hatte. Naja, was stimmte, was nicht. In den Sümpfen war Pynchon schwer zu finden, das war vermintes Gelände, düster, verwunschen. Eine neue schwere Aufgabe. Das war ähnlich, wie der Dschungel in Nam, diese Leute redeten nicht viel, Artur war dabei, bei der MP. Ein ruhiger Posten, in Saigon.

6

Billy Pynchon angelte, machte einen Köder an den Haken, er saß am Ufer. Unter einer Sumpf Eiche. Von Algen gefärbtes braun grünes Wasser, der Vorhof zur Hölle. Drüber auf einer kleinen Insel Pelikane.

Anton Chigurh schlich herum, die Schrottflinte schussbereit.

-Wer bist du?

-Ich bin Bill Buffalo. Der König der Wild West Schützen.

-Verarschen kann ich mich selbst.

-Du solltest mir Wasser anbieten, ich bin ein armer Wanderer in der Wüste.

-Verschwinde, gehe zum Teufel, Mann.

Billy stand auf, schlug ihm das Gewehr aus der Hand, setzte sein Bowie Messer am Hals von Anton an, dessen Augen waren Blut unterlaufen, flackerten.

-Besser du suchst das Weite. Nimm deine Kanone und geh deines Weges. Du hast mit Jesus Christus gesprochen, Anton nahm sein Gewehr und ging in den Wald hinein. Billy Pynchon nahm seine Angelrute und den Eimer mit den Fischen in die Hand und zischte ab, im Trab. Wie beim Militär. Laufschritt. Und wenn es sein muss, werde ich dich töten, du Döskopp. Höher, am Ufer sein Kanu, er ruderte zu seiner Insel. Hier würde ihn keiner finden, nicht mal der Kauz, der ihn gerade bedroht hatte. Vor seiner selbstgebastelte Hütte eine Feuerstille, er zündet die Holzscheite an, grillte einen Wels.

Morgen, ein anderer Tag, Dämmerung, das Licht teilte den Himmel. Morel beginnt seinen Dienst. Die Überwachung Geschichte. Im Waffle Haus frühstückte er, das übliche. Spiegeleier, Toast, Butter, Marmelade, Speck, Bratkartoffel. In den Sümpfen passte eine Machete zur Ausrüstung, ein Fernglas, Pump Gun, Revolver a la Billy the Kid.

Das lag bereit im Jeep. Er war gut drauf. Ein Job, wie jeder andere, Hauptsache die Kohle stimmt. In der Kühltasche Cola & Jack Daniels Whisky. Ein Po Boy Sandwich, mit Krebsen, saure Gurken, Zwiebel und Mayo.

7

Der Ku-Klux-Klan tagte, Männer in weißen Gewänder und Kapuzen, mit Augen Schlitzen, eine Hundertschaft, fünfzig Karton Bier, im Kessel Schildkröten Suppe von Brennons geliefert, auf dem Grill Drehspieß eine Schweine Keule, Jim Cody war der Anführer, er hielt eine Rede:

„Die weiße Rasse sind die Übermenschen, Kameraden, wir mischen uns nicht mit Niggern, das sind Ratten, unterwürfig, zum Sklaventum verurteilt, der Mörder des Mädchen wird am KZ Galgen aufgeknüpft, ist er ein Weißer, muss er ausgerottet werden, sein Blut passt nicht zu unserem Blut.“

Beifall, Hurra Schreie, Geheul, Jubel. Tanz mit offener Hose, homo erotisch. Harte Typen. Nach außen, innen voller Abgründe.

