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Die Erzählung






Dunkle Gabe



Yukio Valentine

 

 

 

 

 

 

 

 





 

 

 

 


Hi... ich bin Elysa. Bin zweiundzwanzig und will euch meine Story erzählen, wie sich mein ganzes Leben verändert hat. Wenn ihr mir jetzt gut zuhört, werdet ihr Wissen das in dieser Welt nichts so ist, wie es scheint.
 

Alles fing damit an, dass ich eines Nachts schweißgebadet aus einem Albtraum aufgewacht bin. Ich muss sagen, so einen Alptraum hatte ich in meinem ganzen Leben noch nicht. Naja egal. Habe mir einen Kaffee gemacht und bin dann in die Stube gegangen. Der Fernseher lief immer noch. Musste eine Weile nach der Fernbedienung suchen. Als ich sie gefunden habe, habe ich den Fernseher ausgeschaltet. Die Frage die sich mir im Kopf stellte, war merkwürdig. Denn ich habe die Fernbedienung unter der Couch gefunden. Wieso lag sie dort? Normalerweise lege ich sie immer auf den Schrank neben das Bild meines Freundes und ich wohne alleine, Haustiere besitze ich auch nicht. Entweder drehe ich durch oder bei mir spukt es. Kann aber auch daran liegen, dass ich zu betrunken war und es nicht mitbekommen habe. Als die Frage wieder verschwand, setzte ich mich mit meinem Kaffee im Dunkeln auf mein Fensterbrett um die Nacht zu genießen. Draußen war es ruhig und angenehm. Außer ein paar Spaziergänger war nichts anderes zusehen. Was ich mich immer gefragt habe, was die Menschen dazu bewegt, nachts spazieren zu gehen? Ich sah zum Mond rauf und habe mich in Gedanken total verloren, bis ich ein seltsames Geräusch vernahm. Ich stellte den Kaffee ab und sah mich in der Stube um. Nichts war zu sehen, geschweige zu finden. Habe ich etwa Mäuse in der Wohnung! Unmöglich. Gerade hatte ich mich darauf geeinigt, dass ich etwas übermüdet war, als ich das Geräusch wieder hörte. Diesmal kam es aus Richtung der Couch. Ich suchte dort alles ab. Auch dort war wieder nichts zu finden. Entweder Spielten meine Sinne mir ein Streich oder ich habe doch Mäuse, vielleicht werde ich auch einfach nur verrückt. Habe mich nach dem ganzen Gesuche dann wieder schlafen gelegt, um nicht zu spät zur Arbeit zu erscheinen.


Es war ein Kampf aus dem Bett zu kommen. Zum einem war ich noch hundemüde und zum anderem ging mir die Situation aus der gestrigen Nacht nicht mehr aus dem Kopf. Musste mich auch beeilen. War schon ziemlich spät dran.


Als ich bei der Arbeit ankam, sahen mich alle verwundert an. Konnte es ihnen auch nicht verübeln, ich sah aus wie eine zu recht gerupfte Henne und total verpennt war ich auch noch. Meine Haare konnte ich mir auch nicht wirklich machen, weil ich schon zu spät dran war. Bin auf dem direkten Weg zu meinem Platz gegangen und habe mich gleich an die Arbeit gestürzt die ich noch vor mir hatte. Als ich mit allem fertig war, kam Sabine, die Sekretärin vom Chef -eine total unhöfliche, arrogante Tussi- auf mich zu. Die Nachricht, die sie mir überbrachte, hatte mich mehr als schockiert. Ich wurde gefeuert. Aus einem Grund der mir unbekannt blieb. Ich sollte sofort meine Sachen packen und nachhause fahren. Vorher wollte ich jedoch wissen warum er mich feuerte und warum er das nicht persönlich tat, sondern diese aufgedonnerte Schnepfe schickte. Da stellte sich mir Sabine in den Weg und meinte mit einem so schnippischen Ton -dass ich am liebsten ausgeholt hätte- dass der Chef gerade in einer wichtigen Konferenz sei. Ich hätte sie am liebsten dafür erwürgt und aus dem Fenster geschmissen. Habe mich dann aber dazu entschlossen ihr meine Meinung in ihre hässlichen Visage zu donnern. Das was ich sagte, hat sie sicherlich mehr als schockiert denn ihr Gesicht, mit dem plötzlich offenstehenden Mund, sprach Bände.


