Die Lieben sehnen sich wol auch
Und sandten uns der Sehnsucht Hauch!
Hast du gefühlt ein Geisterwehen
Im Morgenschlaf,
Als dich aus fernen blauen Höhen
Der erste Strahl des Tages traf?
Hast du vernommen süße Worte
Im lichten Traum?
Umzog des Lebens goldne Pforte
Der Hauch von einem Purpursaum?
Ist heute dir nicht nah gewesen
Ein theures Bild,
Ein zartes, wunderbares Wesen,
Von Glanz und Düften halb umhüllt?
O wag' es, Ida, Raum zu geben
Dem frommen Wahn,
Daß Geister unsern Pfad umschweben
Und oft sich leis und traulich nahn.
Hier, wo nur schlechte Blüten reifen,
Wo selten nur
Und schnell vorüber Strahlen streifen
Des Lichts von einer schönen Flur,
Hebt schmachtend sich nach fernen Zonen
Der Thränenblick,
Und sie, die dort in Frieden wohnen,
Schaun sehnsuchtsvoll nach uns zurück.
O starker Bund - bei unsern Festen
Erscheinen sie!
O süßes Mahl mit solchen Gästen!
O Zauberkraft der Sympathie!
Bleib', holde Ida, bleibe immer
Dem Bunde treu,
Daß mild umglänzt von seinem Schimmer
Dein ganzes schönes Leben sei.
Alle Rechte vorbehalten