Ein Männerbund. Ein See Adler, gebunden an ein Baum Stumpf. Hohe Flammen, das Feuer loderte. Sheriff Bell beobachtete das Treiben, mit Deputy Dick Cannon. In Argentinien geboren. In der Pampa. Anton Chigurh stellte sich zu den beiden. Na, spionieren. Das sind gute Leute, echte Amerikaner, Dudes. Hör auf mit deinen irren Analysen. Jeder ist ein Amerikaner, auch Verbrecher, Junge. Dir passt meine Meinung nicht. Ich spreche die aus. Das ist auch amerikabisch. Zu viel quatschen, erst mal denken. Les ein Buch, Anton. Welches? Naja, Fiesta von Hemingway. Oder Schau heimwärts Engel. Den Film kenne ich. Manhattan Transfer. Spiel dich nicht zum Lehrer auf. Ich besitze Bücher, liegen in meinem Haus, Mann. Ja, ich bilde mich selbst, Schule ist nichts für mich, in bin gelogen. Warum? Ich hab ein Mädel in der Klasse gebumst und der Lehrer kam rein. Das war ein geiles Luder. Das schreib ich alles in mein Tagebuch. Kennst du Henry Walden Thoreau, nein, doch, ja klar, der Wald und Wiesen Philosoph. Sein Vater war Bleistift Fabrikant. Stimmt, ich geh, ihr Spione.

8

Artur und Ginny, im Garten der Grill, Linda Eel erschien, Clichy pflegte das Feuer, Assad und Carlos spielten Fußball, Dribbeln und Schießen, mit den Kindern von Ginny, zwei Jungs, die die Grundschule besuchten. Steaks & Rippchen, im Topf auf dem Spiritus Kocher Sauerkraut a la Alsac, elsässischer Stil, mit Bauchspeck, Karotten, Zwiebel, Sellerie und Gewürztraminer, Lorbeer Blatt, das wehte in die Nasen, flirtete mit hungrigen Bäuchen.

Ein Falke stürzte vom Himmel, fing eine Maus, und hob ab, drüben auf den Wiesen, weiße Pusteblumen, roter Klatschmohn. Weiter hinten, nicht zu sehen, ein Cannabis Feld. Pierre Granate sah den Arbeitern zu, die Blüten ernteten. Er würde Green Cajun Weed verkaufen. Auf die Scheiß Mexikaner verließ er sich nicht. Er wollte nach Kolumbien fliegen, Paplo Escobar persönlich treffen, um einen Deal zu schließen, per Handschlag.

De Lyon, der Prediger, tauchte auf. Halbglatze, schwarzer Anzug. Er zündete eine Gouloise an, paffte, nachdem er alle begrüßt hatte.

Feucht fröhlicher Abend. Aperitif Pastis, Clichy schenkte ein, verteilte den Alkohol, mit einem runden Holztablett, und dann Nouvel Cuisine, jeder bediente sich selbst.

-Die Leute sind beunruhigt, sagte de Lyon.

-Den Täter können wir nicht von Heute auf Morgen finden, das braucht Zeit, penible Arbeit, Curt.

-Verstehe, ich habe mein Ohr an Volkes Stimme. Habt ihr eine Spur?

-Das ist geheim. Glaube mir, wir sind am Ball.

-Du, die schreien nach Lynch Justiz.

-Und an wen denken sie. Die Bürger?

-Louis Bardamu.

-Jesses, der ist harmlos. Der kann keiner Fliege was leidtun.

Artur nahm vom Kraut und Bauchfleisch. Gehörig Senf. Diese Gespräche hatte er satt. Blödes dummes Geschwätz. Die versauten die Party. Diese Sprüche. Der Wilden Westen war vorbei, ist das eine Zivilisation oder nicht? Oder regierte Dummheit?

Artur blieb nicht über Nacht, Ginny war sauer. Ja, diese Beziehung war verkorkst. Liebe ist ein seltsames Spiel, mit Irrungen. Und Einsamkeit. Das ging auf seine Kappe. Zu Fuß, seine Mutter war vor dem TV eingeschlafen. Was soll‘s, er schalte den Flimmerkasten aus, legte sich schlafen. Morgen konnte er ja Blumen für Ginny kaufen. A Night in White Satin.