"Du denkst vielleicht, dass du eine heiße Schnalle bist Kleine, aber in Wirklichkeit bist du einfach nur billig! Hast dich bis zum Chef hochgebumst und dein Freund geht dir auch nur fremd. Hast dir Implantate verpassen lassen, weil du für die Männerwelt noch etwas aufgeputschter und dümmer wirken willst. Und jetzt hör mir gut zu Schätzchen, Wenn ich du wäre, würde ich mich für das schämen was du so alles in deiner Freizeit anstellst. Ich würde mir nicht so viel Kleister in die Fresse klatschen wie du, davon wirst du nämlich auch nicht mehr schöner! Wenn man dir auf den Hinterkopf schlägt, fällt vorn die Maske ab. Also geh mir gefälligst aus dem Weg und hör auf hier die Oberzicke zu spielen du dummes Stück."


Vor Schreck vergaß sie, ihren Mund wieder zu zumachen und auch die anderen schauten mich verdutzt an.


Verstehen konnte ich es nicht, also wollte ich es auch nicht hinnehmen. Habe mir auch überlegt, dass Ich mein Chef am nächsten Tag anrufen könnte. Wenn er nicht darauf reagieren würde, müsste ich ihm höchstpersönlich einen Besuch in seinem Büro abstatten und ihn zur Rede stellen. Mir war klar, dass Sabine, mir dann wohl die Security auf den Hals hetzen würde, denn alleine stellte sie sich mir, bestimmt nicht mehr in den Weg. Da lege ich mich lieber noch mit den Spacken an, als ihre hässliche Visage noch mehr zu demolieren. Und ganz ehrlich gesagt, sie tat mir ohnehin schon Leid genug bei dem Gesichtsfasching und Aufzug. Ich beschloss die Sache gleich hinter mich zu bringen. Ich fuhr mit dem Fahrstuhl eine Etage nach oben und hämmerte an die Tür vom Chef. Der stellte sich entweder tot oder er saß irgendwo, in einem der zahlreichen kleineren Büros und flirtete, mit einer Angestellten. Ich erreichte also gar nichts. Mir blieb also nichts anderes übrig, als sauer und deprimiert nachhause zu fahren. Musste aber dennoch Schmunzeln als ich mir das Gesicht von Sabine vorstellte. Unterwegs bekam ich mächtigen Hunger. Ich bog an der nächsten Ausfahrt ab um mir einen Imbiss zu suchen. Da fiel mir ein, dass ich mein Handy auf stumm geschalten hatte, so wie ich das immer während der Arbeit tat. Ich schaute auf das Display und sah, dass mich mein Freund mehr als zwölfmal angerufen hatte. Wollte ihn zurückrufen, nur bei dem Verkehr wäre diese Idee wohl nicht so gut.


Als ich eine Raststelle gefunden hatte, konnte ich endlich was essen und meinen Freund anrufen und aufs Klo musste ich auch dringend. Als ich fertig war, rief ich meinen Freund an. Er ging auch nach dem gefühlten fünfzehnten Anruf nicht ran. Entweder hat er sein Handy aus, was eigentlich sehr unwahrscheinlich war, oder er ist in einem Meeting. Mir blieb nichts anderes übrig als zu ihm zu fahren. Also setzte ich mich wieder in Auto und bemerkte, dass meine Tasche auf dem Rücksitz lag und nicht auf dem Vordersitz. Entweder wurde ich jetzt wirklich verrückt oder ich werde einfach schon Senil. Ich war mir nämlich sicher dass ich sie auf dem Beifahrersitz deponiert hatte.

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Tag der Veröffentlichung: 18.06.2014

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