9

Vincent Morel, Nam Veteran, auf Schleichpfaden, Apache Stil, vor der Hütte, tiefste Gangart, über den Holzscheiten grauer Rauch, ein Radio dudelt, Stranger in the Night, Lianen wie im Mekong Delta,

Es roch nach Fisch, Jim Cody redet mit Anton Chigurh, der gab ihm eine Tüte Junk, Jim zog Scheine aus seiner Brusttasche, Levis Blue, lebe den Moment, du bist eingeladen, sagte Jim. Habt ihr junge Weiber? Ne, Menge, Chicks. Darauf kannst du dich verlassen, rede mit niemand darüber. Der Sheriff beobachtet uns. Bell, das Arschloch. Den niete ich um, wenn es darauf ankommt. Lass das sein, Anton. Naja, dachte nur. Nimm es leicht, sagte Jim und ging. Anton holte seine Flinte aus dem Holzschuppen, eine Bruchbude. Da nagen Holzwürmer Löcher. Anton ging zum Kanu, ruderte davon.

Vincent ging zu seinem Auto, stieg in seinen Jeep, fuhr nach Slidell, besuchte Tomahawk, ein Cherokee Indianer, er stellte ihn an. Artur würde schon bezahlen. Ein zweiter Mann und Anton Chigurh war besser zu überwachen. Sie gingen in die „Bad Wolve“ Bar, Rocker trieben sich da herum, die beiden spielten eine Runde Billiarde, tranken Bier, der ist ein Einsiedler, der Tricks auf Lager hat, nun arbeite ich für die Bullen, nach dem Spiel, gab Vincent ihm Moneten, Tomahawk strahlte, er war pleite, konnte das Geld gut gebrauchen. Vincent warf Münzen in die Musik Box. Along the Watchtower, Jimi Hendrix. Shake it, Baby. Sie verspeisten eine Chicken Gombo. Mit Baguette Brot. Sie fuhren nach Celine, angetrunken. Sie parkten an der Tankstelle. Vincent gab ihm Waffen, zeigte seinem Partner die Hütte, der nun die Schicht übernahm. Vincent ging in die „Cuba Bar“, da er den Ford Mustang von Anton Tangier entdeckt hatte. Anton bestellte für seinen Scout ein Bier vom Fass.

-Und was treibt er so?

-Er hatte Besuch von Jim Cody, dem Ku Klux Klan Chief.

-Kennst du ihn?

-Ja, ich traf ihn in New Orleans im Kasino. Der war besoffen, der hatte ein junges Mädchen dabei, mit dem er herum machte.

-Wie alt?

-Fünfzehn schätze ich.

-Das ist eine Spur.

-Tomahawk ist auf Schicht.

-Echt?

-Der ist der richtige Mann im Wald.

-Wer bezahlt den?

-Du, Artur.

-Gut, ich werde mit dem Chief reden. Cheers.

Sie prosteten sich zu, tranken. Wenig los. Ein paar Jungs spielten Darts. Sie redeten über Nam. Kleine Geschichten. Vom Krieg. Die Wunden heilten nicht, da ihr Einsatz vergeblich war. Und der Schluss war makaber, die Flucht von der Botschaft in Saigon. Mit Hubschraubern. Nam Veteranen waren die Laus im Schafspelz der USA. Lieber noch einen saufen. Thema beenden. Macht keinen Sinn.

10

Im Büro, Kaffee Maschine anwerfen, Wasser rein, das Pulver in den Filter, Maxwell. Das war Tradition, wie der Sears Katalog. Auf dem Land bestellte man, verlorene Käffer, im Sumpf Gebiet, Ozark Mountains, am Arsch der Welt, in den Wäldern einsame Häuser, in der Wüste Trailer Parks. John kam, Artur las in Akten.

-Das Auto ist auf Eve Earl angemeldet, Artur.

-Okay, Ich werde die Dame besuchen. Hast du die Adresse.

-Washington Avenue.

-Vornehm geht die Welt zugrunde.

-Bald ist Sugar Bowl Finale.

-Alabama wird gewinnen.

-Ja, sie sind der Favorit.

-Nebraska Cornhukers. Die haben eine Außenseiter Chance.

-Die Universität Alabama hat den Quarter Back Ken Stabler. Der wird bald in der NFL spielen.

Artur ging zum Auto, fuhr über das Warehouse Viertel, St. Charles Avenue zum Blumenviertel, am Commander Palace vorbei. Er hielt, klingelte. Eve öffnete.

-Darf ich reinkommen, ich bin Artur Tangier, NOPD.

Er zeigte ihr seinen Ausweis.

-Okay, ich habe schon gefrühstückt.

In der Küche. Gediegen eingerichtet, großer Kühlschrank. Es roch nach Kaffee.

-Sie fahren einen Camaro.

-Ja, stimmt.

-Und ihr Freund fährt auch damit, nehme ich an.

-Ich habe keinen Liebhaber, ich bin solo. Ich bin gerade von Indien zurückgekommen.

-Das ist in, habe ich gehört. Sie waren bei einem Guru?

-Ich hörte einen Vortrag von Chandra Mohan Jain. Er ist ein spiritueller Lehrer, ein Professor.

-Cool. Hab keine Zeit zum Reisen, will unbedingt mal nach Paris. Die Stadt der Liebe besuchen. Richtig losflirten an der Seine. Oder im Louvre.

-Hast du eine Freundin.

-Ja, Ginny.

-Schön. Um was geht es, Sir?

-Jemand war mit ihrem Auto in Celine, mit der Person würde ich gerne reden. Nimmst du Drogen ein?

-Gras. Das ist symbolisch in meinen Kreisen. Ich bin Malerin.

-Ich wünschte, ich wäre kreativ.

-Jeder ist ein Künstler, sagt Joseph Beuys.

-Wer ist das?

-Ein deutscher Künstler.

-Ich werde es versuchen und mir Pinsel und Wasserfarbe zulegen.

-Ist nicht leicht Aquarelle zu malen.

-Von wem kaufst du den Stoff?

-Von Pierre Granate.

-Okay, hatte er den Auto Schlüssel?

-Wenn, dann hat er ihn gestohlen.

-Okay, danke.

Artur haute ab, stieg in den Ford Mustang, fuhr zurück zum Revier. Naja, ein Name. Eines Drogen Händlers, ob dies mit dem Mord zu tun hatte, wusste er nicht. Am Abend kaufte er Farben und Pinsel. Gehst du unter die Künstler, sagte Betty. Auf dem Herd stehen Makkaroni. Great. Habe keinen Hunger, war im Antonin’s, log er. Du bist verwöhnt, mein Sohn. Bing Crosby Show. Wenigstens nicht Floopy, mit Eliot, dann ABC News, Nam. Was sonst. Artur nahm sich eine Tüte Chips, ging auf sein Zimmer. Naja, wieso hatte er Ginny nicht besucht? Sich bemüht? Mit einem Geschenk?

 

10

Artur Tangier war vom Fall besessen, ließ alles andere links liegen, er fuhr zum Haus von Eve, eher lustlos, blöde Alpträume, das Mädchen und er am Kreuz, Öl Berg, Römer, mit Lanzen, Nebel, einen Teil hatte er vergessen, früher Morgen, Grauer Himmel, ein Auto „Milky Man“, der Milchmann brachte Flaschen zur Tür, dann ein Zeitungsausträger, ein Cadillac, schwarze Limo, ein Typ stieg aus, burgundroter Anzug, mit Weste, Stetson Hut, mit Federn. Er ging hinein, nachdem Artur ein Foto geschossen hatte, mit der Spiegelreflex Kamera. Ein Hustler. New Orleans Cowboy. Hier wohnten reiche Baumwolle Farmer, mit viel Kies, Kohle ohne Ende, durch Ausbeutung der Farbigen, den Sklaven. Geschichte tat sich auf, Lynch Justiz, Henker. Der Befreiungskrieg. Südstaaten gegen Nordstaaten. Die Atmen Kanonen Futter.

Der Detektiv wartete, als der Mann herauskam, sprach Artur ihn an.

-Na, mein Herr. Warst du in Celine?

-Nicht, das ich wüsste. Mein Gedächtnis ist mies.

-Und dein Name?

-Du bist ein Cop.

-Wer weiß.

-Bist du ein Cop?

-Ich arbeite privat, ein Schuldner sucht dich.

-Leck mich, Mann. Niemand verarscht Pierre Granate.

-Meine Leute fackeln nicht lange.

-Na und, ihr könnt mir nichts anhängen, ich bin Geschäftsmann, Arschloch.

-Beleidigung ist strafbar.

Er stieg kopfschüttelnd in sein Auto. Artur fuhr zurück ins Büro. Was für ein Tagesbeginn. Beschissen. Er rief die Führerschein Stelle an. Der Gangster wohnte auf der Main Street. Er setzte John auf ihn an, ging zum Auto, fuhr in die Sümpfe, er suchte Jim Cody. Das war ein hartes Stück Arbeit. Und da war noch die Sache Bill Pynchon. Und die Überwachung von Anton Chigurh. Die Liste war lang.

 

Granate war Besitzer eines Cafés, „Agent Blue“, John Bardem betrat das Lokal, Art Deco Einrichtung, mit Telefonen auf dem Tisch, Tanzfläche, tagsüber verkaufte Burger, Sandwiches, Salate, Paninis, Pizza, Pasta, abends verpuppte sich alles zu einem Nacht Klub, im Hinterzimmer Poker, grüne Dollars wurden verbraten.

John las den Flyer, gut, besser heute Nacht hier auftreten, was er tat. Eine Bardame setzte sich zu ihm.

-Ich bin Frisco Dizzy. Zahlst du mir was.

-Was?

-Schampus, wie heißt du?

-John, John Tiger.

Er winkte dem Kellner, der nahm die Bestellung auf.

-Ich empfehle Heidsick Monopol.

-Gut, ein Glas für die Lady.

-Sehr wohl, mein Herr.

Er ging zur Bar, kam mit dem Champagner zurück. Naja, kostete nur fünfzig Dollar. John zückte seine Portmanie, zahlte.

-Was machen die dahinten? Wo der Mann gerade reingegangen ist?

-Das ist Schalom.

-Ein Deckname?

-Ja, den richtigen Namen kenne ich nicht, John.

-Was tun die dort?

-Ein finsterer Ort, die spielen Poker, oder Back Gamon, da geht es um viel Asche.

-Willst du mehr?

-Was?

-Mit mir schlafen.

-Heute nicht.

Er stand auf, sie küsste ihn, indem sie auf die Beine kam. Knuddeln.

Umarmung. John ging, sie ging zum nächsten Gast. High, ich bin…Zahlst du mir was…Auf die Tour, John fuhr nachhause. Die Nacht war kurz. Einen über den Durst getrunken, mieser Schlaf, am Morgen verkatert. Kopfschmerzen. Und kein Aspirin zur Hand.

11

Artur Tangier fuhr zum Haus der Familie des getöteten Mädchen, eine unangenehme Aufgabe, sie wohnten in Pearlington, und da war noch Jim Cody, den er sprechen wollte. Scambacks. Gab es genug. Eine kurze Wegstrecke. Er parkte, klingelte, eine Frau öffnete.

-Detektiv Tangier, gnädige Frau.

-Um was geht es?

-Naja, um ihre Tochter.

-Was für Fragen hast du?

-Wieso war ihre Tochter in Celine, Frau Chase?

-Fragen sie meinen Mann.

-Wo ist der?

-Er wohnt mal da und dort. Bestimmt bei Jim Cody.

-Wohnt Jim hier?

-Nein, ich weiß nicht, wo der wohnt.

-Was hat er mit ihrem Mann zu tun?

-Beide sind Mitglieder im Ku Klux Klan, Mister Tangier. Passen sie auf, das sind üble Burschen, die halten sich nicht an das Recht.

-Gut, das befürchtige ich, danke schön.

Er machte sich auf die Socken, er musste Jim Cody finden, das leuchtete ihm ein. Zurück zum Auto, Spazierfahrt. Zum Revier zurück. Take Out, Po Boy Sandwich, mit Rinderbraten, Gurken, Zwiebel & Mayo. Und ein Kaffee im Büro. Großzügig Fleisch auf dem Brot. Die Schnitte mundete. Jetzt noch ein Beignet. Mayo auf den Fingern, abschlecken.

-Ron Chase ist ein Buddy von Jim Cody. Beide sind in den Sümpfen, nehme ich an, ohne feste Adresse, wie so üblich ist.

-Ja, das ist unser System.

-Man kann leicht untertauchen.

-Pearlriver Park. Beim Space Center.

-Genau, oder am Fluss.

-Das schmutzige verkommene Mississippi Spiel.

-Fehlen feuerspeiende Drachen. Was glaubst du wie viel Sklaven die gehängt haben?

-Ne, Menge, Artur. Ja, das Land ist auf Blut erbaut, viel Blut. Da wurden Kriminelle noch gefeiert. Zu Helden gemacht. Und was hast du vor?

-Andere Ku Klux Klan Mitglieder finden, die wissen wo Jim Cody steckt. Die Frau von Ron Chase war nicht gesprächig. Da stimmt was nicht.

-Stinkt zum Himmel.

-Ein übler Geruch, als brenne die Raffinerie.

Jesse Warhol klopfte, der Presse Fritze.

-Herein.

Er kam, sah und verlor.

-Kann dich sprechen, Artur.

-Ja, fang an.

-Unter vier Augen.

John ging raus, mit dem Kaffee Becher in der Hand.

-Stimmt es, dass der Ku-Klux-Klan in die Geschichte verwickelt ist.

-Da weißt du mehr als ich.

Er legte fünfzig Dollar auf den Tisch.

-Steck dein Geld ein, Mann.

-Jesses, verfluchte Scheiße, du hast eine gute Story auf Lager und gibst die mir nicht.

-Schreib was du willst, das geht mir am Arsch vorbei.

Er zischte ab. Artur wusste nicht, was der Klan so trieb. Das waren Geheim Treffen. Die hielten dicht. Eine verschworene Gemeinschaft.

Pseudo Religiös. Er fuhr raus, suchte Anton Chigurh, zockelte durch den Wald. Aua. De Lyon und Anton vor der Hütte.

-Die Meute will Rache, sagte de Lyon.

-Das muss ein Fest werden in der Kirche.

-Ein Volksfest, mit Tombola, Truthahn, Mais.

-Den knüpfe ich am Kreuz auf, neben Jesus.

-Rache ist süß.

-Der ist froh, wenn er tot ist. Der tickt nicht richtig, dem sein Leben sitzt auf einem Haufen Scheiße und es kommt immer mehr dazu.

-Ich würde es nicht tun, sagte Artur, der raus aus dem Gebüsch kam.

-Hast du gelauscht? , fragte de Lyon.

-War nicht zu überhören. Du sollst nicht töten.

-Das ist Justiz. Gerechtigkeit, Amen.

-Was willst du? , fragte Anton.

-Prediger verschwinde.

-Mann, wie bist du drauf, Cop.

Er wackelte davon.

-Kennst du Jim Cody?

-Nö, nie gehört den Namen.

-Ich dachte, du bist im Ku-Klux-Klan.

-Quatsch mit Soße. Ich gehe jagen jetzt, ich such den weißen Hirsch. Ein Zwölf Ender, massiv, echt

Impressum

Verlag: BookRix GmbH & Co. KG

Tag der Veröffentlichung: 22.06.2020
ISBN: 978-3-7487-4678-2

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
James Ellroy, Raymond Chandler

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